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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 66

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
66 das Land; zu dem Zwecke grub man eine bis ans Meer reichende tiefe Furche, zog das Schiff in diese hinein und hielt es durch Sttz-bhten (r eg/iara) aufrecht. Bei der Abfahrt schob man das Vor-derteil ins Wasser, befrachtete das Schiff und machte es dann erst flott, d. h. schob es ganz ins Wasser. Realien zu den Tragikern. Das vhnenwesen in Kthen. 60. Die tragischen Wettkmpfe an den Dionysosfesten. Der Ursprung der Tragdie ist ein religiser, denn sie ist ent-standen aus den Chorgesngen zu Ehren des Dionysos. Daher war es natrlich, da, wie jene Gesnge, so auch die daraus hervorgegangene Tragdie an den Festen jenes Gottes aufgefhrt wurde. Diese Feste waren folgende: 1. Die lndlichen Dionysien, im Monat Iio<fideoov (Dezember-Januar), ein Fest der Landbewohner, das von diesen ursprnglich bei frischem Most teils durch fromme Opfer, teils durch possenhafte Um-zge zu Ehren des Weingottes in jeder einzelnen Landgemeinde sde-mos) gefeiert wurde. 2. Die Lenaien (Kelterfest von fj Ayvg die Kelter) gefeiert im Monat rafirifoobv (^Januar-Februar), in dem nrdlich von der Akro-polis gelegenen heiligen Bezirke Arivalov als athenisches Fest auf Kosten der Stadt unter Leitung des Q%m> aaixetig. 3. Die stdtischen oder groen Dionysien, im Monat 'Exagrrj-oximv ( Mrz-April), zu Ehren des in Gestalt eines alten Kultbildes aus dem ursprnglich boiotischen Orte Eleutherai nach Athen gekommenen Jiwcfog 'Exev&eqevg unter Teilnahme der gesamten Bundesgenossen-schaft und vieler Fremden mit groem Glnze auf Kosten des Staates unter Leitung des gxcov Eticowfiog gefeiert. An den groen Dionysien wurden zuerst und von jeher Tragdien gegeben; bei diesem Feste hat nachweislich schon Thespis (534) eine solche aufgefhrt, und schon in der 70. Olympiade (also zwischen 500 und 497) fand hier ein Wettstreit zwischen den Tragikern Pratinas, Choirilos und Aischylos statt. Dieser staatlich beaufsichtigte tragische Wettkampf (ywv) blieb von da an bis in die spteste Zeit im Gebrauch und wurde zur Zeit der drei groen Tragiker, also im 5. Jahrhundert v. (Chr., in der Weise abgehalten, da drei tragische Dichter mit je einer Tetralogie (s. S. 22) gegen einander um den Preis kmpften. Fr die Lenaien ist der erste tragische Wettkampf fr das Jahr 420/19 nachgewiesen; im brigen wurden an den Lenaien seit alter Zeit hauptschlich Komdien aufgefhrt. An den lndlichen Dionysien hat ein staatlicher Wettkampf wohl nicht stattgefunden; es wurden dort vielmehr alte, d. h. in Athen schon aufgefhrte Stcke gegeben. i

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 230

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
230 Tempel) bei den Alten. Was fr die Rmer vor dem dies festus lag und kein dies festus war, das war dies pro festus Werktag. Von den 355 Tagen des vorcsarischen Jahres gehrten 109 als dies nefasti, deren profane Verwendung also ein nefas sein wrde, den Gttern, darunter 61 als feriae publicae im engeren Sinne; 11 weitere waren Gttern und Menschen gemeinsam (dies intercisi= halbe Feiertage). Von den 235 den Menschen verbliebenen Tagen, den dies fasti, an denen es Rechtens (fas) war, den brgerlichen und staatlichen Geschften obzuliegen, sind jedoch noch in Abzug zu bringen die beweglichen Feste (feriae conceptivae) und die von Fall zu Fall angeordneten auerordentlichen Feste (feriae imperativae). Die altrmischen Staatsfeste fielen smtlich auf ungerade Monatstage. Das Wesen der feriae publicae war vollstndige Arbeitsruhe (otium) im ffentlichen Leben, selbst in der Kriegfhrung, soweit es sich wenigstens um Offensive handelte, und mglichste Einschrnkung der Werktagsarbeit (des opus facere) im Privatleben. Neben der Arbeitsruhe und den herkmmlichen Festbruchen waren die gewhn-liehen Bestandteile der Festfeier: das Festopfer (sacriflcium ^ ^vaia), der Festschmaus (epulae aweandaelg) und die Festspiele (ludi ywveg). 1. Die $cfte. \5. a) Der athenische Festkalender. Der athenische Festkalender bot auer den (in der Mt)th. unter den betr. Gottheiten) bereits gen. Festen der Athene, des Jeus, Apoll, Dionysos (der die Dionysosfeste siehe Seite 66), der Artemis, Demeter noch die Theseusfeste, die Zwolxia und Ghrjeia, zum Andenken an den Synoikismos und an die Heimholung der Gebeine des Heros von der Insel Skyros. W. b) Rmische Seste. Der Rmer schied streng zwischen feriae privatae, die nur fr den abgeschlossenen Kreis der Beteiligten unter strenger Verbindlichkeit Geltung hatten, und den pro populo gefeierten feriae publicae. Diese zerfielen wieder in die alten Volksfeste (sacra popularia), an denen sich die groe Menge mit allerlei alten Bruchen und oft in ausgelassener Frhlichkeit beteiligte, und Staatsfeste im engeren Sinne, bei denen die Beteiligung des Publikums etwas Nebenschliches war und die eigentliche Erfllung der an diesen Tagen flligen religisen Verpflichtungen allein den Organen des Staates oblag. t5. Feriae privatae. 1. Familienfeste: Geburtstags- und Todesfeiern der Angehrigen und sonstige Gedenktage; 2. kollegiale Festlichkeiten bestimmter Stnde, Kreise und Verbnde, die sich um gewisse Tempel

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 95

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
95 - oder einer Sule, auch mit groartigen Monumenten mit wertvollen Skulpturen geschmckt. Nachdem dem Toten noch eine Klage oder ein Abschiedsgru zu-gerufen war, wurde im Trauerhause oder im Hause eines Verwandten ein Leichenmahl gehalten, bei welchem dem Dahingeschiedenen nur Gutes nachgesprochen werden durfte. Zum Schlsse erfolgte eine Rei-nigung des Trauerhauses. Am dritten, neunten und dreiigsten Tage wurden dem Toten Spenden (xoaz) und ein Tieropfer dargebracht, dessen Blut durch ein Loch in die aufgeschttete Erde hinablief und dessen Fleisch smtlich verbrannt wurde. Mit dem dreiigsten Tage war die Trauerzeit beendet; jedoch gedachte man der Toten wieder-holt in liebevoller Weise, wie an den Geburts- und Todestagen und an dem jhrlichen Totenfeste, am 13. Februar (ra Nexifaia). Zu Vegrbnispltzen dienten vielfach die vor den Stadttoren ge-legenen belebten Straen, z. B. die Grberstrae vor dem Dipylon zu Athen (s. Topographie von Athen Ii a). Hatte eine Leiche (wie die der im Meere ertrunkenen Personen) nicht aufgefunden werden knnen, so errichtete man ein xevotyioy (leeres Grabmal), dem man volle Grabesehren erwies. Fr die in der Schlacht gefallenen Krieger fand am Schlsse des Jahres eine ffentliche Feier statt, indem die gesammelten Gebeine in dem afjfia im Kerameikos (s. Topographie von Athen Ii b) beigesetzt wurden und ein vom Volke erwhlter angesehener Mann die Leichenrede (Xo'yog imtayiog) hielt (Thucyd. Ii, 34 ff.). Topographie von 5lchen. 94. a) Lage der Stadt. Athen liegt an der Westkste der Landschaft (Halbinsel) Attika, in der hgeligen sog. kekropischen Ebene. Diese (Ebene (22 km lang und 12 km breit), die als die grte der drei attischen (Ebenen xarj sgoxijv die (Ebene (t nediov) genannt wurde, erstreckt sich von Nord-osten nach Sdwesten bis ans Meer (Saronischer Golf) und war im Altertum zum grten Teil mit Olwald bedeckt. Durch die Hhen des Parnes (im Norden), des marmorreichen Pentelikon oder Bri-lessos (im Nordosten), des honigreichen Hymettos (im Osten und Sdosten) und des Aigaleos (im Westen und Nordwesten) ist sie von drei Seiten malerisch eingefat und geschtzt. Bewssert ist diese (Ebene von dem Kephisos mit seinen zahlreichen Kanlen. Dieser hat seine Quellen auf dem Parnes, bezw. Pentelikon, fliet westlich nahe an der Stadt vorbei und mndet im Phalerischen Meerbusen. Im Sden und Sd-osten der Stadt fliet der vom Hymettos kommende wasserarme Jlisos, der eigentliche Stadtflu. (Er ergo sich frher vielleicht westlich der Stadt in den Kephisos, ist aber jetzt schon eine Strecke vorher ver-

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 28

1894 - Münster : Aschendorff
— 28 — war er wieder zurückgetrieben worden, oft in großen, blutigen Schlachten. Auch beschossen die Deutschen seit Ende Dezember mit ihren schweren Belagerungsgeschützen unausgesetzt Tag und Nacht die die Stadt umgebenden Forts. Hauptsächlich aber war es der Hunger, der die Stadt zur Übergabe zwang; die Lebensmittel waren so knapp geworden, daß man bereits Ratten und Mäuse als Leckerbissen verzehrte. Am 28. Januar wurden von Jules Favre und Moltke die Bedingungen der Übergabe vereinbart, und zugleich ein Waffenstillstand abgeschlossen. Sämtliche Pariser Forts nebst allem Kriegsmaterial wurden den Deutschen übergeben. Die Pariser Besatzung wurde kriegsgefangen und lieferte die Waffen aus, blieb aber in Paris eingeschlossen. Nach der Ablieferung der Waffen durfte die Stadt sich mit Lebensrnitteln versehen. Während des Wasfensiillstandes sollte durch allgemeine Abstimmung des Volkes eine Nationalversammlung nach Bordeaux berufen werden, die über Krieg und Frieden entscheiden sollte. Diese Nationalversammlung trat schon ant 12. Februar in Bordeaux zusammen und wählte den greisen Staatsmann Thiers zum Präsidenten der französischen Republik. Dieser wurde dann auch mit Jnles Favre in das deutsche Hauptquartier nach Versailles geschickt, um über den Frieden zu verhandeln. Der Friedensvertrag kam am 26. Februar zu staude unter folgenden Bedingungen: Frankreich tritt das Elsaß (mit Ausnahme der Festung Belfort) und Deutsch-Lothringen mit Metz an das deutsche Reich ab uni) bezahlt 5 Milliarden (d. h. fünftausend Millionen) Francs Kriegskosten. Bis diese bezahlt sind, bleibt ein Teil Frankreichs von deutschen Truppen besetzt. Am 1. März hielt ein Teil des Belagerungsheeres, 30 000 Preußen und Baiern, durch den Triumphbogen seinen Einzug in Paris. Da an demselben Tage die Nationalversammlung die in Versailles vereinbarten Friedensbedingnngen annahm, so verließen die Truppen schon am 2. März die besiegte Hauptstadt wieder. Am 11. Mai wurde der endgültige Friede zu Frankfurt am Main abgeschlossen. Großartig und erhebend waren die Erfolge, die deutscher Mut und deutsche Waffentiichtigkeit dem übermütigen Gegner abgerungen hatten. Vor allem war die Freude groß darüber, daß die alten deutschen Länder Elsaß und Lothringen wieder mit dem Reiche vereinigt waren. Einstmals, als Deutschland schwach und zerrissen war, waren sie dem Reiche geraubt worden; kaum hatte man noch gehofft, daß sie je wieder deutsch werden würden; jetzt waren die Elsässer und Lothringer wieder mit ihren Brnderstämmen vereinigt. Doch eine

5. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

6. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 224

1883 - Leipzig : Kesselring
224 Neue Geschichte. 1850) zwischen Schwarzenberg und Manteuffel eine Vereinbarung abge-schloffen: Preußen bewilligte die Auflsung der Union und die Ordnung der kurhessischen, sowie der schleswig-holsteinischen Frage in sterreichischem Sinne; zugleich wurden fr Dresden weitere Konferenzen zur Erledigung der deut-schen Bundesangelegenheiten in Aussicht genommen. Ku^hessen. Nun brachten baierisch-sterreichische Truppen Knrhessen wieder unter die unumschrnkte Herrschaft des Kurfrsten. Schleswig- Nicht besser erging es den Schleswig-Holsteinern. Diese hatten ^en Bller Frieden (S. 222) nicht anerkannt und den Krieg gegen Dne-Idstedt. uiark fortgefhrt, waren aber bei Idstedt (24. und 25. Juli 1850), Mis-sunde (12. September) und Friedrichsstadt^ (4. Oktober) geschlagen worden. Jetzt rckte ein sterreichisches Korps der die Elbe, entwaffnete die Schleswig-Holsteiner und lieferte das Land dem Feind aus. Spter, London 8. Mai 1852, wurde durch das Londoner Protokoll festgesetzt, da in 1852. der ungeteilten dnischen Monarchie nach dem Tode Friedrich des Vii. der Thron an den Prinzen Christian von Glcks brg bergehen sollte. So war das hundertjhrige Recht der Herzogtmer mit einem Striche vernichtete Dresden Am 23. Dezember 1850 wurden die Konferenzen zu Dresden erff-185051. nct: man machte eine Reihe von Vorschlgen, aber alle fanden Widerspruch und schlielich blieb nichts brig, als zum Bundestag zurckzukehren, welchem unter dem 15. Mai 1851 auch Preußen wieder beitrat. 61. Rußland: der Krimkrieg 1853185(i. 1. Die Forderungen Rulands an die Pforte (Februar 1853). Die englische und franzsische Flotte in den Dardanellen. Die Russen in den Donanfrstentmern. Kriegserklrung der Pforte an Rußland, Oktober 1853. Zerstrung der trkischen Flotte bei Sinope, November. Kriegserklrung der Westmchte, Mrz 1854. Besetzung der Donaufrstentmer durch die sterreicher. Zug der Verbndeten gegen Sebastopol, September: Landung bei Eupatoria. Schlacht au der Alma. 2. Be-lagernng.,von Sebastopol 18541855. Balaklawa, Oktober; Jukermann, November. sterreich und Sardinien gegen Rußland. Tod Nikolaus des I., Mrz 1855. Alexander Ii. Tschernaja, August. Fall von Sebastopol, 8. September. 3. Eroberung von Kars, November. Friede zu Paris, Mrz 1856. Folgen des Krieges. 1. Whrend die meisten Staaten Europas durch die Revolution und die Kmpfe der Jahre 1848 und 1849 gelitten hatten, war Rußland Nikolaus i. von Erschtterungen unberhrt geblieben. Darum glaubte Nikolaus I. (S. 213), die Zeit gekommen, wo er, im Sinne Peter des Groen und Katharina der Ii. fortwirkend, die Trkei von Rußland abhngig machen knne. Die augenblickliche Lage der anderen europischen Staaten schien ein solches Unter-nehmen auch zu begnstigen. Das osmanische Reich selbst war in groe Schwche versunken; der Kaiser Nikolaus nannte den Sultan nur deu kranken Mann," dessen reiches Erbe in die rechten Hnde zu bringen sei. Frankreich2, wo sich Ludwig Napoleon eben das Diadem seines Onkels auf das Haupt gesetzt, hatte mit inneren Schwierigkeiten zu thun. sterreich war dem Zaren wegen der Untersttzung im ungarischen Kriege (S. 220 Anm. 5.) zu Dank 1 Idstedt, Dorf 7y2 km nrdlich von der Stadt Schleswig. -- Missunde, Dorf 10 km stlich von der Stadt Schleswig, an der Schlei. Friedrichsstadt, Stadt und Festung in dem Herzogtum Schleswig, an der Grenze von Schleswig und Holstein, an der Eider. 3 In Frankreich (S. 219) war im Dezember 1848 Ludwig Napoleon zum Prsidenten der Republik erwhlt worden. Am 2. Dezember 1852 ward er als Napoleon Iii. (S. 200 Anm. 2.) zum Kaiser proklamiert.

7. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 236

1883 - Leipzig : Kesselring
236 Neue Geschichte. Frankfurt a. M. (16. August bis 1. September 1863) und legte diesem seinen Reformplan vor, demzufolge sterreich an Deutschlands Spitze und Preußen so ziemlich auf eine Stufe mit Baiern gestellt werden sollte. König Wilhelm kam aber nicht zum Frstentag, und so scheiterte dieser Plan. Im Inneren Preuens dauerte indes der Konflikt" fort. Kam es auch zu keinem gewaltsamen Ausbruch, so war doch der Zustand ein nn-erquicklicher. Da ward wider Erwarten durch uere Verhltnisse ein Um-schwung herbeigefhrt, der Preußen eine andere Stellung gab und dadurch den inneren Frieden vermittelte. Ii. Der Krieg in Schleswig Holstein 1864, 1. Die Ursachen des Krieges. Exekution des Bundestages 1863. sterreich und Preußen gegen Dnemark. Friede zu Wien, Oktober 18b4. 2. Gasteiner Konvention, August 1865. Neue Zerwrfnisse 1866. 1. Am 15. November 1863 starb der König Friedrich Vii. von Dnemark, und nach dem Londoner Protokoll (S. 224) folgte ihm der Prinz von Glcksburg, Christian Ix Dieser unterzeichnete (18. November) den vom Kopenhagener Reichstag angenommenen Verfassungsentwurf, nach welchem Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde. Damit aber war dem deutschen Bund der Fehdehandschuh hingeworfen. Derselbe beschlo die Exekution und lie am 23. Dezember 1863 12 000 Sachsen und sterreich Hannoveraner in Holstein einrcken. sterreich und Preußen zogen es aber, u. Preußen, ^geachtet der gegenseitigen Eisersucht, schlielich vor, die Durchfhrung der ganzen Angelegenheit in eigene Hand zu nehmen. Diesem Machtspruch muten sich die Mittelstaaten und der Bundestag fgen. Da Dnemark die Forderung der beiden Kabinette, die Verfassung vom 18. November binnen 48 Stunden aufzuheben, ablehnte, so begann der Krieg. Am 1. Februar 1864 erfolgte der Einmarsch des sterreichisch-preuischeu Heeres in Schleswig. Schon am 5. Februar rumten die Dnen vor dem siegreichen Vordringen der Deutschen ihre erste Verteidigungslinie, das Dane-wer11, und zogen sich auf die zweite, die Dppeler Schanzen1, zurck. Am 18. April wurden diese von den Preußen gestrmt und somit war ganz Schleswig in den Hnden der Verbndeten. Jetzt versuchte England eine Vermittlung, indem es mit den europischen Gromchten eine Konferenz zu London erffnete (25. April). Dnemark zeigte sich aber unnachgiebig, und so ging die Konferenz (25. Juni) ohne Erfolg auseinander und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Bereits am 29. Juni eroberte ein preuisches Korps die Insel Alfen1. Gleichzeitig geriet auch die Halbinsel Itland bis zum nrdlichsten Kap in die Gewalt der Verbndeten und zuletzt (Mitte Juli) suberte das sterreichische Geschwader die westfrie-fischen Inseln (Sylt, Fhr1 2c.) von den dnischen Gewaltherren. Da endlich brach der Trotz der Dnen, und am 30. Oktober 1864 Friede wurde zu Wien der Friede unterzeichnet, in welchem der König von zu Dnemark seine Rechte auf die Herzogtmer Holstein, Schleswig und Lauen-Wien bitrg an den Kaiser von fterreich und den König von Preußen abtrat. 2. Nachdem sterreich und Preußen in den Besitz der Elbherzogtmer 1 Das Danewerk, eine Reihe Schanzen, in einer Lnge von 75 km, zwischen der Stadt Schleswig und Friedrichsstadt, S. 224 Anm. 1. Dpp eler Schanzen, S. 222 Anm. 1. Alfen, schleswigsche Insel an der Ostkste von Schleswig. Sylt und Fhr, schleswigsche Inseln an der Westkste von Schleswig.

8. Deutsche Geschichte - S. 210

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
210 in Strmen herab und machte die Wege grundlos. Von der Not gezwungen, trat der Herzog nach einigen Kmpfen Mimutig den Rckzug an. 'Es dauerte nicht lange, so hatten die Franzosen, die mit Begeisterung stritten, das ltnfe Rheinufer besetzt. Mainz, die strkste Festung des Reiches, ergab stch ihnen ohne Schwertstreich. Schon einen Tag nachher erschien eine Ab-teilnng Franzosen vor Sachsen hausen und verlangte Einla, obwohl Frankfurt mit der franzsischen Republik in tiefstem Frieden lebte. Tie Stadt war in keiner Weise auf eine Belagerung vorbereitet. Als der franzsische General Miene machte, sie zu beschieen, lie der Rat das Affentor ffnen, und die Franzosen hielten ihren Einzug. Schon am folgenden Tag erfuhren die Brger zu ihrem Schrecken, da sie eme Kriegssteuer von zwei Millionen Gulden zu zahlen htten. In edlem Wetteifer steuerte reich und arm bei, und nach kaum einer Woche war eine Million Gulden beisammen. Zur Zahlung der zweiten Million kam es nicht. Die Franzosen blieben nmlich nur sechs Wochen in Frankfurt. Da rckte Preußen und Hessen heran, um die Reichsstadt zu befreien. Am 2. Dezember, dem ersten Adventssonntag, versuchten diese, das Friedberger- und das Allerheiligentor zu erstrmen. Sie erlitten zunchst schwere Verluste und hatten keinen Erfolg. Da nahte Hilfe aus dem Innern der Stadt. Whrend die Brger selbst sich ruhig verhielten, rotteten sich die Handwerksburschen zusammen. Mit xten und Kntteln bewaffnet, zogen sie nach den beiden Toren, berwltigten die Franzosen und ffneten den Angreifern die Pforten. Als die Frankfurter aus den Gotteshusern herbeieilten, sahen sie, wie die Franzosen flchteten und die hessischen Dragoner hinter ihnen dreinsprengteu. Die Befreier wurden mit Jubel empfangen. Sie hatten 200 Mann, darunter den Fhrer, verloren. Zur Erinnerung an ihre Tapferkeit lie König Friedrich Wilhelm Ii., der nach dem Kampfe seinen Einzug in die Stadt hielt, das Hessendenkmal errichten. Der franzsische Anfhrer En st ine aber war der diese Niederlage sehr ergrimmt. Er berichtete nach Paris, die Frankfurter Brger htten sich mit 2000 Messern auf die Franzosen gestrzt. Eines dieser Messer sandte er mit; es war aber nichts andres als das Seitengewehr eines hessischen Soldaten. Die franzsische Regierung erkannte denn auch bald, da Eustiue gelogen hatte. Als im Jahre 1793 das Haupt Ludwigs Xvi. auf dem Schaffst fiel, ging ein Schrei des Entsetzens durch ganz Europa. England, Holland und Spanien ergriffen nun gleichfalls die Waffen, und es entbrannte ein Weltkrieg. Aber auch die Franzosen stellten gewaltige Massen ins Feld, die sich unter jugendlichen Fhrern trotz, schlechter. Kleider und Waffen mit Todesverachtung auf den Feind strzten^Dw M6^schwankte hin und her^Schon 1795 gab Preußen den Krieg auf und schlo mit Frankreich den Frieden zu Basel. Darin trat es seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer an Frankreich ab. Nach dem Frieden zu Basel dauerte der Krieg zwischen sterreich und Frank-reich noch fort. Seine Wogen wlzten sich abermals der Frankfurt. Im Juli 1796 besetzten die sterreicher die Stadt, die dann von den Franzosen beschossen x,^ ^ **+ /7/r

9. Deutsche Geschichte - S. 272

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
stolzen Stadt gebrochen. Am 28. Januar wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen, und am 1. Mrz zogen 30000 deutsche Soldaten in Paris ein. 9. Der Frankfurter Friede. 10. Mai 1871. Frankreich war vllig erschpft. Am 2. Mrz kam der Friede zustande, der am 10. Mai zu Frankfurt a. M. im Hotel zum Schwan unterzeichnet wurde. Die Franzosen zahlten fnf Milliarden Franken (4000 Millionen Mark) Kriegsentsch-dignng und traten Elsa-Lothringen ab. So endete der ruhmreiche Krieg, in welchem die Deutschen siegreich 16 Schlachten geschlagen und 150 Gefechte bestanden, fast 400000 Kriegsgefangene gemacht, der 7400 Geschtze und mehr als 100 Feldzeichen er-obert hatten. In unserm Vaterlande aber stieg aus Millionen Herzen ein freudiges Groer Gott, wir loben dich!" zum Himmel empor. 10. Das Deutsche Reich. Die schnste Frucht des Sieges aber war die Einigung Deutschlands. Durch Ludwig Ii. von Bayern boten die deutschen Fürsten dem König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an; auch eine Abordnung des Norddeutschen Reichstages erschien und bat ihn im Nameu des deutschen Volkes, die Kaiserwrde anzunehmen. Der König erklrte sich dazu bereit. Umgeben von den deutscheu Fürsten, wurde er am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Nach einem feierlichen Gottesdienste verlas König Wilhelm die Urkunde der die Grndung des neuen Deutschen Reiches und bergab dann dem Fürsten Bismarck seine Ansprache an das deutsche Volk." Darauf trat der Groherzog von Baden vor und rief mit lauter Stimme: Seine Majestt der Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Voll freudiger Begeisterung stimmte die Versammlung ein, während die Musik einsetzte: Heil Dir im Siegerkranz!" Auf den Schlachtfeldern war die deutsche Kaiserkrone geschmiedet worden. Unter dem Jubel der Bevlkerung hielt der neue Deutsche Kaiser seinen Einzug in Berlin, das nun die Hauptstadt des Deutschen Reiches wurde. Vor dem Denkmal Friedrich Wilhelmdlll. senkten sich die eroberten Feldzeichen. Die Enkel hatten sich ihrer Grovter ans den Freiheitskriegen wrdig gezeigt. Im Herbst 1883 wurde auf dem Niederwald zum Andenken an den glorreichen Krieg von 1870/71 und an die Aufrichtung des neuen Deutschen Reichs ein Nationaldenkmal enthllt.

10. Allgemeine Weltgeschichte - S. 208

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
208 Die Zeit des Ringens um Verfassungen tc. Mittel geworden, die Kleinen zum Vorteil der Groen zu enteignen, daher mu es in gesellschaftliches Eigentum, die Privatproduktion mu in gesellschaftliche verwandelt werden. Erkennen die Sozialdemokraten noch einen Staat an, dessen Umge-staltung nach ihren Grundstzen allerdings einer unertrglichen Zwangs-Anarchis-anstalt gleichkme, so Verwersen die Anarchisten nach den Lehren Pierre rnu6' Joseph Prondhons (1809 1865), der Brder Reclus und der Russen Alexander Herzen (18121870), Michael Bakuuin (18141876), des Fürsten Peter Kropotkin (geb. 1842) alles Eigentum, alle Ordnung, jede Autoritt. Insofern sie alles Bestehende der den Haufen werfen wollen, heien sie Nihilisten. Sie. die allen Gehorsam kndigen, stehen ihren Fhrern zu jeder Tat" bereit und kmpfen offen und geheim mit allen Mitteln gegen Kapital und Ordnung. Anarchistische Ausstnde in Frank-reich (1871; 1907 bei den sdfranzsischen Winzern) und in Rußland wurden niedergeworfen. Sozialisten- Zwei Mordanschlge auf den greisen Kaiser Wilhelm I. (11. Mai 2i0ctt. und 2. Juni 1878), unternommen von Sozialisten, bestimmten den deut-1878-1890. schen Reichstag nach anfnglicher Ablehnung zur Annahme eines gegen die gemeingefhrlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" gerichteten Ausnahmegesetzes. Es verhinderte keineswegs das Anwachsen der Sozialdemokratie und die Vermehrung ihrer Stimmen im Reichstag und wurde, nachdem es abgelaufen war, nicht erneuert (September 1890). Sozial- Whrend die sog. Manchesterschule" die Staatshilfe fr die wirt-Gesetze.' schaftlich Schwcheren unbedingt ablehnt und es ihnen berlt, ihre Lage durch Selbsthilfe zu beffern, entbinden andre Sozialpolitiker, z. B. der Mainzer Bischos v. Kettelet (1811 1877), den Staat nicht von der Pflicht der Frsorge fr das materielle und geistige Wohl der an Zahl die besitzenden Klassen weit berwiegenden, unbemittelten und in Fllen Kaiserliche dex Krankheit oder Arbeitsunfhigkeit hilflosen Arbeiterschaft. In einer 1881. besonderen Botschaft an den Reichstag (17. November 1881) sprach Kaiser Wilhelm I. feinen Willen aus, in Erfllung der Aufgaben eines christlichen Staates fr Heilung der sozialen Schden nach Mglichkeit zu sorgen durch positive Frderung des Arbeiterwohles. So begann die groe Sozialresorm mit dem Arbeiter-Krankenversichernngsgesetz vom 15. Juni 1883 (abgendert 1903), welchem die Unfallversicherung am 6. Juli 1884 (gendert 1900) folgte. Am 1. Januar 1891 trat das Gesetz fr die Alters- und Invaliden Versorgung in Kraft (revidiert 1899). In demselben Jahre erschien das Arbeiter-Schutzgesetz, welches die Sonntagsruhe einfhrte, die Arbeitszeit fr die Arbeiter beschrnkte, fr die Arbeiterinnen und die Verwendung der Kinder als Arbeiter wohl-ttige Bestimmungen brachte und berhaupt den Arbeiter vor Ausbeutung feiner Kraft schtzt. Zum Besten der in Gewerbebetrieben beschftigten Minderjhrigen wurde das Kinderschntzgesetz erlassen (30. Mrz 1903).
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