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1. Die neuere Zeit - S. 27

1855 - Koblenz : Baedeker
Dänischer Krieg. Wollenstem. Restitutionsedict. 27 sien bis nach Ungarn verfolgte (wo Mansfeld sich mit dem Fürst Bethlen Gabor von Siebenbürgen zu einem gemeinschaftlichen An- griffe auf Oesterreich vereinigen wollte). Eben so glücklich waren die Waffen der Liga unter Tilly, welcher das dänische und nieder- sächsische Heer unter Christian Iv. bei Cutter am Bärenberge im Braunschweigischen besiegte 1626 und sich mit dem aus Ungarn zu- rückgekommenen Wallenstein zu einem gemeinschaftlichen Angriff auf die Länder des Königs von Dänemark vereinigte. Beide eroberten Holstein, und Wallenstein allein Schleswig und Jütland. Auch die beiden Herzoge von Mecklenburg wurden, weil sie den Dänen einige Unterstützung gewährt hatten, aus ihren Ländern vertrieben und der Herzog von Pommern gezwungen, sein bisher friedliches Land den Wallenstein'schen Schaaren preiszugeben; nur die stark be- festigte Hansestadt Stralsund widersetzte sich der Aufnahme einer kaiserlichen Besatzung, und hielt, von Dänemark und Schweden un- terstützt, eine heftige Belagerung und die wiederholten Stürme der Gegner glücklich aus. Um jedoch eine Vereinigung Schwedens und Dänemarks zu hindern, wurde dem Könige Christian Iv. ein sehr glimpflicher Friede zu Lübeck 1629 bewilligt, indem er alle seine verlornen Länder zurückerhielt und nur jeder Verbindung wider den Kaiser entsagen mußte. Für die aufgewaudten Kriegskosten hatte der Kurfürst von Baiern die Oberpfalz und die Aemter der Unterpfalz auf dein rechten Rheinufer und Wallenstein das Herzogthum Meck- lenburg erhalten. Den vollkommenen Sieg über die Protestanten wollte der Kaiser benutzen, um das Uebergewicht des Katholicismus im Reiche herzu- stellen und zu sichern, wie ihm dies in seinen Erblanden bereits nach der Schlacht am weißen Berge gelungen war. Zwar hielt er sich an die Verträge seiner Vorfahren über Religionsfreiheit gebun- den, betrachtete aber Alles als unrechtmäßig, was die Protestanten sich gegen jene Verträge zugeeignet hatten. Daher forderte er durch das Restitutionsedict 1629 alle seit dem Passauer Vertrage von den Protestanten eingezogenen geistlichen Güter (dazu gehörten 2 Erzbisthümer: Magdeburg und Bremen, 12 Bisthümer und fast alle norddeutschen Stifter und Klöster) zurück und bestimmte zugleich, daß die Vortheile jenes Religionsfriedens nur für die Bekenner der Augsburgischen Confession gelten, andere Secten aber nicht geduldet werden sollten. Dieses Edict ward nun von Wallenstein im Verein mit den ligistischen Truppen, bei gänzlichem Mangel an militärischer

2. Das Alterthum - S. 75

1860 - Koblenz : Baedeker
Des Ptsistratus dreimalige Tyrannis. 42. 75 ihr wurden die Beamten gewählt, über Gesetze, Krieg und Frieden Beschlüsse gefaßt, und aus ihrer Mitte die Gerichte gebildet. - Dem Rathe, der eigentlich nur ein Ausschuß aus der Volksver- sammlung war, glaubte Solon ein conservatives Element gegenüber- stellen zu müssen in dem Areopag, einer aus lebenslänglichen Mit- gliedern, und zwar aus den gewesenen Archonten zusammengesetzten Behörde, welcher er die Oberaufsicht über die gesammte Staatsver- waltung und die Gerichtsbarkeit über Mord und Brandstiftung übertrug. Zum Zwecke der Veröffentlichung dieser neuen Verfassung wurde dem Solon 594 das Archontat mit einer besondern Voll- macht als Gesetzgeber übertragen. Er ließ die neuen Gesetze auf der Acrópolis zu Jedermanns Einsicht aufstellen, die Athener aber geloben, in 10 Jahren nichts an denselben zu ändern. Darauf verließ er Athen, um aus der Ferne die Wirkung seiner Gesetze zu beobachten. Seine Reisen nach Aegypten und Vorderasien hat die Sage verherrlicht durch den Gegensatz zwischen ihm und Crösus. Des Pisistratus dreimalige Tyrannis (560—527). Die ärmeren Bewohner Attica's, welche von der neuen Ver- fassung eine Ausgleichung des Grundbesitzes erwartet hatten, sahen sich in ihren Hoffnungen getäuscht. Aus den Unzufriedenen bildete sich Pisistratus, selbst ein Adliger, einen Anhang und bemäch- tigte sich mit Hülfe einer Leibwache von Keulenträgern der Acrópolis. Zwar vereinigten sich die beiden andern Parteien und vertrieben ihn, allein ihre neue Uneinigkeit machte es ihm möglich, die Herr- schaft noch zweimal an sich zu reißen und sie zuletzt zu behaupten. Er befestigte dieselbe durch die wohlthätigsten Anordnungen und Einrichtungen. Die Gesetze des Solon ließ er bestehen, legte den Grund zur Seemacht Athens durch Vergrößerung der Flotte, Ausbreitung des Handels und freundschaftliche Verbindungen mit auswärtigen Staaten, erweiterte die Stadt und erhob sie zu einem Mittelpunkte griechischer Litteratur und Kunst. Seine Söhne Hippias und Hipparch us regierten (seit 527) keineswegs im Geiste und der Weise ihres Vaters, sondern im Gefühle der Macht erlaubten sie sich vielfache Willkühr und Un- gerechtigkeiten. Aus Privatrache stiftete Harmodius (dessen Schwe- ster Hipparchus von der Theilnahme an den Panathenäen zurück- gewiesen hatte) eine Verschwörung zur Ermordung der Tyrannen bei dem feierlichen Aufzuge an den Panathenäen. Der jüngere

3. Das Alterthum - S. 76

1860 - Koblenz : Baedeker
76 Die griechischen Colonien. §. 43. Bruder fiel auch unter den Streichen der Verschworenen, Hippias aber fing nun an, seine bedrohte Herrschaft durch Verbannungen und Hinrichtungen zu sichern, bis die Mittelpartei unter Leitung des Clisthenes (in Verbindung mit den jede Tyrannis bekämpfenden Spartanern) ihn vertrieb (510). Er floh mit seinen Schätzen zum persischen Könige Darius I. Clisthenes unternahm die weitere Fortbildung der bestehenden Verfassung durch eine vollständige Ausgleichung der Stände. Er gründete für die Staatsverwaltung eine neue Eintheilung des Volkes in 10 Phylen, deren jede jährlich 50 Mitglieder in den Rath wählte. Dieser wurde also um 100 Mitglieder vermehrt. Um die Partei- bestrebungen und Umtriebe bei den Wahlen zu beseitigen, schaffte er die Volkswahl gänzlich ab und führte die Besetzung des Archontats und anderer Staatsämter durch's Loos (unter den Bewerbern) ein. Der Loosung folgte die Prüfung der Würdigkeit der durch's Loos be- flimmten Bewerber. Zum Schutze gegen die Tyrannis ist, wahrscheinlich unter dem Einflüsse des Clisthenes, das Scherbengericht oder der Ostracismus eingeführt worden, wodurch solche Männer, die durch übermäßigen Einfluß und Anhang dem Staate gefährlich zu werden schienen, auf 10 Jahre aus der Stadt verwiesen werden konnten. S- 43 (55). Die griechischen Colonien. In diesen Zeitraum (namentlich 750—650) fällt die Stiftung der zahlreichen griechischen Colonien, welche auf den Inseln und an'den Küsten des mittelländischen Meeres, an der Propontis und dem schwarzen Meere angelegt wurden, theils um einer zu großen Anhäufung der Bevölkerung oder politischen Unruhen vorzubeugen, theils um das Besitzthum und die Macht der Mutterstadt zu er- weitern, oder ihren Handel zu fördern. Im erstern Falle waren diese Pstanzftädte von der Mutterstadt meist unabhängig, im letztem natürlich abhängig. Durch die Menge der von ihnen gestifteten Colonien zeichnen sich vorzüglich die jonischen Städte Milet und Chaléis aus: ersteres war die Mutter von 80 Pflanzstädten, vorzugsweise am Hellespont, an der Propontis (Cyzicus) und am Pontus, Chaléis (am Doppelmeere des C"npus) aber gründete nicht nur auf der reich gegliederten Halbinsel zwischen dem ther- maischen und ftrymonischen Meerbusen 32 Orte (Olynthus u. s. w.), woher die ganze Halbinsel Chalcidice hieß, sondern auch im Westen die ältesten griechischen Colonien in Unteritalien (Cumä, Rhegium) und später auf Sicilien (Zancle, Catania, Leontini).

4. Das Alterthum - S. 70

1860 - Koblenz : Baedeker
70 / Sparta's Bevölkerung. §. 41. wohner wurden Leibeigene (Heloten). So schied sich also die Be- völkerung von Laconien in 3 Stände: 1. Die herrschenden Dorier oder die Spartaner, welche nicht blos in dem offenen Sparta wohnten, sondern in der ganzen Ebene des Eurotas. Unter diese wurde das Land, welches als Staatseigenthum bei der Eroberung in Besitz genommen war, in 9000 gleichen Loosen ver- theilt, jedoch nicht als freies Eigenthum, sondern ohne das Recht zu kaufen oder zu verkaufen, zu verschenken oder beliebig zu vererben. So sollte der Unterschied zwischen Armen und Reichen, als eine Quelle der Zwietracht, vermieden werden, alle sollten gleiche Rechte besitzen und gleiche Lasten tragen. Das Ackerloos, woran die Pflicht des Kriegsdienstes hastete, ging ungetheilt (als Majorat) vom Vater auf den Sohn über, und fiel in Ermangelung männlicher Erben an den Staat zurück, worauf die Könige es von Neuem verliehen. 2. Die Lacedämonier oder die älteren Einwohner, welche auf dem Gebirge und um die Ländereien der Spartaner herum wohnten und daher Perioeken hießen. Sie blieben freie Eigenthümer ihres Bodens, mußten Steuern zahlen und Kriegsdienste leisten, hatten aber keinen Antheil an der Regierung. 3) Die Heloten waren die auf den Ackerloosen der Spar- taner wohnenden Leibeigenen des Staates. Sie wurden mit den Ackerloosen den einzelnen spartanischen Fa- milien als Knechte zugetheilt, galten aber, eben so wie das Land, welches sie bebauen mußten, für Staatseigenthum und durften eben so wenig, wie jenes, verkauft oder verschenkt werden. Das Gesetz be- stimmte ein gewisses Maß an Gerste, Wein und Oel, welches sie von jedem Ackerloose an dessen Besitzer zu entrichten hatten, der Ueberrest gehörte ihnen. Lycurg, aus der Familie der Procliden, gab mit Geneh- migung des delphischen Orakels seiner Vaterstadt eine Verfassung, welche zum Theil nicht neu war, sondern altes Herkommen als Gesetz bestätigte, und deren einzelne Satzungen in Sprüchen münd- lich fortgepflanzt wurden. Sowohl jene dreifache Eintheilung der Bevölkerung Laconiens, als die zwei erblichen Könige (s.s.67) wurden beibehalten. Der Rath (yipow«), welcher den spartanischen Königen zur Seite stand, erhielt durch Lycurg eine bestimmte Organisation, der- zufolge die Bildung desselben nicht der Wahl der Könige überlasten

5. Das Alterthum - S. 55

1877 - Leipzig : Baedeker
Solon's Verfassung. 37. 55 Er hatte das Vertrauen seiner Mitbrger gewonnen: 1) durch die Wiedereroberung von Salamis (um j>04). Die Athener, hatten nmlich Salamis an die Megarer verloren, und alle Versuche, die Insel wieder zu erobern, milangen, so da man bei Todesstrafe verbot, die Wiedereroberung derselben vorzuschlagen. Solon aber betrog durch seine im verstellten Wahnsinne deklamirte Elegie die Athener zur Erneuerung des Krieges; er selbst wurde Anfhrer, lockte die Megarer nach Attica hinber, lie sie durch seine als Frauen verkleidete Mann-schaft ermorden, und als nachher die Entscheidung den Spartanern berlassen wurde, soll er durch Einschiebung eines Verses in die Jlias seinem Vaterlande zum Besitz der Insel verhelfen haben; 2) durch den ersten heiligen Krieg. Die Criser hatten nicht nur von den durch ihr Gebiet nach Delphi ziehenden Wallfahrern schwere Abgaben erpret, sondern auch den Tempel des Apollo selbst geplndert und die dort anwesenden Fremden ermordet. Solon bewog die Amphiktyonen zum Kriege gegen Crisa; die Stadt ward unterworfen; ihr Hafenort Cirrha hielt sich lange durch Zufuhr von der Seeseite. Nach seinem Falle ward er zerstrt, die Einwohner als Sklaven verkauft und das Gebiet einem Orakelspruche zufolge dem pythischen Apollo geweiht. Solon brach die Schranken der alten Aristokratie, indem er fr die Theilnahme an der Staatsgewalt, statt des Mastabes der Geburt, den des Einkommens aus dem Grundbesitz whlte. Er bildete 4 Vermgensklasseu der freien Brger: 1) die erste enthielt die groen Grundbesitzer (irsvtaxoaiofaesi|xvoi) mit einem durchschnittlichen reinen Einkommen von 500 Scheffeln (Medimnen) Getreide oder einem entsprechenden Maae von Wein und Oel, 2) die zweite diejenigen (imreic), welche 300 Scheffel gewannen und ein Streitro halten muten, 3) die dritte solche (^suyitai.), welche 150 Scheffel ernteten und ein Gespann (svyoc) zur Bestellung ihrer Felder hielten, 4) die vierte die (S^tsc), welche keinen Grundbesitz hatten, fondern von Handel, Gewerbe und Tagelohn lebten. Die drei ersten Klaffen bildeten die regelmige Kriegsmacht, dafr konnten auch sie allein zu den ffentlichen Aemtern und in den Rath (ou\>j) der Vierhundert gewhlt werden; nur die hchste Wrde, die der 9 Ar-chonten, war der ersten Klaffe vorbehalten. Einen entschiedenen Schritt zur Demokratie that Solon, indem er die Theilnahme an den Gerichten und Volksversammlungen auf alle (30 I. alten) Brger ausdehnte. Dem Rathe, der eigentlich nur ein Ausschu ans der Volksver-sammlung war, glaubte Solon ein conservatives Element gegenber-stellen zu mssen in dem Areopag, einer as den abgehenden Archonten fr Lebenszeit zusammengesetzten Behrde, welcher er die Oberaufsicht der die gesammte Staatsverwaltung und ein Veto einrumte gegen ihr gesetzwidrig erscheinende Beschlsse des Rathes und der Volksversammlung.

6. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 6

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
6 Herakles, der Sohn des Zeus. 12. Er holt die Äpfel der Hesperiden. Ein Letztes und Größtes ersann der feige Tyrann: Herakles sollte die Äpfel der Hesperiden holen. Fern in einem Zauberlande, das niemand kannte, gepflegt von den Hesperiden, den lieblichen Töchtern der Nacht, wuchs ein Wunderbaum mit goldenen Früchten. Ihn hatte Gäa, die Göttin der Erde, wachsen lassen am Hochzeitstage von Zeus und Hera, und seine ersten Früchte sandte sie der Hera als Brautgeschenk. Seitdem konnten die Früchte jeden unsterblich machen, der davon aß; aber ein furchtbarer, purpurner Drache ringelte sich um den Stamm des Baumes, auch wußte niemand, wo dieser stand. Lange irrte der Held umher, endlich überraschte er am Strande einen fischschwänzigen Meergott, mit dem rang er so lange, bis der ihm den Weg sagte. So gelangte der Held in den Garten, tötete den Drachen und brach drei Apfel. Mit diesen kehrte er dann zurück. 6. Das Ende des Helden. Aber nicht mehr ging er zu Euryftheus. Das Eude der Knechtschaft, das Ende all der Mühe und Arbeit war gekommen. Er ging auf den Gipfel des heiligen Ötaberges, um den Göttern ein Opfer zu bringen. Da aber kam im feurigen Wagen vom Himmel herab Athene, die blauäugige Göttin, seine himmlische Schwester. Er mußte mit ihr den Wagen besteigen und zum Olymp fahren, und dort führte ihn Athene in den Kreis der Unsterblichen. Hera trat ihm versöhnt entgegen und vermählte ihn mit ihrer Tochter Hebe, der Göttin der ewigen Jugend. Seitdem thront er als Gott am Tische der Unsterblichen im Olymp zur Seite seines Vaters Zeus. „Nun lebt er beim Vater, dem Schwinger der Blitze, In Seligkeit. Willkommen der Götter empfing den Genossen Und Hebe den Gatten. So wohnt er im Himmel im güldenen Schlosse Als Heras Eidam." (gjinbar) Griechisches Basenbild.

7. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 45

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Athener Themistokles. 45 konnten. Xerxes war hoch erfreut und gab ihm seine besten Truppen mit. Auf weitem Umwege zogen sie nun in der Nacht bergauf, und als die Morgen-röte dämmerte, erreichten sie die Höhe des Gebirges. Wohl war dort oben eine griechische Wache ausgestellt, aber sie war zu schwach. Als die Feinde sie mit einem Pfeilregen überschütteten, entwich sie seitwärts, und die Perser zogen schnell bergab. Durch Flüchtlinge erfuhren die Griechen, was ihnen drohte. Da wußte Leonidas, daß alles verloren war, und er schickte selbst die Griechen, die zu ihm gekommen waren, heim in ihre Städte. Seine dreihundert Spartaner behielt er bei sich, denn sie wußten alle, daß das spartanische Gesetz ihnen verbot zu fliehen; so wollten sie lieber sterben. Sie schmückten sich nun festlich zur Schlacht, und als der Perserkönig von vorne den Angriff erneuerte, wagten sie sich sogar aus der engen Stelle hervor und töteten viele Perser, darunter zwei Brüder des Königs. Aber die Zahl der Spartaner wurde immer kleiner, nach heldenmütigem Kampfe fiel auch Leonidas, und nur mit Mühe retteten seine Getreuen seine Leiche in den Paß. Da aber kamen schon die Perser mit Ephialtes von der anderen Seite, und nun stellten sich die Spartaner auf einen kleinen Hügel und hielten aus, bis der letzte von ihnen getötet war. Von den Persern aber sollen 20000 Mann gefallen sein. Xerxes ließ dem Leonidas den Kopf abhauen, den Rumpf aber ans Kreuz schlagen. So rächte er sich noch an dem toten Feinde. — Die Griechen aber errichteten später ans dem Hügel, wo die letzten gefallen waren, einen steinernen Löwen, und daneben stand ans einer Säule die Inschrift: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gefeh'n, wie das Gesetz es befahl." v. Der Athener Themistokles. Salamis. Nun sammelte sich das 480 griechische Heer auf dem Jsthmos und baute eine Quermauer gegen den Feind. Mittelgriechenland stand also den Persern offen; auch die große Stadt Athen war verloren, wenn sie sich auch noch so tapfer verteidigt hätte. Aber anders hatten sich die Athener entschieden. An ihrer Spitze stand nämlich damals ein sehr kluger Mann (Könige gab es nicht in Athen!), er hieß Themistokles. Der hatte die Gefahr vorausgesehen und seit Jahren für die Athener eine große Kriegsflotte gebaut. Jetzt stellte er ihnen vor, die Stadt sei nicht zu retten, nur zur See könne man den Persern widerstehen, und als nun das Orakel von Delphi auch sagte, man solle sich hinter „hölzernen Mauern" verteidigen, als auch die heilige Burgschlauge verschwunden war (ein Zeichen, daß die Göttin Athene ausgewandert seil), da glaubten ihm die Athener. Schnell brachten sie Frauen und Kinder nach dem Peloponnes, besonders nach Trözen, und der Rat der Stadt nahm sie freundlich auf und befahl, daß den athenischen Knaben alle Obstgärten geöffnet würden. So trösteten sich die. Andre aber, die nach der Insel Salamis geflüchtet waren, sahen bald mit Tränen die Rauchwolken von Athen aufsteigen, — die Perser verbrannten die ganze Stadt, verwüsteten auch die Tempel der Götter!

8. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 49

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Themistokles' Ende. 49 auf Themistokles, und des Jubels und Beifallklatschens war kein Ende. So-gar die Spartaner führten ihn in ihre Stadt und bewirteten ihn festlich, und sie setzten ihm einen Kranz aus Ölbaumzweigen auf als Preis der Klugheit. Themistokles aber lebte glücklich, und er meinte einst scherzend, der mächtigste Mensch in Griechenland sei jetzt sein kleines Söhn-chen, denn es beherrsche die Mutter, diese aber beherrsche ihn, den Vater, und er beherrsche Griechenland. Aber die Athener sind wankelmütig und undankbar, das mußte auch Themistokles erfahren. Auf falsche Anschuldigungen hin wurde er verfolgt und mußte das Land verlassen. Wie ein gehetztes Wild floh er von Ort zu Ort. Endlich entschloß er sich kühn und bat den Perserkönig, den Sohn des Xerxes, um Schutz. Der meinte lachend, die Athener könnten ihm keinen größeren Gefallen tun, als wenn sie ihre tapfersten und besten Männer verjagten. Er nahm den Flüchtling mit Achtung auf und sorgte für ihn; denn er hoffte, der große Mann werde ihm noch nützen. Themistokles verlebte nun einige friedliche Jahre in Asien, wohin ihm auch Frau und Kinder durch Freunde nachgeschickt waren. Als aber der Perserkönig von ihm verlangte, er solle mit gegen Griechenland ziehen, da nahm er sich selbst das Leben. Der Sieger von Salamis konnte nicht gegen sein Vaterland kämpfen. — Seine Gebeine wurden später von den Athenern heimgeholt und am Hafen bestattet. Dort zeigte man noch lange sein Grab, das auf die aus- und einfahrenden Schiffe herabschaute, das auch hinüberschaute zu den taubenumschwärmten Felsen von Salamis. *) Aus „Deutscher Spielmann" Bd. Xxxiii, Verlag von G. D. W. Callwey, München. Froniug-Wülker, Lehrbuch der Geschichte. Vorstufe von Niebour. 4 Nach Bauer *).

9. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 171

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Erste Reise. 171 lieblichen Insel, die von den Einwohnern Guanahäni genannt wurde; Colnmbus aber nannte sie San Salvador („Erlöserinsel"). Freundliche, braune Bewohner kamen arglos herbei und staunten die weißen Männer an. Columbus schenkte ihnen allerlei Glasperlen, Nadeln, Schellen und dergleichen, und bald waren sie ganz zutraulich. Sie waren fast nackt, trugen nur eine Art Schürze aus Blättern, Gras oder Baumwollsasern; sie hatten langes, straffes, schwarzes Haar. Freundlich gaben sie das Gold, das einige als Nasenschmuck trugen; aber als die gierigen Spanier mehr wollten, wiesen sie über das Meer nach Südwesten. So fuhr Columbus weiter und erreichte die große Insel Cuba. Die Bewohner nahmen sie auf wie Gesandte des Himmels, küßten ihnen die Hände und trugen sie in ihre Hütten. Hier sahen die Spanier zum ersten Male das Rauchen; die Einwohner hielten brennende Rollen von Blättern im Munde, die sie „tabaco" nannten. Bald darauf kehrte Columbus wieder um und gelangte nach furchtbaren Stürmen glücklich wieder nach Palos. c. Erfolge Jetzt war er die Hauptperson im Lande. Im Triumphe zog er einher, und alles staunte über das viele Gold, über die fremden Pflanzen und die sieben braunroten Menschen, die er mitgebracht hatte. Er kam an den Hof und durfte sich in Gegenwart des Königs und der Königin setzen, was damals die höchste Ehre war, und von seinen Entdeckungen berichten. Alle waren begeistert und glaubten, der nächste Weg nach Indien sei gefunden, und Columbus nannte die braunen Bewohner Indianer. Der Entdecker aber wurde, wie er es sich vorher ausbedungen hatte, in den Adelsstand erhoben, er wurde Admiral und Vizekönig aller von ihm entdeckten Länder. — Noch drei Reisen hat Columbus gemacht und fast alle Inseln Mittel-Amerikas und auch die Küste von Südamerika entdeckt. Er selbst aber hatte wenig Glück, denn er hatte viele Feinde. Wohl hat er sie einmal beschämt. Als eine übermütige Gesellschaft bei Tisch meinte, was er getan hätte, das hätten sie alle auch gekonnt, forderte er sie aus, ein Ei so aus die Spitze zu stellen, daß es nicht umfalle. Viele versuchten es, aber das Ei fiel immer wieder um; da stieß es Columbus so kräftig mit der Spitze auf den Tisch, daß die Schale zerbrach, und nun stand es! „Oho", riefen alle, „das hätten wir auch gekonnt!" — „Ja wohl, meine Herren", sagte Columbus, „so ist es auch mit der Neuen Welt da drüben. Sie hätten sie entdecken können, und ich habe sie entdeckt." Aber der Groll verstummte nicht. Die Spanier beneideten den Fremden und verleumdeten ihn; seine eigenen Seeleute empörten sich gegen sein strenges Regiment. Während der dritten Reise ernannten König und Königin sogar einen andern Statthalter, und dieser schickte Columbus in Ketten nach Spanien zurück. Wohl wurde er hier gleich befreit und in seine Ehren wiedereingesetzt; aber er hat die Kränkung nie vergessen. Als er im Jahre 1506 starb, ließ er sich die Ketten, mit denen ihn das undankbare Spanien gefesselt hatte.

10. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 32

1887 - Leipzig : Kesselring
32 Alte Geschichte. Arion. Aphrodite und die Herrlichkeit der Liebe. Von Arion, einem andern Dichter (um 600), wird eine liebliche Sage erzhlt. Der Snger ist auf der Rckreise von Stellten nach Griechenland begriffen. Unterwegs wollen ihn die Schiffer feiner Schtze wegen ermorden. Auf Bitten erhlt Arion die Erlaubnis, noch ein Lied zu singen. In vollem Sngerornate stimmt er das Lied an, und als er vollendet hat, strzt er sich in das Meer. Aber pltzlich erscheint ein Delphin und trgt auf seinem Rcken den Dichter an das Land. Jbykus. Bekannt ist auch der Snger Jbykus (um 530). Dieser wurde auf dem Weg zu den Jsthmifchen Spielen von zwei Mnnern erschlagen und rief sterbend vorberfliegende Kraniche zu seinen Rchern auf. Als nun bei dem Festspiel zu Korinth, dem die Mrder unerkannt beiwohnten, Pltz-lich Kraniche der das Theater hinflogen, rief einer dem anderen zu: Sieh da, die Kraniche des Jbykus!" Man ergriff beide Männer und Pindar. erlangte das Gestndnis. Der berhmteste Lyriker ist Pindar (um 500), von dem wir 45 Siegeshymnen besitzen. Didaktische Auch die Didaktische Poesie hat in dieser Zeit ihren Vertreter Poesie, in sop, dem Fabeldichter, der, um 620 geboren, lngere Zeit am Hof des Knigs Krsus gelebt haben soll. 4. Um das Jahr 600 entwickelte sich aus der Dichtkunst die Philosophie. Philosophie, die in ihrer ltesten Gestalt eine in kurzen Sprchen Die Sieben vorgetragene Lebensweisheit ist. Dies besttigen die Sieben Weisen Weisen. (620548), deren Namen und Sentenzen (Lebensregeln) zu Delphi mit goldenen Buchstaben in die Sulen des Tempels eingegraben waren. Allda stand: Ma zu halten ist gut," so lehrt Kleobulos aus Lindos1; Jegliches vorbedacht", rt Ephyras^ Sohn Periander; Wohl erwge die Zeit," sagt Pittakus aus Mytilene ^; Mehrere machen es schlimm," wie Bias meint, der Prien er 1; Brgschaft bringet dir Leid," so warnt der Mtlcsier 1 Thales; Kenne dich selbst, so befiehlt der Laeedmonier Chilon; endlich: Nimmer zu viel," so gebeut der Kekropier 1 Solon. Neben solch' praktischer Lebensphilosophie zeigten sich um diese Zeit auch tiefere Untersuchungen der die Natur; namentlich beschftigte man sich viel mit der Frage der die Entstehung und den Grundstoff der Welt. Thales nahm das Wasser, Anaximenes die Luft und Herakli t das Pythago- Feuer als Urstoff der Dinge an. Pythagoras (um 550) wirkte zu-ras. sammenfasfend; nach ihm beruht das Wesen und die Kraft der Dinge auf dem Zahlen Verhltnis; die Zahl war ihm daher von ganz befon-derer Bedeutung. Er und seine Anhnger trieben eifrig Mathematik und Musik, weil dabei die Macht der Zahl vor allem anschaulich gemacht wird. Eine Frucht von des Meisters Flei ist der wichtige Pythagoreische Lehrsatz. Whrend so der griechische Geist nach allen Richtungen hin, denn auch in der Baukunst, Plastik und Malerei gab es verheiungsreiche Anfnge, sich hoffnungsvoll entfaltete, kam pltzlich aus dem fernen Osten ein schweres Ungewitter herangezogen, welches alle Knospen und Blten des griechischen Lebens und Strebens zu vernichten drohte. i Lindos, Stadt an der Ostkste von Rhodus. Ephyra, der alte Name fr Korinth. Mytilene. Hauptstadt der Insel Lesbos. Prtene, ionische Stadt an der Kste des sdlichen Lydiens. - Milet, Stadt im sudwestlichen Kleinasien, am Mander. - Kekropier heit Solon nach der Burg von Athen, welche von Kekrops, der um 1600 aus gypten einwanderte, gegrndet fem soll.
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