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1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 66

1886 - Dresden : Höckner
mischen Rckfahrt um Schottland und Irland bis auf 54 Schiffe zu Grunde. Die tdliche Erschpfung Spaniens, die Zerstrung seiner berlegenheit zur See, die Sicherung der nationalen Un-abhngigkeit und des Protestantismus in England und in den Niederlanden waren die Folgen dieser Katastrophe. b) Englands Aufschwung unter Elisabeth. 1. Seit 1588 fhrten die Englnder den Krieg im wesent-lichen angriffsweise teils durch Unternehmungen gegen Spanien (1596 Cadix von Graf Essex und Howard genommen), teils durch Seezge nach Amerika (1595 Walther Raleigh am Ori-noko, 1596 Drake gegen Panama), verteidigungsweise nur in Irland, das die Spanier unter der Hand untersttzten, Land-Konfiskationen und die gewaltsame Einshrnng der anglikanischen Kirche immer wieder aufregten. Graf Essex bte seinen Mi- 1601 erfolg 1601 mit dem Kopfe; erst 1602 beendete die Niederlage und Gefangennahme Tyrones den Aufstand. 2. Die Steigerung des Selbstbewutseins und der Seetchtig-feit trieben die Englnder zur Abwerfung der alten Handels-Herrschaft der Hansa (1598 Schlieung des Stahlhofes und Auf-Hebung seiner Privilegien) und zur Aufsuchung neuer Seewege, besonders nach Indien und China. Der feit 1553 angeknpfte direkte Verkehr mit Rußland der Archangelsk ffnete freilich ebensowenig eine nordstliche Durchfahrt wie die Unter-nehmungen Frobishers 1576 und Davis' 1585 eine nordwestliche; die letzteren aber gaben Walther Raleigh den Anla zu den ersten Ansiedlungsversuchen in Nordamerika auf Grund eines kniglichen Freibriefes (15841590; Virginia), 1600 und die Begrndung der ostindischen Kompagnie 1600 sicherte den Englndern einen Anteil am indischen Handel. Eine feste Grundlage gab der gesamten englischen Volkswirtschaft die durch vertriebene Niederlnder aufblhende Industrie. 3. Dem materiellen Aufschwnge geht ein solcher des geistigen Lebens parallel. Das englische Drama brachte auf ^^volkstmlicher Grundlage William Shakespeare (1564 1616 1616) zu kunstmiger Ausbildung und klassischer Vollendung, eine neue Periode der Wissenschaft erffnete Franz Bacon von Verulam (15601623) durch die Begrndung der empirischen (inbuttitim) Methode. , , 4 Elisabeth starb 24. Mrz 1603, nachdem sie bte Nachfolgaus Jakob Vi. Bon Schottland, Maria Stuarts Sohn, ber-tragen hatte.

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 192

1886 - Dresden : Höckner
Mwmwmdwmwwmw 192 Franklin als bereit Vertreter vermittelte, der aber auch jebes Zngestnbnis Englanbs an die Anfstnbischen unmglich machte (Pitts letzte Rebe). Da nun 1779 auch Spanien, 1780 Hollanb sich Frankreich anschlo, so erweiterte sich der Kamps zu einem allgemeinen See- nnb Kolonialkrieg. 5. In biesem scheiterte 1779 ein franzsisch-spanischer Angriff ans England; bagegen behaupteten die Englnber die Herrschaft im Atlantischen Ocean, unterwarfen Georgia nnb Norb'-Carolina und brugteu Washington vllig in die Defensive zurck. Erst die Ankunft des franzsischen Hilfsheeres unter Rochambean und die bessere Schulung der Milizen durch S teu-ben, einen frheren preuischen Offizier, fhrte bert entscheiben- Oktb'r. den Erfolg, die Kapitulation des englischen Heeres bei Jork-1780 town (an der Chesapeakebai), am 19. Oktober 1780 herbei. 6. Die nun unvermeiblichen Zngestnbnisse erleichterte fr England der im ganzen glckliche Gang des Seekrieges. Zwar blieb die Schlacht auf der Doggersbank gegen die Hollnber 1781 nnentschieben, aber der Sieg bei Guabeloupe 1782 sicherte die Herrschaft der Englnber im Antillenmeere, und Gibraltar verteibigte glorreich George Elliot gegen die 3 Spanier nnb Franzosen. Nur Menorea ging an die Spanier Sept. verloren. So bewilligte England im Frieden von Ver-1783 sailles am 3. September 1783 die Unabhngigkeit der norb-amerikanischen Kolonien und gab Menorca an Spanien zurck. 7. Erst nach langen Parteikmpsen konstituierten sich 1787 die 13 Kolonien unter beut Namen Vereinigte Staaten" zu einem Bunbesstaat. Im Innern blieben die einzelnen Staaten selbstnbig, die auswrtige Politik, Zoll- und Hanbels-fachen, die Gesetzgebung in Bunbesangelegenheiten und die Verwaltung der nnbesiebelten Gebiete (Territories) fiel der souvernen Bunbesgewalt zu. Sie wirb gebilbet von beut auf vier Jahre gewhlten, aber wieber whlbaren Prsibenten (Washington der erste), bettt Ministerium und beut Kongre, der sich aus beut Senat als der Vertretung der Staaten nttb beut Haus der Reprsentanten als bett aus allgemeinen und birekten Wahlen hervorgehenben Vertretern des souvernen Volks zusammensetzt. Ein Bunbesgericht eutscheibet Streitigkeiten zwischen Bunbes-gliebern und biettt als oberste Appellationsinstanz. Kirche und Schule fittb von der Staatsthtigkeit ausgeschlossen. Diese Ver-sassnng, in bertt geringen Umfange der Staatsthtigkeit bettt demokratischen Charakter, in ihrer Dehnbarkeit bettt raschen

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 263

1886 - Dresden : Höckner
Italien) ernannt, am 26. Oktober bor Wien und erstrmte die gl kaum noch verteidigte Stadt am 31. Oktober, als Jellatschitsch Oktbr. die zu Hilfe eilenden Ungarn bei Schwechat zurckgeworfen hatte. Harte Strafgerichte folgten (R. Blum erschossen). Der Kaiser aber berief in Fürst Felix Schwarzenberg, den entschlossensten Vertreter des centralistischen Absolutismus, an die Spitze des Ministeriums und verlegte den Reichstag nach Kremsier; er 2 selbst dankte jedoch am 2. December zu Gunsten seines Neffen Decbr. Franz Joseph ab. 4. Auch in Preußen stellte der König seine Autoritt 2 wieder her, indem er am 2. November dem Grafen Branden- Nov. brg den Vorsitz im Ministerium bertrug, am 9. November die Nationalversammlung vertagte und nach Brandenburg verlegte, am 10. November den General Wrangel in Berlin einrcken lie und die Brgergarde auflste. Als die Versammlung auch in Brandenburg (seit 27. November) nichts zu stnde 5 brachte, octroyierte der König am 5. Decbr. eine Verfassung Decbr. (Landtag aus zwei Kammern, die erste seit 1855 Herrenhaus" genannt), die er am 30. Januar 1850 beschwor. <f) Die Aaiserwahl und das Ende des Parlaments. 1. Sobald das Parlament im Oktober die Debatten der die Reichsverfassung selbst begann, trat die Notwendigkeit, das Verhltnis zu sterreich zu bestimmen und sich mit Preußen zu verstndigen, entscheidend hervor. An jenem lie Schwarzen-bergs Programm von Kremsier (centralisierter Einheitsstaat) und seine Note vom 4. December (Eintritt Gesamtsterreichs in den Bund) keinen Zweifel, denn beides machte den Beschlu des Par-laments vom 27. Oktober unausfhrbar, der nur Personalunion zwischen deutschen und auerdeutschen Lndern zulie. Daher bernahm an Stelle des sterreichers Schmerling Heinrich von Gagern das Reichsministerium und erhielt den Auftrag, der einen wetteren" Bund mit sterreich zu verhandeln. 2. In den Debatten der die Oberhauptsfrage" (im Ja-nuar 1849) traten nun zum ersten Male die beiden Centren als Erbkaiserpartei geschlossen den sterreichern, Ultramontanen, Republikanern u. a. m. gegenber. Zwar fiel der Antrag auf Erblichkeit der Kaiserwrde (Uhland gegen Dahlmann); aber Preußen und 28 andere Staaten sprachen sich jetzt sr den engern Bund" und damit fr die Ausschlieung sterreichs aus, während die vier Knigreiche beide verwarfen. Als aber Schwarzenberg am 4. Mrz eine Gesamtstaatsversassung octroyierte und am

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 266

1886 - Dresden : Höckner
Mai 1850), obwohl eine starke Partei im schsischen Landtage sich dagegen aussprach. Zwar begann nun das Unionsparla-ment in Ersnrt die Beratung der Verfassung (20. Mrz bis 29. April), doch die meisten deutschen Staaten folgten fter-reichs Rufe nach Frankfurt a. M., soda am 2. September Sept. der engere Rat des Bundestages unter sterreichs Vorsitz 1850 wieder zusammentrat. 4. Noch mehr wurde Preuens Ansehen erschttert, als es durch den Frieden von Berlin am 2. Juli Schleswig-Holstein den Dnen preisgab. Auf sich selbst angewiesen 25 wichen die Schleswig-Holsteiner unter Willisen nach der Schlacht Juli bei Jdstedt am 25. Juli hinter die Eider zurck und der-mochten trotz der tapsern Vorste gegen Missunde und Fried r ich st adt nicht wieder in Schleswig einzudringen. 5. Zum offenen Konflikt zwischen Preußen und sterreich fhrte der kurheffische Verfassungsstreit (Steuerverweigerung gegenber dem reaktionren Ministerium n Hassenpslug). Als die Monarchen von sterreich, Bayern und Oktbr. Wrttemberg in Bregenz am 11. Oktober die bewaffnete Ein-Mischung in Hessen beschlossen, rief Preußen in Warschau die rus-sische Vermittlung an (Graf Brandenburg; f 6. November) und unterwarf sich selbst den hochfahrenden Forderungen des Zaren (Verzicht auf die Union und auf Anteil am Buudesprsidium, Ent-scheiduug der Kurhessen und Schleswig-Holstein durch den Bun-destag), worauf Mauteuffel das Ministerium bernahm. Nach dem unblutigen Zusammensto bei Bronzell am 8. November lste Preußen die Union am 15. November auf und willigte in Nov. Olmtz am 29. November in die Rumung Kurhessens, das nun die Strafbayern" besetzten, und in die Entwaffnung Schleswig-Holsteins. Darauf erfolgte auf den Dresdner Mai Konferenzen im December die Wiederherstellung des 1852 alten Bundestages, der am 31. Mai 1852 wieder zusammentrat. sterreichische Truppen unter Legeditsch fhrten nun die Pacifikation" der Elbherzogtmer durch; im Londoner Pro-tokoll vom 8. Mai 1852 erkannten die Gromchte die Per-sonalnnion Schleswig-Holsteins mit Dnemark unter demselben Erbfolgerecht an, die deutsche Flotte aber wurde aus Befehl des Bundestages in Bremerhaven versteigert (1. Decbr. 1852). d) Die Revolution in Italien. 1. Die Lage Italiens widersprach den nationalen Bedrfnissen, weil eine fremde Macht im Besitz Lombardo-Veneziens ganz Ober-

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 283

1886 - Dresden : Höckner
283 keine Bundestagsreform zu wollen, brachte Bismarck das sogenannte Delegiertenprojekt des schsischen Ministers ti. Beult (Volksvertretung am Bunde aus Delegierten der Einzellandtage), das sterreich und die Mittelstaaten (Konserenzen in Wrzburg) untersttzten, im Januar 1863 zu Fall und stellte schon im December 1862 sterreich offen vor die Wahl: Gleichberechtigung Preuens am Bundestage oder Krieg. Trotzdem verzichtete der . Nationalverein unter dem Eindrucke des Versassungskonslikts im Mai 1863 auf die preuische Spitze", und das erregte National-gefhl (Leipziger Turnfest im August 1863; fnfzigjhrige Gedenkfeier der Leipziger Schlacht) sprach sich berwiegend gegen Preußen aus. 8. Diese Stimmung suchte sterreich (Graf Rechberg) zu-bentzen, um die Bundesreform selbst in die Hand zu nehmen, Aug. indem Kaiser Franz Joseph im August 1863 einen Fürsten- 1863 tag nach Frankfurt a. M. zur Beratung eines Reform-Projekts berief (Direktorium von sechs Mitgliedern, Bundesrat von 17 Stimmen, beide unter dem Vorsitze sterreichs, Dele-giertenparlament mit sehr beschrnkter Befugnis). Dasselbe wurde von den versammelten Fürsten im ganzen angenommen; allein König Wilhelm lehnte die Teilnahme ab und fhrte dadurch das Scheitern des Planes herbei. Kurz darauf brachte der dnische Krieg die Kugel ins Rollen. c) Der dnische Krieg 1864. 1. Der Versuch Dnemarks, Schleswig sich einzuverleiben i und deshalb zu danisieren (Patent vom 30. Mrz 1863), veran- Oktbr. late am 1. Oktober 1863 den Bundestagsbeschlu, die Exe- 1863 kntion der Holstein zu verhngen, da dessen verfassungsmige Verbindung mit Schleswig gefhrdet war. Trotzdem nahm der dnische Reichstag am 13. November die Gesamtstaatsverfassung (fr Dnemark und Schleswig) an, und nach 15 dem Tode König Friedrichs Vii. am 15. November besttigte sie Nov. König Christian Ix. von Glcksburg am 18. November. Eben seine 'Thronbesteigung aber erweckte aufs neue die Erbfolgefrage. Um die Trennung von Dnemark jetzt durchzusetzen, erklrte sich in Holstein die Bevlkerung berall fr Friedrich (Viii.) von Augustenburg und wurde darin von einer mchtigen Strmung in Deutschland untersttzt. Dieser folgend lie der Bundestag, der das Londoner Protokoll nicht anerkannt hatte, nunmehr Hol-stein durch 12 000 Sachsen und Hannoveraner besetzen (Ende December 1863). Da er aber der Schleswig nicht zu tief-

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 284

1886 - Dresden : Höckner
284 - ^4. i^geii hatte, so erklrten Preußen und sterreich am fg4 14. Januar 1864, das Weitere als europische Gromchte selbst in die Hand zu nehmen, zunchst, um Dnemark zur Beobachtung des Londoner Protokolls zu zwingen, an das sie selbst sich noch gebunden hielten, und forderten deshalb in Kopenhagen die Zu-rcknahme der Novemberverfassung binnen 48 Stunden. Gleichwohl lehnte das preuische Abgeordnetenhaus, auch jetzt noch voll Mitrauens gegen die Regierung, am 21. Januar die geforderte Anleihe und das Budget ab. 2. Als nun Dnemark (Ministerium Monrad) in der trgerischen Hoffnung auf englischen Beistand die preuisch-ster- Febr. reichische Forderung abwies, berschritten am 1. Februar 25 000 Preußen (Prinz Friedrich Karl) und 20 000 sterreicher (von Gablenz) unter General v. Wrangel die Eider. Nach heftigen Gefechten dort bei Miffunde, hier bei Jagel und Oberselk ntigten die Preußen durch einen Flankenmarsch der die Schlei die Dnen (30 000 Mann unter de Meza), ihre starke, aber zu ausgedehnte Stellung am Danevirke zu rumen und sich nach den Dppeler Schanzen oder nach Jtland zurckzuziehen (Nachhut-gesecht bei Oeversee). Whrend nun die sterreicher nach Jtland 18 vordrangen, begannen die Preußen die Belagerung der Dp-April peter Schanzen und nahmen sie am 18. April mit Sturm. Gleichzeitig empfing die junge preuische Flotte am 17. Mrz bei Jasmund die Bluttause, und ein sterreichisch-preuisches Geschwader unter Tegethoff brach am 9. Mai bei Helgoland die dnische Blockade. Ein Waffenstillstand (12. Mai bis 12. Juni) unterbrach zunchst den Krieg. 3. Obwohl geschlagen, verweigerte doch Dnemark auf den Londoner Konferenzen (April bis Juni), die England an-geregt hatte, jedes Zugestndnis, selbst die Personalunion, so da jetzt Preußen und sterreich sich vom Londoner Protokoll lossagten. Nun erzwangen die Preußen (Herwarth v. Bitten- Juni feld) am 29. Juni den bergang nach Alfen; die sterreicher rckten bis Kap Skagen vor und befreiten die friesischen Oktbr Inseln, worauf das Ministerium Monrad fiel (8. Juli). Im 1864 Frieden von Wien am 30. Oktober 1864 trat Dnemark darauf Schleswig - Holstein und Lauenburg an Preußen und sterreich ab (vorbehaltlich einer eventuellen spteren Zurckgabe des dnischen Nordschleswig). 4. In der Frage der die Zukunft der Herzogtmer trat jedoch eine tiefgehende Spaltung hervor. Ganz berwiegend

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 297

1886 - Dresden : Höckner
: 297 ^ geschdigt und durch trgerische Hoffnungen auf Entsatz ange-spornt, drngte die Pariser Bevlkerung den General Trochn 19 zur Ausfallschlacht beim Mont Valerien am 19. Januar. Jan. Allein der Sto miglckte, worauf Trochu abdankte;^ am 21. Januar begann auch auf der Nordfront die Beschieung, und alle Hoffnung auf Entsatz verschwand, während im Innern die Roten whlten (Aufstand am 21. und 22. Januar) und die Not auf ihre Hhe stieg. Deshalb knpfte I. Favre am 26. Januar Unterhandlungen mit Graf Bismarck an und unter- 28 zeichnete am 28. Januar den Waffenstillstand auf 21 Tage Jan. und die bergabe von Paris (Entwaffnung der Pariser Truppen bis auf 12 000 Mann, Verproviantierung der Stadt, Auslieferung der Auenwerke). Am 29. Januar besetzten die Deutschen die Forts. 6. Zur See war der Kampf schon frher beendigt, ohne grere Ausdehnung gewonnen zu haben. An der Nord- und Ostseekfte kamen die Franzosen der eine wenig wirksame Blok-fade nicht hinaus, die fr diese Ende September, fr jene im November aufhrte. Hier und im Atlantischen Ocean kam es nur zu wenigen Gefechten zwischen einzelnen Schiffen. ck) Das deutsche Raiserreich und der Friede. 1. Die unvergleichlichen Ersolge des vereinigten deutschen Heeres drngten naturgem aus eine dauernde seste Vereinigung aller deutschen Staaten hin. Den ersten Ansto gab Baden, das bereits im September den Eintritt in den Norddeutschen Bund beantragte; ihm folgten Bayern, Wrttemberg und Hessen. Im Laufe des November kamen die Vertrge im wesentlichen auf Grund der Verfassung des Norddeutschen Bundes zu stnde, wo-bei indes Bayern und Wrttemberg manche Reservatrechte" wahrten (Selbstndigkeit der Post- und Telegraphenverwaltung, fr Bayern auch der Armee auer fr den Kriegsfall); im December fanden sie die Genehmigung des norddeutschen Reichstages und der Landtage von Hessen, Baden und Wrttemberg, im Januar 1871 auch die der bayrischen Kammern. Noch ehe dies geschah, bot König Ludwig von Bayern auf Anregung König Johanns von Sachsen und in bereinstimmung mit allen deutschen Fürsten dem König Wilhelm die erbliche Kaiserkrone an, und nachdem auch der Reichstag sich dem angeschlossen hatte, gatl vollzog sich am 18. Januar 1871 die Kaiserproklamation 1871 im Knigsschlosse zu Versailles.

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 125

1886 - Dresden : Höckner
\ 125 * rechte hinarbeitete, deshalb sich an Frankreich lehnte und die Vertretung der protestantischen Interessen aufgab, verwickelte er sich in immer schrferen Widerspruch mit der Mehrheit seines Volkes. Den Aufstand des Herzogs von Argyle in Schottland, Jakobs von Monmouth im sdlichen England, die beide seinen Sturz bezweckten, schlug er allerdings blutig nieder (Schlacht bei Sedgemoor 6. Juli 1685) und strafte ihn grausam an den 1685 Teilnehmern. Auf Grund willkrlicher Auslegung seines knig> lichen Dispensationsrechts bildete er dann ein katholisches Offizier-corps, um sich ein zuverlssiges Heer zu schaffen, und verkndete endlich die Gewissensfreiheit in Schottland und England (1687). Aber die Freisprechung der sieben Bischfe, die gegen diese that-schliche Aufhebung der Testakte Widerspruch erhoben hatten (Juni 1688), zeigte schon die feindselige Stimmung im Volke; zur Erhebung drngte schlielich die unerwartete Geburt eines Thronerben (10. Juni), da sie die Aussichten auf eine protestan-tische Nachfolge zerstrte. 5. Die glorreiche Revolution" war indes nicht nur ein Werk der englischen Parteien, sondern ebenso sehr ein Unter-nehmen Wilhelms Iii. von Dramen und deutsch-protestautischer Fürsten, vor allem des Kurfrsten von Brandenburg, welche, durch neue Ansprche Ludwigs Xiv. auss uerste bedroht, (siehe S. 126), die Stuarts strzen muten, um England von Frankreich loszureien. Whrend norddeutsche Truppen Holland gegen einen franzsischen Angriff sicherten und dieser sich statt dessen gegen die Pfalz richtete, landete Wilhelm Hi. mit 14 000 Deutschen und Hollndern in der Torbay an der englischen Sd- ^ kste (5. November 1688). Bon allen, selbst seinen nchsten 1688 Verwandten, verlassen und auch seines Heeres nicht sicher wagte Jakob Ii. keinen Widerstand, so da Wilhelm schon am 12. De-cember in London einzog, wobei ihm der König nach einem mi-lungenen Fluchtversuche in die Hnde fiel. Doch gab man ihm bald darnach Gelegenheit nach Frankreich zu entkommen. 6. Die Anfang 1689 zusammentretende Convention" 1689 erklrte deshalb den englischen Thron fr erledigt und bertrug die Krone an Wilhelm und Maria (Februar 1689). Die Duldungsakte" gewhrte hieraus den protestanschen Dissenters, nicht den Katholiken, die Gleichberechtigung, die Erklrung der Rechte" entschied den politischen Streit in allen Punkten zu Gunsten des Parlaments, machte also dies zur herrschenden Gewalt im Staate. Noch weiter ausgebildet wurde die parlamentarische Regierung

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 191

1886 - Dresden : Höckner
191 Parlament von W. Pitt bekmpft wurden, ersetzte sie das Parla-ment 1767 durch einen Zoll auf Thee, Glas, Papier und Frb-waren, hob jedoch auch diesen bei der wachsenden Aufregung in Amerika und in England 1770 wieder auf, mit Ausnahme des Theezolls. Trotzdem kam es zum Bruch, als in Boston im De-cember 1773 eine Schiffsladung Thee ins Meer geworfen wurde. Darauf beschlo Januar 1774 das Parlament, den Hafen von Boston zu sperren und den Landtag von Massachusetts aufzu-lsen, was General Gage auch ausfhrte. Dem gegenber erlie zunchst der Kongre in Philadelphia September 1774 im Namen von 12 Provinzen eine Erklrung der Rechte"; als in den Gefechten bei Lexington im April 1775 und Bnnkers-hill bei Boston im Juni 1775 das erste Blut geflossen war, ^ bertrug er den Oberbefehl an George Washington,*) und ^U"u nachdem dieser Boston erobert hatte, verkndigte der Kongre am 1776 4. Juli 1776 die Unabhngigkeit der Kolonien kraft der natrlichen Menschenrechte". 3. Die Unzuverlssigst der Milizen, der geringe Eifer des Volks und die Uneinigkeit zwifchen den Kolonien setzten Wa-shington gegenber dem starken, durch deutsche, namentlich hes-sische Soldtruppen vermehrten englischen Heere anfangs so in Nachteil, da er New-Dork und New-Jerfey verlor und der den Delaware auf Philadelphia zurckwich. Eine glckliche Wendung brachte sein khner bergang der den Delaware Weihnachten 1776 und der Sieg bei Trenton; doch mute er 1777, mehrfach geschlagen, Philadelphia rumen. Entscheidend wirkte erst die Kapitulation eines von Canada heranziehenden oft(ly-englischen Corps bei Saratoga im Oktober 1777, denn sie 1777 lieferte den ganzen Norden den' Amerikanern in die Hnde und entschied das Eingreifen Frankreichs in den Krieg. 4. Die alte Feindschaft gegen England und die Sympathien des jungen Adels (Marquis de Lasayette) fr die nordameri-kanische Freiheit drngten die franzsische Regierung erst zu heim-licher Untersttzung, im Februar 1778 zum Abschlu eines Han-dels- und Freundschastsvertrags mit den Kolonien, den *) Geboren 1732 zu Bridges Creek in Virginien, geschulter Mathe-matiker, dann Feldmesser, seit 1751 Offizier in der Virginischen Miliz, hervorragend im 7jhrigen Kriege (s. S. 117), nach dem Frieden Oberst, durch Heirat und die Erbschaft eines lteren Bruders wohlhabender Grundbesitzer in Mount Vernon, von tadelloser Reinheit des Charakters und wrmstem Patriotismus, der grte Mann, den Amerika hervorgebracht hat.

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 264

1886 - Dresden : Höckner
264 9. Mrz anstatt des Parlaments ein deutsch - sterreichisches ..Staatenhaus" (mit 38 sterreichischen gegenber 32 deutschen Stimmen) vorschlug, nahm das Parlament am 27. Mrz das 1849 Erbkaisertum an und whlte am 28. Mrz mit 290 von 538 Stimmen König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen zum Kaiser der Deutschen". 3. Doch alle Hoffnung auf eine glckliche Lsung wurde zu April Schanden, denn der König lehnte am 3. April die Kaiserkrone ab. Trotzdem suchte das Parlament die Anerkennung der Reichs-Verfassung auf gesetzlichem Wege zu erreichen, indem es durch die Landtage auf die widerstrebenden Regierungen wirkte. Doch gelang dies nur in Wrttemberg; in Preußen, Sachsen und Hannover wurden Ende April die Kammern aufgelst. Da erhoben sich Aus-stnde, deren Fhrer freilich die Reichsverfassung meist nur zum Vorwand republikanischer Bestrebungen nahmen. Den Aufstand in Dresden (3.-8. Mai) schlugen indes schsische und preuische Truppen nieder; in der Pfalz bildete sich am 2. Mai ein Landesausschu, in Baden begann das Militr die Emprung (am 11. und 13. Mai). Doch preuische Truppen unter Prinz Wilhelm unterwarfen die Pfalz, nach hartnckigen Kmpfen auch Karlsruhe und Rastatt (23. Juli), wo nun das Standrecht waltete. 4. Das Parlament, dadurch in die peinlichste Lage versetzt, wider-stand doch in seiner Mehrheit noch dem revolutionren Andrngen der Linken. Erst als der Reichsverweser das Ministerium Gagern entlie und ein Ministerium von der uersten Rechten bildete, setzte die Linke die Erhebung einer Reichsstatthalterschaft (19. Mai) Mai durch. Infolge dessen trat am 21. Mai die Kaiserpartei aus. nachdem die meisten Regierungen ihre Abgeordneten zurckge- rufen hatten. Das Rumpfparlament" (K. Vogt) verlegte seinen 1849 Sitz nach Stuttgart. wurde aber hier am 18. Juni von der wrttembergischen Regierung aufgelst. 5. Dies wirkte auf Schleswig-Holstein zurck. Zwar erffneten hier im April 1849 60 000 Mann Reichstruppen und 14 000 Schleswig-Holsteiner den Krieg glcklich, indem sie einerseits am 5. April ein dnisches Kriegsgeschwader bei Eck er n -April frde vernichteten und am 23. April die Dppeler Schanzen (Sachsen und Bayern) erstrmten, andrerseits bei Kolding siegten und die Belagerung von Friedericia begannen. Allein da Rußland, Frankreich und England die Dnen begnstigten, Preußen der Fortfhrung des Krieges abgeneigt war, so kam
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