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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa ohne Deutschland - S. 80

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 80 — Universität. Als alte Handelsstadt ist Venedig berühmt. Es liegt auf kleinen Inseln in den Lagunen. Statt der Straßen hat es Kanäle, auf denen Gondeln den Verkehr vermitteln. Durch seine günstige Lage am Meer wurde es im Mittelalter zur ersten und mächtigsten Handels- stadt Italiens und zum Stapelplatz der Schätze des Orients. Als aber nach der Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Ostindien der Handel andere Wege einschlug, sank es rasch von seiner alten Größe herab, an die noch die Markuskirche und der Dogenpalast er- innern. In neuerer Zeit leidet seine Entwicklung unter der all- mählichen Versandung der Lagunen und dem aufblühenden Handel Triests. Südlich vom Po liegen Parma, 160000 Einw., Modena und Bologna; letzteres ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Ii. Die Halbinsel Italien. 1. Der Apennin. Der Apennin bildet gewissermaßen das Rück- grat der ganzen Halbinsel. Er umsäumt den Meerbusen von Genua, trennt dann die Poebene von der Halbinsel und zieht so dicht an der Ostküste hin, daß dort nur ein schmales Tiefland als Küstensaum übrig bleibt. In Mittelitalien verbreitert er sich zu dem wilden Gebirgsland der Abrnzzen, das immergrünen Buschwald hat. Im Gran Sasso (= großer Fels) 2900 m, erreicht er seine größte Höhe. Nach der Westküste ziehen sich noch niedrigere Bergzüge hin, die zum Teil vulkanischer Natnr sind. Zu ihnen gehört der Vesuv am Golf von Neapel, 1240 m hoch. In Süditalien nähert sich der Apennin wieder der Westküste. Jenseits der Meerenge von Messina setzt er sich in den Gebirgen Siziliens sort. Als Kalkgebirge ist er wasserarm. 2. Das westliche Vorland des Apennins. Von den kahlen Höhen des Apennins steigt man zu ausgedehnten Weideflächen herab. Dann folgen Landschaften mit terrassenartig angelegten Weinbergen und Olivenhainen. Ebenen finden wir nur an dem Unterlauf der größeren Flüsse, am Arno, Tiber und Voltnrno. Große Strecken der Westküste sind sehr sumpfig. Sie leiden infolgedessen unter dem Sumpf- fieber, der Malaria. a) Am Lignrischen Meer liegt Genua, die bedeutendste Handels- stadt Italiens. Als Industriestadt liefert es Sammet- und Seidenwaren. Von dem Meere aus bietet Genua einen prächtigen Anblick, da seine Häuserreihen amphitheatralisch an den Vorhöhen des Apennins aufsteigen. d) Mittelitalien. Am oberen Arno liegt Florenz, 230000 Einw. Es gehört zu den schönsten Städten der Erde. Seine großartigen

2. Europa ohne Deutschland - S. 88

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 88 — Meer. In tief eingeschnittenen Tälern fließen Duero, Tajo und Guadiana nach Westen. Diese Flüsse sind im Sommer arm an Wasser; die westlichen Randgebirge durchbrechen sie in Stromschnellen. Für die Schiffahrt haben sie deshalb nur geringe Bedeutung. Die hohen Randgebirge entziehen die Hochebene dem mildernden Einfluß des Meeres. Daher zeigt das Klima die schroffsten Gegen- sätze in bezug auf die Temperatur. Heiße Tage wechseln mit kühlen Nächten ab; ans die sengende Hitze des Sommers (bis 42° C.) folgt die trockene Kälte des Winters. Madrid hat „neun Monate Hölle und drei Monate Winter". Im Frühjahr und im Herbst gießt der Regen „in Krügen" herab, wie der Spanier sagt; aber der Sommer ist trocken, da die vom Meere kommenden Winde ihre Feuchtigkeit schon an den Randgebirgen niedergeschlagen haben. Deshalb ist der Pflanzenwuchs meist sehr dürftig. Das Gras wächst nicht in geschlossenem Rasen, sondern in einzelnen Büscheln. Es reicht nur hin für die fein- wolligen Schafherden (Merinos), die auf den Steppen ihre Nahrung suchen. An den Flüssen und in den künstlich bewässerten Niederungen gibt es dagegen fruchtbare Felder. In der Mitte des Landes liegt die Hauptstadt Madrid, 600000 Einw., Universität, Kreuzungspunkt der bedeutendsten Eisen- bahnen des Landes. Am Tajo die Sommerresidenz Aranjuez und das früher mächtige Tolödo (Degenklingen). § 72. 3. Die Andalusische Tiefebene bildet eine tiefe Mulde zwischen der Sierra Morena und der Sierra Nevada. Sie wird von dem wasserreichsten Strome Spaniens, dem Gnadalqnivir, durchflössen iguadi al kiwir^ Fluß, der große). Sie ist die Kornkammer Spaniens. Unter der südlichen Sonne gedeihen hier Weizen, Mais, Reis, Wein, Zuckerrohr, Baumwolle, Feigen und Orangen. Der Andalnsier ist heiter, äußerst gefällig und gastfrei. Er hat seine Freude an Tanz und Gesang. (Äranüda, 77 000 Einw., ist durch seinen alten Maurenpalast, die Alhambra, bekannt. Cördoba, ehemals die Hauptstadt des Mauren, reiches, ist jetzt eine stille Gartenstadt. Sie liegt inmitten einer frucht- baren, gut angebauten Landschaft. Sevilla, 155 000 Einw., hat große Zigarrenfabriken. Cadiz ist Ausfuhrplatz der Erzeugnisse Andalusiens und Haupthandelsplatz Spaniens am Atlantischen Ozean, zugleich Kriegs- Hasen. § 73. 4. Die Sierra Nevada und die Landschaften an der Mittel- meerküste. Die Sierra Nevada (= Schneegebirge) ist als Fort- setzung des Atlasgebirges (in Nordafrika) anzusehen. Sie erreicht eine

3. Europa ohne Deutschland - S. 90

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 90 — Barcelona, 590 000 Einw. Es ist durch seine Eisenwerke, Webereien und Glasfabriken die erste Industriestadt Spaniens. An der Straße von Gibraltar besitzen die Engländer in der Felsen- sestnng Gibraltar den Schlüssel zum Mittelmeer. 5. Inseln. Östlich von Valencia liegen die Inselgruppen der Balearen und Pitynsen, die sich durch ihr angenehmes Klima auszeichnen. B. Das Volk und seine wirtschaftliche Tätigkeit. 74. 1. Die Bevölkerung. Die Spanier sind ein Mischvolk aus Iberern, Römern, Goten und Mauren. Nachkommen der alten Iberer wohnen am Meerbuseu von Biscaya, Nachkommen der Goten, die sich noch heute stolz „Godos" nennen, in Asturien, Mauren (Morlseos) im Süden. Die große Masse des Volkes ist jedoch einer Nationalität und eines Glaubens (römisch-katholisch). Allen Spaniern gemeinsam ist die angeborene Tapferkeit, die Mäßigkeit in Speise und Trank und der Stolz auf die Zeiten, als Spaniens Schiffe die Meere beherrschten und kühne Entdecker große Kolonien eroberten. Doch fehlt es ihnen an der emsigen Rührigkeit in Handel und Verkehr und an dem ernsten Streben nach Bildung und Hebung des Volkswohlstandes. Der größte Teil der Bevölkerung kann weder lesen noch schreiben. An den Stier- kämpfen, die in allen größeren Städten stattfinden, nimmt der Spanier leidenschaftlichen Anteil. 2. Erzeugnisse. Die Spanier sind in erster Linie auf die Land- Wirtschaft angewiesen; doch liefert ihnen diese nur da reichen Ertrag, wo man das Land künstlich bewässern kann. Deshalb ist auch nur 1/3 der Bodenfläche bebaut. Der größte Teil derselben besteht aus Heiden und Steppen, auf denen große Ziegen- und Schafherden weidend umherziehen. Da es an saftigen Wiesen und Weiden fehlt, ist die Rindvieh- und Pferdezucht nur in den wasserreicheren Gegenden von Bedeutung. Dort hat man schöne Stiere und Rosse (Andalusier). Die Wälder sind — mit Ausnahme des Kantabrischen Gebirges — meistens licht und ohne Unterholz und Moospolster. Sie bestehen zum großen Teil aus Korkeichen, deren Rinde einen bedeutenden Ausfuhrgegenstand bildet. 3. Bodenschätze. Der Armut Spaniens an fruchtbaren Gegenden steht ein großer Reichtum an Bodenschätzen gegenüber. Quecksilber und Kohlen findet man in der Sierra Morena, Kohlen und Eisen im Katatonischen und im Kantabrischen Gebirge; aber es fehlt

4. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 48

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 48 — ist auf allen Seiten von Randgebirgen eingeschlossen, die zwar, vom Innern aus gesehen, weniger als solche erscheinen, wohl aber, wenn man aus den Küstenländern zum Hochlande aussteigt. Der Nord- rand ist das Asturisch^-kantabrische Gebirge, das im Osten mit den niedrigen Westpyrenäen verwächst, an der Küste entlang zieht und bei seinem Stellabfall fjordartige Buchten, Rias, bildet. Es ist reich an Eisen, Steinkohlen, Zink und Blei. Im östlichen Teile, im Lande der Basken, ist es von geringer Höhe; daher finden sich hier die bequemsten Übergänge, und eine Eisenbahn fiihrt von Jrun über San Sebastian nach Tolosa und Miranda am Ebro, Weiter- hin erhebt es sich zu hohen Bergplateaus, den Parameras, denen die Gipfel bis zu Höhen von 266t) m aufgesetzt sind, und verliert sich in dem wild zerrissenen Berglande von Galieien^. Dieser nordwestliche Borsprung der ganzen Halbinsel mit seinem Reichtum an Borgebirgen, Klippeninseln, Meeresbuchten und Hafen stellen lockte schon früh die Schiffe der Phönizier, Karthager und Normannen an; noch heute sind die Gallegos seetüchtige Leute, und Ferrol und Coruna gehören zu den ausgezeichnetsten Hasenstationen Spaniens. Asturien ist ein wildes Ge- birgsland mit öder Hochfläche, steil und tief abfallenden Bergabhängen und engen Schluchten. In dieser Berglandschaft fanden die besiegten Völkerschaften eine letzte Zufluchtsstätte; von hier ging die Wiederherstellung der christlichen Herrschaft in Spanien aus. Die vorherrschenden milden und feuchten Westwinde geben dem Lande den denkbar größten Gegensatz zu Castilien. Außer Getreidefeldern in der Ebene um die Hauptstadt Oviedo^ Reichtum au Laubwäldern, Wiesen und nordischen Obstarten. Auch Leon am Südfuße des Gebirges hat wegen seiner höheren Lage noch fenchte, grüne Bergwiesen. Die nach Süden sich anschließende Hochebene von Alt- Castilien, im Mittel 800 m hoch, vom Duero^ durchflössen, hat wegen ihrer allseitigen Umrandung trockne Luft, heitern Himmel, empfindliche Winterkälte, erhöhte Sommerwärme ohne Regen, aber starken Tau, ganz wie Persien. Bei der vorherrschenden Form der Ebene ist darum größte Einförmigkeit, flache Heide, Steppenland ohne Quellen und ohne Bäume das Eigentümliche von Alt-Eaftilien; nur um Valladolid an der Pisuerga sinden sich reiche Weizen- selder und Weingärten. Sonst sind alle Gewächse trockene, aber aromatische Kräuter, daher treffliches Schaffutter. Die westliche Fort- setzung des Plateaus hat im wesentlichen dieselbe Landesnatur; doch überziehen sich größere Strecken infolge reichlicherer Bewässerung durch die feuchte, ozeanische Atmosphäre mit grünen Wiesen; in dem heißen Tiestale des Dnero wird Korn und Wein gebaut, und an den steilen Wänden seines Durchbruchtales wird der edle Portwein gezogen. Den Abschluß der nördlichen Hochebene bildet im Süden das Castilifche Scheidegebirge; das freilich nicht eine einfache Berg- kette ist, sondern eine Folge vieler von Osten nach^Westen streichender Gebirgszüge, die, meist nackt und selsig, von Süden her steil an- steigen, gegen Norden sanft abfallen. 1 asta, ura = Fels, Wasser. 2 Galißien = Hafenland. 3 Berghof. 4 dor, dur (keltisch. — Waffer.

5. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 50

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 50 — Es steigt unerheblich über die südliche Stufe des zentralen Hoch- landes aus, sällt aber tief zu dem Flußtale des Guadalquivir ab, besteht überall aus Schiefergebirgen, die reiche Metallschätze (Kupfer, Quecksilber, Blei, Silber, Eisen, Steinkohlen) einschließen, trägt Nadel- holz aus den höheren Teilen und Eichenwaldungen auf seinen tieseren Abhängen. Die Fortsetzung des Gebirges jenseit des Gua- dianadnrchbruchs, die Sierra Monchiqne, macht Algarvien mit seiner herrlichen Vegetation von Mandeln, Orangen, Wein und Johannisbrotbäumen zu einer besonderen Provinz Portugals. Der Nordosten des zentralen Plateaus ist nicht ein zu- sammenhängendes Gebirge, wenn er auch mit dem Namen Iberisches Scheidegebirge belegt wird! sondern er besteht aus Bergketten, Berggruppen und Bergen, die durch Plateaus und Tallücken von- einander getrennt sind. Die höchste Erhebung liegt im Südosten (die Sierra Euenca 1800 m); an sie lehnt sich die Ebene von Valencia an, deren reiche Fruchtgefilde durch ein weitverzweigtes, schon von den Arabern angelegtes Kanalsystem bewässert werden. Diese Huertas^ oder Vegas", die in einem Jahre 3—4 Ernten von Reis, Weizen und Gartensrüchten geben, sind durchschnitten von Alleen dichtbelaubter Maulbeer-, Mandel- und Feigenbäume; üppige Gemüsefelder wechseln mit Blumengärten, Orangenhainen und Krokus- seldern ab. Dattelpalmen heben hier und da ihr zierliches Gefieder über die übrigen Bäume, schließen sich, weiter nach Süden, zu Gruppen und Hainen zusammen und bilden bei Elche den berühmten Palmenwald, der gegen 8000 Stämme zählt. Nicht minder ergiebig und schön sind die Huertas von Murcia; sie werden von der Segura be- wässert, welche die von Carthagena kommende Straße bei Murcia ausnimmt und zur Hochebene hinüberleitet. Das Andalusische Tiefland^ hat bereits afrikanisches Glut- klima und zeigt neben den südeuropäischen Kulturpflanzen bereits tropische Formen, wie das Zuckerrohr, die Baumwolle, die Batate, den Cochenillekaktus. Zur Araberzeit sorgfältig bewässert, war die Tiesebene so ergiebig, daß sie die Araber dem Delta Ägyptens gleich- stellten. Jetzt sind weite Strecken verangert und zur Steppe ge- worden; noch aber ist sie die reichste Kornkammer Spaniens. Bei Cord ob a beginnt der große Zitronen- und Orangengarten Anda- lusiens; weiter abwärts wächst die Aloe wild wie in Amerika. Hier wuchert auch die Zwergpalme, die indische Feige, der Kapernstrauch. Als Ausfuhrhafen der Erzeugnisse dieser reichen Schatzkammer dient Sevilla, da gelegen, wo der Guadalquivir für große Seeschiffe fahrbar wird. Den Abschluß des Tieflandes bildet Hochandalusien, das an Höhe (Mulahacen^ 3500 m; das nördliche Hochgebirge, die Pyrenäen, * Spanisch, = Garten. 2 Flur. 3 Andalusien hatte von den Vandalen in der Völker- Wanderung den Namen Vandalosia erhatten: dieser wurde von den Arabern in Andalus = West- land umgeändert, 4 Nach dem letzten Könige von Granada, Muley Hassan, benannt.

6. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 63

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 63 — abhänge bedecken Ölbäume, Feigen und Maulbeerbäume, Agrumi bilden' Wäldchen, und hier und da ragt eine Dattelpalme empor. Doch wechseln mit Landschaften üppigster Fruchtbarkeit auch weite Moorgründe, die nur mit Schilfrohr bewachsen sind, wie in der Campagna di Roma. Diese ist ein sast kulturloser, meist uu- gesunder Landstrich, baumlos, mit Ruinen bedeckt und von böser Lust überlagert; erst wenn nach dem Herbstregen mit dem Brande der Sonne auch die Fieberdünste verschwinden, schießt schnell das üppige Gras hervor, und vom Hochlande kommen die Hirten mit ihren Herden in die Ebene. Den südlichen Teil bis zum Kap Circello nehmen die Pontinischen Sümpfe ein, die zum Teil trocken gelegt und an solchen Stellen mit dem schönsten Rasen be- kleidet sind, 12—15sache Ernten geben und die auserlesensten Frucht- bäume des Südens tragen- wegen der noch nicht vollständigen Ent- sumpfung sind sie jedoch immer noch die Heimat todbringender Fieber und darum, abgesehen von nomadisierenden Hirten, völlig entvölkert. Ihnen gleichen die von der römischen Grenze bis zum Arno reichenden Maremmen, Landschaften, welche durch Vernachlässigung verwildert, durch Überschwemmung der Flüsse und Überflutung des Meeres versumpft sind, darum sast ganz des Anbaues und der Be- wohner ermangeln. Alle diese Ebenen gehörten früher zu den blühendsten und bewohntesten Kulturlandschaften Italiens. Erwägt man nun, daß diese breiten, einst wohlangebauten Landschaften auch den Vorteil einer reich gegliederten Küste haben, deren Vorgebirge, Halbinseln und Inseln zahlreiche Buchten und von Natur gute Häfen bilden, so begreist man, daß die italische Halbinsel „ihre vornehmsten und einflußreichsten Völkerschaften, ihre Hanptstaaten und Hauptstädte von den ältesten Zeiten her auf der Westseite gehabt hat, die sozusagen ihre Licht- und Kulturseite darstellt, während im Osten stets ihre Rücken- und Schattenseite ^ war". Nannten doch auch die Alten das Adriatische Meer, das sie sich im Rücken über den Schultern dachten, das obere Meer (mare superum), während sie das Tyrrhenische Meer, das sie unter ihren Augen, zu ihren Füßen hatten, als unteres Meer (mare inferum) bezeichneten. Die kultivierten Landstriche der Westseite erhalten ihren eigenartigen landschaftlichen Charakter durch den Terrassenbau in Verbindung mit der künstlichen Bewässerung, welche durch die regen- armen Sommer des subtropischen Klimas zur Notwendigkeit wird. Olivenhaine, die von Maisfeldern durchsetzt sind, bilden den wich- tigsten Repräsentanten dieser Kultur. Daneben prangen Oleander- büsche, gedeiht der Weinstock, wachsen Feigen-, Mandel- und Maul- beerbäume, und weiter nach Süden mischen sich mit diesen Bestünden Zitronen- und Orangenbäume, überragt von Zypressen und einzeln 1 Kohl, Die geoflr. Lage der Hauptstädte Europas.

7. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 49

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 49 — Es beginnt zwischen den Quellgebieten des Jalon, der zum Ebro führt, des Duero und Tajo und wendet sich als Sierra^ Guaderama scharf nach Südwesten; als wildes, unzugängliches Gebirgsland zieht es hierauf unter ver- schiedenen Namen nach Westen bis in die portugiesische Provinz Beira, diese fast ganz erfüllend. Die wichtigsten Übergänge liegen im Osten. Hier führt im Meridian von Madrid, Burgos und Madrid in gerader Linie verbindend, der Paß von Somosierra^, bequemere Pasfageu führen weiter westlich von der allen Römerstadt Segovia aus an dem königlichen Lustschlosse Sau Jldesonso, und von Avila aus an el Escorial vorbei (letztere mit Eisenbahn) aus der Hochebene nach Spaniens Hauptstadt. Unweit des Südabhanges des Scheidegebirges, fast in der Mitte der Halbinsel Madrid. Madrid, durch Philipp Ii. die Hauptstadt Spaniens, liegt in einer Oase des Manzanares, eines Nebenflusses des Jarama, der zum Tajo fließt. Mit einer Höhe von 300 m ist sie die höchstgelegene Residenz Europas. Auf einer weiten, fast baumlosen Hochebene gelegen, ist das Klima wegen der großen Ent- sernung vom Meere durch die außerordentlich trockene und scharfe Lust und durch die rafchen und großen Temperaturfprüuge ein wenig angenehmes. In Madrid laufen die Schienenwege zusammen, welche die Hauptstadt mit den Häfen des Mittelländischen Meeres und des Ozeans verbinden. Die Hochebene von Neu-Castilien, das Gebiet des Tajo und Guadiana, hat denselben Charakter wie Alt-Castilien, nur daß sie wegen ihrer geringeren absoluten Höhe die Temperaturunterschiede noch schärfer hervortreten läßt. Sie ist größtenteils mit Sand und Geschieben bedeckt und erscheint als ein trocken gelegter Seegrund; Salzkrusteu überziehen die Oberfläche des Bodens, und Salzpflanzen und Tamarisken sind die traurigen Gewächse des Landes. Die Sonnenhitze ist unerträglich, die Nächte dagegen sind oft empfindlich kalt; die wenigen Regentage sind leicht zu zählen; daher herrscht große Trockenheit der Luft und des Bodens; Tajo und Guadiana^ stehen öfters still. In der Manch a löst sich der Guadiaua stellen- weise zu einer Reihe von Sümpfen auf. Diese völlig tischartige Ebene beherbergt zahlreiche Herden der besten Esel und Maultiere; zugleich ist sie der Boden für die Irrfahrten des Ritters von der traurigen Gestalt, dessen Phantasie in dem ödesten der Landstriche den sreiesten Spielraum zu seinen Abenteuern fand. Der westliche Abfall dieser Hochebene in Estremadura ist durch die tiefen Tal- einschnitte des Tajo und Guadiana und durch die Nähe des Ozeans gemildert; sie bildet den Übergang zu den angrenzenden portugiesischen Landschaften. Heiße, sengende Sommer sind mit lieblichen, milden, frühlingsgleichen Wintern vereint. Darum ist Estremadura^ während des Winters der Sammelplatz für die vielen Herden der Wanderschafe (Trashumautes). Den Südrand des Hochlandes bildet das Andalusische Scheidegebirge, im östlichen Drittel Sierra Morena^ genannt. 1 Nach dem arabischen »1 Kliari-ai — der Gebirgszug. 2 Zu oberst am Gebirge. 3 Guad, Wundi vom (trab. Wadi = Wasserlauf, Fluß? Guadiana — Entenfluß. Guadalquivir = Wad-al- kebir = der große sc. wasserreiche Fluß. 4 Spanisch, — jenseit des Duero. 5 Dunkles Gebirge, Schwarzwald. Wulle, Erdkunde Ii. 4

8. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 51

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 51 — übertrifft und nicht wie dieses aus parallelen Gebirgsreihen. fondern aus einer Reihe fast rings umschlossener Plateaus besteht, die gegen das Meer von einer niederen Küstenkette begleitet werden. Diese bildet im Osten die an Blei. Kupfer. Galmei und Eisen reiche Sierra de Gador am Golf von Almeria. weiter im Westen die Sierr.a de Malaga, an deren Südabhang die afrikanische Glut der Sonnenstrahlen in der reinen Luft den feurigen Wein kocht. Nach Nordwesten öffnet sich das Tal des Genil. in dessen rosen- duftender Bega Gran ada auf und zwischen zwei Hügeln sich aus- breitet, während die schneeglänzenden Kuppen der Sierra Nevada^ den Hintergrund der Landschaft abschließen. Wälder von Oliven. Granaten. Pfirsichen und Feigen durchsetzen das frische Laubgrün des Nordens. Pinie und Zypresse erheben ihre schlanken Wipfel. und traubenschwere Reben umranken die zerstreut liegenden Villen und Landhäuser. Wehrhaft schaut die Alhambra von ihrer Höhe herab und erinnert an die Blütezeit des maurischen Spaniens, das in Kunst und Wissenschaft, Industrie und Handel dem übrigen Europa voranleuchtete, aber auch an die „Katastrophen des Unterganges der arabischen Herrschast in Spanien, die blutigen Kämpfe gegen die heranstürmenden Christen — die Schrecken der Inquisition. Und weiter knüpft sich um Granada der Wendepunkt, der den Anbruch eines neuen Zeitalters für die gesamten Kulturvölker Europas bezeichnete; denn hier empfing Kolumbus von Isabella den Auftrag zur Ausrüstung seiner Flotte, die Amerika entdeckte. Eine nene Welt dämmerte dann über den Trümmern der maurischen Königsburg auf, als hier Kaiser Karl V. seine Resideuz anlegte und neben den arabischen Sieges- sprächen den deutschen Reichsadler aufpflanztet" Den Südvorsprung gegen Afrika bildet ein breites Gebirgsland mit der Pnnta Marroqut bei Tarifa, den West Vorsprung gegen den Ozean das Kap Trafalgar und die Oftecke der Felsen von Gibraltars der nur durch eine Dünenreihe mit dem festen Lande zusammenhängt. Mit seltener Schroffheit erhebt er sich 450 m aus den brechenden Wellen und schließt die Bucht von Algesiras im Osten ab. Am nackten Südabhange herrscht afrikanische Glut, und mit afrikanischen Gewächsen hat sich hier der nordafrikanische Affe angesiedelt. Gibraltar beherrscht die Pforte zum Mittelländischen Meer, den Eingang zu drei Erdteilen. Phönizier segelten zuerst durch diese Pforte, um von Gades (Cadiz) ihre Seefahrten nach dem Norden Europas und der Westküste Afrikas zu unternehmen. Tarik faßte hier und nach der Schlacht bei Jerez auf der ganzen Halbinsel festen Fuß. Die Engländer, die Gibraltar 1704 erworben und den Felsen in eine uneinnehmbare Festung umgewandelt haben, beherrschen von hier aus das Mittelmeer. Der fast geradlinige Küstenstrich der Westküste ist durchweg flach und setzt sich ins Innere als Tiefland fort, in welches die westlichen Ausläufer des zentralen Kernes hineinreichen. An dem * Schneeqebirge. 2 Langl, Denkmäler der Kunst, S. 41. Dschebel al Tarik — Berg des -tarik, der 711 als Eroberer liier ans Land stieg. 4*

9. Theil 1 - S. 126

1827 - Leipzig : Fleischer
126 16. © i e 916 m с г паф Vertreibung bereinige* barquín beu ©toí¿e mar 510 aué ¿Rom Vertrieben morben, und ¿meí Çonfulen, Vrutuê und (Matin, toaren ernannt. 215er fo gutwillig mollte bet Äönig feine 8infpruc&e nicht aufgeben. @r mar паф Etrurien (bein heutigen Soéeana) gefïo&én, und í)6rte mit ^ngrimm, bafj man in ¿Rom feinen ¿ßaiaft und feine ©arten gerftort habe. ©ie @trurier nahmen fid) beé Vertriebenen an. 3mei ©tàbte febieften ein $eer gegen ¿Rom; 5infuf)rer mar 21 runë, beé ^vônigë ©ol)n. Vrutué eilte mit einem соп^феп Лэееге iljm entgegen, und alé in Ьег0ф1афг beibe Vettern, Vru* tué und 2íruné, |?ф erblícften, ftúrjten beíbe, von mútbcnbem 5pajfe getrieben, auf einanber loé, buréboíjrten Яф mitineen Sangen/ und fturjten ju gleicher Jeit tobt von if)ren ¿Pferben. ©in neuer ©türm braufte gegen ¿Rom b^an. ^orfenna, $Çurft oon ©uftum und Überhaupt aller etrurifd)en ©tábte, fam gegen die ©tabt gezogen, um die ¿Korner $u jmingen, den oertrie? benen Äbnig míeber aufeunehmen. (fínen fo gefährden geinb l)atte ¿Кот поф nie gehabt. (fr befere einen |)ugel hart an der $iber, und nur biefer §lu^ trennte if>n von der ©tabt. 215er mehr alé der $lu§ und alé Vîauern fdniijten die bebrángte ©tabt die tapfecn Vúrger barin, die befte ©фи^гоеьг beé Va? teríanbeé. (finft batten die ¿Römer einen Sluêfaü gemad)t, und mürben von den © и fi cm fo fd)nell jurúcfgeroorfen, ba§ biefe eben im Vegriff maren, mit den ¿Römern $ид!е1ф über die Vrúefe bin und in baé geöffnete Si)01’ bringen. Vie ©tabt fc&ien verloren» ©a ftellte fid) dem ganzen feínbliфen $eçre ein ein? jiger ¿Römer — £>oratiué <2oc 1 eé — nebft поф jmeien entgegen, ©ie fperrten den Eingang jur Vrúefe, inbent fíe fo mùtbenb um ficb biei)en, daß feiner ihnen nabe ju fommen magte. „Seberft (фпе11 die Vrúefe fintee mir ab! Um mid> fepb unbefúmmert!" rief er den ¿Römern jenfeíté ju. 3ulei?t retteten fid) аиф die beiben Slnbern hinüber, und er ftanb nur поф allein ba. ^etjt fraebte aud) der legte Valfen hinunterein den §!u$; die ©tabt mar gerettet. @ocleé manbte fid), und rief: „¿eiliger gluggott! trage пиф hinüber auf gúnftiger stelle!" ©o fprang er in den §lu& hinab, und erreichte, ob*
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