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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 1

1880 - Halle : Anton
J. Are affen Deutschen. 1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden. Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts. Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer. 2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen. Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein. Die Berge lieferten Eisen und Salz. In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut. Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 148

1880 - Halle : Anton
148 brüchig werden soll?" Unter unsäglicher Anstrengung ging es weiter. Und es wurde hohe Zeit, daß den Engländern Hilfe erschien. Immer heftiger bedrängte Napoleon ihre gelichteten Reihen, und Wellington seufzte: „Ich wollte, es wäre Abend oder die Preußen kämen." Da endlich nach langem Harren donnerten ihre Kanonen und erklangen ihre Hörner. Dem neu verstärkten Feinde vermochte Napoleon nicht zu widerstehen. Sein letzter verzweifelter Angriff scheiterte, und er erlitt eine völlige Niederlage; sein Heer löste sich auf in wilder Flucht. „Bis zum letzten Hauch von Roß und Mann" verfolgten die Preußen durch die mondhelle Nacht den fliehenden Feind. 5. Napoleon eilte nach Paris; aber es gelang ihm nicht, ein neues Heer zu schaffen. Da ihm das Glück nicht mehr lächelte, wendete sich das wankelmüthige Volk von ihm. Sein Stern war erloschen; wenige Tage später entsagte er zum zweiten male der Krone. Umsonst hoffte er, nach Amerika entfliehen zu können; der Ausweg war ihm versperrt, und so suchte er auf einem englischen Schiffe Schutz. Um ihn indeß für die Ruhe Europas unschädlich zu machen, wurde er auf die einsam im atlantischen Ocean gelegene Felseninsel St. Helena verbannt. Von den Engländern scharf bewacht, hat er hier noch 6 Jahre als Gefangener gelebt, dann ist er im Jahre 1821 gestorben. Zum zweiten male zogen die Verbündeten in Paris ein. Ludwig Xviii. wurde aus den königlichen Thron zurückgeführt und mit Frankreich der zweite Friede geschlossen. Zwar faßte man es diesmal etwas härter an, aber Deutschland erhielt die ihm seit 150 Jahren geraubten Provinzen Elsaß und Lothringen doch nicht zurück. 6. Auf dem Wiener Congreß war auch für Deutschland eine neue Ordnung geschaffen worden. An Stelle des früheren, 1806 ausgelösten deutschen Reichs trat nun ein aus 38 Staaten und Städten gebildeter deutscherbund. Seine Glieder hatten unter sich gleichen Rang; ein gemeinschaftliches Oberhaupt — wie es früher der deutsche Kaiser gewesen — gab es nicht mehr, dafür sollte ein aus den Gesandten der einzelnen Staaten zusammengesetzter Bundestag zu Frankfurt am Main das Wohl und Wehe des deutschen Volkes berathen und die Streitigkeiten der Fürsten schlichten. So war Deutschland wieder zerrissen und ohne einheitliche Führung, und gar bald ward der neugeschaffene Bund wegen seiner Uneinigkeit und Machtlosigkeit zum Gespött?

3. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 150

1880 - Halle : Anton
150 lebenden Fürsten, beugte er sich doch mit gläubig-frommem Sinne und mit christlicher Ergebenheit unter die Schläge des Schicksals, und in otter deutscher Weise hielt er fest om gegebenen Wort. 2. Nach den Revolutionsjahren 1848 und 1849 lehrte wohl die Ruhe in Deutschland zurück, aber mit der Einheit wurde es nicht besser. Die beiden größten Staaten, Oestreich und Preußen, standen sich eifersüchtig gegenüber; keiner wollte sich dem andern unterordnen, und doch konnte, wenn ein starkes Deutschland geschaffen werden sollte, nur einer die Führung übernehmen; das aber konnte nur Preußen sein, da es ein rein deutscher Staat ist, Oestreich dagegen eine Menge außerdeutscher Länder besitzt. In Preußen regierte feit dem Jahre 1861 König Wilhelm5 ein Mann „schlicht und wahr, stark und klar, gerecht und fromm,y, „jeder Zoll ein König und ein Deutscher". Als Knabe hatte er die Unglücksjahre Preußens mit durchlebt, die feiner Mutter, der edlen Königin Luise das Herz brachen; als Jüngling aber war er mit in den Befreiungskampf hinausgezogen und hatte sich das eiserne Kreuz errungen. Jetzt sah er voraus, daß nur ein Krieg den alten Streit zwischen Oestreich und Preußen werde entscheiden können. Um auf ihn gerüstet zu sein, verbesserte er mit Hilfe feines Kriegsministers Roon das Heer und stellte den weitfchauenden und willenskräftigen Bismark an die Spitze der Regierung. Noch einmal gingen Preußen und Oestreich Hand in Hand. Den Anlaß gaben die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein. Auf ewig ungetheilt, sollten sie, obfchon unter dänischer Herrschaft, bei Deutschland bleiben. Aber der dänische König wollte Schleswig vonholstein reißen und Dänemark einverleiben. Ganz Deutschland war darüber empört; Oestreicher und Preußen rückten über den Grenzfluß, die Eider, und begannen den Krieg. Dänemark, fort und fort geschlagen, mußte nach kurzem Kampfe um Frieden bitten und) in demselben auf Schleswig-Holstein verzichten. 3. Es fragte sich nun, welche Stellung die beiden wiedergewonnenen Länder im deutschen Bunde einnehmen sollten. Darüber war eit Oestreich und Preußen abermals völlig verschiedener Meinung. Die Spannung und Feindschaft beider wuchs, und Preußen sah sich endlich genöthigt, das Schwert zu ergreifen. So entbrannte im Jahre 1866 der preußisch-östreichische Krieg. Auf Seite Oestreichs standen die süddeutschen Staaten (— Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen), Hannover und Sachsen; Preußen aber hatte die übrigen norddeutschen Fürsten und Italien zu Bundesgenossen. Mit „affenartiger Geschwindigkeit" begann und führte Preußen den Krieg; in 7 Tagen war er entschieden, in 7 Wochen beendet. Der Kurfürst von Hessen wurde als Gefangener nach Stettin gesendet. Vergeblich suchte der blinde König Georg von Hannover, sich mit den Baiern zu vereinigen; bei Langensalza wurde er genöthigt, die Waffen zu strecken; die Truppen erhielten freien Abzug in die Heimath, der König nahm feinen Aufenthalt in

4. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 47

1898 - Halle : Anton
Australien. 47 teils mit Dorngestrüpp bewachsen. Australiens Tierwelt ist seltsam: es finden sich das Känguru, das Schnabeltier, schwarze Schwäne, Weiße Adler zc. 221] 4. Bevölkerung. Die Eingeborenen Australiens sind schwarz- braune Australneger; sie stehen auf der niedrigsten Gesittungsstufe und sind im Aussterben. Seit dem vorigen Jahrhundert sind die südöstlichen Küstenstriche von Europäern besiedelt. Die aus Europa eingeführten Nutzgewächse (Kartoffel, die Getreidearten, der Tabak) gedeihen vortrefflich; eine ganz besonders ergiebige Nahrungsquelle aber ist die Schafzucht; auch gräbt man nach dem Golde, das der Boden birgt. 222} 5. Einteilung. Das Festland ist im Besitz der Engländer. Es ist in 5 Kolonieländer eingeteilt. Die wichtigsten Städte sind: Sidney [ßidne], an der Stelle einer einst von den Engländern angelegten Ver- brecherkolonie (400). Melbourne lmelbern] ist Hauptort der Golddistrikte (500). An der Südküste liegt Adelaide [abrieb], der Hauptort der beut* fchen Einwanberung. 2. Die Inseln Australiens. 223] Man fonbert die zu Australien gehörigen Eilanbe in einen inneren und einen äußeren Jnfelgürtel. 1. Zu dem inneren Jnfelgürtel gehört außer einigen kleinen Inselgruppen die von den Engländern besetzte Insel Tasmanien. Neuguinea [gittea] gehört in seinem südlichen Teile ebenfalls den Engländern; der nördliche Teil steht als K a i s e r W i l h e l m s l a n d unter deutschem Schutz. Außerdem ist deutscher Besitz der Bis - m a r ck - A r ch i p e l, dessen größte Inseln N e u p 0 m m e r n und N e u m e ck l e n b u r g sind. Die Eilande des inneren Jnselgürtels sind von Australnegern bewohnt. An diesen war bisher jede Arbeit der Missionare vergebens. 2. Die größte Insel des äußeren Gürtels, die Doppelinsel Neuseeland, ist von den Engländern zu einem Kolonielande gemacht. Außerdem gehören zu dein äußeren Jnselgürtel eine Anzahl Inselgruppen, so: die Marianen (span.),

5. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 13

1898 - Halle : Anton
Deutschland. 13 Rathause befinbet sich der Saal, in welchem 1648 der westfälische Friede geschlossen wurde (57). Am Fuße des Teutoburgerwaldes liegt Bielefeld, durch seinen Leinwand- Handel weit und breit bekannt. Dortmund war ehemals freie Reichsstadt und ist jetzt Mittelpunkt starken Bergbans auf Kohle und Eisen (Iii). 48] zz. Die Rheiuproviuz. Zu beiden Seiten des Rheins mit der Westgrenze gegen Lothringen, Luxemburg, Belgien und die Niederlande. — (5 ob lenz (?) ist Festung; gegenüber liegt auf steilem Felsen die Festung Ehrenbreitstein. Köln (?) war einst ein mächtiges Glied des Hansabundes; noch erzählt das alte Kaufhaus „der Gürzenich" von den Zeiten, als die Kaufherren der Hansa hier ihre Versammlungen hielten. Wegen seiner vielen Kirchen nannte man Köln „das deutsche Rom"; unter den Kirchen ist der Dom eins der schönsten Gotteshäuser der Christenheit; Köln ist jetzt starke Festung mid die wichtigste Handelsstadt des nordwestlichen Deutschlands (320). Düsseldorf (?) ist lebhast durch Handel und Fabriken (176). Elberfeld (140) und dicht dabei Barmen (?, 127) mit großartigen Seiden-, Leinen- und Baum- Wollenfabriken. Westlich vom Rheine liegt die Fabrikstadt Krefeld (Samt) und Aachen, die Lieblingsstadt Karls d. Gr. und später die Krönungsstadt vieler deutschen Kaiser, jetzt blühend durch Tuchfabriken; in der Stadt vielbesuchte Heilquellen (107). 491 J4, Die hoheuzollerujchen Lande liegen zwischen Württemberg und Baden. Sie bestehen aus den Fürstentümern H oh enz o l l e r n - H e ch i n g e n und H o h e n - z o l l e r n - S i g m a r i n g e n. Hauptort ist S i g m a r i n g e n (?). In Hohenzollern- Fechingen liegt die jetzt in alter Pracht wieder hergestellte Burg Hohenzollern. Ii. Die norddeutschen Staaten. 50] i. Großherzogtum Meckleuburg-Ztrelitz. An der oberen Havel. - Haupt- stadt ist Neustrelitz, regelmäßig in Forin eines achtstrahligen Sterns gebaut, dessen Mittelpunkt der Markt ist. 51] z. Großherzogtum Mecklenburg - Schwerin. Das Küstenland westlich von Pommern. — Die Hauptstadt Schwerin liegt am Schwerinersee. Wismar ist ein lebhafter Schiffahrtsort. R o st o ck treibt schwunghasten Seehandel und hat eine Hochschule. 52] 3. Die Ibansastädte. 1) Lübeck (?), altertümlich gebaute Handelsstadt (70). 2) Hamburg (?), die erste Handelsstadt Deutschlands (623.) 3) Bremen (?) ist Hauptplatz der deutschen Auswanderung nach Amerika und Ausgangspunkt der deutschen Postschiffahrt nach Afrika und Australien (142). 53] 4. Großherzogtum Oldenburg. Am linken Ufer der unteren Weser, in der Provinz Hannover eingeschlossen, im N. von der Nordsee begrenzt. — Hauptstadt ist Oldenburg (?). 54] 5. Fürstentum Zchaumburg-Lippe. Nördlich der Weser. — Hauptort ist B ü ck e b u r g. 55] h. Fürstentum Lippe. Südlich der Weser bis zum Teutoburgerwalde. — Hauptort ist Detm 0 l d. In der Nähe liegt die bewaldete Kuppe der G r 0 t e n b n r g, auf der sich das riesenhafte Erzbild des Cheruskerfürsten Hermann erhebt. 56] 7. Herzogtum Vraunschweig. Es besteht aus drei Gelnetsteilen: eins dieser Gebiete liegt auf dem Harze; eins umfaßt nördliches und westliches Harzvorland; eins liegt nördlich vom Harze in der Ebene. — Braunfch weig (?) war einst ein mächtiges Glied des Hansabundes und ist wohlhabend durch regen Gewerbfleiß und Handel mit Braunschweiger Mumme, Wurst und Honigkuchen (115). Flußaufwärts Wolfenbüttel. 57] 8. Fürstentum Ivaldeck. Es besteht aus den Fürstentümern Waldeck und Pyrmont. Wal deck ist von preußischem Gebiet umschlossen; Pyrmont liegt zwischen Lippe und Braunschweig. — Residenz istar 0 lsen, Pyrmont ein Badeort. 58] g. Herzogtum Anhalt. Es besteht aus zwei getrennten Gebietsteilen: der größere liegt an der Elbe/ zu beiden Seiten der unteren Mulde und Saale, der kleinere am Unterharz. — Hauptstadt ist Dessau (?); ein Denkmal erinnert an den „alten Dessauer", einen preußischen Kriegshelden aus der Zeit des alten Fritz. Kothen ist Eisenbahnknoten. Bern bürg (?) mit altem Schloß auf steilem Felsen. 59] jo. Fürstentum schwarzburg-Rudolstadt. Es besteht aus der Oberherr- schast am Thüringerwalde und der Unterherrschaft im Thüringer Hügellande. — Im freundlichen Saalthale liegt der Hauptort R u d 0 l st a d t.

6. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 20

1898 - Halle : Anton
20 Die skandinavische Haldinsel. — Die britischen Inseln. Bergland im nördlichen Teile. Nach So. dacht sich das Bergland zu einem bis 100 km breiten Tieflande ab, welches die Ostsee nm- säumt. Die Richtung der s.-ö. Abdachung halten sast alle Gewässer inne. Es münden in den Bottnischen Meerbusen: die Jörne Els, 11 in c Els. Augerrnan E l f und D a l E l s; die K lar Els mündet in den Wener- see, aus dem die Göta Elf zum Kattegat abfließt; in das Skäger Rak ergieht sich der Glommen. Eine Senke im südlichen Teile des Landes wird von Seeen ausgefüllt; es folgen von W. nach O.: der Wener-, Wetter- und Mälarsee, deren Wasser wegen des felsigen Grundes von wunderbarer Klarheit ist. Der durch den Wener- und Wettersee geführte Götakanal verbindet Nord- und Ostsee. Nördlich vom Mälarsee liegt die Universitätsstadt Upsäla, in der Enge zwischen dem Mälarsee und der Ostsee S t ö ck h o l m , die Hptst. und erste Handelsstadt von Schweden (270). Norrköping [nörrtjöping] ist die wichtigste Fabrikstadt des Landes, Gotenburg wegen der Kanalverbindung mit Stöckholm der zweite Platz für den schwedischen Handel. An einem zum Skager Rak sich öffnenden Fjord liegt Kristiania, die Hptst, von Norwegen (150). 107] Klima und Pflanzendecke. Die Westküste hat kühle Sommer und milde Winter, hänsige Nebel und Regen. Die Gebirge des Innern kühlen die von der Meeresküste her wehenden milden Winde ab. Daher ist die Witterung im östlichen Hügellande rauh. Im südlichen Skandinavien ge- deihen noch die Ackergewächse Deutschlands; weiter nach N. finden sich Nadelhölzer, endlich nur noch Moose und Flechten. 108] Bevölkerung. Das Volk ist germanischen Stammes. Im W. wohnen die Tormänner, ein sittenreiner, freiheitliebender Nolksstamm; hier ist der Bauer noch sein eigener Handwerker und meist auch der Lehrer seiner Kinder. Die im O. sitzenden Schweden haben vor ihren Nach- barn Gewandtheit und rühriges Wesen vorans. Im N. wohnen mongo- tische L a p p e n , die sich von der Zucht des Renntiers nähren. Norweger und Schweden bekennen sich zur lutherischen Kirche. 9. Das Königreich Großbritannien und Irland. 109] Lage. Die britischen Inseln werden im O. von der Nordsee, im S. vom Kanal, im W. vom Atlantischen Ozean umgeben. Die Irische See teilt sie in die Inseln Großbritannien und Irland. Die Irische See hängt mit dem Atlantischen Ozean im N. durch den Nord- kanal, im S. durch den St. Georgskanal zusammen. 1. Großbritannien. 110] Bodenform und Bewässerung. Der O. und S. des Landes ist Tiefland, der W. und N. ist gebirgig. 111] \. Das Bergland ist durch zwischenliegendes Tiefland in 5 Gruppen gesondert, a) Das Bergland von Eornwall in der Südwest-Ecke, ist reich an Kupfer und Zinn und daher ein wichtiges Bergbaurevier. b) Das Bergland von Wales >nels] füllt die Halbinsel gl. N. aus. c) Das Bergland von Nordengland ist ein höhlenreiches Kalkge- birge in der Mitte des Landes. >1) Das B e r g l a n d von Süd s ch o t t ° land ist durch einen breiten Tieflandsstreisen getrennt von o) dem Berg-

7. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 22

1898 - Halle : Anton
22 Die britischen Inseln. — Frankreich. sehr volkreicher Fabrikstädte. Unter diesen sind die bedeutendsten: Birming- ham }borming'äm] , fast eine einzige Werkstatt für Metallwaren, Shef- ftelb [fchejftlb |, welches Stahllvaren fertigt, Leeds [Itb»] mit Wollfabriken und M a n ch est er Imantschest'r^, der Hauptplatz der englischen Baumiooll- inbustrie. An den Küsten blühen eine Anzahl wichtiger Hafenstäbte. So liegen an der Westküste Liverpool sliw'rpnlj und Bristol, an der Süb- küste Plymouth ^plimm'ß^ und der Kriegshafen Portsmouth ]pörtsm'ßj, an der Ostküste Lonbon, die volkreichste Stadt der Erbe und zugleich ihr erster Hanbelsplatz. Überaus großartig ist der Hanbelsverkehr in der „City" [fjtttij, der Altstabt auf dem linken Themseufer. Hier befinbet sich die englische Bank und der Tower [tauer], besten Mauern einst Staats- gefangene beherbergten. Über das enblose Häusermeer ragt die gewaltige Kuppel der St. Paulskirche. Unter den Stabtteilen Lonbons sinb be- merkenswert : das „Ostenbe" mit großartigen Hafenanlagen und hart- arbeitenber Bevölkerung, und das „Wcstenbe", weit mtb prächtig angelegt, vorzugsweise ein Sitz der Pracht und des Reichtums <4'/./Mill. E.). 113] Klima und Pflanzendecke. Wegen der Nähe des Meeres wechseln milbe Winter mit kühlen Sommern; wässerige Nieberschläge sinb häufig «der berüchtigte Lonboner Nebel). Daher schmückt die Ebenen überall saftiges Wiesengrün. Die Gebirge, besonbers die schottischen Hochlande, sinb rauh. 114} Bevölkerung. Die Englänber sinb germanischen Stammes, unternehmenb imb ausbauernb, stolz auf die Vorzüge ihres Vaterlanbes, aber auch hochmütig und verschlossen gegen alles Frembe. Die Schotten sinb mutig, gewanbt und voll Stolz aus ihre ruhmvolle Vergangenheit Englanber und Schotten bekennen sich meist zur evangelischen Kirche. Zu Schottland gehören drei Inselgruppen: a) die H c b r t b e n im W., K) die Orkney ^örkne^ -Inseln und c) die Shetl a n d } schetländ ^-Inseln im N. k!. Irland. 1151 Jrlanb hat die Form eines unregelmäßigen Bierecks. Vereinzelte Berggruppen von nicht bebentenber Höhe umlagern die Kiiste. Dazwischen behnt sich eine weite Ebene. Die Mitte des wiesenreichen Landes durchfließt der Shannon (fchann'n], ein echter Secenfluß. Die Bevölternng, ein armes Geschlecht von Pächtern, ist katholisch. Hptst.ist Dnblin |bciblitij (245). 10. Die Republik Tvvaitf'roicf). 1161 ^age nach der Karte. 117] Bodenform und Vewassernn^. Die Mitte des südlichen Frank- reich füllt bas Französische Mittelgebirge aus. Zwischen ihm und den Alpen senkt sich das Rhone-Tieflanb ein. Gegen W. bacht sich das Berg- lanb zu einem großen Tieflanbe ab. litt] Das ^vhonc-Tiefland ist zwischen den Westalpen und dem Fran- zösischen Mittelgebirge eingesenkt. Es beginnt bei Lyon, ist bort nur wenige Meilen breit, erweitert sich aber im S. zur P r o v e u ^ a l i s ch e n Ebene. Das Tieflanb wirb von der R h o n e bewässert. Diese entspringt in den Alpen, strömt anfangs sübweftlich, läutert ihre Wasser im Gensersee, bilbet ein Knie mit sübl. Richtung (bei welcher fetabt?) und fließt zum Mittel- länbischen Meere. Das Rhonethal ist ein reiches Fruchtgebiet, iu dem die

8. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 42

1898 - Halle : Anton
42 Nord- und Mittelamerika. 194] Die Hochländer, a. Das westliche Hochland zieht in einer bis 1000 Km breiten Masse von Nw. nach So. Seine Randgebirge sind im O. die Felsengebirge und die Östlichen Cordilleren [forbtljeren, b. i. Ketten], im W. die Westlichen Corbilleren. Diese werben vom Columbia burchbrochen, der in den Großen Ozean münbet. Die West- lichen Corbilleren sinb reich an Golb; daher ist hier im Golblanbe Cali- formen die Hafenstabt San Francisco entstanben (300). b. Um den oberen Mississippi liegt ein nieberes Hochlanb, das sich nach O. erstreckt. Es bilbet hier die Norbamerikanische Seeenplatte. Fünf große Seeen liegen auf dem Hochlanbe treppenartig übereinanber und stehen durch ihre Ausflüsse in Verbinbung; es sinb: der Obere See, der Michigan [mischigän]-, der Huron [jüron]*, der Erie [tri] und der Ontario [onterio[ -See; der Ausfluß des Ontariosees bilbet den St. Lorenz ström, der in den St. Lorenzgolf mündet. An seiner Mündung liegt die wichtige Handelsstadt Quebec [kwibek]. c. Im östlichen Norbamerika erstreckt sich das Alleghany [älligeni]- Gebirge und dacht sich zu einer Küstenebene ab. Diese ist stellenweis tief eingebuchtet, daher von Hafenstädten besetzt. Es folgen von N. nach S.: Boston [bost'n], Neuyork, die erste Handelsstadt Nordamerikas, Philadelphia und Baltimore [böltimör]. 195] 2. Die Tiefländer, a. Das Nördliche Tiefland ist die Ab- dachung der Nordamerikanischen Seeenplatte zur Hudson [hadß'n]-Bai. Die Mitte des Tieflandes ist von einer Seeenkette durchzogen; die größten dieser Seeen sind der Bärensee und der Große Sklavensee; ans diesem fließt der Mackenzie [mäckensi] znm Eismeer. Im südl. Teile wird das Tiefland von rothäutigen Indianern durchzogen, im nördl. Teile ist es eine menschenleere Einöde. b. Das Tiefland des Mississippi ist die Abdachung der Nord- amerikanischen Seeenplatte zum Meerbusen von Mexico. Es wird von dem mächtigen Mississippi (b. i. großer Fluß) bewässert, der zwischen Präri een (b.i. Wiesen) und Urwälbern zum Meerbusen von Mexico fließt. Die Prärieen sinb weite Grasebenen, die oft von Präriebränben verheert werben; sie sinb bereits an vielen Stellen von Farmern besiebelt. Quer durch das weite Gebiet führt die Pacific [pässifik]-Eisenbahn, auf der man in 6 7* Tagen von Neuyork nach San Francisco fährt. Am Mississippi liegen: St. Louis [ßent luis], der Hauptort des Binnen- hanbels, und New Orleans [nju örliäns] an der Münbung, der Hafen- Platz für das Mississippigebiet. B. Einteilung. 1. Die Nordpolarländer. 196] 1. Dem Festlanbe von Norbamerika sinb nach N. eine Anzahl großer Inseln vorgelagert. Zwischen biesen Inseln führt die N orbwestliche Durchfahrt von Europa nach Asien, die aber wegen des jährlich nur wenige Monate eisfreien Meeres ohne Bebeutung für den Verkehr ist. 197] 2. Grönland, eine völlig unwirtbare Insel (4 mal so groß wie Deutschland), gehört den Dänen. Die Eingeborenen sinb die Eskimo, denen der Seehunb jeben Lebensbebars liefert.

9. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 43

1898 - Halle : Anton
Nord- und Mittelamerika. 43 2. Das britische Nordamerika. 198] Es ist das Gebiet nördlich der Nordamerikanischen Seeenplatte, so groß wie Europa, aber nur mit 5 Mill. E. Im N. nährt Jagd auf Pelztiere, im S. Landwirtschaft, auf den Inseln Fischfang. Das wichtigste Binnenland ist Canada, der Landwinkel zwischen dem St. Lorenzstrome und den fünf Seeen. Hafenort ist Quebec [fnribe!]. Die wichtigste Insel ist Neufundland: sie ist im Sommer ein Hauptplatz der Fischerei. 3. Die Vereinigten Staaten von Amerika. 199] Sie sind der größte Freistaat der Erde, 17 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber nur mit 1'/^ mal so viel E. Sie bestehen aus 45 Staaten und werden von einem (wählbaren) Präsidenten regiert. Im nordöstlichen Küstenlande nährt Handel und Gewerbthätigkeit, im S. Plantagenwirtschaft (Zuckerrohr, Baumwolle, Tabak), um den oberen Missi- ssippi Landwirtschaft, im W. Bergbau. Die wichtigsten Städte sind: a) an der Meeresküste die Handelsstädte Boston, Neuyork, Philadelphia, Baltimore, New Orleans und San Francisco; l>) im Binnen-- lande die Handelsstädte St. Louis, Cincinnati [ßinßinnattj ltttd Chi- cago [schtkagoj; in Washington [uoj'chmgt'n] versammelt sich der „Kon- greß", die Vertreter des Volkes, in dem prächtigen Kapitol.

10. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 21

1898 - Halle : Anton
Die britischen Inseln. 21 lande von H o ch s ch o t t l a nd. Der Tieflandsstreisen ist das einzige Ackerbangebiet Schottlands; deshalb liegen hier die größten Städte: Edin- bürg, die Hauptstadt Schottlands (280), und Glasgow [glasgö], eine Fabrikstadt mit Mill. E. 112) 2. Das Tiefland besteht durchweg aus Ackerboden. Es ist reich bewässert. Die größten Flüsse sind die Themse und der Severn; zahl- reiche Kanäle verbinden diese Wasseradern mit den benachbarten Flüssen. In der britischen Ebene sind Ackerbau und Viehzucht Hauptnahrungs- zweige. In der Nähe der Gebirge gewinnt man Kohle und Eisen. Das befördert die starke Gewerbthätigkeit. Daher hat England eine Anzahl
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