Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 58

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 58 — den Bürgern auf 6 Jahre gewählt werden, haben über alle Gemeinde- angelegenheiten zu beraten, über die Ausgaben für die Verwaltung und über die Aufbringung von Gemeindesteuern zu beschließen. i) Geschichtliche Bedeutung. Frankfurt hat schon frühe zu den bedeutendsten Städten Deutschlands gezählt und in der deutschen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Viele denkwürdige Gebäude und Denkmäler legen Zeugnis von seiner großen, reichen Vergangen- heit ab. In der alren Pfalz, die an der Stelle des jetzigen Saalhofes stand, haben einst die karolingischen Kaiser Hos gehalten. Im ehr- würdigen Dome ist so mancher deutsche Kaiser gekrönt worden. Im altertümlichen Kaisersaal des Römers haben die deutschen Fürsten oft beim festlichen Krönnngsmahl gesessen. Im Bundespalais hielt von 1815—1866 der deutsche Bundestag seine Sitzungen ab, und in der Paulskirche tagte 1848 das deutsche Parlament. Jin Hotel zum Schwan wurde 1871 der Friede mit Frankreich geschlossen. Goethe, Deutsch- lands größter Dichter, ist hier geboren. Durch die Einverleibung in den preußischen Staat im Jahre 1866 ist zwar die alte Reichsstadt- Herrlichkeit verloren gegangen; doch hat Frankfurt seitdem einen un- geahnten Aufschwung genommen und gehört heute zu den größten und schönsten Städten des Deutschen Reiches. 2. Westfalen. 42. Westfalen breitet sich in der Gestalt eines Dreiecks zwischen der mittleren Weser und dem Unterrhein aus. Es umfaßt den westlichen Teil des Weserberglandes, das Münsterland und das Sauer- fand. In den beiden ersteren Gebieten bilden Ackerbau und Viehzucht, in dem letzeren Berg- bau und Industrie die Haupt- erwerbsquellen der Bevölke- rung. Die Provinz besteht aus 3 Regierungsbezirken: Münster, Minden und Arns berg. Die Hauptstadt ist Münster im Münsterlande, 90g00 Einw. In dem großen Saale des Rat- Hauses wurde 1648 der West- fälische Friede geschlossen, An den Wänden hängen noch die Bilder der Gesandten, die die Verhandlungen führten. Im Süden der Münsterer Bucht liegt in äußerst fruchtbarer Umgebung Loest (sp. Söst). Andere größere Städte hat das Münsterland, da die Industrie hier fehlt, nicht auszuweisen. An der Weser, in der Nähe der Westfälischen Pforte, Abb. 36. Die Provinz Westfalen.

2. Das Mittelalter - S. 147

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Merktafel. 147 12561273 In Deutschland das Interregnum; in Italien stirbt 1268 Konradin, der letzte Hohenstaufe./C X 1273 beendet Rudolf von Habsburg oas Interregnum; er grndet eine starke Hausmacht; Gegner Ottokar von Bhmen. 1291 Fall Akkons, Ende der Kreuzzugbewegung. 1309 Marienburg Hochmeistersitz des Deutschen Ritterordens. 1356 Karl Iv. verffentlicht die Goldene Bulle; sieben Kurfrsten. 14141418 Konzil zu Konstanz: Beseitigung der Kirchenspaltung. Hus als Ketzer verbrannt. 1415 Burggraf Friedrich von Nrnberg der Hohenzoller wird Kurfürst von Brandenburg. 1453 Die Trken erobern Konstantinopel. 1492 Columbus entdeckt Amerika. 1495 Der Ewige Landfriede; Reichskammergericht. tviederholungstaseln. I. Griechische Geschichte. 1800-1100 Die mykenische Zeit, durch Schliemann bekannt geworden, v. Chr. Prchtig ausgeschmckte Palste, wie sie Homer beschreibt. Knigsgrber mit Schtzen, Goldmasken. um 1100 Der Einbruch der Dorer in Griechenland. Vernichtung der mykenischen Kultur. Groe Verschiebungen Botier, Jonier; die Bewohner des Peloponnes. Im Anschlu daran Kolonisation der Inseln des gischen Meeres und der Ksten Kleinasiens, nachher auch Siciliens und Sditaliens. Die Griechen als Schler der gypter, der Babylonier, Affyrer und Phnicier,/ Sparta. Das dorische Herrenvolk in der Minderheit gegen Heloten und Periken. Nach der Lykurgischen Gesetz-gebung darum festes Zusammenhalten und kriegerische Tchtigkeit ntig, auf die das ganze Staatswesen zugeschnitten ist. Könige, Evhoren, Rat der Alten. Athen. Sagenhafter Tod des Knigs Kodrus. An Stelle des Knigs fortan Archonten. Drckende Herrschaft der Enpatriden. Abhilfe durch 594 Solan. Lastabschttelung, Verbot, Schuldner in die Sklaverei zu ver-kaufen. Anteil der brigen Brger an der Volksvertretung und an den Geschworenengerichten. Rat der Vierhundert. 560510 Tyrannis des Pisistratus und seiner Sohne. Erwerbung der Herrschaft durch Begnstigung des niederen Volkes. Aufschwung Athens: Wegbauten, Wasserleitung, Handel. Miwirtschaft der Shne und ihr Sturz. Dann 509 Die Demokratie des Kleisthenes. Rat derfnfhundert. Grere Anteilnahme des Volkes an der Staatsverwaltung. Scherbengericht.

3. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 35

1887 - Leipzig : Kesselring
Athen im Zeitalter des Perikles. 35 Areopags^, der aus gewesenen Archonten bestand, zu beschrnken und setzte darum den Antrag seines Freundes Ep h ialtes durch, da dem Areopag die Aufsicht der die Sitten der Brger und der den Staatsschatz entzogen werde. Darauf ging er noch weiter. Bisher hatten die rmeren Brger zwar das Recht gehabt, in den Volksversammlungen zu erscheinen, Staatsmter zu bekleiden und zu Gericht zu sitzen; durch Arbeiten aber waren sie daran verhindert worden. Perikles fhrte nun fr den Besuch der Volksversammlung und die Verwaltung des Richteramtes einen Sold ein und machte so die Teilnahme der Unbemittelten an den Staatsangelegenheiten mg-lich. berhaupt suchte er dem Volk Angenehmes zu bieten; darum veranstaltete er Festversammlungen, ffentliche Speisungen, feierliche Umzge und, um auch den rmeren den Besuch des Theaters zu ermglichen, die Verteilung von Geldspenden. Den Aufwand dazu deckte er teils aus der Bundeskasse, welche durch Die Bun-ihn (461) von der Insel Delos nach Athen verlegt worden war, teils aus deskasse den von den Persern erbeuteten Schtzen. Aus' gleichen Mitteln bestritt nach Athen er die herrlichen Bauten, welche er auffhrte. Gegen solche Neuerungen erhob sich die aristokratische Partei und namentlich Cimon. Perikles hatte sich aber bereits in der Volksgunst so befestigt, da Cimon verbannt wurde (S. 34). Erst als Perikles berzeugt war, da Cimon sich fern von den Staatsgeschften halten und sich mit der Leitung des Krieges begngen wolle, bewirkte er dessen Zurckberufung. Ii. Grte Blte von Kunst und Wissenschaft. Dichter, Geschichtsschreiber, Maler, Bildhauer und Redner. Baukunst. Thtigkeit und Reichtum der Brger. Athen, ein Abbild des Griechischen Lebens. Kunst und Wissenschaft in Athen erreichten unter Perikles den Gipfel-Punkt. Damals lebten die Trau er spie ldichter Aschylusf 456, Sopho- Dichter, kles y 406 und Euripides f 406, spter der Lustspieldichter Aristo-phones t 389. Neben diesen leuchteten die Geschichtsschreiber Hero-Geschichts-dot t 410, Thucydides t 400 und spter Fenophon -j- 356 hn-nnr schreibe?. Als Maler genossen Apollodor, Zeuxis und Parrhasius, als Bildhauermaler und Phidias und Polykletus groe Achtung. Auch die Beredsamkeit, Bildhauer, die Tochter republikanischer Verfassung, stand in groer Blte, und wurden die Redner Lysias 1- 374 und Jsokrates's 338 als mustergiltig angesehen. Redner. Perikles regte die Knstler an und wute durch seine Bauten, unter Baukunst, denen die Propylen, der Parthenon und das Odeon die wichtigsten waren, Baumeister, Bildner und Goldarbeiter, sowie die verschiedenen Handwerker in Thtigkeit zu setzen. Kaufleute und Schiffer hatten vollauf zu thun, die Rohstoffe herbeizuschaffen. Dadurch mehrte sich der Wohlstand der Staw. Whrend zu Solons Zeiten (594) ein Vermgen von sieben Talenten eine Seltenheit war, gab es unter Perikles viele Brger, welche 100 und noch mehr Talente besaen. Uberhaupt war Perikles darauf bedacht, die Macht, welche er besa, l Der Areopag war ursprnglich ein Gerichtshof fr Mord und Brand-stiftnng gewesen; Solon aber erhob ihn zu einer Aufsichtsbehrde des gesamten Staates, so da derselbe die Vollziehung der Gesetze, die Abstimmung in der Volks-Versammlung, das Gebaren mit dem Staatsschatz nrtd die Gesittung der Brger zu berwachen hatte; durch Annahme des Antrags von Ephial tes (nicht zu verwechseln mit dem Verrter bei Thermopyl) ward er wieder ans die richterliche Thtigkeit beschrnkt. 3 *

4. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 288

1887 - Leipzig : Kesselring
288 Neue Geschichte. Philo- Auf dem Gebiete der Philosophie waren es nach Kant (<& 213) lophen. Fichte f 1814, Herbart f 1841, Schelling f 1854 und Heael + 1831 welche dem deutschen Volk den ersten Rang in dieser Wissenschaft sicherten Altertums- Unsere Kenntnisse m der Altertumskunde haben eine groe Bekunde. retcherung erfahren durch die Ausgrabungen, die man auf historischen Sttten vorgenommen hat. Wir nennen hier auer den bereits oben (S. 7) erwhnten Botta und Layard noch die Namen Lepsius (i 1884) und Schliemann (geb. 1822). W U J In der klassischen Philologie haben neben anderen Nationen die Deutschen (Gottfried Hermann f 1848, Otfried Mller i 1840 Thiersck 1* 1860, Lobeck "j" 1860, Bckh y 1867, Ritschl f 1876, Georg Eurtius t 1885 u. a. mehr) ihren alten Ruhm bewhrt. Daneben ist in neuerer Zeit besonders durch die Gebrder Jakob Grimm f 1863 und Wilhelm Grimm t 1859, durch Lachmann f 1851, Simrock f 1876, Wackernaqel +. 1869 u. a. die Erforschung der deutschen Sprache und ihrer geschicht-lichen Entwicklung mit hervorragendem Erfolg bearbeitet worden. Auch auf dem Gebiete der Baukunst, der Bildhauerei, Malerei und Musik hat das 19. Jahrhundert Bedeutendes geleistet. Baukunst . viele mittelalterliche Bauten, die teils verfallen, teils unvollendet geblieben waren, sind stilgem restauriert worden, daneben viele neue im klassischen Stile der Gotik oder der Renaissance erstanden. Gewaltige Riesenbauten, hauptschlich der Frderung des Verkehrs dienend, sind ange-legt worden, deren Ausfhrung man frher fr unmglich gehalten htte. Wir nennen davon die Pacific-Eisenbahn \ die Laguuenberbrckung bei Venedig x, den Suezkanal den St. Gotthardtunneldie Hngebrcke, welche New-York mit Brooklin1 verbindet u. s. w. Unter den deutschen Bau-meistern der Neuzeit sind Schinkel y 1841, der Erbauer des Berliner Museums, v. Klenze y 1864, dem Mnchen eine Reihe der herrlichsten Prachtbauten, namentlich die Glyptothek (Sammlung von Skulpturen) und Pinakothek (Gemldesammlung), verdankt, dann Semper y 1879 und Heidelosf f 1865 die berhmtesten. Bildhauerei. on Bildhauern der neuesten Zeit verdienen der Italiener Canova t 1822, der Dne Thorwaldsen f 1844, der Franzose David f 1856, der Englnder Flaxman f 1826, die Deutschen Dannecker in Stuttgart f 1841, Rauch y 1857, Schadow f 1850 und Friedrich Tieck (Bruder des Dichters) in Berlin f 1851, Schwanthaler in Mnchen y 1848, Rietschel f 1861 und Schilling in Dresden, geb. 1828, besondere Erwhnung. Malerei. Die deutschen Maler Cornelius f 1867 und sein Schler Kaulbach 1 Die Pa cific-Eisenb ah n geht von New-Iork der Chicago nach S. Fran-cisco am Stillen (pacific) Ozean und wurde von 1863 bis 1869 erbaut. Dieselbe hat eine Lnge von 5315 Kilometer, die man in 61/2 Tag durchfhrt. Seit der Vollendung dieser Linie sind noch fnf andere Pacificbahnen," die in verschiedenen Richtungen den Osten und Westen Nordamerikas verbinden, erbaut worden. Die Lagunenbrcke, 1845 vollendet, hat eine Ausdehnung von 4 Kilometern und ist die lngste Brcke der Welt. - Der Suezkanal (S. 258) ist Is1/, Kilometer lang. Der St. Gotthardtunnel, 18721882 erbaut, ist 15 Kilometer lang und zur Zeit der lngste Tunnel; seine Kosten betragen 182 Millionen Mark. Brooklin, Nachbarstadt von New-Aork. Die Verbindungsbrcke, 1883 vollendet, ist die grte Kettenbrcke der Erde; sie mit 18251/2 Meter und liegt 40 Meter der dem Meeresspiegel.

5. Das Altertum - S. 35

1893 - Leipzig : Dürr
Pallas Athene, auch Pallas ober Athene genannt, ist die Tochter des Zeus, die strenge, weise Jungfrau, die bett Willen des Himmelsgottes aus Erben vollführt, benn bent höchsten Gotte geziemte es nicht, sich mit dem einzelnen zu befassen. Nach der Sage sollte sie in voller Waffenrüstung bent Haupte des Zeus entstiegen sein, benn sie ist Kriegsgöttin und Göttin der menschlichen Kultur zugleich. Sie ist die Beschützerin des georbneten Staatswesens, der sriebxichen Gewerbe und der Wissenschaft, aber sie führt auch die Bürger im Kampfe für das Vaterlanb an und beschützt die Helben im Schlachtgetümmel. Die höchste Verehrung genoß sie in Athen. Hier, aus dem Burgberge, staub ein altes Heiligtum, das Erechtheion, in bent ein altes Holzbilb der Göttin, das vom Himmel gefallen sein sollte, aufbewahrt würde. Daneben aber erbauten die Athener in der Blütezeit ihres Staates einen neuen, prächtigen Tempel, besten Dach von schönen ionischen Säulen getragen würde und in besten Jnnenraume das Stanbbilb der Athene, von bent Meister Phibias geschaffen, in w und er voller Schönheit prangte. Auch bieses Stanbbilb war aus Golb und Elsenbein hergestellt, der lange, schwere Mantel war aus gebiegenent Golbe und konnte abgenommen werben. Zwischen biesen tieiben Tempeln staub ein kolossales Erzbilb der Athene in voller Waffenrüstung, die Pallas Promachos (Vorkämpferin), auch ein Werk des Phibias. Hoch schaute sie von bent Burgfelsen über das Meer hin; wenn die Schiffer um das Vorgebirge Sunium an der Sübspitze von Attika fuhren, glänzte ihnen halb die golbene Lanzenspitze der Göttin entgegen. Im Tempelbezirk staub auch der nach der Sage von der Göttin selbst gepflanzte heilige Ölbaum. In Athen würde der Göttin zu Ehren ein Fest gefeiert, die Panathenäen (das Fest aller Athener). Es erfüllte eine Woche ant Ende des Juli und ant Anfange des August und würde jebes Jahr gefeiert, nur mit bent Unterschiebe, daß alle vier Jahre die Festlichkeiten besonbers großartig waren. Musikalische und gymnastische Wett-kämpfe folgten aufeinanber. Sänger, Zither- und Flötenspieler, Ringer, Faustkämpfer, Diskuswerfer und Renner warben um bett Preis, einen Kranz von bett Zweigen des Ölbaumes. Der Höhepunkt des Festes war der große Zug auf die Akropolis am Geburtstage der Göttin. Ein mit allerlei Bilbwerk geschmückter Teppichmantel, den die attischen yrauen gewebt hatten und mit dem das Athenebilb im Erechtheion bekleibet werben sollte, war als Segel in einem Schiffe aufgehängt, das auf Rollen fortbewegt würde. Dieses Schiff würde von der Bürgerschaft bis zum Tempel begleitet. Die Jungfrauen trugen Körbe mit Opfergeräten auf dem Haupte, Greife und Greisinnen gingen hinter ihnen her mit Ölzweigen.

6. Das Altertum - S. 7

1893 - Leipzig : Dürr
I. Die ältesten Kutturvötker. 1. Jie Ägypter. In der nordöstlichen Ecke Afrikas, nahe an der Landenge von Suez, die nach Asien hinüberführt, liegt Ägypten. Es ist ein langes, schmales Land auf beiden Seiten des Nil und reicht von dessen Mündung bis zu der ersten Stromschnelle, die man antrifft, wenn man an dem von der Hochebene des inneren Afrika herabkommenden Flusse aufwärts geht. Rechts und links wird dieses Flußthal von kahlen Höhen begrenzt. Diese scheiden es östlich vom arabischen Meerbusen oder dem roten Meere und westlich von der Wüste; das dazwischen liegende Land ist nur etwa zwei Meilen breit, erst an der Mündung des Stromes, im Delta, breitet es sich weiter aus, Ägypten würde eine Wüste sein, wenn nicht der wunderbare Strom, der es durchfließt, alljährlich infolge der lange andauernden Regengüsse in den heißen Gegenden des Äquators eine große Überschwemmung anrichtete, die Ende Juli beginnt und bis Ende Oktober andauert. Von dieser Überschwemmung bleibt auf den Feldern ein fruchtbarer Schlamm zurück und soviel Feuchtigkeit, daß die Ernte in der Regel eine sehr reichliche ist, obgleich es in Ägypten wie in der Wüste fast gar nicht regnet. In dem Nillande wohnte seit der frühesten Zeit ein Volk von derselben Körperbeschaffenheit wie wir, aber von dunklerer Hautfarbe, nicht schwarz wie die Neger, sondern kräftig braun, die Frauen sogar bräunlichgelb, und in der Hauptsache sind die heutigen Ägypter noch dasselbe Volk. Warm und sonnig ist es dort das ganze Jahr hindurch, ja im Juni und Juli vor dem Eintritte der Überschwemmung steigt die Hitze bis auf 33° Reaumur im Schatten; unter dem ewig blauen Himmel haben die Menschen natürlich auch viel weniger Bedürfnisse als die Bewohner kälterer Gegenden, und da der Boden außerdem sehr fruchtbar ist, so konnte es nicht fehlen, daß eine große Menge Menschen

7. Die neueste Zeit - S. 287

1897 - Leipzig : Dürr
— 287 — Triumphbogen bis zur Straße St. Honorä einrücken. Die Forts sollten übergeben werden, die Truppen als Kriegsgefangene die Waffen strecken, aber in der Stadt bleiben. Zugleich wurde eiu dreiwöchentlicher Waffenstillstand bewilligt, während dessen der Friede vereinbart werden sollte. Nur die östlichen Departements Cote d'or, Donbs und Jura waren davon ausgenommen. Am 28. Januar zogen die Deutschen in Paris ein. Gambetta protestierte von Bordeaux aus und verlangte die Fortsetzung des Kampfes, aber die Regierung erklärte seine Kundgebungen für ungültig und zwang ihn damit, sein Amt niederzulegen. Dann winden die Wahlen für die Nationalversammlung ausgeschrieben, und diese selbst trat am 12. Februar iu Bordeaux zusammen. Thiers, der Chef der vollziehenden Gewalt, Favre und Picard führten die Friedensnnterhandlnngen fort. Die Abtrennung des Elsaß verursachte feine Schwierigkeiten, desto mehr die Lothringens. Die französische Regierung machte immer von neuem ausweichende Vorschläge, die von dem Ziele ablenkten. Erst als Bismarck mit Zustimmung des Kaisers und Moltkes die Rückgabe Belforts anbot, verzichtete Thiers ans Metz. Die Kriegskosten wurden auf 5 Milliarden festgesetzt, doch kamen davon 325 Millionen Fr. als Entschädigung für die Eisenbahnen im Elsaß und in Lothringen in Abzng. Am 26. Februar gelangten die Friedenspräliminarien zum Abschluß, und schon in den nächsten Tagen bestätigte die Nationalversammlung zu Bordeaux den Vertrag. Am 3. März empfing Bismarck die Friedensnrkunde, und die Deutschen verließen Paris. Die speziellen Erörterungen fanden zunächst in Brüssel statt, allein bald fingen die französischen Gesandten an, die endgültigen Entschließungen zu verschieben, zu verschleppen und zu bemäkeln, so daß die deutsche Regierung den Argwohn schöpfte, die Franzosen möchten, sobald sie sich wieder etwas erholt hätten, die gemachten Zugeständnisse zum Teil verweigern. Bismarck ließ deshalb mit der begonnenen allmählichen Räumung Frankreichs innehalten und brach die Konferenzen ab. Dies wirkte. Die Frauzoseu, die ohnehin von dem Kommnnerebellion in Paris in Anspruch genommen waren, zeigten sich bereit, in Frankfurt a. M. im Gasthof zum Schwan die Einigung zu stände zu bringen, und am 10. Mai 1871 konnte der Friede auf Grund der Präliminarien geschlossen werden. Frankreich gab 14 508 Quadratkilometer mit 1600 000 Einwohnern 'an Deutschland ab. Den Einwohnern von Elsaß und Lothringen wurde eine Frist bis zum 1. Oktober 1874 gewährt, in der sie sich, ungehindert durch die gesetz-

8. Die neueste Zeit - S. 151

1897 - Leipzig : Dürr
— 151 — nach einer konstitutionellen Verfassung bis zur Ungeduld gesteigert. In Preußen wartete man vergebens auf die endliche Erfüllung der Erklärung, die der König am 22. Mai 1813 von Wien aus gegeben, daß er die Gründung von Reichsständen und die Verleihung einer Verfassung beabsichtige. Friedrich Wilhelm Iii. neigte sich, je älter er wurde, desto mehr dem System Metternichs zu; die Furcht, daß mit-jedem Zugeständnis an den Volkswillen die revolutionären Ideen der Franzosen in Deutschland Boden gewinnen könnten, machten ihn bedenklich. Er fand die lebhafteste Zustimmung und die nachdrücklichste Unterstützung nicht allein bei den Ständen, die von jeher das Privilegium besessen hatten, an der Regierung teilzunehmen, bei dem Adel und der Geistlichkeit, sondern auch bei einer weitverbreiteten Klasse von Gelehrten, Dichtern und Malern, die man unter der Bezeichnung „romantische Schule" zusammenfaßt. Während der französischen Gewaltherrschaft, in einer trüben Zeit, war sie entstanden. Indem sie sich von der traurigen Gegenwart abwandte, suchte sie Ersatz in der Vergangenheit, in der Hoheustauseuzeit, in der Sagenwelt der mittelalterlichen Schriftsteller, der deutschen wie der romanischen, im Rittertum, in der triumphierenden Kirche mit ihren Domen, Klöstern und Kreuzzügen. Dadurch, daß sie aus die glorreiche Herrlichkeit des einstigen deutschen Reiches hinwiesen, halsen sie die Begeisterung der Befreiungskriege entflammen, aber ihre Schwärmerei für das Verschollene, für die feudalen Staatsformen des Mittelalters, machte sie zu willigen Helsern und Dienern der Metternichschen Reaktion. Männer, wie der Philosoph Fichte, dessen in Berlin gehaltene „Reden an die deutsche Nation" zum Kampfe gegen Napoleon anregten, gehörten dieser Richtung an, aber auch die Dichter Tieck, Fouque, Zacharias Werner, Clemens Brentano, die rückwärts drängten in Mysticismus und Patriarchalismus. Selbst in den süddeutschen Staaten hemmten der Einfluß Metternichs und die Partei der Reaktionäre den Aufschwung des nationalen Lebens. In Bayern hätte König Ludwig I. gern dem Geiste der Zeit Rechnung getragen; da er aber auf zu große Schwierigkeiten stieß, suchte er seiner Hauptstadt München und seinem ganzen Lande durch Förderung der bildenden Kunst zu nützen. Großartige Sammlungen, wie die Pinakotheken, Kirchen und Paläste in München, die Walhalla und die Ruhmeshalle bei Regensburg legen von seinem Eifer heute noch ein glänzendes Zeugnis ab. In Württemberg und Baden halfen wohlwollende Fürsten zu einer freisinnigen Ausgestaltung der schon gewährten Verfassung kräftig mit, hier wie dort erhielt die Presse einen freieren Spielraum,

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 75

1907 - Leipzig : Dürr
Athens Blütezeit unter Perikles. 75 des Entschlafenen zierte ein Totenkranz. In den Mund erhielt er eine Münze als Fährgeld für den Fährmann Charon, der die Seelen der Abgeschiedenen über den unterirdischen Fluß Styx in das Totenreich hinüberbringen mußte. Die Leichen wurden bestattet oder verbrannt; kostbare Denkmäler mit Inschriften zeigten die Stelle an, wo die Leiche oder die Asche beigesetzt war. 4. Das goldene Zeitalter der griechischen Kunst und Wissenschaft. In dieser Zeit wurde Athen wesentlich unter dem Einflüsse des hochgebildeten Perikles auch der Mittelpunkt der griechischen Kunst und Wissenschaft; es wurde die „geistige Hauptstadt der Griechenwelt". a) Die bildenden Künste. Mit den herrlichsten Bauten und Kunstwerken wurde damals Athen ausgeschmückt, und mit berechtigtem Stolz konnte der athenische Bürger den fremden Gastfreund, der ihn besuchte, durch die Vaterstadt führen. Schon bei der Einfahrt hatte der Fremdling l V c a beftus Geb.# _ Ttasl Xw v £ dl^ccrturro A, -r. ' • Plan des alten Athen. 1. Rathaus. 2. Kuppelbau. 3. Gemäldehalle. 4. Tempel des Zeus Befreiers. 5. Amtsgebäude des Archon Basileus. 6. Halle des Attikus. 7. Der Stundenzeiger. die drei geräumigen Vorhäfen Phaleron, Mnnychia und Zea bewundern können, ehe sein Schiff in den Haupthafen Piräus mit seinen zahlreichen Werften und Arsenalen einbog. Magazine, vor allem die von Perikles erbaute große Getreidehalle, die Amtsgebäude der Hafenpolizei uni) der Zollbeamten sowie das Börsengebäude, wo die Kaufleute und Reeder zusammenkamen und ihre Geschäfte abschlössen, umgaben den Hafen. Das eigentliche Hafengebiet, mit seinen Herbergen für Seeleute und Kaufherren,

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 37

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. 37 figuren lebenswahr dargestellt haben und diese lebenswahren Einzel-gestalten zubewegten Gruppen zu vereinigen vermochten. Da ihnen das nicht angeflogen ist, lehrt ein Vergleich der im Anhang nebeneinandergestellten Bildwerke. Wir sehen, mit welcher Plumpheit sie anfingen und bis zu welcher Vollkommenheit sie sich emporarbeiteten Die Knste bedrfen zu ihrer Frderung Geld. Nun nahmen nach den Perserkriegen viele griechische Städte einen gewaltigen Wirt-schaftlichen Aufschwung. Sie fhlten auch Dankbarkeit gegen die Götter, deren Hilfe sie die Siege der die Feinde zuschrieben. Darum errichteten sie ihnen prchtige Tempel und lieen diese mit herrlichen Bildwerken ausschmcken. So entstanden auch die groartigen Tempel-bauten zu Olympia und zu Delphi. 4. Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. Nach dem Willen des Perikles sollte seine Vaterstadt die mchtigste, reichste und schnste Stadt der Welt sein. Wer damals in den Pirus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Tausende von Menschen waren mit dem Ein- und Ausladen beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Aber der diesem Treiben herrschte der Geist hoher Ordnung. Am Kai erhoben sich ge-waltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder aufgespeichert wurden. Der Pirus war eine schne Stadt mit seinen groartigen Gebuden und breiten, geraden Straen, die sich rechtwinklig schnitten. beraus lebhaft war der Verkehr, der sich innerhalb der Langen Mauern zwischen den Hfen und der Oberstadt vollzog. Groe Mengen fremden Getreides waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin gebracht. Die Erzeugnisse des athenischen Gewerbefleies, besonders Ton- und Metallwaren, wanderten hafenwrts; denn Athen war auch eine groe Fabrikstadt geworden. Die Oberstadt selbst erschien nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen waren meist eng und winkelig, die Privat-Huser grtenteils unansehlich. Sie hatten nach der Strae zu keine Fenster, wohl aber hufig einen offenen Vorraum, der als Laden oder Werkstatt diente. An den Straenecken standen Marmorfulen mit dem Kopfe des Gottes Hermes, darum Hermen genannt; er war ja der Gott des Verkehrs. Zahlreich und prchtig dagegen waren die ffentlichen Ge-bnde: das Rathaus, wo stets Hunderte ein- und ausgingen, die ver-
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 3
4 7
5 0
6 0
7 0
8 1
9 8
10 0
11 0
12 5
13 1
14 6
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 8
26 3
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 3
35 3
36 0
37 2
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 5
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 51
1 33
2 47
3 35
4 69
5 25
6 32
7 2
8 93
9 150
10 17
11 113
12 17
13 13
14 4
15 30
16 53
17 140
18 14
19 13
20 7
21 132
22 9
23 25
24 46
25 18
26 0
27 13
28 25
29 22
30 3
31 107
32 12
33 16
34 34
35 27
36 26
37 6
38 34
39 8
40 26
41 108
42 11
43 51
44 85
45 51
46 29
47 35
48 78
49 28
50 153
51 28
52 37
53 0
54 14
55 1
56 1
57 12
58 5
59 23
60 273
61 79
62 60
63 47
64 61
65 3
66 16
67 2
68 33
69 8
70 230
71 60
72 45
73 6
74 27
75 6
76 20
77 29
78 9
79 29
80 3
81 5
82 7
83 1
84 39
85 2
86 12
87 8
88 3
89 7
90 5
91 12
92 210
93 10
94 14
95 38
96 11
97 14
98 60
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 111
1 10
2 1
3 10
4 1
5 4
6 7
7 4
8 1
9 9
10 8
11 5
12 5
13 1
14 6
15 0
16 5
17 3
18 2
19 20
20 2
21 4
22 8
23 0
24 2
25 10
26 6
27 2
28 1
29 15
30 1
31 2
32 2
33 36
34 2
35 8
36 4
37 3
38 0
39 16
40 8
41 5
42 2
43 25
44 4
45 0
46 4
47 12
48 8
49 2
50 6
51 16
52 25
53 1
54 29
55 6
56 0
57 3
58 33
59 23
60 4
61 11
62 8
63 4
64 1
65 9
66 4
67 13
68 1
69 0
70 6
71 4
72 22
73 6
74 12
75 8
76 1
77 8
78 4
79 6
80 8
81 74
82 13
83 4
84 0
85 1
86 0
87 1
88 3
89 2
90 1
91 24
92 0
93 2
94 7
95 1
96 1
97 5
98 3
99 7
100 39
101 0
102 11
103 7
104 3
105 95
106 6
107 3
108 8
109 0
110 78
111 5
112 9
113 2
114 4
115 114
116 3
117 2
118 2
119 3
120 15
121 6
122 15
123 10
124 5
125 9
126 5
127 19
128 0
129 5
130 1
131 14
132 6
133 4
134 0
135 1
136 96
137 4
138 1
139 7
140 9
141 3
142 25
143 15
144 4
145 16
146 7
147 3
148 10
149 2
150 1
151 11
152 15
153 0
154 12
155 7
156 7
157 14
158 9
159 3
160 1
161 11
162 0
163 0
164 12
165 31
166 15
167 49
168 10
169 13
170 9
171 5
172 58
173 62
174 0
175 24
176 4
177 11
178 0
179 12
180 8
181 10
182 7
183 78
184 1
185 2
186 3
187 7
188 17
189 13
190 0
191 0
192 4
193 3
194 24
195 1
196 15
197 4
198 3
199 38