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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 38

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 38 — die Triebkraft des Wassers noch mehr auszunützen, indem man Tal. sperren anlegt. Zu diesem Zweck schließt man die Täler durch hohe Mauern ab und staut die Flüsse dadurch zu großen Seen. Das abfließende Wasser treibt dann Maschinen oder erzeugt elektrische Kraft. Auch dienen die Talsperren dazu, manche Orte mit Trinkwasser zu versorgen. Iv. Der Hunsrück. § 32. Der Hunsrück (Hnn — hoch, hoher Bergrücken) liegt zwischen Rhein, Mosel, Saar und Nahe. Er hat große Ähnlichkeit mit dem Taunus. Wie dieser fällt er nach Süden steil, nach Norden allmählich ab. Der breite Höhenrücken ist stark bewaldet. Bei Oberstein an der Nahe findet man Achat. Der Achat ist ein Halbedelstein; er ist mit ver- schiedenfarbigen Streifen geziert, deren Schönheit nach dem Schleifen besonders hervortritt. Die geschliffenen Steine werden zu allerlei Schmucksachen, Broschen, Knöpfen, Dosen usw., verarbeitet. Die Achat- gruben sind nahezu erschöpft, weshalb man jetzt Steine aus Brasilien einführt. — In dem Nahetal sprudeln Salzquellen hervor, denen die Badeorte Kreuznach und Münster am Stein ihr Ausblühen ver- danken. Aus der Sole wird auch Salz gewonnen. V. Die Eiset. § 33. 1. Landschaft. Die Eifel ist ein welliges Hochland; da es ganz frei und ungeschützt liegt, ist sein Klima sehr rauh. Rauhe Winde fegen über die weiten Hochflächen hin. Ungünstig wirken auch die großen Regen- mengen, die die Westwinde herbeiführen; dadurch ist der Boden naßkalt und sumpfig. Große Strecken sind mit Torfmooren bedeckt. Der Teil des Gebirges, der an Mooren besonders reich ist, heißt Hohes Venn, d. h. hohes Moor. Die Hochflächen der Eifel gehören zu den ärmsten und ödesten Gegenden Deutschlands und werden deshalb anch rheinisches Sibirien genannt. 2. Vulkanische Natur. Viele Erscheinungen weisen darauf hin, daß die Eifel früher ein Schauplatz lebhafter vulkanischer Tätigkeit war. Man findet zahlreiche Kegelberge, die einst wohl tätige Vulkane waren und das Land mit ihren Lavamassen überschütteten. Jetzt sind sie längst erloschen. Ferner gibt es eine ganze Anzahl kleiner Seen, Maare genannt, die wohl die merkwürdigsten vulkanischen Gebilde sind. Man kann sie am treffendsten als Kraterseen bezeichnen. Es waren wahrscheinlich Explosionskrater, bei denen alsbald ein Erlöschen der vulkanischen Tätigkeit eintrat und die sich später mit Wasser füllten. Das größte Maar ist der Laacher See, der 3,3 qkm Wasser- fläche umfaßt (etwa 2 Stunden Umfang). Endlich sind noch die zahl- reichen Mineralquellen zu erwähnen, die in der Regel nur da zutage treten, wo ehemals vulkanische Tätigkeit bestand.

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 41

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 41 — Boppard. Alljährlich besuchen Tausende von Fremden diese Fluß- strecke, um sich an ihren wunderbaren Schönheiten zu erfreuen. 3. Der Rhein von Koblenz bis zur Mündung. Nachdem der Rhein bei Koblenz die Lahn und die Mosel aufgenommen hat, durchfließt er das fruchtbare Neuwieder Becken. Weiter abwärts treten die Berge wieder dicht an die Ufer heran. Bei Bonn, wo sich die stolzen Kuppen des Siebengebirges erheben, entfaltet die Land- fchaft nochmals ihre ganze Schönheit; danach treten die Berge zurück, und der Fluß fließt durch die Niederrheinische Tiefebene. Er rauscht an Cölu, Düsseldorf und Wesel vorbei und wird auf der rechten Seite durch die Sieg, die Ruhr und die Lippe verstärkt. Bei Wesel verläßt er das deutsche Gebiet und tritt in die Niederlande ein. Hier teilt er sich in mehrere Arme und mündet in die Nordsee. Abb. 24. Eine Moselschleife. 4. Die Mosel ist der längste Nebenfluß des Rheines. Auf dem südlichen Teile der Vogesen entspringend, windet sie sich von Trier bis Koblenz in zahllosen Krümmungen zwischen Hunsrück und Eisel hindurch. Die Berge treten vielfach in ihrer vollen Höhe ganz nahe an den Fluß heran, so daß schroff abfallende Abhänge von 500—600 m Höhe entstehen. Auf der Sonnenseite sind sie mit Reben bewachsen. Doch ist der Weinbau im Moseltale schwieriger als im Rheintal, da die Berge hier noch steiler und höher sind als am Rhein. Stellenweise mußte man die steilen Bergwände erst in Terrassen ausstufen und die Weinberge durch hohe Pfeiler und Gewölbe stützen, damit der Regen die Erde samt den Reben nicht in die Tiefe hinabspüle. Oft liegen 20—30 Stufen übereinander, so daß eine Stunde beschwerlichen Steigens nötig ist, um die höchsten Weinberge zu erreichen. Unendlich mühsam ist die Bearbeitung derselben; denn nicht bloß den Dünger, sondern

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 69

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 69 — Das Herzogtum Braunschweig besteht aus mehreren getrennt § 50. liegenden Teilen. Das Hauptland liegt nördlich vom Harz an der Aller und Oker; der zweite Teil zieht sich als ein schmaler, langer Streifen vom Oberharz bis zur Weser; der dritte Teil breitet sich am Unterharz aus. Im Hauptlande treiben die Bewohner vorwiegend Ackerbau und Viehzucht (Schweinezucht), im Wesergebiet Gewerbe, im Harz Bergbau. Die Hauptstadt Brmmschweig, 143000 Einw., an der Oker, einst eine be- deutende Hansastadt, ist sehr gewerbtätig. Braunschweiger Wurst und Bier er- freuen sich eines guten Ruses. Auf dem Marktplatz steht eine Säule mit einem ehernen Löwen, den Heinrich der Löwe als Wahrzeichen seiner Herrschast errichten ließ. Bemerkenswert sind außerdem das Lessing- und das Schilldenkmal. Unter dem letzteren liegen 14 Schillsche Soldaten begraben, die 1809 hier erschossen worden sind. Südlich von Braunschweig liegt Wolfenbüttel mit einer berühmten Bibliothek, an der Lessing Bibliothekar war. An der Weser liegt Holzminden mit Baugewerkschule. Sachsen. /1. Das Sächsische Bergland. Das Sächsische Bergland erstreckt sich vom Fichtelgebirge bis zu § 51. den Sudeten. Es umfaßt das Vogtland, das Erzgebirge, das Elbsand st eingebirge und einen Teil deslausitzerberglandes. 1. Das Vogtland ist ein kleines, niedriges Massengebirge, das eine Einsenknng in dem ganzen Gebirgszuge darstellt. Deshalb kann auch die Eisenbahn, die von Berlin über Leipzig nach der Donau führt, diese Hochfläche leicht überschreiten. Kelberg. Abb. 43. Durchschnitt des Sächsischen Erzgebirges. 2. Das Erzgebirge, .a) Landschaft. Das Gebirge hat seinen Namen von seinem Reichtum an Erzen. Es bildet ein langgestrecktes Kammgebirge, das auf der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen hin- zieht. Seine bedeutendste Erhebung ist der Keilberg (1240m). Nach Süden fällt es steil ab, nach Norden zu dacht es sich allmählich ab. Es entsendet auf dieser Seite Ausläufer bis in die Mitte des König-

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 123

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 123 — pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach- stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien. Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911. Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker Österreich .... 1370520,, „ Rußland .... 1893000,, Frankreich .... 650494 „ „ Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben- zucker aus. Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf, Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange- nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn- dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam- berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt- sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er- zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale- tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank- reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine, jedoch an erster Stelle. 3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen- reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 84

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 84 — 2. Tiefe. Die Nordsee ist ein seichtes, flaches Meer, dessen Boden gewissermaßen die Fortsetzung des Westelbischen Tieflandes bildet. An den meisten Stellen ist ihre Tiefe so gering, daß jeder größere Kirchturm aus dem Wasser herausragen würde. Wenn sich in der Umgebung Großbritanniens, der nordfranzösischen, holländischen und deutschen Küste der Meeresboden nur um 100 m höbe, so würde die Nordsee als Meer verschwinden und die Verbindung zwischen den Britischen Inseln und dem europäischen Fest- lande wieder herge- stellt werden. 3. Gefahren für die Schiffahrt. Der Zugaug zur Küste wird durch zahl- reiche Inseln, Un- tiefen und Sand- bänke erschwert. Um den Schiffen in der Nacht den richtigen Weg zu zeigen, hat mau an der Küste oder auf vorgelagerten Inseln Leuchttürme errichtet oder eiserne Feuer- oder Leucht- schiffe verankert. An andern gefährlichen Stellen sind fchwim- mende Bojen ange- bracht, die weithin vernehmbare Schall- signaleabgeben.trotz- dem scheitern jährlich viele Schiffe an der Nordseeküste. Um deu Abb. 55. Roter Sand-Leuchtturm vor der Wesermündung. Schiffbrüchigen Hilfe zu bringen, sind längs der Küste zahlreiche Rettungsstationen angelegt worden. An der Nordsee zählt man deren etwa 50. Über Ebbe und Flut vergl. Teil Ii. S. 215. 4. Bedeutung der Nordsee. Obgleich die Nordsee der Schiffahrt keineswegs günstige Verhältnisse bietet, hat sie doch als Verkehrsstraße große Bedeutung erlangt. Sie verdankt dies vor allem dem Umstände,

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 85

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 85 — daß sie in unmittelbarer Verbindung mit dem Weltmeer steht. Dazu kommt, daß sie von den bedeutendsten Kulturländern begrenzt wird und einen lebhaften Austausch der Erzeugnisse dieser Länder vermittelt. Ferner ist zu erwähnen, daß weite Meeresbuchten, wie Dollart- und Jadebusen, und breite Flußmündungen die ungünstigen Küstenverhält- nisse ausgleichen. Die Mündungen der Weser und Elbe sind gleichsam natürliche Tore des Verkehrs, die infolge der bis weit in das Binnen- land hinaufsteigenden Flutwelle für die größten Seeschiffe zugänglich sind. So erklärt es sich, daß die Nordsee die wichtigste Verkehrsstraße für unfern Welthandel ist und daß sich die an ihr liegenden Hasen- städte, namentlich Hamburg und Bremen, zu Welthandelsplätzen ent- wickeln konnten. 5. Fischreichtum. Die Nordsee ist außerordentlich fischreich. Früher wurde der Fischfang in der Nordsee fast nur von den Engländern und den Holländern betrieben, und Deutschland mußte bis vor kurzem für viele Millionen Mark Fische von dem Ausland beziehen. Das ist heute anders. Unsere Hochseefischerei hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten mächtig entwickelt, so daß sie jetzt schon einen großen Teil unseres Bedarfs an Fischen decken kann. Hauptsitze der Hochseefischerei sind Emden und Geestemünde. Ii. Inseln. 1. Entstehung. Der deutschen Nordseeküste ist ein Kranz von § 63. Inseln vorgelagert. Nach ihren Bewohnern werden sie die Friesischen Inseln genannt. Einst reichte das Festland bis zu diesem Jnselkranz. Die Küste war hier gegen das Meer durch einen Wall von Dünen geschützt. Aber gewaltige Sturmfluten durchbrachen den Schutzgürtel und rissen große Stücke Landes weg. Die Überreste des ehemaligen Fest- landes bilden nun diese Inseln. Die meisten von ihnen sind nackte Sanddünen.! Da der Ackerbau auf ihnen nicht lohnt, so ernähren sich ihre Be- wohner hauptsächlich durch Schiffahrt und Fischfang. Während des Sommers werden die Inseln von zahlreichen Badegästen besucht. Die besuchtesten Seebäder sind Norderney und Borkum. 2. An der Westküste Schleswigs liegen die Nordfriesischen Inseln. Die größten sind Sylt und Föhr, beide als besuchte See- bäder bekannt. Die kleineren Inseln heißen die Halligen. Sie erheben sich nur wenig über die Flut. Obgleich sie bei Sturmfluten oft über- schwemmt werden, sind sie doch bewohnt. Auf künstlichen Boden- erhöhungen, Warften (von aufwerfen) genannt, baut der Halligbe- wohner sein Haus. Seinen Lebensunterhalt erwirbt er durch Fischfang und Schafzucht. Die Schafe weiden das dürftige Gras ab, das der Boden hervorbringt. Andere Pflanzen, z. B. Bäume und Sträucher, können auf der Hallig nicht aufkommen.

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 87

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 87 — Dicht bei der Insel liegt eine langgestreckte Düne, die als Bade- strand dient. Helgoland zählt zu den besuchtesten Seebädern. — Die Insel gehörte lange Zeit den Engländern; jetzt ist sie wieder deutsches Besitztum. Auf dem Oberland sind neue Befestigungswerke angelegt worden, wodurch Helgoland ein wichtiger Wachtposten im deutschen Meere geworden ist. Iii. Die Nordseeküste. 1. Zwischen den Inseln und dem Festland liegt das Wattenmeer § 64. (von waten). Da es eine geringe Tiefe hat, so wird der Meeresboden bei eintretender Ebbe vom Wasser entblößt; er bildet dann eine weite, graue Ebene, die von zahlreichen Wasseradern durchzogen ist. Die Be- Abb. 58. Sandsteinfelsen an der Westküste der Insel Helgoland. Man sieht deutlich die schräge Lagerung des Gesteins. wohner suchen die zurückgebliebenen Muscheln und Krebse. Zuweilen kann sogar der Postwagen zwischen dem Festland und den Inseln der- kehren. 2. Meerbusen. Die Nordseeküste weist mehrere Busen auf: Jade« busen, Dollart und Zuidersee. Diese sind auf die gleiche Weise entstanden wie die Friesischen Inseln. Gewaltige Sturmfluten haben die Landstriche, die sich ehemals an ihrer Stelle befanden, verschlungen. Der Dollart ist erst im 13. Jahrhundert ins Land gerissen worden. Damals ging ein gesegneter Landstrich mit zahlreichen Dörfern und Tausenden von Bewohnern in einer stürmischen Nacht unter.

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 97

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 97 — Bekannte Badeorte sind Saßnitz und Putbus. Die Hauptstadt der Insel ist Bergen. 4. Der Küstensaum, a) Buchten. Die Ostsee dringt an drei Stellen tief in das Land ein. Dadurch entstehen drei Busen, die Danziger, die Pommersche und die Lübecker Bucht. d) Haffe. Von der Danziger Bucht werden zwei Haffe, das Kurische und das Frische Haff, abgetrennt. Von der Pommerschen Bucht ist durch die Inseln Usedom und Wollin das Stettiner Haff ab- geschlossen. Die Haffe sind Strandseen, die mit dem Meere in Verbin- dung stehen. Sie können sich nur an der Mündung der Flüsse bilden, Abb. 65. Die Stubbenkammer (Kreidefelsen) auf der Insel Rügen. wo zwei Strömungen in entgegengesetzter Richtung auseinander treffen, die Flutwelle nach dem Lande hin und die Strömung des Flußwassers nach dem Meere hin. Die Wellen des Meeres spülen fortgesetzt Sand an die Küste. Wo ihnen nun das einströmende Flußwasser entgegen- wirkt, werden sie gezwungen, den Sand schon in einiger Entfernung von der Küste abzusetzen. Dadurch entstehen vor der Mündung der Flüsse Sandbänke, die nach und nach über das Wasser emporwachsen und die Haffe gegen das Meer hin absperren. Diese gewaltigen Sand- mauern nennt man N eh run gen. Sie hängen an demeinen Ende mit dem festen Land zusammen, während sie am andern Ende einen schmalen Wasserarm, Tief genannt, freilassen, der das Haff mit dem Meer verbindet. Dilcher-Schwarzhaupt-Wci lther, Erdkunde. Iii. £eil. 7

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 98

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 98 — Die westliche Seite der Pommerschen Bucht weist eigentümliche Meereseinschnitte auf, die Bodden heißen. Sie sind durch langge- streckte, seltsam zerrissene Halbinseln vom Meere abgeschnitten; ihre Abb. 66. Düne aus der Kurischen Nehrung. Tiefe ist gering, 5—10 m. Wahrscheinlich waren sie früher Festland, das von dem Meere weggerissen worden ist. Im Jähre 1800 /m Jahre 1839. Abb. 67. Die Wanderdüne bei Kunzen auf der Kurischen Nehrung in den Jahren 1800, 1839 und 1869. (Nach Bereudt.) Die Buchten an der Ostküste Schleswigs heißen Föhrden. Man hält sie für alte Flußtäler, die infolge von Bodensenkungen vom Meere ausgefüllt worden sind.

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 99

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 99 — 5. Die Dünen. Die Küste der Ostsee ist größtenteils flach und sandig. Marschland setzen die Fluten nicht ab. Dagegen spülen sie große Mengen Sand zusammen, die der Wind an der Küste zu hohen Sandwällen, den Dünen, zusammenweht. Die Dünen sind gewöhnlich 3—18 m hoch; doch erreichen sie an manchen Stellen eine Höhe von 60 m und darüber. Oft lagern mehrere Dünenreihen hinter- einander. Verhängnisvoll ist das W an dern der Dünen. Der Wind wirbelt nämlich den trockenen Sand auf, treibt ihn landeinwärts und baut die Sandwälle an anderer Stelle wieder auf. Die wandernde Düne begräbt auf ihrem Wege Wiesen und Felder, Bäume und Häuser, ja sogar ganze Dörfer. Auf der Kurischen Nehrung sind schon 6 Dörfer von den Dünen begraben worden. Um die Düne zum Stillstand zu bringen, bepflanzt man sie. Dazu eignen sich vortrefflich der Sand- Halm und der Strandhafer, die wie die Wiesengräser eine dichte Decke bilden und durch Sandüberschüttungen nicht getötet werden. Sobald den Dünen Halt geboten ist, pflanzt man Kiefern, Birken und Weiden darauf. Die so befestigten Dünen vermögen nun das Land vor weiterer Versandung und vor Überschwemmungen zu schützen. Ii. Der Baltische Landrücken. 1. Lage und Einteilung. Der Baltische Landrücken zieht § 71. als ein breiter Gürtel an der deutschen Ostsee entlang und endet in der Halbinsel Jütland. Er erhebt sich nur wenig über das Tiefland. Seine durchschnittliche Höhe beträgt^ 200 m; im Westen der Weichsel steigt er in einzelnen Punkten über 300 m empor. Durch die Täler der Oder, Weichsel und Trave wird er in vier kleinere Platten zerlegt: die Preußische, die Pommersche, die Mecklenburgische und die Holsteinische Platte. 2. Entstehung und Bodenbeschaffenheit. Der Baltische Land- rücken baut sich ans dem Moränenschutt der Eiszeit auf. Deshalb findet sich nirgends festes Gestein. Überall treffen wir nur loses Ge- röll, Sand, Lehm oder Ton. Die nördliche Abdachung und der eigent- liche Rücken sind ziemlich fruchtbar, da der Boden hier aus Lehm und Ton besteht. Ertragreiche Ackerfelder und saftige Wiesen wechseln da miteinander ab. Einen ganz andern Charakter hat die südliche Ab- dachung. Dort haben die Schmelzwasser der Gletscher während der Eiszeit gewaltige Sandmassen abgelagert. Deshalb ist der Boden hier nicht fruchtbar. Große Strecken vermögen nur Kiefernwaldungen oder Heidekraut hervorzubringen. 3. Die einzelnen Teile des Landrückens, a) Der preußische § 72. Landrücken zeichnet sich durch seinen Reichtum an Seen aus. Der Mauer- und der Spirdiugsee zählen zu den größten Landseen i*
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