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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa ohne Deutschland - S. 8

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 8 — 3. Die Mittelalpen. Wir steigen höher hinauf in die eigentliche Alpenregion (1800—2800 m). Kahle Gipfel und steile Felsen ragen auf; zwischen mächtigem Steingeröll stehen vereinzelte Lärchen und Arven. Große Weideflächen breiten sich dazwischen ans. Hier kann sich der Mensch keine dauernde Wohnstätte mehr gründen; nur im Sommer vermag er hier zu weilen. Dann treibt der Senne seine Herde hinauf auf die Almeu, „wo, von der Genziane und Anemon' umblüht, auf feiduem Rafeuplane die Alpenrose glüht". Der Jäger beschleicht die scharf witternde Gemse; Alpenhasen und Raubvögel werden seine Beute. Die Touristen steigeu zu diesen Höhen hinauf, um die großartige Alpen- Welt zu bewundern. Alpenwirtschaft Die Alpen haben ein rauhes und feuchtes Klima, das den Getreidebau nicht mehr zuläßt, wohl aber den Gras- Abb- 5. Alm mit Sennhütte. wuchs begünstigt. Deshalb sind sie reich an vorzüglichen Weideplätzen. Ende Mai ziehen die Herden der Talbewohner hinauf, um den ganzen Sommer über dort im Freien zu weiden. Abends sammeln sie sich in dem „Gaden" in der Nähe der Sennhütte. Diese ist ein kunstloses Blockhaus, das auf eiuer kleinen Grundmauer ruht und von einem breiten, steinbeschwerten Schindeldach gegen Wind und Wetter geschützt wird. Sie enthält meistens nur die alleruotwendigsten Stubengeräte und eiuen großen Herd. Hier bereitet der Senne mit seinem Handbuben ans der Milch seiner Herde den berühmten Schweizerkäse (in den Ost- alpen vorzugsweise Butter). — Bei günstiger Witterung führen die Hirten ein sorgenloses Leben; aber bei Sturm und Unwetter haben sie große Mühe, die aufgeregten Tiere zusammenzuhalten. Im September

2. Bis zum Interregnum - S. 5

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 5 — stammen wucherte Strauchwerk mit Schlingpflanzen und Farnkräutern in üppiger Fülle. Unter den Bäumen überwogen die Laubbäume (Buche, Linde, Eiche, Esche, Ulme, Erle). Von den Nadelbäumen kam meist die Tanne vor, die auch auf feuchtem Boden gedeiht. Der Wald hat manchem Gebirge den Namen gegeben, z. V. Schwarzwald, Harz (hart — Wald), Haardt, Speffart (Spechtswald). Für Wald hatte der Deutsche noch andere Namen. So verstand er unter Busch niedriges Laubholz, unter Hag einen kleinen, von Dornen durchzogenen Wald. An den Waldreichtum erinnern auch viele Ortsnamen, besonders alle, die auf Hain, horst, forst, bufch, wald, loh, hart enden. Belebt war der Wald von zahlreichem Wild, aber er beherbergte nicht nur Hirsche und Rehe, sondern auch den kräftigen Auerochs mit seinen furchtbaren Hörnern, den raubgierigen Wolf, den zottigen Bär, das Elentier, Luchse und wilde Katzen. Sie wurden den Bewohnern des Landes gar oft gefährlich, und der Mensch war gezwungen, einen fortwährenden Kampf mit ihnen aufzunehmen. Wenn nun auch jetzt die gefährlichen Gäste aus unfern Wäldern längst verschwunden siud, so werden wir doch durch zahlreiche Ortsnamen noch heute an den ehemaligen Wildreichtum erinnert; mau denke nur an Bärenstein, Wolfenbüttel, Anerstädt, Ebersbach, Hirschberg n. a. So sehr nun anch der Wald den Verkehr und den Anban des Landes hinderte, so war er doch unsern Vorfahren eine unerschöpfliche Vorratskammer, die sie auch mit größter Sorglosigkeit ausnützten. Er lieferte das Material zu den verschiedensten Bedürfnissen des Haushalts und des Lebens. Aus den: Holze des Waldes baute der Germane sein Hans, aus ihm zimmerte er seine einfachen Möbel, aus ihm schnitzte er mancherlei Geräte, wie Näpse und Becher, er verarbeitete es zu Gefäßen und Ackergeräten. Aus dem Holze fertigte er seine Waffen, seinen Schild, seinen Speer (Esche), seinen Vogen (Eibenholz) und seine Pfeile. Mit dem harten Buchenholz heizte er feinen Wohnraum, und das Kienholz gab ihm das Licht. Für den Verkehr auf dem Waffer lieferte der Wald die Fahrzeuge, und endlich schuf der Germane schon in früher Zeit ans dem Holze auch dem Toten eine Behausung. Die Tiere des Waldes gaben dem Menschen Nahrung und Kleidung. Eicheln und Bucheckern dienten der Viehstitterung.

3. Mitteleuropa - S. 46

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — Salzlager Deutschlands. Die reichste Ausbeute an Salz liefert das Sleinsalzbergwerk zu Staßfurt an der Bode (f. Abb. 36). Das Salz liegt hier 300 m tief und bildet eine mächtige Schicht von 400 m Dicke. Die obersten Lagen bestehen aus Bitter, Kali- und andern Salzen, den sogenannten Abraumsalzen (c). Diese haben ihren Namen daher, daß man sie früher für wertlos hielt, sie also erst ab- räumen mußte, bevor man zu dem darunterliegenden Steinsalz (d) ge- langen kann. Das Steinsalz wird gemahlen und als Tafelsalz in den Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Man gewinnt eine Reihe wichtiger chemischer Erzeugnisse daraus, z. B. Salpeter, Pottasche u. a.; auch sind sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit Düngesalzen versorgt Staßsurt nicht nur ganz Deutschland, sondern auch England und Amerika. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und, ausgedehnte Hohlräume sind dort unten ent- standen. Stellenweise liegen 12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen, läßt man gewaltige Pfeiler stehen. Staatliche Einteilung. § 34. Der nördliche Teil der Landschaft gehört zur preußischen Provinz Sachsen. Der südliche Teil umfaßt den nengebildeten Staat „Groß- thüringen", der dadurch entstanden ist, daß sich acht kleinere Staaten, die diesen Raum einnehmen, zu einem Staate zusammengeschlossen haben. Diese acht Kleinstaaten heißen: 1. Sachsen-Weimar, 2. „ -Koburg- Goth a, 3. „ .Meiningen, 4. „ -Altenburg, 5. Reuß ältere Linie, 6. Reuß jüngere Linie, 7. Schwarzburg-Rudolstadt, 8. Schwarzburg-Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Hannover, ferner die Volksstaaten Braunschweig und An- Halt-Dessau. 1. In Sachsen-Weimar-Eisenach ist die Hauptstadt Weimar. Weimar genießt den Ruf, Deutschlands Dichterstadt zu sein. Hier lebten vor etwa 100 Jahren an dem Hofe des Herzogs gleichzeitig Goethe und Schiller. Schöne Standbilder erinner» an dil becken

4. Geschichte der Griechen und Römer - S. 37

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. 37 figuren lebenswahr dargestellt haben und diese lebenswahren Einzel-gestalten zubewegten Gruppen zu vereinigen vermochten. Da ihnen das nicht angeflogen ist, lehrt ein Vergleich der im Anhang nebeneinandergestellten Bildwerke. Wir sehen, mit welcher Plumpheit sie anfingen und bis zu welcher Vollkommenheit sie sich emporarbeiteten Die Knste bedrfen zu ihrer Frderung Geld. Nun nahmen nach den Perserkriegen viele griechische Städte einen gewaltigen Wirt-schaftlichen Aufschwung. Sie fhlten auch Dankbarkeit gegen die Götter, deren Hilfe sie die Siege der die Feinde zuschrieben. Darum errichteten sie ihnen prchtige Tempel und lieen diese mit herrlichen Bildwerken ausschmcken. So entstanden auch die groartigen Tempel-bauten zu Olympia und zu Delphi. 4. Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. Nach dem Willen des Perikles sollte seine Vaterstadt die mchtigste, reichste und schnste Stadt der Welt sein. Wer damals in den Pirus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Tausende von Menschen waren mit dem Ein- und Ausladen beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Aber der diesem Treiben herrschte der Geist hoher Ordnung. Am Kai erhoben sich ge-waltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder aufgespeichert wurden. Der Pirus war eine schne Stadt mit seinen groartigen Gebuden und breiten, geraden Straen, die sich rechtwinklig schnitten. beraus lebhaft war der Verkehr, der sich innerhalb der Langen Mauern zwischen den Hfen und der Oberstadt vollzog. Groe Mengen fremden Getreides waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin gebracht. Die Erzeugnisse des athenischen Gewerbefleies, besonders Ton- und Metallwaren, wanderten hafenwrts; denn Athen war auch eine groe Fabrikstadt geworden. Die Oberstadt selbst erschien nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen waren meist eng und winkelig, die Privat-Huser grtenteils unansehlich. Sie hatten nach der Strae zu keine Fenster, wohl aber hufig einen offenen Vorraum, der als Laden oder Werkstatt diente. An den Straenecken standen Marmorfulen mit dem Kopfe des Gottes Hermes, darum Hermen genannt; er war ja der Gott des Verkehrs. Zahlreich und prchtig dagegen waren die ffentlichen Ge-bnde: das Rathaus, wo stets Hunderte ein- und ausgingen, die ver-

5. Geschichte der Griechen und Römer - S. 39

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Das Leben in Athen. 39 Euripides. Auch der ungebildetste Athener fand es in jener Zeit selbst-verstndlich, da er lange Stcke aus ihren Werken auswendig sagen konnte. Wohl hatte er also Grund, stolz zu sein, der athenische Brger; er dnkte sich aber auch mehr als alle andern Menschen auf der ganzen Welt. Athen konnte auch als reiche Stadt gelten. Namentlich durch Grohandel, Bergbau und Industrie hatten viele Familien groe Vermgen gesammelt. Wohl war die Schwierigkeit des Trans-Portes zu Wasser und zu Lande fr den Kaufmann viel grer als bei uns; er durfte aber auch viel hheren Gewinn nehmen. Und Bergbau sowie Industrie lohnten sich besonders, wenn sie im groen betrieben wurden. Da man damals keine Maschinen kannte, die wie bei uns die grbsten und schwersten Arbeiten besorgen konnten, mute alles durch Menschenkraft gemacht werden. So reichten in den Bergwerken die Arbeiter das Gestein in Krben von Hand zu Hand. Zu dergleichen schweren Arbeiten aber gab sich kein freier Mann her; darum war das Halten von Sklaven im Altertum eine Notwendigkeit. Die kaufte man wie andre Waren aus Mrkten und bezahlte sie nach Kraft und Geschicklichkeit. Ihre Arbeit war zudem auch billiger als die der freien Leute, denn der Besitzer brauchte ja nur fr einfache Er-nhrung und Kleidung zu sorgen. Auch die Hausarbeit wurde in den bessern Familien hauptschlich durch Sklaven besorgt. Sechs galten in diesen Kreisen als unbedingt ntig. Trotzdem war das Leben nach nnsern Begriffen sehr billig: mehr als eine Drachme tglich kostete ein solcher Haushalt gewhnlich nicht. Die Huser der Athener waren ganz anders gebaut und eingerichtet als die unsrigen. Nach auen hin hatten sie keine Fenster, sondern nur Tren; hchstens nach der Strae zu eine Werkstatt oder einen Laden. Die Wohnrume lagen alle um einen durch Balken oder Sulen abgegrenzten offenen Hof, von dem sie ihr Licht bekamen; er hie Peristyl. Hier hielt sich der Hausherr nur wenig auf; er lebte und webte in der ffentlichkeit. Sa er in seiner offenen Werkstatt bei der Arbeit, so schmeckte diese ihm nicht, wenn sie nicht hufige Unterhaltung mit Vorbergehenden wrzte; riefen ihn seine Geschfte in die Stadt, so benutzte er jede Gelegenheit, um mit andern der Politik und Mitmenschen Gedanken auszutauschen, wie es ja die Sdlnder heute noch tun. Der Familienvater besorgte gewhnlich auch die Einkufe auf den vielen Mrkten mit Sachkenntnis. Und wo er sich in der ffentlichkeit zeigte, da

6. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 95

1815 - Leipzig : Fleischer
Sparren zu Haufern, die dürren Blatter als Schindeln, und die Stacheln als Nagel. Haut man einen Stamm dicht unter seiner Blätterkrone ab, so erhalt man binnen 6 Monat an 2000 Pfund Saft davon. Man laßt diesen Saft in Gahrung übergehen, und erhalt alsdann einen leichtern Wein, wovon in Meriko allein 64 Millionen Pfund verbraucht werden. 57) Welch ein Daum, der zum Geschlecht der Feigen gehörige Banianenbaum, der nicht ohne Ursach schon seit Jahrtausenden den Hindus heilig ist! Dieser große Wald- riese wird 5o Fuß und drüber hoch; hat 6 Zoll lange dicke, eyrunde und ungezähnte Blatter, die als Teller dienen; mäßig große kugelrunde und hochrothe Früchte, und ein weißliches schwammiges Holz, mit rothbrauner Rinde. Hat der Stamm die Höhe von 10 oder mehr Fuß erreicht, so sendet er nach allen Richtungen und Seiten zu, wagerecht mehrere Aeste aus sich heraus, die er gleich- sam wie Arme ausstreckt. Sind diese etwa 12 Fuß lang geworden, dann treten fadenähnliche kleinere Aeste an deren untern Spitze hervor, und senken sich lothrecht zur Erde hinab, wurzeln dann im Boden, erstarken, bilden gleichsam eigene Baume, wiewohl sie nur Able- ger des Mutterstammes sind, und treiben nun eben auch, wie dieser, ihre horizontalen Zweige, die wieder neue Stämme treiben, indessen die Altmutter auch nicht ruht. So entsteht eine große Baumfamilie, die zuletzt einen

7. Die Bewohner der Erde oder Beschreibung aller Völker der Erde - S. 345

1814 - Leipzig : Fleischer
Ostcrinsulaner. 345 mit ihrer Kriegsmusik steht es wie auf den andern In- seln. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Kriegsge- fangenen gefressen werden. Ein» Art hölzerner Helm, der nur Augen und Mund frei laßt, ist wohl nur für den Krieg. Sie scheinen die Zeit nach dem Mondlauf zu rech- nen; haben ein Brettspiel von 238 Feldern, Faustkampfe» Wettläufe, Wurfspiele mit Steinen» die Sitte, die Vor- derzahne auszuschlagen, und wohl noch mancherlei Eigen- thümlichkeiten. — Merkwürdig ist ein Morai oder Fia- tukah; auf einem langlichten, mit Steinen belegten und 4 Fuß hohen Steinmauer umgebenen Platz; an einem Ende des Platzes steht eine 20 Fuß hohe hohle Pyramide» aus dünnen Stangen und Flcchtwerk, mit Zeug überzo- gen; zu beiden Seiten derselben andere, ähnliche Stücke, and zwischen zwei Stangen ist ein Brett befestigt, Pisang- und Früchte darauf zu legen. — Ucbelgeschnihte Men- schenfiguren, ein Schuppen mit hölzernen Bildern, und in dessen Mitte ein Begrabnißplatz von 7 Oberhäuptern und dergl. m. gehörten zu diesem Morai, vor dessen Schuppen die Begrabnißplatze anderer Oberhäupter und geopferter Menschen und Thiere waren. Die Osterinsulaner sind nicht gutgebaute, hagre, gelbbraune Menschen, die künstlichsten Diebe vielleicht unter allen Südseeinsulanern, aber zugleich gutmüthige, mitleidige Menschen, was bei so rohen Söhnen der Natur sich wohl vereinbaren mag. Ein

8. Die Töchterschule - S. 90

1824 - Leipzig : Fleischer
so steht- Diese, nachdem sie sich 6 — 7 Wochen von den Blat- tern des Maulbeerbaums genährt, macht sich ein festes Ge- spinnst, C o c o n genannt, der aus einem langen Faden Seide besteht, welche künstlich abgewickelt, mit mehrern Faden ver- bunden, und zu einem seidenen Zeuge verarbeitet wird.— Ein zwar kleiner, aber sehr schädlicher Nachtvogel ist die Tuch - und Pelzmotte, welche sich in unsre Kleider setzt und sie zerstört.* Man kann sich aber davor schützen, wenn man kleine Kien- späne in den Kleiderschrank legt, und die Kleider in ein leinen Tuch einwickelt. Unter den Insekten mit vier häutigen und durchsichtigen Flügeln sind die Biene, Wespe und Ameise besonders merk- würdig. Die Weibchen dieser kleinen Thiere haben am Hinter- leibe einen hohlen Stachel, womit sie sehr empfindlich stechen.— Kaum gibt es ein arbeitsameres und nützlicheres Thier als die Biene. Sie bereitet den Menschen Honig und Wachs, und wird deshalb in Körben oder Stöcken aus Strohqeflecht gehegt. In einem solchen Stock sind wenigstens 20,000 Bienen bei einander. Die kleinsten und zahlreichsten sind die Weibchen oder die Arbeitsbienen, die den Honig und das Wachs aus den Blumen und Kräutern mittelst ihres Rüssels saugen, zusam- mentragen und bearbeiten, und das Fachwerk im Stocke, Zel- len genannt, bauen und bilden. Die männlichen heißen Drohnen; sie sind die größten, haben keinen Stachel, und zehren bloß, ohne zu arbeiten. An der Spitze aller steht die Königinn oder der Weiser, ein einziges Weibchen, das etliche tausend Eier in die Zellen legt, und den ganzen Bienen- staat regiert. Werden der Bienen zu viele, so wird ein Theil davon ausgetrieben, dann sagt man: die Bienen schwär- men. Dies geschieht gewöhnlich im Mai und Juni. Wie fleißig diese Thierchen arbeiten, sieht man daraus, daß so ein einziger Bienenstock 2 bis 4 Pfund Wachs und 20 bis 40 Pfund Honig enthalt. — Auch die Wespe, etwas größer als die Biene, baut sich künstliche Wohnungen aus feinen Holzfasern, sticht aber nur, ohne Honig und Wachs zu bereiten. Eine Art Wespe aber, Gallwespe genannt, wird uns dadurch nütz- lich, daß sie ihre Eier in die Eichenblätter legt, woraus eine runde Geschwulst, in der Größe einer Kirsche entsteht, die nach und nach so hart wie Holz, und unter dem Namen Gall-

9. Die Töchterschule - S. 70

1824 - Leipzig : Fleischer
70 Manches Wasser ist härter, manches wei cher. Fluß- und Regenwasser ist weicher als Brunnenwasser, daher wird jenes lieber zur Reinigung der Wasche genommen, denn die Seife schäumt leichter in weichem Wasser. 5. Der Dunstkreis mit seinen Erscheinungen. Zwischen Himmel und Erde ist ein großer, mit Luft an/ gefüllter Raum, den wir Dunstkreis (Atmosphäre) nennen. In diesem Dunstkreise sammeln sich alle Dünste, die von der Erde aufsteigen, daher hat er seinen Namen. Die wässe- rigen Dünste fallen dann, vermöge ihrer Schwere, in Thau, Regen, Hagel und Schnee wieder herab, und befruch- ten das trockene Land. In diesem Dunstkreis entstehen auch die Winde und Stürme, die nach den Gegenden benannt werden, aus denen sie kommen, aind Ost / Süd - West-Nordwinde heißen. Zuweilen thun uns die Winde Schaden, besonders wenn sie heftig sind (Stürme); denn sie reißen Baume nieder und decken die Hauser ah, Aber ihr Nutzen ist doch viel größer, denn sie lockern die Baume in ihren Wurzeln, daß sie mehr Früchte tragen, treiben Schiffe und Mühlen, und reinigen die Luft von bösen Dünsten, die unsrer Gesundheit schaden. Zuweilen, besonders im November und December, ist die Luft um uns her ganz trübe und wie mit Rauch gefüllt. Das ist Nebel. Dieser steigt entweder in die Höhe und bildet die Wolken, oder er fällt in ganz feinen Trgpfen wieder herab. In dem Dunstkreise sehen wir auch glanzende Erschei- nungen. Die schönste ist der B li tz, der im Zickzack mit großer Schnelligkeit die Luft durchschneidet, und dadurch den Don/ ner verursacht. Blitz und Donner nennt man Gewitter. Der Donner hört sich oft schrecklich an, schadet aber nie, denn nur der Blitz kann todten und einschlagen. Bor diesen Ge- fahren kann man sich sichern, wenn man sich entfernt halt von Baumen, Thürmen und Metall, und wenn man auf den Dächern der Hauser eine metallene Stange anbringt, die den Blitzstrahl auffangt und ableitet, daher auch Gewitterab- leiter heißt. Oft sieht man cs ganz in der Ferne blitzen.

10. Die Töchterschule - S. 98

1824 - Leipzig : Fleischer
98 machen, und von der Rinde mehrerer Forstbäume, das können wißbegierige Kinder leicht erfahren. Zu den ausländischen Laubhölzern gehören: der Ebenholz- der Mahagoni- der Kampher- und Brasilienholz- baum. — Das Ebenholz ist schwarz, und wird von Tisch- lern gebraucht, um Schränkeundtischedamit auszulegen. Aus Mahagoniholz, welches sehr schwer und fest, und von braun- rother Farbe ist, machen wir uns die feinsten Stubengeralhe; und der Kampherbaum liefert uns eine Art ftarkriechendesharz, das in denarzeneiladen (Apotheken) gebraucht wird. Das Bra- silienholz (Fernambuck) gibt eine sehr brauchbare Farbe. Auch das Nadelholz (Schwarzholz) begreift sehr nützliche Gewächse in sich, z. B. die Fichten, Tannen, Kiefern (Kien) und Wachholderbäume. Sie haben alle viel Harz, woraus Theer bereitet wird. Ihr Holz brennt wegen der fetten Theile, die es enthält, leicht und schnell weg, und wird weiches Hol; genannt. Es wird aber außerdem in großer Menge zu Schiffs- masten, Tonwerkzeugen, Schachteln, Kasten, Dachschindeln u. s. w. verbraucht, — Ausländische Nadelhölzer sind die hohe Zeder in Asien, und die Zypresse. 2. Sträuche und Stauden. Wie unterscheiden sich denn die Strauch e von den Bau- men? Bei diesen bemerkten wir gewöhnlich nur einen einzigen Stamm, der aus der Wurzel herauskommt; bei den Sträu- chen aber finden wir mehrere Stämme, gewöhnlich weit dün- ner und lange nicht so hoch als Baumstämme. Schon bekannt und sehr angenehm sind uns wegen ihrer wohlschmeckenden Beeren der Johannisbeere Stachelbeer-und Himbeerstrauch; auch lieben wir den Haselnußstrauch wegen seiner Nüsse, und den Rosenstrauch, dessen Blume unserm Auge und unserm Geruch so wohlthut. Der Weinstock bringt uns süße Beeren, nur werden sie in unsern kalten Gegenden nicht immer reif. Aber im südlichen Deutschland, in Frank- reich, Italien, Spanien, Ungarn, der Türkei— da wachsen herrliche Trauben, deren ausgepreßter Saft als Wein unter verschiedenen Ramen (Franzwein, Rheinwein) verkauft wird.
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