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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 103

1887 - Berlin : Dümmler
Die Stadt Harrar. 103 Ebenso an anderer Stelle: „Die Gebirgslandschaft, die an land- schaftlichen Reizen mit Schweizer und Tiroler Landschaften wetteifern kann, wie das flache Land, ist dicht bewohnt, und das Vorhandensein so vieler Faktoren materieller Existenz zusammen mit dem reichen Tier- und Pflanzenleben verleiht den Gallagebieten den Charakter opulenter gesegneter Länderstrecken, welche berufen sind, eine Rolle im wirtschaftlichen Kulturleben der Menschheit zu spielen." Auch das Klima in der Stadt Harrar selbst wird von Paulitschke als äußerst angenehm geschildert. Während vier Wochen, im Februar und März, zeigte in der Regel der Thermometer morgens 6 Uhr 17,5—19,20° C., mittags 20,6—22,2° C., abends 6 Uhr 17,2 bis 19,7° C. Auch in den heißen Monaten Mai und Juni übersteigt die Hitze selten 22° C. In der Regenzeit, vom April bis September, bleibt diese Temperatur dieselbe. • Nordwestwinde und Südostwinde durchwehen daneben während des größten Teils des Jahres das Ererthal, sie bestreichen die Stadt und bringen so angenehme Erfrischung. Ähnlich wie der Mensch, so entwickelt sich in Harrar, seiner Umgebung, wie überhaupt im ganzen nordöstlichen Gallalande auch das Pflanzenleben in vortrefflicher Weise, zumal die Thalniederungen, besonders jene zwischen dem Häcstm und Gara Mnmer, ferner das Thal des Erer und die Abhänge des Gebirges mit Schichten außer- ordentlich fruchtbaren Bodens bedeckt sind. In der Nähe der Stadt, namentlich am Eingang in das Erer- thal, breiten sich daher die Felder und Gärten der Einwohner aus. Es giebt über elftausend Gärten in der Nähe der Stadt. Der Gartenbau liefert Kaffee (die Kaffeegärten bedecken terrassenförmig Hügel und Berge), Bananen, Kai, Wars (Farbstoff) und Gemüse aller Art, serner Zuckerrohr und Obst (Citronen, Pfirsiche, Granat- äpfel). Alle diese Kulturen in der nächsten Umgebung der Stadt, namentlich der Kaffeebau, haben noch eine große Zukunft vor sich, doch mag bemerkt werden, daß nach Paulitschke jetzt schon in Harrar jährlich 50 000 Farasseleh Kaffee (ä 17 72 Kilogr.) gebaut werden. Der Preis eines Farasseleh Kaffee steht in Harrar auf 37s M.-T.- Thaler. Aber auch die sonstigen, Harrar in weiterer Entfernung umgebenden Fürstentümer der nordöstlichen Gallaländer weisen eine ähnliche Erzeugungsfähigkeit und Kultivation auf. Herrliche Wälder von Tamarinden, Sykomoren, Juniperus und

2. Theil 2 - S. 196

1867 - Berlin : Dümmler
196 Xiv. Preußen als Großmacht. Mai ließ es eine Armee von 100,000 Mann in Polen einrücken. Zwar leisteten die Polen am 17. Juli bei Dubienka (am Bug, südöstlich von Lublin) tapfern Widerstand, doch schon wenige Tage darauf trat der König Stanislaus zur Consöderation über, und ganz Polen wurde von den rufsischen Truppen überschwemmt. In Folge dessen wurde auf dem im September zu Grodno er- öffneten Reichstage die Verfassung vom 3. Mai 1791 aufgehoben und das alte Wahlreich wiederhergestellt. Sachsen hatte ebenso wenig wie Preußen sich bewegen lassen den Polen Hülfe zu leisten, namentlich hatte letzteres erklärt, daß es keinen Antheil an dem Entwürfe der neuen Verfassung gehabt habe und also auch nicht verpflichtet sei, für dieselbe einzustehen. Vielmehr schloß es sich insgeheim an Rußland an, das ihm die Aussicht auf die gewünschten polnischen Erwerbungen eröffnete, und sagte überdies Oesterreich seinen ferneren Beistand in dem gegen Frankreich unternommenen Kriege und zu seinen Absichten auf anderweitige Entschädigungen nur unter der Bedingung zu, daß es seinen Planen gegen Polen keinen Widerstand entgegen- setze. Als es sich dann am 4. Januar 1793 über eine aberma- lige Theilung Polens mit Rußland geeinigt hatte, ließ es unter dem Feldmarschall v. Möllendorf nach einer Erklärung vom 6. Januar eine Armee in Polen einrücken und die Woiwodschaften Gnesen, Posen und Kali sch besetzen, um „die übelgesinnten Aufwiegler und Ruhestörer zu unterdrücken und die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen". Noch im Januar wurde auch Thorn, im April Danzig von den Preußen besetzt, und die Bewohner der unterworfenen Gebiete mußten im Mai Preußen huldigen. Der darauf im Juni zu Grodno eröffnete Reichstag bewilligte, wenn auch mit Widerstreben, die Abtretungen an Ruß- land, verweigerte aber lange die preußischen Forderungen; erst im September 1793 wurden sie ihm unter Anwendung der gewalt- samsten Maßregeln abgerungen. Während Rußland die 4000 Quadr.-Meilen'große Osthälste von Polen in Besitz nahm, erhielt Preußen das Land westlich der Linie, welche von der Mündung der Bzura in die Weichsel nördlich bis zur altpreußischen Grenze, südlich bis zur Pilica gezogen wurde; diese neue Erwerbung er- hielt den Namen „Sud-Preußen". Polen war durch diese neuen Verluste aus etwa ein Drittel seiner ursprünglichen Größe reducirt, mußte überdies im October ein Freundschasts-Bündniß mit Rußland eingehen und sich verpflichten, sein Heer auf 15,000 Mann zu vermindern. Eine große Anzahl unzufriedener Polen

3. Theil 2 - S. 302

1867 - Berlin : Dümmler
302 Xiv. Preußen als Großmacht. sich aber Paris ergeben, die verbündeten Truppen verhinderten nach ihrem Einmarsch die ferneren Sitzungen der Kammern, und schon am 8. Juli hielt Ludwig Xvm., der dem englischen Heere gefolgt war, seinen Einzug. Für Napoleon wuchs dadurch die Gefahr, in die Gewalt der Bourbons zu gerathen; nachdem er in einem Schreiben an den Prinz-Regenten von England um Aufnahme und Schutz gebeten hatte, begab er sich am 16. an Bord des englischen Kriegsschiffes Bellerophon vor Rochefort, das ihn nach England hinüberbrachte. Dort wurde er nicht ans Land gelassen, vielmehr wurde ihm am 3. August die Meldung, daß ihm St. Helena zum Wohnsitze angewiesen sei. Am 7. August geschah seine Einschiffung auf dem Northumber- land und am 17. O et oder ging er dort ans Land, wo er nicht als gefangen gehaltener Kaiser, sondern als General behandelt wurde. — Sein Tod erfolgte daselbst etwa sechs Jahre später, am 4. Mai 1821. Seine Familie wurde flüchtig und 1816 aus Frankreich verbannt. Sein Schwager Murat, der im Jahre zuvor sein Königreich Neapel durch rechtzeitigen Abfall von Napoleon für sich gerettet hatte, bei der Rückkehr des Kaisers aber durch vor- eiligen Angriff auf Oesterreich dessen Gunst wieder gewinnen wollte und darüber schon im Mai aus seinem Reiche vertrieben worden war, faßte jetzt den abenteuerlichen Plan,^ dasselbe wie- der zu erobern. Er wurde jedoch bei seiner Landung in Ca- labrien ergriffen und nach dem Ausspruch eines Kriegsgerichts am 13. October 1815 erschossen. Erst im September hatten sich die Verbündeten über die Forderungen geeinigt, auf Grund welcher sie mit Frankreich verhandeln wollten; die Präliminarien wurden zwar am 2. Oc- tober entworfen, doch erst am 20. November kam der zweite Pariser Frieden zum Abschluß. So beharrlich auch Preußen daraus gedrungen hatte, jetzt den Elsaß und Lothringen wieder an Deutschland zu bringen, so wenig wurde es doch von Oester- reich und selbst den übrigen kleineren deutschen Staaten in diesen Forderungen unterstützt. Für sich selber mußte es sich mit einer unbedeutenden Vergrößerung begnügen und einwilli- gen, daß Frankreich die Grenzen behalte, welche es 1789 besessen hatte. Auch die Contribution, die es in einer Höhe von 1200 Milk. Franken Frankreich auferlegt wissen wollte, wurde durch Kaiser Alexander's Vermittlung auf 700 Millionen herabgesetzt, in fünf Jahren zahlbar. Ein Sechstel dieser Summe wurde zu den Grenzbefestigungen gegen Frankreich bestimmt, der Rest

4. Theil 2 - S. 108

1867 - Berlin : Dümmler
108 Xiv. Preußen als Großmacht. lungen einzulassen. Am 9. Oktober fand diese Besprechung zu Kleinschnellendorf (zwischen Friedland und Steinau) êtatt, und man einigte sich dahin, daß dem Könige Nieder-Schlesien nebst Neiße überlassen bleiben, dafür aber ein Waffenstillstand eintreten sollte. Das betreffende Protokoll wurde nur von Hynd- ford unterzeichnet; ausdrücklich ließ der König darin aufnehmen, daß noch vor dem Schlüsse des Jahres der Definitivtraktat zum Abschluß kommen, und über diesen Vertrag das größte Geheim- niß beobachtet werden sollte, widrigenfalls er denselben als gar- nicht vorhanden betrachten würde. Deshalb sollte auch Neiße nicht ohne Weiteres übergeben, sondern, wenn auch nur durch eine Scheinbelagernng, genommen werden. Dieselbe dauerte auch in der That nur vierzehn Tage; schon am 31. Oktober rückten die Preußen in diese Festung ein, und nachdem Neipperg sich nach Mähren zurückgezogen hatte, nahm ein Theil des preußi- schen Heeres unter Schwerin in Ober-Schlesien, ein anderer unter dem Erbprinzen Leopold in Böhmen seine Winterquartiere. Schon wenige Tage nach Abschluß des Vertrages hatte sich die Nachricht davon mit merkwürdiger Schnelligkeit überall hin verbreitet. Friedrich mußte umsomehr darüber ungehalten sein, als man österreichischer Seits keine Anstalten traf, einen Defini- tivsrieden abzuschließen, und es laut aussprach, daß man schon Gelegenheit finden würde, das Angebotene wieder zu gewinnen. Er fand sich deshalb bewogen, am 4. November mit dem Kur- fürsten Karl Albrecht von Bayern ein geheimes Schutz- und Trntz-Bündniß auf Grund des Nymphenburger Traktats abzuschließen, wie er auch später allen seinen Ansprüchen auf Jülich-Berg zu Gunsten der Kurpfalz nochmals entsagte. Ihm wurden dagegen die schlesischen Fürstenthümer nebst der Graf- schaft Glatz garantirt, und schon am 7. November nahm er die Huldigung der niederschlesischen Stände in Breslau ein. Den Vortheil hatte allerdings Maria Theresia für den Augenblick ge- wonnen, die bis dahin gegen Preußen gebrauchten Truppen an- derweitig verwenden zu können. Die vereinigten Heere der Bay- ern, Franzosen und Sachsen hatten nämlich ihre ganze Kraft nicht sowohl ans Wien als auf Prag geworfen, und wenn es ihnen auch gelang, letztere Stadt in der Nacht auf den 16. No- vember zu nehmen, so daß am 19. December dem Kurfürsten Karl Albrecht von den meisten böhmischen Ständen daselbst ge- huldigt werden konnte, so concentrirten sich doch die österreichi- schen Heere im Norden der Donau und setzten sich nicht nur im südlichen Böhmen fest, sondern drangen auch im Januar 1742

5. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

6. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 198

1883 - Leipzig : Kesselring
198 Aeue Geschichte. und hingen unordentlich herunter. Der spanische Tabak, von dem er stets zwei gefllte Dosen bei sich trug, entstellte selbst sein Angesicht. Das Auge aber behielt sein durchbohrendes Feuer. -Kaiser Joseph berlebte den groen König nur um einige Jahre. Der Schmerz, fast alle seine wohlgemeinten Entwrfe scheitern zu sehen, beschlen-nigte seinen Tod. In den Niederlanden brach (1789) ein offener Aufruhr aus, der ihn zur Rcknahme seiner wichtigsten Reformen veranlat, und in Ungarn nahm Adel und Volk eine so drohende Stellung an, da er sich zu Joseph 11 derselben Maregel entschlieen mute. Siech und mit gebrochenem Herzen f 1790. starb (20. Februar 1790) der menschenfreundliche Kaiser im 49. Jahre seines Lebens. Joseph war ein schner Mann, sein Auge blau und seelenvoll. Auf seinem ehernen Standbilde in Wien prangen die Worte: Joseph Ii., der o . Tt fr das allgemeine Beste nicht lange, aber ganz lebte." 1790 1792. Aus Joseph den Ii. folgte sein Bruder Leopold Ii. 1790-1792. 55. Deutschland: die Vorlufer des Befreiungskrieges 1809. Hofer, Schill und Sraunschweig. I. Frankreich 17891809. 2. Erhebung der Tiroler unter Hofer 1809. Vertreibung der baierischeu Truppen. Schlacht bei Wagram. Die Franzosen zurckgeworfen. Friede zu Wien. Kapitulation Hofers. Neuer Ausbruch des Kampfes. Gesaugen-nhme Hofers; sein Tod 1810. 3. (Das Knigreich Westfalen; Ubermut Napoleons gegen Preußen seit dem Frieden von Tilsit 1807.) Major Schill und Herzog Wil- Helm von Braunschweig 1809. 1. Am 14. Juli 1789 war mit dem Bastillensturm zu Paris die Frankreich franzsische Revolution ausgebrochen. Frankreich wurde am 21. Sep-von tember 1792 zur Republik erklrt und Ludwig Xvi.1 am 21. Januar 1793 1789-1809. h^erichtet. Aber General Bonaparte gab der Revolution eine andere Wendung. Nachdem er sich durch seine Kriegsthaten2 die Zuneigung der Franzosen erworben, ward er im November 1799 zum ersten Konsul, im August 1802 zum Konsul auf Lebenszeit und im Mai 1804 als Na-poleon I. zum Kaiser der Franzosen erklrt. Er schlug hierauf die ver-einigten sterreicher und Russen1 bei Ansterlitz (2. Dezember 1805). Auch Preuen1 wurde von ihm niedergeworfen; mit den Sachsen1 vereint, verlor es die Schlachten bei Jena und Auerstdt (14. Oktober 1806) und, mit Rußland verbndet, nach dem harten Kampfe bei Eylan (8. Februar 1807) die Schlacht bei Friedland (14. Juni 1807). Nichts schien dem franzsischen Eroberer widerstehen zu knnen. Noch einmal versuchte sterreich im Jahre 1809 den Kamps; aber nach dem Siege bei Aspern (21. Mai) wurde es bei Wagram (6. Juli) so geschlagen, da es sich zu dem harten Frieden von Wien (14. Oktober 1809) bequemen mute. Napoleon hatte 1 Ludwig Xvi. war 1774 seinem Grovater, Ludwig demxv. (S. 192), gefolgt. In sterreich folgte auf Leopold Ii. (s. o.) 1792 sein Sohn Franz Ii. 17921835^ Dieser legte 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder (S. 200 Anw. 4.) und nannte sich Franzi. Kaiser von sterreich. In Rußland war der Nachfolger Katharina der Ii. (<g. 195.) deren Sohn Paul I. 1796-1801; dann folgte dessen Sohn Alexander I 18011825. In Preußen regierte seit 1797 der Sohn Friedrich Wilhelm des Ii ls 197): Friedrich Wilhelm Iii. 1797-1840. In Sachsen waren aus Friedrich August den Ii. (S. 192 Anm. 2.) 1763 Friedrich Christian und da dieser schon nach zwei Monaten starb, dessen Sohn Friedrich-Angust Iii. 1763 1827 gefolgt. o __ , . _ . . 2 Wir erwhnen: die Beschieung vou Toulou 1793; die Schlachten bei Lobt und Arkole 10. Mai und 15. November 1796, bei den Pyramiden und der Abu-kir 21. Juli und 1. August 1798 und den Sieg bei Marengo 14. Juni 1800.

7. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 224

1883 - Leipzig : Kesselring
224 Neue Geschichte. 1850) zwischen Schwarzenberg und Manteuffel eine Vereinbarung abge-schloffen: Preußen bewilligte die Auflsung der Union und die Ordnung der kurhessischen, sowie der schleswig-holsteinischen Frage in sterreichischem Sinne; zugleich wurden fr Dresden weitere Konferenzen zur Erledigung der deut-schen Bundesangelegenheiten in Aussicht genommen. Ku^hessen. Nun brachten baierisch-sterreichische Truppen Knrhessen wieder unter die unumschrnkte Herrschaft des Kurfrsten. Schleswig- Nicht besser erging es den Schleswig-Holsteinern. Diese hatten ^en Bller Frieden (S. 222) nicht anerkannt und den Krieg gegen Dne-Idstedt. uiark fortgefhrt, waren aber bei Idstedt (24. und 25. Juli 1850), Mis-sunde (12. September) und Friedrichsstadt^ (4. Oktober) geschlagen worden. Jetzt rckte ein sterreichisches Korps der die Elbe, entwaffnete die Schleswig-Holsteiner und lieferte das Land dem Feind aus. Spter, London 8. Mai 1852, wurde durch das Londoner Protokoll festgesetzt, da in 1852. der ungeteilten dnischen Monarchie nach dem Tode Friedrich des Vii. der Thron an den Prinzen Christian von Glcks brg bergehen sollte. So war das hundertjhrige Recht der Herzogtmer mit einem Striche vernichtete Dresden Am 23. Dezember 1850 wurden die Konferenzen zu Dresden erff-185051. nct: man machte eine Reihe von Vorschlgen, aber alle fanden Widerspruch und schlielich blieb nichts brig, als zum Bundestag zurckzukehren, welchem unter dem 15. Mai 1851 auch Preußen wieder beitrat. 61. Rußland: der Krimkrieg 1853185(i. 1. Die Forderungen Rulands an die Pforte (Februar 1853). Die englische und franzsische Flotte in den Dardanellen. Die Russen in den Donanfrstentmern. Kriegserklrung der Pforte an Rußland, Oktober 1853. Zerstrung der trkischen Flotte bei Sinope, November. Kriegserklrung der Westmchte, Mrz 1854. Besetzung der Donaufrstentmer durch die sterreicher. Zug der Verbndeten gegen Sebastopol, September: Landung bei Eupatoria. Schlacht au der Alma. 2. Be-lagernng.,von Sebastopol 18541855. Balaklawa, Oktober; Jukermann, November. sterreich und Sardinien gegen Rußland. Tod Nikolaus des I., Mrz 1855. Alexander Ii. Tschernaja, August. Fall von Sebastopol, 8. September. 3. Eroberung von Kars, November. Friede zu Paris, Mrz 1856. Folgen des Krieges. 1. Whrend die meisten Staaten Europas durch die Revolution und die Kmpfe der Jahre 1848 und 1849 gelitten hatten, war Rußland Nikolaus i. von Erschtterungen unberhrt geblieben. Darum glaubte Nikolaus I. (S. 213), die Zeit gekommen, wo er, im Sinne Peter des Groen und Katharina der Ii. fortwirkend, die Trkei von Rußland abhngig machen knne. Die augenblickliche Lage der anderen europischen Staaten schien ein solches Unter-nehmen auch zu begnstigen. Das osmanische Reich selbst war in groe Schwche versunken; der Kaiser Nikolaus nannte den Sultan nur deu kranken Mann," dessen reiches Erbe in die rechten Hnde zu bringen sei. Frankreich2, wo sich Ludwig Napoleon eben das Diadem seines Onkels auf das Haupt gesetzt, hatte mit inneren Schwierigkeiten zu thun. sterreich war dem Zaren wegen der Untersttzung im ungarischen Kriege (S. 220 Anm. 5.) zu Dank 1 Idstedt, Dorf 7y2 km nrdlich von der Stadt Schleswig. -- Missunde, Dorf 10 km stlich von der Stadt Schleswig, an der Schlei. Friedrichsstadt, Stadt und Festung in dem Herzogtum Schleswig, an der Grenze von Schleswig und Holstein, an der Eider. 3 In Frankreich (S. 219) war im Dezember 1848 Ludwig Napoleon zum Prsidenten der Republik erwhlt worden. Am 2. Dezember 1852 ward er als Napoleon Iii. (S. 200 Anm. 2.) zum Kaiser proklamiert.

8. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 236

1883 - Leipzig : Kesselring
236 Neue Geschichte. Frankfurt a. M. (16. August bis 1. September 1863) und legte diesem seinen Reformplan vor, demzufolge sterreich an Deutschlands Spitze und Preußen so ziemlich auf eine Stufe mit Baiern gestellt werden sollte. König Wilhelm kam aber nicht zum Frstentag, und so scheiterte dieser Plan. Im Inneren Preuens dauerte indes der Konflikt" fort. Kam es auch zu keinem gewaltsamen Ausbruch, so war doch der Zustand ein nn-erquicklicher. Da ward wider Erwarten durch uere Verhltnisse ein Um-schwung herbeigefhrt, der Preußen eine andere Stellung gab und dadurch den inneren Frieden vermittelte. Ii. Der Krieg in Schleswig Holstein 1864, 1. Die Ursachen des Krieges. Exekution des Bundestages 1863. sterreich und Preußen gegen Dnemark. Friede zu Wien, Oktober 18b4. 2. Gasteiner Konvention, August 1865. Neue Zerwrfnisse 1866. 1. Am 15. November 1863 starb der König Friedrich Vii. von Dnemark, und nach dem Londoner Protokoll (S. 224) folgte ihm der Prinz von Glcksburg, Christian Ix Dieser unterzeichnete (18. November) den vom Kopenhagener Reichstag angenommenen Verfassungsentwurf, nach welchem Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde. Damit aber war dem deutschen Bund der Fehdehandschuh hingeworfen. Derselbe beschlo die Exekution und lie am 23. Dezember 1863 12 000 Sachsen und sterreich Hannoveraner in Holstein einrcken. sterreich und Preußen zogen es aber, u. Preußen, ^geachtet der gegenseitigen Eisersucht, schlielich vor, die Durchfhrung der ganzen Angelegenheit in eigene Hand zu nehmen. Diesem Machtspruch muten sich die Mittelstaaten und der Bundestag fgen. Da Dnemark die Forderung der beiden Kabinette, die Verfassung vom 18. November binnen 48 Stunden aufzuheben, ablehnte, so begann der Krieg. Am 1. Februar 1864 erfolgte der Einmarsch des sterreichisch-preuischeu Heeres in Schleswig. Schon am 5. Februar rumten die Dnen vor dem siegreichen Vordringen der Deutschen ihre erste Verteidigungslinie, das Dane-wer11, und zogen sich auf die zweite, die Dppeler Schanzen1, zurck. Am 18. April wurden diese von den Preußen gestrmt und somit war ganz Schleswig in den Hnden der Verbndeten. Jetzt versuchte England eine Vermittlung, indem es mit den europischen Gromchten eine Konferenz zu London erffnete (25. April). Dnemark zeigte sich aber unnachgiebig, und so ging die Konferenz (25. Juni) ohne Erfolg auseinander und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Bereits am 29. Juni eroberte ein preuisches Korps die Insel Alfen1. Gleichzeitig geriet auch die Halbinsel Itland bis zum nrdlichsten Kap in die Gewalt der Verbndeten und zuletzt (Mitte Juli) suberte das sterreichische Geschwader die westfrie-fischen Inseln (Sylt, Fhr1 2c.) von den dnischen Gewaltherren. Da endlich brach der Trotz der Dnen, und am 30. Oktober 1864 Friede wurde zu Wien der Friede unterzeichnet, in welchem der König von zu Dnemark seine Rechte auf die Herzogtmer Holstein, Schleswig und Lauen-Wien bitrg an den Kaiser von fterreich und den König von Preußen abtrat. 2. Nachdem sterreich und Preußen in den Besitz der Elbherzogtmer 1 Das Danewerk, eine Reihe Schanzen, in einer Lnge von 75 km, zwischen der Stadt Schleswig und Friedrichsstadt, S. 224 Anm. 1. Dpp eler Schanzen, S. 222 Anm. 1. Alfen, schleswigsche Insel an der Ostkste von Schleswig. Sylt und Fhr, schleswigsche Inseln an der Westkste von Schleswig.

9. Deutsche Geschichte - S. 272

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
stolzen Stadt gebrochen. Am 28. Januar wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen, und am 1. Mrz zogen 30000 deutsche Soldaten in Paris ein. 9. Der Frankfurter Friede. 10. Mai 1871. Frankreich war vllig erschpft. Am 2. Mrz kam der Friede zustande, der am 10. Mai zu Frankfurt a. M. im Hotel zum Schwan unterzeichnet wurde. Die Franzosen zahlten fnf Milliarden Franken (4000 Millionen Mark) Kriegsentsch-dignng und traten Elsa-Lothringen ab. So endete der ruhmreiche Krieg, in welchem die Deutschen siegreich 16 Schlachten geschlagen und 150 Gefechte bestanden, fast 400000 Kriegsgefangene gemacht, der 7400 Geschtze und mehr als 100 Feldzeichen er-obert hatten. In unserm Vaterlande aber stieg aus Millionen Herzen ein freudiges Groer Gott, wir loben dich!" zum Himmel empor. 10. Das Deutsche Reich. Die schnste Frucht des Sieges aber war die Einigung Deutschlands. Durch Ludwig Ii. von Bayern boten die deutschen Fürsten dem König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an; auch eine Abordnung des Norddeutschen Reichstages erschien und bat ihn im Nameu des deutschen Volkes, die Kaiserwrde anzunehmen. Der König erklrte sich dazu bereit. Umgeben von den deutscheu Fürsten, wurde er am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Nach einem feierlichen Gottesdienste verlas König Wilhelm die Urkunde der die Grndung des neuen Deutschen Reiches und bergab dann dem Fürsten Bismarck seine Ansprache an das deutsche Volk." Darauf trat der Groherzog von Baden vor und rief mit lauter Stimme: Seine Majestt der Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Voll freudiger Begeisterung stimmte die Versammlung ein, während die Musik einsetzte: Heil Dir im Siegerkranz!" Auf den Schlachtfeldern war die deutsche Kaiserkrone geschmiedet worden. Unter dem Jubel der Bevlkerung hielt der neue Deutsche Kaiser seinen Einzug in Berlin, das nun die Hauptstadt des Deutschen Reiches wurde. Vor dem Denkmal Friedrich Wilhelmdlll. senkten sich die eroberten Feldzeichen. Die Enkel hatten sich ihrer Grovter ans den Freiheitskriegen wrdig gezeigt. Im Herbst 1883 wurde auf dem Niederwald zum Andenken an den glorreichen Krieg von 1870/71 und an die Aufrichtung des neuen Deutschen Reichs ein Nationaldenkmal enthllt.
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