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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 123

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 123 — pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach- stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien. Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911. Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker Österreich .... 1370520,, „ Rußland .... 1893000,, Frankreich .... 650494 „ „ Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben- zucker aus. Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf, Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange- nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn- dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam- berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt- sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er- zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale- tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank- reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine, jedoch an erster Stelle. 3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen- reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie

2. Europa ohne Deutschland - S. 26

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 26 — Sommer folgt der kalte Winter, auf die Hitze des Tages die empfind, liche Kühle der Nacht. Die höher gelegenen Landstrecken der Tiefebene sind zu baumlosen Steppen geworden, die der Ungar „Pußten" nennt. Im Frühjahr gleichen sie einem üppigen Blumengarten; aber im Sommer verdorren Gräser und Kräuter unter der sengenden Hitze der Sonne und dem verzehrenden Hauch der Winde. Das Land wird dann zur staubigen Einöde. Die Herbstregen rufen zwar wieder einiges Grün hervor; aber bald kommt der rauhe Winter, der mit seinen Schnee- stürmen den im Freien bleibenden Pferde- und Rinderherden oft ge- fährlich wird. In diesen Pußten hat sich Jahrhunderte hindurch ein eigenartiges Hirtenleben erhalten; mit der zunehmenden Bebauung des Landes verschwindet es jedoch mehr und mehr. Die Abhänge der Gebirge und die Niederungen an den Flüssen haben nicht so sehr unter der Trockenheit und Hitze des Sommers zu leiden. Sie sind die Kornkammer Ungarns und gehören zu den getreidereichsten Ländern Europas. Im Banat Zwischen Donau, Theiß und Maros), dem Paradiese Ungarns, gedeihen sogar Reis'und Südfrüchte. — Ungarn hat auch viele kalte und warme Mineralquellen. c) Städte: Die prächtige Hauptstadt Budapest, 880000 Einw., ist infolge ihrer günstigen Lage der Mittelpunkt des ungarischen Handels. Sie besitzt große Kunstmühlen und Maschinenfabriken. Ein dorfähnliches Aussehen hat das im oberen Theißgebiet gelegene Debreczin (dsbrezin), 93000 Einw. Große Viehmärkte. An der Marosmündung Szegedin Mgedin), 118000 Einw., das oft unter Überschwemmungen zu leiden hat. Zwischen Theiß und Donau Maria Theresiopel. 95000 Einw , mit großen Getreide- und Viehmärkten. Im Banat die Festung Temesvar. 3. Die Bewohner des Tieflandes sind größtenteils Magyaren. Sie ziehen das freie Landleben dem Aufenthalt in den Städten vor. Ihr Nationalstolz überhebt sich gern über andere Völker. In den Nord- karpathen und südlich von der Drau wohnen Slawen, in Sieben- bürgen auch Rumänen und Deutsche. Letztere finden sich auch in andern Gegenden Ungarns und fast in allen größeren Städten. Sie waren die Lehrmeister der Ungarn im Ackerbau und in den Gewerben, werden aber jetzt von ihnen vielfach unterdrückt. Ii. Das Königreich Kroatien-Slawonien und die Freistadt Finme. Slawonien liegt zwischen Drau und Save. Die fruchtbaren Niederungen liefern Getreide, die großen Eichenwälder gutes Bauholz.

3. Europa ohne Deutschland - S. 76

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 70 — bäum Olivenöl und der Weinstock Wein, Rosinen und Korinthen für die Ausfuhr. Die Gebirge sind durch eine sinnlose Waldverwüstung ihres Schmuckes beraubt worden. Der Regen hat infolgedessen den Humusboden fortgeschwemmt, so daß die Aufforstung sehr erschwert ist. — Die großen Ziegenherden nähren sich von dem dürftigen Gras der Weiden und dem Blattwerk der Sträucher. 3. Die griechischen Inseln sind als Fortsetzung der Gebirge des Festlandes anzusehen. An der Westküste liegen die an Wein, Öl und Südfrüchten reichen Jonischen Inseln, deren bekannteste Korsu ist. Dort hat unser Kaiser eine Besitzung, das Achilleion. Von den Inseln des Agäischen Meeres ist Eubäa die größte. Iii. Das Königreich Bulgarien. (So groß wie Bayern und Württemberg. 4,3 Mill. Einw.) § 59. Bulgarien breitet sich zu beiden Seiten des Balkans aus. Der nach Norden zur Donau hin abfallende Teil ist fruchtbar und reich an Getreide. Nach Süden hin fällt das Gebirge steil ab. Herrliche Rosen- Haine schmücken hier die Täler, und in der weiten Ebene von Ost- rumelien, die von der Maritza durchflössen wird, gedeihen Mais und Wein. Bei Kasanlik wird Rosenöl bereitet. Die Hauptstadt Sofia, 103000 Einw., und Philippopel in Ostrumelieu treiben leb- hasten Handel. Am Schwarzen Meer liegt die Hafenstadt Warna. Iv. Das Königreich Serbien. (So groß wie Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen. 2,9 Mill. Einwohner.) § 60 Serbien umfaßt das Flußgebiet der Morawa. Es ist ein von Natur sehr reiches Land, dessen Bebauung aber noch auf einer sehr niedrigen Stufe steht. Den besten Getreideboden findet man in den Tälern der Morawa und der Save. An Obst und Wein hat Serbien Überfluß. Von größter Bedeutung ist die Viehzucht. Die Eicheln der großen Wälder dienen den Schweineherden als vorzügliches Futter. — Der Reichtum der Berge an Kohle, Eisen und Blei wird noch wenig ausgebeutet. Die Hauptstadt Belgrad, 90000 Einw., eine in den Türkenkriegen viel umstrittene Festung, liegt an der Mündung der Save in die Donau. Sie beherrscht den südlichen Zugang zur Ungarischen Tief- ebene. Von hier führt die Orientbahn im Morawatal hinauf nach

4. Europa ohne Deutschland - S. 156

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 156 — gebirge und einer Hochebene, Die K ü stenebene hat einen frucht- baren Lehmboden, der gut angebaut ist und Mais, Erdnüsse und Abb. 97. Buschsteppe in Togo. Abb. 93. Dorf in Togo. Baumwolle hervorbringt. Auch Öl- und Kokospalmen gedeihen hier vorzüglich. Die Urwälder des Randgebirges liesern große Mengen Kautschuk. Die Hochebene endlich ist mit mannshohem Gras be-

5. Europa ohne Deutschland - S. 179

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 179 — licher Bewässerung bringt er auch reichlich Mais und Weizen hervor. Das Gebiet östlich des Stromes kann man in die Baumwollenzone und in die Getreidezone einteilen. Erstere reicht vom Golf von Mexiko bis etwa zum 32. Breitenkreis. Hier dehnen sich jene großen, von Negern bearbeiteten Plantagen aus, die 2h der Baumwollenernte der ganzen Erde erzeugen und die aus der Union das erste Baum- wollenland der Welt machen. (Die amerikanische Ausfuhr an Baumwolle betrug 1911 2172 Mill. Jl.) Neben Baumwolle wird auch viel Reis und Zuckerrohr angepflanzt. — Weiter nach Norden, bis zu den Kanadischen Seen, erstreckt sich die Getreidezone. Sie erzeugt in ihrem südlichen Teil ungeheure Mengen Mais, 3a der gesamten Mais- ernte der Erde. — An seine Stellen treten weiter Weizen und dann Hafer. Durch diese reichen Ernten an Mais, Weizen und Hafer ist die Union das erste Getreideland der Erde. — Auch Tabak und Hopfen werden in großen Mengen angebaut. Aber nicht nur der Ackerbau, sondern auch die Viehzucht blüht im Mississippibecken in außerordentlichem Maße. Der Grasreichtum der Prärie und der Überfluß an Mais und Hafer geben großen Herden von Pferden, Rindern, Schweinen und Schafen reichliche Nahrung. Die Union besaß 1910 70 Mill. (20 Vs) Rinder'), 48 Mill. (22) Schweine, 37 Mill. (73/4) Schafe. Infolgedessen führen die Vereinigten Staaten große Mengen von Fleisch, Schmalz und Wolle aus. Wegen all dieser reichen Erzeugnisse ist das Mississippibecken eines der wichtigsten Ackerbaugebiete der Erde. d) Besiedelung. In diesem von der Natur so sehr begünstigten Gebiet sind in wenig Jahrzehnten große Städte aufgeblüht. Im Mündungsgebiet des Mississippi liegt New Orleans, 340 L00 Einw., der erste Baumwollenausfuhrhafen der Erde. — In sehr günstiger Lage, am Zusammenfluß von Mississippi und Missouri, St. Louis, 700000 Einw., der Stapelplatz für Mais, Weizen, Tabak, Holz, mit großen Müllereien, Brauereien und Tabakfabriken. Am Michigansee liegt Chicago. „An der Ausmündung des Jllinoiskanals gelegen, besitzt Chicago direkte Wasserverbindung durch den Lorenzstrom mit dem Atlantischen Ozean, durch den Mississippi mit dem Golf von Mexiko". In 80 Jahren hat sich die ehemalige Trapperstation zu einer Stadt von 2,2 Mill. Einw. aufgeschwungen. Chicago ist heute der größte Markt dererde für Getreide, Vieh und Holz. Es besitzt großartige Viehhöfe und Schlächtereien, in denen jährlich etwa 8 Mill. Schweine und 500000 Rinder ge- *) Die eingeklammerten Zahlen gebenden entsprechend. Bestand Deutschlands an. 12*

6. Europa ohne Deutschland - S. 160

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 160 — Winter- und Frühjahrsregen Weizen und Mais in reicher Fülle; aber auch Apfelsinen und alle andern Südfrüchte, Wein und feine Gemüse gedeihen vortrefflich. In den Wäldern findet sich die Korkeiche. Der Hochebene fehlt es an hinreichendem Regen; sie ist deshalb zum großen Teil Steppe. Hier wächst das Halfagras, das zur Papierfabrikation gebraucht wird. Auf den ausgedehnten Weiden werden die feurigen Berberroffe gezüchtet. Auch Ziegen- und Schafzucht stehen in hoher Blüte. Von Raubtieren kommen der dunkelmähnige Löwe und die ge- fleckte Hyäne vor, die früher auch in Südeuropa heimisch waren. Viele unsrer Zugvögel verbringen den Winter in den Atlasländern. Die Gebirge sind sehr reich an Eisen und Kupfer. Staatliche Einteilung. Staatlich zerfällt das Gebiet in Marokko, Algerien und Tunis, die alle unter französischem Einfluß stehen. Abb. 100. Im algerischen Atlas. 1. Das Sultanat Marokko ist französifcher Schutzstaat. Die wichtigsten Städte sind Fes, 150000 Einw., und Marokko oder Marrükesch, 50000 Einw. Der Hauptausfuhrhafen und Sitz der europäischen Konsuln ist Tänger. 2. Algerien ist französische Kolonie. Sie ist durch das Anlegen artesischer Brunnen und durch audere Bewässerungsanlagen ein blühendes Land (der Gemüsegarten Frankreichs) geworden. Hauptstadt: Algier, 100000 Einw. 3. Tunis mit der gleichnamigen Hauptstadt ist französischer Schutz- staat. An der Küste liegen die Ruinen des einst seebeherrschenden Karthago. H. Die Juseln um Afrika. 1. Die Inseln des Atlantischen Ozeans. Portugiesisch sind die Azoren, Madeira und die Kapverdischen Inseln. Madeira zeichnet

7. Europa ohne Deutschland - S. 167

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 167 — 2. Bolivia. Die größte Stadt ist La Paz (Pas), 80000 Einw. Wegen seiner Silbergruben war einst Potosi weit berühmt. 3. Peru, das Goldland Südamerikas (Vergl. § 131). Die Hauptstadt ist Lima, 140000 Einw., ihr Hafen Callao (kalj-w). Wir beziehen aus Peru Gold und Guano, der sich in großen Lagern auf den kleinen Inseln an der Westküste findet; außerdem Chinarinde (Chinin). 4. Ecuador. Die Hauptstadt ist Quito (fito), 80000 Einw., gerade unter dem Äquator. 5. Colombia ist nach dem Entdecker des Erdteils benannt. Haupt- stadt Bogota, 120000 Einw. 6. Venezuela. Die Hauptstadt heißt Caracas, 60000 Einw.; der Hanpthafen ist La Guayra. Ii. Das Tiefland der großen Stromsysteme. Einteilung. Wir teilen das große Tiefland, das zwischen die § 125. Gebirge des Westens und des Ostens eingebettet ist, ein in das Tiesland des Orinoko oder die Llanos (Lj^nos-Ebenen), das Tiefland des Amazonenstromes oder die Selvas (Wälder) und das Tiefland des Rio de la Plata oder die Pampas (Ebenen). 1. Die Llanos. a) Bewässerung. Die Llanos werden von dem Orinoko durch- § 126. flössen, der das Hochland von Guayana in einem großen Bogen umströmt und in einem Delta in den Atlantischen Ozean mündet. Er entsendet den Cassiquiare nach Süden in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, so daß dieser mit dem Orinoko in natürlicher Verbindung steht (Gabelung oder Bisnrkation). Die Ursache dieser Erscheinung ist das Fehlen einer Wasserscheide zwischen den beiden Stromsystemen. b) Erzeugnisse. Die bewaldeten Flußufer haben einen fruchtbaren Boden und eignen sich vortrefflich zum Anbau von Kaffee, Kakao und Tabak. An dem linken Orinokoufer ziehen sich unendliche Grassteppen hin. In der trockenen Jahreszeit (Oktober bis April) wird das Land zur Wüste, in der Regenzeit aber gleicht es einem See. Wenn sich dann die Wasser verlaufen haben, überzieht sich der Boden rasch mit einem Grasmeere, in dem Rinder und Pferde reichliche Nahrung finden. Politisch gehören die Llanos zu Venezuela.

8. Europa ohne Deutschland - S. 88

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 88 — Meer. In tief eingeschnittenen Tälern fließen Duero, Tajo und Guadiana nach Westen. Diese Flüsse sind im Sommer arm an Wasser; die westlichen Randgebirge durchbrechen sie in Stromschnellen. Für die Schiffahrt haben sie deshalb nur geringe Bedeutung. Die hohen Randgebirge entziehen die Hochebene dem mildernden Einfluß des Meeres. Daher zeigt das Klima die schroffsten Gegen- sätze in bezug auf die Temperatur. Heiße Tage wechseln mit kühlen Nächten ab; ans die sengende Hitze des Sommers (bis 42° C.) folgt die trockene Kälte des Winters. Madrid hat „neun Monate Hölle und drei Monate Winter". Im Frühjahr und im Herbst gießt der Regen „in Krügen" herab, wie der Spanier sagt; aber der Sommer ist trocken, da die vom Meere kommenden Winde ihre Feuchtigkeit schon an den Randgebirgen niedergeschlagen haben. Deshalb ist der Pflanzenwuchs meist sehr dürftig. Das Gras wächst nicht in geschlossenem Rasen, sondern in einzelnen Büscheln. Es reicht nur hin für die fein- wolligen Schafherden (Merinos), die auf den Steppen ihre Nahrung suchen. An den Flüssen und in den künstlich bewässerten Niederungen gibt es dagegen fruchtbare Felder. In der Mitte des Landes liegt die Hauptstadt Madrid, 600000 Einw., Universität, Kreuzungspunkt der bedeutendsten Eisen- bahnen des Landes. Am Tajo die Sommerresidenz Aranjuez und das früher mächtige Tolödo (Degenklingen). § 72. 3. Die Andalusische Tiefebene bildet eine tiefe Mulde zwischen der Sierra Morena und der Sierra Nevada. Sie wird von dem wasserreichsten Strome Spaniens, dem Gnadalqnivir, durchflössen iguadi al kiwir^ Fluß, der große). Sie ist die Kornkammer Spaniens. Unter der südlichen Sonne gedeihen hier Weizen, Mais, Reis, Wein, Zuckerrohr, Baumwolle, Feigen und Orangen. Der Andalnsier ist heiter, äußerst gefällig und gastfrei. Er hat seine Freude an Tanz und Gesang. (Äranüda, 77 000 Einw., ist durch seinen alten Maurenpalast, die Alhambra, bekannt. Cördoba, ehemals die Hauptstadt des Mauren, reiches, ist jetzt eine stille Gartenstadt. Sie liegt inmitten einer frucht- baren, gut angebauten Landschaft. Sevilla, 155 000 Einw., hat große Zigarrenfabriken. Cadiz ist Ausfuhrplatz der Erzeugnisse Andalusiens und Haupthandelsplatz Spaniens am Atlantischen Ozean, zugleich Kriegs- Hasen. § 73. 4. Die Sierra Nevada und die Landschaften an der Mittel- meerküste. Die Sierra Nevada (= Schneegebirge) ist als Fort- setzung des Atlasgebirges (in Nordafrika) anzusehen. Sie erreicht eine

9. Europa ohne Deutschland - S. 90

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 90 — Barcelona, 590 000 Einw. Es ist durch seine Eisenwerke, Webereien und Glasfabriken die erste Industriestadt Spaniens. An der Straße von Gibraltar besitzen die Engländer in der Felsen- sestnng Gibraltar den Schlüssel zum Mittelmeer. 5. Inseln. Östlich von Valencia liegen die Inselgruppen der Balearen und Pitynsen, die sich durch ihr angenehmes Klima auszeichnen. B. Das Volk und seine wirtschaftliche Tätigkeit. 74. 1. Die Bevölkerung. Die Spanier sind ein Mischvolk aus Iberern, Römern, Goten und Mauren. Nachkommen der alten Iberer wohnen am Meerbuseu von Biscaya, Nachkommen der Goten, die sich noch heute stolz „Godos" nennen, in Asturien, Mauren (Morlseos) im Süden. Die große Masse des Volkes ist jedoch einer Nationalität und eines Glaubens (römisch-katholisch). Allen Spaniern gemeinsam ist die angeborene Tapferkeit, die Mäßigkeit in Speise und Trank und der Stolz auf die Zeiten, als Spaniens Schiffe die Meere beherrschten und kühne Entdecker große Kolonien eroberten. Doch fehlt es ihnen an der emsigen Rührigkeit in Handel und Verkehr und an dem ernsten Streben nach Bildung und Hebung des Volkswohlstandes. Der größte Teil der Bevölkerung kann weder lesen noch schreiben. An den Stier- kämpfen, die in allen größeren Städten stattfinden, nimmt der Spanier leidenschaftlichen Anteil. 2. Erzeugnisse. Die Spanier sind in erster Linie auf die Land- Wirtschaft angewiesen; doch liefert ihnen diese nur da reichen Ertrag, wo man das Land künstlich bewässern kann. Deshalb ist auch nur 1/3 der Bodenfläche bebaut. Der größte Teil derselben besteht aus Heiden und Steppen, auf denen große Ziegen- und Schafherden weidend umherziehen. Da es an saftigen Wiesen und Weiden fehlt, ist die Rindvieh- und Pferdezucht nur in den wasserreicheren Gegenden von Bedeutung. Dort hat man schöne Stiere und Rosse (Andalusier). Die Wälder sind — mit Ausnahme des Kantabrischen Gebirges — meistens licht und ohne Unterholz und Moospolster. Sie bestehen zum großen Teil aus Korkeichen, deren Rinde einen bedeutenden Ausfuhrgegenstand bildet. 3. Bodenschätze. Der Armut Spaniens an fruchtbaren Gegenden steht ein großer Reichtum an Bodenschätzen gegenüber. Quecksilber und Kohlen findet man in der Sierra Morena, Kohlen und Eisen im Katatonischen und im Kantabrischen Gebirge; aber es fehlt

10. Europa ohne Deutschland - S. 97

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 97 — 2. Das Klima Europas ist dem Pflanzenwuchs günstig. Da Niederschläge überall und zu allen Jahreszeiten fallen, so finden sich in Europa gar keine Wüsten, und die Steppe tritt nur in Südrußland in größerer Ausdehnung auf. Im Mittelmeergebiet findet man vorwiegend immergrüne Gewächse, Südfrüchte und feurige Weine, in Mitteleuropa vorzugsweise blattwechselnde Laubbäume, Getreide und Obst und im Norden, wo der Getreidebau allmählich verschwindet, Wälder, Moose und Flechten. Die Bewohner Europas. 1. Die Bevölkerung Europas gehört fast ganz der kaukasischen § 79. Rasse an. Diese gliedert sich in drei Hauptstämme: Germanen, Romanen und Slawen. Die Germanen, etwa 140 Millionen, bewohnen die Mitte und den Norden des Erdteils. Zu ihnen gehören die Deutschen, Skandinavier, Niederländer und Engländer. Die Romanen, etwa 110 Millionen, nehmen den südwestlichen Teil Europas ein. Zu ihnen gehören die Italiener, Franzosen, Spanier, Portugiesen und Rumänen. Den Slawen, etwa 130 Millionen, gehört der weite Osten Europas. Ihre Hauptvertreter sind die Russen, Polen und Südslawen. Dazu kommen noch Mongolen, denen die Türken, die Magyaren und die Finnen und Lappen zugerechnet werden. Juden wohnen über ganz Europa zerstreut. Die Europäer sind meist Christen. Die Germanen bekennen sich vorzugsweise zur evangelischen, die Romanen zur römisch-katholischen und die Slawen zur griechisch-katholischen Kirche. 2. Beschäftigung der Bewohner. Bodenbeschaffenheit und Klima lassen in allen Ländern Ackerbau und Viehzucht zu. In Rußland, Ungarn und Rumäuieu bilden sie fast die einzige Erwerbs- quelle der Bewohner. Europa besitzt auch reiche Mineralschätze, besonders Kohlen und Eisen. Diese haben eine großartige Fabrik- tätigkeit hervorgerufen. Die wichtigsten Industrieländer sind England, Deutschland, Frankreich, Belgien, Osterreich und die Schweiz. In diesen Staaten hat sich durch die Einfuhr von Rohprodukten aus fremden Ländern und die Ausfuhr der Jndustrieerzeugnisse ein leb- haster Handel entwickelt. Die Hauptverkehrslinien Europas. § 80. Europa ist der gegliedertste Erdteil. Deshalb bietet sich den meisten Völkern Europas Gelegenheit zur Seeschiffahrt. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther. Erdkunde. Ii. Tcil. 7
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