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1. Das Mittelalter - S. 1

1877 - Leipzig : Brandstetter
Erster Abschnitt. Deutsche Götter und Helden. 1. Hertha und Odin. I. Hertha*). Es war ein liebliches Eiland, im Baltischen Meere gelegen. Eichen, so alt wie der Boden, auf dem sie entsprossen, und gewaltige Buchen beschatteten dasselbe, das nördliche Ende bildend des großen Hercynischen Waldes, welcher, bei den Nordabhängen der Alpen beginnend, sich bis hierher erstreckte. Von bemoosten Hügeln umgeben lag nicht fern vom Rande der Insel im Schatten der Bäume ein klarer, fast zirkelrunder See. Am nördlichen User desselben erhob sich mit ihren Wällen die Herthaburg. Sie war der Sitz der Göttin Hertha, der Geberin alles Segens in Feld und Wald. Uralte Buchen bildeten rund herum jenen heiligen Hain, dessen Innerstes nur der Fuß des Priesters betrat. Tiefe Stille herrschte in dem dunkeln Schatten der Bäume und kein Uneingeweihter wagte das leise Flüstern der Untergötter zu unterbrechen. Selbst die kecken Urbewohner des Hercynischen Waldes, der gewaltige Ur, das riesige Elenn, der heulende Wols, wie der grimmige Bär schienen scheu zurückzubleiben von dem heiligen Orte, dem der Mensch nur in tiefster Ehrfurcht sich nahte. Wenn aber mit dem wiederkehrenden Lenze die erstarrte Erde unter den erwärmenden Strahlen der Sonne erwachte und die schlummernden Kinder des Frühlings von ihrem langen Winterschlafe erstanden, wenn Tausende der befiederten Sänger ihre Lieder erschallen ließen zum Lob der schaffenden Hertha: liehe, dann tauchten ganze Schaaren riesiger Männergestalten aus dem Dunkel der Wälder hervor, in stiller Erwartung dem heiligen Haine sich nahend. Welche Männer I Kühn blitzt das blaue Auge unter den buschigen Brauen und lockig wallt das blonde Haar herab mir die breiten Schultern. Sieben Fuß messend von der Ferse bis zunecheitel tragen sie die Zeichen des freien Mannes, den breiten Schild und den gewichtigen Speer, in den starken Armen. Ja, man sieht es ihnen an, das *) Nach Fr. Henning (Vaterl. Geschichtsbilder). Grub e, Geschichtsbilder. Ii. 1

2. Die neue Zeit - S. 291

1877 - Leipzig : Brandstetter
Siebenter Abschnitt. Freiheitsmänner. Washington.*) 1. Bekanntlich betrat Kolumbus, der Entdecker von Amerika, erst auf der dritten seiner großen Entdeckungsreisen das feste Land dieses Erdlheils. Fast zur nämlichen Zeit, im Jahre 1497, segelte von England aus ein kühner Venetianer, Namens Johann Kabot, nach dem atlantischen Ozean auf Entdeckungen aus, landete an den Küsten von Neufoundland und Vir-ginien und ward also der Entdecker des Nordens von Amerika. Allein diese unermeßlich große Länderstrecke, so groß als unser ganzer Erdtheil, war damals und noch lange nachher eine einzige ungeheure, rauhe Waldeinöde und bot mithin nichts dar, was die Gier der goldhungrigen Europäer hätte reizen können. Ihre Schiffe erschienen nur dann an der langen endlosen Küste Nordamerikas, wenn sie bei ihren des Stockfischfangs wegen unternommenen Seereisen dahin verschlagen wurden. Erst im Jahre 1606 kamen Auswanderer aus England, mit dem Entschlüsse, sich hier anzubauen. Schon damals legten sie den Grund zu mehreren jetzt noch blühenden Städten, wie Plymouth, Charlestown ac., und ihre Zahl ward in den folgenden Jahren auf's Ansehnlichste vermehrt, als die Verfolgungen der Katholiken in England eine Menge derselben aus ihrem Vaterlande trieben. In schneller Aufeinanderfolge entstanden nun Provinzen und Städte, wie Connektikut, Rhode-Jsland, Südkarolina und Pennsylvanien. Das letztere führte von einem Quäker, Namens Penn, seinen Namen, welcher zugleich in seinen letzten Silben die ungeheure Waldlandschaft, die das Land bei der ersten Niederlassung der Anbauer bildete, bezeichnete. Alle Anbauer hatten mit einer großen Anzahl von Hindernissen und Schwierigkeiten zu kämpfen, um den mit Wäldern und Morästen bedeckten Boden urbar zu machen, und der Gewinn, den sie daraus zogen, war mit dem aus den Goldgruben des in der üppigsten Vegetation prangenden Südamerikas keineswegs zu vergleichen. Allein die Vorrechte und Freiheiten, *) Maukisch, Parallelbilder.

3. Teil 1 - S. 13

1882 - Leipzig : Brandstetter
Deutschland jetzt und ehemals. 13 und finsterer war und einen ganz andern Eindruck machen mußte, als nach Vollendung der Rodungen seit dem 10. bis 12. Jahrhundert. Jedenfalls war die Menge und Häufigkeit der Niederschläge und zumal der Nebel viel größer. Gleichwohl nennt es Tacitns „ziemlich fruchtbar". Übrigens bemerkt er, daß nicht das ganze Germanien gleich an Boden, Landesart und Klima sei; nur im allgemeinen nennt er es starrend von Urwald oder von Sumpf entstellt: feuchter im Westen gegen Gallien hin, in den Rheinniederungen, windiger in der Richtung gegen Pannonien und Noricum, also östlich und südöstlich. Und es lernten die Römer allmählich sehr wohl die traurige norddeutsche Tiefebene mit ihrem Sand oder Sumpf unterscheiden von dem schönen mitteldeutschen Hügelland. Die trostloseste Schilderung vou germanischem Land, Volk und Leben, die des Plinius von dem Chanken-gebiete, gilt den stets den Meeresfluten ausgesetzten Küstenniederungen. Er sagt, nachdem er ausgeführt, wie arm und elend das Leben der Menschen sein müßte ohne die wohlthätigen Gaben der Fruchtbäume, daß es wirklich Volker in solchem Elend gebe: im Orient, „aber auch im Norden habe ich mit Augen die Völkerschaften der Chanken gesehen. Bei ihnen erhebt sich der Ozean zweimal in 24 Stunden ungeheuer und bedeckt abwechselnd ein Gebiet von bestrittener Natur, ungewiß, ob zum Festland gehörig oder zur See. Dort bewohnt das beklagenswerte Volk hohe Hügel oder auch Brettergerüste, mit der Hand nach dem höchsten Flutmaß errichtet, auf welchen dann die Hütten angebracht werden, ähnlich zur Flutzeit dem Leben am Bord von Schiffen, zur Ebbezeit ähnlich Schiffbrüchigen: sie machen in der Nähe ihrer Bretterhütten Jagd auf die mit dem Meer zurückfliehenden Fische. Ihnen ist es nicht vergönnt, Haustiere zu halten und von deren Milch zu leben, gleich ihren Nachbarn, ja nicht einmal mit den wilden Tieren zu kämpfen, da weit und breit kein Strauch vorkommt. Schilf und Sumpfbinsen flechten sie zu Stricken, daraus Netze zum Fischfang zu fertigen. Mit den Händen tragen sie feuchten Schlamm zusammen, trocknen ihn, mehr am Wind als an der Sonne, und Bereiten darin ihre Speisen, die vom Nordwind erstarrten Glieder zu erwärmen. Zum Getränk dient ausschließlich Regeuwasser, gesammelt in Gruben in dem Hose des Hauses." Durchaus nicht übertrieben wird fein, was Plinius von einzelnen Erscheinungen des Urwalds beuchtet: daß die starken Wurzelarme der ungeheuern Bäume, wo sie aus einander stießen, unterhalb der Erdoberstäche den Rasen, die Erdschollen aufhoben, daß hin und wieder diese Wurzeln oberhalb der Erde hohe Bogen bildeten, bis zu den Ästen emporsteigend, und die in einander verwachsenen Äste solcher Wurzelbogen mögen wohl auch einmal hoch und weit genug den Weg überspannt haben, um Reiter hindurchziehen zu lassen. Völlig glaubhaft ist, daß solche Riesenbäume samt dem breiten, von diesen Wurzeln festgehaltenen Erdreich durch Wasser und Stürme losgerissen, aufrecht stehend in den Strömen und im Meere trieben, Schiffen mit Mast und Tauwerk vergleichbar und, wenn sie zur Nachtzeit entgegentrieben, selbst römische Schiffe bedrohend. Ganz ähnliches wird

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 99

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 99 — 5. Die Dünen. Die Küste der Ostsee ist größtenteils flach und sandig. Marschland setzen die Fluten nicht ab. Dagegen spülen sie große Mengen Sand zusammen, die der Wind an der Küste zu hohen Sandwällen, den Dünen, zusammenweht. Die Dünen sind gewöhnlich 3—18 m hoch; doch erreichen sie an manchen Stellen eine Höhe von 60 m und darüber. Oft lagern mehrere Dünenreihen hinter- einander. Verhängnisvoll ist das W an dern der Dünen. Der Wind wirbelt nämlich den trockenen Sand auf, treibt ihn landeinwärts und baut die Sandwälle an anderer Stelle wieder auf. Die wandernde Düne begräbt auf ihrem Wege Wiesen und Felder, Bäume und Häuser, ja sogar ganze Dörfer. Auf der Kurischen Nehrung sind schon 6 Dörfer von den Dünen begraben worden. Um die Düne zum Stillstand zu bringen, bepflanzt man sie. Dazu eignen sich vortrefflich der Sand- Halm und der Strandhafer, die wie die Wiesengräser eine dichte Decke bilden und durch Sandüberschüttungen nicht getötet werden. Sobald den Dünen Halt geboten ist, pflanzt man Kiefern, Birken und Weiden darauf. Die so befestigten Dünen vermögen nun das Land vor weiterer Versandung und vor Überschwemmungen zu schützen. Ii. Der Baltische Landrücken. 1. Lage und Einteilung. Der Baltische Landrücken zieht § 71. als ein breiter Gürtel an der deutschen Ostsee entlang und endet in der Halbinsel Jütland. Er erhebt sich nur wenig über das Tiefland. Seine durchschnittliche Höhe beträgt^ 200 m; im Westen der Weichsel steigt er in einzelnen Punkten über 300 m empor. Durch die Täler der Oder, Weichsel und Trave wird er in vier kleinere Platten zerlegt: die Preußische, die Pommersche, die Mecklenburgische und die Holsteinische Platte. 2. Entstehung und Bodenbeschaffenheit. Der Baltische Land- rücken baut sich ans dem Moränenschutt der Eiszeit auf. Deshalb findet sich nirgends festes Gestein. Überall treffen wir nur loses Ge- röll, Sand, Lehm oder Ton. Die nördliche Abdachung und der eigent- liche Rücken sind ziemlich fruchtbar, da der Boden hier aus Lehm und Ton besteht. Ertragreiche Ackerfelder und saftige Wiesen wechseln da miteinander ab. Einen ganz andern Charakter hat die südliche Ab- dachung. Dort haben die Schmelzwasser der Gletscher während der Eiszeit gewaltige Sandmassen abgelagert. Deshalb ist der Boden hier nicht fruchtbar. Große Strecken vermögen nur Kiefernwaldungen oder Heidekraut hervorzubringen. 3. Die einzelnen Teile des Landrückens, a) Der preußische § 72. Landrücken zeichnet sich durch seinen Reichtum an Seen aus. Der Mauer- und der Spirdiugsee zählen zu den größten Landseen i*

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 15

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 15 - Höhenstufen entsprechend sind Klima und Pflanzenwuchs sehr ver- schieden. Die dem Rheiue zugekehrten Abhänge erfreuen sich eines milden Klimas und prangen deshalb im Schmuck prächtiger Laub- Waldungen, Obstgärten und Rebenpflanzuugeu. Höher hinauf wird das Klima rauher, und der Laubwald hört auf. Hier beginnen die dunkeln Tannenwälder, von deren düsterem Aussehen das Gebirge seinen Namen hat. Die höchsten Kuppen ragen über die Grenze des Baumwuchses hinaus und bringen nur noch niedriges Buschwerk oder Gras hervor. Daher wird hier viel Viehzucht nach Art der Alpen- Wirtschaft betrieben. Auffällig ist, daß der südliche, höhere Teil des Schwarzwaldes und der Vogesen fruchtbarer und besser bebaut ist als der nördliche, niedrigere Teil, das Neckarbergland und die Haardt. Die Ursache da- von ist in den verschiedenen Gesteinsarten zu suchen. Der südliche Teil der beiden Gebirge besteht aus Granit. Wenn dieser verwittert, so bildet sich eine fruchtbare Ackererde. Im Neckarbergland und in der Haardt dagegen herrscht der Sandstein vor. Dieser liefert einen mageren, dürftigen Sandboden, der den Ackerbau wenig lohnt, aber dem Waldbau günstig ist. Daher wird der Bodeu hier uur wenig für die Landwirtschaft ausgenutzt; er wird meistens zum Waldbau ver- wendet. b) Erwerbsverhältnisse. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung bilden die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Diese fällen Holz und flößen es auf den Gebirgsbächen dem Neckar und dem Rheine zu. Die größten und schönsten Stämme gehen bis nach Holland, wo sie als Mastbäume auf den Schiffen Verwendung finden. Ferner hat der Holzreichtum eine großartige Industrie hervorgerufen. Hansgeräte, Spielsachen, Musikwerke, namentlich die allbekannten Schwarzwälder Uhren, werden in vielen Gebirgsorten verfertigt. c) Bewässerung. Eine Anzahl kleiner reißender Flüsse eilt dem Rheine zu. Die bedeutendsten sind Kinzig und Murg. Auch Donau und Neckar entspringen auf dem Schwarzwalde. — Die Höheil sind vielfach mit kleinen Seen geschmückt. Am bekanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt wird. jd) Verkehrswege. Die dem Rhein zuströmenden Flüsse sind für den Verkehr von Wichtigkeit, weil ihre Täler die Anlage von Eisenbahnen im Gebirge ermöglicht haben. Die wichtigste Verkehrslinie des Schwarz- Wäldes ist die Schwarzwaldbahn, die großartigste Gebirgsbahn Deutschlands. Sie führt von Offenburg durch das Kinzigtal nach dem Bodensee. In zahlreichen Krümmungen windet sie sich zwischen den Bergen hin und durchbricht die Bergketten in 38 Tunnel. — Den südlichen Teil des Schwarzwaldes durchschneidet die Höllentalbahn, die Freiburg mit der Donau verbindet. Auf kühnen Brücken und

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 36

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — Klima. Am kältesten und unwirtlichsten sind die Hochflächen des oberen Westerwaldes. Dort hat man in früherer Zeit den Wald abgeholzt. Daher sind diese Striche ganz besonders den scharfen, rauhen Nord- winden ausgesetzt. Um sie gegen die Gewalt der Winde zu schützen, hat man sogenannte Schutzhecken, 4—5 m breite Fichten- und Tannen- Pflanzungen, angelegt. Ungünstig wirken auch die großen Regenmassen, die von den Westwinden herbeigeführt werdeu; dadurch ist der Boden naßkalt und sumpfig. 2. Bodenbeschaffenheit und Beschäftigung der Bewohner. Infolge des rauhen, feuchteu Klimas köunen die Hochflächen des Wester- Wäldes nur in geringem Maße zum Ackerbau benutzt werden. Dagegen bringen sie einen reichen Graswuchs hervor, der die Viehzucht be- günstigt. Im nördlichen Teil sind ausgedehnte Lager von Braun- Abb. 21. Das Siebengebirge. Wir blicken flußabwärts. Links Rolandseck, rechts Königswinter. Im Hinter- gründe steigen die Basaltkegel des Siebengebirges ans, unmittelbar am Rhein der Drachenfels mit Ruine. kohlen und Eisenerzen. Letztere müssen jedoch, da hier keine Stein- kohlen vorkommen, zur Verhüttung nach dem Saar- und Ruhrgebiet gesandt werden. Im südwestlichen Teil birgt der Westerwald reiche Tonlager. Hier werden die zahlreichen Krüge, die zum Versand der Mineralwasser des Taunus dieuen, hergestellt. Diese Industrie blüht namentlich in der Gegend von Koblenz bis Montabaur, die des- halb auch Kaunenbäckerland genannt wird. 3. Das Siebengebirge. Im Nordwesten am Rhein endigt der Westerwald in dem schöuen Siebengebirge, das seinen Namen

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 91

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 91 — Schafzucht stetig zurück, weil das Ausland, namentlich Australien und Afrika, die Wolle besser und billiger zu liefern vermag. Sogar die Blüte des Heidekrautes ist dem Heidebewohner eine Quelle reichen Ge- Winnes, da sie ihm den Betrieb einer bedeutenden Bienenzucht ermög- licht. In der Blütezeit des Heidekrauts werden die Bienenstöcke in die Heide hinans gebracht, aus der man sie später mit reicher Beute wieder heimholt. Auch Mineralschätze birgt die Heide. Bei Lüneburg und Stade kommen Gips- und Salzlager vor. An einigen Orten sind Petroleumquellen erschlossen worden. c) Ursache der Unfruchtbarkeit. In früherer Zeit war die Heide größtenteils mit Wald bewachsen. Erst die Verwüstung des Abb. 69. Auf der Grenze von Geest und Marsch. Links die Geest, rechts die ebene Marsch. Waldes rief die Unfruchtbarkeit und Öde des Landes hervor. Neuer- dings werden wieder große Strecken aufgeforstet, wodurch es möglich wird, dem Heideboden reicheren Ertrag abzugewinnen. 3. Die Bevölkerung des Westdeutschen Tieslandes. a) Besiedelung. Das Westelbische Tiefland ist im allgemeinen § 67. schwach besiedelt. In den Moor- und Heidegegenden wohnen höchstens 50, stellenweise sogar nur 25 Menschen auf 1 qkm. Dichter bewohnt sind die Flußtäler und die Marschen an der Küste, am dichtesten die Mündungsgebiete der Ströme. b) Abstammung und Charakter der Bevölkerung. Die Be- völkerung des Gebietes gehört hauptsächlich dem niedersächsischen

8. Geschichtsbilder - S. 20

1911 - Leipzig : Brandstetter
m 20 eva Mönchen gab es viele, die im Schreiben sehr geschickt waren. Ja, sogar Künstler fanden sich unter ihnen, die die Anfangsbuchstaben der Bücher oder einzelner Abschnitte besonders groß schrieben, sie mit bunten Farben ausmalten und wohl gar mit goldenen Rändern und Verschlingungen verzierten. Auch Bilder aus dem Leben des Herrn Jesus oder heiliger Männer verstanden manche Mönche auf Pergament zu malen. Andere waren geschickte Baumeister, die hochgewölbte Kirchen und stattliche Türme bauten, noch andere kunstreiche Bildhauer, die die Kirchen mit Heiligenbildern aus Holz, Stein oder Erz verzierten. 8. Nicht nur in Gelehrsamkeit und in frommer Zucht und Sitte waren die Mönche dem Volke, das in der Nähe des Klosters wohnte, ein Vorbild; auch manches andere konnte man von ihnen lernen. Besonders waren sie geschickte Ackerbauer und Gärtner, die manchen Wald rodeten und urbar machten, die manches Stück unfruchtbares Land in fruchtbare Felder und Gärten verwandelten. An den sonnigen Abhängen der Berge in der Nähe ihres Klosters pflanzten die Mönche Weinberge; denn des Weines bedurften sie schon bei der Feier des heiligen Abendmahles. In ihren Gärten führten sie aus fernen südlichen Gegenden mancherlei Bäume ein, die edleres Obst trugen als die sauren Holzbirnen und Holzäpfel, die man bis dahin in Deutschland nur kannte. Auch feinere Gemüse, wie verschiedene Kohl- und Salatarten lernten die Deutschen in den Klostergärten kennen. Ebenso sind die Rosen und Lilien, mit denen wir jetzt unsere Gärten schmücken, nicht von Anfang an in Deutschland gewachsen, sondern erst durch Mönche bekannt geworden, die sie aus südlichen Gegenden mitgebracht und in Klostergärten gepflanzt haben. 9. Neben den Mönchsklöstern gab es auch Nonnenklöster. ^ 2n ihnen wohnten zunächst Nonnen, die sich für das ganze Leben verpflichtet hatten, im Kloster Gott zu dienen, und die daher die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des unbedingten Gehorsams gegen die Äbtissin, die Vorsteherin des Klosters, auf sich genommen hatten. In Nonnenklöstern wurden aber auch oft die Töchter vornehmer Herren erzogen. Sie wurden da im Lesen und Schreiben, im Singen geistlicher Lieder und im Nähen und Sticken unterwiesen. Besonders im Sticken waren die Nonnen oft sehr geschickt; und wie kunstreiche Mönche die Kirchen mit allerlei gemalten oder gemeißelten Bildwerken zierten, so schmückten fleißige und fromme Nonnen Altar und Kanzel mit schön gestickten Decken.

9. Geschichtsbilder - S. 3

1911 - Leipzig : Brandstetter
1. Die alten Deutschen. 1. In der Zeit, als der Herr Jesus Christus auf Erden wandelte, sah es in unserem deutschen Vaterlande ganz anders aus als jetzt. Da gab es noch keine Eisenbahnen, keine Straßen, ja, nicht einmal Dörfer und Städte. Selbst fruchtbare Acker und ivohlgepflegte Wiesen, wie wir sie heute allemärts sehen, fand man nur selten. Den größten Teil Deutschlands bedeckten dichte, undurchdringliche Wälder. Dazwischen lagen meilenweite Sümpfe und Moräste, die durch die häufigen und anhaltenden Regengüsse und Überschwemmungen der vielen Flüsse entstanden waren. Die ausgedehnten Wälder und Sümpfe machten natürlich das 5uima überaus feucht und kalt. Außerdem war es in den Wäldern ^ nicht geheuer; denn da hausten zahlreiche wilde Tiere, die bei uns jetzt nicht mehr oder doch seltener vorkommen: Bären und Wölfe, Auerochsen und Elentiere neben vielen Hirschen, Rehen und großen Wildschweinen, auf den riesigen Eichen, Ulmen und Tannen Adler, Falken und Uhus, und in den Gewässern und Sümpfen wilde Schwäne, Gänse und Fischreiher. 2. Die Leute, die dieses rauhe und unwirtliche Land bewohnten, waren unsere Vorfahren. Von ihren westlichen Nachbarn, den Kelten, und später auch von den Römern wurden sie Germanen genannt. Es waren große breitschultrige Gestalten. Als ein römischer Heerführer zum ersten Male Germanen sah, glaubte er Riesen vor sich zu haben, so erstaunt, ja, geradezu erschrocken war er über den „mächtigen Wuchs, das trotzige blaue Auge und das rötlich blonde Haar" bei allen Männern und Frauen. Dabei besaßen die alten Deutschen außerordentliche körperliche Kraft und Gewandtheit. Starke Männer vermochten mit Leichtigkeit bedeutende Felsblöcke weit fortzuschleudern und armstarke Bäume mit den Wurzeln aus der Erde zu reißen. Von dem Fürsten eines deutschen Volksstammes wird erzählt, daß er über vier Pferde hinwegspringen konnte, und jeder Germane hielt es für schimpflich, beim Besteigen eines Pferdes Steigbügel zu gebrauchen.

10. Europa ohne Deutschland - S. 7

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
D. Die Höhenstufen der Alpen. (Klima, Pflanzen- und Tierwelt). Die Alpen sind ein mächtiges Hochgebirge, dessen höchste Spitzen § 5 weit über die Schneegrenze emporragen. Deshalb zeigen sie auch von ihrem Fuße bis zum Gipfel die größte Verschiedenheit in bezug auf Klima, Besiedelung, Pflanzen- und Tierwelt. Nach den Höhenstufen unterscheidet man die Hügelregion und die Regionen der Vor-, Mittel- und Hochalpen. 1. Die Hiigelregion. An den Vorhöhen der Alpen (bis zu 800 m) herrscht noch üppiger Pflanzenwuchs, namentlich auf der Südseite. Ackerfelder und Obsthaine erfreuen den Blick des Wanderers; Laubwälder gewähren ihm willkommenen Schatten, und die Weinrebe begleitet ihn noch bis in die geschützten Alpentäler hinein. 2. Die Boralpen. Allmählich verschwinden die bebauten Felder; wir kommen in die Region der Voralpen, die von 800—1800 m Höhe reichen. In den Wäldern kommen Nadelholzbäume besonders zahlreich vor. Sie wechseln mit kräuterreichen Wiesen, auf denen große Herden weiden; die Alpenwirtschaft beginnt. Die Wohnungen der Menschen werden seltener, und nur in geschützten Tälern finden wir noch dauernd bewohnte Ansiedelungen.
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