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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 53

1909 - Leipzig : Hirt
2. Freiheitliche Bewegungen in Deutschland. 53 Großherzog Karl August von Weimar war der erste, der seinem Lande eine ständische Verfassung gab (1816). Auch Nassau, Bayern und Baden, Württemberg und Hessen-Darmstadt verliehen den Bewohnern ihrer Länder mehr oder weniger Anteil an der Regierung durch landständische Verfassungen. Die beiden Großstaaten Österreich und Preußen folgten zunächst dem Beispiele der Kleinstaaten nicht. Für Preußen hatte Friedrich Wilhelm Iii. vor Wiederbeginn des Kampfes mit Napoleon von Wien aus am 22. Mai 1815 ein Patent1) erlassen, in dem er versprach, der preußischen Nation als Pfand feines Vertrauens in schriftlicher Urkunde eine Verfassung zu geben _ In allen Provinzen sollten Provinzialstände eingerichtet werden; diese sollten aus ihrer Mitte eine Landesvertretung nach Berlin entsenden. Zum erstenmal sollte ein Ausschuß am 1. September 1815 unter dem Vorsitze des Staatskanzlers Hardenberg in Berlin zusammentreten. Als der Tag der Eröffnung herankam, konnte der Ausschuß nicht zusammentreten, weil der zweite Pariser Friede noch nicht geschlossen war. Auch noch andre Hindernisse stellten sich in den Weg. Eine reformfeindliche Partei trat der guten Absicht des Königs entgegen. Aber Friedrich Wilhelm war ein zu gewissenhafter Fürst, um ein gegebenes Königswort nicht einzulösen. Als im Jahre 1817 der Staatsrat unter Hardenbergs Vorsitz eröffnet wurde, setzte der König auch einen Ausschuß zur Beratung der Verfassungsfrage ein. Die ungestüme Hast der Reformpartei hemmte die ruhige Entwicklung. Gleichwohl gab die preußische Regierung noch in demselben Jahre beim Bundestage die Erklärung ab, die Provinzialstände würden bald ins Leben treten, und eine Verfassung werde folgen. Als aber daraufhin besonders die Rheinländer ihren Erwartungen auf die Verfassung einen allzu lebhaften Ausdruck gaben, erließ der König 1818 eine Kabinettsorder, in der er sich vorbehielt, den geeigneten Zeitpunkt für die Verleihung einer Verfassung selbst zu bestimmen. So kam es, daß erst in den Jahren 1823 und 1824 die Provinzialverfassungen für die einzelnen Provinzen bekannt gemacht wurden. Hiernach wählten die adligen, städtischen und bäuerlichen Grundbesitzer ihre Vertreter, die alle drei Jahre auf dem Provinziallandtage Gesetze für ihre Provinzen zu begutachten hatten. Wer kein Grundeigentum besaß, konnte nicht in den Provinziallandtag gewählt werden. Der Grundgedanke der Verfassung Solons war hier aufgenommen. / Das Wartburgfest am 18. Oktober 1817. Deutsche Studenten hatten in den Befreiungskriegen Schulter an Schulter mit ergrauten Männern um die Befreiung des Vaterlandes von der Fremdherrschaft gekämpft. In Frankreich hatten sie Ideen von Volksfreiheit und Volksrechten aufgenommen; aber diese Ideen waren unklar; sie gaben sich in Schlagwörtern *) Quellenbuch S. 369.

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 58

1909 - Leipzig : Hirt
58 Ii. Die Zeit der nationalen Staatenbildung. 125. Mit Schrecken vernahm man die Nachricht in Paris, wo die wahre Sachlage bisher nicht bekannt gewesen war. Der Gesetzgebende Krper erklrte die Absetzung Napoleons, die Einfhrung der Republik und die Einsetzung einer Regierung der Nationalverteidigung. 7. Der Festungskrieg. Lange Zeit und groe Heeresmassen erforderte die Einschlieung von Paris, der ausgedehntesten Festung der Welt. Im September wurde Straburg durch General Werder eingenommen. 27.Okt. Am 27. Oktober mute sich das vom Heere des Prinzen Friedrich Karl umschlossene Metz, von Hunger berwltigt, ergeben, nachdem Bazaine mehrere Male vergebens durchzubrechen versucht hatte. 173000 Mann kamen als Gefangene nach Deutschland. der zwanzig grere und kleinere Festungen waren schon gefallen, als Ende Januar auch Paris, nachdem die Besatzung in zahlreichen Ausfallschlachten ihre Tapferkeit bewiesen, aber nichts erreicht hatte, und alles Ebare verzehrt war, das Schicksal der brigen teilte. Belfort ergab sich erst im Februar. 8. Entsatzversuche. Whrend die deutschen Heere vor den Festungen beschftigt waren, gewannen die Franzosen Zeit zu neuen ausgedehnten Rstungen. Es gelang, drei groe Heere aufzustellen. Die Loirearmee, die Paris entsetzen sollte, wurde von Friedrich Karl, der von Metz kam, bei Orleans (Dezember) und Le Mans (Januar), die Nordarmee, der die gleiche Aufgabe gestellt war, von Manteuffel bei Amiens und von Goeben bei St. Qu entin (Januar) geschlagen. Die Ost arme e sollte Belfort ent-setzen und die Verbindung der deutschen Heere mit der Heimat abschneiden. Aber Werder mit seiner kleinen Heldenschar warf sich ihr entgegen und besiegte sie in der dreitgigen Schlacht bei Montbeliard und Belfort (Januar). Manteuffel drngte sie dann der die Schweizer Grenze. 9. Der Friede. Der vorlufige Friede wurde Ende Februar in 1871. Versailles abgeschlossen, und am 1. Mrz hielt ein Teil des Be- lagerungsheeres seinen Einzug in Paris. Am 10. Mai folgte der end-gltige Friede zu Frankfurt. Frankreich mute das Elsa (ohne Belfort) und Deutfch-Lothringen (einschlielich Metz) abtreten und 5 Milliarden Franken Kriegskosten bezahlen. 10. Grndung des Deutschen Reiches, a) Die Einigung. Im Hauptquartier des preuischen Knigs zu Versailles schlo Bismarck mit den sddeutschen Staaten im November die Vertrge, durch die sich der Norddeutsche Bund zu einem Deutschen Reiche erweiterte. Durch die Zustimmung des norddeutschen Reichstages und der sddeutschen Volks-Vertretungen erhielten die Vertrge ihren Abschlu. c.qn b) Der Deutsche Kaiser. Unter allgemeiner Zustimmung von 1871. Fürsten und Volk nahm am 18. Januar 1871 im Schlosse Ludwigs Xiv. zu Versailles König Wilhelm die erbliche deutsche Kaiserwrde an.18) Warum ist Preußen zur Fhrung Deutschlands am meisten geeignet? Welche Bedeutung hatte die schleswig-holsteinische Frage fr die Einigung Deutschlands?

3. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 163

1911 - Breslau : Hirt
Die Revolution des Jahres 1848. 163 er sich in der Gunst des franzsischen Volkes und der Armee noch mehr befestigt hatte, fhrte er am 2. Dezember 1851, dem Gebenktage der Krnung Napoleons I. und der Schlacht bei Ansterlitz, einen Staats-streich gegen die unbeliebte Nationalversammlung aus, lie mehrere Depu-tierte verhaften und die Kammer von Truppen besetzen. Die Straen-kmpfe in den folgenben Tagen fielen zu seinen Gunsten ans. Die neue Verfassung wrbe fast mit Einstimmigkeit biirch Plebiszit angenommen und Napoleon auf zehn Jahre zum Prsibenten mit der Gewalt eines fast absoluten Monarchen gewhlt. 96. Die Revolution in Teutschland. Die Revolution ergriff fast alle beut)cheit Bunbesstaateu, am heftigsten die sterreichische Monarchie, die an den Ranb des Verberbens gebracht wrbe. Die Unzufriedenheit mit den bestehenben Zustubeu hatte sich schon lngst in der Presse und hin und wieber auch in Unruhen geuert. Unter dem Einbrnck der Julirevolution war 1830 der Herzog Karl von Braunschweig, der Sohn des bei Quatrebras gefallenen Herzogs Friedrich Wilhelm, ein Sonberling, gestrzt und fein Bruder Wilhelm auf den Thron erhoben worben. Bei dem Fest auf der Maxburg bei Hambach in der Pfalz (1832), einer von etwa 20000 Menfchen, barunter auch Polen und Franzosen, besuchten Volksversammlung, wrben zum ersten Male republikanische Tenbenzen in Deutschland) laut. Ihm folgte 1833 der Frankfurter Putsch", ein Anfstanb, der gegen den Bnnbestag gerichtet, aber mhelos uiebergeschlageu wurde. Darauf besttigte der Bundestag die Beschlsse der Ministerkonferenzen zu Teplitz und Wien, durch welche die Rechte der Stnde in den Bundesstaaten beschrnkt wurden. Als im Jahre 1837 der absolutistisch gesinnte, in London geborene und bis dahin meist in England lebende Ernst August, der kaum Deutsch sprechen konnte, den Thron von Hannover bestieg, hob er die wenige Jahre zuvor erlassene liberale, das Knigtum nach seiner Meinung zu sehr beschrnkende Verfassung auf, da sie ohne seine, als des nchsten Thronerben, Einwilligung gegeben worden sei. Es erregte ein ungeheures Aufsehn, als ihm sieben Professoren der Universitt Gttingen, die Historiker Dahlmann und Gervinus, die Germanisten Jakob und Wilhelm Grimm, der Physiker Weber, der Jurist Albrecht und der Orientalist Ewald den Huldigungseid verweigerten, da sie durch ihren Eid an die alte Verfassung gebunden seien. Sie wurden ihres Amtes entsetzt. Als nun Ende Februar 1848 die Kunde von den Pariser Ereig-nissen erscholl, war kein Halten mehr; berall wurden die lange zurck-gedrngten Wnsche strmisch laut und in den meisten deutschen Mittel-und Kleinstaaten den Forderungen der Volksversammlungen auch sofort nachgegeben. Minister, die dem Volk nicht genehm waren, wurden entladen und durch seine Fhrer ersetzt. In Bayern legte Ludwig I. die li*

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 170

1911 - Breslau : Hirt
Tafel Xx ) Preußen. Deutschland. Schleswig-Holstein. 1 18401861 Friedrich Wilhelm Iv. 1846 Der offene Brief" Chr?^ stians Viii. 1848. Febr. Unruhen in Sddeutsch-land. 1848 Friedrich Vii. erleibfttjial Schleswig ein. 18. Mrz Straenkampf in Berlin. August Waffenstillstand zu Malm mit Dnemark, 10. Nov. Wrangel zieht in Berlin ein. 5. Dezbr. Verkndigung einer Verfassung. 20. Mrz Ludwig I. v. Bayern dankt ab. 31. Mrz Vorparlament in Frankfurt. April Republikan. Erhebung in Baden. 18. Mai Das Frankfurter Parlament. 18. September Aufstand in Frankfurt. Erhebung d. Herzogtmer?^ gegen Dnemark. 1 . 1848. Mrzaug. Der erstesfli Krieg (unter Teilnahmgmil preuischer und andrefmd deutscher Bundestruppemm'^ 23. April Wrangel siegt belbd Schleswig. 1849 1850. : 3. April Friedrich Wilhelm lehnt die Kaiserkrone ab. Mrz Deutsche Reichsversassg. Aufstnde in Dresden, in Ba- den und der Pfalz. Feldzug des Prinzen von Preu-en. 1849 Zweiter Krieg. Eckernfrde, Dppel, Kol-^oj ding. Helgoland. i Juli Waffenstillstand. 1850. Febr. Die revidierte Verfassung be-schworen. Juli Friede mit Dnemark. Preuens Unionsplne. Bruch mit sterreich. 29. Nov. Vertrag zu Olmtz. Auflsung des Parlaments. 1850 Dritter Krieg. Juli Jdstedt. 1851. 1851 Wiederherstellung des Deutschen Bundes. 1852.8.Maidasloudonerksn Protokoll.

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 183

1911 - Breslau : Hirt
König Wilhelm I. von Preußen. 183 Whrend darauf die sterreichischen Truppen in Jtland ein-rckten und im Verein mit einer preuischen Gardedivision die Dnen vom Festlande verdrngten, wandte sich die preuische Armee gegen die befestigte Stellung bei Dppel. Diese bestand aus zehn durch Wall und Graben verbundenen Schanzen und bildete ein festungsartiges ibert, das durch zwei von Brckenkpfen geschtzte Brcken mit der Insel Alsen verbunden war und auf den Seiten durch die berlegene dnische Flotte und die Batterien der Insel gedeckt wurde. Das Werk erforderte eine frmliche Belagerung. Nachdem die Schanzen mehrere Wochen lang be-schssen waren, erfolgte am 18. April, morgens zehn Uhr, der Sturm. In zwei Stunden wurden smtliche Werke einschlielich der Brckenkpfe genommen. _ . . .,.ff Unter Vermittlung Englands wurde am 12. Mai etn Waffenstillstand geschlossen, whrenddessen eine Konferenz der europischen Mchte in London zusammentrat. Da hier die dnischen Bevollmchtigten jede billige Bedingung ablehnten, so trennte man sich ohne Ergebnis. Nachdem der Wassenstillstand abgelaufen war, wurden am 29. um zwei Uhr morgens preuische Truppen nach Alsen bergesetzt und er* oberten die Insel. Da der Feldzug gezeigt hatte, da weder die festen Verschanzungswerke noch die weit berlegene Flotte (gegen die im Laufe des Krieges drei preuische Kriegsschiffe auf der Hhe von Arkona und eine kleine preuisch-sterreichische Flotte bei Helgoland nicht unrhmlich gefochten hatten) die dnischen Inseln gegen einen feindlichen Angriff schtzten, fchlo Dnemark mit Preußen und sterreich am 30. Oktober den Frieden zu Wien und trat den beiden Mchten die drei Herzog-tirnter Schleswig, Holstein und Lauenburg ab. 108. Der Deutsche Krieg (1866). Die Hoffnung, da der gemein-same'feldzug gegen Dnemark zu fester Bundesgemeinschaft zwischen sterreich und Preußen führen wrde, erfllte sich nicht; vielmehr trug die Frage nach dem knftigen Geschick der Herzogtmer den Keint neuer Zerwrfnisse zwischen ihnen in sich. Schon im nchsten Jahre schien es zum offenen Bruch kommen zu mssen, aber durch den Gasteiner Vertrag vom 14. August 1865 wurde der Ri im Bau" noch einmal verklebt". Preußen bernahm die Verwaltung Schleswigs, sterreich die von Holstein; Lauenburg ging gegen Zahlung von zweieinhalb Millionen Talern an die Krone Preußen der. Aber seit Anfang des Jahres 1866 wurde in sterreich gerstet, wie es hie, gegen Italien. Auch Preußen begann das Heer aus Kriegsfu zu setzen; denn die Ansichten der die Zukunft Schleswig-Holsteins gingen weit auseinander. .sterreich hielt nmlich die Ansprche des Herzogs Friedrich von Augustenburg fr berechtigt, Preußen dagegen erkannte sie nicht an; doch wrde es ihrer Erfllung nichts in den Weg gelegt haben, wenn sich der Herzog zu einem engen und festen Bndnis mit Preußen verstanden, den wichtigen Hafen Kiel der preuischen Marine berlassen und den Bau

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 193

1911 - Breslau : Hirt
. 115. Die Kapitulation von Paris und der Friede. 193 die Verhandlungen zwischen Preußen und den sddeutschen Regierungen, die im Herbst in Versailles gefhrt wurden, zum Abschlu von Vertrgen gediehen waren, richtete König Ludwig im Namen der brigen Fürsten an den König Wilhelm ein Schreiben, worin er anregte, der nenbe-grndete Deutsche Bund mge den Namen Deutsches Reich" und der König als Haupt des Bundes den Titel Deutscher Kaiser" annehmen. Vereint mit den Fürsten trug auch der Norddeutsche Reichstag in einer Adresse die Bitte vor, es mge des Knigs Majestt gefallen, durch Annahme der Kaiserkrone das Einigungswerk zu weihen". Darauf fand im Spiegelsaale des Schlosses zu Versailles am 18. Januar 1871, dem 18 Januar 170jhrigen Gedenktage des preuischen Knigtums, die feierliche Pro-klamation des Deutschen Kaiserreiches statt. 115. 4. Die Kapitulation von Paris und der Friede. Am 5. Januar hatte die Beschieung der Sdfront von Paris begonnen; von einigen der deutschen Batterien konnte die Stadt selbst beschossen werden. Am 19. Januar wurde der letzte groe Ausfall am Mont Valerien (im Westen der Stadt) abgeschlagen. Wenige Tage darauf traten auch die Batterien auf der Nordfront in Ttigkeit und brachten die Forts bei St.-Deuis nach mehrtgiger Beschieung zum Schweigen. Da die Nahrungsmittel in der Stadt knapp wurden, der letzte Ausfall gescheitert und, wie man zuverlssig erfuhr, auf Entsatz von auen her nicht mehr zu rechnen war, so mute die Regierung in Paris Unter-Handlungen wegen eines Waffenstillstandes anknpfen. Am 23. Januar erschien Jules Favre in Versailles, um hierber mit Bismarck zu verhandeln. Der Waffenstillstand von dem der sd- 1' stliche Kriegsschauplatz ausgenommen war sollte der franzsischen Regierung die Berufung einer vom Volke frei gewhlten Versammlung gestatten, die der die Frage entscheiden sollte, ob der Krieg fortzusetzen oder unter welchen Bedingungen Frieden zu schlieen sei. Dem deutschen Heere wurden die Forts von Paris bergeben, die Besatzung der Stadt wurde entwaffnet, die Verpflegung freigegeben. Hierauf erfolgte am 28. Januar die bergabe von Paris. Die Nationalversammlung, die in Bordeaux zusammentrat, erkannte Prliminar-die unbedingte Notwendigkeit eines schleunigen Friedensschlusses an. Es ncbe' begannen daher in der zweiten Halste des Februar die Verhandlungen der den Frieden, die zwischen Thiers, Jules Favre und Bismarck gefhrt wurden. In dem Prliminarvertrage, der am 26. Februar zu Versailles unterzeichnet wurde, trat Frankreich Elsa (ohne Belsort) und Deutsch-Lothriugeu (einschlielich Metz) ab und verpflichtete sich zur Zahlung einer Kriegsentschdigung von fnf Milliarden Franken. Am 1. Mrz zogen 30000 Mann deutscher Truppen in Paris ein eiysin und besetzten einen Teil der Stadt; da jedoch an demselben Tage die Nationalversammlung in Bordeaux die Friedensbedingungen annahm, wurde die Hauptstadt schon zwei Tage spter von den Deutschen wieder Pfeifer, Geschichte. Vi. C. 13

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 263

1886 - Dresden : Höckner
Italien) ernannt, am 26. Oktober bor Wien und erstrmte die gl kaum noch verteidigte Stadt am 31. Oktober, als Jellatschitsch Oktbr. die zu Hilfe eilenden Ungarn bei Schwechat zurckgeworfen hatte. Harte Strafgerichte folgten (R. Blum erschossen). Der Kaiser aber berief in Fürst Felix Schwarzenberg, den entschlossensten Vertreter des centralistischen Absolutismus, an die Spitze des Ministeriums und verlegte den Reichstag nach Kremsier; er 2 selbst dankte jedoch am 2. December zu Gunsten seines Neffen Decbr. Franz Joseph ab. 4. Auch in Preußen stellte der König seine Autoritt 2 wieder her, indem er am 2. November dem Grafen Branden- Nov. brg den Vorsitz im Ministerium bertrug, am 9. November die Nationalversammlung vertagte und nach Brandenburg verlegte, am 10. November den General Wrangel in Berlin einrcken lie und die Brgergarde auflste. Als die Versammlung auch in Brandenburg (seit 27. November) nichts zu stnde 5 brachte, octroyierte der König am 5. Decbr. eine Verfassung Decbr. (Landtag aus zwei Kammern, die erste seit 1855 Herrenhaus" genannt), die er am 30. Januar 1850 beschwor. <f) Die Aaiserwahl und das Ende des Parlaments. 1. Sobald das Parlament im Oktober die Debatten der die Reichsverfassung selbst begann, trat die Notwendigkeit, das Verhltnis zu sterreich zu bestimmen und sich mit Preußen zu verstndigen, entscheidend hervor. An jenem lie Schwarzen-bergs Programm von Kremsier (centralisierter Einheitsstaat) und seine Note vom 4. December (Eintritt Gesamtsterreichs in den Bund) keinen Zweifel, denn beides machte den Beschlu des Par-laments vom 27. Oktober unausfhrbar, der nur Personalunion zwischen deutschen und auerdeutschen Lndern zulie. Daher bernahm an Stelle des sterreichers Schmerling Heinrich von Gagern das Reichsministerium und erhielt den Auftrag, der einen wetteren" Bund mit sterreich zu verhandeln. 2. In den Debatten der die Oberhauptsfrage" (im Ja-nuar 1849) traten nun zum ersten Male die beiden Centren als Erbkaiserpartei geschlossen den sterreichern, Ultramontanen, Republikanern u. a. m. gegenber. Zwar fiel der Antrag auf Erblichkeit der Kaiserwrde (Uhland gegen Dahlmann); aber Preußen und 28 andere Staaten sprachen sich jetzt sr den engern Bund" und damit fr die Ausschlieung sterreichs aus, während die vier Knigreiche beide verwarfen. Als aber Schwarzenberg am 4. Mrz eine Gesamtstaatsversassung octroyierte und am

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 266

1886 - Dresden : Höckner
Mai 1850), obwohl eine starke Partei im schsischen Landtage sich dagegen aussprach. Zwar begann nun das Unionsparla-ment in Ersnrt die Beratung der Verfassung (20. Mrz bis 29. April), doch die meisten deutschen Staaten folgten fter-reichs Rufe nach Frankfurt a. M., soda am 2. September Sept. der engere Rat des Bundestages unter sterreichs Vorsitz 1850 wieder zusammentrat. 4. Noch mehr wurde Preuens Ansehen erschttert, als es durch den Frieden von Berlin am 2. Juli Schleswig-Holstein den Dnen preisgab. Auf sich selbst angewiesen 25 wichen die Schleswig-Holsteiner unter Willisen nach der Schlacht Juli bei Jdstedt am 25. Juli hinter die Eider zurck und der-mochten trotz der tapsern Vorste gegen Missunde und Fried r ich st adt nicht wieder in Schleswig einzudringen. 5. Zum offenen Konflikt zwischen Preußen und sterreich fhrte der kurheffische Verfassungsstreit (Steuerverweigerung gegenber dem reaktionren Ministerium n Hassenpslug). Als die Monarchen von sterreich, Bayern und Oktbr. Wrttemberg in Bregenz am 11. Oktober die bewaffnete Ein-Mischung in Hessen beschlossen, rief Preußen in Warschau die rus-sische Vermittlung an (Graf Brandenburg; f 6. November) und unterwarf sich selbst den hochfahrenden Forderungen des Zaren (Verzicht auf die Union und auf Anteil am Buudesprsidium, Ent-scheiduug der Kurhessen und Schleswig-Holstein durch den Bun-destag), worauf Mauteuffel das Ministerium bernahm. Nach dem unblutigen Zusammensto bei Bronzell am 8. November lste Preußen die Union am 15. November auf und willigte in Nov. Olmtz am 29. November in die Rumung Kurhessens, das nun die Strafbayern" besetzten, und in die Entwaffnung Schleswig-Holsteins. Darauf erfolgte auf den Dresdner Mai Konferenzen im December die Wiederherstellung des 1852 alten Bundestages, der am 31. Mai 1852 wieder zusammentrat. sterreichische Truppen unter Legeditsch fhrten nun die Pacifikation" der Elbherzogtmer durch; im Londoner Pro-tokoll vom 8. Mai 1852 erkannten die Gromchte die Per-sonalnnion Schleswig-Holsteins mit Dnemark unter demselben Erbfolgerecht an, die deutsche Flotte aber wurde aus Befehl des Bundestages in Bremerhaven versteigert (1. Decbr. 1852). d) Die Revolution in Italien. 1. Die Lage Italiens widersprach den nationalen Bedrfnissen, weil eine fremde Macht im Besitz Lombardo-Veneziens ganz Ober-

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 283

1886 - Dresden : Höckner
283 keine Bundestagsreform zu wollen, brachte Bismarck das sogenannte Delegiertenprojekt des schsischen Ministers ti. Beult (Volksvertretung am Bunde aus Delegierten der Einzellandtage), das sterreich und die Mittelstaaten (Konserenzen in Wrzburg) untersttzten, im Januar 1863 zu Fall und stellte schon im December 1862 sterreich offen vor die Wahl: Gleichberechtigung Preuens am Bundestage oder Krieg. Trotzdem verzichtete der . Nationalverein unter dem Eindrucke des Versassungskonslikts im Mai 1863 auf die preuische Spitze", und das erregte National-gefhl (Leipziger Turnfest im August 1863; fnfzigjhrige Gedenkfeier der Leipziger Schlacht) sprach sich berwiegend gegen Preußen aus. 8. Diese Stimmung suchte sterreich (Graf Rechberg) zu-bentzen, um die Bundesreform selbst in die Hand zu nehmen, Aug. indem Kaiser Franz Joseph im August 1863 einen Fürsten- 1863 tag nach Frankfurt a. M. zur Beratung eines Reform-Projekts berief (Direktorium von sechs Mitgliedern, Bundesrat von 17 Stimmen, beide unter dem Vorsitze sterreichs, Dele-giertenparlament mit sehr beschrnkter Befugnis). Dasselbe wurde von den versammelten Fürsten im ganzen angenommen; allein König Wilhelm lehnte die Teilnahme ab und fhrte dadurch das Scheitern des Planes herbei. Kurz darauf brachte der dnische Krieg die Kugel ins Rollen. c) Der dnische Krieg 1864. 1. Der Versuch Dnemarks, Schleswig sich einzuverleiben i und deshalb zu danisieren (Patent vom 30. Mrz 1863), veran- Oktbr. late am 1. Oktober 1863 den Bundestagsbeschlu, die Exe- 1863 kntion der Holstein zu verhngen, da dessen verfassungsmige Verbindung mit Schleswig gefhrdet war. Trotzdem nahm der dnische Reichstag am 13. November die Gesamtstaatsverfassung (fr Dnemark und Schleswig) an, und nach 15 dem Tode König Friedrichs Vii. am 15. November besttigte sie Nov. König Christian Ix. von Glcksburg am 18. November. Eben seine 'Thronbesteigung aber erweckte aufs neue die Erbfolgefrage. Um die Trennung von Dnemark jetzt durchzusetzen, erklrte sich in Holstein die Bevlkerung berall fr Friedrich (Viii.) von Augustenburg und wurde darin von einer mchtigen Strmung in Deutschland untersttzt. Dieser folgend lie der Bundestag, der das Londoner Protokoll nicht anerkannt hatte, nunmehr Hol-stein durch 12 000 Sachsen und Hannoveraner besetzen (Ende December 1863). Da er aber der Schleswig nicht zu tief-

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 284

1886 - Dresden : Höckner
284 - ^4. i^geii hatte, so erklrten Preußen und sterreich am fg4 14. Januar 1864, das Weitere als europische Gromchte selbst in die Hand zu nehmen, zunchst, um Dnemark zur Beobachtung des Londoner Protokolls zu zwingen, an das sie selbst sich noch gebunden hielten, und forderten deshalb in Kopenhagen die Zu-rcknahme der Novemberverfassung binnen 48 Stunden. Gleichwohl lehnte das preuische Abgeordnetenhaus, auch jetzt noch voll Mitrauens gegen die Regierung, am 21. Januar die geforderte Anleihe und das Budget ab. 2. Als nun Dnemark (Ministerium Monrad) in der trgerischen Hoffnung auf englischen Beistand die preuisch-ster- Febr. reichische Forderung abwies, berschritten am 1. Februar 25 000 Preußen (Prinz Friedrich Karl) und 20 000 sterreicher (von Gablenz) unter General v. Wrangel die Eider. Nach heftigen Gefechten dort bei Miffunde, hier bei Jagel und Oberselk ntigten die Preußen durch einen Flankenmarsch der die Schlei die Dnen (30 000 Mann unter de Meza), ihre starke, aber zu ausgedehnte Stellung am Danevirke zu rumen und sich nach den Dppeler Schanzen oder nach Jtland zurckzuziehen (Nachhut-gesecht bei Oeversee). Whrend nun die sterreicher nach Jtland 18 vordrangen, begannen die Preußen die Belagerung der Dp-April peter Schanzen und nahmen sie am 18. April mit Sturm. Gleichzeitig empfing die junge preuische Flotte am 17. Mrz bei Jasmund die Bluttause, und ein sterreichisch-preuisches Geschwader unter Tegethoff brach am 9. Mai bei Helgoland die dnische Blockade. Ein Waffenstillstand (12. Mai bis 12. Juni) unterbrach zunchst den Krieg. 3. Obwohl geschlagen, verweigerte doch Dnemark auf den Londoner Konferenzen (April bis Juni), die England an-geregt hatte, jedes Zugestndnis, selbst die Personalunion, so da jetzt Preußen und sterreich sich vom Londoner Protokoll lossagten. Nun erzwangen die Preußen (Herwarth v. Bitten- Juni feld) am 29. Juni den bergang nach Alfen; die sterreicher rckten bis Kap Skagen vor und befreiten die friesischen Oktbr Inseln, worauf das Ministerium Monrad fiel (8. Juli). Im 1864 Frieden von Wien am 30. Oktober 1864 trat Dnemark darauf Schleswig - Holstein und Lauenburg an Preußen und sterreich ab (vorbehaltlich einer eventuellen spteren Zurckgabe des dnischen Nordschleswig). 4. In der Frage der die Zukunft der Herzogtmer trat jedoch eine tiefgehende Spaltung hervor. Ganz berwiegend
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