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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 58

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 58 — den Bürgern auf 6 Jahre gewählt werden, haben über alle Gemeinde- angelegenheiten zu beraten, über die Ausgaben für die Verwaltung und über die Aufbringung von Gemeindesteuern zu beschließen. i) Geschichtliche Bedeutung. Frankfurt hat schon frühe zu den bedeutendsten Städten Deutschlands gezählt und in der deutschen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Viele denkwürdige Gebäude und Denkmäler legen Zeugnis von seiner großen, reichen Vergangen- heit ab. In der alren Pfalz, die an der Stelle des jetzigen Saalhofes stand, haben einst die karolingischen Kaiser Hos gehalten. Im ehr- würdigen Dome ist so mancher deutsche Kaiser gekrönt worden. Im altertümlichen Kaisersaal des Römers haben die deutschen Fürsten oft beim festlichen Krönnngsmahl gesessen. Im Bundespalais hielt von 1815—1866 der deutsche Bundestag seine Sitzungen ab, und in der Paulskirche tagte 1848 das deutsche Parlament. Jin Hotel zum Schwan wurde 1871 der Friede mit Frankreich geschlossen. Goethe, Deutsch- lands größter Dichter, ist hier geboren. Durch die Einverleibung in den preußischen Staat im Jahre 1866 ist zwar die alte Reichsstadt- Herrlichkeit verloren gegangen; doch hat Frankfurt seitdem einen un- geahnten Aufschwung genommen und gehört heute zu den größten und schönsten Städten des Deutschen Reiches. 2. Westfalen. 42. Westfalen breitet sich in der Gestalt eines Dreiecks zwischen der mittleren Weser und dem Unterrhein aus. Es umfaßt den westlichen Teil des Weserberglandes, das Münsterland und das Sauer- fand. In den beiden ersteren Gebieten bilden Ackerbau und Viehzucht, in dem letzeren Berg- bau und Industrie die Haupt- erwerbsquellen der Bevölke- rung. Die Provinz besteht aus 3 Regierungsbezirken: Münster, Minden und Arns berg. Die Hauptstadt ist Münster im Münsterlande, 90g00 Einw. In dem großen Saale des Rat- Hauses wurde 1648 der West- fälische Friede geschlossen, An den Wänden hängen noch die Bilder der Gesandten, die die Verhandlungen führten. Im Süden der Münsterer Bucht liegt in äußerst fruchtbarer Umgebung Loest (sp. Söst). Andere größere Städte hat das Münsterland, da die Industrie hier fehlt, nicht auszuweisen. An der Weser, in der Nähe der Westfälischen Pforte, Abb. 36. Die Provinz Westfalen.

2. Teil 2 - S. 22

1911 - Leipzig : Freytag
22 Seiten des Flusses. Auf der rechten Seite liegen der Vatikan (ân), der Palast des Papstes, und der Quirinal (â), der Palast des Königs von Italien. Rom ist un- gemein reich an Kunstschätzen und Altertümern, wie sonst nur wenige Städte. Aus der Römerzeit sind besonders das Forum und das Kapitol (ô), aus späterer Zeit die gewaltige St. Peterskirche bemerkenswert. Südöstlich von Rom zieht sich zu beiden Seiten der Tibermündung der Sumpfstreifen der Maremmen, noch weiter südlich der ungesunde Landstrich der Pontinischen Sümpfe an der Küste entlang; man ist jetzt beschäftigt, diese Fieberherde trocken zu legen. 3. In Unteritalien liegt die überaus fruchtbare und mit weichem Klima begabte ^ -r- * isr V' Fig. 7. Rom, Engelsburg. (Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft in Berlin-Steglitz.) Landschaft Kampanien. Sie wird wegen ihrer Schönheit viel besucht, die sich namentlich an dem Golf von Neapel mit den beiden vorgelagerten Inseln Capri (â, Fig. 8) und íschia (sprich : iskia) zu einem prächtigen Landschaftsbild vereinigt. Die Hauptstadt ist die Hafenstadt Neapel. (Taf. I.) Über die fruchtbare Land- schaft, ihre Orangengärten, ihre Weingelände und die hochragenden Pinien erhebt drohend der Vesuv sein Haupt. Mehrmals hat er Ortschaften verschüttet. Das im Jahre 70 n. Chr. unter der Asche begrabene Pompeji (ê, Fig. 9) wird seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder ausgegraben. Neuere Ausbrüche haben die Gestalt des Berges mehrmals verändert. t ' In Apulien bildet jetzt die Hafenstadt Brindisi (brin) den wichtigsten Platz.

3. Das Mittelalter - S. 147

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Merktafel. 147 12561273 In Deutschland das Interregnum; in Italien stirbt 1268 Konradin, der letzte Hohenstaufe./C X 1273 beendet Rudolf von Habsburg oas Interregnum; er grndet eine starke Hausmacht; Gegner Ottokar von Bhmen. 1291 Fall Akkons, Ende der Kreuzzugbewegung. 1309 Marienburg Hochmeistersitz des Deutschen Ritterordens. 1356 Karl Iv. verffentlicht die Goldene Bulle; sieben Kurfrsten. 14141418 Konzil zu Konstanz: Beseitigung der Kirchenspaltung. Hus als Ketzer verbrannt. 1415 Burggraf Friedrich von Nrnberg der Hohenzoller wird Kurfürst von Brandenburg. 1453 Die Trken erobern Konstantinopel. 1492 Columbus entdeckt Amerika. 1495 Der Ewige Landfriede; Reichskammergericht. tviederholungstaseln. I. Griechische Geschichte. 1800-1100 Die mykenische Zeit, durch Schliemann bekannt geworden, v. Chr. Prchtig ausgeschmckte Palste, wie sie Homer beschreibt. Knigsgrber mit Schtzen, Goldmasken. um 1100 Der Einbruch der Dorer in Griechenland. Vernichtung der mykenischen Kultur. Groe Verschiebungen Botier, Jonier; die Bewohner des Peloponnes. Im Anschlu daran Kolonisation der Inseln des gischen Meeres und der Ksten Kleinasiens, nachher auch Siciliens und Sditaliens. Die Griechen als Schler der gypter, der Babylonier, Affyrer und Phnicier,/ Sparta. Das dorische Herrenvolk in der Minderheit gegen Heloten und Periken. Nach der Lykurgischen Gesetz-gebung darum festes Zusammenhalten und kriegerische Tchtigkeit ntig, auf die das ganze Staatswesen zugeschnitten ist. Könige, Evhoren, Rat der Alten. Athen. Sagenhafter Tod des Knigs Kodrus. An Stelle des Knigs fortan Archonten. Drckende Herrschaft der Enpatriden. Abhilfe durch 594 Solan. Lastabschttelung, Verbot, Schuldner in die Sklaverei zu ver-kaufen. Anteil der brigen Brger an der Volksvertretung und an den Geschworenengerichten. Rat der Vierhundert. 560510 Tyrannis des Pisistratus und seiner Sohne. Erwerbung der Herrschaft durch Begnstigung des niederen Volkes. Aufschwung Athens: Wegbauten, Wasserleitung, Handel. Miwirtschaft der Shne und ihr Sturz. Dann 509 Die Demokratie des Kleisthenes. Rat derfnfhundert. Grere Anteilnahme des Volkes an der Staatsverwaltung. Scherbengericht.

4. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 167

1889 - Leipzig : Freytag
167 ?um Deutschen Reiche gehren auer den Staaten des Norddeutschen Bundes (s. 33.9) noch ganz Hessen. Baden. Wrttemberg. Bayern und Elsa-Lothringen. Die Verfassung des Norddeutschen Bunde wurde in ihren Grundzgen beibehalten; im Bundesrat erhielt Bayern 6, Wrttemberg 4, Baden 3, Hessen 3 (statt frher 1) Stimmen, so da er statt 43 nunmehr 58 Stimmen zhlt. Die Zahl der Abgeordneten stieg von 296 auf 382. jetzt 397. 37. Kaiser Wilhelm im Frieden. 1. Freud' und Leid., Am 16. Juni 1871 zogen die preuischen Sieger festlich in Berlin ein und feierten die Enthllung des Reiterdenkmals Friedrich Wilhelms Iii. im Lustgarten; am '2. September 1873 wurde die Siegessule aus dem Knigsplahe zu Berlin enthllt. Ein freudiges Familienereignis war 54. Der Knigsplatz mit der Siegessule in Berlin. die am 18. Februar 1.878 gefeierte Doppelhochzeit der Enkelin, ltesten Tochter des Kronprinzen, mit dem Erbprinzen Bernhard von Sachsen-Memmgen und der Gronichte, Tochter des Prinzen Friedrich Karl, mit dem Erbgro-Herzoge August von Oldenburg. Am 12. Mai 1879 wurde ihm die erste Urenkelin. Prinzessin Feodora von Sachsen-Meiningen. geborein am 11. ;$urtt 1879 beging er unter allgemeiner freudiger Teilnahme die goldene Hochzeit; am 4. Juni 1880 das Fest der vor 200 Jahren erfolgten Vereinigung des lerzstistes) Herzogtums Magdeburg mit dem brandenburgisch-preuischen Staate. Am 27. Februar 1881 vermhlte sich sein Enkel Wilhelm, unser jetziger Kaiser, mit der Prinzessin Victoria von Schleswig-Holstem; diesen

5. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 35

1887 - Leipzig : Kesselring
Athen im Zeitalter des Perikles. 35 Areopags^, der aus gewesenen Archonten bestand, zu beschrnken und setzte darum den Antrag seines Freundes Ep h ialtes durch, da dem Areopag die Aufsicht der die Sitten der Brger und der den Staatsschatz entzogen werde. Darauf ging er noch weiter. Bisher hatten die rmeren Brger zwar das Recht gehabt, in den Volksversammlungen zu erscheinen, Staatsmter zu bekleiden und zu Gericht zu sitzen; durch Arbeiten aber waren sie daran verhindert worden. Perikles fhrte nun fr den Besuch der Volksversammlung und die Verwaltung des Richteramtes einen Sold ein und machte so die Teilnahme der Unbemittelten an den Staatsangelegenheiten mg-lich. berhaupt suchte er dem Volk Angenehmes zu bieten; darum veranstaltete er Festversammlungen, ffentliche Speisungen, feierliche Umzge und, um auch den rmeren den Besuch des Theaters zu ermglichen, die Verteilung von Geldspenden. Den Aufwand dazu deckte er teils aus der Bundeskasse, welche durch Die Bun-ihn (461) von der Insel Delos nach Athen verlegt worden war, teils aus deskasse den von den Persern erbeuteten Schtzen. Aus' gleichen Mitteln bestritt nach Athen er die herrlichen Bauten, welche er auffhrte. Gegen solche Neuerungen erhob sich die aristokratische Partei und namentlich Cimon. Perikles hatte sich aber bereits in der Volksgunst so befestigt, da Cimon verbannt wurde (S. 34). Erst als Perikles berzeugt war, da Cimon sich fern von den Staatsgeschften halten und sich mit der Leitung des Krieges begngen wolle, bewirkte er dessen Zurckberufung. Ii. Grte Blte von Kunst und Wissenschaft. Dichter, Geschichtsschreiber, Maler, Bildhauer und Redner. Baukunst. Thtigkeit und Reichtum der Brger. Athen, ein Abbild des Griechischen Lebens. Kunst und Wissenschaft in Athen erreichten unter Perikles den Gipfel-Punkt. Damals lebten die Trau er spie ldichter Aschylusf 456, Sopho- Dichter, kles y 406 und Euripides f 406, spter der Lustspieldichter Aristo-phones t 389. Neben diesen leuchteten die Geschichtsschreiber Hero-Geschichts-dot t 410, Thucydides t 400 und spter Fenophon -j- 356 hn-nnr schreibe?. Als Maler genossen Apollodor, Zeuxis und Parrhasius, als Bildhauermaler und Phidias und Polykletus groe Achtung. Auch die Beredsamkeit, Bildhauer, die Tochter republikanischer Verfassung, stand in groer Blte, und wurden die Redner Lysias 1- 374 und Jsokrates's 338 als mustergiltig angesehen. Redner. Perikles regte die Knstler an und wute durch seine Bauten, unter Baukunst, denen die Propylen, der Parthenon und das Odeon die wichtigsten waren, Baumeister, Bildner und Goldarbeiter, sowie die verschiedenen Handwerker in Thtigkeit zu setzen. Kaufleute und Schiffer hatten vollauf zu thun, die Rohstoffe herbeizuschaffen. Dadurch mehrte sich der Wohlstand der Staw. Whrend zu Solons Zeiten (594) ein Vermgen von sieben Talenten eine Seltenheit war, gab es unter Perikles viele Brger, welche 100 und noch mehr Talente besaen. Uberhaupt war Perikles darauf bedacht, die Macht, welche er besa, l Der Areopag war ursprnglich ein Gerichtshof fr Mord und Brand-stiftnng gewesen; Solon aber erhob ihn zu einer Aufsichtsbehrde des gesamten Staates, so da derselbe die Vollziehung der Gesetze, die Abstimmung in der Volks-Versammlung, das Gebaren mit dem Staatsschatz nrtd die Gesittung der Brger zu berwachen hatte; durch Annahme des Antrags von Ephial tes (nicht zu verwechseln mit dem Verrter bei Thermopyl) ward er wieder ans die richterliche Thtigkeit beschrnkt. 3 *

6. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 288

1887 - Leipzig : Kesselring
288 Neue Geschichte. Philo- Auf dem Gebiete der Philosophie waren es nach Kant (<& 213) lophen. Fichte f 1814, Herbart f 1841, Schelling f 1854 und Heael + 1831 welche dem deutschen Volk den ersten Rang in dieser Wissenschaft sicherten Altertums- Unsere Kenntnisse m der Altertumskunde haben eine groe Bekunde. retcherung erfahren durch die Ausgrabungen, die man auf historischen Sttten vorgenommen hat. Wir nennen hier auer den bereits oben (S. 7) erwhnten Botta und Layard noch die Namen Lepsius (i 1884) und Schliemann (geb. 1822). W U J In der klassischen Philologie haben neben anderen Nationen die Deutschen (Gottfried Hermann f 1848, Otfried Mller i 1840 Thiersck 1* 1860, Lobeck "j" 1860, Bckh y 1867, Ritschl f 1876, Georg Eurtius t 1885 u. a. mehr) ihren alten Ruhm bewhrt. Daneben ist in neuerer Zeit besonders durch die Gebrder Jakob Grimm f 1863 und Wilhelm Grimm t 1859, durch Lachmann f 1851, Simrock f 1876, Wackernaqel +. 1869 u. a. die Erforschung der deutschen Sprache und ihrer geschicht-lichen Entwicklung mit hervorragendem Erfolg bearbeitet worden. Auch auf dem Gebiete der Baukunst, der Bildhauerei, Malerei und Musik hat das 19. Jahrhundert Bedeutendes geleistet. Baukunst . viele mittelalterliche Bauten, die teils verfallen, teils unvollendet geblieben waren, sind stilgem restauriert worden, daneben viele neue im klassischen Stile der Gotik oder der Renaissance erstanden. Gewaltige Riesenbauten, hauptschlich der Frderung des Verkehrs dienend, sind ange-legt worden, deren Ausfhrung man frher fr unmglich gehalten htte. Wir nennen davon die Pacific-Eisenbahn \ die Laguuenberbrckung bei Venedig x, den Suezkanal den St. Gotthardtunneldie Hngebrcke, welche New-York mit Brooklin1 verbindet u. s. w. Unter den deutschen Bau-meistern der Neuzeit sind Schinkel y 1841, der Erbauer des Berliner Museums, v. Klenze y 1864, dem Mnchen eine Reihe der herrlichsten Prachtbauten, namentlich die Glyptothek (Sammlung von Skulpturen) und Pinakothek (Gemldesammlung), verdankt, dann Semper y 1879 und Heidelosf f 1865 die berhmtesten. Bildhauerei. on Bildhauern der neuesten Zeit verdienen der Italiener Canova t 1822, der Dne Thorwaldsen f 1844, der Franzose David f 1856, der Englnder Flaxman f 1826, die Deutschen Dannecker in Stuttgart f 1841, Rauch y 1857, Schadow f 1850 und Friedrich Tieck (Bruder des Dichters) in Berlin f 1851, Schwanthaler in Mnchen y 1848, Rietschel f 1861 und Schilling in Dresden, geb. 1828, besondere Erwhnung. Malerei. Die deutschen Maler Cornelius f 1867 und sein Schler Kaulbach 1 Die Pa cific-Eisenb ah n geht von New-Iork der Chicago nach S. Fran-cisco am Stillen (pacific) Ozean und wurde von 1863 bis 1869 erbaut. Dieselbe hat eine Lnge von 5315 Kilometer, die man in 61/2 Tag durchfhrt. Seit der Vollendung dieser Linie sind noch fnf andere Pacificbahnen," die in verschiedenen Richtungen den Osten und Westen Nordamerikas verbinden, erbaut worden. Die Lagunenbrcke, 1845 vollendet, hat eine Ausdehnung von 4 Kilometern und ist die lngste Brcke der Welt. - Der Suezkanal (S. 258) ist Is1/, Kilometer lang. Der St. Gotthardtunnel, 18721882 erbaut, ist 15 Kilometer lang und zur Zeit der lngste Tunnel; seine Kosten betragen 182 Millionen Mark. Brooklin, Nachbarstadt von New-Aork. Die Verbindungsbrcke, 1883 vollendet, ist die grte Kettenbrcke der Erde; sie mit 18251/2 Meter und liegt 40 Meter der dem Meeresspiegel.

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 38

1887 - Leipzig : Freytag
38 des Xerxes, Artaxerxes I. mit Auszeichnung aufnahm und ihm brci Stbte 460 zum Unterhalt anwies. Er starb in Magnesia in Kleinasien 460, nach der einen Nachricht an einer Krankheit, nach einer anberen an Gift, das er frei-willig nahm, weil er dem Könige das Versprecheil, Griechenlanb zu unter-werfen, nicht halten konnte. . 24. Athens Mtezeit unter 1. Whrenb (Simon, das Haupt der Aristokraten, in der Verbannung lebte, staub Perikles an der Spitze des Staates. Seiner amtlichen Stellung nach war er einer der zehn Strategen", welchen die Sorge fr die Sicherheit des Staates oblag; bieses Amt wrbe ihm alljhrlich durch Wahl bertragen. Als Sohn des Siegers von Mykale geno er ein hohes Ansehen nnb gelangte durch seine groe Begabung als Staatsmann und Rebner zu einem ma-gebenben Einflu auf die athenische Bevlkerung, die ihm einen solchen Aufschwung des ffentlichen nnb geistigen Lebens verbankte, da man dieses Zeitalter des Perikles" als die hchste Glanzperiode Athens bezeichnet. Er sah die ^Durchfhrung der Volksherrschaft (Demokratie) als seine Hauptaufgabe an; jeber Brger hatte von nun an gleichberechtigten Anteil an beit ffentlichen Angelegenheiten und Zutritt zu allen mtern, die nunmehr (die Strategen" ausgenommen) durch das Los besetzt wrben. Um auch den Armen die Ausbung dieser Befuguisse zu ermglichen, wurden kleine Diten, d. i. Entschdiguugsbetrge fr den Besuch der Volksversammlungen und Gerichtssitzungen bewilligt; um auch die geistigen Gensse allgemein zugnglich zu machen, wrbe jebem Brger das Eintrittsgeld in das Theater bezahlt. Die Bnnbeskasse wrbe in einen athenischen Staatsschatz verwaubelt nnb die nach Deckung der Flottenbcbrfnifse bleibenden berschsse fr stdtische Zwecke, wie weitere Befestigung des Hafens und Kunstbauten verwendet. 2. Der Handel wrbe von Perikles zu einer vorher nie bagewesenen Ausdehnung gebracht und dadurch der Brgerschaft neue und ansehnliche Einkommensquellen erschlossen; der Groverkehr erstreckte sich bis ins Schwarze Meer, mich gypten und der Italien. In Verbindung bcimit wrbe bic Lanbwirtschaft und Gewerbthtigkeit gefrbert; namentlich die Erzeugnisse des athenischen Kunstgewerbes, welche sich durch Gelegenheit und geschmackvolle Arbeit auszeichneten, hatten einen ausgebreiteten und eintrglichen Markt. Mit bicsem in Athen einstrmenben Kapital konnte Perikles auch der Kunst eine Untersttzung verleihen, durch welche sie in einzelnen Gebieten auf den Gipfel der Vollendung gelangte. 3. Schon Simon hatte Athen baulich zu verschnern begonnen (The-senstempel, Anlagen und Hallen). Perikles schmckte besonbers die Akropolis mit den herrlichsten Kunstbauten, bcr vollenbetste ist bcr Parthenon, der

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 54

1887 - Leipzig : Freytag
54 zu versetzen. Die Kche unterstand der Leitung der Frau, fr besondere Flle mietete man Kochknstler, die sich auf dem Markte anboten. Den gebetenen und ungebetenen Gsten (Parasiten) wurde vom Hausherrn der Platz angewiesen. Man speiste liegend, auf berpolstertem, mit bunten Decken belegtem Lager, mit dem linken Arm den Kopf sttzend. Vor jedes Lager stellten die Sklaven einen mit Speisen bedeckten Tisch; besondere Teller, sowie Messer und Gabel hatte man nicht, man bediente sich nur des Lffels und der Hnde, die man vor und nach dem Effen wusch. Whrend des Essens wurde nicht getrunken; auf die Mahlzeit folgte das Trinkgelage (Symposion) unter dem Vorsitz eines Tischarchons. Man bekrnzte dabei Haupt und Brust mit Myrthen, Rosen, Veilchen und Epheu. Musik und Tanz waren die Zierden des Mahles". 3. Der Sammelort der Einwohner war der von den schnsten ffentlichen Gebuden umgebene Marktplatz, auf dem alle Hndler unter Aufsicht der Marktpolizei ihre Waren feilboten; hier befanden sich auch noch Werksttten von Knstlern und Handwerkern, Barbierstuben, Sprech-zimmer der Heilknstler, Tische der Geldwechsler n. a. Kauf und Verkauf wurde durch Männer besorgt; fr den gewhnlichen Bedarf schickte man Sklaven. Viele Marktbesucher kamen nur als Zuschauer des bunten Lebens und Treibens. Mit der Ausbildung der demokratischen Einrichtung mute der einzelne Brger einen groen Teil seiner Zeit den Staatsgeschften widmen, was durch die von Perikles eingefhrten Diten auch den rmeren erleichtert wurde. Bei der in Athen verbreiteten, von Ariftophanes in den Frschen" gegeielten Prozesucht nahmen die Sitzuugeu der Volksgerichte, denen immer auch eine groe Zahl Neugieriger beiwohnte, kein Ende. Die Bnle hielt ihre Beratungen in dem zwischen Marktplatz und Akropolis gelegenen Rathaus; doch lag die Entscheidung und Beschlufassung in der allgemeinen Volksversammlung, welche viermal monatlich auf der Pnyx, einer Anhhe gegenber der Akropolis, gehalten wurde, und welcher jeder Brger vom Ho. Lebensjahr an beizuwohnen nicht nur berechtigt, sondern verpflichtet war. Wenn zur Zeit der Volksversammlung zu viele Brger auf dem Markte schleuderten, wurde ein mit frischer roter Farbe bestrichenes Seil vorwrts bewegt; wer einen roten Fleck bekam, wurde in eine Geldstrafe verfllt. 2. Wom. . 35. Geographische Hversicht. Atteste Izevmerung. 1. Italien, die mittlere der groen Halbinseln des Mittelmeeres, wird nrdlich von den Alpen, stlich vom Adriatischen, westlich vom Lignrischen und Tyrrhenischen Meere begrenzt und ist im Sden durch die Meerenge

9. Teil 3 - S. 47

1912 - Leipzig : Freytag
47 Friedrichs ganzes Streben ging also darauf hin, für sich und seine Nachkommen den Königstitel zu erlangen. Für seinen brandenburgischen Besitz war das jedoch unmöglich, denn nach der Reichsverfassung durfte nur ein König im Deutschen Reiche sein, das war der Kaiser. Eine Änderung der Reichsverfassung war ausgeschlossen. Als Herzog von Preußen aber stand Friedrich außerhalb des Reiches, und nur als solcher war er souverän. Die Königskrone konnte er also nur für das Herzogtum Preußen erlangen. Er wollte die Rangerhöhung nicht ohne Einwilligung des Kaisers vornehmen. Dieser war dagegen: jedenfalls vermutete er, daß ein König von Preußen nicht so willige Unterordnung zeigen würde wie ein Kurfürst von Brandenburg. Friedrich ließ sich aber in seinem Streben nicht irre machen; sieben Jahre währten die Unterhandlungen, und von Berlin aus wurde weder mit Geld noch mit Versprechungen gespart. Endlich sah sich der Kaiser gezwungen, dem Drängen des Kurfürsten nachzugeben, weil er für den bevorstehenden Spanischen Erbfolgekrieg die Hilfe Brandenburgs brauchte. Deshalb schloß er am 16. November 1700 mit Friedrich Iii. den Kronver-trag; der Kurfürst gelobte, mit 10 000 Mann die Ansprüche der Habsburger zu unterstützen; dagegen versprach Leopold I., ihn als König in Preußen anzuerkennen. Noch im Dezember desselben Jahres brach Friedrich mit reichem Gefolge von Berlin nach Königsberg auf, um in der $bb. 14. Denkmal des Großen Kurfürsten. Hauptstadt Preußens die feierliche Krönung vorzunehmen; 400 Wagen und 30 000 Pferde sollen nötig gewesen sein, um die Personen und Gegenstände an Ort und Stelle zu bringen. Borher zeigte Friedrich allen europäischen Mächten sein Vorhaben an. Endlich ant 29. Dezember hielt der Hof seinen Einzug in Königsberg, und sofort ging es an die Vorbereitung zu den Feierlichkeiten. Am 15. Januar sprengten vier prächtig gekleidete Herolde durch die Stadt; unter Glockengeläute, Kanonendonner und dem Jubel des Volkes verkündigten sie auf den öffentlichen Plätzen die Erhebung Preußens zum Königreiche. Am 17. Januar stiftete Friedrich Iii. den Schwarzen ^Dwuwwm S

10. Teil 2 - S. 23

1910 - Wien Leipzig : Freytag
23 und der Quirinal, der Palast des Königs von Italien. Rom ist ungemein reich an Kunstschätzen und Altertümern, wie sonst nur wenige Städte. Aus der Römerzeit sind besonders das Forum und das Kapitol, aus späterer Zeit die gewaltige St. Peterskirche bemerkenswert. Der Seehafen von Rom ist Civita Vecchia (spr. tschiwita wekia). Südlich davon zieht sich zu beiden Seiten der Tibermündung der Sumpfstreifen der Maremmen, noch weiter südlich der ungesunde Landstrich der Pontinischen Sümpfe an der Küste entlang; man ist jetzt beschäftigt, diese Fieberherde trocken zu legen. 3. In Unteritalien liegt die überaus fruchtbare und mit weichem Klima begabte Landschaft Kampanien. Sie wird wegen ihrer Schönheit viel besucht, die sich namentlich an dem Golf von Neapel mit den beiden vorgelagerten Inseln Capri Fig. 9. Gräberstraße in Pompeji. (Nach einer Photographie.) (Fig. 8) und Ischia (spr. Iskia) zu einem prächtigen Landschaftsbild vereinigt. Die Hauptstadt ist die Hafenstadt Neapel. (Taf. I.) Uber die fruchtbare Land- schaft, ihre Orängengärten, ihre Weingelände und die hochragenden Pinien erhebt drohend der Vesuv sein Haupt. Mehrmals hat er Ortschaften verschüttet. Das im Jahre 70 n. Chr. unter der Asche begrabene Pompeji (Fig. 9) wird seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder ausgegraben. Neuere Ausbrüche haben die Gestalt des Berges mehrmals verändert. In Apulien bildet jetzt die Hafenstadt Brindisi (das römische Brundusium) den wichtigsten Platz. Bis hierher führt die Eisenbahn von London alle Waren und Personen, die möglichst schnell nach Alexandrien kommen sollen und von
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