Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 86

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 86 — Wegen seiner Wärme und Trockenheit ist er ein rechter Schnee- sresser und wirkt in 24 Stunden soviel wie die Sonne in 14 Tagen. Ist er so im April der rechte Frühlingsbote, so befördert er im Herbste wesentlich die Reise der Trauben. Auch die Lawinen erklärt Tfchudi, trotz ihrer verheerenden Wirkungen in einzelnen Fällen, für überwiegend wohltätige Natur- phänomene, denn durch sie werden „die oberen Gegenden in großen Strecken vom Schnee rein gekehrt", und auch hochgelegene Matten be- kleiden sich dann bald unter den warmen Strahlen der Frühlings- sonne mit frischem Grün. Wälder („Bannwald"), Erd- und Stein- wälle schützen gegen solch rollende und gleitende Schneestürze, und da sie ihre bestimmten Züge und Gänge haben, so nagelt man sie fest, indem ans der ganzen geneigten Fläche Pflöcke in den Boden ge- trieben werden, damit bei der Schneeschmelze nicht das ganze Lager m Gang gerät. An die Schneeregion der Hochalpen schließt sich bis zu einer mittleren Höhe von 1800 m die Region der hoch gelegenen Matten, der Almen oder Alpen, an mit ihrem kurzen, aber kräftigen Grase und ihren durch Schönheit und Farbenpracht ausgezeichneten Blütenpflanzen. Hier ist auch die Heimat der den Alpen eigentüm- lichen Tiere: der Gemse und des aus mehreren Alpenrevieren schon verschwundenen Lämmergeiers, der Alpen spitz maus, des Alpenhasen und des Murmeltiers. Der Steinbock, dereinst die ganze Alpenwelt bewohnte, ist durch die unausgesetzten Per- folgungen aus den deutschen Alpen ganz verschwunden und findet sich nur noch als gehegtes Wild auf den Höhen des Gran Paradiso, dem berühmten Jagdreviere des Königs von Italien. Umsäumt werden die Almen von dem Waldgürtel, der in den oberen Regionen aus Nadelwald, in den tieferen aus Laubwald besieht, mit dem bis 1600 in auf der Nordfeite, bis 1800 in auf der Südseite Ackerflächen wechseln. So unterfcheidet man vier klima- tische Höhenstufen: 1. die Hügelregion der Vorberge bis 800 In, 2. die Waldregion bis zu 1800 in im Mittel, 3. die Almen- region bis 2400 in, 4. darüber hinaus die Region des ewigen Schnees. Einen besonderen Vorzug vor anderen Hochgebirgen besitzen die Alpen in ihrer reichen Talbildung. Die Längstäler, welche der Hauptrichtung der Hauptkämme des Gebirges parallel sind (Talspalte von der Jsöre bis zur Enns, Tal der Mur, der Drau, der Adda, der oberen Etsch, der Save), haben im allgemeinen eine breite Tal- sohle, ein geringes Gefälle und meist sanft gegeneinander geneigte Abhänge; darum ist auch der Fluß in seinem ^aufe mehr gleichmäßig und wenig wild; darum sind die Flußtäler auch hauptsächlich die Stätten der Kultur und eines regen Lebens, und in ihnen steigt die Bevölkerung bis ties in den Kern des Gebirges hinein. Die Quer-- täler sind infolge ihrer die Streichungsrichtung der Hauptzüge

2. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 82

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 82 — Kastanie und die Hopsenbuche. Ackerbau ist allgemein, Obst- und Nußbaum gedeihen vortrefflich, und mit Ausnahme der Schwäbisch- bayrischen Hochebene umschlingt den Fuß der Alpen ein Kranz von Weinreben; ja der Weinbau steigt im Rheintale bis über Chur, im Eisacktale bis Brixeu hinaus. In dieser Zone liegen der Bodensee, der Stafselsee, der Ammersee, der Würm- oder Starnbergersee, der Chiem- see oder das Bayrische Meer. Die übrigen Vorlandseen gehören zum Teil oder ganz schon der Kalkalpenzone an. Die Kalkalpen zeichnen sich, von ferne gesehen, durch lichte Färbung und oft abenteuerliche Gestaltung aus. Sie umgeben den Ost- und Nordfuß von Marseille bis Wien; am Südfuße vom Monte Biso bis zum Lago maggiore dagegen fehlen sie und treten erst öst- lich von dem letztgenannten See auf, hier zum Teil in Dolomit umgewandelt. Sie erreichen eine Hohe von 3000 m und mehr (Zugspitze 2960 m, Watzmann 2700 m, Marmolata 3360 m). Den eigenartigen Charakter der Kalkalpen zeigen uns das Wetterst ein- und das Berchtesgadener Gebirges Überall bilden sie mächtige, felsige Bergmassen. Nach oben enden sie in schroffe Felszacken und Grate oder breite Hochplateaus, wahre Steinwüsten von sehr unebener, mit Geröll bedeckter Ober- fläche, häusig unterbrochen von trichterförmigen Einbrüchen und Schlünden. Namen, wie „Steinernes Meer", „Übergofsene Alp", „Höllengebirg", „Totes Gebirg" bezeichnen genugsam die Trostlosig- keit solcher Höhen. Nur hie und da hat sich an geschützten Stellen auf verwitterter Felskrume oder angeschwemmtem Boden eine spär- liche Vegetation entwickelt. Unter den Blütenpflanzen sind folche, welche für die Kalkalpen charakteristisch und zum Teil von besonderer Schönheit sind. Da blüht die violette Alpen-After und ein immer- grüner Steinbrech mit kalkabsondernden Blättern; daneben erblickt man den Rasen des stiellosen Leimkrautes mit zahlreichen kleinen Nelkenblüten und den dunkelblauen Enzian. Edelweiß und Alpenrose wachsen auch hier. Das Innere wird von zahlreichen Klüften, Klammen und Höhlen durchzogen, welch letztere durch Auswaschung des Kalksteins oder früher eingelagerter Steinsalzmassen entstanden sind. Das Wasser findet darum überall unterirdischen Abfluß und bricht dann plötzlich als ein starker Gebirgsbach hervor. Festere Gesteinsschichten haben die Wasser zurückgehalten und .zur Seenbildung beigetragen oder tosende Wasserfälle veranlaßt. Die Kalksteine dienen teilweise als gute Bausteine; sie werden in großen Steinbrüchen, z. B. am Untersberge bei Salzburg, ge- Wonnen und beschäftigen eine ziemliche Anzahl Menschen. Gewisse tonige und kieselhaltige Kalksteine haben zur Zementsabrikation * Vgl. Teil Iii: Die deutschen Alpen und Geistbecks Typenbild: Das Wettersteingebirge.

3. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 58

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 58 — fcrino auf dein rechten, 1849 und 1866 bei Custozza auf dem linken Ufer. Jetzt sammelt die Tiefebene die nach Süden führenden Handels- und Verkehrsstraßen Nordwest-, Nord- und Mitteleuropas, um sie ans dem kürzesten Wege nach Genna und den übrigen Handelshäfen der Westküste Italiens oder an der Ostkiiste ent- lang nach Brindisi zu führen, von wo der gerade Schiffahrtsweg nach dem Znes- kanal weist. Die -licfcbdlc. Bestimme die Grenzen der oberitalischen Tiefebene! Welche Flüsse der Tiesebene gehen zum Adriatischen Meer? Beschreibe den Strom lans des Po! Welche Alpenseen gehören zu seinem Gebiete? Wodurch? Welche Übergänge führen nach Frankreich, nach der Schweiz und nach Österreich? Welche setzen sich nach dem Deutschen Reiche fort? Einen scharfen Gegensatz bildet die Tiefebene zu der eigentlichen Halbinsel in landschaftlicher Beziehung. Einst sandte das Ädriatische Meer einen Arm zwischen den Alpen und dem Apennin bis an den Fuß der Westalpen; den norwegischen Fjorden gleich waren die nach Süden geöffneten Quertäler der Alpen, von Schneeseldern und Gletschern umrahmt, Busen dieses Meeresarmes. Aber die Gletscher und die Flüsse haben durch ihre Geröllmassen die ehemalige Meeres- bucht ausgefüllt, und diejenigen Flüsse, welche heute noch das Ädriatische Meer erreichen, bauen an der Erweiterung der Tiefebene nach der Meeresseite fort. Am Fuße der Gebirge ist das gröbere Schuttmaterial angehäuft worden; daher ist diese Region weniger fruchtbar, oft nur mit trocknen Wiesen bedeckt, während an den Ab- hängen der den Fuß der Gebirge begleitenden Hügel, der End- moränen der einst in die Ebene hineinreichenden Gletscher, Wein gebaut wird. Dagegen zeigen die Uferlandfchaften der am Aus- gange einiger Alpentäler sich ausbreitenden Seen süditalische Vege- tation; denn die steilen Bergwände werfen die Sonnenstrahlen, welchen die gegen Süden geöffneten Täler ungehinderten Eingang gestatten, zurück, und in dem treibhausartigen Klima gedeihen Lorbeer und Oleander, Pinie und Zypresse, Zitrone und Orange. Olivenhaine und Maisfelder verdecken die terraffierten unteren Gehänge, Land- häuser und Ortschaften schmücken die waldbekränzten Berglehnen, und im Hintergrunde leuchten hie und da die schneebedeckten Hoch- gipfel der Alpen hervor. Wo die Flüsse in ihrem Mittel- und Unterlaufe den frucht- baren Schlick abgesetzt haben, ist das Land bei der durch zahlreiche Kanäle geregelten Bewässerung von überaus großer Fruchtbarkeit. Obst- und Maulbeerbäume, Ulmen und Pappeln, um welche sich die Nebe rankt und von Wipfel zu Wipfel girlandenartig weiter schlingt, ziehen zwischen üppigen Weizen- und Maisfeldern und von zahl- reichen Gräben durchfurchten Reisfluren in unabsehbarer Folge hin. Kastanien, Feigen und Mandeln gedeihen noch, aber Zitronen und Orangen müssen im Winter durch Überdeckung geschützt werden. Das Mündungsgebiet der Flüsse trägt Wiesen und Sümpfe und die Küste Strandseebildungen (Lagunen) wie die Küste von Südfrank- reich westlich der Rhonemündung. Stetig rückt die Küste nach außen
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 5
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 3
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 2
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 12
1 0
2 0
3 6
4 6
5 5
6 5
7 0
8 0
9 0
10 0
11 39
12 6
13 0
14 0
15 0
16 1
17 2
18 4
19 0
20 0
21 66
22 0
23 0
24 24
25 0
26 0
27 4
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 8
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 4
41 0
42 3
43 4
44 0
45 2
46 0
47 17
48 30
49 12
50 55
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 1
58 1
59 0
60 0
61 5
62 6
63 0
64 7
65 2
66 0
67 0
68 0
69 1
70 97
71 1
72 0
73 0
74 0
75 1
76 4
77 9
78 1
79 3
80 0
81 1
82 2
83 1
84 21
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 2
92 12
93 3
94 0
95 16
96 0
97 5
98 0
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 9
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 3
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 3
33 0
34 3
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 2
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 0
82 0
83 2
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 13
91 0
92 0
93 0
94 0
95 6
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 1
111 0
112 0
113 0
114 1
115 0
116 0
117 0
118 0
119 2
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 4
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 5
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 1
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 1
193 3
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0