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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 175

1887 - Leipzig : Kesselring
Gustav Wasa 1523 - 15u0. 175 Einsamkeit. Er hrte, da sein Vater und seine Vettern mitgefallen waren, und der Schmerz bestrkte ihn in seinen schon lngst gefaten Entschlssen. Er wandte sich nach der westlichen Grenze Schwedens, um die sogenannten Dalekarlier (Thalmnner) fr seine Sache, die Sache des Vaterlandes, 6wcvt zu zu gewinnen. Diese Leute sind noch jetzt wegen ihrer einfachen Sitten, Altern.' ihrer Freiheitsliebe, ihrer Ehrlichkeit und Gastfreiheit bekannt. Auf der Flucht dahin hatte er viel Ungemach auszustehen und war wiederholt in Gefahr, den dnischen Soldaten, die nach ihm das Land durchstreiften, in die Hnde zu fallen. Endlich erreichte Gustav im Dezember 1520 das Ziel semer Reife. Er schilderte den Bauern das Blutbad in Stockholm, von welchem nach diesen entlegenen Thlern noch wenig Nachricht gekommen war. Dazu verbreitete sich die Kunde, der König werde nchstens durch ganz Schweden reisen und ein strenges Gericht halten. Auf jedem Lehnhofe wrden Galgen errichtet werden, eine groe Schtzung sei bereits ausgeschrieben, und um aller Emprung zuvorzukommen, solle jedem Bauer ein Arm und ein Bein abgehauen werden. Dieses Gercht setzte die Dalekarlier in Wut und Schrecken. Alsbald sammelten sich um Gustav 200 Bauern; mit diesen wandte er sich nach Falun1 (Februar 1521), nahm den Bergvogt gefangen und lie die dortigen Buden dnischer Kaufleute plndern. Das Gelingen dieses ersten Unternehmens fhrte ihm rasch neue Scharen zu, und schon im Mai 1521 war er im stnde. Christian Ii. frmlich den Krieg zu er-klren. Auch eine Menge schwedischer Offiziere ging zu ihm der: die Stadt Upsala wurde erobert und Stockholm mit 1500 Mann belagert.belagerung Hier traf Gustav aber auf hartnckige Gegenwehr. Daher fand er es an Stockholms; der Zeit, die versprochene Hilfe der Lbecker in Anspruch zu nehmen, und erhielt 10 ausgerstete Schiffe und 900 Mann Landtruppen. Inzwischen war in Dnemark selbst eine Emprung ausgebrochen und Christian Ii. .. des Thrones entsetzt worden. Sobald die Besatzung solches hrte, bergab sie nach zweijhriger Verteidigung die Stadt und erhielt freien Abzug (1523). Noch vor der bergabe Stockholms war in Schweden ein Reichs- Gustav tag gehalten worden, um ein Oberhaupt zu whlen. Die Stnde erklr- m9* ten, da niemand der Krone wrdiger fei, als Gustav Wasa, der Retter des Vaterlandes. Aber erst nach lngerem Bedenken nahm er die darge-botene Knigswrde an; die Stnde leisteten den Eid der Treue und er gelobte dagegen, das Land nach den alten schwedischen Gesetzen zu regieren (Juni 1523). Mit der Erhhung Gustavs hatte die Kalmarische Union ihr Ende erreicht, was auch von Dnemarks neuem Herrscher, Friedrich I., dem Onkel Christians Ii., anerkannt wurde, als er im nchsten Jahre (1524) mit dem nunmehrigen König von Schweden, Gustav I., ein Bndnis schlo. Von auen hatte Gustav daher nichts zu frchten; in seinem eignen Lande aber stellten sich ihm groe Schwierigkeiten entgegen. Als Lebens-ausgabe galt ihm die Einfhrung der Reformation in Schweden.elnfuhrung Hierbei wurde er von zwei Schillern Luthers, den Brdern Olaus und e^atiejn * Lorenz Peterson, untersttzt, jedoch auch von vielen bekmpft, so da sich 152332. unter dem Volke eine gefhrliche Ghrung gegen ihn ankndigte. 1 Falun, Bergstadt mit bedeutenden Kupfergruben im Lande der Dalekarlier, nordwestlich von Upsala.

2. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 222

1887 - Leipzig : Kesselring
222 Neue Geschichte. Strom gestrzt. Das nannte er die republikanische Taufe". Auch lie er Männer und Frauen zusammenbinden und dann in den Strom werfen; das nannte er die republikanische Ehe." Gleichzeitig durchzogen sogenannte hllische Kolonnen" das Land und verheerten es mit Feuer und Schwert. Die Vende ist nicht mehr!" konnte man nach Paris melden. Aber eben die Grausamkeit, mit welcher die ganze Bevlkerung dieses Land-striches ausgerottet werden sollte, ward Ursache, da der Kampf sich er-neuerte. Voll Verzweiflung ergriffen die Bender wieder die Waffen und setzten (Oktober 1793) der die Loire, um durch die Bretagne nach der See-kste zu ziehen, wo ihnen die Englnder Hilfe versprochen hatten. Doch die Hilfe blieb aus; sie wurden geschlagen und erlitten groe Verluste. Ihre Chouans. Reste vereinigten sich mit den Chouans, worunter man Schleichhndler zu verstehen hat, die seit Aufhebung der inneren Zollschranken brotlos ge-worden; konnten jedoch samt diesen nicht viel ausrichten. Im Jahre 1795 forderten die Englnder die Vend^er zu einer neuen Schilder-Hebung auf; letztere gingen darauf ein, konnten aber, da die Vereinigung mit gelandeten Emigranten wiederholt milang, nur den Kampf noch einige Zeit fortsetzen. Endlich im Frhling des nchsten Jahres (1796) siegte der General Hoche (S. 220) mit berlegenen Streitkrften und erstickte nun durch blutige Strenge den langdauernden Aufstand. Wie im Nordwesten, so hatte der Konvent auch im Sden mit Widerstand mchtigen Gegnern zu kmpfen. Nach dem Sturz der Girondisten (Juni 1793) erklrten sich die Städte Bordeaux. Lyon, Marseille und Toulon gegen die Partei des Berges und verweigerten dem Konvent den Gehorsam. In Lyon wurde sogar Chalier, ein eifriger Jakobiner, zum Tode ver-urteilt und hingerichtet. Derartigen Widerspruch konnten die Pariser Macht-Haber nicht vertragen, und so erschienen denn die republikanischen Heere, um an der frevlerischen Stadt Rache zu den. Lyon konnte erst nach 70tgiger Belagerung erobert werden (9. Oktober 1793). Nach dem Einzge hob man die Gebeine Chaliers, dieses Mrtyrers des Jakobinismus, in seiet-Ucher Weise auf, verbrannte sie zu Asche und schickte diese zur Verehrung nach Paris. Furchtbar lauteten die Strafbefehle des Konvents. Die Stadt sollte dem.erdboden gleich gemacht und auf dem Platze, wo sie gestanden, eine Sule errichtet werden mit der Inschrift: Lyon bekriegte die Freiheit, Lyon ist nicht mehr!" 20 000 Arbeiter rissen 6 Monate lang Haus um Haus, Palast um Palast nieder. Collot d'herb bis mit 2000 Henkern von der Revolutionsarmee bernahm die Zchtigung der Einwohner. Er schickte so viele aufs Blutgerste, da endlich der Arm des Scharfrichters erlahmte und selbst die Schneide der Guillotine sich abstumpfte. Nun lie er Hunderte von Schlachtopfern auf einmal vor die Mndungen der Kanonen treiben und mit Karttschen niederschieen. Im ganzen muten in Lyon 6000 den Tod erleiden. Ein gleiches Schreckensgericht erging der die Städte Bordeaux, Marseille und Toulon. Letztere hatte sich an die Englnder ergeben, ward aber nach harter Belagerung zurckerobert. Bei der Belagerung Napoleon (Dezember 1793) zeichnete sich das erstemal Napoleon Bonaparte Bonaparte, aus, damals ein junger Offizier der Artillerie, der bald nachher mit seinem Namen die ganze Welt erfllen sollte. sdlicher Städte. Lyon 1793.

3. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 237

1887 - Leipzig : Kesselring
Deutscher Befreiungskrieg 18131815. 237 und Mittel ersonnen wurden, das Volk von innen heraus zu erneuern und dadurch zu befhigen, das Joch der Fremdherrschaft zu brechen, und der sodann solche geistige Erneuerung mit unerschtterlicher Festigkeit, Umsicht und Weisheit zum Ziele gefhrt hat. Dieser Staatsmann war Heinrich v. Stein, Friedrich Karl, Freiherr vom und zum Stein, zu Nassau an geb. 1757. der Lahn am 26. Oktober 1757 geboren. Sein Vater war Geheimer Rat bei dem Kurfrsten von Mainz. Die Jugendzeit verlebte Stein in seinem Geburtsort und bezog dann, 16 Jahr alt, die Universitt Gttingen, um sich (17731777) dem Studium der Rechte und der Staatswirtschaft zu widmen. Nachdem ein Jahr beim Reichskammergericht zu Wetzlar gearbeitet und hierauf zu seiner weiteren Ausbildung einen Teil Europas bereift hatte, trat er^> 6 f, 1780 in den preuischen Staatsdienst. Seit seiner Anstellung Staats-^ zeichnete er sich in verschiedenen Teilen des Landes als Berwaltungsbe- diener amter aus und wegen seiner Tchtigkeit und Umsicht allseitig erprobt, 1780. berief man ihn (Oktober 1804) als Finanz- und Handelsmiuister Minister nach Berlin. 1804. Ju dieser Stellung war er es insbesondere, der nach der Niederwerfung Preuens durch Napoleon (18061807) in den magebenden Kreisen die Preußen Ansicht vertrat, da nur durch eine vllige nderung der bisherigen Re-gierungs- und Verwaltungsgrundstze eine Wiedererhebung des Staates zu erwarten sei. Steins Plan war: das Volk wieder fr die Teilnahme am Gedeihen des Landes zu beleben, es daher in geeigneten Vertretern zu der Leitung des Ganzen heranzuziehen, die bisher unterdrckten Stnde von den aus dem Mittelalter berkommenen Lasten und Fesseln zu be-freien und ein allgemeines freies Staatsbrgertum zu begrnden. Zur Durchfhrung dieser Reformen wurde Stein vom König an die r , Spitze des Ministeriums gestellt und ihm (September 1807) das groe-. |nj!!Ler Werk der Neugestaltung des Staates bertragen. Bereits im Oktober er- ' i807. schien ein Erla der den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grundeigentums", welcher die bestehenden Hindernisse bei Erwerbung von Grund und Boden aufhob und namentlich den Bauernstand von einer Menge Lasten und Schranken befreite. Ebenso wurde im folgenden Jahre (1808) das Rechtsverhltnis des Brgerstandes und die freie Verwaltung seiner Angelegenheiten durch selbst gewhlte Behrden mittelst der neuen Stdteordnung" geregelt. Damit das so in seinen Verhltnissen und Rechten sittlich und geistig gehobene Volk auch das Bewutsein seiner Kraft, sowie den Mut zur Abwerfung der Fremdenjochs gewinne, unternahm Stein darauf mit Scharn-Horst (S. 232) die Herstellung einer volkstmlichen Wehrverfassung. Daneben ermglichte er die Zahlung der Kriegsschuld und die Befreiung von den drckendsten Verpflichtungen gegen den harten, bermtigen Sieger. Aber kaum ein Jahr hatte Stein als Minister gewaltet, als er durch einen Machtbefehl Napoleons I., welcher Kundschaft von den Befreiungs-planen Preuens erhalten hatte, zur Abdankung (November 1808) ge- rt zwungen wurde, ein Befehl, dem bereits im nchsten Monat die Achts- Sn erklrung folgte, worauf sich der Verbannte nach sterreich begab. 1808- Ehe aber Stein sein Vaterland verlie, legte er die Grundstze seiner Staatsverwaltung in einem Sendschreiben an die preuische Re- sein gierung nieder, welches unter der Bezeichnung Steins politisches Testa- Testament.

4. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 238

1887 - Leipzig : Kesselring
238 Neue Geschichte. ment" auch nach seiner Entfernung den Ausgangspunkt weiterer Reformen bildete. In Steins Sinn und Geist wurden daher (1810) durch eine neue Gewerbeordnung" die Hemmnisse beseitigt, die das veraltete Zunft- und Jnnungswesen dem Ha n dwerker und G ewerbs-mann bereitete, während andere Gesetze die Lage der lndlichen Grund-besitzer und der Bauern verbesserten. Steins Anregung und Wirken war es aber auch hauptschlich zu danken, da ipand in Hand mit der Umwandlung des Staatswesens auch eine U m-Wandlung der Anschauungen und Auffassungen des Volkes sich vollzog und die Gefhle fr Vaterland, Selbstndigkeit und nationale Ehre von neuem sich belebten. Die edelsten Patrioten arbeiteten mit ihm daran, sittlichen Ernst, Uneigenniitzigkeit und Aufopferungsfhigkeit, namentlich in der heranwachsenden Jugend zu wecken. So halfen an der Rstung und Vorbereitung zu der gehofften Befreiung Männer mit, wie F ichte 1807 1808 durch feine Reden an die deutsche Nation", Schleiermacher, Pfarrer und Professor in Berlin, durch seine Predigten, Arndt durch seine patriotischen Schriften. Die Stiftung der Universitt zu Berlin (1810) und die Erweiterung der zu Breslau (1811) hatten ebenfalls den Zweck und auch bald den Erfolg, die akademische Jugend auf die idealen Gter des Lebens hinzuweisen und den geistigen und sittlichen Aufschwung ^ der Nation zu befrdern. 2. Der ausgewiesene Staatsmann, dessen Besitzungen, in dem durch Napoleon 1807 gebildeten ..Knigreich Westfalen" gelegen, von der feind-teilt liehen Regierung (König Hieronymus) eingezogen worden waren, hatte in Prag; seinen dauernden Aufenthalt in Prag genommen, von wo aus er mit in Berlin eine ununterbrochene Verbindung unterhielt. Spter begab er sich Petersburg aber nach Petersburg, wohin ihn im Mai 1812 der Kaiser Alexander I. 1812. eingeladen hatte. Auch in Rußland wute er durch seinen Einflu auf den Kaiser, sowie durch feinen ausgedehnten Briefwechsel fort und fort die sptere nationale Erhebung vorzubereiten. Nach Napoleons verunglckten russischen Feldzug kehrte Stein mit Alexander I. nach Deutschland zurck und ward hier zum Vorsitzenden Besreiungs-eines russisch-preuischen Verwaltungsrates fr die deutschen Ange-krieg legenheiten ernannt. Als aus diesem Rate nach dem Siege bei Leipzig 181315. eine Zentralkommission fr die Verwaltung aller durch die Truppen der Verbndeten befetzten Lnder (Oktober 1813) hervorging, bernahm Stein den Vorfitz und erwarb sich auch in dieser Stellung durch tchtige Leitung im Innern und durch Ausstellung zahlreicher Heerhaufen gegen den uern Feind hohe Verdienste um das gesamte deutsche Vaterland. Diese Zentralverwaltung folgte dem Heer der Verbndeten bis nach Paris. Von dort kehrte Stein im Juni 1814 nach Berlin zurck, um Wiener sich im September desselben Jahres nach Wien zu den Verhandlungen K^ugre Kongresses (S. 239) zu begeben. Hier blieb er aber nur kurze Zeit, da er zu den Bestrebungen der auslndischen Mchte gegen Bildung eines starken Deutschlands die Hand nicht bieten wollte. Stein zog sich enttuscht und verstimmt in das Privatleben zu-Stein als T(j Den Sommer brachte er meist auf feinen Gtern in Nassau, den Winter in Frankfurt a. M. zu; auch in feiner Mue fortwhrend be-mht, die Erstarkung und Krftigung deutschen Sinnes anzubahnen und

5. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 256

1887 - Leipzig : Kesselring
256 Neue G eschichte. Februar- revolution aus, durch welche die Julimonarchie gestrzt und das Haus revolution Orleans aus Frankreich vertrieben wurde. 1848. 3. Frankreich seit 1848. Nach dem Sturz Ludwig Philipps durch die Februarrevolution gelang es endlich den Bonapartisten ans Ruder zu kommen, indem der bereits erwhnte Prinz Louis Napoleon auf Grund einer Volksabstimmung am 20. Dezember 1848 zum Prsi-Napoleon denten der Republik gewhlt wurde. Und vier Jahre spter erhob ihn Iii. der Wille des franzsischen Volkes am 2. Dezember 1852 zum Kaiser als 185270. Napoleon Iii. Diese Wiederaufrichtung des franzsischen Kaisertums hatte den Bei-fall der konservativen Partei in Europa. Zurckhaltender benahmen sich die Regierungen. Nach und nach aber gewannen sie zu Napo-leon Iii. Zutrauen und glaubten, da die Worte, welche er auf seiner L'empire Rundreise in Bordeaux aussprach: Das Kaisertum ist der Friede!" auf-est la richtig gemeint seien. Er wurde daher von den europischen Staaten 1)61x1 anerkannt. Doch blieben seine Bewerbungen um eine Prinzessin aus frst-lichem Geblt ohne Erfolg, worauf er sich am 30. Januar 1853 mit der aus altspanischem Grandengeschlecht entsprossenen Grfin Eugenie v. Montijo vermhlte. Bei seiner Vermhlung legte Napoleon Iii. in einer Botschaft an die Hfe das Gestndnis ab, da ein Souvern, der durch das Volk erhoben worden sei, dem brigen Europa gegenber offen die Stelle eines Empor-kmmlings" einzunehmen habe, und dies ein ruhmvoller Titel sei, wenn er durch freie Abstimmung erlangt worden." Diesem neuen Grundsatz von Selbstbe- der Selbstbestimmung der Völker, wonach bei dem Wechsel einer Herrschaft der Volkswille durch Abstimmung erforscht werden sollte, suchte der Volker. er Qu(^ anderwrts Geltung zu verschaffen; so wurde (1860) die Annexion .der sardinischen Provinzen Sa voyen und Nizza an Frankreich durch eine Bolksabstimmnng eingeleitet, in Mexiko die Errichtung eines Kaisertums (S. 258) auf den ausgesprochenen Volkswillen zurckgefhrt und in Italien die Zustimmung der Bewohner als Rechtsgrund fr die Einver-leibung der kleineren Staaten in das Knigreich Sardinien anerkannt. Sonate Groe Sorgfalt wandte der neue Kaiser der sozialen Frage zu. Frage. War er auch weitentfernt, die sozialistischen und kommunistischen Trume (S. 254) verwirklichen zu wollen, so erkannte er doch die Notwendigkeit, dem Arbeiterstand unter die Arme zu greifen und ihn vor Armut und Elend schtzen zu mssen. Umfngliche Bauunternehmungen, vom Staat und von den Stdten ausgehend, sollten dazu dienen, den unbe-mittelten Volksklassen lohnende Beschftigungen zu geben. So suchte man durch Wasserbauten, Dmme und Flukorrektionen den verheerenden Wirkungen der hufig eintretenden Rhoneberschwemmungen zu begegnen. Auch erbaute man im Lande viele Straen, Brcken und Eisenbahnen, Das neue wodurch zugleich der Verkehr wesentlich gewann. Paris selbst erhielt eine Paris, neue Gestalt; ganze Stadtteile und besonders die mit engen Gassen wurden niedergerissen und durch prachtvolle Bauten ersetzt, um die franzsische Metropole zur schnsten Stadt der Welt und weniger geeignet fr den Barrikadenkampf zu machen. Die groen Industrieausstellungen in Paris (1854 und 1867) und Handelsvertrge mit verschiedenen Staaten frderten das Gewerbs- und Verkehrsleben und mehrten den Absatz

6. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 261

1887 - Leipzig : Kesselring
Pyrenische Halbinsel seit 1815. 261 Rckkehr des alten Absolutismus fhrte eine Vereinigung der liberalen Liberale Parteien und so deren Sieg (Juli 1854) herbei. Esp artero, aus Eng- Union lanb zurckgekehrt, bernahm die Bildung eines neuen Kabinetts, und die 1854-Knigin-Mutter mute auf 10 Jahre in die Verbannung wandern. Gem den Beschlssen der konstituierenden Kortes" wurde hierauf ein groer Teil der Kirchen- und Klstergtex verkauft und der Ertrag zur Verbesserung der zerrtteten Finanzen und zu gemeinntzigen Zwecken verwendet, auch der Bauernstand unabhngiger gestellt und dadurch eine breitere Grundlage fr ein freieres Staatsleben geschaffen. Aber schon in kurzer Zeit trat eine Spaltung der liberalen Union" ein. Espartero schied (Juli 1856) aus dem Ministerium, und Narvaez kam wieder ans Ruder. Als dieser Narvaez' sich jedoch in absolutistische Bahnen drngen lie, schlssen sich die Liberalen 1856-58. nochmals eng zusammen und ntigten dadurch die Knigin, O' Donnell O'^Donnell (Juni 1858) mit Bildung eines freisinnigen Ministeriums zu beauftragen, 1358-63. das sich indes nur durch wiederholte Nachgiebigkeit gegen reaktionre Ma-nahmen der Knigin und der Kamarilla "fast fnf Jahre lang (bis 1863) zu halten vermochte. Whrend dieser Zeit erklrte im Oktober 1859 Spanien an Marokko Marokko wegen eines berfalls der zu Spanien gehrigen Hafenstadt (Seilta an der 1860. afrikanischen Kste den Krieg. Die Marokkaner wurden wiederholt besiegt und muten (26. April 1860) einige Landstriche abtreten, sowie die Kriegs-kosten zahlen. Whrenddem hatten die Karlisten einen neuen Auf- Karlistenstand versucht und den ltesten Sohn des Don Karlos (f 1855) als ausstand. Karl Vi. zum König ausgerufen. Allein das Unternehmen fanb ein balbiges Ende. Der Prtenbent wrbe (23. April 1860) gefangen genommen und erhielt seine Freiheit nicht eher wieber, als bis er allen Ansprchen auf die spanische Krone entsagt hatte. Im Februar 1863 mute O' Donnell vom Ministerium zurcktreten und darnach folgte wieder Ministerwechsel auf Mmisterwechsel, bis endlich (1866) Narvaez aufs neue an die Spitze ^art,a*$ des Kabinetts berufen wurde. Mit Strenge ging er gegen die Liberalen vor, 1^668. und jeder Widerspruch gegen seine Manahmen wurde thatkrftig unterdrckt. Dadurch stieg aber die Unzufriedenheit immer hher. Als daher Narvaez (April 1868) starb und sein Tod keine nberung der Regienmgs-weife herbeifhrte, kam der lngst geplante Ausstand zum Ausbruch. Flucht der Die Regierungstruppen wurden geschlagen, die Knigin Jsabella aber Knigin suchte Rettung auf franzsischem Boden l September 1868). ^ Seplbr. In Madrid wurde eine provisorische Regierung eingesetzt, an 18t>8-bereu Spitze General Serrano staub. Man war barixber einig, ba eine konstitutionelle Monarchie das Ziel der Bewegung sein msse. Die Entscheidung aber der die Person des Knigs blieb noch eine offene. Mehrere Fürsten, barunter Prinz Leopolb von Hohenzollern, besten Kandidatur den Ansto zu dem Deutsch-sranzsischen Kriege gab, lehnten die ihnen angebotene Ehre ab. Enblich nahm Amabeus (geb. 1845), Amadeus Herzog von Aosta, zweiter Sohn des italienischen Knigs Viktor Emannels Ii., 187073. die spanische Krone (4. Dezember 1870) an. Die Krste des jungen Knigs reichten jedoch nicht hin, die aufgeregte, von Parteien zerrissene spanische Nation zu regieren. Nach zwei und einhalbjhrigem Ringen entsagte da-her König Amadeus (11. Februar 1873) freiwillig dem Thron und kehrte nach Italien zurck.

7. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 266

1887 - Leipzig : Kesselring
266 Neue Geschichte. 81. Grobritannien seit 1815. I. Englands Stellung nach auen und innen. Vermgensunterschiede. Staats, schulden. Die Regierung: Georg Iv. 18111820 Regent, 1820- 1830 König. Die Minister: Castlereagh stirbt 1822; Canning 18221827; Wellington: Aufhebung der Testakle 1828. Irland. O' Connell 1828. Emanzipation der Kalho-liken 1829. 2. Parlamentsreform. Wilhelm Iv. 18301837. Reformbill 18311832. Aufhebung des Monopols der Ostinoischen Kompagnie 1833. Ab-schaffung der Sklaverei 1834 (Wilberforce f 1833). Irland. Viktoria, Knigin seit 1837. Zehntenablsungsbill 1838. Chartisten 1839 ff. Aufhebung der Korn-zlle 1846 (Minister Peel f 1850). 3. Die Emprung in Indien: Aufstand in Mirut, Mai 1857. Delhi in der Gewalt der Aufstndischen. Ausbreitung des Auf-standes. Wiedereroberung von Delhi, September. Entsatz von Lucknow. Bestrafung der Rebellen. Indien englische Provinz 1858. Viktoria, Kaiserin von Indien 1876. 1. Grobritannien hatte im Kampfe gegen die franzsische Republik und Groll* franzsische Kaiserreich eine auerordentliche Kraft und Ausdauer bewiesen britanniens. dafr neben materiellen ^ Vorteilen ein groes moralisches Ansehen ge-' Wonnen. Dazu galt seine Verfassung mit Druck- und Redefreiheit und genauer Begrenzung der Volks- und Knigsrechte als ein Musterbild libe-raler Gestaltung und schwebte den brigen Vlkern als ein Ideal vor (S. 154). Ungeachtet solcher Vorzge fehlte es dem englischen Staatsleben nicht an bedenklichen Schattenseiten. Vermgens- Ein tiefgreifender belstand lag in dem zu schroffen Vermgens-unterschiede, unterschiede der einzelnen Klassen. Der meiste Grundbesitz war im Laufe der Zeit an eine geringe Anzahl von Familien gelangt, während der Stand der kleinen Landwirte fast verschwunden war. Auch die Ent-Schulden Wicklung des Handels und des Kunstfleies hatte die Geldmittel in ver-haltnismig wenig Hnde gebracht. Dazu hatte die Schuldenlast des Landes bis 1815 die ungeheuere Hhe von 814 Millionen Pfund Sterling (der 16 Milliarden Mark) erreicht, und die jhrlichen Staatsausgaben betrugen 114 Millionen (der 2 Milliarden Mark). Die Folge davon war eine auerordentlich hohe Besteuerung, deren Last die mittleren und niederen Klassen am meisten empfanden. Letztere wurden auch durch die Kornbill von 1814 am schwersten bedrckt, durch welche die Einfuhr von Korn entweder ganz verboten, oder mit sehr hohen Zllen belegt war, was notwendig die Steigerung der inlndischen Fruchtpreise zur Folge hatte. Auch der Charakter der an der Spitze stehenden Persnlichkeiten war Georg Iv. nicht ohne Einflu auf die ffentliche Stimmung. Georg Iv. hatte 1811 fr fernen in Wahnsinn verfallenen Vater (Georg Iii.) die Regentschaft bernommen und noch dessen Tode (Januar 1820) den Thron bestiegen. Aber weder als Regent, noch als König besa er die Liebe des Volkes. In frheren Jahren ein Freund der Whigs, war er, sobald er Anteil an der Regierung erhielt, zur Partei des Tories bergegangen und begnstigte, jede Reform verwerfend, ausschlielich die Aristokratie. Georgs Iv. Minister, Lord Castlereagh, seit 1809 der eigentliche Castlereagh. Lenker der englischen Politik, hatte sich als ein Gegner jeder Reform den Adel und die Geistlichkeit zum Freunde, aber das Volk zum Feinde gemacht. 1 Zu diesen materiellen Vorteilen sind zu rechnen- die Rckkehr des Knig-reichs Hannover unter die englische Krone, das Schutzrecht der die Jonischen Inseln, die berlassung der Insel Helgoland seitens Dnemarks und anderes.

8. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 217

1887 - Leipzig : Kesselring
Die franzsi sche Revolution und bic Koalitionskriege. 217 So fhrten denn berschuldung des Staates, Untchtigfeit der Regenten, Sittenverderbnis der hheren Stnde, Verlust der politischen Ehre, Verfall des Kirchen- und Staatswesens einerseits, und eine dasselbe unterwhlende Zeitphilosophie andererseits den endlichen Ausbruch der groen franzsischen Revolution herbei, die, wie ein brausender Orkan unseren Erdteil durchstrmend, das Alte und Abgelebte in Staat und Gemeinde niederwarf und freilich nicht ohne eine lange Kette von Greueln und blutigen Kriegen zeitgemere Einrichtungen und Formen in politischer und sozialer Hinsicht hervorrief. Ii. Erste Koalition gegen Frankreich 17921797; der Krieg von 1792 1795. 1. Beschwerde deutscher Fürsten der die franzsische Nationalversammlung. Teil-nhme an der unglcklichen Lage Ludwigs Xvi. Die Emigranten. Ludwigs Xvi. Flucht. Zusammenkunft in Pillnitz 17541. Kriegserklrung Frankreichs an fter-reich 1792 Bndnis zwischen Preußen und sterreich. Feldzug von 1792. Einfall der Verbndelen in Frankreich. Das Kriegsmanifest. Kanonade von Valmy. Rckzug der Preußen. Custine in Mainz und Frankfurt. Dumouriez^ Sieg bei Jemappes. Kriegserklrung des Deutschen Reiches. Rstungen der Franzosen. 2. Ludwigs Xvi. Hinrichtung. Pin als Haupt der ersten Koalition. Feldzug von 1793: Sieg der Verbndeten bei Neerwinden; Wiedereroberung von Mainz. Frank-reichs allgemeines Aufgebot. Zurckdrngen der Verbndeten. Feldzug von 1794: Schlachten bei Tournay und bei Fleurus; Kampf gegen Holland: Baiavische Repu- btik. Zurckgehen der Verbndeten der den Rhein. Friede zu Basel 1795. 1. Als am 4. August 1798 die franzsische Nationalversammlung die Aufhebung aller Feudalverhltiusse beschlo, sahen sich die deutschen Fürsten und Stnde, welche in dem damals franzsischen Elsa und Lothringen Besitzungen hatten, in ihren standesherrlichen Rechten verletzt. Die Betroffenen wandten sich mit einer Beschwerde an Kaiser und Reich, worauf Leopold Ii. (1790 1792) an den König von Frankreich ein Schreiben erlie, in welchem er die Aufrechthaltung der vertragsmigen Einrichtungen verlangte (Dezember 1790). Bald erregte jedoch vor allem die unglckliche Lage Ludwigs Xvi. die Teilnahme und Besorgnis der deutschen Fürsten, besonders des Kai-sers Leopold, seines Schwagers. Ihr Eifer fr die Sache des Knigs wurde noch gesteigert durch die Bitten und Vorstellungen der ausgewan-betten franzsischen Prinzen. die zu Koblenz ihr Hoflager hatten und den Einigungspunkt fr die brigen Ausgewanberten bitbeten. Diese meist abeligen Emigranten brngten auf bewaffnetes Einschreiten, und der Graf von Artois, des Knigs zweiter Bruder, ging wieberholt den Kaiser Leo-pold Ii. und den König Friedrich Wilhelm Ii. (17861797) von Preußen um Hilfe an. Als die Flucht des franzsischen Knigs (Juni 1791) mi- . lungen war, kamen beide Monarchen im August 1791 in Pillnitz1 bei dem Kurfrsten von Sachsen l Friedrich August Iii. 17631827) zusammen, wo sich auch Graf Artois einfand. Hier wurde die Erklrung abgegeben, die Lage Lndwigs Xvi. als einen Gegenstand des allgemeinen Interesses betrachten und mit der ntigen Truppenzahl dahin wirken zu wollen, da der König von Frankreich die Grundlagen einer monarchischen Regierung wieder befestigen knne." Bei dieser Erklrung hatte es vorlufig sein 1 Pillnitz, knigliches Lustschlo am rechten Elbufer, 8 Kilometer oberhalb Dresden.

9. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 239

1887 - Leipzig : Kesselring
Deutscher Befreiungskrieg 18131815. 239 zu verbreiten. Es sei in dieser Richtung nur erwhnt, da sich unter seinem Monu-Vorsitz die Gesellschaft fr Deutschlands ltere Geschichte" (Januar 1819) menta gebildet hat. Dieselbe begann das groe Quellen- oder Urkundenwerk zur Germaiiiae Geschichte des deutschen Mittelalters unter dem Titel Monumenta Ger- historicaj maniae historica, das gegenwrtig noch seinen Fortgang hat. 1819- Spter siedelte Stein aus dem Herzogtum Nassau nach der preuischen @teiu Provinz Westfalen, auf sein dortiges Gut Kappenberg der. Hierlandtagsab-ward er nach Einfhrung der Provinzialstnde in Preußen (1823) zum geordneter Abgeordneten fr den westflischen Landtag gewhlt und vom König zum 1823. Landtagsmarschall ernannt. So dem ffentlichen Leben zum Teil wieder-gewonnen, belief ihn der König 1827 zum Mitglied des Staatsrates. Am 29. Juni 1831 ist Stein zu Kappenberg als der letzte seines Steins Tod Geschlechts im 74. Lebensjahre gestorben. Am Fue der Burg Nassau, 1331. da wo frher die Burg derer vom und zum Stein" sich erhob, ist dem groen Staatsmann 1872 ein marmornes Standbild gesetzt worden. Auch Berlin hat 1874 ihm eine Bildsule errichten lassen. Iv. Der Wiener Kongre 18141815. 1. (51ffnung des Wiener Kongresses 1814. Rckkehr Napoleons von Elba 1815. Zweiter Pariser Friede. Ordnung der europischen Staaisveihllnisse durch den Wiener Kongre. 2. Die deutsche Bundesakte und ihre wichtigsten Bestimmungen. 1. Am 22. September 1814 wurde der zur Ordnung der Verhlt-nisse Europas berufene Kongre zu Wien erffnet. Auer vielen Fürsten 3u und Herren und.. den Gesandten aller europischen Mchte hatten sich dort die Kaiser von Osterreich und Rußland und die Könige von Dnemark, Preußen, Baiern und Wrtemberg eingefunden. Eben lief man Gefahr, sich wegen des Schicksals von Sachsen und Polen zu entzweien, als die Rckkehr Napoleons von Elba (S. 236) nach Paris2 (20. Mrz 1815) Napoleons alle Beratungen zerri und die Aufmerksamkeit der Mchte wieder auf das Rckkehr Schlachtfeld lenkte. Nach der Verbannung Napoleons ^ auf die Insel St. Helena 1815. gewhrten die Sieger Ludwig Xviii. den zweiten Pariser Frieden 2 Pariser (20. November 1815), worin Frankreich seine Grenzen auf den Besitzstand Friede, von 1790 zurckfhren, 700 Millionen Franken Kriegskosten bezahlen, alle geraubten Kunstschtze herausgeben und bis zum Jahre 1818 eine Armee der Verbndeten von 150000 Mann in seinen Festungen behalten mute. Preuens Antrag, Lothringen und das Elsa wieder mit Deutschland zu vereinigen, scheiterte an Rulands und Englands Widerspruch, da sie ein starkes Frankreich des europischen Gleichgewichts wegen fr ntig erachteten. 1 Kappenberg, Schlo, bis 1803 Prmonstratenserabiei, bei der Stadt Werne au der Lippe. 2 Die Pariser Z ei tun gen brachten darber folgende Nachrichten: Am 28. Februar: Der Korse hat die Insel Elba verlassen. Am 7. Mrz: Bonaparte ist an der Kste der Provence gelandet. Am 11. Mrz: der General Bonaparle ist in Grcnoble eingezogen. Am 17.: Der Kaiser ist in Lyon empfangen worden. Am 20.: Seine Kaiserliche Majestt wird in Ihrem Schlosse der Tuilerien erwartet. 3 Die Sprache der ffentlichen Bltter stieg nun auf folgender Leiter wieder abwrts: 1. Der Kaiser. 2. Napoleon. 3. Napoleon Bonaparle. 4. Bonaparte. 5. Buonaparte. 6. Der Genius des Bsen. 7. Der Unsinnige, der durch sein letztes Unternehmen das Unglck Frankreichs vollendet hat.

10. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 260

1887 - Leipzig : Kesselring
260 Neue Geschichte. Aufhebung Spanien geltende Salifche Gesetz auf, nach welchem der Thron nur in der des Sali- mnnlichen Linie sich vererbte, und stellte die weibliche Thronfolge wieder schen h^. Durch diese Anordnung verlor des Knigs Bruder, da Christine im Oktober 1830 eine Tochter, Jfabella, gebar, die Aussicht auf den Thron, und als Ferdinand Vii. 1833 starb, wurde die dreijhrige Jfabella, welche unter der Vormundschaft ihrer Mutter stand, als Knigin ausgerufen. Whrend der Regierung Ferdinands Vii. rissen sich auck (1819 Amerika- 1824) die spanischen Kolonien in Amerika (9 Millionen Quadratische Kilometer mit 13 Mill. Bewohnern) von Spanien los und grndeten selb-olomen. pnbigc Republiken-. Kaum hatte nach Ferdinands Vii. Tod die knigliche Witwe Christine fr Karlisten u. ihte Tochter Jfabella die Regentschaft angetreten, so rief die absolutistische Christinos Partei den Prinzen Don Karlos als König aus. Die krftigste Unter-183340. sttzung fand letzterer in den baskischen Provinzen, deren Einwohner fr die Herstellung des unbeschrnkten Knigtums stritten, während die Regentin, um ihrer Tochter den Thron zu sichern, durch knigliches Statut" eine freisinnige Verfassung (10. April 1834) darbot. Anfangs hatten die Anhnger der Regentin, die Christinos, wenig Espartero. Erfolg, bis zum Jahre 1835 General Espartero die Fhrung bernahm und der Sache der Knigin eine gnstige Wendung gab. Doch schwankte das Kriegsglck bis zum Jahre 1839, wo die Basken, unzufrieden mit der Schwche und Grausamkeit des Don Karlos, sich in Verhandlungen mit Espartero einlieen und nach Sicherstellung ihrer alten Lorrechte2 die Waffen niederlegten. Bald darauf sah sich die Regentin Christine, die sich wenig an die (1837) vereinbarte Verfassung kehrte, durch wiederholte Emprungen ge-ntigt, den soeben siegrch zurckgekehrten Espartero zum Ministerprsi-deuten zu ernennen (September 1840). Espartero Da. Christine, in ihrem Herrscherstolz gekrnkt, nach Frankreich gegangen Regent n?ar, wurde Espartero von den neuen Kortes (Mai 1841) zum Regenten 1841-43. von Spanien" ernannt. Trotz seiner Umsicht und Kraft konnte auch er nicht aller Beifall erlangen, und bald brachen Unruhen und Aufstnde aus. Narvaez Der General Narvaez rckte mit Truppen vor Madrid und nahm die 1843. Hauptstadt ein, während Espartero sich (Juli 1843) nach England flchtete. Im November lie Narvaez die 13 jhrige Jsabella fr volljhrig erklären Knigin und rief Christine an den Hof zurck. Die Verfassung von 1837 erlitt 1843. mancherlei Beschrnkungen zu gunsten der kniglichen Macht, und alle Auf-standsverfuche wurden mit gewaltsamer Hand unterdrckt. 2. Nach vielen Bemhungen gelang es im September 1851 der Hofpartei (Kamarilla), das Ministerium Narvaez zu strzen und die kniglichen Machtbefugnisse noch mehr zu steigern. Doch die Furcht vor 1 Es sind dies die Freistaaten: Mexiko, Guatemala, Kolumbia, Venezuela, Ekuador, Peru, Bolivia, Chile, Paraguay und Uruguay. Die westindischen Inseln Kuba und Portoriko gehren noch heute zu Spanien. 2 Aus Grund dieser Vorrechte, im Spanischen Faeros (vom lateinischen forum im Sinne von Gerichtsplatz") genannt, waren die Basken den spanischen Zollgesetzen nicht unterworfen, hielten ihre eigene Miliz und halten ein eigenes Gesetz buch u. s. w. Diese Vorrechte der Basken sind 1876 nach Niederwerfung des letzten Karlistenaufstandes unter Alfons Xii. (S. 262) aufgehoben worden.
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