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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 123

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 123 — pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach- stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien. Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911. Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker Österreich .... 1370520,, „ Rußland .... 1893000,, Frankreich .... 650494 „ „ Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben- zucker aus. Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf, Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange- nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn- dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam- berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt- sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er- zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale- tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank- reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine, jedoch an erster Stelle. 3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen- reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie

2. Europa ohne Deutschland - S. 76

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 70 — bäum Olivenöl und der Weinstock Wein, Rosinen und Korinthen für die Ausfuhr. Die Gebirge sind durch eine sinnlose Waldverwüstung ihres Schmuckes beraubt worden. Der Regen hat infolgedessen den Humusboden fortgeschwemmt, so daß die Aufforstung sehr erschwert ist. — Die großen Ziegenherden nähren sich von dem dürftigen Gras der Weiden und dem Blattwerk der Sträucher. 3. Die griechischen Inseln sind als Fortsetzung der Gebirge des Festlandes anzusehen. An der Westküste liegen die an Wein, Öl und Südfrüchten reichen Jonischen Inseln, deren bekannteste Korsu ist. Dort hat unser Kaiser eine Besitzung, das Achilleion. Von den Inseln des Agäischen Meeres ist Eubäa die größte. Iii. Das Königreich Bulgarien. (So groß wie Bayern und Württemberg. 4,3 Mill. Einw.) § 59. Bulgarien breitet sich zu beiden Seiten des Balkans aus. Der nach Norden zur Donau hin abfallende Teil ist fruchtbar und reich an Getreide. Nach Süden hin fällt das Gebirge steil ab. Herrliche Rosen- Haine schmücken hier die Täler, und in der weiten Ebene von Ost- rumelien, die von der Maritza durchflössen wird, gedeihen Mais und Wein. Bei Kasanlik wird Rosenöl bereitet. Die Hauptstadt Sofia, 103000 Einw., und Philippopel in Ostrumelieu treiben leb- hasten Handel. Am Schwarzen Meer liegt die Hafenstadt Warna. Iv. Das Königreich Serbien. (So groß wie Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen. 2,9 Mill. Einwohner.) § 60 Serbien umfaßt das Flußgebiet der Morawa. Es ist ein von Natur sehr reiches Land, dessen Bebauung aber noch auf einer sehr niedrigen Stufe steht. Den besten Getreideboden findet man in den Tälern der Morawa und der Save. An Obst und Wein hat Serbien Überfluß. Von größter Bedeutung ist die Viehzucht. Die Eicheln der großen Wälder dienen den Schweineherden als vorzügliches Futter. — Der Reichtum der Berge an Kohle, Eisen und Blei wird noch wenig ausgebeutet. Die Hauptstadt Belgrad, 90000 Einw., eine in den Türkenkriegen viel umstrittene Festung, liegt an der Mündung der Save in die Donau. Sie beherrscht den südlichen Zugang zur Ungarischen Tief- ebene. Von hier führt die Orientbahn im Morawatal hinauf nach

3. Europa ohne Deutschland - S. 156

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 156 — gebirge und einer Hochebene, Die K ü stenebene hat einen frucht- baren Lehmboden, der gut angebaut ist und Mais, Erdnüsse und Abb. 97. Buschsteppe in Togo. Abb. 93. Dorf in Togo. Baumwolle hervorbringt. Auch Öl- und Kokospalmen gedeihen hier vorzüglich. Die Urwälder des Randgebirges liesern große Mengen Kautschuk. Die Hochebene endlich ist mit mannshohem Gras be-

4. Europa ohne Deutschland - S. 179

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 179 — licher Bewässerung bringt er auch reichlich Mais und Weizen hervor. Das Gebiet östlich des Stromes kann man in die Baumwollenzone und in die Getreidezone einteilen. Erstere reicht vom Golf von Mexiko bis etwa zum 32. Breitenkreis. Hier dehnen sich jene großen, von Negern bearbeiteten Plantagen aus, die 2h der Baumwollenernte der ganzen Erde erzeugen und die aus der Union das erste Baum- wollenland der Welt machen. (Die amerikanische Ausfuhr an Baumwolle betrug 1911 2172 Mill. Jl.) Neben Baumwolle wird auch viel Reis und Zuckerrohr angepflanzt. — Weiter nach Norden, bis zu den Kanadischen Seen, erstreckt sich die Getreidezone. Sie erzeugt in ihrem südlichen Teil ungeheure Mengen Mais, 3a der gesamten Mais- ernte der Erde. — An seine Stellen treten weiter Weizen und dann Hafer. Durch diese reichen Ernten an Mais, Weizen und Hafer ist die Union das erste Getreideland der Erde. — Auch Tabak und Hopfen werden in großen Mengen angebaut. Aber nicht nur der Ackerbau, sondern auch die Viehzucht blüht im Mississippibecken in außerordentlichem Maße. Der Grasreichtum der Prärie und der Überfluß an Mais und Hafer geben großen Herden von Pferden, Rindern, Schweinen und Schafen reichliche Nahrung. Die Union besaß 1910 70 Mill. (20 Vs) Rinder'), 48 Mill. (22) Schweine, 37 Mill. (73/4) Schafe. Infolgedessen führen die Vereinigten Staaten große Mengen von Fleisch, Schmalz und Wolle aus. Wegen all dieser reichen Erzeugnisse ist das Mississippibecken eines der wichtigsten Ackerbaugebiete der Erde. d) Besiedelung. In diesem von der Natur so sehr begünstigten Gebiet sind in wenig Jahrzehnten große Städte aufgeblüht. Im Mündungsgebiet des Mississippi liegt New Orleans, 340 L00 Einw., der erste Baumwollenausfuhrhafen der Erde. — In sehr günstiger Lage, am Zusammenfluß von Mississippi und Missouri, St. Louis, 700000 Einw., der Stapelplatz für Mais, Weizen, Tabak, Holz, mit großen Müllereien, Brauereien und Tabakfabriken. Am Michigansee liegt Chicago. „An der Ausmündung des Jllinoiskanals gelegen, besitzt Chicago direkte Wasserverbindung durch den Lorenzstrom mit dem Atlantischen Ozean, durch den Mississippi mit dem Golf von Mexiko". In 80 Jahren hat sich die ehemalige Trapperstation zu einer Stadt von 2,2 Mill. Einw. aufgeschwungen. Chicago ist heute der größte Markt dererde für Getreide, Vieh und Holz. Es besitzt großartige Viehhöfe und Schlächtereien, in denen jährlich etwa 8 Mill. Schweine und 500000 Rinder ge- *) Die eingeklammerten Zahlen gebenden entsprechend. Bestand Deutschlands an. 12*

5. Europa ohne Deutschland - S. 141

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 141 — 4. Erzeugnisse. Die Randgebirge weisen infolge der reichlichen Niederschläge eine üppige Pflanzenwelt auf. Kokospalmen, Bananen, Gummiakazie und eine Fülle von Schlinggewächsen und Farnen kr- iechen dem Gehölz oft dm Anschein des Urwaldes. Die Plantagen liefern Kaffee, Tabak, Baumwolle, Sisal, Zuckerrohr, Vauille und Kokospalmen. — Auf der Hochebene des Innern dehnen sich endlose Grassteppen aus, die von Büffel- und Anlilopenherden, von Gazellen und Giraffen belebt sind. Der Strauß durcheilt sie in raschem Lauf, Elefantenherden brechen mit Getöfe aus den Wäldern an den Ufern Abb. 86. Sisalagave. Ihre Fasern werden in der Gewebeindustrie verarbeitet. der Flüsse hervor, im Schilf der Laguueu lauern Löwe und Hyäne auf ihre Beute. In den fischreichen Flüssen leben Krokodil, Fluß- Pferd und die mächtige Riesenschildkröte. Aus dem Grase ragen die Bauten der Termiten. — An Mineralien hat man bis jetzt Kohlen, Gold und Granaten gefnnden. In großen Mengen kommt Kopal vor, ein bernsteinähnliches Harz, das zu Schmucksachen und znr Herstellung von Lack und Firnis verwandt wird. 5. Bewohner. Die Eingeborenen sind Bantuneger. (Die Neger haben dunkelbraune bis schwarze Hautfarbe, krauses, wolliges Haar, wulstige Lippen, schmale Schädel, nach hinten zurückweichende Stirn.

6. Europa ohne Deutschland - S. 196

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 196 — Stein (Steinzeit). Sie lassen sich als Arbeiter auf den Plantagen nicht verwenden; man hat zu diesem Zweck Eingeborene des Bismarck- archipels oder Chinesen und Malaien angeworben. — Die wichtigste Ausiedlung im Kaiser Wilhelmsland ist Friedrich-Wilhelmshafen. 2. Andere deutsche Besitzungen. Nordöstlich von Kaiser Wilhelmsland liegt der Bismarck-Archipel, der aus den Admirali- tätsinfeln, Neupommern und Nenmecklenbürg besteht. Von den Salomonsinseln ist Bougainville deutsch. Alle diese Inseln haben, wie Neuguinea, einen fruchtbaren Boden und ein feuchtheißes Klima und bringen deshalb eine üppige Pflanzenwelt hervor. Auf den Plantagen werden Baumwolle, Tabak, Kakao au- gepflauzt; den Hauptausfuhr- gegenständ bildet die Kopra. 3. Neu-Seeland. Neu- Seelaud wird durch die Cook- Straße in zwei Juselu geteilt. Hohe vulkanische Berge mit den größten Geisern der Welt füllen sie aus. Zahlreiche Gipfel rageu in die Region des ewigen Schnees auf, und großartige Gletscher reichen bis tief in die Täler herab. Herrliche Gebirgsseen, prachtvolle Wasserfälle, düstere Felsenschluchten, von tosenden Gebirgsströmen durchrauscht, bilden die Zierden einer wilden unbewohnten Gebirgslandschaft, die an Großartigkeit kaum ihresgleichen hat. — Unter den Pflanzen der Insel ist die Kanrisichte wegen ihres wertvollen Holzes und Harzes wichtig. Von großer Bedeutung ist auch der neuseeländische Flachs. Aus den Fasern seiner meterlangen Blätter werden Matten, Netze und Taue hergestellt. Der Hauptaussuhrgegeustand ist aber Schafwolle, da die Schafzucht Neu-Seelauds diejenige des Festlands von Australien noch bei weitem übertrifft. — Die Juselu sind in englischem Besitz; die Hauptstadt ist Wellington, ein wichtiger Hafenort Anckland. Abb. 117. Baumhaus auf Neu - Guinea.

7. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 158

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 158 — Saint-Louis, Milwaukee, Detroit. Unter den atlantischen Export- Häfen steht New Jork obenan, dann folgen Baltimore, Boston, Philadelphia, New Orleans und Portland. ' Die zweite Stelle in der Brotkornerzeugung nimmt Rußland ein; doch sind die Ernteerträge infolge der meist primitiven Feld- Wirtschaft und der Unbilden des kontinentalen Klimas großen Schwankungen unterworfen. Roggen und Hafer, sodann Weizen sind Rußlands Hauptprodukte. Für Rußlands Getreideausfuhr steht das Deutsche Reich in erster Linie,- dann erst folgen Großbritannien, die Niederlande und Frankreich. Fast die gesamte Roggeneinfuhr nach Deutschland, ein Drittel der Weizeneinfuhr, die Hälfte der Hafer- und Gersteeinfuhr haben ihre Quelle in Rußland. Die wichtigsten Ausfuhrhäfen für Roggen und Hafer liegen an der Ostsee (St. Petersburg, Liban und Riga), für Weizen und Gerste am Schwarzen Meer (Odessa, Nikolajew, Sebastopol und Rostow a. D.). Österreich-Ungarn gibt alljährlich Getreide und Mehl an die übrigen europäischen Staaten ldie Schweiz, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Belgien usw.) und auch an Brasilien ab. Das Hauptausfuhrland ist Ungarn, das sowohl der westlichen Reichs- Hälfte als auch dem Auslande seine Überschüsse zuführt. Deutschlands Anteil an der Ausfuhr erstreckte sich 1902 Haupt- sächlich aus Gerste, reichlich ein Drittel seiner Einfuhr, und geringe Mengen Mais. Von den übrigen Ländern der südosteuropäischen Kornkammer kommt sür Deutschland nur noch Rumänien in Betracht, das ihm nicht unbeträchtliche Mengen von Weizen, Gerste, Roggen und Mais liefert. Seit den 70er Jahren tritt auch Britisch-Ostin dien unter den Ländern aus, deren Weizenausfuhr die europäische Küste erreicht und besonders England, Frankreich, Belgien, Italien und anderen Ländern zugute kommt. In der Alten Welt tritt in neuerer Zeit Algier als Konkurrent in Weizen und Gerste aus. Ägypten liefert zur Ausfuhr, wenn auch nicht in hervorragender Menge, Weizen, Reis und Gerste, Hülsenfrüchte und Mais, namentlich nach Großbritannien. Australien hat bei der Zunahme seiner Bevölkerung in den letzten Jahren nur eine geringe Ausfuhr von Brotgetreide zu ver- zeichnen; doch ist der Handel hauptsächlich interkolonial. Unter den Weizen und Hafer dem Weltmarkt zuführenden Staaten nimmt neuerdings Eanada eine bedeutende Rolle ein. In der Weizenausfuhr ist auch Chile bedeutend; ihm ist aber neuer-

8. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 50

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 50 — Es steigt unerheblich über die südliche Stufe des zentralen Hoch- landes aus, sällt aber tief zu dem Flußtale des Guadalquivir ab, besteht überall aus Schiefergebirgen, die reiche Metallschätze (Kupfer, Quecksilber, Blei, Silber, Eisen, Steinkohlen) einschließen, trägt Nadel- holz aus den höheren Teilen und Eichenwaldungen auf seinen tieseren Abhängen. Die Fortsetzung des Gebirges jenseit des Gua- dianadnrchbruchs, die Sierra Monchiqne, macht Algarvien mit seiner herrlichen Vegetation von Mandeln, Orangen, Wein und Johannisbrotbäumen zu einer besonderen Provinz Portugals. Der Nordosten des zentralen Plateaus ist nicht ein zu- sammenhängendes Gebirge, wenn er auch mit dem Namen Iberisches Scheidegebirge belegt wird! sondern er besteht aus Bergketten, Berggruppen und Bergen, die durch Plateaus und Tallücken von- einander getrennt sind. Die höchste Erhebung liegt im Südosten (die Sierra Euenca 1800 m); an sie lehnt sich die Ebene von Valencia an, deren reiche Fruchtgefilde durch ein weitverzweigtes, schon von den Arabern angelegtes Kanalsystem bewässert werden. Diese Huertas^ oder Vegas", die in einem Jahre 3—4 Ernten von Reis, Weizen und Gartensrüchten geben, sind durchschnitten von Alleen dichtbelaubter Maulbeer-, Mandel- und Feigenbäume; üppige Gemüsefelder wechseln mit Blumengärten, Orangenhainen und Krokus- seldern ab. Dattelpalmen heben hier und da ihr zierliches Gefieder über die übrigen Bäume, schließen sich, weiter nach Süden, zu Gruppen und Hainen zusammen und bilden bei Elche den berühmten Palmenwald, der gegen 8000 Stämme zählt. Nicht minder ergiebig und schön sind die Huertas von Murcia; sie werden von der Segura be- wässert, welche die von Carthagena kommende Straße bei Murcia ausnimmt und zur Hochebene hinüberleitet. Das Andalusische Tiefland^ hat bereits afrikanisches Glut- klima und zeigt neben den südeuropäischen Kulturpflanzen bereits tropische Formen, wie das Zuckerrohr, die Baumwolle, die Batate, den Cochenillekaktus. Zur Araberzeit sorgfältig bewässert, war die Tiesebene so ergiebig, daß sie die Araber dem Delta Ägyptens gleich- stellten. Jetzt sind weite Strecken verangert und zur Steppe ge- worden; noch aber ist sie die reichste Kornkammer Spaniens. Bei Cord ob a beginnt der große Zitronen- und Orangengarten Anda- lusiens; weiter abwärts wächst die Aloe wild wie in Amerika. Hier wuchert auch die Zwergpalme, die indische Feige, der Kapernstrauch. Als Ausfuhrhafen der Erzeugnisse dieser reichen Schatzkammer dient Sevilla, da gelegen, wo der Guadalquivir für große Seeschiffe fahrbar wird. Den Abschluß des Tieflandes bildet Hochandalusien, das an Höhe (Mulahacen^ 3500 m; das nördliche Hochgebirge, die Pyrenäen, * Spanisch, = Garten. 2 Flur. 3 Andalusien hatte von den Vandalen in der Völker- Wanderung den Namen Vandalosia erhatten: dieser wurde von den Arabern in Andalus = West- land umgeändert, 4 Nach dem letzten Könige von Granada, Muley Hassan, benannt.

9. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 145

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
Lud " — 145 — ländische Gebiet ist ausgezeichnet durch die immergrünen Holz- pflanzen, wie die Korkeiche, den Ölbaum, die Myrte und die malerischen Formen der Pinie und Zypresse. Die edlen Südfrüchte (Zitronen, Apfelsinen, Pomeranzen), der Wein, die meisten Stein- obstarten (Pfirsiche, Aprikose) sind erst durch die Kultur verbreitet worden. Von tropischen Gewächsen gedeihen im äußersten Süden das Zuckerrohr, die Baumwolle, Palmen sowie die amerikanischen Agaven und Feigendisteln. Die Bebauung des Bodens ist garten- ähnlich; Feldwirtschaft ist mit Baumkultur verbunden. Wiesen sehlen, und durch die Verwüstung der Wälder und die Vernach- lässigung der künstlichen Bewässerung sind weite Strecken unbebaut. Das mitteleuropäische Florengebiet erstreckt sich von den Pyrenäen bis an den Ural. Charakterisiert wird es durch die blattwechselnden Laubhölzer «Buche, Eiche, Birke) und weiter im Norden und in den höheren Regionen der Gebirge durch den Reich- tum an Nadelhölzern (Lärche, Fichte, Tanne, Kiefer). Ausgedehnter Getreidebau wird hier getrieben: Weizen im Süden, nach dem Norden hin Roggen, Gerste und Hafer. Im Süden gedeiht auch der Wein und die edle Kastanie. Hervorzuheben sind ferner die Wiesen, Moore und Heiden als charakteristische Vegetationsformen. Im Südosten geht dieses Gebiet in die osteuropäischen Steppen über, welche mit den ungarischen Pußten beginnen und sich bis zur uralo-kaspischen Niederung erstrecken. Der äußerste Nordosten, welcher die Nordküste von Kola, Kanin und das untere Petschoragebiet umsaßt, gehört dem Tundragebiet an, in welchem der Erdboden im Sommer nur spannentief auftaut und teils von Moosen, teils von Erdflechten bedeckt ist. Weil der Bodenbau durch ganz Europa sich erstreckt, so ist die Tierwelt hauptsächlich durch unsere Haustiere vertreten. Die wilden Raubtiere, wie Bär, Wolf und Luchs, sind in die Wälder der hohen Gebirge und des Ostens zurückgedrängt. Das jagdbare Wild, wie Gemse und Steinbock in den unzugänglichen Teilen der Alpen, Edelhirsch, Reh und Wildschwein im Mittelgebirge und in der Ebene, Elch und Wisent in besonderen Gehegen (Jbenhorst an der Memel, Bialowiczer Wald), erhält sich nur durch künstliche Schonung. Im Norden lebt das Renn. Der bei weitem größte Teil der Bevölkerung (fast 400 Mill.) (s. die Völkerkarte!) gehört der mittelländischen Rasse und zwar dem westlichen Zweige des indo-europäischen Sprachstammes an. Als Angehörige des östlichen Zweiges sinden sich zerstreut Armenier und Zigeuner. Die Semiten sind durch die etwa 6 Mill. zählenden Juden, die über ganz Europa verbreitet sind, ver- treten. Drei große Sprachfamilien des indo-europäischen Stammes er- scheinen als die herrschenden. In den Ländern am Mittelmeer, also auf den drei südlichen Halbinseln und in Frankreich nebst den zu- Wulle. Erdkunde Ii. in

10. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 130

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 130 — nach Angoulöme und weiter ins Tiefland der Garonne, das den ganzen Südwesten Frankreichs umfaßt. Von der Gironde, der meerbusenartigen Mündung der Garonne, bis an die Pyrenäen zieht sich am Biseayischen Meer - b usen eine fast ununterbrochene Dünenreihe entlang, die unmittelbar am Meer von Salzsümpfen und Seen unterbrochen ist, weiter land- einwärts in Heidegebiet übergeht, das früher wegen der Sumpf- und Flugsandstrecken nur mit Stelzen zu durchwandern war, heute für Waldwirtschaft, den Anbau von Roggen, Mais, Kartoffeln und besonders für die Viehzucht gewonnen ist. Das sind die „Landes" (Heiden). In großem Gegensatze zu der Einförmigkeit und Trostlosigkeit der „Landes" südlich der Gironde stehen die Weinhügel der Garonneufer, deren Erzeugnisse von Bordeaux ausgeführt werden, sowie die reichbewässerten, wohlangebauten Landschaften des rechten Ufers, deren Felder, von lebendigen Hecken und Quittengebüschen eingefaßt, Getreide und köstliches Obst über Bedars liefern: an den Hügeln zeitigt die südliche Sonne herrliche Weine, und der weiße Maulbeerbaum gibt das Futter für die Seidenraupe. Die Niederung zwischen den Pyrenäen und dem zentralen Plateau zeigt schon völlig Klima und Pflanzenwelt des Mittelmeer- gebiets. Auf den Hügeln gedeiht der Weinstock und die Olive; dann folgen nach dem Innern Maulbeerbäume und Obsthaine; die Berge sind mit Wäldern gekrönt. 6. Die zu Frankreich gehörende Nordseite der Pyrenäen, die gewaltiger und erhabener erscheint als die Südseite ss. 46), ist die Wetterseite, darum niederschlagsreich, zugleich ist sie auch die Schatten- seite, darum kühler, trägt Schneefelder und Gletscher, grüne Matten und Wälder, besitzt kleine Seen und rauschende Wasserstürze. Auf dieser Seite sind auch die den Pyrenäen eigentümlichen Zirkustäler (Cirque de Gavarnie S. 47). Warme Quellen am Fuße des Ge- birges sind Zeugen einstmaliger vulkanischer Tätigkeit, und Gebirgs- täler von großer Lieblichkeit laufen in das Vorland aus, welches der Adour mit seinen Wildbächen („Gaves") und die ebenfalls von den Pyrenäen kommende Garonne durcheilt. f. Garonne- und Rhonetal scheidet das französische Zentral- Plateau voneinander, das unmittelbar aus der Senke südöstlich von Toulouse aufsteigt und eigentlichen Gebirgscharakter nur in seinem südöstlichen Rande, den Cevennen, trägt. Den höchsten Teil mit den wildesten und malerischsten Landschaften bildet das Hochland von Auvergne, das, abgeholzt und fast nur mit dichtem Heidekraut bedeckt, wesentlich ein Land der Viehzucht ist und seine Bewohner nicht zu ernähren vermag. Der Kern ist eine mächtige Platte aus kristallinischen Schiesern, Granit, Porphyren und altsedimentären Gesteinen, welche an den
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