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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 123

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 123 — pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach- stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien. Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911. Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker Österreich .... 1370520,, „ Rußland .... 1893000,, Frankreich .... 650494 „ „ Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben- zucker aus. Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf, Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange- nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn- dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam- berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt- sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er- zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale- tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank- reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine, jedoch an erster Stelle. 3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen- reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie

2. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 250

1887 - Leipzig : Kesselring
250 Neue Geschichte. wrtiges, Heerwesen und Finanzen) wurde ein aus drei Mitgliedern be-stehendes Reichsministerium gewhlt. Freiherr von Beust wurde zum Reichs-kanzler ernannt. Die Beratung der gemeinsamen Angelegenheiten steht ferner den aus dem cis- und transleilhanischen Parlament berufenen Delegationen" zu. Durch diese Organisation trat sterreich wieder in die Reihe der konstitutionellen Staaten (die Verfassung von 1849 war 1865 suspendiert worden) und errang im Laufe der nchsten Jahre weitere ver-fassungsmige Freiheiten. Damit aber vertrug sich das 1855 mit dem Papst abgeschlossene Konkordat um so weniger, als jener durch das Vatikanische Konzil (S. 274) fr unfehlbar" erklrt worden war. Das Konkordat wurde daher, seitens sterreichs seit 1867 schon vielfach beschrnkt, im Jahre 1874 durch die sogenannten konfessionellen Gesetze" aufgehoben. 3. Deutfchland feit 1870. Nachdem die Reichstage und Zoll-Parlamente von 1868, 1869 und 1870 den inneren Ausbau des Norddeutschen Bundes gefrdert und eine Reihe wohlthtiger Gesetze und Einrichtungen geschaffen hatten1, ward auch der weitere Ausbau nach auen durch eine Macht herbeigefhrt, die es zunchst auf Zertrmmerung des bisher Erreichten abgesehen hatte. Um Rache fr Sadowa" zu nehmen und zugleich das verlorene prestige" der grande nation'1 wiederherzustellen, erklrte Frankreich Deutsch- auf Grund einer mutwillig herbeigesuchten Ursache der hohenzollerschen franzsischer Thronkandidatur am 19. Juli 1870 an Preußen den Krieg, indem 187071 e seine eigene Schlagfertigkeit berschtzte und auf einen Zwiespalt in Deutschland, mindestens aber auf die Neutralitt der Sdstaaten rechnete. Indes diese Rechnung erwies sich als trgerisch. Der norddeutsche Reichstag bewilligte sofort die von der Regierung geforderten 360 Millionen Mark zu Kriegszwecken, und Sddeutfchland blieb seinem in den Allianzvertrgen gegebenen Wort treu. Von den Ufern der Memel bis zum Rhein, von der Knigsau bis zu den Alpen herrschte derselbe Gedanke, derselbe Wille: Abrechnung zu halten mit dem anmaenden Nachbar und das Schwert nicht eher niederzulegen, als bis derselbe gedemtigt fei. Und was die Begeisterung ersehnt, das ward durch der deutschen Heere Mut und Kriegstchtigkeit zur That und zur Wahrheit. Binnen sechs Monaten ward in diesem Kriege ohne gleichen die gesamte Wehrkraft des grten Militrstaates gebrochen und sein Kaisertum gestrzt; 156 Gefechte, 17 Schlachten waren geliefert, 26 feste Pltze genommen, 3 groe Heere zur bergabe gezwungen, ein viertes auf schweizerischen Boden gedrngt, 385 000 Mann, darunter 11860 Offiziere, zu Gefangenen gemacht, 6700 Geschtze, 600000 Gewehre und 120 Adler oder Fahnen erbeutet. Aber von all den glnzenben Erfolgen bieses ruhmreichen Krieges, durch welchen zwei uns durch franzsische Raublust entrissene Provinzen, Elsa und Lothringen, dem deutschen Vaterlande wiedergewonnen i Von Gesetzen, welche der norddeutsche Reichstag zu stnde brachte, seien hervorgehoben: Beseitigung des Pazwanges, Einfhrung der Freizgikeit, die Gewerbeordnung, das Handelsgesetzbuch iu Verbindung mit dem Oberhandels-gericht in Leipzig, die Wechselordnung, die Gesetze der den Untersttzungswohnsitz und der die Gleichberechtigung der Konfessionen; serner die Errichtung vieler Bundeskonsulate, den Abschlu weitreichender Postvertrge und die Ausstellung eine neuen Zolltarifs.

3. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 281

1887 - Leipzig : Kesselring
Nuland und seine Nachbarlnder seit 1815. 281 lanb von Turan wurde seine Herrschaft erweitert und der Chan von Chiwa^ zum russischen Vasallen gemacht (1874). Die Gebietsabtretungen trn russisch-trkischen Kriege seitens der Trkei wurden im Berliner Kon-gre (S. 279) dahin beschrnkt, da an Rußland die Dobrndscha"1 berging, welche letzteres an das Knigreich Rumnien gegen die Rckgabe' von. Bessarabien1 vertauschte; in Asien begngte sich Rußland mit einigen Stdten und ihrem Gebiet am Sdostrande des Schwarzen Meeres, da-runter die wichtige Hafenstadt Batum. Gegenber diesen vorteilhaften Gebietserweiterungen hat Alexander Ii. btc fr Rußland fast nutzlosen nordamerikanischen Besitzungen im Jahre 1867 fr eine Summe von 7 Millionen Dollars an die Vereinigten Staaten verkauft. Kaiser Alexander Ii., unstreitig ein Fürst von hervorragenden Ver-diensten, erlag am 13. Mrz 1881 einer Verschwrung der Nihilisten2, die ihn durch eine geschleuderte Sprengbombe ttlich verwundeten. Ihm folgte sein Sohn Alexander Iii. (geb. 1845). 84. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika seit 1775. Die Vereinigten Staaten seit 1775. Lndererwerbungen. Innerer Zwiespalt. Sklaven-frage. Lincoln Prsident 1861. Trennung der Union: Konfderierte Staaten von Amerika. Brgerkrieg 1861-1865. Niederlagen des Nordens 18611862. Siege des Nordens 1863 1865. Ende des Krieges. Ermordung Lincolns. Seine Nachfolger. Seit die Vereinigten Staaten ihre Unabhngigkeit errungen (1775 Die Ver-1783), waren sie rascher als irgend ein anderes Land zu bedeutender Macht c^n|9te" emporgewachsen. Die massenhafte Einwanderung aus Europa vermehrte 1^77! die Einwohnerzahl, der fruchtbare Boden, Handel und Schiffahrt den Wohlstand derselben. Territorium auf Territorium bevlkerte sich, und so entstanden immer mehr Staaten. Auch durch Kauf und Eroberung gewann die Union manches Gebiet. Im Jahre 1803 kaufte sie von Frank-reich Louisiana und 1820 von Spanien die Halbinsel Florida. Durch siegreichen Kampf gegen Mexiko erwarb sie 1847 Texas und Kalifornien ^ und dehnte so ihre Besitzungen bis zum Stillen Ozean aus. Die Indianer muten sich immer weiter zurckziehen. Aber ein innerer Zwiespalt drohte zu einer immer strkeren Scheide- Innerer wand zwischen den Nord- und Sbstaaten zu werben. Der ursprngliche Zwiespalt. Streit war ein ^ volkswirtschaftlicher, da der Norden dem Schutzzoll, der den dem Freihanbelssystem anhing. Erst spter trat die Frage wegen Abschaffung der Sklaverei in den Vordergrund. Der Norden hatte Sklaven-die Sklaverei schon 1776 abgeschafft; der Sden aber meinte, fr den fra9e* 1 Ehiw a, Hauptstadt von Turan, unweit des Amu-Darga. Seitdem sind die Russen sdlich von Chiwa bis Merw (1884), nahe an der Grenze von Afghanistan, vorgedrungen, nm von hier aus Zugang zum Indischen Ozean zu finden. Do b-r u ds ch a, Gebiet von 11000quadratkilometern an der Westkste des Schwarzen Meeres, Mndungsland der Donau. Bessarabien hatte Rußland 1856 infolge des Krimkriegs an Rumnien abgetreten. 2 Nihilisten sind eine sozialdemokratische Partei, welche unter Leugnung aller Sitten- und Rechlsgesetze nach der Zertrmmerung der sittlich-religisen Grund-lagen der Gesellschaft und des Staates strebt. 3 3m Jahre 1848 wurden in Kalifornien reiche Goldminen entdeckt, die in den ersten 6 Monaten eine Ausbeute von 20 Millionen Dollars lieferten. Dieser Umstand trug wesentlich zum raschen Emporblhen dieses Landes bei.

4. Geschichte der Griechen und Römer - S. 23

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Wehrhastigkeit der Athener. 23 der Herrschgewalt, und das strkte auch im rmsten das Freiheitsgefhl. Eine Tyrannis erschien allen als ein Greuel. Ihre Wiederkehr sollte das Scherbengericht verhindern. Alle Jahre einmal versammelten sich die Brger, um dieses Gericht abzuhalten. Jeder erhielt eine Scherbe von einem weggeworfenen Tongef und schrieb darauf den Namen eines Mitbrgers, dessen Ansehen ihm gefhrlich fr den Staat zu sein schien. Kam derselbe Name mehr als sechstausendmal vor, so mute sein Trger auf zehn Jahre die Stadt verlassen. Doch tat das seiner Ehre und seinem Vermgen keinen Abbruch; man wollte nur sicher davor sein, da er die Herrschaft an sich zge. 7. Die Wehrhastigkeit der Athener; ihre geistige Bildung. Die Athener trieben, wie alle Griechen, mit Eifer Leibesbungen und fhlten sich deshalb auch als ein wehrhaftes Volk. Vom zwanzigsten bis zum sechzigsten Lebensjahre waren alle Brger zum Kriegsdienst verpflichtet. Die Männer aus den wohlhabenden Familien zogen als Schwerbewaffnete aus und hatten sich Helm, Brustharnisch, Schild, Beinschienen, Lanze und Schwert selbst zu beschaffen; die brigen dienten als Leichtbewaffnete. Das Heer trat nur in Kriegszeiten zu. sammen. In der festgeschlossenen Phalanx zu marschieren und anzu-greifen, war bald gelernt; was dazu ntig war, wurde den Jnglingen in der Zeit vom achtzehnten bis zum zwanzigsten Lebensjahre leicht beigebracht. Sie waren ja auch durch die tgliche krperliche bung in den Gymnasien vortrefflich fr den Kriegsdienst vorbereitet. Bogen-schieen und Schleudern, was die Leichtbewaffneten brauchten, lernten sie fa in der Jugend ganz von selbst. Die Athener gaben viel mehr auf geistige Ausbildung als die Spartaner. Lesen und Schreiben lernten auch die rmeren. Die Bessergestellten begngten sich aber damit bei weitem nicht. Sie muten mglichst vielseitig gebildet sein; besonders in der Musik. Wer nicht Leier und Flte spielen konnte, galt als ungebildet. 8. Das Mnzwesen. Die kleinste Silbermnze bei den Athenern war der Obolus; er hatte nach nnserm Gelde den Wert von etwas mehr als 13 Pfennigen. 6obolen gingen auf eine Drachme im Werte von 79 Pfennigen; die Drachme entspricht also fast genau dem Franken der sdeuropischen Lnder. Bei greren Summen rechnete man nach Talenten; ein Talent war ungefhr gleich 4700 Mark. Doch hatte das Geld bei den Griechen einen viel hheren Kaufwert als bei uns. Zu Solons Zeit kostete ein Zentner Getreide eine Drachme, ein Stier fnf; und noch weit fpter bekam der Leiter eines groen Tempelbaues tglich eine Drachme Lohn.

5. Theil 2 - S. 517

1827 - Leipzig : Fleischer
517 die englischen Coloniften 1764 den nachher so berühmt gewor- denen Washington (sprich Wäschinkten) mit 400 Mann nach dem Ohio, ein hier eben von den Franzosen angelegtes Fort, dü O.uesne, zu zerstören. Aber Washington wurde mit seinem Häufchen umringt und gefangen genommen. Aus dieser Unternehmung entwickelte sich ein 7jahriger Krieg, der zwischen England und Frankreich fast zu derselben Zeit zur See geführt wurde, als Friedrich 2. den 7jährigen Kampf bestand, nämlich von 1755 bi$ 1762. Auch Spanien nahm daran Antheil, in- dem es den Engländern den Krieg erklärte. Die Vorfälle die- ses Kriegs können nicht erzählt werden; nur so viel merke man sich, daß die Engländer durch die kräftigen Maßregeln ih- res Ministers, des älteren Pitt (Lord Chatam — sprich Tschattam), größtentheils Sieger waren. *) Im Jahre 1762 wurde endlich ein Friede in Paris geschlossen, in welchem die Franzosen Neufundland, Canada und überhaupt alles Land, welches sie sich zwischen dem atlantischen Meere und dem Mis- sisippi zugeeignet hatten, an die Engländer überlassen mußten. Seit dieser Zeit erst ist England so übermächtig zur See ge- worden. England hatte bisher große Summen auf seine Colonken in Nordamerika gewendet. Der Krieg allein hatte nach der mäßigsten Berechnung 150 Mill. gekostet. Es schien daher billig, daß die Colonisten, um derentwillen ja doch eigentlich der Krieg nur geführt worden war, nicht nur die Kosten ihrer Verwaltung selbst aufbrächten, sondern auch zur Abtragung der großen englischen Nationalschuld etwas beitrügen. Aber dagegen brachten die Colonisten vor, daß ja England durch sei- nen Handel mit Amerika große Summen gewönne; wäre dies *) In diesem Kriege mar es auch, m der englische General Wolf siel, dessen Tod durch den bekannten schönen Kupferstich vorge- siellt ist. Er belagerte 1769 Quebeck, und lieferte hier den Fran- rosen eine Schlacht- Als er nach der dritten erhaltenen Verwun- dung sich aus dem Treffen bringen ließ, äußerte er keinen andern Schmerz, als daß er nicht wisse, wer siegen werde- Als man ihm aber die Nachricht brachte, daß die Feinde flöhen, flarb er mit der größten Ruhe.

6. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 95

1815 - Leipzig : Fleischer
Sparren zu Haufern, die dürren Blatter als Schindeln, und die Stacheln als Nagel. Haut man einen Stamm dicht unter seiner Blätterkrone ab, so erhalt man binnen 6 Monat an 2000 Pfund Saft davon. Man laßt diesen Saft in Gahrung übergehen, und erhalt alsdann einen leichtern Wein, wovon in Meriko allein 64 Millionen Pfund verbraucht werden. 57) Welch ein Daum, der zum Geschlecht der Feigen gehörige Banianenbaum, der nicht ohne Ursach schon seit Jahrtausenden den Hindus heilig ist! Dieser große Wald- riese wird 5o Fuß und drüber hoch; hat 6 Zoll lange dicke, eyrunde und ungezähnte Blatter, die als Teller dienen; mäßig große kugelrunde und hochrothe Früchte, und ein weißliches schwammiges Holz, mit rothbrauner Rinde. Hat der Stamm die Höhe von 10 oder mehr Fuß erreicht, so sendet er nach allen Richtungen und Seiten zu, wagerecht mehrere Aeste aus sich heraus, die er gleich- sam wie Arme ausstreckt. Sind diese etwa 12 Fuß lang geworden, dann treten fadenähnliche kleinere Aeste an deren untern Spitze hervor, und senken sich lothrecht zur Erde hinab, wurzeln dann im Boden, erstarken, bilden gleichsam eigene Baume, wiewohl sie nur Able- ger des Mutterstammes sind, und treiben nun eben auch, wie dieser, ihre horizontalen Zweige, die wieder neue Stämme treiben, indessen die Altmutter auch nicht ruht. So entsteht eine große Baumfamilie, die zuletzt einen

7. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 23

1815 - Leipzig : Fleischer
2d send Morgen von dem ausgetretenen Flusse überschwemmt findet, reuet ihn der Kauf, u-nd der Verkäufer gibt dem- selben das Geld zurück. Einige Monate darauf hört ein Westindier von dem verkäuflichen großen Grundstück, und kauft cs unbesehens für 6000 Thaler. Erst 8 Jahr her- nach laßt er diese Ländereien durch seinen Sohn bebauen, der als ein erfahrner Landwirth einen großen Theil unter mehrere Pachter vertheilt, den besten Theil aber zum ei- genen Anbau behalt. — In drei Jahren war das Land so sehr gebessert und dadurch im Werthe so bedeutend er- höht, daß darauf über i5o,ooo Thaler geboten, aber nicht dafür gelassen wurde. Was werden die Freistaaten aber dann erst seyn, wen» in den unermeßlichen Ländereien die großen baumlosen, mit hohem harten Grase und mit verwilherrem Gesträuch überzogenen und wasserlosen großen Flächen (Savanhaö) urbarer gemacht sind, in welchen sonst große Heerde» wil- der Ochsen weideten, die sowohl die Jagd der Pflanzer als die Schellenklingcln ihres zahmen Viehes jetzt auf das jenseitige Ufer des Missistppi vertrieben hat; wenn einmal die großen Rohrbrüche, zum Theil mehrere hun- derttausend Morgen enthaltend, bewachsen mit daumens- starkem, 10 bis 12 Fuß hohem Rohr, und die ungeheuren Sümpft und Moore znm Anbau tauglich gemacht find? — Doch sind mehrere der Brüche oder S w a m p S ihrer herrlichen Bäume wegen schon als urbar zu betrachten, zumal da sie häufig auch ein treffliches Fnttergras tra-

8. Theil 1 - S. 48

1839 - Leipzig : Fleischer
48 In Athen aber fühlte das Volk bald, daß die sogenannte Frei- heit die Bewohner eines Staats nicht glücklich mache. Unter den Kö- nigen war Ordnung und Gerechtigkeit gewesen; jetzt aber erhoben die Neichen und Vornehmen ihr Haupt mehr als je, und drückten das Volk, und schrie dieses nach Gerechtigkeit, so zeigte es sich, daß, wo es an bestimmten Gesetzen fehlt, auch keine Gerechtigkeit stattsinden könne. Da übernahm (624) der Archont Drakon, dem Volke Ge- setze zu geben. Aber es wurde dadurch wenig gebessert; denn er war zu diesem schweren Geschäfte nicht geeignet. Er hatte nämlich auf alle Vergehungen, gleichviel ob sie schwer oder leicht waren, nur zwei Strafen: Tod oder Verbannung gesetzt, so daß, wenn man sie hätte streng beobachten wollen, Athen bald entvölkert gewesen seyn würde. Man sagte daher von ihnen, sie wären mit Blut geschrieben gewesen. Es riß also bald wieder die alte Gesetzlosigkeit ein. Man sah drei Partheien gegen einander kämpfen, und in den Straßen Athens Blut fließen. Da ließ die Vorsehung, die über das Glück aller Völker wacht, einen Mann aufstehen, welcher auf Jahrhunderte lang der Wohlthäter seines Volks wurde, indem er ihm zweckmäßige Gesetze gab, unter denen sie sich wohl befanden. Dieser Mann war Solon, aus dem Geschlechte des Kodros. Er lebte um das Jahr 600, und benutzte J sein Ansehen als Archon, die neue Verfassung einzuführen. Gleich durch das erste Gesetz verschaffte er der ärmern Klasse unendliche Er- leichterung. Die Armen waren nämlich nach und nach in Schulden gerathen, und die Zahlungsunfähigkeit gab dem Gläubiger das Recht, dem Schuldner nicht nur alles Eigenthum zu nehmen, sondern ihn selbst zum Sclaven zu machen. Da schaffte Solon Hülfe. Er setzte die Zinsen herunter, und gab dem Gelde einen höhern Werth, so daß nun die Armen mit wenigerem Gelde die Schulden abzahlen konnten. So sehr sich nun auch Solon dadurch um die ärmere Klasse verdient machte, so erkannte man die Wohlthat doch nicht ganz an. Man ta- delte ihn, daß er nicht die Schulden ihnen ganz erlassen, und, wie Lykurg, die Aecker in gleiche Theile getheilt hätte; und die Reichen waren vollends nicht zufrieden, weil er ihnen ihr Eigenthum geschmä- lert habe. Und doch war er ihnen mit gutem Beispiele vorangegan- gen, indem er seinen Schuldnern an 6000 Thlr. erließ. — Eine an- dere Einrichtung gefiel dem Volke besser. Er theilte es nach dem Ver- mögen in vier Klassen, und verordnete, daß nur aus den drei ersten die Staatsbeamten gewählt werden dürften; mit Recht! denn den Ar- men fehlte es theils an der nöthigen Zeit, — alle Aemter wurden nämlich unentgeldlich verwaltet, — theils an der gehörigen Bildung. Dafür aber wurden der vierten Klasse alle Steuern erlassen. Auch führte er allgemeine Volksversammlungen ein, die alle Wochen gehalten

9. Neue Geschichte - S. 292

1859 - Leipzig : Fleischer
292 für das Pfund bezahlen, damit sie sähen, daß England das Recht, Abgaben von ihnen zu erheben, nicht ausgäbe. Aber eben deswegen war ihnen diese neue Taxe verhaßt, und lieber tranken sie gar keinen Thee, oder nur solchen, den sie auf Schleichwegen erhielten, als daß sie den Engländern den Willen gethan hätten. Indessen hofften diese, die Erbitterung würde sich mit der Zeit legen; aber darin irrten sie sich. Nirgends tobte der Unwille lauter als in der Provinz Massachusets, in welcher Boston die Hauptstadt ist. Täglich gab es hier Reibungen zwischen den Einwohnern und den englischen Soldaten, und als einst bei einer unter ihnen entstandenen Schlägerei drei Bürger von den Soldaten erschossen wurden, fehlte wenig, daß es zu einem völligen Gemetzel gekommen wäre. Die Leichname wurden feierlich durch die Straßen getragen, und ihr Todestag zu einem jährlich wiederkehrenden Trauer- tage gemacht. Der geringe Absatz, den die englisch-ostindische Compagnie mit ihrem Thee in Nordamerika fand, machte, daß ihre Theemagazine Ueberfluß an Vorräthen hatten; 17 Millionen Pfund lagen hier bereits aufgespeichert, und die Kaufleute wußten nicht, wie sie ihn loswerden sollten. Auf ihre Vorstel- lungen hoben die Minister allen Zoll, der bisher für den nach Amerika zu sendenden Thee in England hatte bezahlt werden müssen, auf, um zu ver- suchen, ob die Amerikaner nicht durch die Wohlfeilheit bewogen werden wür- den, den englischen Thee zu kaufen, und dafür die kleine darauf gesetzte Abgabe zu bezahlen. Diese Verfügung wurde 1773 gemacht, und die Tchxe- acte genannt. Aber die Colonisten merkten die Absicht, und gingeisstiicht in "die Falle. Lieber kauften sie ihren Schleichhändlern den theurern Thee ab, und mehrere mit Thee beladene Schiffe mußten unverrichteter Sache nach England zurückkehren. Ein im Hafen von Boston liegendes Theeschiff aber wurde am 18. December 1773 von 17 Menschen, die sich, um nicht leicht erkannt zu werden, als Mobawk-Indianer verkleidet hatten, erstiegen, 342 darauf befindliche Kisten aufgeschlagen, und unter dem Zujauchzen des Volks 18,000 Pfund Thee in die See geschüttet. Die Minister ließen nun den Hafen von Boston sperren, und verhängten noch andere Strafen über die widersetzlichen Einwohner. Diese schrieben au die andern Städte in Amerika, baten sie, mit ihnen gemeinschaftliche Sache zu machen, und alle für einen Mann zu stehen. Das geschah auch. Abgeordnete aus allen Provinzen traten in Philadelphia zu einem Congreß zusammen, der von nun an alle Ange- legenheiten des Landes leitete. Hier wurde unter Anderem beschlossen, daß man keine englischen Waaren und keine Producte der englisch-westindischen Inseln mehr in Amerika zulassen, und vom 10. September 1775 an auch keine Waaren von Amerika nach England ausführen wollte. So stieg die Spannung immer höher. Neue Regimenter wurden nach Amerika beordert, aber auch die Amerikaner rüsteten sich. Ueberall zogen sich die Colonisten zusammen, Gewehre wurden herbeigeschafft, und Pulver bereitet. Diese. Rü- stungen zu zerstören, schickte der englische General Gage (spr. Gehtsch) Truppen aus, und dabei kam es am 18. April 1775 bei Lexington unweit Boston zu einem Gefecht, in welchem das erste Bürgerblut vergossen wurde. Das war das Signal zu dem Kriege, der von 1775 bis 1783 mit großer Erbitterung von beiden Seiten geführt worden ist.

10. Deutsche Geschichte - S. 189

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
189 Viii. Die Befreiung Nordainerikas. \776 bis 1(783. 1. Europer in Sdamerika. Christoph Kolumbus hatte 1492 Amerika entdeckt. Nach ihm fuhren andere khne Seefahrer hinber. Die Portu-gieseu erwarben Brasilien; die Spanier unterwarfen das brige Sdamerika und das Riesenreich Mexiko. Sie hatten es ganz besonders auf Edelmetalle abgesehen. Die Indianer, die ihre Sklaven geworden waren, wurden in die Bergwerke getrieben, um hier Gold und Silber zu graben. Stolze Flotten brachten dann die gewonnenen Schtze nach Europa. Aber auch die Fruchtbarkeit des Bodens, der Baumwolle, Zuckerrohr und edle Gewrze trug, lockte Tausende von Fremdlingen an. 2. Die englischen Kolonien in Nordamerika. Ganz anders sah es in der heutigen Union aus. Da gab es nur riesige Urwlder, in denen zahlreiche Stmme von Rothuten hausten, weite Steppen und endlose Smpfe. Ein solches Land hatte fr die Europer wenig Reiz, und fast ein Jahrhundert verging, bis Englnder hier die erste Niederlassung grndeten. Der jungfrulichen Knigin Elisabeth zu Ehren gaben sie ihr den Namen Virginien. Nach und nach kamen grere Scharen von Einwanderern der das Meer, besonders Englnder, aber auch zahl-reiche Deutsche. Meistens waren es Leute, denen man daheim um ihres Glaubens willen das Leben sauer gemacht hatte. Zu ihnen gehrte auch der Quker William Penn, nach dem Pennsylvanien genannt ist. So entstanden an der Ostkste von Nordamerika allmhlich dreizehn Kolonien. Dem Namen nach gehrten sie zwar zu England, in Wirklichkeit aber re-gierten sie sich selbst. Vorrechte gab es unter den Ansiedlern nicht. Noch weniger durfte jemand wegen seiner Religion verfolgt werden; friedlich lebten die Anhnger aller Bekenntnisse nebeneinander. 3. Die franzsischen Kolonien in Nordamerika. Wie die Englnder, so hatten auch die Franzosen in Nordamerika groe Gebiete besiedelt. Das ganze gewaltige Mississippibecken gehrte ihnen, und zahlreiche Namen, wie St. Louis und New-Orleans, erinnern dort noch heute an sie; aber auch die Gegend am Lorenzstrom, Kanada, war in ihrem Besitz. So standen sich m Nordamerika zwei starke Nebenbuhler gegenber, die um die Herrschaft stritten. Es entbrannte zwischen ihnen ein erbitterter siebenjhriger Krieg. Die Franzosen unterlagen und muten den Siegern Kanada abtreten. 4. Der Aufstand der englischen Kolonien Doch hatte dieser Krieg England nestge Summen gekostet. Die Staatsschuld war ins Ungeheure gewachsen und sollte getilgt werden. Die Englnder fhrten neue Steuern ^ wollten sie auch in den nordamerikanischen Kolonien erheben. Diese Steuern aber stieen dort auf sehr heftigen Widerstand. Die Kolonisten erklarten, das Parlament drfe ihnen ohne ihre Zustimmung keine Abgaben auslegen. So muten diese wieder aufgehoben werden. Nur eine Teesteuer blieb bestehen. Da gewhnten sich die Kolonisten das Teetrinken ab. Als dann trotzdem englische Teeschiffe im Hafen von Boston vor Anker gingen, um ihre Ware zu ganz billigem Preise anzubieten, verkleideten sich siebzehn -urger als Indianer, drangen in die Schiffe ein und warfen die Teekisten ins Meer. Darauf sperrten die Englnder den Bostoner Hasen und suchten
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