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1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 263

1886 - Dresden : Höckner
Italien) ernannt, am 26. Oktober bor Wien und erstrmte die gl kaum noch verteidigte Stadt am 31. Oktober, als Jellatschitsch Oktbr. die zu Hilfe eilenden Ungarn bei Schwechat zurckgeworfen hatte. Harte Strafgerichte folgten (R. Blum erschossen). Der Kaiser aber berief in Fürst Felix Schwarzenberg, den entschlossensten Vertreter des centralistischen Absolutismus, an die Spitze des Ministeriums und verlegte den Reichstag nach Kremsier; er 2 selbst dankte jedoch am 2. December zu Gunsten seines Neffen Decbr. Franz Joseph ab. 4. Auch in Preußen stellte der König seine Autoritt 2 wieder her, indem er am 2. November dem Grafen Branden- Nov. brg den Vorsitz im Ministerium bertrug, am 9. November die Nationalversammlung vertagte und nach Brandenburg verlegte, am 10. November den General Wrangel in Berlin einrcken lie und die Brgergarde auflste. Als die Versammlung auch in Brandenburg (seit 27. November) nichts zu stnde 5 brachte, octroyierte der König am 5. Decbr. eine Verfassung Decbr. (Landtag aus zwei Kammern, die erste seit 1855 Herrenhaus" genannt), die er am 30. Januar 1850 beschwor. <f) Die Aaiserwahl und das Ende des Parlaments. 1. Sobald das Parlament im Oktober die Debatten der die Reichsverfassung selbst begann, trat die Notwendigkeit, das Verhltnis zu sterreich zu bestimmen und sich mit Preußen zu verstndigen, entscheidend hervor. An jenem lie Schwarzen-bergs Programm von Kremsier (centralisierter Einheitsstaat) und seine Note vom 4. December (Eintritt Gesamtsterreichs in den Bund) keinen Zweifel, denn beides machte den Beschlu des Par-laments vom 27. Oktober unausfhrbar, der nur Personalunion zwischen deutschen und auerdeutschen Lndern zulie. Daher bernahm an Stelle des sterreichers Schmerling Heinrich von Gagern das Reichsministerium und erhielt den Auftrag, der einen wetteren" Bund mit sterreich zu verhandeln. 2. In den Debatten der die Oberhauptsfrage" (im Ja-nuar 1849) traten nun zum ersten Male die beiden Centren als Erbkaiserpartei geschlossen den sterreichern, Ultramontanen, Republikanern u. a. m. gegenber. Zwar fiel der Antrag auf Erblichkeit der Kaiserwrde (Uhland gegen Dahlmann); aber Preußen und 28 andere Staaten sprachen sich jetzt sr den engern Bund" und damit fr die Ausschlieung sterreichs aus, während die vier Knigreiche beide verwarfen. Als aber Schwarzenberg am 4. Mrz eine Gesamtstaatsversassung octroyierte und am

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 266

1886 - Dresden : Höckner
Mai 1850), obwohl eine starke Partei im schsischen Landtage sich dagegen aussprach. Zwar begann nun das Unionsparla-ment in Ersnrt die Beratung der Verfassung (20. Mrz bis 29. April), doch die meisten deutschen Staaten folgten fter-reichs Rufe nach Frankfurt a. M., soda am 2. September Sept. der engere Rat des Bundestages unter sterreichs Vorsitz 1850 wieder zusammentrat. 4. Noch mehr wurde Preuens Ansehen erschttert, als es durch den Frieden von Berlin am 2. Juli Schleswig-Holstein den Dnen preisgab. Auf sich selbst angewiesen 25 wichen die Schleswig-Holsteiner unter Willisen nach der Schlacht Juli bei Jdstedt am 25. Juli hinter die Eider zurck und der-mochten trotz der tapsern Vorste gegen Missunde und Fried r ich st adt nicht wieder in Schleswig einzudringen. 5. Zum offenen Konflikt zwischen Preußen und sterreich fhrte der kurheffische Verfassungsstreit (Steuerverweigerung gegenber dem reaktionren Ministerium n Hassenpslug). Als die Monarchen von sterreich, Bayern und Oktbr. Wrttemberg in Bregenz am 11. Oktober die bewaffnete Ein-Mischung in Hessen beschlossen, rief Preußen in Warschau die rus-sische Vermittlung an (Graf Brandenburg; f 6. November) und unterwarf sich selbst den hochfahrenden Forderungen des Zaren (Verzicht auf die Union und auf Anteil am Buudesprsidium, Ent-scheiduug der Kurhessen und Schleswig-Holstein durch den Bun-destag), worauf Mauteuffel das Ministerium bernahm. Nach dem unblutigen Zusammensto bei Bronzell am 8. November lste Preußen die Union am 15. November auf und willigte in Nov. Olmtz am 29. November in die Rumung Kurhessens, das nun die Strafbayern" besetzten, und in die Entwaffnung Schleswig-Holsteins. Darauf erfolgte auf den Dresdner Mai Konferenzen im December die Wiederherstellung des 1852 alten Bundestages, der am 31. Mai 1852 wieder zusammentrat. sterreichische Truppen unter Legeditsch fhrten nun die Pacifikation" der Elbherzogtmer durch; im Londoner Pro-tokoll vom 8. Mai 1852 erkannten die Gromchte die Per-sonalnnion Schleswig-Holsteins mit Dnemark unter demselben Erbfolgerecht an, die deutsche Flotte aber wurde aus Befehl des Bundestages in Bremerhaven versteigert (1. Decbr. 1852). d) Die Revolution in Italien. 1. Die Lage Italiens widersprach den nationalen Bedrfnissen, weil eine fremde Macht im Besitz Lombardo-Veneziens ganz Ober-

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 283

1886 - Dresden : Höckner
283 keine Bundestagsreform zu wollen, brachte Bismarck das sogenannte Delegiertenprojekt des schsischen Ministers ti. Beult (Volksvertretung am Bunde aus Delegierten der Einzellandtage), das sterreich und die Mittelstaaten (Konserenzen in Wrzburg) untersttzten, im Januar 1863 zu Fall und stellte schon im December 1862 sterreich offen vor die Wahl: Gleichberechtigung Preuens am Bundestage oder Krieg. Trotzdem verzichtete der . Nationalverein unter dem Eindrucke des Versassungskonslikts im Mai 1863 auf die preuische Spitze", und das erregte National-gefhl (Leipziger Turnfest im August 1863; fnfzigjhrige Gedenkfeier der Leipziger Schlacht) sprach sich berwiegend gegen Preußen aus. 8. Diese Stimmung suchte sterreich (Graf Rechberg) zu-bentzen, um die Bundesreform selbst in die Hand zu nehmen, Aug. indem Kaiser Franz Joseph im August 1863 einen Fürsten- 1863 tag nach Frankfurt a. M. zur Beratung eines Reform-Projekts berief (Direktorium von sechs Mitgliedern, Bundesrat von 17 Stimmen, beide unter dem Vorsitze sterreichs, Dele-giertenparlament mit sehr beschrnkter Befugnis). Dasselbe wurde von den versammelten Fürsten im ganzen angenommen; allein König Wilhelm lehnte die Teilnahme ab und fhrte dadurch das Scheitern des Planes herbei. Kurz darauf brachte der dnische Krieg die Kugel ins Rollen. c) Der dnische Krieg 1864. 1. Der Versuch Dnemarks, Schleswig sich einzuverleiben i und deshalb zu danisieren (Patent vom 30. Mrz 1863), veran- Oktbr. late am 1. Oktober 1863 den Bundestagsbeschlu, die Exe- 1863 kntion der Holstein zu verhngen, da dessen verfassungsmige Verbindung mit Schleswig gefhrdet war. Trotzdem nahm der dnische Reichstag am 13. November die Gesamtstaatsverfassung (fr Dnemark und Schleswig) an, und nach 15 dem Tode König Friedrichs Vii. am 15. November besttigte sie Nov. König Christian Ix. von Glcksburg am 18. November. Eben seine 'Thronbesteigung aber erweckte aufs neue die Erbfolgefrage. Um die Trennung von Dnemark jetzt durchzusetzen, erklrte sich in Holstein die Bevlkerung berall fr Friedrich (Viii.) von Augustenburg und wurde darin von einer mchtigen Strmung in Deutschland untersttzt. Dieser folgend lie der Bundestag, der das Londoner Protokoll nicht anerkannt hatte, nunmehr Hol-stein durch 12 000 Sachsen und Hannoveraner besetzen (Ende December 1863). Da er aber der Schleswig nicht zu tief-

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 284

1886 - Dresden : Höckner
284 - ^4. i^geii hatte, so erklrten Preußen und sterreich am fg4 14. Januar 1864, das Weitere als europische Gromchte selbst in die Hand zu nehmen, zunchst, um Dnemark zur Beobachtung des Londoner Protokolls zu zwingen, an das sie selbst sich noch gebunden hielten, und forderten deshalb in Kopenhagen die Zu-rcknahme der Novemberverfassung binnen 48 Stunden. Gleichwohl lehnte das preuische Abgeordnetenhaus, auch jetzt noch voll Mitrauens gegen die Regierung, am 21. Januar die geforderte Anleihe und das Budget ab. 2. Als nun Dnemark (Ministerium Monrad) in der trgerischen Hoffnung auf englischen Beistand die preuisch-ster- Febr. reichische Forderung abwies, berschritten am 1. Februar 25 000 Preußen (Prinz Friedrich Karl) und 20 000 sterreicher (von Gablenz) unter General v. Wrangel die Eider. Nach heftigen Gefechten dort bei Miffunde, hier bei Jagel und Oberselk ntigten die Preußen durch einen Flankenmarsch der die Schlei die Dnen (30 000 Mann unter de Meza), ihre starke, aber zu ausgedehnte Stellung am Danevirke zu rumen und sich nach den Dppeler Schanzen oder nach Jtland zurckzuziehen (Nachhut-gesecht bei Oeversee). Whrend nun die sterreicher nach Jtland 18 vordrangen, begannen die Preußen die Belagerung der Dp-April peter Schanzen und nahmen sie am 18. April mit Sturm. Gleichzeitig empfing die junge preuische Flotte am 17. Mrz bei Jasmund die Bluttause, und ein sterreichisch-preuisches Geschwader unter Tegethoff brach am 9. Mai bei Helgoland die dnische Blockade. Ein Waffenstillstand (12. Mai bis 12. Juni) unterbrach zunchst den Krieg. 3. Obwohl geschlagen, verweigerte doch Dnemark auf den Londoner Konferenzen (April bis Juni), die England an-geregt hatte, jedes Zugestndnis, selbst die Personalunion, so da jetzt Preußen und sterreich sich vom Londoner Protokoll lossagten. Nun erzwangen die Preußen (Herwarth v. Bitten- Juni feld) am 29. Juni den bergang nach Alfen; die sterreicher rckten bis Kap Skagen vor und befreiten die friesischen Oktbr Inseln, worauf das Ministerium Monrad fiel (8. Juli). Im 1864 Frieden von Wien am 30. Oktober 1864 trat Dnemark darauf Schleswig - Holstein und Lauenburg an Preußen und sterreich ab (vorbehaltlich einer eventuellen spteren Zurckgabe des dnischen Nordschleswig). 4. In der Frage der die Zukunft der Herzogtmer trat jedoch eine tiefgehende Spaltung hervor. Ganz berwiegend

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 297

1886 - Dresden : Höckner
: 297 ^ geschdigt und durch trgerische Hoffnungen auf Entsatz ange-spornt, drngte die Pariser Bevlkerung den General Trochn 19 zur Ausfallschlacht beim Mont Valerien am 19. Januar. Jan. Allein der Sto miglckte, worauf Trochu abdankte;^ am 21. Januar begann auch auf der Nordfront die Beschieung, und alle Hoffnung auf Entsatz verschwand, während im Innern die Roten whlten (Aufstand am 21. und 22. Januar) und die Not auf ihre Hhe stieg. Deshalb knpfte I. Favre am 26. Januar Unterhandlungen mit Graf Bismarck an und unter- 28 zeichnete am 28. Januar den Waffenstillstand auf 21 Tage Jan. und die bergabe von Paris (Entwaffnung der Pariser Truppen bis auf 12 000 Mann, Verproviantierung der Stadt, Auslieferung der Auenwerke). Am 29. Januar besetzten die Deutschen die Forts. 6. Zur See war der Kampf schon frher beendigt, ohne grere Ausdehnung gewonnen zu haben. An der Nord- und Ostseekfte kamen die Franzosen der eine wenig wirksame Blok-fade nicht hinaus, die fr diese Ende September, fr jene im November aufhrte. Hier und im Atlantischen Ocean kam es nur zu wenigen Gefechten zwischen einzelnen Schiffen. ck) Das deutsche Raiserreich und der Friede. 1. Die unvergleichlichen Ersolge des vereinigten deutschen Heeres drngten naturgem aus eine dauernde seste Vereinigung aller deutschen Staaten hin. Den ersten Ansto gab Baden, das bereits im September den Eintritt in den Norddeutschen Bund beantragte; ihm folgten Bayern, Wrttemberg und Hessen. Im Laufe des November kamen die Vertrge im wesentlichen auf Grund der Verfassung des Norddeutschen Bundes zu stnde, wo-bei indes Bayern und Wrttemberg manche Reservatrechte" wahrten (Selbstndigkeit der Post- und Telegraphenverwaltung, fr Bayern auch der Armee auer fr den Kriegsfall); im December fanden sie die Genehmigung des norddeutschen Reichstages und der Landtage von Hessen, Baden und Wrttemberg, im Januar 1871 auch die der bayrischen Kammern. Noch ehe dies geschah, bot König Ludwig von Bayern auf Anregung König Johanns von Sachsen und in bereinstimmung mit allen deutschen Fürsten dem König Wilhelm die erbliche Kaiserkrone an, und nachdem auch der Reichstag sich dem angeschlossen hatte, gatl vollzog sich am 18. Januar 1871 die Kaiserproklamation 1871 im Knigsschlosse zu Versailles.

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 28

1886 - Dresden : Höckner
28 7. Nach der Krnung in Aachen (Oktbr. 1520) kam Karl V. zu seinem ersten Reichstage nach Worms. Hier bertrug er die sterreichischen Lande und Wrttemberg, dessen Herzog Ulrich 1519 der schwbische Bund wegen berfalls der Bundes-stadt Reutlingen verjagt hatte, seinem Bruder Ferdinand (!.)? zugleich wurden Einsetzung eines Reichsregiments" in Nrnberg sr die Dauer seiner Abwesenheit, Durchfhrung der Kreis-einteiluug und Bewilligung einer Reichshilfe zum Romzug und Trkenkrieg auf Grund der seitdem geltenden Wormser Matrikel" beschlossen. Die nochmalige Vernehmung Luthers gewhrte der Kaiser den Reichsstnden nur mit Rcksicht auf die drohende Volksstimmung und deshalb auch gegen den Rat 17 des ppstlichen Nuntius Aleauder. Unter freiem kaiserlichen isilp.eleit erschien Luther vor Kaiser und Reich 17. und 18. 1521 April 1521, aber er machte den verlangten Widerruf von der Widerlegung aus der heiligen Schrift abhngig und hielt daran 8. Mai auch einer nachher zusammentretenden Reichskommission gegenber 1521 fest. Deshalb erlie Karl V. unter dem 8. Mai 1521 die Reichsacht gegen Luther (Wormser Edikt), lehnte damit aber berhaupt jedes Eingehen auf eine friedliche Reform der deutschen Zustnde ab. 2. Die Kevolutionsjahre. 1521 1525. 1. Vor der drohenden Reichsacht auf Kurfürst Friedrichs Befehl auf die Wartburg in Sicherheit gebracht, lebte Luther hier vom Mai 1521 bis zum Mrz 1522 als Junker Georg" und begann die Bibelbersetzung aus den Ursprachen mit dem N. T. Unruhen in Wittenberg, erregt durch Karl-stadts ungestmes Vorgehen, verstrkt durch die Ankunft radikaler Schwrmer aus Zwickau (Nikolaus Storch, Thomas Mnzer), endlich in einen Bildersturm" ausgeartet (Weihnachten 1521), bewogen Luther zur eigenmchtigen Rckkehr nach Wittenberg, wo er bald die Bewegung stillte. von Chivres, und den sittenstrengen Theologen Adrian von Utrecht. Seit 1516 in Spanien, erschien er noch unansehnlich, wenig entwickelt und un-selbstndig. Seine Stellung als Herr Spaniens, Neapels und Bur-gunds, seine katholische Gesinnung und die vllige Unbekanntschast mit deut-schem Wesen drngten ihn in eine rein dynastische Richtung und machten ihm eine national-deutsche Politik im Sinne der Reformation unmglich.

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 221

1886 - Dresden : Höckner
221 setzte dann Napoleon die Bourbonen in Neapel ihres Thrones und erhob seinen Bruder Joseph zum König von Neapel, der sich des Landes nach kurzem Widerstande bemchtigte. Ebenso machte er Ludwig Bonaparte (geboren 1778) im Juni 1806 zum König von Holland, seinen Schwager Joachim Murat zum Groherzog von Berg, das Bayern ihm abtreten mute. 5. Der Sieg der sterreich bereitete auch Preuens Fall und den Rheinbund vor. Ties verstimmt der die Ver-letzung der preuischen Neutralitt im Ansbachischen durch eine franzsische Abteilung schlo Friedrich Wilhelm Iii. am 3. November 1805 den Vertrag von Potsdam mit Kaiser Alexander, in dem er sich verpflichtete, der Koalition beizutreten, salls Napoleon nicht binnen vier Wochen seine Vermittlungsvorschlge annehme (Trennung der italienischen von der franzsischen Krone, Anerkennung der Unabhngigkeit Neapels, Hollands, der Schweiz und des Deutschen Reiches). Da jedoch die Schlacht von Auster-litz diese Plne hinfllig machte, so willigte der preuische Be-vollmchtige Gras Haugwitz am 15. November in den Vertrag von Schnbrunn (Abtretung Ansbachs an Bayern, dafr Er-Werbung Hannovers, Schutzbndnis mit Frankreich) und mute dann im Vertrage von Paris am 3. Mrz 1806 nicht nur auch auf Bayreuth verzichten, sondern auch versprechen, die Hsen Hannovers den Englndern zu schlieen. Die Folge war die Abhngigkeit Preuens von Frankreich, seine Verseindung mit England. 6. Eben deshalb schlo Napoleon den Rheinbund am 17. Juli 1806 mit 16 sd- und westdeutschen Fürsten ohne jede 1806 Rcksicht auf Preußen. Die Genoffen erhielten die Souvernitt, dazu die noch brigen von ihren Gebieten umgebenen reichsritterlichen und stdtischen Territorien (550 ?-Meilen), trennten sich vom Deutschen Reiche und schloffen mit Frankreich ein immerwhrendes Schutz- und Trutzbndnis. Napoleon wurde Protektor des Rheinbundes, dessen Bundesverfassung trotz der Bemhungen des Fürsten Primas" Dalberg niemals ins Leben trat. Im Innern dagegen gestalteten gewaltsame, aber im ganzen wohlthtige Reformen nach franzsischem Muster die Rheinbundstaaten vllig um (Montgelas in Bayern). Nachdem die Rheinbndner ihre Ausscheidung aus dem Reichsverbande amtlich erklrt hatten, legte Kaiser Franz Ii. am 6. August Aug. 1806 die Kaiserkrone nieder und nannte sich fortan nur 1806

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 242

1886 - Dresden : Höckner
242 Febr. Kothen 1828 nach langem Zollkriege), erst im Februar 1828 Hessen-Darmstadt. Gleichzeitig begrndete Ludwig I. von Bayern (18251848), fr eine fhrende Rolle Bayerns im reinen Deutschland" begeistert, im Januar 1828 einen bayrisch-wrttembergischen Zollverein. Zwischen beide Zollgebiete suchte sich der mitteldeutsche Handelsverein (Sachsen, die th-ringischen Staaten, Kurhessen) einzuschieben, konnte aber die enge Verbindung des preuischen und des bayrischen Zollvereins im Mai 1829 nicht hindern. Die Zunahme der Bevlkerung (von 10 Millionen im Jahre 1816 auf 12s/4 Millionen im Jahre 1831) und des Wohlstandes in Preußen, insbesondere durch die Entwicklung der Industrie und des Verkehrs (Straen-bauten, Eilpost, Handelsvertrag mit England 1824) bewies die Richtigkeit der eingeschlagenen Politik. c) Die Revolutionen in Spanien und Italien. 1. In Spanien hob Ferdinand Vit. nach der Vertreibung der Franzosen die Verfassung von 1812 auf. Infolgedessen ergriff der Abfall der amerikanischen Koloniallande, der schon 1810 mit dem Aufstande der La-Platalnder und Chiles begonnen hatte, ganz Mittel- und Sdamerika (1819 Volivar Diktator in Columbia, 1824 in Peru, f 1830; Mexiko und Centralamerika 1821), foda schlielich nur Euba und Puertorico 3qu bei Spanien verblieben. Unter solchen Eindrcken ntigte eine 1820 Militrrevolution in Cadix unter Oberst Riego im Januar 1820 den König zur Anerkennung der Verfassung von 1812 und zur Einberufung der Cortes. 2. Dieses Beispiel wirkte in Italien, wo der Ha gegen den Absolutismus der wiederhergestellten Regierungen und gegen die sterreichische Fremdherrschaft schon zur Bildung des national-republikanischen Geheimbundes der Carbonari gefhrt hatte. In Neapel ntigte ein Militraufstand zu Nola (General Pepe) im Juli 1820 Ferdinand I. zur Annahme der spanischen Verfassung, während Stellten sich losri. In Piemont fhrten im Mrz 1821 Militraufstnde in Turin und Alessandria die Abdankung König Vietor Emanuels I. zu Gunsten feines Bruders Karl Felix und die Annahme der spanischen Verfassung herbei, wobei Karl Albert von Savoyen-Carignan der Bewegung sich anschlo. %an 3. Dem gegenber beschlo der Frstenkongre von 1821 Laibach im Januar 1821, dem ein Ministerkongre in Troppau vorangegangen war, trotz der Bedenken Englands und Frank-

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 205

1886 - Dresden : Höckner
205 die sozialistische Republik, das Mittel dazu die Verhetzung des ermdeten Volkes gegen den König und deshalb die Erregung eines auswrtigen Krieges, obwohl die verzweifelte Finanz-' lge, die politische Anarchie und die kirchlichen Wirren dringend davon abmahnten. 2. Die Veranlassung zu Verwicklungen mit dem Deut-schen Reiche boten die geduldeten Werbungen fr die Emigranten am Rhein und die Weigerung des Reichstages (August 1791), die Aufhebung der Feudallasten auf den elsssischen Be-sitzungen deutscher Fürsten anzuerkennen. Preußen und fter-reich, mit den osteuropischen Angelegenheiten beschftigt, wnsch- ten keinen Krieg, verstndigten sich deshalb bei einer Znsam- Aug. menkunst der Monarchen in Pillnitz August 1791 nur der eine 1791 gemeinsame Demonstration gegenber Frankreich und wiesen das Hilfsgesuch des Grafen Artois zurck. Die Girondisten aber setzten den Beschlu zu Rstungen durch (November, December) und drngten, auch als Kaiser Leopold Ii. die Entwaffnung der Emigranten verfgte, die Regierung zu einer drohenden Anfrage ? der des Kaisers Absichten. Dieser schlo daraus am 7. Februar Febr. 1792 ein Verteidigungsbndnis mit Preußen. Nach 1792 seinem jhen Tode am 1. Mrz strzte die Gironde das Ministerium durch die Anklage auf Hochverrat und zwang den König zur Berufung eines girondistifchen Ministeriums (Roland Inneres, Dumouriez Auswrtiges). Dies erklrte 2q am 20. April den Krieg an sterreich. April 3. Da der König inzwischen gegen die Beschlsse der Legis-lative der die Emigranten (Rckkehr bis zum 1. Januar 1792 bei Strafe der Gterkonstskation) und die eidweigernden Priester (Entziehung der Pension, spter Deportation) sein Veto einge-legt hatte, auch die Bildung eines jakobinischen Besatzungsheeres fr Paris nicht zugeben wollte, so trat das girondistische Mi-nisterinm zurck und eine Pbeldemonstration gegen das 2q Veto am 20. Juni bedrohte den König selbst in den Tuilerien. Juni Seine Lage verschlimmerte die Kriegserklrung Preuens (26. Juni) und der Einmarsch der Verbndeten in der Champagne, insbesondere das Manifest des Oberbefehlshabers Ferdinand von Braunschweig vom 25. Juli. Die Girondisten und Jakobiner setzten nun einen neuen Gemeinderat ein und trieben 1q das Volk am 10. August zum Sturm auf die Tuilerien, Aug. die nur die treue Schweizergarde verteidigte, während die knig-liche Familie in die Nationalversammlung flchtete. Diese beschlo

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 265

1886 - Dresden : Höckner
nach der blutigen Niederlage der Schleswig-Holsteiner vor Frie- 6 dericia am 6. Juli der Waffenstillstand von Berlin zu Juli stnde (10. Juli), nach welchem Schleswig unter eine preuisch-dnische Regierungskommission gestellt und von schwedischen und preuischen Truppen besetzt wurde. e) Preuens Unionsversuche und der Sieg sterreichs. 1. Unter dem Eindrucke seiner Waffenerfolge der die 26 Revolution gewann Preußen (Radowitz) am 26. Mai zunchst Mai Sachsen und Hannover zu einem engeren Bunde, der Union (Dreiknigsbndnis), der im ganzen 21 Staaten beitraten und eine Versammlung der Erbkaiserlichen in Gotha am 26. Juni zustimmte. Da sterreich durch den Krieg in Ungarn gelhmt war, schien das Gelingen zu erleichtern. 2. Ohne das Ergebnis der Beratungen in Kremsier abzu- 4 warten, hatte Schwarzenberg am 4. Mrz 1849 eine Gesamt- Mrz staatsversassnng oktroyiert und den Reichstag am 7. Mrz aufgelst, dadurch aber jede Vershnung mit Ungarn abgeschnitten. Allerdings blieben hier zunchst die sterreicher im Vorteil, untersttzt durch die Erhebung der Rumnen, der Siebenbrger Sachsen und der Serben gegen die Magyaren, indem sie nach der Schlacht bei K.ap o ln a am 26. Febr. die Ungarn der die Thei drngten. Doch Bem verjagte die Kaiserlichen aus Siebenbrgen, Grgey warf sie durch den Sieg bei Gdll am 6. April nach der Leitha zurck. Darauf erklrte am 14. April der April Reichstag in Debreczin das Hans Lothringen fr entsetzt und proklamierte die ungarische Republik (Kossuth Prsident), worauf auch Ofen fiel. Ungarn war frei. Doch bereitwillig gewhrte Kaiser Nikolaus von Rußland die von Franz Joseph in Warschau erbetene Hilfe gegen die Revolution. Nach tapfer-ster Gegenwehr wurden die Ungarn von der bermacht erdrckt, ig Grgey am 13. August von Paskjewitsch zur Kapitulation Aug. bei Vilagos (unweit Arad) gezwungen, nur Komoru von Klapka bis Ende September behauptet. Mit der Vernichtung der ungarischen Verfassung verbanden sich harte Strafgerichte. 3. Siegreich der die Revolution trat nun sterreich den Unionsplnen Preuens entgegen und setzte zunchst durch, da der Reichsverweser die Centralgewalt an beide Gromchte der- gab (December 1849). Nun weigerten nicht nur Bayern und Dec. Wrttemberg den Beitritt zur Union, sondern Hannover und Sachsen (von Beust) traten sogar wieder aus (Februar und
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