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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 69

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 69 — Das Herzogtum Braunschweig besteht aus mehreren getrennt § 50. liegenden Teilen. Das Hauptland liegt nördlich vom Harz an der Aller und Oker; der zweite Teil zieht sich als ein schmaler, langer Streifen vom Oberharz bis zur Weser; der dritte Teil breitet sich am Unterharz aus. Im Hauptlande treiben die Bewohner vorwiegend Ackerbau und Viehzucht (Schweinezucht), im Wesergebiet Gewerbe, im Harz Bergbau. Die Hauptstadt Brmmschweig, 143000 Einw., an der Oker, einst eine be- deutende Hansastadt, ist sehr gewerbtätig. Braunschweiger Wurst und Bier er- freuen sich eines guten Ruses. Auf dem Marktplatz steht eine Säule mit einem ehernen Löwen, den Heinrich der Löwe als Wahrzeichen seiner Herrschast errichten ließ. Bemerkenswert sind außerdem das Lessing- und das Schilldenkmal. Unter dem letzteren liegen 14 Schillsche Soldaten begraben, die 1809 hier erschossen worden sind. Südlich von Braunschweig liegt Wolfenbüttel mit einer berühmten Bibliothek, an der Lessing Bibliothekar war. An der Weser liegt Holzminden mit Baugewerkschule. Sachsen. /1. Das Sächsische Bergland. Das Sächsische Bergland erstreckt sich vom Fichtelgebirge bis zu § 51. den Sudeten. Es umfaßt das Vogtland, das Erzgebirge, das Elbsand st eingebirge und einen Teil deslausitzerberglandes. 1. Das Vogtland ist ein kleines, niedriges Massengebirge, das eine Einsenknng in dem ganzen Gebirgszuge darstellt. Deshalb kann auch die Eisenbahn, die von Berlin über Leipzig nach der Donau führt, diese Hochfläche leicht überschreiten. Kelberg. Abb. 43. Durchschnitt des Sächsischen Erzgebirges. 2. Das Erzgebirge, .a) Landschaft. Das Gebirge hat seinen Namen von seinem Reichtum an Erzen. Es bildet ein langgestrecktes Kammgebirge, das auf der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen hin- zieht. Seine bedeutendste Erhebung ist der Keilberg (1240m). Nach Süden fällt es steil ab, nach Norden zu dacht es sich allmählich ab. Es entsendet auf dieser Seite Ausläufer bis in die Mitte des König-

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 123

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 123 — pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach- stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien. Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911. Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker Österreich .... 1370520,, „ Rußland .... 1893000,, Frankreich .... 650494 „ „ Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben- zucker aus. Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf, Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange- nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn- dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam- berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt- sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er- zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale- tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank- reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine, jedoch an erster Stelle. 3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen- reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 84

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 84 — 2. Tiefe. Die Nordsee ist ein seichtes, flaches Meer, dessen Boden gewissermaßen die Fortsetzung des Westelbischen Tieflandes bildet. An den meisten Stellen ist ihre Tiefe so gering, daß jeder größere Kirchturm aus dem Wasser herausragen würde. Wenn sich in der Umgebung Großbritanniens, der nordfranzösischen, holländischen und deutschen Küste der Meeresboden nur um 100 m höbe, so würde die Nordsee als Meer verschwinden und die Verbindung zwischen den Britischen Inseln und dem europäischen Fest- lande wieder herge- stellt werden. 3. Gefahren für die Schiffahrt. Der Zugaug zur Küste wird durch zahl- reiche Inseln, Un- tiefen und Sand- bänke erschwert. Um den Schiffen in der Nacht den richtigen Weg zu zeigen, hat mau an der Küste oder auf vorgelagerten Inseln Leuchttürme errichtet oder eiserne Feuer- oder Leucht- schiffe verankert. An andern gefährlichen Stellen sind fchwim- mende Bojen ange- bracht, die weithin vernehmbare Schall- signaleabgeben.trotz- dem scheitern jährlich viele Schiffe an der Nordseeküste. Um deu Abb. 55. Roter Sand-Leuchtturm vor der Wesermündung. Schiffbrüchigen Hilfe zu bringen, sind längs der Küste zahlreiche Rettungsstationen angelegt worden. An der Nordsee zählt man deren etwa 50. Über Ebbe und Flut vergl. Teil Ii. S. 215. 4. Bedeutung der Nordsee. Obgleich die Nordsee der Schiffahrt keineswegs günstige Verhältnisse bietet, hat sie doch als Verkehrsstraße große Bedeutung erlangt. Sie verdankt dies vor allem dem Umstände,

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 95

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 95 — zeugen bis zu den Lagerräumen der einzelnen Kaufleute zu bringen. Diesen günstigen Verhältnissen verdankt Hamburg, daß es sich zur ersten Seehandelsstadt des europäischen Festlandes emporgeschwungen hat. Die große Wasserfläche der Elbe reichte für den gewaltigen Schiffsverkehr nicht mehr aus- Es wurden deshalb große Hafenbecken angelegt, die sich finger- artig in das Land erstrecken. Im Jahre 1911 verkehrten 23000 Dampfer und 13000 Segelschiffe mit 26 Millionen Register-Tonnen in dem Hamburger Hafen. Die Hamburg-Amerika-Linie, die größte Schisfahrtsgesellschaft der Welt, verfügt (1912) allein über 179 Seedampfer mit einem Laderaum von 1164000 Register- Tonnen. Sie unterhält 66 feste Dampserlinien, die den ganzen Erdball umspannen und 400 der bedeutenderen Häfen der Welt berühren. Mit den Ozeanschiffen der Gesellschaft sind im Jahre 1911 insgesamt 365000 Personen und 7000000 cbm Güter befördert worden. Um den Verkehr in der Nordsee sicherer zu gestalten, hat das deutsche Reich in Hanlburg eine Seewarte eingerichtet. Dort beobachtet man Meer und Wetter, um die an den Küsten liegenden Schiffe durch den Telegraphen vor Stürmen zu warnen. 4. Bremen, 246000 Einw., an der unteren Weser, ist die zweitgrößte See- Handelsstadt Deutschlands. Da die untere Weser nur 5 m Tiefe hat, so können die größeren Seeschiffe nicht bis Bremen hinaufgelangen. Sie werden in Brenrer- Häven, das an der Wesermündung liegt, entladen. Die Frachtdampfer bringen hauptsächlich Reis, Tabak, Petroleum, Baumwolle usw. Bremen ist auch der Sitz des Norddeutschen Lloyd, der zweitgrößten Se^schiffahrtsgesellschast der Erde. Zu Anfang des Jahres 1912 besaß der Lloyd 128 Seedampfer mit einem Laderaum von 723000 Register-Tonnen. Er befördert alljährlich etwa V2 Million Menschen aus Europa nach allen Teilen der Welt, hauptsächlich nach Nordamerika. B. Das Ostdeutsche Tiefland. Das Ostdeutsche Tiefland breitet sich zwischen den Sudeten und § 69. der Ostsee aus; im Westen reicht es bis zur Elbe, im Osten bis zur Memel. Zwei Höhenrücken durchziehen es: der nördliche umsäumt die Ostsee und wird Baltischer Landrücken genannt; der südliche um- faßt die Höhen von Tarnowitz und der Nieder lausitz, den Flä> ming und die Lüneburger Heide. Die beiden Höhenzüge schließen eine breite, flache Mulde ein. Es ergeben sich folgende natürliche Gebiete: I. die Ostsee und ihr Küstensaum; Ii. der Baltische Landrücken; Iii. der Südliche Landrücken; Iv. die Ostdeutsche Tieflandsmulde. 1° Die Ostsee und ihr Küstensaum. 1. Die Ostsee. Die Ostsee wird von Deutschland, Rußland, § 70. Schweden und Dänemark eingeschlossen. Sie ist ein Binnenmeer, das fast ganz von dem offenen Weltmeer abgeschlossen ist. Nur drei schmale

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 99

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 99 — 5. Die Dünen. Die Küste der Ostsee ist größtenteils flach und sandig. Marschland setzen die Fluten nicht ab. Dagegen spülen sie große Mengen Sand zusammen, die der Wind an der Küste zu hohen Sandwällen, den Dünen, zusammenweht. Die Dünen sind gewöhnlich 3—18 m hoch; doch erreichen sie an manchen Stellen eine Höhe von 60 m und darüber. Oft lagern mehrere Dünenreihen hinter- einander. Verhängnisvoll ist das W an dern der Dünen. Der Wind wirbelt nämlich den trockenen Sand auf, treibt ihn landeinwärts und baut die Sandwälle an anderer Stelle wieder auf. Die wandernde Düne begräbt auf ihrem Wege Wiesen und Felder, Bäume und Häuser, ja sogar ganze Dörfer. Auf der Kurischen Nehrung sind schon 6 Dörfer von den Dünen begraben worden. Um die Düne zum Stillstand zu bringen, bepflanzt man sie. Dazu eignen sich vortrefflich der Sand- Halm und der Strandhafer, die wie die Wiesengräser eine dichte Decke bilden und durch Sandüberschüttungen nicht getötet werden. Sobald den Dünen Halt geboten ist, pflanzt man Kiefern, Birken und Weiden darauf. Die so befestigten Dünen vermögen nun das Land vor weiterer Versandung und vor Überschwemmungen zu schützen. Ii. Der Baltische Landrücken. 1. Lage und Einteilung. Der Baltische Landrücken zieht § 71. als ein breiter Gürtel an der deutschen Ostsee entlang und endet in der Halbinsel Jütland. Er erhebt sich nur wenig über das Tiefland. Seine durchschnittliche Höhe beträgt^ 200 m; im Westen der Weichsel steigt er in einzelnen Punkten über 300 m empor. Durch die Täler der Oder, Weichsel und Trave wird er in vier kleinere Platten zerlegt: die Preußische, die Pommersche, die Mecklenburgische und die Holsteinische Platte. 2. Entstehung und Bodenbeschaffenheit. Der Baltische Land- rücken baut sich ans dem Moränenschutt der Eiszeit auf. Deshalb findet sich nirgends festes Gestein. Überall treffen wir nur loses Ge- röll, Sand, Lehm oder Ton. Die nördliche Abdachung und der eigent- liche Rücken sind ziemlich fruchtbar, da der Boden hier aus Lehm und Ton besteht. Ertragreiche Ackerfelder und saftige Wiesen wechseln da miteinander ab. Einen ganz andern Charakter hat die südliche Ab- dachung. Dort haben die Schmelzwasser der Gletscher während der Eiszeit gewaltige Sandmassen abgelagert. Deshalb ist der Boden hier nicht fruchtbar. Große Strecken vermögen nur Kiefernwaldungen oder Heidekraut hervorzubringen. 3. Die einzelnen Teile des Landrückens, a) Der preußische § 72. Landrücken zeichnet sich durch seinen Reichtum an Seen aus. Der Mauer- und der Spirdiugsee zählen zu den größten Landseen i*

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 149

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 149 — 13. Heer und Flotte. Da Deutschland im Osten und Westen der natürlichen Schutzwehr § 100. entbehrt, so muß es sich gegen seine Feinde auf andere Weise schützen. Zur Sicherung seiner Landgrenzen unterhält es ein starkes, schlagfertiges Heer. 1. Heer. Die Friedensstärke des deutschen Heeres beträgt 626000 Mann, die Kriegsstärke 3 Millionen. Jeder wehrfähige Deutsche ist dienst- Deutsches Reich 3000000 Mann Rußland 4 600 000 Mann Frankreich 2350000 Mann Österreich-Ungarn 1700000 Mann England 1000000 Mann. Abb. 97. Kriegsstärke der Landheere. pstichtig. Bei der Fahne steht der Soldat 2 Jahre, bei der Reserve 5 Jahre; dann tritt er zur Landwehr und nach 12 Jahren zum Landsturm über, dem er bis zum 45. Jahre angehört. Das Heer besteht aus Infanterie, Großbritannien 71 Schiffe Deutsches Reich 37 Schiffe Frankreich 34 Schiffe Vereinigte Staaten 33 Schiffe Japan 25 Schiffe Rußland Ig Schiffe Abb. 98. Die Kriegsflotten der Großmächte. (Zahl der großen modernen Kriegsschiffe.) Kavallerie, Artillerie, Pionieren und Trainabteilungen. Die Pioniere bauen Brücken und graben Minen und Schanzen; die Trainkolonnen

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 150

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 150 — versorgen die Truppen mit Proviant und Munition. Außerdem gibt es noch besondere Abteilungen für den Krankendienst und für die Eisen- bahn- und Telegraphenverwaltung. Der Landesverteidigung dienen auch die Festungen. Die Westgrenze wird durch Straßburg, Metz, Diedenhofen, Mainz, Koblenz und Cöln, die Ostgrenze durch Königs- berg, Danzig, Thorn, Grandenz, Posen, Glogau und Küstrin geschützt. 2. Flotte. Dringend nötig ist uns auch eine starke Flotte. Wir haben gesehen, welche Bedeutung der Seehandel für uns hat, sei es, daß er Nahrungsmittel für unser Volk oder Rohstoffe für unsere Industrie herbeischafft, sei es, daß er die Erzeugnisse des deutschen Fleißes in alle Welt trägt. Unsere Schiffe, die die fremden Meere befahren, unsere Landsleute, die im Auslande tätig fiud, unsere Küsten, unsere Kolonien, sie alle bedürfen eines starken Schutzes, um gegen Übergriffe und feindliche Angriffe gesichert zu sein. Diese wichtige Aufgabe fällt unserer Kriegsflotte zu. Mit seiner Kriegsflotte steht Deutschland in der Welt an 2. Stelle. Eine stärkere Kriegsflotte' als wir hat England. Im Jahre 1912 besitzt Deutschland 37 große Schlachtschiffe, (29 Linienschiffe und 8 große Kreuzer), England 71, Frankreich 34, die Vereinigten Staaten 33, Japan 25, Rußland 16. Die Linienschiffe sind gepanzerte Schlacht- schiffe, die hauptsächlich die Stärke einer Flotte ausmachen; je 8 bilden ein Geschwader. Deutschland ist eben im Begriff, seine Flotte seiner Weltmachtstellung Entsprechend erheblich zu verstärken. Die Zahl der Linienschiffe soll auf 32 vermehrt werden, so daß wir 4 Geschwader bilden können; dazu sollen noch 2 Admiralschifse und 4 Reserveschiffe kommen. Außer den Linienschiffen umfaßt die Flotte noch Kreuzer (große und kleine), Kanonenboote, Schulschiffe, Torpedoboote und Untersee- boote; im ganzen waren es 1911 130 Fahrzeuge söhne Torpedoboote) mit 60804 Mann Besatzung. 14. Kolonien. § 101. Deutschland hat erst im Jahre 1884 augefangen, Kolonien zu er- werben. Sein Kolonialbesitz ist fünfmal so groß wie das Mutterland. Näheres über unsere Kolonien siehe Ii. Teil Seite 200. 15. Die Verfassung des Deutschen Reiches. I § 102. Das Deutsche Reich umfaßt 26 'Staaten, die einen unauflöslichen Bundesstaat bilden. Die einzelnen Staaten verwalten ihre inneren Angelegenheiten selbst, sind aber nach außen dem Kaiser als Bundes- oberhaupt unterstellt. Der Kaiser vertritt das Reich andern Staaten gegenüber, schließt im Namen des Reiches Bündnisse und Verträge und entscheidet nach

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 15

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 15 - Höhenstufen entsprechend sind Klima und Pflanzenwuchs sehr ver- schieden. Die dem Rheiue zugekehrten Abhänge erfreuen sich eines milden Klimas und prangen deshalb im Schmuck prächtiger Laub- Waldungen, Obstgärten und Rebenpflanzuugeu. Höher hinauf wird das Klima rauher, und der Laubwald hört auf. Hier beginnen die dunkeln Tannenwälder, von deren düsterem Aussehen das Gebirge seinen Namen hat. Die höchsten Kuppen ragen über die Grenze des Baumwuchses hinaus und bringen nur noch niedriges Buschwerk oder Gras hervor. Daher wird hier viel Viehzucht nach Art der Alpen- Wirtschaft betrieben. Auffällig ist, daß der südliche, höhere Teil des Schwarzwaldes und der Vogesen fruchtbarer und besser bebaut ist als der nördliche, niedrigere Teil, das Neckarbergland und die Haardt. Die Ursache da- von ist in den verschiedenen Gesteinsarten zu suchen. Der südliche Teil der beiden Gebirge besteht aus Granit. Wenn dieser verwittert, so bildet sich eine fruchtbare Ackererde. Im Neckarbergland und in der Haardt dagegen herrscht der Sandstein vor. Dieser liefert einen mageren, dürftigen Sandboden, der den Ackerbau wenig lohnt, aber dem Waldbau günstig ist. Daher wird der Bodeu hier uur wenig für die Landwirtschaft ausgenutzt; er wird meistens zum Waldbau ver- wendet. b) Erwerbsverhältnisse. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung bilden die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Diese fällen Holz und flößen es auf den Gebirgsbächen dem Neckar und dem Rheine zu. Die größten und schönsten Stämme gehen bis nach Holland, wo sie als Mastbäume auf den Schiffen Verwendung finden. Ferner hat der Holzreichtum eine großartige Industrie hervorgerufen. Hansgeräte, Spielsachen, Musikwerke, namentlich die allbekannten Schwarzwälder Uhren, werden in vielen Gebirgsorten verfertigt. c) Bewässerung. Eine Anzahl kleiner reißender Flüsse eilt dem Rheine zu. Die bedeutendsten sind Kinzig und Murg. Auch Donau und Neckar entspringen auf dem Schwarzwalde. — Die Höheil sind vielfach mit kleinen Seen geschmückt. Am bekanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt wird. jd) Verkehrswege. Die dem Rhein zuströmenden Flüsse sind für den Verkehr von Wichtigkeit, weil ihre Täler die Anlage von Eisenbahnen im Gebirge ermöglicht haben. Die wichtigste Verkehrslinie des Schwarz- Wäldes ist die Schwarzwaldbahn, die großartigste Gebirgsbahn Deutschlands. Sie führt von Offenburg durch das Kinzigtal nach dem Bodensee. In zahlreichen Krümmungen windet sie sich zwischen den Bergen hin und durchbricht die Bergketten in 38 Tunnel. — Den südlichen Teil des Schwarzwaldes durchschneidet die Höllentalbahn, die Freiburg mit der Donau verbindet. Auf kühnen Brücken und

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 36

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — Klima. Am kältesten und unwirtlichsten sind die Hochflächen des oberen Westerwaldes. Dort hat man in früherer Zeit den Wald abgeholzt. Daher sind diese Striche ganz besonders den scharfen, rauhen Nord- winden ausgesetzt. Um sie gegen die Gewalt der Winde zu schützen, hat man sogenannte Schutzhecken, 4—5 m breite Fichten- und Tannen- Pflanzungen, angelegt. Ungünstig wirken auch die großen Regenmassen, die von den Westwinden herbeigeführt werdeu; dadurch ist der Boden naßkalt und sumpfig. 2. Bodenbeschaffenheit und Beschäftigung der Bewohner. Infolge des rauhen, feuchteu Klimas köunen die Hochflächen des Wester- Wäldes nur in geringem Maße zum Ackerbau benutzt werden. Dagegen bringen sie einen reichen Graswuchs hervor, der die Viehzucht be- günstigt. Im nördlichen Teil sind ausgedehnte Lager von Braun- Abb. 21. Das Siebengebirge. Wir blicken flußabwärts. Links Rolandseck, rechts Königswinter. Im Hinter- gründe steigen die Basaltkegel des Siebengebirges ans, unmittelbar am Rhein der Drachenfels mit Ruine. kohlen und Eisenerzen. Letztere müssen jedoch, da hier keine Stein- kohlen vorkommen, zur Verhüttung nach dem Saar- und Ruhrgebiet gesandt werden. Im südwestlichen Teil birgt der Westerwald reiche Tonlager. Hier werden die zahlreichen Krüge, die zum Versand der Mineralwasser des Taunus dieuen, hergestellt. Diese Industrie blüht namentlich in der Gegend von Koblenz bis Montabaur, die des- halb auch Kaunenbäckerland genannt wird. 3. Das Siebengebirge. Im Nordwesten am Rhein endigt der Westerwald in dem schöuen Siebengebirge, das seinen Namen

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 42

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 42 — auch die Erde, in der die Reben wachsen sollen, müssen die Winzer oft nach oben schaffen. 5. Berkehr. Die Verkehrslage des Rheinischen Schiefergebirges ist sehr günstig. Wichtig ist vor allem die Nähe volkreicher Staaten Abb. 25. Durchgangslinien des Rheinischen London — Mailand. Von daß der schiffbare Rhein die Landschaft durchfließt und daß auch einige seiner Nebenflüsse schiffbar sind (Mosel, Ruhr und Lippe). Der Wasser- weg ermöglicht den billigen Versand der Kohlen und Erze, derjenigen Stoffe, die die Grundlage der Industrie des Rheinlandes bilden. Die Schiffahrt auf dem Rhein hat sich deshalb großartig entwickelt. Bis nach Cöln können große Seeschiffe gelangen; durch die Cölner Schiff- brücke fahre» jährlich mehr als 30000 Schiffe stromaufwärts und -abwärts. 6. Die Bevölkerung. Der Rheinländer gehört zum fränkischen Volksstamm. Die herrliche Natur des Landes und der feurige Wein, der dort wächst, haben ihm einen heiteren, frohen Sinn ins Herz ge- zaubert. Bei frohen Festen (Weinlese, Karneval) steigert sich seine Lebenslust oft zu toller Ausgelassenheit. In humorvoller Weise besingt Simrock die bezwingende Macht der rheinischen Fröhlichkeit: „An den Rhein, an den Rhein, zieh nicht an den Rhein, Mein Sohn, ich rate dir gut; Da geht dir das Leben so lieblich ein, Da blüht dir so freudig der Mut." n. Netz (Belgien, Holland, Frank- reich) und die des Atlanti- schen Ozeans. Dazu kommt die hohe Entwicklung der Industrie und die dichte Besiedelung des Gebietes selbst. So wirken hier eine Reihe von Umständen zu- sammeu, um einen Verkehr hervorzurufen, wie er in keinem Teil unseres Vater- landes lebhafter ist. Das Eisenbahnnetz ist das dich- teste in ganz Deutschland. In Cöln, einem wichtigen Knotenpunkt des Eisenbahn- Verkehrs, schneiden sich die Weltverkehrslinien Paris— Berlin — Petersburg und Schiefergebirges. großem Vorteil ist es auch,
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