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1. Das Deutsche Reich - S. 394

1900 - Leipzig : Spamer
394 Erstes Kapitel. Einwohner (gemeinsam auch Stadtberge genannt). In der Nähe stand die Eres- bürg, von Karl dem Großen (772) und Otto 1/(938) erobert. — Bredelar, Gut an der Hoppecke; ehemalige Benediklinerabtei, Eisenbergbau und Eisenhütte. — Win- terberg, Stadt in rauher Gegend auf dem gleichnamigen Plateau, von dem Asten- berge überragt, 1239 Einwohner; Ackerbau mit geringem Ertrage. Am Astenberge der Ursprung der Lenne; nordöstlich davon entspringt die Ruhr. — Nordöstlich von Winterberg die Stadt Medebach am Medebach, 2069 Einwohner; früher Hansestadt, schon im 12. Jahrhundert mit bedeutendem Handel nach den nordischen Ländern; jetzt bedeutungslos. Westlich vom vorigen der Kreis Meschede, östlich vom Plateau von Winterberg und zwischen Ruhr und Lenne, gleichfäffs sehr"reich an Waldungen (48 Proz.), ziem- lich rauh und nicht sehr fruchtbar; Eisenindustrie. Die Bevölkerung fast ganz katho- lisch. Darin: Meschede, Kreisstadt an der Mündung der Lenne in die Ruhr; Bahn- Hof auf der andern Seite der Ruhr, 2943 Einwohner; Tilchfabrikation; Schiefer- brüche; Eisenhammer, Fabrikation von Schuhleisten. — Nördlich von der Ruhr der Flecken Eversberg, Bahnstation, in prächtiger Gegend; Eisengruben und Schiefer- brüche, Eisenhammer; Burgruine. — Nuttlar, Dorf an der Ruhr; bedeutende Schieferbrüche; Fabrikation von Schiefertafeln. — Ramsbeck, Dorf an der Valme und südlich von Meschede; bedeutender Bergbau (Blei- und Zinkerze). In der Nähe noch mehrfach Bergbau. — Schmallenberg, Stadt an der Lenne, 1500 Ein- wohner-; Wollspinnerei und -Weberei, Eisenwerk (Werkzeugfabrikation) und Eisenerz- grübe. — Östlich davon das Dorf Oberkirchen mit Eisenhammer. — Fredeburg, Flecken am Ursprünge der Wenne; Fabrikation von Strumpfwaren, Feuerschwamm- zundern und Dachschieserbrüche. — Bei dem Dorfe Eslohe und in weiterer Um- gegend befinden sich Eisenhammerwerke. — Lenhausen, Dorf an der Lenne; Harn- merwerk, Dampfsägewerke; Burgruine. Die Provinz erstreckt sich im allgemeinen von dem Rhein und Main in nordöstlicher Richtung bis zur Werra und Weser, liegt zwischen 49" 58' ltud 51° 38' nördl. Br., sowie 7° 35' und 10° 14' östl. L. v. Gr. und grenzt im Nordwesten an die Provinz Westfalen, im Nordosten an die Provinzen Han- nover und Sachsen, im Südosten an Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen und Bayern, im Süden an die südliche Hälfte des Großherzogtums Hesseu und im Südwesten an die Rheinprovinz. Das beschriebene Hauptgebiet besteht aus folgenden früheren Gebieten: dem Herzogtum Nassau, der freien Stadt Frankfurt, dem Kurfürstentum Hessen und kleinen Stücken, die ehemals zum Großherzogtum Hessen und Königreich Bayern gehört haben. Umschlossen werden die Provinz Oberhessen (des Großherzogtums Hessen) und der (zur Rheinprovinz gehörige) Kreis Wetzlar. Zu der Provinz ge- hören außerdem noch folgende kleinere Gebiete: I) der Kreis Rinteln, vormals zur Grafschaft Schaumburg gehörig und am Deister, Süntel und der Weserkette gelegen; 2) der Kreis Schmalkalden auf dem Thüringer Walde; 3) die vom Herzogtum Sachsen-Meiningen umschlossene Exklave Barchfeld (Kreis Schmalkalden), sowie die vom Fürstentum Waldeck umschlossenen Exklaven Eimelrod und Höringhausen (Kreis Frankenberg). Die Provinz hat die beiden Bezirke Kassel und Wiesbaden; Hauptstadt ist Kassel. Werfen wir einen Blick auf die Geschichte der jetzigen Provinz Hessen- Nassau, so sinden wir, daß in dem ehemaligen Kurhessen in früher Zeit der germanische Stamm der Chatten hauste, bei der Bildung des großen Franken- bundes verschwand und später wieder als Hassen oder Hessen erschien. Unter den Gangrafen, welche während der Frankenherrschast in Hessen walteten, 12. Die Provinz Hessen-Nassau.

2. Das Deutsche Reich - S. 349

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 349 Bedeutende Industrie (Fabrikation von Zigarren, Glas, Maschinen, Seife, Tapeten, Strohhüten, Schokolade, Zuckerwaren, Likören, Kaffeesurrogaten, musikalischen und physikalischen Instrumenten zc.). Kreditverein; Grab Klopstocks (gest. 1803). Nordöstlich von Hamburg liegt der Kreis Ztormarn, an Alster, Bille und Trave. Der Boden ist vielfach sandig und moorig, doch findet sich auch fruchtbares Land. Darin: Wandsbeck, Kreisstadt und Bahnstation, 17 760 Einwohner. Haupt- zollamt; Gymnasium mit Realgymnasium; Schloß; Industrie (Fabrikation von Tabak, Zigarren und Zigarrenkisten, Nähmaschinen und Kinderwagen, Dampfsäge- werk und Furnierschneiderei; Branntweinbrennerei); Handelsgärtnerei; Vorschuß- verein. („Wandsbecker Bote" von Matthias Claudius, 1,771 — 75). Nördlich von Hamburg, in der Nähe der Alster, große Moore. — Ostlich von Hamburg, in schöner Lage, das Dorf Reinbeck, mit Schloß (ehemaliges Cistereienferkloster). Gleichfalls in der Nähe das Dorf Trittau, ehemals Campes Erziehungsanstalt (Robinson). — Jersbeck, nordnordöstlich von Hamburg, mit altem Schloß, großem Park und Gewächshäusern. — An der oberen Trave Oldesloe, Stadt und Bahn- station, 4334 Einwohner. Realprogymnasium; Eisengießerei, Papierfabrikation; Badeort (Sol- und Schwefelbäder); Pferdemärkte. — Links von der Trave, in lieb- licher Gegend, der Flecken Reinfeld, ehemals reiches Cistereienferkloster (bis 1582); Geburtsort von M. Claudius. Östlich vom vorigen der Kreis (Herzogtum) Lauenburg, an der Elbe, Delvenan und Steckenitz; mit recht fruchtbarem Boden, großen Waldungen und Seen. Darin: Natzeburg, Kreisstadt auf einer Insel im Ratzeburger See, 4281 Einwohner. Gym- nasium, Schullehrerseminar. (Der Stadtteil Domhof gehört zu Mecklenburg- Strelitz.) — Mölln i. Lanenb., Stadt am gleichnamigen See und Steckenitzkanal, 4302 Einwohner. Eisengießerei; angebliches Grab Till Eulenspiegels. — Lauen- burg, Stadt und Bahnstation an der Mündung der Delvenau in die Elbe, 4867 Einwohner. Hauptsteueramt, Realprogymnasium; Fabrikation von Zigarren, Dampf- sägewerk; Ziegeleien, Kalkbrennereien; Schiffbau; altes Schloß, Elbbrücke. Im Nord- osten des Kreises der große Schaalsee. An der Berlin-Hamburger Bahn (westlich von Büchen) der herrliche Sachsenwald, von der Aue in lieblichem Thale durch- strömt, westlich bis zur Bille reichend, mit prächtigem Laubholzbestande; 1871 von Kaiser Wilhelm dem Reichskanzler Fürsten Bismarck geschenkt (8000 ha groß). Starker Besuch der Hamburger. Dabei Friedrichsruh, Bahnhof und Schloß des Fürsten Bismarck, Herzogs von Lauenburg. Insel Helgoland, 55 ha groß, mit 2001 Einwohnern. Ein aus bröckeligem Felsen bestehendes Eiland vor der Elbmündung; durch diese seine Lage wichtig. Die Insel wurde am 9. August 1890 von Großbritannien an Deutschland über- geben und neuerdings dem Kreise Süderdithmarschen angeschlossen. Die friesische Bevölkerung verteilt sich auf das tiefgelegene „Unterland" und das auf der Höhe gelegene „Oberland." Fischerei, Schifferei; besuchtes Seebad (auf der östlich ge- legenen Düne). § 10. Die Provinz Hannover. Die Provinz Hannover bildet den nordwestlichen Teil des Königreichs Preußen und besteht 1) aus einem großen Ostlande, zwischen der unteren Elbe und oberen Hunte, 2) aus einem kleineren Westlande, von der oberen Hunte in nordwestlicher Richtung bis zum Dollart reichend, 3) aus dem durch braunschweigisches Gebiet von dem Ostlande abgetrennten Gebiete zu beiden Seiten der oberen Leine, sowie aus mehreren kleineren Stückeu. Das Ostland bildet ein in sich abgeschlossenes Gebiet, das besonders an der Weser und deren Nebenflüssen liegt und aus dem Herzogtum Bremen, dem Fürsten- tum Verden, dem Lande Hadeln, den Fürstentümern Lüneburg, Kalenberg und Hildesheim, sowie den Grafschaften Hoya und Diepholz besteht. Durch einen nur 6 km breiten Landstrich hängt mit dem erwähnten das westliche Gebiet zusammen, das im übrigen durch oldenburgisches und bremisches Land abgesondert wird und

3. Das Deutsche Reich - S. 493

1900 - Leipzig : Spamer
Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. 493 Schieferbrüche in Europa mit über 500 Arbeitern, viele Schieferdecker; in der Nähe der Wetzstein, 816m). — Das hochgelegene Dorf Reichmannsdorf produziert treffliche Porzellanerde. — Wallendorf, Dorf an der Lichte, im Thüringerwalde; Fabrikation von Porzellan, Schiefertafeln und Blechwaren, Porzellanmalerei. — Dorf Schmiede- feld an der Nahe, im Thüringer Walde; Fabrikation von Glasinstrumenten (physi- kalischen, mathematischen :c.) und Porzellan; Pech- und Rußhütten im nahen Walde. — Die Dörfer Piesau und Ernstthal mit Glashütten. — Pösneck, Stadt und Bahnstation an der Kotschau (Kleinen Orla), 7614 Einwohner. Bedeutende Industrie, namentlich Flanell- und Wollenwarenweberei. Fabrikation von Posamenten, Porzellan, Leder- und Lederwaren, Maschinen und Konditorwaren, Färberei. Lebhafter Handel (Export von Jndustrieerzeugnissen), Reichsbanknebenstelle. Gotische Mauritiuskirche und altertümliches Rathaus; reiche Stadt — Dorf Jüdewein mit Steinbrüchen. — Kranich feld, Stadt an der Ilm, gehört znr kleineren Hälfte zu Sachseu-Weimar (vgl. dort). — Tümpling, Dorf an der Saale, mit Zuckerfabrikation, großen Obst- Pflanzungen und Park (Rosen). — Oberneusulza, Dorf an der Ilm, in der Nähe von Stadt Sulza; Saline. — Dorf Vierzehnheiligen, Mittelpunkt der Schlacht bei Jena (14. Oktober 1806); früher Wallfahrtsort. — Dorf Lichtenhain in der Nähe von Jena; bekannte Bierbrauerei („Lichtenhainer"). Iii. Aas Herzogtum Sachsen-Altenburg. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg liegt zwischen 50° 42' bis 51° 7' liörbl Br. und 11° 20' bis 12° 50' östl. L. v. Gr. Es zerfällt in deu alten- burgischeu oder Ostkreis und in den Saale-Altenburger oder Westkreis, welche durch die dem Fürstentum Reuß jung. L. gehörige Herrschaft Gera von einander getrennt werden. Zn jedem dieser Kreise gehört eine Anzahl von Exklaven und solchen Gebieten, deren Landeshoheit der Herzog mit andern Fürsten teilt. Der Ostkreis wird von Sachsen, Reuß j. L., Sachsen-Weimar und Preußen, der Westkreis von Preußen, Sachsen-Weimar, Schwarzburg-Rudolstadt, Sachsen- Meiningen und Reuß j. L. begrenzt. Zu dem erstereu gehören die Exklaven Mnms- dorf (in Preußen), Rußdorf bei Hohenstein (in Sachsen), halb Neukirchen bei Glauchau (in Sachsen) und die Dörfer Röpsen, Hain mit Wachholderbanm, Roschütz und Dorna (in Reuß j. L.), zu dem letzteren die Exklaven Schweinitz (in Weimar), Saalthal (in Preußen und Schwarzburg-Rudolstadt) und Ammelstädt (in Schwarzburg-Rudol- stadt); der letztere umschließt auch das preußische Dorf Kischlitz und das meiningische Dorf Rödelwitz. Geteilt ist die Landeshoheit in folgenden Ortschaften des Ostkreises: Naundorf bei Mehna (mit Preußen), in Bocka bei Frohburg, Grobsdorf, Jefenitz, Lengefeld bei Werdau, Niedersteiubach, Rußdorf bei Mauuichswalde, Schönhaida, Thonhausen, Waldsachsen. Wickersdorf, Gosel bei Niederwiera, Hilbersdorf, Neu- kircheu bei Remse, Frohnsdorf, Heiersdorf bei Niederwiera, Kauritz und Rückersdorf bei Ronneburg (mit Sachsen), in Bethenhausen, Hirschfeld, Dorna, Roschütz und Frankenau bei Pölzig (mit Reuß j. L.); ferner in folgenden Ortschaften des West- kreifes: Kraftsdorf, Rüdersdorf, Pörsdorf und Seifartsdorf (mit Reuß j. L.). Das Land hat drei Laudratsämter in Altenburg, Schmölln und Roda; Hauptstadt ist Altenburg. Die älteste Geschichte dieses Gebietes ist übereinstimmend mit der der benachbarten Territorien, des Königreichs Sachsen und der sächsischen Herzog- tümer. Das Schloß zu Altenburg diente bereits Friedrich dem Sanftmütigen (gest. 1464) lange Zeit hindurch als Residenz. Hier fand auch der sächsische Prinzenraub im Juli 1455 statt. Die damals geraubten Prinzen Ernst und Albert begründeten die beiden nach ihnen benannten Fürstenhäuser (vgl. König- reich Sachsen, Sachsen-Weimar :e.). Unter den Enkeln des seiner Kurwürde beraubten Johann Friedrich des Großmütigen bildeten sich mehrere Linien. Dieselben wurden zwar durch Johann von Weimar (1603—40) wieder vereinigt,

4. Das Deutsche Reich - S. 452

1900 - Leipzig : Spamer
Zweites Kapitel. Die übrigen Staaten in Mittel- und Norddeutschland. § 1. Das Königreich Sachsen. Das Königreich Sachsen erstreckt sich von 50" 10' bis 51" 28' nördl. Br. und von 11" 50' bis 14" 40' östl. L. V. Gr. und grenzt iin Osten an die preußische Provinz Schlesien und Böhmen, im Sude» gleichfalls an Böhmen, im Südwesten an Bayern, im Westen an Gebiete von Reuß, Sachsen-Weimar, Sachsen-Altenburg und der preußischen Provinz Sachsen, im Norden an die preußischen Provinzen Sachsen und Schlesien. Das Königreich wird in die vier Kreishauptmannschaften Dresden, Zwickan, Leipzig und Bautzen geteilt, welche, abgesehen von den Stadtbezirken Dresden, Leipzig und Chemnitz, wieder in 27 Amtshauptmannschasteu zerfallen. Die Geschichte des Landes führt uns zunächst in den Anfang der christ- lichen Zeitrechnung, zu welcher Zeit der Germanenstamm der Hermunduren hier wohnte. Ans denselben folgte der slawische Stamm der Sorben (Wenden), welcher seit der Zeit Karls des Großen nach Osten zurückgedrängt wurde, sich aber bis jetzt in der Lausitz erhalten hat. Den ersten Grund zu einem Staats- wesen legte Heinrich I. durch die Einrichtung der Mark Meißen (928), welche etwa zwei Jahrhunderte später in den erblichen Besitz des Hanses Wettin kam, das hier noch herrscht. Das Laud wurde, abgesehen von kleineren Gebieten, allmählich durch Thüringen und Sachseu-Witteuberg vergrößert, teilte sich aber (1485) in die beiden Linien der Ernestiner (Knrsachsen) und Albertiner (Herzog- tum Sachseu). Nach der Schlacht bei Mühlberg trat die erstere die Kurwürde und den Knrkreis an die letztere ab und behielt lediglich die thüringischen Länder, welche demnächst wieder mehrfach geteilt wurden. Kursachsen gewann im Dreißigjährigen Kriege die Lausitz. Kurfürst (Friedrich) August I. (der Starke) erhielt die polnische Königskrone und trat zu diesem Zwecke zum Katholizismus über; auch sein Sohn (Friedrich) August Ii. erwarb diese Würde

5. Das Deutsche Reich - S. 501

1900 - Leipzig : Spamer
Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. 501 China, Japan), Knöpfe. Kräuterliköre (ganz Norddeutschland), Fleischwaren (ganz Deutschland, Schweiz, England, Ostasien, Australien, Amerika), Hanfschläuche und Feuereimer (ganz Deutschland, Österreich), Bau- und Brennholz, Braunstein, Heu und Waldbeeren. Eingeführt werden besonders: Eisen (aus Schweden, Westfalen, England), Porzellanerde (aus Holzminden, Altenburg), Tierfelle (aus Südamerika), Hanf (aus Baden, Württemberg), Zeuge (aus Rheinland, Königreich Sachsen, Eng- land, Berlin), Kolonialwaren (aus Hamburg, Bremen). Die Verkehrswege sind hinreichend. Zwar fehlen Wasserstraßen voll- standig, doch gibt es Landstraßen, Eisenbahnverbindungen, Posten und Tele- graphenlinien in entsprechender Ausdehnung. Landstraßen sind etwa 1600 km vorhanden, von denen etwa 2/3 auf Gotha kommen: im Koburgifcheu überwiegen die chauffierteu Kommunalstraßen, im Gothaischen sind etwas mehr Staats- als Kommunalstraßen vorhanden, dazu treten in ziem- licher Erstreckung Domänen- und Waldsträßen. — An Eisenbahnlinien sind besonders eine längere Strecke der Thüringischen und der Gotha-Leinefelder Bahn, ferner die Linie Gotha-Ohrdruf, Strecken der Linien Erfnrt-Schweinfurt und Eisenach-Lichten- sels, sowie die Linien Koburg-Sonneberg und Fröttstedt-Friedrichroda zu nennen. Die Gesamtlänge der Bahnen beträgt (1886/87) 174,3 km, wovon 126,6 km Staats- und 47„ km Privatbahnen. Das Postwesen war von 1827—1866 dem Fürsten von Thurn und Taxis anvertraut, 1866 ging es an den Norddeutschen Bund und später an das Reich über. Die Leitung führt setzt die Oberpostdirektion Erfurt. Die Herzogtümer bilden eine konstitutionelle Monarchie (Staatsgrund- gesetz vom 3. Mai 1852). Für Koburg besteht ein Landtag von 11, für Gotha ein solcher von 19 Abgeordneten (gewählt auf vier Jahre). Für gemeinsame Angelegenheiten besteht ein Ausschuß von 7 koburgischen und 14 gothaischen Abgeordneten. — Das Staatsministerium hat zwei Abteilungen: 1) für Koburg und 2) für Gotha. Über beiden Abteilungen steht als oberstes Regierungsorgan der Staatsminister (zugleich Vorsitzender der einen Abteilung). Ein besonderes Departement (in Koburg) führt die Angelegenheiten des herzog- lichen Hauses. Landratsämter sind in Koburg, Gotha, Ohrdruf und Walters- hausen, landrätliche Funktionen haben außerdem die Magistrate von Koburg, Neustadt und Rodach, sowie die Stadträte von Gotha, Ohrdruf und Walters- hausen. Vorhanden ist eine Oberbehörde für die geistlichen und Schnlangelegen- heiten. Das Schulwesen ist gut entwickelt. Als Landesuniversität dient die Universität Jena. Auf dem Schlosse Friedenstein in Gotha befinden sich eine große Bibliothek (200 000 Bände und 6450 Handschriften) und gute Samm- lungen; in Gotha ist eine Sternwarte. In militärischer Beziehung bildet das Land mit einem Teil von Sachsen-Meiningen zusammen den Rekrutie- rungsbezirk des 6. thüringischen Infanterieregiments Nr. 95, welches zum Xi. Armeekorps gehört. Das Herzogtum Goburg bildet eine Verwaltungseinheit für sich und besitzt ein Landratsamt-, es liegt im Gebiete des Mains und hat bedeutende Viehzucht (Rinder). Darin: Goburg, Hauptstadt des Herzogtums und Eisenbahnkreuzungspunkt im schönen Jtzthale, Sitz der Landesregierung und des Landratsamtes, Forstinspektion; fünf evangelische Kirchen (darunter die Moritzkirche mit Fürstengruft). Gymnasium, Real- schule, Schullehrcrseminar, Taubstummenanstalt, Baugewerkschule, Residenzschloß („Ehrenburg"), Zeughaus (darin auch die große herzogliche Bibliothek), Theater, August enstist; Standbilder des Prinz-Gemahls Albert (Markt) und des Herzogs Ernst I. (Schloßplatz), hat 17053 Einwohner (1890). Um die Stadt herum wohl- gepflegte Anlagen, an den Höhen viele anmutige Landhäuser. Mildes Klima. Über der Stadt liegt im Osten die großartige Feste Koburg, ein gewaltiges Bauwerk mit drei Ringmauern, vielen Türmen, Bastionen k. Dieselbe würde vielleicht schon von

6. Das Deutsche Reich - S. 515

1900 - Leipzig : Spamer
Lippe Anhalt Waldeck Schaumburg-L Braunschweig § 3. Anhalt, Braunschweig. Waldeck. Lippe und Schaumburg-Lippe. I. Das Herzogtum Inhalt. Das Herzogtum Anhalt besteht aus einem größeren und einem kleineren Hauptgebiete sowie fünf Nebenteilen, welche von 51° 35' bis 52° 6' nördl. Br. und von 10° 55' bis 12" 35' östl. L. v. Gr. liegen. Das Land wird fast ganz von der preußischen Provinz Sachsen umschlossen, nur im Osten berührt auf eine kurze Strecke die Provinz Brandenburg, im Westen gleichfalls nur in geringer Ausdehnung Braunschweig die Landesgrenze. Das größere der beiden Hauptgebiete bildet die Kreise Dessau, Kothen. Zerbst und Bernburg, das kleinere den Kreis Büllenstedt. In der ältesten Zeit seiner Geschichte teilte das Land größtenteils die Geschicke der preußischen Provinz Brandenburg. Der Stammvater der Herzöge von Anhalt ist Esico aus dem schwäbischen Geschlechte der Beringer, welcher im 11. Jahrhundert als Graf von Wallenstedt erscheint. Sein Urenkel war Albrecht der Bär. dessen Enkel Heinrich sich zuerst Fürst von Anhalt nannte (1212). Nach seinem Tode trat eine Teilung in 3 Linien ein; 1570 wurde das Gebiet wieder vereinigt, aber schon 1603 wieder, und zwar in vier Linien, geteilt, welche bis auf die Desfauer allmählich wieder eingingen. Seit 1863 ist das Land vereinigt. Der Enkel Esieos, Otto der Reiche, nannte sich Graf von Askanien und Aschers- leben. Sein Sohn Albrecht der Bär wurde Begründer der Markgrafschaft Branden- bürg von der jetzigen Altmark aus. Die erste Teilung (1251) begründete die Linien Anhalt-Aschersleben, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Zerbst, von welchen die beiden ersteren bis 1570 ausstarben. Fürst Joachim Ernst aus der Zerbster Linie vereinigte das ganze Gebiet; seine Söhne aber begründeten 1603 die vier Linien Anhalt- Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen und Anhalt-Zerbst. Die letztere erlosch 1793. Im Jahre 1807 traten die drei übrigen Linien in den Rheinbund, wobei Anhalt-Köthen und -Dessau sich den Herzogstitel beilegten; Anhalt-Bernburg hatte den- selben bereits srüher ldurch Kaiser Franz Ii.) erhalten. 1847 starb die Linie Anhalt- Köthen aus und das Land fiel an die Dessauer Linie, welche, nachdem 1863 auch die Bernburger erloschen war, nun das ganze Gebiet erhielt. Zu der Dessauer Linie gehört Fürst Leopold, berühmt als preußischer Generalfeldmarschall (gest. 1747). Das östliche Hauptgebiet des Landes gehört dem norddeutschen Tief- lande, der südwestliche Teil des kleineren Hauptgebietes dem Unterharze an. Auch die kleineren Exklaven gehören zum Tieflande. Der im Herzogtum gelegene Teil des Unterharzes ist stark bewaldet und hat eine mittlere Höhe von 33*

7. Das Deutsche Reich - S. 509

1900 - Leipzig : Spamer
Die Fürstentümer Schwarzburg. # 509 öftl. L. v. Gr., die des letzteren zwischen 51° 12' und 51° 26' nördl. Br. sowie 10« 29' und 11» 4' östl. L. v. Gr. Die Oberherrschaft von Schwarzburg-Rudolstadt liegt am und im Thüringer- Walde, sowie im Frankenwalde, zerfällt in das Hauptgebiet Rudolstadt, eine größere Exklave (Leutenberg) und vier kleinere Exklaven (Angelrode, Elxleben, Osterode, Weißbach) und wird von zwei preußischen Exklaven (Ranis, Groß-Camsdorf), Sachsen- Weimar, -Altenburg und -Meiningen. Reuß alt. und j. L., Schwarzburg-Sonders- hausen und Sachsen-Gotha begrenzt Die Unterherrschaft von Schwarzburg-Rudolstadt besteht aus dem im thüringischen Hochlande gelegenen Gebiete von Frankenhausen nebst den beiden Exklaven Schtotheim und Jmmenroda und wird von den preußischen Provinzen Sachsen. Schwarzburg-Sondershausen, Sachsen-Weimar und Sachsen- Gotha begrenzt. Die Unterherrschaft von Schwarzburg-Sondershausen besteht aus einem zusammenhängenden Gebiete, das südlich vom Harze liegt und von der preußischen Provinz Sachsen, Schwarzburg-Rudolstadt und einer gothaischen Exklave (Volkenroda), begrenzt wird; die Oberherrschast aus den beiden getrennt liegenden Bezirken Arnstadt und Gehren, sowie aus drei kleineren Exklaven (Bockhausen, Geschwenda und Lehmannsbrück); sie liegt im Thüringer Walde und in dessen Bor- landen und wird vom preußischen Bezirke Erfurt, Sachsen-Weimar, -Gotha und -Mciningen, sowie von Schwarzburg - Rudolstadt begrenzt. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt zerfällt in die drei Landrats- ämter Rudolstadt, Königssee und Frankenhausen, Schwarzburg-Sondershausen in die vier Landratsämter Sondershausen. Ebeleben, Arnstadt und Gehren. Tie Sondergeschichte der Fürstentümer reicht bis in das 12. Jahr- hundert zurück. Die Grafen von Schwarzburg aus dem Hause Kevernburg vergrößerten ihr um die Burgen Schwarzburg und Greifenstein (bei Blanken- bürg in Thüringen) gelegenes Gebiet allmählich durch Kauf und Erbschaft; 1571 entstanden die beiden Linien. Die reichsfürstliche Würde und damit die Reichsunmittelbarkeit erwarb die Rudolstädter Linie 1710, die Sondershäuser bereits 1697. 1713 schlössen dann beide Linien einen Erbfolgevertrag, nach welchem eine weitere Zersplitterung der Gebiete vermieden und die gegenseitige Erbberechtiguug anerkannt werden sollte. Eine landständische Verfassung erhielt Rudolstadt 1821, Sondershausen 1841. Die Grafen von Schwarzburg besaßen ursprünglich außer deu beiden erwähnten Burgen und den dazu gehörigen Ortschaften die Hälfte von Stadt-Ilm. Dazu kamen allmählich Königssee (im 13. Jahrhundert), Arnstadt, Schlotheim, Frankenhausen, Sondershausen mit Umgegend, die Schlösser Kisshausen und Rotenburg (im 14. Jahr- hundert) ie. Schon früh unterschied man eine Ober- und Unterherrschaft. Im 13., 14. und 15. Jahrhundert trat durch vielfache Teilungen eine starke Zersplitterung ein, doch vereinigte die Linie Schwarzburg-Blaukenburg 1348 wieder den ganzen Besitz. (Aus der erwähnten Nebenlinie war der 1349 zum Gegeukönige gegen Karl Iv. zu Eisleben erhobene Graf Günther Xxi.). Der gemeinsame Stammvater der jetzigen beiden Linien ist Günther Xl,. Der erste Fürst von Schwarzburg- Rudolstadt war Albert Anton I. (1646—1710). Die Sondershäuser Linie teilte wieder mehrfach, doch trat 1716 die Wiedervereinigung des Gebietes derselben ein. Schon vorher hatte Christian Wilhelm I. aus der Nebenlinie Schwarzburg-Arnstadt (1697) die Reichsfürsteuwürde erhalten. Der von Kurfachsen, das bisher dielehns- Hoheit besessen hatte, hiergegen geltend gemachte Widerspruch mußte durch Entschädi- guugen beseitigt werden. Beide Linien gehörten zum Rheinbunde und traten nach dem Sturze Napoleons I. dem Deutschen Bunde, sowie später dem Norddeutschen Bunde, bez. dem neuen Deutschen Reiche bei. Die Oberherrschaft des rudolstädtischeu Fürstentums wird von dem Thü- ringer- und Frankenwald durch breitrückige Platten mit einzelnen Kuppen und tiefen, engen Thälern ausgefüllt, die des Sondershäuser Fürstentums bat im Süden den Thüringer Wald, von welchem aus zwei Höhenzüge die Gera

8. Das Deutsche Reich - S. 521

1900 - Leipzig : Spamer
Das Herzogtum Braunschweig. 521 im Südosten und Osten von der Provinz Sachsen, der südwestliche Hauptteil, der aus den Kreisen Gandersheim und Holzminden besteht, im Norden und Süden von Hannover, im Westen von dem waldeckschen Fürstentum Pyrmont und der Provinz Hannover, im Osten von der Provinz Sachsen begrenzt; der südöstliche Hauptteil (Kreis Blankenburg) wird im Nordosten, Osten und auch an einer Stelle im Süd- Westen von der Provinz Sachsen und Anhalt, sonst von der Provinz Hannover umschlossen. Von den Exklaven sind die bedeutenderen Calvörde (in der Provinz Sachsen) und Thedinghausen (in der Provinz Hannover,,, südöstlich von Bremen); zu ihnen kommen noch die unbedeutenden Gebiete von Olsburg, Bodenburg und Ostharingen (im Hannöverschen). Die Geschichte des Landes ist bis in das 13. Jahrhundert mit derjenigen Hannovers verknüpft. Nachdem dann Otto das Kind, der Enkel Heinrichs des Löwen, 1235 mit den Braunschweig-Lünebnrgischen Gebieten belehnt worden war, wurde von dessen Söhnen Albrecht der Lange Besitzer von Braunschweig, Göttingen und Grubenhagen, Johann von dem nördlichen Gebiete mit Lüne- bürg. Später wurde das Gebiet der älteren Linien noch weiter zerstückelt und erst seit 1514 das Erbrecht des Erstgebornen anerkannt. Im Jahre 1634 ge- langte die Dannenbergsche Nebenlinie in den Besitz des Landes, 1735 die Linie Braunschweig-Bevern. Mit Herzog Wilhelm starb 1885 das braunschweigische Regentcnhaus aus, und da die Nachfolge der entthronten hannöverschen Welsen aus politischen Gründen unmöglich war, so übernahm der Prinz Albrecht von Preußen als Prinz-Regent die Regierung des Landes. Als 1514 Heinrich der Jüngere in dem brannschweigischen Hauptgebiete zur Regierung gelangte, vermochte er seine jüngeren Brüder zum Verzicht auf ein eignes Land und vereinbarte eine Erbfolgeordnung nach dem Rechte der Erstgeburt, welche von Kaiser Karl V. bestätigt wurde. Friedrich Ulrich war der letzte des sogenannten mittleren Hauses Braunschweig. Ihm folgte mit Herzog August, einem thatkräftigen, tüchtigen Fürsten, die Dannenbergsche Linie. Sein Nachfolger Rudolf August (seit 1685 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Anton Ulrich), unterwarf die Stadt Braunschweig mit Hilfe seiner Vettern aus den andern Linien. Diese Stadt kam mit dem Stifte Walkenried an die Wolfenbüttelsche Linie. Nachdem kurz vorher Vorsfelde mit dem Lande vereinigt war, starb die Braunschweigische Hauptlinie mit Ludwig Rudolf (1735) aus und es folgte mit Albrecht Ii. die Linie Brauuschweig- Bevern. Albrechts Sohn Karl hob die Bildung des Landes (Collegium Carolinum zu Braunschweig ?c.), hielt treu zu seinem Schwager, König Friedrich Ii. von Preußen, während des Siebenjährigen Krieges, stürzte aber das Land in große Schulden, die sein Sohn Karl Wilhelm Ferdinand (der tüchtige Feldherr aus der Schule Friedrichs des Großen, welcher infolge fchwerer Verwundung in der Schlacht bei Jena 1806 zu Ottensen starb) schon als stellvertretender Regent wieder tilgte. Nach seinem Tode wurde das Herzogtum zunächst in das Königreich Westfalen einverleibt; erst 1813 trat mit^ Friedrich Wilhelm das Herzogshaus wieder die Regierung an. Der letzterwähnte Herzog ist durch seinen kühnen Kriegszug von der böhmischen Grenze bis Elsfleth gegen Napoleon (1809) berühmt; er fiel ruhmvoll bei Quatrebras (l 6. Juni 1815). Für seine minderjährigen Söhne führte bis 1823 der Prinzregent und nachmalige König Georg Iv. von England die vormundschastliche Regierung; dann folgte der älteste der Prinzen, Karl, welcher durch einen Volksaufstand ent- thront wurde (1830), worauf sein jüngerer Bruder Wilhelm die Regierung übernahm. Mit dem letzteren starb das Herzogshaus aus. Das nordöstliche Hauptgebiet bildet eiue wellenförmige Ebene von vor- herrschender Fruchtbarkeit mit reichen Braunkohlen- und Steinsalzlagern. Das schmale südwestliche Hauptgebiet ist vorherrschend gebirgig, daher wenig srucht- bar, aber waldreich. Das dritte Hauptgebiet liegt auf dem Unterharz und ist vorherrschend wiesen- und waldreich. Der Boden der Exklaven ist flach und für den Ackerbau geeignet.

9. Das Deutsche Reich - S. 527

1900 - Leipzig : Spamer
Das Fürstentum Waldeck. 527 darauf hierher verlegt. 1568 evangelisch, 1803 säkularisiert; im 10. Jahrhundert die gelehrte Äbtissin Hroswitha); Schloß, bedeutende Leinen- und Damastweberei. Zucker- und Zigarrenfabrikation. Die umliegenden Höhen sind mit Buchenwäldern bedeckt. In der Nähe die ehemaligen Benediktinerklöster Brunshausen und Klus. — Kreiensen. Dorf und wichtiger Eisenbalmkreuzungspnnkt an der Mündung der Gande in die Leine. — Bodenburg. Flecken in einer Exklave; Burg. — Seesen, Stadt und Bahnkreuzungspunkt an der Schildan (zwischen dem Harze und dem Heberberge). 4145 Einwohner. Jakobsonschule (jüdische Realschule mit Erziehungsanstalt). Waisen- haus. Schloß. Bad (Schwefelquelle); Znckerfabrikation. (Schon 794 Stadt.) — Dorf Bornum am Harz, an der Nette, mit Eisenhütte (Wilhelmshütte). — Gittelde, Flecken am West'fuße des Harzes, Bahnstation; Mündung des Ernst August-Stollens (zur Entwässerung der Bergwerke des Oberharzes), Handel mit Waldsamen; in der Nähe die Ruine Staufenburg. — Lutter am Barenberge, Flecken und Bahn- station am Nordfuße des Harzes; Sandsteinbrüche, Schlacht (Tilly siegt über Christian Iv. von Dänemark, 1626). — Langelsheim, Flecken und Bahnkreu- zungspunkt am Harz und an der Innerste. — Das Dorf Astseld mit der Herzog- Juliushütte (Silber, im „Kommunionharz"). — Delligsen, Flecken an der Wispe; Fabrikation von Holzwaren (Schuhleisten 2c.); Eisenwerk Karlshütte. Der Kreis Holzminden; derselbe erstreckt sich vom Hils bis zur Weser, schließt einen Teil des Sollingwaldes ein und hat mäßiges Acker- und Gartenland, dagegen verhältnismäßig guten Wald (43.5. bez. 40 Proz.). Darin: Holzminden, schön ge- legene Kreisstadt und Bahnkreuzungspunkt an der Weser. 8898 Einwohner (1890). Land- und Schwurgericht; Gymnasium, besuchte Baugewerkschule, Obersorstei. Glas- sabrikation, Schiffbau, Schwerspatmühlen, bedeutende Sandsteinbrüche (am Solling). Weserschiffahrt. Seit 1245 Stadt, seit 1410 braunschweigisch. — Bevern, Flecken an der Bever; ehemalige Residenz des Herzogs Ferdinand Albrecht des Wunderlichen (des Stammvaters der zuletzt ausgestorbenen Herzogslinie). — Fürstenberg. Dorf an der Weser; Porzellanfabrikation (im ehemaligen Schlosse). — Derenthal, Dorf im Solling; Sandsteinbrüche. — Stadtoldendorf, Stadt und Bahnstation, 2571 Einwohner. Steinbrüche (Gips und Sandstein); in der Nähe das ehemalige Cister- eienserkloster Amelungsborn, sowie die Ruine Homburg. — Dorf Deensen an der Wispe; bedeutende Steinbrüche; Geburtsort des Pädagogen Campe (1746). — Beim Dorfe Golmbach die Ruine Everstein. — Eschershausen, Stadt an der Lenne, 1443 Einwohner; Sandsteinbrüche. — Dorf Grünen plan mit Glashütte (Spiegel). — Dorf Bisperode am Ith; Schloß. — Ottenstein, Flecken; Schloß. — Hohlen, Dorf an der Weser; Schloß des Grafen v. d. Schulenburg. Iii. Das Fürstentum Waldeck. Das Fürstentum Waldeck besteht aus den beiden Fürstentümern Waldeck (im eigentlichen Sinne) und Pyrmont. Ersteres liegt zwischen 51° 2' bis 51° 32' nördl. Breite und 8° 35' bis 9° 25' östl. Länge v. Gr., letzteres zwischen 51° 55' bis 52» 1' nördl. Breite und 9° 10' bis 9° 22' östl. Länge v. Gr. Das Fürstentum Waldeck wird von den preußischen Provinzen Westfalen und Hessen-Nassau, das Fürstentum Pyrmont von den Provinzen Westfalen und Hannover, dem Herzogtum Braunschweig und dem Fürstentum Lippe begrenzt. Beide Fürsten- tümer liegen 48 km von einander entfernt. Das Fürstenhaus führt seinen Ursprung auf einen Grafen Hermann von Hwetigau (zu Anfang des 11. Jahrhunderts) zurück; ein Nachkomme desselben, Wittekind, nahm den Namen Graf von Waldeck an (1180). Später trat Teilung des Besitzes ein und das Land kam in Lehnsverhältnis zu Hessen. Der Reichs-Feldmarschall, Graf Georg Friedrich (1664 — 1692) erwarb die Fürstenwürde und brachte das Erstgeburtsrecht zur Geltung. Fürst Christian Ludwig (gest. 1706) vereinigte wieder die getrennten Landesteile. Das Lehns- Verhältnis zu Hessen wurde 1847 als endgültig beseitigt anerkannt. 1852

10. Das Deutsche Reich - S. 530

1900 - Leipzig : Spamer
530 Zweites Kapitel. für sich einen Kreis; gerichtlich gehört Waldeck zu dem Landgerichte in Kassel, Pyrmont zu dem in Hannover. Der Kreis der Twiste. — Darin: Arolsen, Hauptstadt an der Aar, 2442 Einwohner. Sitz der Landesbehörden; Kreisamt, Forstinspektion; Schloß des Fürsten. Geburtsort des Bildhauers Rauch (1777) und des Malers Wilh. v. Kaulbach (1805). — Wetterburg, Dorf an der Twiste; Schloß und Maschinenfabrikation. — Landau, Städtchen an der Watter, 887 Einwohner; Schloß. — Rhoden, Stadt, 1447 Ein- wohner; Schloß. In der Nähe der „Nhodener Wald" und Eisenwerke. — Wrexen, Dorf an der Diemel; Fabrikation von Strohpapier und Sandsteinbrüche. Der Kreis des Visenberges. — Darin: Gorbach, Stadt an der Itter, 2539 Einwohner. Gymnasium; iu der Nähe der Eisenberg mit Burgruine; Kreditverein. — Adorf, Dorf an der Aar; Bergbau (Eisenerz). — Sachsenberg, Städtchen, 814 Einwohner. Der Kreis der Cder. — Darin: Meder-Wildungen, Stadt und Bahnstation an der Wilde, 2500 Einwohner. Forftinspektion, Waisenhaus; besuchtes Bad (Eisen- säuerliug der Georg-Viktorquelle, alkalisch-muriatischer Säuerling der Helenenquelle). — Gegenüber liegt die Stadt Alt-Wildungen mit Burg Friedrichsstein.— Berg- heim, Dorf an der Eder; Schloß. — Watdeck, Stadt auf einem Berge; Schloß. Der Kreis Pyrmont, getrennt vom Hauptlande, zwischen lippeschem, Hanno- verschem, braunschweigischem und westfälischem Gebiete. Darin: Pyrmont, schön ge- legene Stadt und Bahnstation an der Emmer, 1450 Einwohner Fabrikation von Maschinen und Zigarren; besuchtes Bad mit reizenden Anlagen (Stahl-, erdige Eisen- und Kochsalzquellen). In der Nähe schöne Waldungen und die Dunsthöhle. Schloß; Kreditverein. Auf dem schön bewaldeten Pyrmonter Berge die Burgruine Schellen- berg und die Hermannsburg, außerdem mehrere Erdfälle. Iii. Äie Fürstentümer Lippe und Schaumliurg-Lippe. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe liegt von 52° 10' bis 52° 30' nördl. Breite und von 9° bis 9° 25' östl. Länge v. Gr. und wird von den Pro- vinzen Westfalen, Hannover und Hessen-Nassau begrenzt. Das Fürstentum Lippe (Detmold) erstreckt sich von 51° 50' bis 52° 14' nördl. Breite und 8° 37' bis 9° 20' östl. Länge v. Gr.; es besteht aus einem größeren, abge- rundeten Gebiete, das von den Provinzen Westfalen, Hannover und Hessen- Nassau (Grafschaft Schaumburg) sowie dem Fürstentum Pyrmont begrenzt wird, und den drei in preußischem Gebiete gelegenen Exklaven Kappel, Lippe- rode und Grevenhagen. Die Lippeschen Lande gehörten zu Anfang unsrer Zeitrechnung mit zu dem Gebiete der Cherusker. In ihnen spielten sich die Kämpfe Hermanns mit den Römern und teilweise auch Karls des Großen mit den Sachsen ab. Der Ahn- Herr der beiden Fürstenhäuser war der Edelherr Bernhard zur Lippe, welcher von Kaiser Lothar mit der Grafschaft Haholt (seitdem Lippe) belehnt wurde (1130). Unter seinen Nachfolgern wurde das Land erweitert. Beim Tode Simons Vi. wurde das Land in drei Linien geteilt, von denen noch jetzt die regierenden Linien Schaumburg-Lippe und Lippe (außerdem aber auch die beiden Nebenlinien ohne Hoheitsrechte, Lippe-Biesterfeld und Lippe-Weißenfeld) be- stehen. Der Graf von Lippe wurde 1720 Reichsfürst. Schaumburg-Lippe besteht größtenteils aus ehemaligen Gebieten der Grafschaft Schaumburg. Bernhard Ii. erweiterte das Lippesche Gebiet über den Teutoburger Wald hinaus und gründete Lippstadt und Lemgo. Bernhard Viii. trat 1536 zum Protestantismus, Simou Vi. (1563 — 1613) zur reformierten Kirche über. Von seinen drei Söhnen gründete Simon Vii. die Linie Lippe, Otto die Linie Brake
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