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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 123

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 123 — pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach- stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien. Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911. Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker Österreich .... 1370520,, „ Rußland .... 1893000,, Frankreich .... 650494 „ „ Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben- zucker aus. Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf, Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange- nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn- dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam- berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt- sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er- zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale- tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank- reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine, jedoch an erster Stelle. 3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen- reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 36

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — Klima. Am kältesten und unwirtlichsten sind die Hochflächen des oberen Westerwaldes. Dort hat man in früherer Zeit den Wald abgeholzt. Daher sind diese Striche ganz besonders den scharfen, rauhen Nord- winden ausgesetzt. Um sie gegen die Gewalt der Winde zu schützen, hat man sogenannte Schutzhecken, 4—5 m breite Fichten- und Tannen- Pflanzungen, angelegt. Ungünstig wirken auch die großen Regenmassen, die von den Westwinden herbeigeführt werdeu; dadurch ist der Boden naßkalt und sumpfig. 2. Bodenbeschaffenheit und Beschäftigung der Bewohner. Infolge des rauhen, feuchteu Klimas köunen die Hochflächen des Wester- Wäldes nur in geringem Maße zum Ackerbau benutzt werden. Dagegen bringen sie einen reichen Graswuchs hervor, der die Viehzucht be- günstigt. Im nördlichen Teil sind ausgedehnte Lager von Braun- Abb. 21. Das Siebengebirge. Wir blicken flußabwärts. Links Rolandseck, rechts Königswinter. Im Hinter- gründe steigen die Basaltkegel des Siebengebirges ans, unmittelbar am Rhein der Drachenfels mit Ruine. kohlen und Eisenerzen. Letztere müssen jedoch, da hier keine Stein- kohlen vorkommen, zur Verhüttung nach dem Saar- und Ruhrgebiet gesandt werden. Im südwestlichen Teil birgt der Westerwald reiche Tonlager. Hier werden die zahlreichen Krüge, die zum Versand der Mineralwasser des Taunus dieuen, hergestellt. Diese Industrie blüht namentlich in der Gegend von Koblenz bis Montabaur, die des- halb auch Kaunenbäckerland genannt wird. 3. Das Siebengebirge. Im Nordwesten am Rhein endigt der Westerwald in dem schöuen Siebengebirge, das seinen Namen

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 42

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 42 — auch die Erde, in der die Reben wachsen sollen, müssen die Winzer oft nach oben schaffen. 5. Berkehr. Die Verkehrslage des Rheinischen Schiefergebirges ist sehr günstig. Wichtig ist vor allem die Nähe volkreicher Staaten Abb. 25. Durchgangslinien des Rheinischen London — Mailand. Von daß der schiffbare Rhein die Landschaft durchfließt und daß auch einige seiner Nebenflüsse schiffbar sind (Mosel, Ruhr und Lippe). Der Wasser- weg ermöglicht den billigen Versand der Kohlen und Erze, derjenigen Stoffe, die die Grundlage der Industrie des Rheinlandes bilden. Die Schiffahrt auf dem Rhein hat sich deshalb großartig entwickelt. Bis nach Cöln können große Seeschiffe gelangen; durch die Cölner Schiff- brücke fahre» jährlich mehr als 30000 Schiffe stromaufwärts und -abwärts. 6. Die Bevölkerung. Der Rheinländer gehört zum fränkischen Volksstamm. Die herrliche Natur des Landes und der feurige Wein, der dort wächst, haben ihm einen heiteren, frohen Sinn ins Herz ge- zaubert. Bei frohen Festen (Weinlese, Karneval) steigert sich seine Lebenslust oft zu toller Ausgelassenheit. In humorvoller Weise besingt Simrock die bezwingende Macht der rheinischen Fröhlichkeit: „An den Rhein, an den Rhein, zieh nicht an den Rhein, Mein Sohn, ich rate dir gut; Da geht dir das Leben so lieblich ein, Da blüht dir so freudig der Mut." n. Netz (Belgien, Holland, Frank- reich) und die des Atlanti- schen Ozeans. Dazu kommt die hohe Entwicklung der Industrie und die dichte Besiedelung des Gebietes selbst. So wirken hier eine Reihe von Umständen zu- sammeu, um einen Verkehr hervorzurufen, wie er in keinem Teil unseres Vater- landes lebhafter ist. Das Eisenbahnnetz ist das dich- teste in ganz Deutschland. In Cöln, einem wichtigen Knotenpunkt des Eisenbahn- Verkehrs, schneiden sich die Weltverkehrslinien Paris— Berlin — Petersburg und Schiefergebirges. großem Vorteil ist es auch,

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 59

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 59 — liegt Minden, am Fuß des Teutoburger Waldes liegen Herford und Bielefeld mit blühender Leinenindustrie. Geschichtlich denkwürdig ist Paderborn; hier hat Karl der Große 777 den ersten Reichstag im Sachsenlande gehalten. Im Ruhr- gebiet und Sauerland kommen unermeßliche Schätze an Kohlen und Eisenerzen vor, ^ die durch den Bergbau zutage gefördert und in zahlreichen Fabriken ver- arbeitet werden. Dieser Teil Westfalens ist deshalb sehr dicht bevölkert und ent- hält eine Reihe großer, bedeutender Fabrikstädte. Dortmnnd, 214090 Einw., dicht an der Ruhr, ist der Mittelpunkt des Kohlenbergbaues; als Ausgangspunkt des Dortmund-Emskanals ist es wichtig für den Versand von Steinkohlen. Vochiun hat bedeutende Gußstahlfabriken. Auch Gelsenkirchen, 169000 Einw., Hagen, Iserlohn, Hamm und Siegen haben eine lebhafte Industrie. Die verschieden- artigsten Metallwaren, Sensen, Messer, Scheren, Beile usw., werden hier verfertigt. In Arnsberg stand ehemals der oberste Freistuhl der heiligen Feme. 3. Oberhessen. Die zum Großherzogtum Hessen gehörige Provinz § 43. Oberhessen wird von der Provinz Hessen-Nassau eingeschlossen. Sie umfaßt den größten Teil des Vogelsberges und die Wetterau. Da Mineralschätze fehlen, so ernähren sich die Bewohner durch Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft. Die Hauptstadt ist Giesen a. d. Lahn, Universitätsstadt. In der Wetterau liegen Friedberg und Nauheim; letzteres hat Mineralquellen und ist ein gut be- fuchter Badeort. 4. Das Fürstentum Waldeck liegt zwischen Westfalen und Heffen-Nassau und besteht aus einem größeren südlichen und einem kleineren nördlichen Teile. In ersterem liegt die Hauptstadt Arolsen, in letzterem der Badeort Pyrmont. 5. Das Fürstentum Lippe erstreckt sich von den Quellen der Lippe und Ems bis zum linken User der Weser. Es wird vom Teutoburger Wald durchzogen. Am Fuße desselben liegt die Hauptstadt Detmold. In der Nähe auf der Grotenbnrg erhebt sich das Hermannsdenkmal. 6. Das Fürstentum Schanmbnrg-Lippe liegt auf der rechten Seite der Weser. Die Hauptstadt ist Bnckebnrg. C. Das Thüringisch-Sächsische Hügelland und seine Randgebirge. Das Thüringisch-Sächsische Hügelland wird von Harz, Eichs- feld, Thüringerwald, Erzgebirge und Fläming umschlossen. In der Mitte fließt die Saale, die das ganze Gebiet in zwei Land- schasten teilt, eine westliche, Thüringen, und eine östliche, Sachsen. Thüringen. Geologische Bildung. Thüringen bildete wohl vor Jahrtausen- § 44. den ein großes Hochland. Im Mittelalter der Erde sanken große Teile der Erdrinde in die Tiefe, während andere, die sogenannten Horste, stehen blieben. Frankenwald, Thüringerwald und Harz sind solche alte Horste. Wie bei den andern Teilen des Variscischen Ge- birges, so sind auch bei ihnen die jüngeren Schichten abgetragen worden, und die altzeitlichen Formationen (Granit usw.) liegen bloß.

5. Europa ohne Deutschland - S. 179

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 179 — licher Bewässerung bringt er auch reichlich Mais und Weizen hervor. Das Gebiet östlich des Stromes kann man in die Baumwollenzone und in die Getreidezone einteilen. Erstere reicht vom Golf von Mexiko bis etwa zum 32. Breitenkreis. Hier dehnen sich jene großen, von Negern bearbeiteten Plantagen aus, die 2h der Baumwollenernte der ganzen Erde erzeugen und die aus der Union das erste Baum- wollenland der Welt machen. (Die amerikanische Ausfuhr an Baumwolle betrug 1911 2172 Mill. Jl.) Neben Baumwolle wird auch viel Reis und Zuckerrohr angepflanzt. — Weiter nach Norden, bis zu den Kanadischen Seen, erstreckt sich die Getreidezone. Sie erzeugt in ihrem südlichen Teil ungeheure Mengen Mais, 3a der gesamten Mais- ernte der Erde. — An seine Stellen treten weiter Weizen und dann Hafer. Durch diese reichen Ernten an Mais, Weizen und Hafer ist die Union das erste Getreideland der Erde. — Auch Tabak und Hopfen werden in großen Mengen angebaut. Aber nicht nur der Ackerbau, sondern auch die Viehzucht blüht im Mississippibecken in außerordentlichem Maße. Der Grasreichtum der Prärie und der Überfluß an Mais und Hafer geben großen Herden von Pferden, Rindern, Schweinen und Schafen reichliche Nahrung. Die Union besaß 1910 70 Mill. (20 Vs) Rinder'), 48 Mill. (22) Schweine, 37 Mill. (73/4) Schafe. Infolgedessen führen die Vereinigten Staaten große Mengen von Fleisch, Schmalz und Wolle aus. Wegen all dieser reichen Erzeugnisse ist das Mississippibecken eines der wichtigsten Ackerbaugebiete der Erde. d) Besiedelung. In diesem von der Natur so sehr begünstigten Gebiet sind in wenig Jahrzehnten große Städte aufgeblüht. Im Mündungsgebiet des Mississippi liegt New Orleans, 340 L00 Einw., der erste Baumwollenausfuhrhafen der Erde. — In sehr günstiger Lage, am Zusammenfluß von Mississippi und Missouri, St. Louis, 700000 Einw., der Stapelplatz für Mais, Weizen, Tabak, Holz, mit großen Müllereien, Brauereien und Tabakfabriken. Am Michigansee liegt Chicago. „An der Ausmündung des Jllinoiskanals gelegen, besitzt Chicago direkte Wasserverbindung durch den Lorenzstrom mit dem Atlantischen Ozean, durch den Mississippi mit dem Golf von Mexiko". In 80 Jahren hat sich die ehemalige Trapperstation zu einer Stadt von 2,2 Mill. Einw. aufgeschwungen. Chicago ist heute der größte Markt dererde für Getreide, Vieh und Holz. Es besitzt großartige Viehhöfe und Schlächtereien, in denen jährlich etwa 8 Mill. Schweine und 500000 Rinder ge- *) Die eingeklammerten Zahlen gebenden entsprechend. Bestand Deutschlands an. 12*

6. Europa ohne Deutschland - S. 183

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
183 — verbinden die beiden Städte. Boston, 1ß Mill. Einw., ist die bedeutendste Uni- versität Amerikas. Philadelphia, 1300000 Einw., treibt großen Buch- Handel (das amerikanische Leipzig) und ist Hauptausfuhrplatz für Petroleum. Baltimore, */2 Mill. Einw., hat großen Tabaks- und Mehlmarkt. Washing- ton. 330000 Einw., ist die Bundes- Hauptstadt der Union. 5. Verfassung und Bevölkerung. Die „Vereinigten Staaten von Amerika" bilden eine Republik, die sich aus 48 Staaten, 2 Territorien und dem Bundesdistrikt Colum- bia zusammensetzt. Die Gesamtregie- rnng hat ihren Sitz in Washington; an ihrer Spitze steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. — Die Bevöl- kerung ist größtenteils englischen Ur- sprnngs. Deshalb sind die englische Sprache und der Protestantismus vor- herrschend. An zweiter Stelle steht das deutsche Element mit etwa 11 Mill. Ihm verdankt die Union sehr viel. Die Deutschen haben vor allem die amerikanische Landwirtschaft entwickelt. Wichtige Industrien, z. B. die Papier- und Lederfabrikation, die Bierbrauerei, sind von Deutschen eingeführt worden; in Wissenschaft und Kunst, besonders in der Musik, haben die Deutschen stets eine hervorragende Rolle gespielt. Durch Schulen, Vereine und Zeitungen ist man bestrebt, das Deutschtum zu stärken und das Bewußtsein der deut- schen Herkunft auch in den Nach- kommen der deutschen Einwanderer wachzuhalten. — Die Bewohner der W, »Iii« "illmöilllj iuill&li! Ii« Im I -tili Iii; Toiir! § 140. Abb. 112. Ein Wolkenkratzer.

7. Europa ohne Deutschland - S. 186

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 186 — Lage, die vielen schiffbaren Ströme, durch zahlreiche Kanäle und ein weitverzweigtes Bahnnetz. 4 Pacificbahnen durchqueren den Staat vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean in 5—6 Tagen. Auch die schwer zugänglichen Kordilleren sind durch kühne Brücken- und Tunnel- bauten überwunden worden. Mit Deutschland steht die Union in regem Handelsverkehr. Sie lieferte uns im Jahre 1910 für 1,187 Milliarden ^ Waren, Rohbaumwolle (397 Mill. M), Kupfer, Schmalz, Pelztierfelle, Petroleum; unsere Einfuhr dorthin betrug 633 Mill. Jb und erstreckte sich vorzüglich auf Spielwaren, Teerfarbstoffe und andere Chemikalien, Strümpfe, Kautschuk, Abraumsalze (wichtig für die ameri- kanische Landwirtschaft). Iii. Britisch Nordamerika. (Fast so groß wie Europa, 7va Mill. Einw.) A. Landschaften. §142. 1- Die Kordilleren. Der Westen von Britisch-Nordamerika wird von dem Felsengebirge und den Nordamerikonischen Seealpen durchzogen. Letztere erreichen in dem Mac Kinley- berg (6200 m) ihre höchste Erhebung und fallen in einer fjorden- reichen Küste steil zum Meere ab. Das ganze Gebirge ist reich an Steinkohlen, Silber, Kupfer und Eisen; große Goldfunde sind bei Klondike gemacht worden. 2. Das Tafelland, a) Bodenbefchaffenheit. Nach Osten hin dacht sich das Felsergebirge zu einem Tafelland ab. Eine mächtige Eisdecke bedeckte es einst, deren Spuren wir noch in den zahlreichen Seen und vielen Sümpfen finden (vergl. die finnische, die schwedische und die preußische Seenplatte.) Von den Seen entsenden der Große Sklaven- und der Große Bärensee ihre Gewässer im Mäckenzie in das Nördliche Eismeer, während der Abfluß des Winnipegsees der Hudsonbai zuströmt. d) Erzeugnisse. An der Küste des Nördlichen Eismeeres ziehen sich öde Tundren hin. Weiter nach Süden bedecken das Gebiet große Wälder, in denen weiße und rote Jäger dem Grislibär, dem Wolf, dem Luchs, dem Marder, dem Hermelin und dem Biber nachstellen. Der Südosten des Tieflands mit zum Teil sehr fruchtbarem Boden hat einen großen Reichtum au Laubwäldern; auch bringt er alle Getreidearten, besonders Weizen, in reicher Fülle hervor.

8. Europa ohne Deutschland - S. 90

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 90 — Barcelona, 590 000 Einw. Es ist durch seine Eisenwerke, Webereien und Glasfabriken die erste Industriestadt Spaniens. An der Straße von Gibraltar besitzen die Engländer in der Felsen- sestnng Gibraltar den Schlüssel zum Mittelmeer. 5. Inseln. Östlich von Valencia liegen die Inselgruppen der Balearen und Pitynsen, die sich durch ihr angenehmes Klima auszeichnen. B. Das Volk und seine wirtschaftliche Tätigkeit. 74. 1. Die Bevölkerung. Die Spanier sind ein Mischvolk aus Iberern, Römern, Goten und Mauren. Nachkommen der alten Iberer wohnen am Meerbuseu von Biscaya, Nachkommen der Goten, die sich noch heute stolz „Godos" nennen, in Asturien, Mauren (Morlseos) im Süden. Die große Masse des Volkes ist jedoch einer Nationalität und eines Glaubens (römisch-katholisch). Allen Spaniern gemeinsam ist die angeborene Tapferkeit, die Mäßigkeit in Speise und Trank und der Stolz auf die Zeiten, als Spaniens Schiffe die Meere beherrschten und kühne Entdecker große Kolonien eroberten. Doch fehlt es ihnen an der emsigen Rührigkeit in Handel und Verkehr und an dem ernsten Streben nach Bildung und Hebung des Volkswohlstandes. Der größte Teil der Bevölkerung kann weder lesen noch schreiben. An den Stier- kämpfen, die in allen größeren Städten stattfinden, nimmt der Spanier leidenschaftlichen Anteil. 2. Erzeugnisse. Die Spanier sind in erster Linie auf die Land- Wirtschaft angewiesen; doch liefert ihnen diese nur da reichen Ertrag, wo man das Land künstlich bewässern kann. Deshalb ist auch nur 1/3 der Bodenfläche bebaut. Der größte Teil derselben besteht aus Heiden und Steppen, auf denen große Ziegen- und Schafherden weidend umherziehen. Da es an saftigen Wiesen und Weiden fehlt, ist die Rindvieh- und Pferdezucht nur in den wasserreicheren Gegenden von Bedeutung. Dort hat man schöne Stiere und Rosse (Andalusier). Die Wälder sind — mit Ausnahme des Kantabrischen Gebirges — meistens licht und ohne Unterholz und Moospolster. Sie bestehen zum großen Teil aus Korkeichen, deren Rinde einen bedeutenden Ausfuhrgegenstand bildet. 3. Bodenschätze. Der Armut Spaniens an fruchtbaren Gegenden steht ein großer Reichtum an Bodenschätzen gegenüber. Quecksilber und Kohlen findet man in der Sierra Morena, Kohlen und Eisen im Katatonischen und im Kantabrischen Gebirge; aber es fehlt

9. Europa ohne Deutschland - S. 97

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 97 — 2. Das Klima Europas ist dem Pflanzenwuchs günstig. Da Niederschläge überall und zu allen Jahreszeiten fallen, so finden sich in Europa gar keine Wüsten, und die Steppe tritt nur in Südrußland in größerer Ausdehnung auf. Im Mittelmeergebiet findet man vorwiegend immergrüne Gewächse, Südfrüchte und feurige Weine, in Mitteleuropa vorzugsweise blattwechselnde Laubbäume, Getreide und Obst und im Norden, wo der Getreidebau allmählich verschwindet, Wälder, Moose und Flechten. Die Bewohner Europas. 1. Die Bevölkerung Europas gehört fast ganz der kaukasischen § 79. Rasse an. Diese gliedert sich in drei Hauptstämme: Germanen, Romanen und Slawen. Die Germanen, etwa 140 Millionen, bewohnen die Mitte und den Norden des Erdteils. Zu ihnen gehören die Deutschen, Skandinavier, Niederländer und Engländer. Die Romanen, etwa 110 Millionen, nehmen den südwestlichen Teil Europas ein. Zu ihnen gehören die Italiener, Franzosen, Spanier, Portugiesen und Rumänen. Den Slawen, etwa 130 Millionen, gehört der weite Osten Europas. Ihre Hauptvertreter sind die Russen, Polen und Südslawen. Dazu kommen noch Mongolen, denen die Türken, die Magyaren und die Finnen und Lappen zugerechnet werden. Juden wohnen über ganz Europa zerstreut. Die Europäer sind meist Christen. Die Germanen bekennen sich vorzugsweise zur evangelischen, die Romanen zur römisch-katholischen und die Slawen zur griechisch-katholischen Kirche. 2. Beschäftigung der Bewohner. Bodenbeschaffenheit und Klima lassen in allen Ländern Ackerbau und Viehzucht zu. In Rußland, Ungarn und Rumäuieu bilden sie fast die einzige Erwerbs- quelle der Bewohner. Europa besitzt auch reiche Mineralschätze, besonders Kohlen und Eisen. Diese haben eine großartige Fabrik- tätigkeit hervorgerufen. Die wichtigsten Industrieländer sind England, Deutschland, Frankreich, Belgien, Osterreich und die Schweiz. In diesen Staaten hat sich durch die Einfuhr von Rohprodukten aus fremden Ländern und die Ausfuhr der Jndustrieerzeugnisse ein leb- haster Handel entwickelt. Die Hauptverkehrslinien Europas. § 80. Europa ist der gegliedertste Erdteil. Deshalb bietet sich den meisten Völkern Europas Gelegenheit zur Seeschiffahrt. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther. Erdkunde. Ii. Tcil. 7

10. Europa ohne Deutschland - S. 181

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 181 — 3. Die Alleghanies. Die Alleghanies ziehen im Osten der Union von Südwestens38. nach Nordosten. Einst höher als das Felsengebirge, erreichen sie heute nur noch eine Höhe von 2000 m; denn die abrinnenden Gewässer, der jähe Wechsel von Frost und Hitze und heftige Winde haben an dem Granit-, Kalk- und Sandstein des Gebirges genagt. Der losgelöste Schutt bildet jetzt teilweise den fruchtbaren Boden des Mississippibeckens. Da das Gebirge infolge der Meeresnähe reiche Niederschläge hat, so sind seine Höhen mit Eichen, Buchen und Ahorn bewaldet. An den Abhängen werden Weizen, Wein und Tabak, weiter südlich Baumwolle und Reis angebaut. — Den Hauptreichtum der Alleghanies bilden die Mineralien. Hier sind die ergiebigsten Kohlenfelder der Erde. Nicht weit davon . liegen reiche Eisenerzgruben. Nirgends sonst entquillt das Petroleum in solcher Menge der Erde. Hier seien auch die reichen Kupfervorkommen in dem Gebiet der Kanadischen Seen erwähnt, die auch in der Kupfer- gewinnung die Union an die erste Stelle gesetzt haben. Die Alle- ghanies sind also das Hauptbergbaugebiet der Union. — Diese Bodenschätze finden Verwendung in einer lebhaften Industrie. Obenan steht die Eisenindustrie, die mit ihren Gießereien und groß- artigen Maschinenfabriken ihren Hauptsitz in Pittsburg hat. 4. Die Küstenlandschast. a) Lage und Bewässerung. Die Küstenlandschaft zwischen den § 139. Alleghanies und dem Atlantischen Ozean nimmt von Norden nach Süden an Breite zu und geht in die Halbinsel Florida und die Golf- niedernng über. Sie ist durch die Gesteins- und Schlammanhäufungen entstanden, die die Flüsse aus den Alleghanies in das Meer führten. Während die Küste im Süden sandig und hafenarm ist, weist sie im Norden zahlreiche Buchten auf. In diese münden viele Küstenflüsse, darunter der Hudson. Sie stellen die weitere Verbindung mit dem Innern des Landes her. b) Besiedelung. Die günstigen Verkehrsverhältnisse, die ausgezeich- nete Lage zu Europa und das reiche Vorkommen von Kohlen und Eisen, von Baumwolle und Wolle in unmittelbarer Nähe haben den Küstenstreifen zu dem wichtigsten Handels- und Industrie- gebiet der Union gemacht. Hier ist deshalb eine große Anzahl blühender Städte entstanden. New York hat mit seinen Vorstädten 43/4 Mill. Einw. und ist somit die größte Stadt Amerikas. Zu seiner schnellen Entwickelnng hat
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