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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 69

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 69 — Das Herzogtum Braunschweig besteht aus mehreren getrennt § 50. liegenden Teilen. Das Hauptland liegt nördlich vom Harz an der Aller und Oker; der zweite Teil zieht sich als ein schmaler, langer Streifen vom Oberharz bis zur Weser; der dritte Teil breitet sich am Unterharz aus. Im Hauptlande treiben die Bewohner vorwiegend Ackerbau und Viehzucht (Schweinezucht), im Wesergebiet Gewerbe, im Harz Bergbau. Die Hauptstadt Brmmschweig, 143000 Einw., an der Oker, einst eine be- deutende Hansastadt, ist sehr gewerbtätig. Braunschweiger Wurst und Bier er- freuen sich eines guten Ruses. Auf dem Marktplatz steht eine Säule mit einem ehernen Löwen, den Heinrich der Löwe als Wahrzeichen seiner Herrschast errichten ließ. Bemerkenswert sind außerdem das Lessing- und das Schilldenkmal. Unter dem letzteren liegen 14 Schillsche Soldaten begraben, die 1809 hier erschossen worden sind. Südlich von Braunschweig liegt Wolfenbüttel mit einer berühmten Bibliothek, an der Lessing Bibliothekar war. An der Weser liegt Holzminden mit Baugewerkschule. Sachsen. /1. Das Sächsische Bergland. Das Sächsische Bergland erstreckt sich vom Fichtelgebirge bis zu § 51. den Sudeten. Es umfaßt das Vogtland, das Erzgebirge, das Elbsand st eingebirge und einen Teil deslausitzerberglandes. 1. Das Vogtland ist ein kleines, niedriges Massengebirge, das eine Einsenknng in dem ganzen Gebirgszuge darstellt. Deshalb kann auch die Eisenbahn, die von Berlin über Leipzig nach der Donau führt, diese Hochfläche leicht überschreiten. Kelberg. Abb. 43. Durchschnitt des Sächsischen Erzgebirges. 2. Das Erzgebirge, .a) Landschaft. Das Gebirge hat seinen Namen von seinem Reichtum an Erzen. Es bildet ein langgestrecktes Kammgebirge, das auf der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen hin- zieht. Seine bedeutendste Erhebung ist der Keilberg (1240m). Nach Süden fällt es steil ab, nach Norden zu dacht es sich allmählich ab. Es entsendet auf dieser Seite Ausläufer bis in die Mitte des König-

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 123

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 123 — pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach- stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien. Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911. Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker Österreich .... 1370520,, „ Rußland .... 1893000,, Frankreich .... 650494 „ „ Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben- zucker aus. Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf, Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange- nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn- dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam- berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt- sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er- zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale- tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank- reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine, jedoch an erster Stelle. 3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen- reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 42

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 42 — auch die Erde, in der die Reben wachsen sollen, müssen die Winzer oft nach oben schaffen. 5. Berkehr. Die Verkehrslage des Rheinischen Schiefergebirges ist sehr günstig. Wichtig ist vor allem die Nähe volkreicher Staaten Abb. 25. Durchgangslinien des Rheinischen London — Mailand. Von daß der schiffbare Rhein die Landschaft durchfließt und daß auch einige seiner Nebenflüsse schiffbar sind (Mosel, Ruhr und Lippe). Der Wasser- weg ermöglicht den billigen Versand der Kohlen und Erze, derjenigen Stoffe, die die Grundlage der Industrie des Rheinlandes bilden. Die Schiffahrt auf dem Rhein hat sich deshalb großartig entwickelt. Bis nach Cöln können große Seeschiffe gelangen; durch die Cölner Schiff- brücke fahre» jährlich mehr als 30000 Schiffe stromaufwärts und -abwärts. 6. Die Bevölkerung. Der Rheinländer gehört zum fränkischen Volksstamm. Die herrliche Natur des Landes und der feurige Wein, der dort wächst, haben ihm einen heiteren, frohen Sinn ins Herz ge- zaubert. Bei frohen Festen (Weinlese, Karneval) steigert sich seine Lebenslust oft zu toller Ausgelassenheit. In humorvoller Weise besingt Simrock die bezwingende Macht der rheinischen Fröhlichkeit: „An den Rhein, an den Rhein, zieh nicht an den Rhein, Mein Sohn, ich rate dir gut; Da geht dir das Leben so lieblich ein, Da blüht dir so freudig der Mut." n. Netz (Belgien, Holland, Frank- reich) und die des Atlanti- schen Ozeans. Dazu kommt die hohe Entwicklung der Industrie und die dichte Besiedelung des Gebietes selbst. So wirken hier eine Reihe von Umständen zu- sammeu, um einen Verkehr hervorzurufen, wie er in keinem Teil unseres Vater- landes lebhafter ist. Das Eisenbahnnetz ist das dich- teste in ganz Deutschland. In Cöln, einem wichtigen Knotenpunkt des Eisenbahn- Verkehrs, schneiden sich die Weltverkehrslinien Paris— Berlin — Petersburg und Schiefergebirges. großem Vorteil ist es auch,

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 68

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 68 — 5. das Fürstentum Reuß ältere Linie, 6. „ „ „ jüngere Linie, 7. „ „ Schwarzburg-Rudolstadt, 8. „ „ „ -Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Hannover, das Herzogtum Braunschweig und das Her- zogtum Anhalt-Dessau. § 48. 1- Das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Ciseuach besteht aus drei größeren und verschiedeneu kleinereu Teilen. Die Hauptstadt ist Weimar an der Ilm. Hier lebten unter dem kunstsinnigen Herzog Karl August gleichzeitig Goethe, Schiller, Herder und Wielaud. Schöne Standbilder erinnern an die großen Dichter; das schönste ist das Doppelstandbild Goethes und Schillers. Die beiden Dichterfürsten ruhen in der Fürstengruft zu Weimar. Am Nordeude des Thüringer Waldes liegt Cisenach mit der Wartburg. Diese war eiust die Residenz der Thüringischen Landgrafen. An der Saale liegt Jena. Universitätsstadt, Schlacht am 14. Ott. 1806. 2. Das Herzogtum Sachseu-Koburg-Gotha besteht aus zwei Gebietsteilen; der größere breitet sich am Nordabhang, der kleinere am Südabhang des Thüringer- waldes aus. Die Hauptstadt- des Landes, Gotha, liegt im nördlichen Teile; sie ist durch ihre Prachtbauten die schönste Stadt Thüringens. Die Residenz Koburg gehört dem südlichen Teile an. 3. Das Herzogtum Tachscu-Meimugeu wird aus einem Hauptteile und vieleu kleineren Teilen gebildet. Das Hauptland zieht sich in einem Bogen an dem Südwestfuß des Thüringerwaldes hin und wird vou der Werra durch- flössen. Die Hauptstadt ist Meiningen an der Werra. Touueberg ist durch seine Spielwarenindustrie weltberühmt. An der Saale liegt Taalfeld, wo 1806 der preußische Prinz Louis Ferdinand fiel. 4. Das Herzogtum Tachsen-Alteuburg umfaßt zwei Teile; der eine liegt an der Pleiße, der andere an der Saale. Das Land ist äußerst fruchtbar. Altenbnrg ist die Hauptstadt. 5. Das Fürstentum Reuß ältere Liuie ist der kleinste deutsche Staat; seine Hauptstadt ist Greiz. 6. In dem Fürstentum Reuß jüngere Liuie ist die Hauptstadt Gera eine wichtige Fabrikstadt für Wollenwaren. 7. und 8. Tie Fürsteutumer Tchwarzburg-Rudolstadt und Schwarz- burg-Toudershauseu bestehen beide aus Ober- und Unterherrschaft; erftere liegt im Thüringerwald, letztere im Thüringer Hügelland. In Schwarzburg-Rudolstadt ist Rudolstadt au der Saale die Hauptstadt; in der Nähe, in reizender Umgebung, liegt das Schloß Sckwarzburg. Die Hauptstadt vou Schwarzburg-Sonders- hausen ist Sondershausen. § 49. Das Herzogtum Anhalt umfaßt zwei Hauptteile, die durch die Provinz Sachsen getrennt sind. Der größere, östliche breitet sich an der Elbe, Mulde und Saale aus und ist ein Hauptsitz der Rübenzucker- industrie; der kleinere, westliche liegt im Unterharz und hat regen Berg- bau auf Silber und Eisen. Die Hauptstadt ist Dessau an der Mulde. Ein Denkmal erinnert an den Herzog Leopold, „den alten Dessauer". Die größeren Städte des Landes zeichnen sich durch lebhaste Gcwerbtätigkeit aus: Dessau und Kötheu sind wichtig durch ihre Zuckerfabriken, Zerbst durch seine Bierbrauereien. Valleustedt am Unterharz ist der Stammsitz Albrechts des Bären.

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 116

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 116 — Einwohner auf 1 qkm Hessen-Nassau..... Rheinprovinz und Hohenzollern Westfalen....... Hannover........ Schleswig-Holstein..... 15700 28000 20200 38500 18800 2220 7190 4125 2942 1619 142 256 204 76 85 § 86. Die Verwaltung im Königreich Preußen. Preußen ist nach der Verfassung vom 31. Januar 1850 eine konstitutionelle Monarchie, d. h. ein Staat mit einem Herrscher, dessen Gewalt durch die Rechte der Volksvertretung beschränkt wird. Das Oberhaupt des Staates ist der König. Ihm allein steht die vollziehende Gewalt, d. h. die Ausführung der Gesetze, zu. Er ernennt die Minister und die übrigen Staatsbeamten und hat das Recht, Titel, Orden und andere Auszeichnungen zu verleihen. Alle Regierungs- Handlungen des Königs bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung eines Ministers. Die gesetzgebende Gewalt teilt der Köuig mit der Volksvertretung, dem Landtag, der aus dem Herrenhaus und dem Hause der Abgeordneten besteht. Das Herrenhaus wird gebildet aus den volljährigen Prinzen des Königlichen Hauses, aus zahlreichen erblichen Mitgliedern des hohen Adels, aus den Vertretern der großen Städte und der Universitäten und den vom König auf Lebenszeit berufenen Männern. Die Mitglieder des Abgeordnetenhauses werden vom Volke auf 5 Jahre gewählt. Die Wahl ist mittelbar oder indirekt. Die Wahlberechtigten wählen zunächst die Wahlmänner und diese dann den Abgeordneten. Zur Gültigkeit eines Gesetzes ist die Übereinstimmung des Königs und der beiden Häuser des Landtages erforderlich. Die höchste Behörde des Landes ist das Staats Ministerium. Es besteht aus 10 Abteilungen, nämlich aus den Ministerien der aus- wärtigen Angelegenheiten, der Finanzen, der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten, des Innern ^Verwaltung und Polizei), der Justiz, der Landwirtschaft, des Kriegswesens, des Handels, der öffentlichen Arbeiten (Staatsbauten und Eisenbahnen) und des König- lichen Hauses. Der Staat wird in 12 Provinzen eingeteilt, diese zerfallen in 34 Regierungsbezirke. Letztere teilt man in Kreise ein, deren jeder eine Anzahl Gemeinden umfaßt. Große Städte bilden Kreise für sich, Stadtkreise. An der Spitze der Provinz steht der Oberpräsident, dem der Provinziallandtag zur Seite gestellt ist. Dieser wird aus den Abge- ordneten der Provinz gebildet. Die Provinz verwaltet gewisse An- gelegenheiten, z. B. Wegebau, Armenwesen, Blinden-, Taubstummen-

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 93

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 93 — Lübeck, in der Nähe von Lübeck, und 3. aus dem Fürstentum Birkenfeld an der Nahe. Die Hauptstadt ist Oldenburg im Hauptland. In Birkenfeld liegt Ober- stein mit berühmten Achatschleifereien. Abb. 61. Die Provinz Hannover. 3. Hamburg, 932000 Eimv., hat eine günstige Lage. Obwohl es 135 km von der Küste entfernt ist, macheu sich Ebbe und Flut hier noch geltend. Selbst Abb. 62. Hamburger Fleet. die größteu Schiffe können während der Flut bis zur Stadt gelangen. Von großem Vorteil ist es auch für Hamburg, daß es seine Waren auf der Elbe und ihren Nebenflüssen bis tief in das Innere Deutschlands, ja bis uach Böhmen versenden

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 53

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 53 - Staatliche Einteilung. Das Gebiet ist größtenteils preußisch; es verteilt sich auf die Pro- vinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover. Auch einige Kleinstaaten haben Anteil daran. Zum Großherzogtum Hessen gehört die Provinz Oberhessen, die von Hessen-Nassau eingeschlossen ist. Im Wesergebiet liegen ferner: das Fürstentum Wal deck, Lippe, „ „ Schaumburg-Lippe und der westliche Teil des Herzogtums Braunschweig. 1. Hessen-Nassau. Hessen-Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen. Sie erstreckt sich von der Werra und der Weser bis zum Main und Rhein und umfaßt das ehemalige Kurfürstentum Hessen, das ehemalige Herzogtum Nassau, die Grafschaft Heffeu-Homburg, die frühere freie Reichsstadtfrankfurtund einige von Hessen und Bayern abge- tretene Landesteile. Preußen erwarb diese Gebiete durch den Krieg von 1866 und vereinigte sie zu einer Provinz. Der Westen der Provinz gehört mit Taunus und Westerwald dem Rheinischen Schieferge- birge an, der Osten wird vom Hessischen Berglande ansge- füllt. Nur in den Tälern herrscht Fruchtbarkeit; sie dienen hauptsächlich dem Ge- treidebau. Im Main- und Abb. 35. Die Provinz Hessen-Nassau. Rheintal blühen auch Obst- und Weinbau. Wichtig sind ferner die Mineralquellen des Taunus. Die Provinz besteht aus den Regierungs- bezirken Kassel und Wiesbaden. Die Hauptstadt der Provinz ist Kassel an der Fulda, 153 Goo Eimv. Hier kreuzt sich die wichtige Eisenbahnlinie Hamburg—frankfurt mit den Verkehrs- linien von Westfalen nach Thüringen und Sachsen. Infolge dieser günstigen Lage ist Kassel zu einer wichtigen Handelsstadt emporgeblüht. Auch seine Industrie ist bedeutend. (Maschinen- und Lokomotivfabriken.) In der Nähe liegt das Schloß Wilhelmshöhc, wo Napoleon Iii. 1870—71 als Gefangener saß. An der Fulda liegt die Stadt Fulda; im Dome ruhen die Gebeine des Bonifatius. An der Lahn liegt Marburg, Universität; Hauau am Main ist eine bedeutende Fabrikstadt in Gold- waren. — Wiesbaden, 109000 Einw., am südwestlichen Abhang des Taunus, ist ein vielbesuchter Badeort. Andere berühmte Badeorte sind Homburg, Laugen- 40.

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 58

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 58 — den Bürgern auf 6 Jahre gewählt werden, haben über alle Gemeinde- angelegenheiten zu beraten, über die Ausgaben für die Verwaltung und über die Aufbringung von Gemeindesteuern zu beschließen. i) Geschichtliche Bedeutung. Frankfurt hat schon frühe zu den bedeutendsten Städten Deutschlands gezählt und in der deutschen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Viele denkwürdige Gebäude und Denkmäler legen Zeugnis von seiner großen, reichen Vergangen- heit ab. In der alren Pfalz, die an der Stelle des jetzigen Saalhofes stand, haben einst die karolingischen Kaiser Hos gehalten. Im ehr- würdigen Dome ist so mancher deutsche Kaiser gekrönt worden. Im altertümlichen Kaisersaal des Römers haben die deutschen Fürsten oft beim festlichen Krönnngsmahl gesessen. Im Bundespalais hielt von 1815—1866 der deutsche Bundestag seine Sitzungen ab, und in der Paulskirche tagte 1848 das deutsche Parlament. Jin Hotel zum Schwan wurde 1871 der Friede mit Frankreich geschlossen. Goethe, Deutsch- lands größter Dichter, ist hier geboren. Durch die Einverleibung in den preußischen Staat im Jahre 1866 ist zwar die alte Reichsstadt- Herrlichkeit verloren gegangen; doch hat Frankfurt seitdem einen un- geahnten Aufschwung genommen und gehört heute zu den größten und schönsten Städten des Deutschen Reiches. 2. Westfalen. 42. Westfalen breitet sich in der Gestalt eines Dreiecks zwischen der mittleren Weser und dem Unterrhein aus. Es umfaßt den westlichen Teil des Weserberglandes, das Münsterland und das Sauer- fand. In den beiden ersteren Gebieten bilden Ackerbau und Viehzucht, in dem letzeren Berg- bau und Industrie die Haupt- erwerbsquellen der Bevölke- rung. Die Provinz besteht aus 3 Regierungsbezirken: Münster, Minden und Arns berg. Die Hauptstadt ist Münster im Münsterlande, 90g00 Einw. In dem großen Saale des Rat- Hauses wurde 1648 der West- fälische Friede geschlossen, An den Wänden hängen noch die Bilder der Gesandten, die die Verhandlungen führten. Im Süden der Münsterer Bucht liegt in äußerst fruchtbarer Umgebung Loest (sp. Söst). Andere größere Städte hat das Münsterland, da die Industrie hier fehlt, nicht auszuweisen. An der Weser, in der Nähe der Westfälischen Pforte, Abb. 36. Die Provinz Westfalen.

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 59

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 59 — liegt Minden, am Fuß des Teutoburger Waldes liegen Herford und Bielefeld mit blühender Leinenindustrie. Geschichtlich denkwürdig ist Paderborn; hier hat Karl der Große 777 den ersten Reichstag im Sachsenlande gehalten. Im Ruhr- gebiet und Sauerland kommen unermeßliche Schätze an Kohlen und Eisenerzen vor, ^ die durch den Bergbau zutage gefördert und in zahlreichen Fabriken ver- arbeitet werden. Dieser Teil Westfalens ist deshalb sehr dicht bevölkert und ent- hält eine Reihe großer, bedeutender Fabrikstädte. Dortmnnd, 214090 Einw., dicht an der Ruhr, ist der Mittelpunkt des Kohlenbergbaues; als Ausgangspunkt des Dortmund-Emskanals ist es wichtig für den Versand von Steinkohlen. Vochiun hat bedeutende Gußstahlfabriken. Auch Gelsenkirchen, 169000 Einw., Hagen, Iserlohn, Hamm und Siegen haben eine lebhafte Industrie. Die verschieden- artigsten Metallwaren, Sensen, Messer, Scheren, Beile usw., werden hier verfertigt. In Arnsberg stand ehemals der oberste Freistuhl der heiligen Feme. 3. Oberhessen. Die zum Großherzogtum Hessen gehörige Provinz § 43. Oberhessen wird von der Provinz Hessen-Nassau eingeschlossen. Sie umfaßt den größten Teil des Vogelsberges und die Wetterau. Da Mineralschätze fehlen, so ernähren sich die Bewohner durch Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft. Die Hauptstadt ist Giesen a. d. Lahn, Universitätsstadt. In der Wetterau liegen Friedberg und Nauheim; letzteres hat Mineralquellen und ist ein gut be- fuchter Badeort. 4. Das Fürstentum Waldeck liegt zwischen Westfalen und Heffen-Nassau und besteht aus einem größeren südlichen und einem kleineren nördlichen Teile. In ersterem liegt die Hauptstadt Arolsen, in letzterem der Badeort Pyrmont. 5. Das Fürstentum Lippe erstreckt sich von den Quellen der Lippe und Ems bis zum linken User der Weser. Es wird vom Teutoburger Wald durchzogen. Am Fuße desselben liegt die Hauptstadt Detmold. In der Nähe auf der Grotenbnrg erhebt sich das Hermannsdenkmal. 6. Das Fürstentum Schanmbnrg-Lippe liegt auf der rechten Seite der Weser. Die Hauptstadt ist Bnckebnrg. C. Das Thüringisch-Sächsische Hügelland und seine Randgebirge. Das Thüringisch-Sächsische Hügelland wird von Harz, Eichs- feld, Thüringerwald, Erzgebirge und Fläming umschlossen. In der Mitte fließt die Saale, die das ganze Gebiet in zwei Land- schasten teilt, eine westliche, Thüringen, und eine östliche, Sachsen. Thüringen. Geologische Bildung. Thüringen bildete wohl vor Jahrtausen- § 44. den ein großes Hochland. Im Mittelalter der Erde sanken große Teile der Erdrinde in die Tiefe, während andere, die sogenannten Horste, stehen blieben. Frankenwald, Thüringerwald und Harz sind solche alte Horste. Wie bei den andern Teilen des Variscischen Ge- birges, so sind auch bei ihnen die jüngeren Schichten abgetragen worden, und die altzeitlichen Formationen (Granit usw.) liegen bloß.

10. Europa ohne Deutschland - S. 75

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 75 — baren Tal der Maritza liegt Adrianopel, 123000 Einw., das regen Handel treibt. An der Küste führt eine Eisenbahn nach der Handels- stadt Saloniki, 144000 Einw., wo auch die von Belgrad ausgehende Mittelmeerbahn endet. — Die an das Adriatische Meer grenzende gebirgige Provinz Albanien ist der unwirtlichste Teil der Türkei. Die Bewohner leben größtenteils in den ärmlichsten Verhältnissen. Die Insel Kreta gehört dem Namen nach zur Türkei, wird aber von einem Statthalter verwaltet, den die europäischen Großmächte ernennen. Ii. Das Königreich Griechenland. (Etwas größer als Belgien und Holland. 2,6 Mill. Einw.) Das Königreich Griechenland nimmt den südlichen Teil der Balkan- § 58. Halbinsel ein. l Landschaften. Durch die Mitte Nordgriechenlands zieht der Pindus, dessen Ausläufer das Land bis zu den Küsten ausfüllen. Nur im Osten findet sich eine fruchtbare Landschaft, die Ebene von Thessalien. In Mittelgriechenland wendet sich das Gebirge in südöstlicher Richtung nach der Halbinsel Attika. Dort liegt Athen, die Hauptstadt Griechenlands, 167000 Einw. Im Altertum übertraf es alle andern griechischen Städte durch die Schönheit seiner Bauten und Kunstwerke. Im Mittelalter sank es jedoch von seiner einstigen Höhe herab. Jetzt ist es durch Handel bedeutend. Mit dem Hafen Piräns (pirä-ns) ist es durch eine Eisenbahn verbunden. Über die schmale Landenge von Korinth gelangt man nach dem Peloponnes (= Pelops-Jnsel) oder der Halbinsel Morea (= Meer- land). Ihre Mitte bildet eine Hochfläche, die durch kahle Randgebirge von den kleinen Ebenen der Küste geschieden ist. Nach Süden läuft der Peloponnes in vier Halbinseln aus, so daß er einer Hand mit vier Fingern gleicht. Die Städte Korinth, Nanplia und Patras treiben lebhaften Handel mit den Erzeugnissen des Landes. — Sparta war im Altertum durch die heldenmütige Tapferkeit seiner Bewohner berühmt. 2. Die wirtschaftlichen Verhältnisse Griechenlands sind im allgemeinen ungünstig. Die Küstenlandschasten sind hetne zum Teil versumpft, zum Teil ohne die notwendige künstliche Berieselung; deshalb kann der Anbau von Weizen, Gerste und Mais den Bedarf des Volkes an Nahrungsmitteln nicht decken. Dagegen liefernder Öl-
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