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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 1

1880 - Halle : Anton
J. Are affen Deutschen. 1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden. Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts. Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer. 2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen. Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein. Die Berge lieferten Eisen und Salz. In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut. Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.

2. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 27

1898 - Halle : Anton
27 Stadt der Kirchen und Klöster, mit zahlreichen Trümmern von Tempeln und Prachtbauten ans der Römerzeit (470). c) Die Tiefebene von Neapel ist vom Boltnrno reich bewässert und daher ein reizvoller Fruchtgarten. Hier liegt Neapel, die größte und schönste Stadt Italiens (530). Östlich von Neapel erhebt sich der Vesuv, der durch seine vul- kanischen Ausbrüche oft die Umgegend verheert hat; an seinem Fuße liegen die Ruinen der im Jahre 79 n. Chr. durch einen Aschenausbruch ver- schütteten und teilweis wieder bloßgelegten Römerstadt Pompeji. 137] ftlitltit und Pflanzenderke. Je weiter man in Italien nach S. kommt, desto milder ist der Winter, desto heißer der Sommer. Daher finden sich in der Tiefebene des Po noch vielfach die deutschen Pflanzen, südlicher dagegen die Olive, der Citronen- und Orangenbaum. In vielen Gegenden nährt der Maulbeerbaum die Seidenraupe.

3. Kleine Erdkunde - S. 66

1902 - Halle Leipzig : Anton
66 Die Apenninen-Haldinsel. Halbinsel wird der Länge nach von einem Kettengebirge durchzogen; im W. säumen ebene Küstenstriche, im N. ist ein Tiesland vorgelagert. 161] I. Das Tiefland des Po senkt sich zwischen dem Südfuße der Alpen und dem Nordabhange der Apenninen ein; im W. ist es von den Westalpen geschlossen, nach dem Adriatischen Meere hin ist es offen. In seinem n. Teile wird das Tiefland von Alpenströmen bewässert; es sind: a) die Etsch, b) der Po mit dem Ticino [titfchtno], der Adda und dem Mincio [mtntscho]; die letzten drei beruhigen ihr Wasser in Herr- lichen Seeen (Langer-, Com er-und Gardasee). Dens. Teil befruchten Apenninengewässer, welche der Po sammelt. Im ö. Teile ist die Küste von vielen Lagunen (d. i. Strand seeen» umsäumt. Diese reiche Be- Wässerung macht das Tiefland sehr fruchtbar: das Gras wird stellenweis sechsmal im Jahre gemäht; Weizen und Mais werden nacheinander an- gebaut; in den sumpfigen Niederungen des Po und seiner Nebenflüsse gedeiht sogar der Reis; die Maulbeerbäume zwischen den Feldern und an den Berghängen ermöglichen blühende Seidenraupenzucht (S. 59). Daher ist die ganze Ebene dicht bevölkert und reich an großen Städten. 1) N. vom Po liegen: Mailand, „die große" (500), die bedeutendste Binnen- stadt, Marmordom; die Festungen Verona und Mäntua, welche zwei wichtige Verteidigungslinien decken (welche?); Padua, „die gelehrte", wegen ihrer berühmten Hochschule. Venedig ist „die schöne"; es liegt in einem flachen Strandsee auf zahlreichen Inseln, ist daher aus Balkeurosten erbaut und statt der Straßen von Kanälen durchzogen; am Marcusplatze, dem „schönsten Platze der Welt", liegt der Dogenpalast, in dem einst der Doge [bodschcj, das Oberhaupt der seegewaltigen Republik Venedig, seinen Sitz hatte (157). — 2) Am Po liegt Turin, einst die Hptst. Italiens. — 3) S. vom Po liegen: die Festuug Alessändria (?); Bologna [bolöiija] mit der ältesten Universität Europas; Ravenna, im 5. Jahrh. der Sitz Dietrichs von Bern (d. i. des Ostgotenkönigs Theodorich). 162] 2. Das Apenninenland besteht aus der Haupt-Gebirgskette und deren Abdachungen zu den Küstenebenen. a. Die Apenninen (d. i. Gebirge) beginnen bei den Westalpen und durchziehen die Halbinsel ihrer ganzen Länge nach. Der Kern der Apen- innen ist die wilde Hochgebirgsgrnppe der Abruzzen; hier erhebt sich der Gran Sasso (d. i. großer Felsberg) zu 2900 m. Das Gebirge ist meist kahles Kalkgestein und daher schwach bevölkert; dagegen sind die unteren Hänge oft von Eichen-, Kastanien- und Olivenhainen umschattet. — An der Westküste erhebt sich als vereinzelte Bergmasse der 1300 in hohe Vesuv bei Neapel, der durch seine vulkanischen Ausbrüche oft die Umgegend verheert hat. Bild 15. Am Südabhange des n. Apennin liegt die erste Seehandelsstadt Italiens, Genua, „die prächtige", wegen ihrer herrlichen Lage und der zahlreichen Marmor- Paläste (230), s.ö. davon Carrära, der Fundort des besten Marmors. b. Die Küstenebenen geben den gegen W. abfließenden Gewässern Raum zur Entwickelung. 1. Die Tiefebene des Arno ist sorgsam angebaut. Am mittleren Arno liegt Florenz, weltberühmt durch seine Kunstschätze; an der Arnomündung blühte früher die wichtige Handelsstadt Pisa; nachdem deren Hafen verlandet war, zog sich der Seeverkehr nach dem Hafenorte Livörno. 2. Die Tiefebene von Rom wird von der Tiber durchflössen und ist verrufen wegen der ungesunden Pontinifchen Sümpfe im S.o. der unteren Tiber.

4. Kleine Erdkunde - S. 68

1902 - Halle Leipzig : Anton
68 Die Apenninen-Halbinsel. — Das Königreich Rumänien. Winter Siciliens ist unserm Mai ähnlich. Im Sommer plagt oft ein heißer, trockener Wind, der Siröcco, welcher aus den Sandwüsten Afrikas herüberweht In den s. Ebenen begegnen dem Auge nicht mehr deutsche Pflanzen; es finden sich die Olive und die Myrte, der Lorbeer-, der Apfelsinen- und der Citronenbaum, welche im Winter ihr Laub behalten; schon findet man die Zwergpalme, welche von Afrika hierher verpflanzt ist; die Stelle unserer Nadelhölzer vertritt die Pinie [ptni-e] (Bild 15). 164] Bevölkerung. Die Italiener sind romanischen Stammes, im Äußern den Spaniern ähnlich, aber leichtblütiger und heiterer. Bei ihnen steht die Volksbildung auf niederer Stufe; dennoch ist Sinn und Anlage für schöne Künste allgemein unter dem Volke verbreitet. Dies sowie die vielen Kunstüberreste aus dem Altertum machen Italien zum Reiseziele vieler Bildhauer und Maler. Die herrschende Kirche ist die katholische. 165] Landeskultur. In der Tiefebene des Po ist Ackerbau der Haupt- nahrungszweig, und die Seidenraupenzucht findet sorgsame Pflege; südlicher gewinnt man Wein und köstliche Südfrüchte im Überfluß. Die bergigen Gegenden und sumpfigen Ebenen sind Sitze der Viehzucht (Esel, Ziegen; Rindvieh, Maultiere). Auch das Erdinnere bentet man aus (Schwefel, Marmor); da aber Kohle fehlt, fo ist die Industrie nicht bedeutend. 166] Zu Italien gehören folgende Inseln: a. ©teilten ist im Innern gebirgig und erhebt sich an der Ostküste zu dem 3300 m hohen Vulkankegel des Ätna. Die Insel war einst die Kornkammer der Römer, ist jetzt aber durch das Abholzen der Wälder viel unfruchtbarer geworden. An der Nordküste liegt in reizvoller Fruchtebene die Hauptstadt Palermo (300); Messina an der Straße gl. N. ist ein wichtiger Handelsplatz für Schwefel, Apfel- sinen und Citronen. d. Sardinien ist im Innern ineist bewaldet und spärlich bevölkert. c. Elba ist gebirgig und reich an Eisen (Napoleon I.). d. Malta, eine kleine Felseninsel, ist englisch. Hauptort ist die Festung La Va- letta, der Stützpunkt der britischen Macht im Mittelmeer. Aufgaben: l. Erkläre das Klima der winterwarmen Riviera (d. i. Gestade, am Golf von Genua; San Nemo)! 2. Aus welchem Material sind die herrlichen Kirchen und Paläste Norditaliens gebaut? 3. Weshalb suchen viele Italiener als Erdarbeiter ihr Brot im Auslande? 4. Welche Flüsse überschreitet man auf der Reise von Rom nach Genua? 5. Bestimme die Lage von Neapel, Genua und Venedig zu Rom! 6. Vergleiche die Einwohnerzahl von Neapel mit der von Berlin! 7. Ver- gleiche Po, Arno und Tiber und gieb an a) worin sie sich ähnlich sind (Quellgebiet, Bodenform des Unterlaufs), b) worin sie sich unterscheiden (Laufrichtung)! 8. Ver- gleiche a) die Höhe des Gran Säfso mit der des Brockens, t>) die Lage der Vulkane Italiens zum Meere! 4. Das Königreich Rumänien. [Vi des Deutschen Reiches, mit 41 E. auf 1 qkm] 167] Lage. Rumänien reicht von den S.o.-Karpaten bis zum Prut und zur Donau. 168] Bodenform und Bewässerung. Das Gebiet begreift die Aus- läufer der Karpaten, ist aber zum größten Teil Tiefland. Der s. Teil desselben, das Walachische Tieflands, wird von der unteren ') Nach der wälschen (d. i. romanischen) Bevölkerung.

5. Kleine Erdkunde - S. 111

1902 - Halle Leipzig : Anton
Von der Naturbeschaffenheit der <£rde. 111 281] 3. Der Kreislauf des Wassers. Bei all' diesen Erscheinungen ist das Wasser in ewiger Wandlung begriffen. Als unsichtbarer Wasser- dampf steigt es aus den Bächen und Flüssen, den Seeen und Meeren in das Suftmeer. Dort verdichtet es sich zu Wasserbläschen. Aus diesen entstehen die Niederschläge (f. oben). Die wässerigen Niederschläge nehmen einen zweifachen Weg: ein Teil verdunstet und geht also sofort in das Luftmeer zurück; ein anderer Teil sickert in die Tiefe, sammelt sich dort und tritt endlich aus den Quellen wieder zutage. Das Wasser der Quellen wird durch die Flüsse endlich wieder in das Meer geführt. Dieses aber ist einer großen Siedepfanne zu vergleichen, aus der beständig Wasserdampf in das Luftmeer steigt, wo er sich wieder zu Wolken verdichtet. Das ist der Kreislauf des Wassers. 4. Die Pflanzendecke der Erde. 282] i. Lebensbedingungen der Pflanzen. Feuchtigkeit und Wärme sind die Hauptbedinguugeu des Pflanzenlebens (Beispiele!). Die Feuchtig- keit hängt ab von der Bewässerung, die Wärme von dem Klima einer Gegend. Demnach bestimmen die Bewässerung und das Klima eines Landes dessen Pflanzendecke. 283] 2. Verteilung der Pflanzen über die Erde. Daher entwickeln sich die Pflanzen da am kräftigsten, wo mit heißer Sonnenglut starke Regengüsse sich verbinden; daher verkümmern sie in den kalten Schnee- gefilden der Polarzone. Da die Wärme abnimmt vom Äquator nach den Polen hm, und vom Meeresspiegel an aufwärts, so erreicht die Pflanzen- Welt in der heißen Zone in der Nähe des Meeresspiegels ihre höchste Ent- faltung, und die Pflanzen verlieren gegen die Pole und die Schneegrenze hin an Größe und Schönheit. Deshalb unterscheidet man in der Rich- tuug vom Äquator nach den Polen 8 Pflanzengürtel und iu der Richtung vom Meeresspiegel an aufwärts 8 Pfla uzen schichten. Dem- nach sind die Pflanzen in folgender Weise über die Erde verteilt: Pflanzenschichten in m1) Pflanzengürtel in Graden2) 5000 Moose und Flechten 72—82 4300 Gräser 66—72 3200 Nadelhölzer 58—66 2500 Sommergrüne Laubhölzer 45—58 1900 Immergrüne Laubhölzer 34—45 1200 Myrten und Lorbeeren 23—34 600 Baumartige Farnkräuter 15—23 0 Palmen und Bananen 0—15 ) Die Pflanzenschichten-Tafel zeigt die Reihenfolge der Pflanzen unter der Brerte von 0 -15° vom Meeresspiegel an aufwärts. «) Die Pflanzengürtel- Tafel beginnt in jedem Pflanzengürtel mit der Meereshöhe.

6. Kleine Erdkunde - S. 85

1902 - Halle Leipzig : Anton
Nordasien. 85 grenzt. Der Abdachung folgen die fischreichen Riesenströme Lena, Je- nisse'i und Ob, welche zum Eismeer fliegen. In den n. Gegenden liegt Sibirien deu größten Teil des Jahres unter Schnee, und Moossteppen nehmen fast das ganze Land ein (Bild 19). Wirtlicher sind die s. Ge- biete, deuu hier finden sich Getreidefelder und Wälder von Lärchentannen und Birken, welche vom Zobel und andern Pelztieren belebt sind. — Trotz des uugeheuren Umfanges [24 mal so groß wie Deutschlands hat das Land nur 5 Mill. E,; es sind zum Teil Verbrecher, welche die Strafe der Verbannung getroffen hat; sie sind in kleinen, aus Holzhäusern be- sieheuden Orten angesiedelte Hauptnahrungsquellen sind in den s. Gebieten Ackerbau und Viehzucht, im Altai Bergbau auf Gold und Kupfer, iu den Waldgegenden Jagd auf Pelztiere. Durch den S. Sibiriens zieht die große sibirische Eisenbahn von Samara in Rußland über Tom st (?) nach Jrkutsk (?). Diese Stadt liegt auch an der Handelsstraße von K j ä ch t a an der chinesischen Grenze (vgl. Bild 18) nach dein Pelzhandelsplatze Tobölsk am Ob; sie ist daher der Hauptort des sibiri- scben Handels (52). Wladiwostok an, Stillen Ozean ist Endpunkt der großen Bahn. Zu Sibirien gehört die Insel Sachalin gegenüber der Amürmündung. 19. Die nordsibirische Moosstevpc (Tundra). 9 Monate deckt blendender Schnee die unabsehbare Wüste. Wochenlang erhebt sich die Sonne nicht über den Horizont, nur Mond und Nordlicht erhellen die Polarnacht. Im kurzen Sommer taut der Moorboden etwa 10 cm ans; es entstehen Sümpfe und Rinnsale, deren Ufer sich mit Moosen, Flechten und Gestrüpp bedecken. Nur ver- einzelte, trockene Hügel sind bewohnbar. Hier lebt der Mensch mit dem Renntier, das er an sich gewöhnte, und das alle seine Bedürfnisse befriedigt. In der berußten, rauchigen Hütte bietet der bepelzte S am o jede dem einsamen Reisenden mit un- eigennütziger Gastfreundschaft das Beste seiner Habe.

7. Kleine Erdkunde - S. 100

1902 - Halle Leipzig : Anton
ioö Mittelamerika. — Südamerika. Mittelamerika besteht aus 5 Freistaaten, die sich zur Republik Central- amerika verbündet haben: a) Guatemala [ghmtemäta], b) San Salvador, c) Hondüras, ä) Nicaragua snikarägwa] und e) Costa Rica (d. i. reiche Küste). 2. Die westindischen Inseln sind: 1. Die Bahamä-Jnseln, unter diesen die von Columbus zuerst entdeckte Insel, welche er San Salvador (d. i. Erlöser-Insel) nannte. 2. Die Großen Antillen ^antiljen] (d. i. Vorinseln)!): a) Cqba mit dem blühenden Tabakshafen Habana ^awäna] und b) Portorico (d.i. reicher Hafen) gehören den Vereinigten Staaten; c) Jamaika gehört den Engländern; <t) Haiti |atti] ist jetzt in einen (ö.) Mulatten- und einen (w.) Neger-Freistaat geteilt. Die Antillen treiben großartigen Handel mit Baumwolle, Zucker, Kaffee, Tabak und Rum*). 3. Die Kleinen Antillen, auf denen fast alle Seemächte Besitzungen haben. Ii. Südamerika. A. Bodenform und Bewässerung. 256] Südamerika wiederholt fast ganz die Bodenform Nordamerikas; denn an der Westküste zieht eine zusammenhängende Gebirgsmasse, an der Ostküste liegen vereinzelte Bergländer, und im Binnenlande breiten sich Tiesländer aus, welche sich an drei Stellen gegen das Meer öffnen. 1. Die Hochländer. Sie bilden aus der Westseite die Anden, auf der Ostseite die Berg- länder von Guayana [glvajdna] und von Brasilien. . 257] Die Anden erreichen eine Länge von über 7000 km und eine Breite von 150 bis 700 km. Sie erscheinen vom Meere aus als ein Kettengebirge, das hier und da von feuerspeienden Bergen überragt ist. Zu den höchsten Bergen gehören: der 6300 m hohe Chimborazo ftschim- borässo] im n. Teile, der 6500 m hohe Pic (d. i. Spitzberg) von Soräta im mittleren Teile und der 6800 m hohe Aconcagna sakonkägwa] im s. Teile des Gebirges. Nach O. verzweigen die Anden sich stellenweis in gleichlaufende Hauptketten, welche hohe Kesselthäler umschließen; das be- rühmteste derselben ist der Gebirgskessel von Perü^), in dem der Titicäcasee liegt. — Ein Aufsteigen in die n.anden führt durch viel- fach wechselnde Landschaften. An der Meeresküste zieht das heiße Land, welches sich bis zu einer Höhe von 1200 m erstreckt. Hart an der Küste findet sich sumpfiger Boden und feuchtheiße Luft; daher ist diese Gegend eine Pflanzenwildnis und die Brutstätte des gelben Fiebers. Die unteren Abhänge der Berge bilden einen üppigen Fruchtboden, auf dem Zuckerrohr, Indigo, Baumwolle, Kakaos und Vanille gewonnen werden; in den Wäldern sind Palmen vorherrschend. In 1200 m Höhe beginnt das ge- mäßigte Land, welches bis 2500 m reicht. Hier finden sich Mais- und Weizenfelder; in den Wäldern prangen der Feigenbaum, die Myrte, der Lorbeer und andere immergrüne Laubhölzer. Höher steigend gelangt man in das kalte Land. Hier haben Gerste und Kartoffel weite Strecken i) D. h. vor der von Columbus gesuchten Küste von Asien liegend. 2) Ein bei der Zuckerbereitung aus Zuckerrohr gewonnener Branntwein. Nach dem Lande gl. N. 4) Die bohnenförmigen Samen des Kakaobaumes.

8. Kleine Erdkunde - S. 103

1902 - Halle Leipzig : Anton
Südamerika. 103 Es sind baumlose Grasmeere, deren Graswuchs von der Sommersonne bald zu Staub verkohlt wird. Dann klafft der erhärtete Boden in Spalten, und häufig steigen Staubwolken als trichterförmige Wirbel in die vor Hitze zitternde Luft. Tritt endlich die Regenzeit ein, so überzieht sich die Steppe von neuem mit üppigem Graswuchs. Aber der andauernde Regen schwellt die Flüsse an, und brausend ergießen diese ihre Fluten in die Ebene. Diese ist dann ein weites Meer. Pferde, Maultiere und Rinder, welche die Steppe frei durchschweifen, suchen nun Zuflucht auf niederen Erhöhungen. Aus Mangel an Weide schwimmen die zusammengedrängten Tiere zuweilen stundenlaug umher und nähren sich von den über das Wasser hervor- ragenden Grasrispen, wobei sie häufig den Angriffen elektrischer Aale er- liegen, welche sich ihnen unter den Leib schlängeln. — In den Llanos ist Viehzucht die Hauptnahrungsquelle der Bevölkerung. 261] 2. Das Tiefland des Amazonenstromes liegt zwischen dem Hoch- lande von Guayana [gwajana] und dem Berglande von Brasilien und ist die größte Fläche des Erdteils, 3000 km von W. gegen £>., 1500 km von N. nach S. ausgedehnt. Reiche Bewässerung giebt der gewaltige Amazonenstrom mit seinen zahlreichen Nebengewässern, darunter die bedeutendsten r. der Madeira (d. i, Holzfluß), l. der Rio Negro (d. i. schwarzer Fluß), deu der Casiquiare [faffifiare] mit dem Orinöeo in Verbindung setzt. Die Bodenfeuchtigkeit in Verbindung mit der hohen Wärme macht das ganze Gebiet des Amazonenstromes zur größten Wald- fläche der Erde, den Selvas (b. i. Wälder). Unvergleichlich ist der Formenreichtum dieser Urwälder. Da wechselt in den Laubkronen das herrlichste Grün durch alle Schattierungen, dort schimmern vielfarbige Blütentrauben, Glocken und Kelche, oder glänzen purpurrote, gelbe und brauue Früchte. Da wiegen hochschaftige Palmen ihre zierlichen Wedel über dem Blättermeere; zahlreiche Bäume mit gefiederten Blättern, wie unsere Akazien, stehen dazwischen; dort greifen Feigenbäume mit ihren ge- sperrten Ästen weit aus; dazwischen drängen sich baumartige Nesseln, welche mit Milchsaft erfüllt sind, der bald trinkbar ist, bald tödliches Gift liefert. Und über diese Pflanzenwildnis klettern rankende Schlingpflanzen oft Hunderte von Metern weit von Baum zu Baum. Ebenso reich ist das Tierleben des Urwaldes. Große bunte Schmetterlinge gaukeln über das Blütenmeer; metallisch glänzende Käfer und schimmernde Kolibris schweifen umher; Papageien erfüllen den Wald mit mißtönendem Geschrei, und da- zwischen schallt das Brüllen der Affen, die behend von Wipfel zu Wipfel klettern. Das ganze große Waldgebiet des Amazonenstromes ist nur schwach von Eingeborenen bevölkert. 262] 3. Das Tiefland des La j?lata ist zwischen dem Berglande von Brasilien und den Anden eingesenkt, 2000 km von N. nach S. gestreckt und gegen das Meer offen. Der Hauptstrom ist der Paranä, welcher r. den Paraguay smragwä-i] und in seinem Mündungsbusen noch den Uruguay [urugwa-i] aufnimmt und dann Rio de la Pläta (d. i. Silberstrom)^) heißt. Die weiten Flächen, Pampas (d. i. offenes Feld) genannt, sind ein Steppengebiet und daher fast nur von Viehzüchtern be- ') So genannt von einem in spanischen Diensten stehenden Seefahrer, der in dem Strome eine Wasserstraße nach dem silberreichen Perü gefunden zu haben glaubte.

9. Kleine Erdkunde - S. 108

1902 - Halle Leipzig : Anton
108 Australien. a. Den Briten gehören Tasmanien, die Doppelinsel Neuseeland, die Fidschi in sein und der s. Teil von Neuguinea [—ginea] (der w. Teil ist nieder- ländischer Besitz). d. Den Deutschengehören: der n.ö. Teil von Neuguinea, Ka i^fe'r-Willhelms- Land genannt (s. Anhang), der Bis.marck-Archip el (s. Anhang) und die Sa- lomoninseln (teilweis), c. Den Fr an zo sen gehört Neu-Kaledonien. 27. Nicdristc Koralleninscl. Die Koralleninseln treten in zwei Hauptformen aus. Die niedrigen Inseln sind meist von ringartiger Form und nie viel über einen halben Kilometer breit; außer- halb ist das Wasser gam nahe der Inseln sehr tief, innerhalb liegt eine Lagune flachen Wassers; die Pflanzendecke ist spärlich und bestebt meist aus vereinzelten Kokospalmen. Die hohen Koralleninseln sind zunächst von flachem Wasser und weiterhin von einem niederen Korallenriffe umgeben. Das Riff hat die ärmliche Pflanzendeäe der niedrigen Inseln; die höheren Inseln dagegen gleichen blühenden Gär- ten, wo der Brotfruchtbaum, das Zuckerrohr und die Banane in üppiaer Fülle gedeihen. 28. Hohe Koralleninsel.

10. Kleine Erdkunde - S. 8

1902 - Halle Leipzig : Anton
8 Deutschland. Kieser) und das Getreide der Weichselniedernng zur Ostsee geführt und durch die Handelsstadt Danzig (? ') in den Verkehr gebracht. 16] 2. Das Küstenland an der Ostsee bildet im O. der Weichsel eine mit Sanddünen umzogeue Halbinsel, das bernsteinreiche S a m l a n d. Es scheidet zwei flache Strandseeen: im Sw. das Frische Haff, im No. das Kurische Hass-). In das Frische Haff ergießen sich die Nogat und der Pregel, der an der Handelsstadt Königsberg vorüberfließt. In das Kurische Haff fließt die Memel; sie kommt ans Rußland. Der Nmladehafen (erkläre!) am Kurischen Haff ist Memel. (Tief) Was für Wasser müssen alle Haffe enthalten? ^Die Landschaften der oberen und mittleren Oder. Es sind die Sudeten und die n.ö. vorliegende Schlesische Bodenmulde. 17] Die Sudeten. An die Weichselgebirge schließen sich nach Nw. die Sudeten an und ziehen bis zur Eifa. Sie werden eingeteilt in: a. Das Mährische Gesenke (nach Mähren und Jessenik, d. h. Eschengebirge), das Quellland der Oder mit dem A ltv ater (1500 m). b. Der Glätzer Bergkessel ist ein welliges Hochland, welches von höheren Gebirgen umgeben ist; die höchste Kuppe ist der Gl ätz er Schnee- berg (1400 m). Durch die Gl ätzer Neiße gehen die Gewässer des Bergkessels znr Oder. In den Thälern sprudeln besuchte Heilquellen, so zu Land eck und Reinerz. Der Hanptort der Landschaft ist die Festung Gl ätz (?), welche die Straße durch das Thal der Neiße deckt. c. Das Waldenburger Bergland ist reich an Steinkohlenlagern (bei Waldenburg) und Heilquellen (Salzbrunn). 6. Das Riesengebirge liegt zwischen der Bober- und der Queis- quelle und zieht in zwei mächtigen Kämmen 30 km weit nach W. Der höchste Berg ist die Schneekoppe (1600 m). An der Nordseite entspringt der Bober, von der Südseite fließt die Elbe ab. In den Thälern und an den unteren Bergabhängen ist das Gebirge dichtbewaldet! " aber die Waldbedeckung wird lichter, je höher in die Berge man steigt: die Nadelhölzer gehen in Zwergkiefern (Knieholzgebüsch) über, diese machen dann Gräsern und niederen Kräutern Platz und diese wieder Moosen und dürstigen Flechten. In hölzernen Bauden treiben die Gebirgsbewohner den Sommer über Milchwirtschaft. Im Winter sind Banden, Weg und Steg eingeschneit. (Berggeist Rübezahl.) In den Gebirgsdörsern spinnt die Bevölkerung oder webt Leinwand, die Hirschberg (?) in den Handel bringt. e. Das Jsergebirge mit der Tafelfichte (1200 m). Durch das Hauptthal des Gebirges fließt die J ser zur Elbe. Nach W. breitet sich der Sudetenzug aus in f. Das Lausitzer Gebirge, welches sich bis gegen die Elbe erstreckt. *) Das ? verlangt die Angabe, an welchem Flusse der Ort liegt. 2) Nach der angrenzenden russischer Landschaft Kurland benannt.
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