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1. Europa ohne Deutschland - S. 26

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 26 — Sommer folgt der kalte Winter, auf die Hitze des Tages die empfind, liche Kühle der Nacht. Die höher gelegenen Landstrecken der Tiefebene sind zu baumlosen Steppen geworden, die der Ungar „Pußten" nennt. Im Frühjahr gleichen sie einem üppigen Blumengarten; aber im Sommer verdorren Gräser und Kräuter unter der sengenden Hitze der Sonne und dem verzehrenden Hauch der Winde. Das Land wird dann zur staubigen Einöde. Die Herbstregen rufen zwar wieder einiges Grün hervor; aber bald kommt der rauhe Winter, der mit seinen Schnee- stürmen den im Freien bleibenden Pferde- und Rinderherden oft ge- fährlich wird. In diesen Pußten hat sich Jahrhunderte hindurch ein eigenartiges Hirtenleben erhalten; mit der zunehmenden Bebauung des Landes verschwindet es jedoch mehr und mehr. Die Abhänge der Gebirge und die Niederungen an den Flüssen haben nicht so sehr unter der Trockenheit und Hitze des Sommers zu leiden. Sie sind die Kornkammer Ungarns und gehören zu den getreidereichsten Ländern Europas. Im Banat Zwischen Donau, Theiß und Maros), dem Paradiese Ungarns, gedeihen sogar Reis'und Südfrüchte. — Ungarn hat auch viele kalte und warme Mineralquellen. c) Städte: Die prächtige Hauptstadt Budapest, 880000 Einw., ist infolge ihrer günstigen Lage der Mittelpunkt des ungarischen Handels. Sie besitzt große Kunstmühlen und Maschinenfabriken. Ein dorfähnliches Aussehen hat das im oberen Theißgebiet gelegene Debreczin (dsbrezin), 93000 Einw. Große Viehmärkte. An der Marosmündung Szegedin Mgedin), 118000 Einw., das oft unter Überschwemmungen zu leiden hat. Zwischen Theiß und Donau Maria Theresiopel. 95000 Einw , mit großen Getreide- und Viehmärkten. Im Banat die Festung Temesvar. 3. Die Bewohner des Tieflandes sind größtenteils Magyaren. Sie ziehen das freie Landleben dem Aufenthalt in den Städten vor. Ihr Nationalstolz überhebt sich gern über andere Völker. In den Nord- karpathen und südlich von der Drau wohnen Slawen, in Sieben- bürgen auch Rumänen und Deutsche. Letztere finden sich auch in andern Gegenden Ungarns und fast in allen größeren Städten. Sie waren die Lehrmeister der Ungarn im Ackerbau und in den Gewerben, werden aber jetzt von ihnen vielfach unterdrückt. Ii. Das Königreich Kroatien-Slawonien und die Freistadt Finme. Slawonien liegt zwischen Drau und Save. Die fruchtbaren Niederungen liefern Getreide, die großen Eichenwälder gutes Bauholz.

2. Europa ohne Deutschland - S. 64

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 64 — B. Klima. § 42. Rußland erstreckt sich durch 25 Breitengrade; deshalb zeigen die klimatischen Verhältnisse der einzelnen Landschaften vom Eismeer bis zur Halbinsel Krim die größten Verschiedenheiten. Doch vollzieht sich der Übergang allmählicher als im übrigen Europa; denn Rußland hat kein Gebirge, das gleich den Alpen eine Klimascheide sein könnte. Dazu kommt noch, daß sich der mildernde Einfluß des Meeres nur in geringem Maße geltend machen kann, da das Schwarze Meer und die Ostsee Binnenmeere von geringer Ausdehnung sind und das Nörd- liche Eismeer nur wenige Monate vom Eise befreit ist. Rußland hat deshalb Landklima, und die Gegensätze von Sommer und Winter treten scharf hervor. Daher leidet der Norden unter einer furchtbaren Kälte, die nur den dürftigsten Pflanzenwuchs aufkommen läßt, der Süden da- gegen unter der Hitze und Trockenheit des Sommers, die das Land oft zur Steppe macht. Die Regenarmut ist namentlich im Südosten in manchen Jahren so groß, daß vollständige Mißernten eintreten und die Bevölkerung in große Not gerüt.^ C. Landschaften. 1. Die Nordrussische Tiesebene. § 4-3. Sie erstreckt sich vom 60.° n. Br. bis zum Eismeer und steht deshalb unter dem Einfluß des kalten russischen Winters, der hier 8 Monale dauert. Die Erde taut im Sommer nur an der Oberfläche auf; in- folgedessen ist der Pslanzenwuchs sehr dürftig. Nach Norden hin ver- schwinden allmählich die wenigen Baumarten; sie verkrüppeln zu Ge- sträuch. Weite Sumpfgebiete, die Tundren, begleiten die Küste und den Unterlauf der Flüsse, von denen Petschora und Dwina die be- dentendsten sind. Die Bewohner des Landes führen zum größten Teil ein Nomadenleben. Sie treiben Fischfang und jagen Pelztiere. Im höchsten Norden sind Hund und Renntier die einzigen Haustiere. Archangelsk au der Mündung der Dwina ist Ausfuhrhafen für Flachs, Schiffbauholz und Pelze. L. Finnland. § 44. Das Weiße Meer war früher mit der Ostsee durch einen Meeres- arm verbunden, als dessen Reste Onega- und Ladogasee anzusehen sind. Zwischen ihnen und dem Bottnischen Meerbusen liegt Finn-

3. Europa ohne Deutschland - S. 47

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 47 — bringen reichliche Niederschläge und starke Nebel. Der milde Winter stellt sich spät ein. Schnee und Eis bleiben nur auf den schottischen Bergen längere Zeit liegen. An der Südküste können sogar Fuchsien, Myrten und Lorbeerbäume während des Winters im Freien aushalten. Wein und Südfrüchte kommen dagegen nicht zur Reife. I. England. (36,5 rai. Eww,> A. Landschaftsgebiete. 1. Das englische Flach- und Hügelland. a) Bodengeftalt und Bebauung. Den Südosten Englands § 28. nimmt ein Flachland ein, das von mehreren Hügelketten durchzogen wird. Es erstreckt sich vom Kanal im Süden bis zur trichterförmigen Mündung des Humber im Norden. Zur Eiszeit war es mit Gletschern bedeckt, die in den tiefer gelegenen Gegenden eine aus -Lehm und Sand gemischte fruchtbare Erde zurückgelassen haben. Die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens wird noch durch die reichen Nieder- schlüge und die feuchte Luft dieser Gegend erhöht. Hier kann deshalb Landwirtschaft und Viehzucht in mustergültiger Weise getrieben werden. Da sich zwischen den Feldern und Wiesen hier und da zerstreute Baum- gruppen befinden, macht die Gegend oft den Eindruck einer Parkland- schast. Auf deu Hügeln und Hochflächen fehlt dagegen fast jeder Baum- schmuck. Sie sind wasserarm. Auf ihnen weiden große Schafherden. An Wald ist England arm. — Der bedeutendste Fluß dieses Flach- laudes, die Themse, mündet etwa 30 km unterhalb der Stadt London in einen trichterförmigen Meerbusen. Sie ist so wasserreich, daß die Seeschiffe zur Flutzeit bis nach London herauffahren können. b) Städte. Die Hauptstadt London, 7 250000 Einw., hat unter allen Städten Englands die günstigste Lage. Sie ist nicht nur der natürliche Mittelpunkt und Marktplatz für die Erzeugnisse des Londoner Beckens, sondern auch ein äußerst günstig gelegener Hafenort. London konnte deshalb die größte Handelsstadt der Welt werden. In der Innen- stadt befinden sich mächtige Lagerhäuser, große Kaufläden und Kontore. Die Vorstädte haben kleinere Gebäude, da es der Engländer liebt, mit seiner Familie ein Haus allein zu bewohnen. Deshalb nimmt London einen ver- hältnismäßig großen Flächenraum ein, etwa 300 qkm. Zur Bewältigung des großartigen Verkehrs dienen nicht nur Omnibusse, Straßenbahnen und Themsedampfer, sondern auch Eisenbahnen, die sogar an mehreren Stellen

4. Europa ohne Deutschland - S. 110

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 110 — I. Vorderindien. (7 mal so groß wie Deutschland, ungefähr 300 Mill. Einw.) A. Lage, Gestalt und Einteilung. § 90. Vorderindien wird durch das Himalajagebirge (Wohnung des Schnees) vom Rumpfe Asiens getrennt. Es hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze nach Süden liegt und dessen Schenkel die Küsten des Persisch. Arabischen Meeres und des Meerbusens von Bengalen bilden. — Wir teilen Vorderindien ein in das Himalajagebirge, Hin dost an und das Tafelland von Vorderindien. Dazu kommt noch die Insel Ceylon. B. Die Landschaften. §91. 1. Der Himülaja. Der gewaltige Gebirgswall des Himalaja steigt steil aus einem sumpfigen Waldsaum empor. In dem Bambus- dickicht (den Dschungeln) dieses Sumpfgebiets, das durch die herab- strömenden Gebirgswasser entstanden ist, hausen Krokodile und Schlangen, Elefanten und Tiger. Für den Menschen ist es infolge der herrschen- den Fieberluft unbewohnbar. Von hier aus steigt man durch tropischen Urwald mit prachtvollen Palmen, riesigen Farnen und dichtem Bambus- gestrüpp in das Waldgebiet der gemäßigten Zone. Zedern und Walnuß- bäume, Eichen und Tannen bilden, die Wälder. Ewiger Frühling herrscht in diesem Teile des Gebirges. Über grüne Matten klimmt der Wanderer weiter empor in die Gegend des ewigen Schnees. Mächtige Gipfel, die höchsten der Erde, steigen vor feinen Augen auf: der Mount Everest oder Gaurisänkar, mit 8840 m der höchste Berg der Erde, der Kantschindschinga und der Dhawalagiri. Auch diese sind mehr als 8000 m hoch. 2. Hindostan. a) Bewässer ung. Aus dem Eis- und Schnee- gebiet des Himalaja ergießen sich gewaltige Wassermassen in das Tief- land von Hindostan. In den Meerbusen von Bengalen mündet der Ganges, der 12 Nebenflüsse von der Größe des Rheins aufnimmt. Er vereinigt sich mit dem Brahmaputra und bildet mit diesem ein Delta, das Bayern an Größe übertrifft. Es ist ein Dschungelgebiet, die Heimat unzähliger giftiger Schlangen, der Schlupfwinkel der Tiger und der Ausgangspunkt der Cholera. — Zur Zeit der Schneeschmelze im Himalaja überschwemmen der Ganges und seine Nebenflüsse die Uferebenen und lassen einen fruchtbaren Schlamm zurück. Auch führen die im Sommer herrschenden Südwestmonsune dem östlichen Teile Hindostans reichliche Niederschläge zu.

5. Europa ohne Deutschland - S. 153

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 153 — 3. Alima. Das Klima Kameruns ist bedingt durch die Lage in der Nähe des Äquators und durch die Nähe des Meeres. Im Küsten- land beträgt die mittlere Jahrestemperatur 25° C, im Gebirgsland geht sie auf 18° C herunter; im Innern sind große Temperaturschwan. fungen (von 35° mittags auf 6° nachts.) — Die Niederschläge sind sehr beträchtlich, namentlich am nördlichen Abhang des Kamerun- gebirges, wo eins der regenreichsten Gebiete der Erde ist (1050 ein — vergl. Vorderindien!). Nach dem Innern hin nehmen die Niederschläge ab; immerhin fällt auch hier noch 3 bis 4 mal soviel Regen als bei uns. — Die feuchtheiße Treibhausluft der Küste und die starken Tem- peraturschwaukungen sind der Gesundheit der Europäer sehr schädlich; besonders gefährlich ist die Küste wegen der häufig auftretenden Malaria und wegen des Schwarzwasserfiebers. Zum Glück sind die höher gelegenen Gegenden, wie z. B. die Hauptstadt Buea, malariasrei. 4. Erzeugnisse. Das feuchtheiße Klima ruft am Kamerungebirge und am Randgebirge eine üppige Pflanzenwelt hervor. Dichte Urwälder, zu denen nur die Flußläufe und die schmalen Negerpfade einen Zu- gang eröffnen, bedecken die Abhänge. Ölpalmen, Akazien und Kant- schuklianen bilden die Bestände. Hinter dem Rand des Hochlandes beginnen die Savannen; das sind weite Steppen mit übermannshohem Gras. — Auf den Plantagen werden Tabak, Kaffee und Kakao ange- pflanzt. Letzterer gedeiht besonders gut und lieferte im Jahre 1910 3 7a Mill. kg im Werte von 3 Mill. Ji. Die Ausfuhr an Kautschuk betrug 11 Mill. Ji. Über den Urwald des südöstlichen, neu von Frankreich erworbenen Kamerun schreibt ein Reisender: „Wir waren nun mitten in jenem großen Urwaldgebiet, das sich ununterbrochen von der Batangaküste bis zu den großen Seen erstreckt und in dem die Pflanzenwelt Afrikas ihre höchste Entwicklung, ihre gewaltigsten Formen zeigt. Palmen, deren Wedel hier 20 Meter Länge erreichen, bilden ganze Dickungen in den Sümpfen und kennzeichnen die Üppigkeit des Pflanzenwuchses, der übrigens in den südöstlichen Bezirken Kameruns — entgegen der üblichen Annahme — vollkommen die Ölpalme vermissen läßt. Die Tierwelt in all diesen Gebieten stimmt durchaus überein mit der des Kongobeckens. Unter den höheren Tieren sind neben dem Elefanten die afrikanischen Menschenaffen Gorilla und Schimpanse nicht selten. Büffel und viele sehr scheue Antilopen- arten bewohnen das Unterholz. Aber alle höheren Tiere, Haarwild und Vögel, leben sehr versteckt, und die einigermaßen erfolgreiche Jagd auf sie schließt jede andere Beschäftigung aus. Nur die niedere Tier-

6. Europa ohne Deutschland - S. 160

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 160 — Winter- und Frühjahrsregen Weizen und Mais in reicher Fülle; aber auch Apfelsinen und alle andern Südfrüchte, Wein und feine Gemüse gedeihen vortrefflich. In den Wäldern findet sich die Korkeiche. Der Hochebene fehlt es an hinreichendem Regen; sie ist deshalb zum großen Teil Steppe. Hier wächst das Halfagras, das zur Papierfabrikation gebraucht wird. Auf den ausgedehnten Weiden werden die feurigen Berberroffe gezüchtet. Auch Ziegen- und Schafzucht stehen in hoher Blüte. Von Raubtieren kommen der dunkelmähnige Löwe und die ge- fleckte Hyäne vor, die früher auch in Südeuropa heimisch waren. Viele unsrer Zugvögel verbringen den Winter in den Atlasländern. Die Gebirge sind sehr reich an Eisen und Kupfer. Staatliche Einteilung. Staatlich zerfällt das Gebiet in Marokko, Algerien und Tunis, die alle unter französischem Einfluß stehen. Abb. 100. Im algerischen Atlas. 1. Das Sultanat Marokko ist französifcher Schutzstaat. Die wichtigsten Städte sind Fes, 150000 Einw., und Marokko oder Marrükesch, 50000 Einw. Der Hauptausfuhrhafen und Sitz der europäischen Konsuln ist Tänger. 2. Algerien ist französische Kolonie. Sie ist durch das Anlegen artesischer Brunnen und durch audere Bewässerungsanlagen ein blühendes Land (der Gemüsegarten Frankreichs) geworden. Hauptstadt: Algier, 100000 Einw. 3. Tunis mit der gleichnamigen Hauptstadt ist französischer Schutz- staat. An der Küste liegen die Ruinen des einst seebeherrschenden Karthago. H. Die Juseln um Afrika. 1. Die Inseln des Atlantischen Ozeans. Portugiesisch sind die Azoren, Madeira und die Kapverdischen Inseln. Madeira zeichnet

7. Europa ohne Deutschland - S. 187

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 187 — B. Bevölkerung und Besiedeluug. Die Bevölkerung ist zum weitaus größten Teil englischen Ur- sprungs. Ungefähr 30°/o sind Nachkommen von Franzosen, die bis zum Jahre 1763 Kanada in Besitz hatten. Die Indianer wohnen vorzugsweise im Westen. Die großen Städte liegen meist an der wichtigsten Verkehrsstraße des Landes, dem Lorenz ström: Ottawa, 90000 ©im, Sitz der Regierung; Montreal, 1h Mill. Einw,, die erste Handelsstadt des Landes; Quebek, 80000 Einw. Handel und Verkehr dieser Städte werden auch begünstigt durch die kanadische Pacistc-Bahn, die in Halifax (eisfreier Hafen) beginnt und in Bancouver am Stillen Ozean endet. Hier schließen sich die Dampferlinien nach China, Japan und Australien an. Diese Bahn stellt die kürzeste Verbindung zwischen England und Ostasien her. C. Wirtschaftliche Verhältnisse. Britisch-Nordamerika ist ein rasch aufblühendes Land, desfen wirt- schaftliche Erschließung teilweise erst jetzt in Angriff genommen wird. Aus der Union sowohl als aus Europa strömen ihm zahlreiche Ein- Wanderer zu (1910/11 über 300000). Die Ausfuhr erstreckt sich be- sonders auf Weizen, der größtenteils nach England geht, und auf Holz. D. Staatliche Einteilung. Britisch-Nordamerika ist, wie der Name sagt, englischer Besitz. (Die nordwestliche Halbinsel Alaska gehört den Vereinigten Staaten von Amerika). Die Engländer besitzen auch Neufundland, das für die Seefischerei von großer Bedeutung ist, da sich auf den vorgelagerten Sandbänken ungeheure Mengen von Fischen sammeln. Englisch sind auch die Bermudainseln, der Obst- und Gemüsegarten der Union und der Wiuteraufenthalt der amerikanischen Reichen. Iv. Grönland. (4 mal so groß wie Deutschland.) Das Innere Grönlands ist von einer gewölbten, schildförmigen § 143. Eisdecke, dem sogen. Inlandeise, überzogen. An vielen Punkten der Küsten reichen die Gletscherzungen ins Meer; sie brechen ab und schwimmen als Eisberge davon. Die Ostküste erhebt sich bis zu Alpen- höhe. Die fjordenreiche Westküste wird von einem Arm des Golf- stroms bespült, der das rauhe Klima mildert. Kleine Flüsse durchziehen das „Grüne Land"; Rüben und Kartoffeln können angebaut werden.

8. Europa ohne Deutschland - S. 167

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 167 — 2. Bolivia. Die größte Stadt ist La Paz (Pas), 80000 Einw. Wegen seiner Silbergruben war einst Potosi weit berühmt. 3. Peru, das Goldland Südamerikas (Vergl. § 131). Die Hauptstadt ist Lima, 140000 Einw., ihr Hafen Callao (kalj-w). Wir beziehen aus Peru Gold und Guano, der sich in großen Lagern auf den kleinen Inseln an der Westküste findet; außerdem Chinarinde (Chinin). 4. Ecuador. Die Hauptstadt ist Quito (fito), 80000 Einw., gerade unter dem Äquator. 5. Colombia ist nach dem Entdecker des Erdteils benannt. Haupt- stadt Bogota, 120000 Einw. 6. Venezuela. Die Hauptstadt heißt Caracas, 60000 Einw.; der Hanpthafen ist La Guayra. Ii. Das Tiefland der großen Stromsysteme. Einteilung. Wir teilen das große Tiefland, das zwischen die § 125. Gebirge des Westens und des Ostens eingebettet ist, ein in das Tiesland des Orinoko oder die Llanos (Lj^nos-Ebenen), das Tiefland des Amazonenstromes oder die Selvas (Wälder) und das Tiefland des Rio de la Plata oder die Pampas (Ebenen). 1. Die Llanos. a) Bewässerung. Die Llanos werden von dem Orinoko durch- § 126. flössen, der das Hochland von Guayana in einem großen Bogen umströmt und in einem Delta in den Atlantischen Ozean mündet. Er entsendet den Cassiquiare nach Süden in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, so daß dieser mit dem Orinoko in natürlicher Verbindung steht (Gabelung oder Bisnrkation). Die Ursache dieser Erscheinung ist das Fehlen einer Wasserscheide zwischen den beiden Stromsystemen. b) Erzeugnisse. Die bewaldeten Flußufer haben einen fruchtbaren Boden und eignen sich vortrefflich zum Anbau von Kaffee, Kakao und Tabak. An dem linken Orinokoufer ziehen sich unendliche Grassteppen hin. In der trockenen Jahreszeit (Oktober bis April) wird das Land zur Wüste, in der Regenzeit aber gleicht es einem See. Wenn sich dann die Wasser verlaufen haben, überzieht sich der Boden rasch mit einem Grasmeere, in dem Rinder und Pferde reichliche Nahrung finden. Politisch gehören die Llanos zu Venezuela.

9. Europa ohne Deutschland - S. 128

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 128 — D. Nordasien. Nordasien besteht aus Sibirien und Tu ran. I. Sibirien. (11/s mal so groß wie Europa, 7,8 Mill. Einw., russischer Besitz). § 103. 1. Lage und Begrenzung. Sibirien dehnt sich von den nörd- lichen Randgebirgen Jnnerasiens bis zum Eismeer aus. Da die beiden angrenzenden Meere einen großen Teil des Jahres mit Eis bedeckt sind und im Süden sich wüste Ländergebiete ausbreiten, so ist Sibirien ein sehr abgeschlossenes Land. Nur nach Westen hin steht es mit Rußland in Verbindung. 2. Klima. Die Begrenzung beeinflußt auch das Klima des Landes. Die Randgebirge halten die Südwinde auf, während die kalten Nord- winde ungehindert über das offene Land dahinbrausen können. Daher ist der sibirische Winter sehr kalt (Jakutsk hat bis zu 60° Kälte). Da- gegen ist der kurze Sommer sehr warm ^Landklima). 3. Bodengestalt und Bewässerung. Der Süden und der Osten Sibiriens sind gebirgig. Im Norden und Westen ist Sibirien Ties- land. — Dieser Bodengestalt entsprechend fließen die meisten Ströme Sibiriens — Ob, Ienissei, Lena — dem Eismeere zu. Nur der Amur mündet in das Ochotskische Meer. Trotz ihrer Länge und ihres Wasserreichtums sind die sibirischen Flüsse für den Verkehr von geringem Wert, da sie, besonders an ihrer Mündung, den größten Teil des Jahres über zugefroren sind. Sie führen aber viel Gold mit sich und sind sehr fischreich. 4. Landschaften, a) Die Tundra. An der Küste des Eis- meeres ziehen sich die Tundren hin (vergl. Rußland). In ihren Eismassen haben sich bis auf unsere Tage Reste von längst ausgestorbenen Tieren Mammut, haariges Rhinozeros) erhalten. Skelette, zuweilen sogar völlig unversehrte Tiere werden noch jetzt in dem tiefen Bodeneis ge- fuuden. Die Zähne dieser Tiere liefern sogar einen Teil des Elfenbeins für den Welthandel. — Städte fehlen hier. Nur Jägervölker (Jakuten und Samojeden) ziehen mit ihren Renntierherden durch die öde Tundra. b) Das Waldgebiet. Südlich von der Tundra breitet sich das Waldgebiet aus, in dem Zobel und Hermelin, Polarfuchs und Eich- Hörnchen wegen ihres kostbaren Pelzwerks gejagt werden. Einen viel größeren Reichtum hat das Land noch in den ungeheuren Nadel- und Laubholzwäldern. Ihr Holz wird auf der Sibirischen Eisenbahn nach Europa gebracht und bildet einen wertvollen Handelsartikel.

10. Europa ohne Deutschland - S. 97

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 97 — 2. Das Klima Europas ist dem Pflanzenwuchs günstig. Da Niederschläge überall und zu allen Jahreszeiten fallen, so finden sich in Europa gar keine Wüsten, und die Steppe tritt nur in Südrußland in größerer Ausdehnung auf. Im Mittelmeergebiet findet man vorwiegend immergrüne Gewächse, Südfrüchte und feurige Weine, in Mitteleuropa vorzugsweise blattwechselnde Laubbäume, Getreide und Obst und im Norden, wo der Getreidebau allmählich verschwindet, Wälder, Moose und Flechten. Die Bewohner Europas. 1. Die Bevölkerung Europas gehört fast ganz der kaukasischen § 79. Rasse an. Diese gliedert sich in drei Hauptstämme: Germanen, Romanen und Slawen. Die Germanen, etwa 140 Millionen, bewohnen die Mitte und den Norden des Erdteils. Zu ihnen gehören die Deutschen, Skandinavier, Niederländer und Engländer. Die Romanen, etwa 110 Millionen, nehmen den südwestlichen Teil Europas ein. Zu ihnen gehören die Italiener, Franzosen, Spanier, Portugiesen und Rumänen. Den Slawen, etwa 130 Millionen, gehört der weite Osten Europas. Ihre Hauptvertreter sind die Russen, Polen und Südslawen. Dazu kommen noch Mongolen, denen die Türken, die Magyaren und die Finnen und Lappen zugerechnet werden. Juden wohnen über ganz Europa zerstreut. Die Europäer sind meist Christen. Die Germanen bekennen sich vorzugsweise zur evangelischen, die Romanen zur römisch-katholischen und die Slawen zur griechisch-katholischen Kirche. 2. Beschäftigung der Bewohner. Bodenbeschaffenheit und Klima lassen in allen Ländern Ackerbau und Viehzucht zu. In Rußland, Ungarn und Rumäuieu bilden sie fast die einzige Erwerbs- quelle der Bewohner. Europa besitzt auch reiche Mineralschätze, besonders Kohlen und Eisen. Diese haben eine großartige Fabrik- tätigkeit hervorgerufen. Die wichtigsten Industrieländer sind England, Deutschland, Frankreich, Belgien, Osterreich und die Schweiz. In diesen Staaten hat sich durch die Einfuhr von Rohprodukten aus fremden Ländern und die Ausfuhr der Jndustrieerzeugnisse ein leb- haster Handel entwickelt. Die Hauptverkehrslinien Europas. § 80. Europa ist der gegliedertste Erdteil. Deshalb bietet sich den meisten Völkern Europas Gelegenheit zur Seeschiffahrt. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther. Erdkunde. Ii. Tcil. 7
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