Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 63

1857 - Koblenz : Baedeker
Dritter Kreuzzug. 63 Der Verlust der heil. Stadt bewog die drei ersten Fürsten der Christenheit, den 70jährigen Friedrich I. Barbarossa und die Könige Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England, mit der Blüthe ihrer Ritterschaft den dritten Kreuzzug anzutreten. Kaiser Friedrich, welcher zuerst aufbrach, kam nach Kleinasien, schlug das Heer des Sultans von Jconium, eroberte diese Stadt, fand aber bald darauf im Flusse Kalykadnos (Saleph) feinest Tod. Sein Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führte zwar dw durch Seuchen und Ausreißen stets abnehmende Heer noch bis Accw oder Ptolemais (auch Acre), wo er den Orden der deutschen Ritker stif- tete, starb aber noch während der Belagerung der Stadt (1191). Diese wurde von den beiden Königen, welche inzn^schen zur See an- gekommen waren, durch Kapitulation eingenommen, wobei Richard sich durch Beschimpfung der deutschen Fahne mit Herzog Leopold V. von Oesterreich entzweite. Da Philipp und Richard sich sowohl über die Theilung des Eroberten, als über die Fortsetzung des Krie- ges nicht einigen konnten, so kehrte Philipp, der auch erkrankt war, nach Frankreich zurück. Aber auch Richard sah sich schon im folgen- den Jahre durch die große Sterblichkeit im Heere der Kreuzfahrer, durch die Uneinigkeit mit den von Philipp hinterlastenen Franzosen und durch die Nachricht, daß Philipp seinem Versprechen zuwider die englischen Besitzungen in Frankreich angreife, genöthigt, einen Waffenstillstand mit Saladin zu schließen, demzufolge den Christen die Küste von Joppe bis Accon blieb und ihnen der freie Besuch der heiligen Oerter gestattet ward. Auf der Rückkehr aus Palästina litt er Schiffbruch, und als er verkleidet durch Oesterreich seinen Weg nehmen wollte, ward er von Herzog Leopold V. gefangen, dem ^Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert und erst nach einem Jahre gegen 150,000 Mark Silbers freigegeben. Der vierte sogenannte Kreuzzug 1202— 1204. Den unablässigen Bemühungen des Papstes Innocenz Iii. (reg. 1198 —1216) gelang es zwar nicht, einen christlichen Monarchen des Abendlandes, wohl aber die mächtigsten Barone Frankreichs, so wie den Grafen Balduin von Flandern und den Markgrafen von Montferrat, zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen, und dieser sollte zunächst gegen Aegypten, das man schon lange als den Schlüffel zur

2. Die neuere Zeit - S. 27

1855 - Koblenz : Baedeker
Dänischer Krieg. Wollenstem. Restitutionsedict. 27 sien bis nach Ungarn verfolgte (wo Mansfeld sich mit dem Fürst Bethlen Gabor von Siebenbürgen zu einem gemeinschaftlichen An- griffe auf Oesterreich vereinigen wollte). Eben so glücklich waren die Waffen der Liga unter Tilly, welcher das dänische und nieder- sächsische Heer unter Christian Iv. bei Cutter am Bärenberge im Braunschweigischen besiegte 1626 und sich mit dem aus Ungarn zu- rückgekommenen Wallenstein zu einem gemeinschaftlichen Angriff auf die Länder des Königs von Dänemark vereinigte. Beide eroberten Holstein, und Wallenstein allein Schleswig und Jütland. Auch die beiden Herzoge von Mecklenburg wurden, weil sie den Dänen einige Unterstützung gewährt hatten, aus ihren Ländern vertrieben und der Herzog von Pommern gezwungen, sein bisher friedliches Land den Wallenstein'schen Schaaren preiszugeben; nur die stark be- festigte Hansestadt Stralsund widersetzte sich der Aufnahme einer kaiserlichen Besatzung, und hielt, von Dänemark und Schweden un- terstützt, eine heftige Belagerung und die wiederholten Stürme der Gegner glücklich aus. Um jedoch eine Vereinigung Schwedens und Dänemarks zu hindern, wurde dem Könige Christian Iv. ein sehr glimpflicher Friede zu Lübeck 1629 bewilligt, indem er alle seine verlornen Länder zurückerhielt und nur jeder Verbindung wider den Kaiser entsagen mußte. Für die aufgewaudten Kriegskosten hatte der Kurfürst von Baiern die Oberpfalz und die Aemter der Unterpfalz auf dein rechten Rheinufer und Wallenstein das Herzogthum Meck- lenburg erhalten. Den vollkommenen Sieg über die Protestanten wollte der Kaiser benutzen, um das Uebergewicht des Katholicismus im Reiche herzu- stellen und zu sichern, wie ihm dies in seinen Erblanden bereits nach der Schlacht am weißen Berge gelungen war. Zwar hielt er sich an die Verträge seiner Vorfahren über Religionsfreiheit gebun- den, betrachtete aber Alles als unrechtmäßig, was die Protestanten sich gegen jene Verträge zugeeignet hatten. Daher forderte er durch das Restitutionsedict 1629 alle seit dem Passauer Vertrage von den Protestanten eingezogenen geistlichen Güter (dazu gehörten 2 Erzbisthümer: Magdeburg und Bremen, 12 Bisthümer und fast alle norddeutschen Stifter und Klöster) zurück und bestimmte zugleich, daß die Vortheile jenes Religionsfriedens nur für die Bekenner der Augsburgischen Confession gelten, andere Secten aber nicht geduldet werden sollten. Dieses Edict ward nun von Wallenstein im Verein mit den ligistischen Truppen, bei gänzlichem Mangel an militärischer

3. Die neuere Zeit - S. 128

1855 - Koblenz : Baedeker
128 Deutschland. Luxemburg collectiv die Rechte des ehemaligen Großherzogthums ausübt.) 12) Das Herzogthum Braunschweig (in 3 gesonderten Ge- bietstheilen). 13) Das Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. 14) Das Herzogthum Nassau. 15) Das Großherzogthum Sachsen-Weimar. 16 — 18) Die sächsischen Herzogthümer und zwar Anfangs 4: Gotha, Coburg, Meiningen, Hildburghausen, aber nach dem Erlöschen des gothaischen Fürstenstammes und dem dadurch veranlaßten neuen Theilungsvertrage (von 1826) zerfielen die Länder des Ernestinischen Hauses in 3 Herzogthümer: Sachsen-Altenburg, Sachsen-Meiningen- Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Gotha. 19) Das Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz. 20) Das Großherzogthum Holstein-Oldenburg (bestehend aus 3 getrennten Theilen: dem Herzogthum Oldenburg, dem Fürsten- thum Lübeck und Eutin, dem Fürstenthum Birkenfeld an der Nahe, einer Enclave im Süden der preußischen Rheinprovinz). 21—23) Die drei anhaltischen Herzogthümer: Dessau, Bernburg, Cöthen (seit 1847 ist Cöthen mit Dessau vereinigt). 24, 25) Die zwei Fürstenthümer Schwarzburg-Sonders- hausen und Schwarzburg-Rudolstadt. 26) Das Fürstenthum Hohenzollern-Hechingen (seit 1850 mit Preußen vereinigt). 27) Das Fürstenthum Liechtenstein. 28) Das Fürstenthum Hohenzollern-Sigmaringen (seit 1850 mit Preußen vereinigt). 29) Das Fürstenthum Waldeck (bestehend aus den beiden ge- trennten Grafschaften: Waldeck und Pyrmont). 30, 31) Die beiden reußischen Fürstenthümer: Reuß ältere Linie (Greiz) und Reuß jüngere Linie (bestehend aus zwei sou- verainen Fürstenthümer«: Reuß-Schleiz und Reuß-Lobenstein, welche aber dem Bunde gegenüber nur eins ausmachen). 32, 33) Die beiden lippischen Fürstenthümer: a) Schaum- burg-Lippe und b) Lippe (Detmold). 34 — 37) Die vier freien Städte Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt am Main.

4. Die neuere Zeit - S. 129

1855 - Koblenz : Baedeker
Der deutsche Bund. 129 38) Die Landgrafschaft Hessen-Homburg (seit 1817), in zwei getrennten Landestheilen zu beiden Seiten des Rheins. Die Angelegenheiten des Bundes werden durch eine Bundesver- sammlung zu Frankfurt am Main besorgt, in welcher alle Glieder des Bundes durch ihre Bevollmächtigten theils einzelne, theils Gesammt- stimmen führen (im Plenum 70, in dem engern Rathe 17). Alle Mit- glieder des Bundes haben gleiche Rechte. Sie sind verpflichtet, sowohl gaüz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen, und garantiren sich gegenseitig ihre sämmtlicben unter dem Bunde begriffenen Besitzungen; sie dürfen einander unter keinerlei Vorwand bekriegen, noch ihre Streitigkeiten mit Gewalt verfolgen, sondern müssen deren Entscheidung durch die Bundesversammlung vermitteln lassen. Das Bundescontingent wurde auf 300,000 Mann verschiedener Waffen- gattungen festgesetzt und in 10 Armeecorps nebst einer Reserve-Division getheilt, wovon Oesterreich und Preußen je 3, Baiern 1 zu stellen haben, zu Bundesfestungen wurden Luxemburg, Mainz und Landau bestimmt, zu denen später Germersheim, Rastatt und Ulm hinzukamen. Ein wichtiger Schritt für die Herstellung einer größeren Einheit Deutschlands war die Vereinigung mehrerer und allmählig der meisten Staaten Deutschlands zu einem gemeinsam?» Zollsystem, indem zuerst ein süddeutscher, dann ein mitteldeutscher Handelsverein entstand, und als diese dem preußischen Zollverein beitraten, bildete sich 1834 ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der bald alle deutschen Staaten außer Oesterreich, Hannover, Oldenburg, den beiden Mecklen- burg, Lichtenstein, Limburg und den drei Hansestädten umfaßte und etwa 30 Millionen Einwohner von den inner» Zollschranken befreite. Später wurde eine Annäherung Oesterreichs und Hannovers an diesen Zollverein erreicht. 8- 57. Die französische Revolution des Jahres 1848. Das Streben Ludwig Philipp's nach Selbstregierung, verbun- den mit der Verfolgung persönlicher Jntereffen (Ausstattung seiner Söhne, spanische Heirath) und mit seiner Hinneigung zur auswär- tigen Politik der sog. nordischen Mächte hatte eine allgemeine Miß- stimmung erzeilgt, welche die Oppositionspartei theils durch die Presse, theils durch sog. Reformbankette nährte und steigerte. Das Mini- sterium erließ daher ein Verbot dieser Bankette; aber der Versuch, dieselben gewaltsam zu hindern, gab die Veranlassung zu einem Volksaufstande in Paris (22. — 24. Febr.), wobei die National- garde, zum Theil auch die Linientruppen sich weigerten, einzuschreiten. Dies bewog den König zu Gunsten seines Enkels, des Grafen von Paris, abzudanken und nach England zu entstiehen. Als die Herzogin Pütz Geogr. u. Gesch. f, mittl. Kl. Abth. Iii. q

5. Die neuere Zeit - S. 131

1855 - Koblenz : Baedeker
Die Schweiz. Die Staaten Amcrika's. 131 Halterschaft im nördlichen Deutschland vortheilhaft bekannt gewor- denen) französischen Marschall Bernadotte, Prinzen von Pontecorvo, zum Thronfolger bestimmten, der auch als König Karl Xiv. Johann durch wesentliche Verbesserungen in allen Zweigen der Staatsverwaltung das Vertrauen der Nation gerechtfertigt hat. Ihm folgte (1844) sein Sohn Oscar I. 8- 59. Die Schweiz. Demokratische Bewegungen in den aristokratischen Cantoiten nach der Pariser Julirevolution hatten die Umänderung mehrerer aristokratischer Verfassungen in demokratischere und die Trennung Basels in zwei Cantone, Stadt-Basel und Basel-Landschaft, zur Folge. Im Jahre 1848 ward die Bundesverfassung einer Revision unterworfen und ein Zweikammersystem (Nationalrath und Stände- rath) für die Gesetzgebung und für Bundesbeschlüsse eingeführt. Die oberste vollziehende Gewalt ist der Bundesrath, bestehend aus 7 Mitgliedern (Ministern), welche von den vereinigten Räthen (auf 3 I.) gewählt werden, mit einem jährlich wechselnden, ebenfalls von beiden Räthen gewählten, Bundespräsidenten. Diese Verfassung wurde von 172/2 Cantonen genehmigt und als angenommen procla- mirt. Bern ist Bundesstadt (Sitz des Bundesrathes). 8. 60. Die Staaten Amerika's. 1. Die vereinigten Staaten Nordamerika's haben fort- während theils durch freiwilligen Anschluß, theils durch Verträge wie an äußerm Umfang und Bevölkerung so auch an innerer Kraft zugenommen. Sie verbreiteten Anbau und Civilisation immer mehr von O. nach W. und, besonders seit ihrer Ausdehnung bis zum stillen Ocean, ihren Handel über alle Meere, so daß die Union nach England der erste Handelsstaat der Welt ist. In den materiellen Zweigen der Cultur, wie Dampfschifffahrt, Eisenbahnen, eilte sie sogar Europa voran. 2. Haiti oder St. Domingo hat nach Vertreibung der Fran- zosen und später der Spanier einen mannichfaltigen Wechsel der 9 *

6. Die neuere Zeit - S. 154

1855 - Koblenz : Baedeker
1846 Krakau mit Oesterreich vereinigt. 1847 Lucca kommt an Toskana. 1848 Die Mexikanische Union tritt an die vereinigten Staaten von Nordamerika Ober-Californien und Neu-Mexiko ab. — Revolution in Paris. Flucht Ludwig Philipp's, Ab- schaffung des Königthums, Provisorische Regierung. Pro- clamation der französischen Republik. — Abdankung Kaiser Ferdinand's I. zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph's I. — Louis Napoleon zum Präsidenten der französi- schen Republik gewählt. 1852 Louis Napoleon Iii., Kaiser der Franzosen. 1854 Krieg Rußlands mit der Türkei, Frankreich und England. Druck von G. D. Bädeker in Essen.

7. Die neuere Zeit - S. 81

1855 - Koblenz : Baedeker
Der nordamerikanische Freiheitskrieg. 81 seligkeiten begann, so erklärten die 13 vereinigten Staaten von Nordamerika (Newhampshire, Massachusetts, Rhode-Jsland, Connecticut, Pennsylvanieu, Virginien, Nord- und Südcarolina, Newyork, Newjersey, Delaware, Georgien, Maryland) sich unab- hängig von England 1776. Je mangelhafter die Einrichtung und Disciplin des amerikanischen Heeres war, desto mehr bewährte Georg Washington sein Feldherrntalent in dem wohl berechne- ten Vertheidigungskriege gegen die überlegenen Briten. Als Ben- jamin Franklin ein Schutz- und Handelsbündniß zwischen Nordamerika und Frankreich unterhandelt hatte, dem auch Spanien und Holland Beitraten, so verbreitete sich der Krieg auch nach beiden Indien und nach Afrika, und selbst günstige Friedensanträge des englischen Mi- nisteriums fanden jetzt kein Gehör mehr. Zur See behielten die Engländer nach 21 meist unentschiedenen Seeschlachten das Ueber- gewicht, aber Washington entschied (mit Lafayette) den Krieg zu Lande durch Einschließung und Gefangennehmnng einer englischen Armee (unter Lord Cornwallis), und im Frieden zu Versailles 1783 mußte England die Unabhängigkeit der dreizehn vereinigten Staaten anerkennen. Der neue Freistaat erhielt (1787) eine Verfassung, welche die ausübende Ge- walt einem aus vier Jahre erwählten Präsidenten in Verbindung mit einem verant- wortlichen Ministerium, die gesetzgebende einem in zwei Kammern getheilten Congresse der Repräsentanten der einzelnen Staaten übertrug. D'er Krieg in Ostindien (1767—1784). Seitdem das große mongolische Reich sich durch den Abfall der Nabobs vom Groß-Mogul in einzelne unabhängige Statthalterschaften aufgelöst hatte (1739), benutzten die Europäer, zunächst die Franzosen, dann die Engländer die Streitigkeiten dieser Nabobs untereinander, um sie zu unterwerfen. Die Engländer erhielten nicht nur das Ueber- gewicht über die Franzosen, sondern bewogen auch den Groß-Mogul ihnen Bengalert abzutreten. Bald aber vereinigte sich Hyder Ali, Sultan von Mysore, mit den Maratten zum Umstürze der englischen Herrschaft in Ostindien gerade zu der Zeit, als Frankreich sich mit den Nordamerikanern gegen England verbündete. Doch die eben so umsichtige als energische Kriegsführung des Oberstatthalters (Marren Hastings) rettete die Herrschaft der ostindischen Compagnie. Das Colonialwesen und die Schifffahrt der Engländer erhielt eine noch größere Ausdehnung durch die dreimalige Weltumsegluug Pütz Geogr. u. Gesch. f. mittl. Kl. Abth. Hi.** ß

8. Die neuere Zeit - S. 108

1855 - Koblenz : Baedeker
108 Friede zu Tilsit. Königreich Westphalen. Vergebens suchte Napoleon den preußischen König durch Friedens- anträge von Rußland zu trennen. Nach einer viermonatlichen Waf- fenruhe, während welcher Danzig und Schweidnitz capitulirten und Napoleon Verstärkungen aus Polen, dem Rheinbünde und selbst aus Spanien an sich gezogen hatte, entschied dieser den Krieg durch den Sieg bei Friedland (14. Juni) und schloß, nach einer persönlichen Zusammenkunft mit Alexander auf dem Niemen, zu Tilsit Frie- den mit Rußland (7. Juli) und Preußen (9. Juli); Preußen er- hielt aus „besonderer Rücksicht für den Kaiser von Rußland" seine Provinzen auf dem rechten Elbnfer zurück, wogegen es abtrat: 1) alle ehemals zu dem Königreich Polen gehörende Länder an den König von Sachsen unter dem Namen eines Herzogthums Warschau (Danzig mit seinem Gebiete sollte als ein Freistaat unter preußi- schem und sächsischem Schutze bestehen), 2) alle Länder zwischen Elbe und Rhein, woraus mit Hinzuziehung von Brannschweig, Hessen- Kassel und eineni Theile Hannovers das Königreich Westphalen für Napoleon's jüngsten Bruder Hieronymus gebildet wurde. 3) Alle preußischen Häfen mußten den Engländern verschlossen blei- den. Die Räumung der znrückzugebenden preußischen Länder bis auf die Oderfestungen geschah erst gegen Ende des Jahres 1808, nach der Zahlung einer Contribution von 140 Millionen Francs. Der Rhein- bund ward bis über Mecklenburg ausgedehnt und umfaßte jetzt das ehemalige deutsche Reich mit Ausnahme von Oesterreich, Preußen (welches außer dem eigentlichen Preußen nur noch die Marken, Pommern und Schlesien besaß) und Holstein. 8- 44. Der Krieg in Portugal und Spanien 1808—1814. Portugal ward, weil es als alter Bundesgenoffe Englands die^Continentalsperre nicht beobachtet hatte, von^einem französischen Heere besetzt, und die königliche Familie schiffte sich nach Brasilien ein. Um seinen Lieblingsplan gegen England durchznführen, glaubte Napoleon auch Spanien von sich abhängig machen zu müssen. Dazu benutzte er Mißhelligkeiten zwischen dem schwachen Könige Karl Iv. und dessen Sohne Ferdinand; beide lockte er nach Bayonne und nöthigte das bourbonische Regentenhaus, der spanischen Krone zu entsagen, die er seinem Bruder Joseph verlieh, dessen bisheriges

9. Die neuere Zeit - S. 118

1855 - Koblenz : Baedeker
118 Congreß zu Wien. Rußland, die Könige von Preußen, Dänemark, Baieru und Wür- temberg) und viele andere Fürsten, Staatsmänner und Feldherren auf dem Kongresse zu Wien (1. Nov. 1814 — 9. Juni 1815). Nach langen Unterhandlungen, die aber auf die Nachricht von Na- poleou's Rückkehr einen raschern Gang nahmen, erhielten: 1) Oester- reich die illyrischeu Provinzen (als Königreiche Jllyrieu und Dal- matien), Oberitalien bis zum Po und Tessiuo (jetzt das lombardisch- venetianische Königreich), Salzburg und Tirol. 2) Rußland: den größten Theil des Herzogthums Warschau als eigenes Königreich Polen — Krakau ward ein Freistaat. 3) Preußen erhielt: einen Theil des Herzogthums Warschau (jetzt Großherzogthum Posen) nebst Danzig, Schwedisch-Po.mmern nebst Rügen (gegen Lauenburg), seine ehemaligen Besitzungen in Westphalen und Neuschatel und zur Ent- schädigung für nicht zurücksallende frühere Besitzungen das Großher- zogthum Niederrhein und einen Theil Sachsens. 4) England be- hielt Malta, Helgoland, einen Theil der eroberten Colonien, Han- nover als deutsches Königreich (vermehrt durch Ostsriesland u. a.) und das Protectoral über die Repriblik der sieben jonischen Inseln. 5) Holland ward mit Belgien wieder vereinigt, und dieses „König- reich der Niederlande" erhielt der ehemalige Statthalter von Holland als König Wilhelm I. 6) An die Stelle des deutschen Reiches trat der deutsche Bund, bestehend aus den noch übrigen 38 deutschen Staaten, welche zur Berathung gemeinsamer Angelegen- heiten ihre Gesandten zu einem immerwährenden Bundestage zu Frankfurt aur Main senden, übrigens aber vollkommene Souverai- netät und Unabhängigkeit genießen. Weimar, Oldenburg, Mecklen- burg-Schwerin und Strelitz wurden Großherzogthümer, Frankfurt am Main, Lübeck, Hamburg und Bremen blieben freie Städte. 7). Dänemark trat Norwegen an Schweden ab und erhielt dafür auf Unkosten Deutschlands Lauenburg. — Die bourbonischen Dyna- stien in Spanien und Neapel, der Papst, der König von Sar- dinien, welches noch durch Genua vergrößert wurde, der Großher- zog von Toscana und der Herzog von Modena traten in ihre ehemaligen Besitzungen und Verhältnisse wieder ein; Lucca fiel an die verwittwete Königin von Etrurien und deren Sohn Don Car- los, Parma, Piacenza und Guastalla an Marie Louise, Ge- mahlin Napoleons, jedoch nicht mehr erblich, sondern nur für Le- benszeit, nach ihrem Tode sollten die 3 Länder an den Besitzer von Lucca und dieses alsdann an Toscana kommen.

10. Die neuere Zeit - S. 127

1855 - Koblenz : Baedeker
Deutschland. 127 deutschen Bund", bestehend aus folgenden 34 unabhängigen Staaten und 4 freien Städten: 1) Das Kaiserthum Oesterreich mit 7 deutschen Provinzen: a) dem Erzherzogthum Oesterreich (ob der Ens — und unter der Ens), d) dem Herzogthum Steiermark, e) dem Königreich Böh- men, ä) der Markgrasschaft Mähren, e) dem Königreich Jllyrien (bestehend aus den Gubernien von Laibach und Triest), f) der ge- fürsteten Grafschaft Tirol, g) Oesterreichisch - Schlesien. Später (1849) erhielt Oesterreich eine andere Eintheilung mit 9 deutschen „Kronländeru", indem Salzburg ein besonderes Kronland, Jllyrien in 3 Kronländer (Kärnthen, Krain und das Küstenland) getheilt, dagegen Schlesien mit Mähren vereinigt wurde. 2) Das Königreich Preußen mit 6 deutschen Provinzen: a) Brandenburg, b) Pommern, c) Schlesien, d) Sachsen, e) Westphalen, f) Rheinprovinz. 3) Das Königreich Baiern (in 8 Kreise getheilt, die Anfangs nach Flüssen benannt waren, aber später folgende historische Namen erhielten: a) Oberbaiern, b) Niederbaiern, c) Oberpfalz und Regens- burg, d) Schwaben und Neuburg, e) Obersranken, f) Mittelfranken, g) Unterfranken und Aschaffenburg, b) Pfalz). 4) Das Königreich Sachsen. 5) Das Königreich Hannover. 6) Das Königreich Würtemberg. 7) Das Großherzogthum Baden. 8) Das Kurfürstenthum Hessen-Cassel. 9) Das Großherzogthum Hessen-Darmstadt (aus 2 ge- trennten Landestheilen bestehend, einem nördlichen: Oberhessen, und einem südlichen, der wieder in 2 Provinzen: Starkenburg und Rhein- hessen zerfällt). 10) Das Herzogthum Holstein und Lauenburg, dem Könige von Dänemark augehörend. 11) Das Großherzogthum Luxemburg, dem Könige der Niederlande angehörend. (In Folge der belgischen Revolution von 1830 ging ein Theil von Luxemburg an das neue Königreich Belgien verloren, wofür 1839 der holländisch gebliebene Theil von Limburg als ein neues Herzogthum dem deutschen Bunde einverleibt wurde, welches mit dem deutsch gebliebenen Theile des Großherzogthums
   bis 10 von 812 weiter»  »»
812 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 812 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 34
1 15
2 12
3 19
4 143
5 37
6 14
7 45
8 12
9 10
10 90
11 5
12 37
13 10
14 103
15 45
16 8
17 55
18 42
19 31
20 2
21 3
22 18
23 6
24 46
25 160
26 48
27 8
28 38
29 46
30 25
31 11
32 0
33 18
34 86
35 74
36 0
37 83
38 172
39 70
40 9
41 68
42 15
43 6
44 5
45 72
46 19
47 38
48 10
49 97

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 40
1 36
2 49
3 29
4 76
5 22
6 22
7 12
8 59
9 159
10 7
11 74
12 32
13 20
14 8
15 31
16 60
17 136
18 9
19 13
20 9
21 124
22 7
23 24
24 69
25 8
26 1
27 7
28 35
29 15
30 3
31 75
32 8
33 9
34 35
35 12
36 28
37 6
38 60
39 24
40 30
41 74
42 12
43 22
44 56
45 44
46 20
47 24
48 57
49 24
50 102
51 22
52 12
53 2
54 29
55 2
56 16
57 7
58 5
59 17
60 194
61 63
62 33
63 45
64 56
65 8
66 9
67 5
68 37
69 7
70 164
71 80
72 49
73 6
74 25
75 12
76 25
77 61
78 5
79 35
80 4
81 4
82 12
83 13
84 43
85 7
86 20
87 19
88 6
89 7
90 7
91 22
92 180
93 6
94 24
95 29
96 25
97 12
98 37
99 6

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 180
1 351
2 115
3 188
4 87
5 232
6 198
7 241
8 45
9 199
10 178
11 122
12 497
13 123
14 176
15 126
16 206
17 33
18 111
19 329
20 44
21 99
22 116
23 50
24 173
25 119
26 73
27 170
28 57
29 161
30 116
31 76
32 209
33 572
34 239
35 104
36 67
37 142
38 35
39 427
40 196
41 111
42 46
43 310
44 149
45 60
46 111
47 175
48 112
49 78
50 285
51 241
52 891
53 45
54 420
55 139
56 83
57 57
58 146
59 574
60 101
61 162
62 341
63 51
64 82
65 143
66 89
67 199
68 52
69 2
70 31
71 207
72 85
73 152
74 107
75 264
76 78
77 97
78 307
79 140
80 253
81 852
82 78
83 214
84 23
85 146
86 169
87 88
88 130
89 98
90 73
91 225
92 1
93 76
94 56
95 269
96 40
97 85
98 132
99 107
100 457
101 182
102 191
103 230
104 129
105 173
106 110
107 163
108 106
109 182
110 94
111 165
112 170
113 67
114 126
115 114
116 137
117 35
118 107
119 215
120 157
121 179
122 205
123 137
124 373
125 120
126 180
127 305
128 102
129 207
130 55
131 278
132 152
133 283
134 121
135 36
136 564
137 64
138 84
139 154
140 104
141 58
142 223
143 159
144 59
145 436
146 168
147 79
148 223
149 37
150 114
151 149
152 248
153 67
154 627
155 215
156 226
157 235
158 139
159 100
160 79
161 83
162 120
163 112
164 35
165 217
166 160
167 88
168 132
169 75
170 70
171 240
172 164
173 244
174 61
175 356
176 196
177 266
178 51
179 127
180 50
181 111
182 237
183 968
184 128
185 67
186 102
187 104
188 361
189 137
190 147
191 165
192 258
193 292
194 149
195 75
196 314
197 130
198 112
199 143