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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 176

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Dr. Martin Luther. der Rückreise von Worms ließen ihn seine Frennbe plötzlich aus dem Wagen reißen und auf die Wartburg bringen. Dort hat Luther unter dem Schutze des Kurfürsten zehn Monate lang in Ritterkleibung als „Junker Georg" gelebt, und uiemanb wußte, wo er eigentlich war, viele hielten ihn für tot. Er aber saß still und emsig auf der Burg inmitten der deutschen Wälber und schuf dem deutschen Volke eine beut-sche Bibel: er übersetzte hier das Neue Testament. Als er dann aber Nachricht bekam, daß unter seinen Anhängern Unruhen ausgebrochen waren, verließ er die Wartburg; bentt er fühlte sich „in einem höheren Schutze als dem des Kur- fürsten". Seitbem lebte er wieber in Wittenberg, und niemanb hat den Gebannten und Geächteten anzugreifen gewagt. Auf der Wartburg zeigi man nocy oas yintmerchen, in dem er bamals fast ein Jahr ge- wohnt hat. D. Friedensjahre. 1525-46. Nicht zu kämpfen brauchte er jetzt mehr, das taten für ihn die Fürsten, die seine Anhänger waren; aber in rastloser Arbeit hat er jetzt in Norbbentschlanb und in einem großen Teile Sübbentfch- lanbs die Kirche „reformiert". Der Gottesbienst würde geänbert: er schaffte die lateinische Messe ab, die bentsche Predigt würde die Hauptsache; dazu führte er deutschen Gesang der Gemeinbe ein, und eine Menge der schönsten Gesänge hat er selbst gebichtet ober übersetzt. Auch lehrte er die Stubenten rechte Prebiger des Wortes Gottes werben. Er übersetzte die ganze Bibel, so daß jeber selbst barin forschen konnte. Er stellte die Hauptlehren der Bibel im „kleinen Katechismus" für die Schulkinber zusammen und schrieb dazu eine Anleitung für die Lehrer, wie sie die Ktnber unterrichten sollten. Überhaupt tat er viel für die Volksschulen, besonbers in Sachsen; benn er hatte das Elenb seiner eigenen Schuljahre nicht vergessen. Bei so reichem Schaffen würde er immer heiterer. Er sah, wie sein Werk gebieh und wie die Menschen ihn verstauben. Dazu führte er ein glückliches Familienleben, und sein gastliches Haus war der Zufluchtsort aller Ludwig Richter.

2. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 129

1883 - Leipzig : Kesselring
Kaiser Karl V. 1519-1556. 129 groe Besorgnis eingeflt. So kam der Friede von Cambray^ (5. August Friede zu 1529) zustande, den man, weil er von zwei Frauen, von Karls Tante (Mar- ^9. garete von sterreich) und Franzens Mutter, abgeschlossen wurde, auch den Damenfrieden" genannt hat. Franz zahlte 2 000 000 Kronen^ fr die Be-freiung seiner Shne, leistete Verzicht auf alle Lnder in Italien und hei-ratete Karls Schwester Eleonore; Burgund blieb, unbeschadet der kaiserlichen Ansprche, bei Frankreich. Bald nach dem Abschlsse dieses Friedens begab sich Karl nach Italien und wurde im Dome zu Bologna1 von Klemens dem Vii. zum König von Italien und zum rmischen Kaiser gekrnt (1530). Er war der letzte 153o. deutsche König, der vom Papst die Kaiserkrone empfing. 4. Der Reichstag zu Augsburg 1530. Von Bologna aus zog der Kaiser zu dem Reichstage nach Augsburg, auf welchem die Zwietracht Reichstagw in Glaubenssachen beigelegt werden sollte. Die Evangelischen versahen sich vom "53^ Kaiser nicht viel Gutes, da er die Abgesandten, welche ihm die Protestation von Speier berbrachten, ziemlich ungndig behandelt hatte. Darum hielten sie um so fester zusammen. Luther verweilte in Koburg 1 und ermutigte die Kmpfenden zur Beharrlichkeit, Glaubenskraft und Geduld. Am Abend vor dem Fron-leichnamsfeste (15. Juni) traf Karl V. in Augsburg ein. Sein Erstes war, da er die evangelischen Fürsten auffordern lie, an der Prozession des folgenden Tages teil zu nehmen. Dazu waren diese jedoch nicht zu bewegen, und einer von ihnen (Georg von Brandenburg-Ansbach) erklrte sogar in Gegenwart des Kaisers: ehe er so Gott und sein Evangelium verleugnen sollte, wolle er lieber den Kops verlieren!" Lchelnd erwiderte darauf Karl in seiner nieder-deutschen Mundart: Lwer Fürst, uitt Kopp ab, nitt Kopp ab!" Nach Erffnung des Reichstages kamen alsbald die religisen Angelegen-heiten zur Sprache. Der Kaiser genehmigte, da das protestantische Glaubens-bekenntnis, von Melanchthon verfat, in deutscher Sprache vorgelesen werde. Die Vorlesung geschah am 25. Juni nachmittags 4 Uhr durch den schsischen Augsburgs Kanzler Dr. Beyer so laut und vernehmlich, da die versammelte Menge alles sche Konfts-verstehen konnte. Das Bekenntnis machte auf viele der versammelten Fürsten 'ttm' einen gnstigen Eindruck und zerstreute manche Vorurteile der den Glauben der Protestanten. Letztere hatten damit auch ein Panier aufgeworfen, welches weithin zu erkennen war und um welches die allerwrts Zerstreuten sich in der Stunde der Gefahr scharen konnten. Die Schrift selbst, die wir unter dem Namen der Augsburgischen Konfession (Confessio Augustana) kennen, wurde dem Kaiser bergeben. Er lie eine Widerlegung derselben anfertigen und erteilte, trotz der von Melanchthon gegen diese Widerlegung geschriebenen Apologie", den Evangelischen am 19. November 1530 folgenden ungnstigen Reichstagsabschied: Ihr Bekenntnis, das er gndig angehrt habe, sei mit guten Grnden widerlegt. Um Frieden und Einigkeit im Reiche zu erhalten, war. Die protestantischen Fürsten lieen sich daher durch jenen Beschlu an Ver-breitung der Reformation nicht hindern. Sie gestatteten, da in ihren Lndern die geistliche Herrschaft des Papstes, die Messe, die Bilderverehrung, der Clibat und das Klosterleben verworfen, das Abendmahl unter beiderlei Gestalt ausgeteilt und die Muttersprache beim Gottesdienst eingefhrt wurde. ! Cambray (S. 115 Anm. 3) gehrte bis 1668 zum deutschen Reich. Bologna, Stadt im nrdlichen Teil des ehemaligen Kirchenstaates. Koburg, Stadt sdlich vom Thringer Walde; war damals kurschsisch. 2 Krone, damalige Silbermnze, etwa 5 Mark wert. Spie u. Sb er! et, Weltgeschichte Ii. 8. Auflage. 9

3. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 218

1883 - Leipzig : Kesselring
218 Neue Geschichte. Droste- lischer Kindererziehung gestattet sei, und der Erzbischos von Kln, Droste-Vischering. Vischering, bedrohte (1836) jeden Priester mit Amtsentsetzung, der dem ppst-lichen Gebote nicht unbedingt gehorche. Alle gtlichen Versuche, den Kirchen-fiirsten umzustimmen, blieben ohne Erfolg, und so wurde er 1837 verhaftet und nach der Festung Minden1 abgefhrt. Dasselbe Schicksal traf (1839) auch den Erzbischos von Posen (Martin von Duuin), der nach Kolberg1 gebracht wurde. Silbelm 3. Friedrich Wilhelm Iii. sollte die Beilegung dieses Streites nicht Iii.m mehr erleben; nach 43 jhriger Regierung starb er am 7. Juni 1840, tief be-t 1840. trauert von seinem Volk. Ihm folgte sein Sohn Friedrich Wilhelm Iv. Friedrich lgeb. 1795). Er begann seine Regierung mit Handlungen der Milde und Wilhelm Gerechtigkeit: ein kniglicher Erla kndigte Amnestie fr politische Ver-brechen an; mehrere Entlassene wurden in den Staatsdienst zurckgerufen und die Erzbischse von Kln und Posen ihrer Haft entlassen. Dabei lag dem Könige die Weiterentwicklung sowohl in Preußen, als Sein Ziel, im gesamten Deutschland am Herzen. Sein Ziel war: deutsches Wesen und deutschen Sinn zu strken und dem deutschen Bunde neues Leben einzuhauchen. Bei der Grundsteinlegung des Klner Dombaues * (4. September 1842), wo er in ahnendem Geiste schon die Thore einer neuen groen Zeit vollendet" sah, sprach er diesen Gedanken mit einer Begeisterung aus, die in ganz Deutschland ihren Widerhall fand. Bereits im Jahre 1840 hatte er daher in Wien erklären lassen, da eine tiesgehende Umbildung des Bundes notwendig sei, und 1845 erneuerte er seine Bemhungen. Aber Metternich ging auf die erhaltenen Vor-schlge nicht ein, einesteils weil er ein Feind aller Freiheit und fseut-lichkeit3 war, und anderenteils weil ihm die bestehenden Einrichtungen des Bundes sterreichs bergewicht zu sichern schienen. Deutsch- Auf dem religisen Gebiete dauerten auch unter Friedrich Wilhelm Katholiken dem Iv. die Ghrnngen fort. Im August 1844 lie der Bischof von Trier 1845. (Arnoldi) den dort aufbewahrten heiligen Rock" (einen von den 20 vorhandenen) zur Verehrung ausstellen und veranlate dadurch tausende von Katholiken , zu der Reliquie zu wallfahrten. Whrend die Protestanten sich der den Mummenschanz wunderten, erschien von dem katholischen Geistlichen Ronge ein Sendschreiben gegen das Gtzenfest zu Trier, an den dasigen Tezel des 19. Jahrhunderts." Dieses Schreiben fand vielen Beifall, weil es das aussprach, was die ffentliche Meinung lngst gedacht hatte. Rouge stiftete auch eine neue, die deutsch-katholische Gemeinde; sie fand aber wenig Anhnger, da ihr (zu Leipzig 1845) festgestelltes Bekenntnis alle Glaubenstiefe vermissen lie. Freie Ge- In der protestantischen Kirche andererseits trat der Gegensatz zwischen meinden. Strengglubigkeit und einer freieren Auffassung des Christentums immer strker hervor. Der König lie Männer, welche der strengglubigen Richtung angehrten, zu den einflureichsten mtern berufen. Andere aber frch-teteu in dem Wiederaufkommen des alten Kirchenglaubens eine Rckkehr zu i Minden, Stadt und Festung an der Weser, im Nordosten der Provinz West-sten. Kolberg, Stadt und Festung in der Provinz Pommern, unweit der Mn-dnng der Persante in die Ostsee. a Die Feier der Vollendung des Klner Domes geschah am 15. Oktober 18lt). 3 Metternichs Grundsatz in der Politik war: Alles fr das Volk, nichts durch das Volk!"

4. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 10

1915 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
10 Ii. Die alte und die neue Kirche. und Luther stellte fr die kirchlichen Feiern eine feste Ordnung der Gebete, Verlesungen und Wechselgesnge zusammen. Auerdem dichtete er deutsche Kirchenlieder fr den Gemeindegesang. Die Bibelbersetzung fhrte er zu Ende: mit Hilfe schriftknndiger Freunde bertrug er auch das Alte Testament ins Deutsche. Von besonderer Wichtigkeit fr seine Anhnger war es, da er 1525 Katharina von Bora heiratete, die frher Nonne in einem schsischen Kloster gewesen war. Diese Ehe bedeutete fr die evangelischen Geistlichen eine Aufforderung, mit dem bisherigen Brauche der Ehe-losigkeit zu brechen und sich gleichfalls zu vermhlen. In Philipp Melanchthon fand Luther damals einen treuen Freund und eifrigen Helfer bei dem Werke der Reformation. Melanchthon stammte aus Bretten in Gaden und war wegen seiner grndlichen Kenntnis der griechischen Sprache schon in jungen Jahren Professor in Wittenberg geworden. Hier hatten die beiden Männer bald Freundschaft geschlossen, und die Evangelischen konnten mit diesem Bunde wohl zufrieden sein. Ihnen erschien Luther manchmal zu rasch dreinfahrend, zu khn und zu verwegen; da war denn nach ihrer Meinung der ruhige, vorsichtig berlegende Melanchthon eine treffliche Ergnzung zu dem Feuergeiste des Reformators. Luther wurde im Laufe der Jahre immer mehr der Helfer feiner Anhnger in allen mglichen Angelegenheiten. Mit Rat und Tat stand er ihnen zur Seite und half ihnen unermdlich, wenn es neue Gemeinden zu grnden oder Schulen und Kirchen zu bauen oder Prediger zu berufen galt. In allen Kreisen hatte er zahlreiche Freunde. Aus den Reihen der Meistersinger klang ihm das Lied Von der Witten-bergisch Nachtigall" entgegen, das der Nrnberger Schuhmacher Hans Sachs gedichtet hatte. Die Ritter waren ebenfalls vielfach der neuen Lehre zugetan. An ihrer Spitze standen Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten. Sickingen erbot sich, Luther bei einer Verfolgung auf seiner Ebernburg aufzunehmen. Hutten bekmpfte in leidenschaftlichen Streitschriften mancherlei kirchliche Mngel und half dadurch die neuen Ansichten ausbreiten. V 4. Die Reformationsreichstage: Speyer (1526 und 1529). Augsburg (1530). Kaiser Karl V. hatte sich durch das Wormser Edikt als entschiedener Gegner der neuen Lehre bekannt. Aber einstweilen kam er nicht dazu, die Bestimmungen von 1521 wirklich durchzufhren: feine auswrtigen Feinde, namentlich König Franz I. von

5. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 45

1915 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die deutschen Kaiser und die kirchlichen Gegenstze. 45 Diese Beschlsse schafften nach zwei Seiten hin Klarheit. Die Katholiken erfuhren dadurch, was sie als Angehrige ihrer Kirche glauben, was sie verwerfen muten. Die Evangelischen erkannten, da nach diesem Urteil der ihre Anschauungen eine Verschmelzung beider Kirchen ausgeschlossen war. Zum Schutze der katholischen Lehren gegen alle nderungen wurde die Inquisition eingesetzt. Sie hielt Ketzergerichte der die-jenigen, welche andre Ansichten vertraten als die Kirche. Die Angeklagten konnten ihre Irrtmer abschwren und Bue tun, dann sollten sie milde behandelt werden. Weigerten sie sich aber, einen solchen Wider-ruf zu leisten, so wurde gewhnlich die Todesstrafe der sie verhngt und zumeist durch Feuer vollzogen. Durch dieses Verfahren gelang es der Inquisition, in den sndenropischen Lndern, namentlich in Spanien und Italien, die Anfnge der Reformation in kurzer Zeit vllig aus-Motten. \4. Die deutschen Kaiser und die kirchlichen Gegenstze. Nach< dem Augsburger Religionsfrieden war fr die Evangelischen in Deutsch-laud eine gnstige Zeit angebrochen. Kaiser Ferdinand I. (1556 bis 1564) bekannte sich zwar als ihr Gegner, aber er beschrnkte sich während seiner kurzen Regierungszeit darauf, dafr zu sorgen, da der von ihm vermittelte Friede aufrecht erkalten blieb. Seinem Nachfolger Maximilian Ii. (1564 bis 1576) sagte man nach, er sei in jungen Jahren dem bertritte zur evangelischen Lehre nahe gewesen und habe nur in Rcksicht auf seine Familie und auf die Kaiserwrde, die dann einem andern Prinzen zugefallen wre, von diesem Schritte abgesehen. Der Herrscher liefe den Evange-tischen freie Hand, als sie sich um den geistlichen Vorbehalt, den sie ja nicht anerkannt hatten, nicht mehr kmmerten, sondern bald dreizehn Bistmer und die beiden Erzbistmer Magdeburg und Bremen skularisierten. Aber auch in den sterreichischen Erblanden konnte sich damals die neue Lehre ausbreiten. Es kam eine Zeit, wo sogar zu Wien im Stephansdome evangelischer Gottesdienst gehalten wurde. Unter Rudolf Ii. (1576 bis 1612) setzte jedoch die Gegenrefo^-^ mation scharf ein. Der Herrscher selbst beschftigte sich lieber mit Astrologie als mit Reichsgeschften und gestattete die Ttigkeit des mchtig erstarkten Ordens der Jesuiten im Deutschen Reiche. Zielbewut und sicher singen diese mit ihrer Arbeit an und hatten bald in verschiedenen Gegenden Deutschlands gewa Mge^Erfolge zu ver-zeichnen. Im Bistum Wrzburg kehrten binnen Jahresfrist 62000 Evangelische zur katholischen Kirche zurck; viele ganz evangelische

6. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 20

1915 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
20 Vi. Der Schmalkaldische Krieg. In einer der knrzen Friebenszeiten, die Karl V. beschieben waren, lie er sich 1530 zu Bologna durch den Papst zum Kaiser krnen. Znm letzten Male geschah die Feier auf italienischem Boben und unter Mitwirkung des Papstes. Fortan galt der in Frankfurt gewhlte und gekrnte Herrscher auch als Rmischer Kaiser. Vi. Der Sch,nalkaldische Arieg) die Lrstenrevo-lutiott und der Augsburger Religionsfriede. 1. Vorboten des Krieges. Ein Vierteljahrhunbert hinburch hatte sich die evangelische Lehre in Deutschlaub nicht blo behaupten, sonbern auch stnbig ausbreiten knnen. Wohl wuten ihre Anhnger, ba Karlv. ihr unvershnlicher Gegner war; aber weil er so lange keinen entscheibenben Schritt gegen sie unternahm, wiegten sie sich schlielich in Sicherheit. Und boch hatte der Herrscher stets die Nieberwersnng der Evangelischen als seine wichtigste Lebensaufgabe betrachtet; er wollte nur den Augenblick abwarten, wo sie vollkommen burchgeshrt werben konnte. Durch den Frieden mit Frankreich und den Wafsenstillstanb mit den Trken warb die gewaltige Macht seiner Reiche zum Kampfe in Deutschlaub frei. Es empfahl sich um fo mehr, gerabe jetzt zuzuschlagen, weil unter den evangelischen Fürsten feine rechte Einigkeit herrschte. Wie eine Kriegserflrnng erschien den Evangelischen die Erffnung des lngst erwarteten Konzils, zu der Karl den Papst veranlagte. In Trient hielt es im Jahre 1545 die ersten Sitzungen ab. Die Stadt lag zwar im Gebiete des Deutschen Reiches, war aber sst ausschlielich von Italienern bewohnt. Die Evangelischen, voran die Mitglieber des Schmalfalbischen Bunbes, vertraten -nun die Ansicht, die Versammlung werbe wegen der Nhe Italiens vllig unter dem Einflsse des Papstes, seiner Karbinle und des neugegrnbeten Jesuiten-orbens stehen. Das Konzil zu beschicken bntte ihnen beshalb vllig zwecklos; sie meinten boch nicht baranf rechnen zu knnen, ba irgenb einer ihrer Wnsche erfllt werbe. Diese Weigerung beschwor den Krieg herauf. Luther, den die bse Wenbung der Zeitlufte mit banger Sorge erfllte, erlebte den Ausbruch nicht mehr. Er starb 1546 zu Eisleben, wohin er trotz schwerem krperlichem Leiben auf Wunsch der Grafen von Mansfelb gereift war, um einen Streit zwischen ihnen zu schlichten.

7. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 173

1918 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Karl V. und Luther. 173 B. Karl V. und Luther. Sehr schmerzlich mute es ihm daher sein, als gerade unter seiner Regierung die Reformation begann. Er kannte Deutschland nicht, verstand deutsches Wesen und deutsche Sprache nicht; man behauptete von ihm, er sprche nur mit seinen Pferden Deutsch. So konnte er nicht verstehen, was Luther wollte, und als dieser zu Worms eine lange Verteidigungsrede hielt, lie er statt aller Antwort Luther nur fragen, ob er widerrufen wolle oder nicht. Als das verweigert wurde, als Luther die Macht von Papst und Konzilien nicht anerkannte, da war fr den streng- avl V. mit dem Orden des Goldenen Vlieses (von Nlbrecht Drer?). glubigen Kaiser jede weitere Verhandlung unmglich; er hatte auch dem Papst versprochen, keinen Streit der Lehrmeinnngeu auf dem Reichstage zu-zulassen. Luthers Feinde rieten ihm sogar, den khnen Mnch gefangen zu nehmen. Aber er wollte sein Versprechen des freien Geleites nicht brechen und lie Luther ziehen. Dann aber tat er, was er zum Schutz der Kirche tun konnte: er belegte Luther mit der Reichsacht und verbot die Verbreitung seiner Bcher. Bald freilich riefen ihn andere Sorgen hinweg, und er konnte es nicht hindern, da in seiner Abwesenheit die Reformation weiter wuchs. C. Andere Sorgen. der zwanzig Jahre wurde nun der Kaiser in seinem weiten Reiche hin- und Hergetrieben durch Not und Gefahr. Schwere Kmpfe bereitete ihm besonders König Franz I. von Frankreich, der ihm seine Besitzungen in Italien entreien wollte. Wohl gelang es Karl im Jahre 1525 in der Schlacht bei Pavia, seinen Gegner gefangen zu nehmen; aber nachdem der in Madrid einen Frieden beschworen und so die Freiheit wiedererlangt hatte, brach er den erzwungenen Eid, und der Krieg
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