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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 111

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Mainfeldzug und die Friedensverhandlungen. Iv 614. 16. Juli konnte der Oberfeldherr General Vogel von Falckenstein dem König melden: Alles Land nrdlich des Maines liegt zu den Fen Ew. Majestt." Als er zum Eeneralgouoerneur von Bhmen ernannt wurde, trieb sein Nachfolger Edwin von Manteuffel die Bundes-truppen durch den Odenwald in den Taubergrund: die Badener, die Wrttemberger und Nassauer wurden nacheinander zurckgeworfen. 3. Nach glnzender Heerschau auf dem Marchfeld trat König Wilhelm die Heimreise an. Im Eisenbahnzuge gewann ihn Bismarck fr die Aus-shnung mit dem Landtag. Grenzenloser Jubel begrte ihn in Berlin. Als er am folgenden Tag, einem Sonntag, um die Mittagsstunde im Weien Saale seines Schlosses den neugewhlten Landtag erffnete, bot er in der Thronrede nach frommem Danke gegen Gott die Hand zu einem Ausgleich, indem er nachtrgliche Genehmigung (Indemnitt") nachsuchte fr die ohne Staatshaushaltsgesetz gefhrte Verwaltung der letzten Jahre. Da unterbrach ein mchtiger Beifallssturm die Thron-rede. Ein solcher König und ein solches Volk: wo war ein Feind stark genug, sie zu berwinden? Eine Probe dieses neuen Treubundes schien bevorzustehen. Napoleon verlangte preuische, bayrische und hessische Grenzstriche als Rompen-sationen" (Herstellung des Gleichgewichts), vor allem Landau, Saarlouis und Mainz. Ohne Bedenken kamen Bismarck und Moltke zu dem Ent-schlu, dem König einen neuen Krieg zu empfehlen gegen sterreich und Frankreich zugleich; denn der endgltige Friede mit sterreich ist erst nachher, zu Prag, abgeschlossen worden. Beide waren berzeugt, da die Sddeutschen sich alsbald auf Preuens Seite schlagen wrden, wenn es gegen die Franzosen gehe. Warum," fragte Bismarck den franzsischen Ge-sandten, wollen Sie uns solche Sprnge machen? Sie mssen es doch wissen, da fr uns die Abtretung deutscher Erde eine Unmglichkeit ist. Wenn Sie auf diesen Forderungen bestehen, so gebrauchen wir darber tuschen Sie sich nicht! alle Mittel: wir rufen nicht nur die deutsche Nation in ihrer Gesamtheit auf, sondern wir machen auch sofort Frieden mit sterreich auf jede Bedingung, berlassen ihm ganz Sddeutschland, lassen uns selbst den Bundestag wieder gefallen. Aber dann gehen wir auch vereinigt mit 800000 Mann der den Rhein und nehmen euch das Elsa ab; unsere beiden Armeen sind mobil, die eurige ist es nicht; die Konsequenzen denken Sie sich selbst!" 4. Napoleon mute sich in die neue Lage finden. Nur die Vereini-gung ganz Deutschlands unter Preuens Fhrung gelang ihm vorerst zu vereiteln: nur bis an den Main sollte der neue Bund sich erstrecken. Dafr wurden Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurt a. M. dem preuischen Staat einverleibt (annektiert") wie Schleswig-Holstein.

2. Griechische und römische Geschichte - S. 9

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Lykurg. Ii Ii23. 9 2. An der Spitze des Staates standen, wie bisher, zwei Knigs-Huser. Die Könige fhrten den Oberbefehl im Krieg und den Vorsitz im Rate der Alten. Mit ihnen berieten sie die Vorschlge, welche dann die Volksgemeinde ohne Besprechung annahm oder verwarf. Die wichtigste Obliegenheit des Spartaners war die Fhrung der Waffen. Dazu bereitete ihn seine ganze Erziehung vor, die erst mit dem dreiigsten Lebensjahr abschlo. Vom siebenten Jahr an wurden die Knaben gemeinsam erzogen. Den Tag fllten kriegerische bun-gen, wobei sie Anstrengungen und Schmerzen lautlos ertragen muten. Ihr Nachtlager war Schilf, das sie selbst im Eurotas holten. Knappe Nahrung sollte zu Kriegslist, ntigenfalls selbst zu Diebstahl anspornen. Jnglinge leiteten und berwachten die Knaben und bereiteten sich so zum Amte des Befehlshabers vor; die Alten sahen lobend oder tadelnd zu. In der Schule lehrte man unter reichlich bemessenen Streichen ein wenig Lesen und Schreiben, Lykurgs Gesetze, die Ge-snge Homers und Kriegslieder, die auf den Mrschen und vor der Schlacht zum Fltenspiel gesungen wurden. Die Mdchen wurden ebenfalls durch bungen im Lauf und Wurf abgehrtet, aber zugleich durch Reigen, wobei sie fromme Lieder sangen, zu anmutiger Haltung gewhnt. Auch die Männer widmeten sich ausschlielich kriegerischen bungen und der Jagd; nur die Nacht verbrachten sie zu Hause. Sie speisten alle gemeinsam, immer in derselben Gesellschaft von je ungefhr 15 Mann, der Kameradschaft, mit der sie in die Schlacht ziehen sollten. Zur gemeinschaftlichen Kche steuerte jeder monatlich bei: Wein und Mehl, Kse und Feigen sowie Jagdbeute und Opferfleisch. Die Hauptmahlzeit war die Schwarze Suppe, die freilich nur dem mundete, der im Eurotas gebadet hatte. Das Mahl wrzten kurze und treffende lakonische" Aussprche; diese durften die Knaben mitunter anhren, aber nicht weiter erzählen: hier," sagte der Tischlteste, auf die Tr zeigend, geht kein Wort hinaus." 3. Einfach war auch Bau und (Einrichtung des Hauses. Man sa nur auf Holzbnken. Am Dach durfte nur das Beil, an der Tr nur die Sge gebraucht werden. Ein Spartanerknig fragte seinen astfreund in Kortnth, da ihm die kunstvolle Zimmerdecke auffiel: Wachsen bei euch die Bume viereckig?" In Sparta gab es nur eisernes Geld. Da war Diebstahl und Raub unmglich, aber auch Handel und Reichtum.

3. Griechische und römische Geschichte - S. 14

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
14 Die Ionier und die Dorer. Nahrung sollte zu Kriegslist, nötigenfalls selbst zu Diebstahl anspornen. Die Übungen der Knaben leiteten und überwachten Jünglinge und bereiteten sich so zum Amte des Befehlshabers vor; die Alten sahen lobend oder tadelnd zu. In der Schule lehrte man unter reichlich bemessenen Streichen ein wenig Lesen und Schreiben, Lykurgs Gesetze, die Gesänge Homers und Kriegslieder, die auf den Märschen und vor der Schlacht zum Flötenspiel gesungen wurden. Die Mädchen wurden ebenfalls durch Übung im Lauf und Wurf abgehärtet, aber zugleich durch Reigen, wobei sie fromme Lieder sangen, zu anmutiger Haltung gewöhnt. Die Männer widmeten sich ausschließlich kriegerischen Übungen und der Jagd; nur die Nacht verbrachten sie zu Hause. Sie speisten alle gemeinsam, immer in derselben Gesellschaft von je ungefähr 15 Mann, der „Kameradschaft", mit der sie ins Feld ziehen sollten. Zur gemeinschaftlichen Küche steuerte jeder monatlich bei: Wein und Mehl, Käse und Feigen sowie Jagdbeute und Opferfleisch. Das Hauptgericht bildete die Schwarze Suppe, die freilich nur dem mundete, der im Eurotas gebadet hatte. Das Mahl würzten kurze und treffende „lakonische" Aussprüche; die Knaben durften mitunter zuhören, aber nichts weiter erzählen: „hier," sagte der Tischälteste, auf die Tür zeigend, „geht kein Wort hinaus." 3. Einfach war auch Bau und Einrichtung des Hauses. Man saß nur auf Holzbänken. Am Dach durste nur das Beil, an der Tür nur die Säge gebraucht werden. Ein Spartanerkönig fragte seinen Gastfreund in Korinth, da ihm die kunstvolle Zimmerdecke auffiel: „Wachsen bei euch die Bäume viereckig?" In Sparta gab es nur eisernes Geld. Da war Diebstahl und Raub zwecklos, Handel und Reichtum unmöglich. Dafür fanden die Bürger, gleich den Bienen, im Zusammenwirken für die Gesamtheit ihr Behagen. In eiserner Rüstung schritt der spartanische Kriegsmann bekränzten Hauptes und singend in die Schlacht. Wer entfloh oder gar den Schild wegwarf, war entehrt für immer. Die Toten trug man auf dem Schilde heim und bestattete sie im Schmucke des roten Kriegermantels und des Olivenkranzes. Die Spartanerin war stolz, wenn einer der Ihrigen in der Schlacht fiel. Eine Mutter übergab ihrem Sohne beim Ausmarsch seinen Schild mit dem lakonischen Wort: „Damit oder darauf!"

4. Europa ohne Deutschland - S. 8

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 8 — 3. Die Mittelalpen. Wir steigen höher hinauf in die eigentliche Alpenregion (1800—2800 m). Kahle Gipfel und steile Felsen ragen auf; zwischen mächtigem Steingeröll stehen vereinzelte Lärchen und Arven. Große Weideflächen breiten sich dazwischen ans. Hier kann sich der Mensch keine dauernde Wohnstätte mehr gründen; nur im Sommer vermag er hier zu weilen. Dann treibt der Senne seine Herde hinauf auf die Almeu, „wo, von der Genziane und Anemon' umblüht, auf feiduem Rafeuplane die Alpenrose glüht". Der Jäger beschleicht die scharf witternde Gemse; Alpenhasen und Raubvögel werden seine Beute. Die Touristen steigeu zu diesen Höhen hinauf, um die großartige Alpen- Welt zu bewundern. Alpenwirtschaft Die Alpen haben ein rauhes und feuchtes Klima, das den Getreidebau nicht mehr zuläßt, wohl aber den Gras- Abb- 5. Alm mit Sennhütte. wuchs begünstigt. Deshalb sind sie reich an vorzüglichen Weideplätzen. Ende Mai ziehen die Herden der Talbewohner hinauf, um den ganzen Sommer über dort im Freien zu weiden. Abends sammeln sie sich in dem „Gaden" in der Nähe der Sennhütte. Diese ist ein kunstloses Blockhaus, das auf eiuer kleinen Grundmauer ruht und von einem breiten, steinbeschwerten Schindeldach gegen Wind und Wetter geschützt wird. Sie enthält meistens nur die alleruotwendigsten Stubengeräte und eiuen großen Herd. Hier bereitet der Senne mit seinem Handbuben ans der Milch seiner Herde den berühmten Schweizerkäse (in den Ost- alpen vorzugsweise Butter). — Bei günstiger Witterung führen die Hirten ein sorgenloses Leben; aber bei Sturm und Unwetter haben sie große Mühe, die aufgeregten Tiere zusammenzuhalten. Im September

5. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 37

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Die Lifel. 37 gewinnt. Die zu Mühlsteinen, Trögen, Bau- und Pflastersteinen umgewandelte Basaltlava wird auf Schiffen oder mit der Eisenbahn in ferne Länder entsandt. Die Lavabrüche sind wie Bergwerke unter der Erde angelegt, viele schräge, 5ibb. 23. Burg Eitz. (Nach einer Aufnahme der Neuen phot. Ges., Steglitz.) weite Gänge führen zur Grube. Auf Leitern und Treppen steigt man von hier aus in die oft 20 m tiefe Sohle. In den $elsertfammerrt der Lavabrüche herrscht das ganze Jahr hindurch eine gleichmäßig niedrige Temperatur, in der das Eis

6. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 81

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Xv. Das Kuhrgebiet. 81 links und rechts von dem hauptstollen oder der Hauptstrecke bergan. Wir klimmen einen solchen Seitenstollen oder Bremsberg hinan, vollgeladene Hunte fördern mit großer Geschwindigkeit die Kohlen hinab und ziehen dabei gleich leere Wagen aufwärts. Einen Augenblick müssen sie halten, damit wir un- gefährdet vorüber können. In gebückter Haltung klettern wir auf dem feuchten, schwarzen und steinigen Loden, dem „Liegenden" des niedrigen Stollens weiter. Seine Decke, das „Hangende", ist durch Balken gestützt, die unter dem gewaltigen Drucke der Steindecke oft wie Streichhölzer zerbrechen. Wir haben eine Arbeits- stätte erreicht. Soeben ist das vor der Kohlenschicht lagernde Gestein losgesprengt worden. Mit picken hacken und klopfen die Hauer das Gestein los, während andere Bergleute, „die Schlepper", die losgelösten Kohlen in Karren laden und zur Hauptstrecke befördern. Wir begrüßen die emsig schaffenden Berg- leute und sind bald in eifrigem Gespräche mit einem der ältern, der uns unter anderm auch von den Gefahren seines schweren Berufes erzählt. Schon manche seiner Kameraden sind durch das Hangende Gestein getötet oder verschüttet worden, andere wurden ein Opfer der schlagenden Wetter. In der Erde bilden sich nämlich böse Gase, die man durch Anlage von Luftschächten aus der Grube zu entfernen sucht. An der Zlamme seiner Sicherheitslampe, die stets geschlossen sein muß, kann der erfahrene Bergmann erkennen, ob schlagende Wetter drohen. Entzünden sich diese gefährlichen Gase, so verbrennen die Bergleute jämmerlich oder werden durch die erstickenden Dämpfe hinweggerafft. „Dennoch," so schließt unser Bergmann, „gehen wir täglich unverzagt mit dem freudigen ,Glück auf' an unser Werk,- denn wir stehen in Gottes Schutz." Wir scheiden von den braven Bergleuten mit dem Gruße „Glück auf" und wenden uns wieder dem Stollen zu. „Es ist still um uns her. Obwohl über 1000 Berg- leute in der Grube arbeiten, ist von ihnen keiner mehr in unserer Nähe. Ihr Arbeitsbezirk verbreitet sich über ungeheure Strecken. Oer einzige Laut in der Stille ist unser eigenes Atmen und das Tropfen herabrieselnden Wassers auf den Boden der Gänge, vor uns starrt die Kohle in glänzenden Blöcken, über uns droht, durch Balken gestützt, eine gewaltige Lage grauen Schiefers. Eine Weile überlassen wir uns dem Eindrucke dieser unterirdischen Welt, und seltsam — mit einem Trale steigt ein farbenprächtiges Bild der Vorzeit vor unsern Augen auf. Wir sehen vor uns eine Landschaft mit hohen, fremd- gestalteten Bäumen. Gewaltige Schachtelhalme und Bärlappe erheben ihre hohen Stämme und wunderlichen Blätterkronen, prächtige Palmen stehen dazwischen, hohe Nadelhölzer bereichern das Pflanzenbild, und baumartige Farnkräuter geben der Landschaft einen eigenen Reiz. Zwischen sumpfigen Inseln und Land- zungen dringt allerwärts das Wasser des Meeres hinein. In seinen Fluten schießen Zische aus der Zamilie der Haie dahin, während am Lande beutegierige Schlangen und Eidechsen einherschleichen. Tropische Hitze liegt über dieser Natur, und Wasserdünste verschleiern die Luft. Was wir da schauen, erscheint wie ein Traum, und doch war es einst lebensvolle Wirklichkeit. Auf diesem Boden war vor vielen tausend Jahren eine stolze Welt. In der vor uns Schulz, Heimatkunde für die Provinz Rheinland. 6

7. Bis zum Interregnum - S. 5

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 5 — stammen wucherte Strauchwerk mit Schlingpflanzen und Farnkräutern in üppiger Fülle. Unter den Bäumen überwogen die Laubbäume (Buche, Linde, Eiche, Esche, Ulme, Erle). Von den Nadelbäumen kam meist die Tanne vor, die auch auf feuchtem Boden gedeiht. Der Wald hat manchem Gebirge den Namen gegeben, z. V. Schwarzwald, Harz (hart — Wald), Haardt, Speffart (Spechtswald). Für Wald hatte der Deutsche noch andere Namen. So verstand er unter Busch niedriges Laubholz, unter Hag einen kleinen, von Dornen durchzogenen Wald. An den Waldreichtum erinnern auch viele Ortsnamen, besonders alle, die auf Hain, horst, forst, bufch, wald, loh, hart enden. Belebt war der Wald von zahlreichem Wild, aber er beherbergte nicht nur Hirsche und Rehe, sondern auch den kräftigen Auerochs mit seinen furchtbaren Hörnern, den raubgierigen Wolf, den zottigen Bär, das Elentier, Luchse und wilde Katzen. Sie wurden den Bewohnern des Landes gar oft gefährlich, und der Mensch war gezwungen, einen fortwährenden Kampf mit ihnen aufzunehmen. Wenn nun auch jetzt die gefährlichen Gäste aus unfern Wäldern längst verschwunden siud, so werden wir doch durch zahlreiche Ortsnamen noch heute an den ehemaligen Wildreichtum erinnert; mau denke nur an Bärenstein, Wolfenbüttel, Anerstädt, Ebersbach, Hirschberg n. a. So sehr nun anch der Wald den Verkehr und den Anban des Landes hinderte, so war er doch unsern Vorfahren eine unerschöpfliche Vorratskammer, die sie auch mit größter Sorglosigkeit ausnützten. Er lieferte das Material zu den verschiedensten Bedürfnissen des Haushalts und des Lebens. Aus den: Holze des Waldes baute der Germane sein Hans, aus ihm zimmerte er seine einfachen Möbel, aus ihm schnitzte er mancherlei Geräte, wie Näpse und Becher, er verarbeitete es zu Gefäßen und Ackergeräten. Aus dem Holze fertigte er seine Waffen, seinen Schild, seinen Speer (Esche), seinen Vogen (Eibenholz) und seine Pfeile. Mit dem harten Buchenholz heizte er feinen Wohnraum, und das Kienholz gab ihm das Licht. Für den Verkehr auf dem Waffer lieferte der Wald die Fahrzeuge, und endlich schuf der Germane schon in früher Zeit ans dem Holze auch dem Toten eine Behausung. Die Tiere des Waldes gaben dem Menschen Nahrung und Kleidung. Eicheln und Bucheckern dienten der Viehstitterung.

8. Mitteleuropa - S. 46

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — Salzlager Deutschlands. Die reichste Ausbeute an Salz liefert das Sleinsalzbergwerk zu Staßfurt an der Bode (f. Abb. 36). Das Salz liegt hier 300 m tief und bildet eine mächtige Schicht von 400 m Dicke. Die obersten Lagen bestehen aus Bitter, Kali- und andern Salzen, den sogenannten Abraumsalzen (c). Diese haben ihren Namen daher, daß man sie früher für wertlos hielt, sie also erst ab- räumen mußte, bevor man zu dem darunterliegenden Steinsalz (d) ge- langen kann. Das Steinsalz wird gemahlen und als Tafelsalz in den Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Man gewinnt eine Reihe wichtiger chemischer Erzeugnisse daraus, z. B. Salpeter, Pottasche u. a.; auch sind sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit Düngesalzen versorgt Staßsurt nicht nur ganz Deutschland, sondern auch England und Amerika. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und, ausgedehnte Hohlräume sind dort unten ent- standen. Stellenweise liegen 12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen, läßt man gewaltige Pfeiler stehen. Staatliche Einteilung. § 34. Der nördliche Teil der Landschaft gehört zur preußischen Provinz Sachsen. Der südliche Teil umfaßt den nengebildeten Staat „Groß- thüringen", der dadurch entstanden ist, daß sich acht kleinere Staaten, die diesen Raum einnehmen, zu einem Staate zusammengeschlossen haben. Diese acht Kleinstaaten heißen: 1. Sachsen-Weimar, 2. „ -Koburg- Goth a, 3. „ .Meiningen, 4. „ -Altenburg, 5. Reuß ältere Linie, 6. Reuß jüngere Linie, 7. Schwarzburg-Rudolstadt, 8. Schwarzburg-Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Hannover, ferner die Volksstaaten Braunschweig und An- Halt-Dessau. 1. In Sachsen-Weimar-Eisenach ist die Hauptstadt Weimar. Weimar genießt den Ruf, Deutschlands Dichterstadt zu sein. Hier lebten vor etwa 100 Jahren an dem Hofe des Herzogs gleichzeitig Goethe und Schiller. Schöne Standbilder erinner» an dil becken

9. Für die Oberstufe - S. 45

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vi. Kulturbilö. 45 Kuch die Bienenzucht, die bisher fast ausschließlich von den Landlehrern betrieben wurde, findet immer mehr Eingang in ländlichen Dreisen, da für den Honig jetzt schon ein guter preis gezahlt wird. 1910 gab es in Pommern 132 300 Lienenstöcke- damit besetzt unsre Heimat den vierten Platz in Preußen. Die Bienenzucht wurde schon von den slawischen Einwohnern Pommerns gepflegt und von diesen durch die deutschen Einwanderer übernommen. Im Mittelalter blühte die Waldbienenzucht. Zichten und Riefern, Haseln und Salweiden, Heidekraut und Beerensträucher aller Art boten den Bienen reiche honigquellen, vie Bienenzüchter (Leutener) richteten in geeigneten Bäumen für ihre Immen eigene Wohnungen her. Mit Vorliebe wurden starke, gesunde Riefern an windgeschützter Stelle als Beuten- bäume genommen, die zwischen Beerensträuchern und Heidekraut in der Nähe eines kleinen Wassertümpels oder rinnenden Lächleins standen und so den Lienen Gelegen- heit zum Trinken gaben. Etwa 2 m über dem Waldboden wurde im Frühling oder herbst im vollen holz ein Raum von y2 m höhe, Breite und Tiefe ausgehauen, vie zugehauenen „Beuten" blieben einige Wochen lang offen, damit sie gehörig austrockneten, vann wurde die nach Norden gerichtete rechtwinklige Öffnung mit einem genau ein- gefügten Brettstück verschlossen. Nam die Zeit heran, da die Schwärme aus ihren alten Wohnungen auszogen, dann rieb man die Innenseite der neuen Beuten mit Wachs und wohlriechenden Kräutern aus. vie Bienen nahmen solche Wohnungen gern an, und den Beutenern blieb dadurch die Mühe des Schwarmeinfangens erspart. Oas Klugloch wurde auf der Sonnenseite in den Stamm gebohrt, hier zogen nun im Sommer die Schwärme entweder freiwillig ein oder wurden, wenn sie gefaßt waren, hineingeworfen. In diesem Jahre kümmerte man sich dann nicht mehr um die Lienen. Wenn aber im nächsten Zrühjahr die Lienen mit gelben Höschen am Flugloch hingen, dann kam der Besitzer des Bienenbaums und schnitt die honiggefüllten Waben des Vorjahres heraus. Sämtliche Bienenbäume eines Waldgebiets nannte man die Leuten- weide, die nur durch den Landes- oder Grundherrn gegen eine bestimmte Abgabe an Honig, Wachs oder Geld verliehen wurde. heute werden die Bienenschwärme nicht mehr in den Bäumen des Waldes unter- gebracht, sondern in Nörben aus Stroh oder kastenartigen Häuschen, die ein bequemes herausnehmen der vollen Waben gestatten. Die einheimische Biene ist durch Ein- führung fremder Bienenarten (italienischer) veredelt worden. 2. Bodenschätze. Mineralische Bodenschätze hat Pommern nur in geringem Maße aufzuweisen. Es fehlen die Erze und die Rahlen. Wohl findet man in manchen Gegenden das Nasen- eisenerz, aus dem in frühern Zeiten Eisen gewonnen wurde, viese Betriebe sind aber jetzt ganz eingestellt worden oder verwenden nur ausländisches Noheisen, wie z. B. Torgelow. Die wenigen Braunkohlenflöze, die man in einzelnen Gegenden des Landes erbohrt hat, sind nur zum Teil abbauwürdig und nicht imstande, die Ent- Wicklung der Industrie zu fördern. Oer beachtenswerteste Brennstoff, den die pommersche Erde birgt, ist der Torf, der noch immer in Millionen von Stücken mit Maschinen gestochen wird, vie umfangreichsten Torfmoore sind das peenetalmoor, das Rolberger Stadtmoor und das Lebamoor. Salz wird nur als Sole in Greifswald, Heringsdorf, Vievenow, Rammin und Rolberg gewonnen und hier nur noch zu Heilzwecken verwandt. Oer große Bedarf an Pflaster- und Schottersteinen macht sich schon in dem Abnehmen der Stein mengen des Landrückens bemerkbar. Ja, sogar schon die Steinmauern vieler Gehöfte sind dem Verbrauch zum Opfer gefallen. Ziegelsteine werden aus Lehm gebrannt. Ralksandsteine werden in sandigen Landstrichen erzeugt. Ralköfen verarbeiten die R a l k lager von Bartin, Zarnglaff, Zritzow, Rlemmen. Die Kalklager haben große Bedeutung für die Landwirtschaft. Man führt

10. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 130

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
130 Ii. Dort der Revolution zur Neichsgründung. der Politik am empfindlichsten bekämpft während der Dauer unseres Garantievertrages über Italien und des späteren Kprilbündnisses 13; es wird uns auch ferner bekämpfen, denn es ist kein willkürliches Gelüst, sondern die natürliche Lebensbedingung des heutigen Österreich, Preußen nicht stärker werden zu lassen, sondern seine Macht zu mindern, wenn es angeht. Der hauptsächlichste und stärkste unter unseren Genossen im Deutschen Bund hat eine politische Bahn eingeschlagen, die ihn zum notwendigen Gegner unserer Interessen macht und selbst in Fällen der äußersten gemeinsamen Not schwerlich eine ehrliche und nachhaltige Jjilfe von ihm erwarten läßt, von einem wichtigen Teile der übrigen steht die Leistung der Bundespflicht im Kriegsfalle nicht zu erwarten, und im Frieden haben wir keineswegs den Einfluß auf die Gesamtheit, die mit unseren Bundespflichten im Verhältnis stände und uns für unsere eigene Gebundenheit entschädigen könnte. U)ir können deshalb nicht mehr, wie vor 1848, den hauptsächlichen oder gar ausschließlichen Stützpunkt unserer auswärtigen Politik in den durch die Bundesverträge bedingten Verhältnissen nehmen. Die Stütze ist morsch, und wir fallen unzweifelhaft, wenn wir unsere Anlehnung an sie allein nehmen. Wenn von unseren alten Bündnissen in der veränderten Konstellation 14 der Politik nicht mehr zu erwarten ist, daß sie ihren Zweck erfüllen, so können wir (Einfluß und Sicherheit nur dadurch wiedergewinnen, daß wir neue anbahnen oder die alten regenerieren15, falls es möglich ist, sie zu erhalten. Die nordische Allianz von vor 1848 werden wir nicht einfach wiederherstellen können. Rußland, Österreich und Frankreich sind andere geworden, als sie damals waren. Österreich hat der erhaltenden Politik entsagt und will nach drei Richtungen hin, besonders aber in Deutschland und im Grient wachsen, Rußland fühlt nicht mehr den Beruf, der
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