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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 263

1886 - Dresden : Höckner
Italien) ernannt, am 26. Oktober bor Wien und erstrmte die gl kaum noch verteidigte Stadt am 31. Oktober, als Jellatschitsch Oktbr. die zu Hilfe eilenden Ungarn bei Schwechat zurckgeworfen hatte. Harte Strafgerichte folgten (R. Blum erschossen). Der Kaiser aber berief in Fürst Felix Schwarzenberg, den entschlossensten Vertreter des centralistischen Absolutismus, an die Spitze des Ministeriums und verlegte den Reichstag nach Kremsier; er 2 selbst dankte jedoch am 2. December zu Gunsten seines Neffen Decbr. Franz Joseph ab. 4. Auch in Preußen stellte der König seine Autoritt 2 wieder her, indem er am 2. November dem Grafen Branden- Nov. brg den Vorsitz im Ministerium bertrug, am 9. November die Nationalversammlung vertagte und nach Brandenburg verlegte, am 10. November den General Wrangel in Berlin einrcken lie und die Brgergarde auflste. Als die Versammlung auch in Brandenburg (seit 27. November) nichts zu stnde 5 brachte, octroyierte der König am 5. Decbr. eine Verfassung Decbr. (Landtag aus zwei Kammern, die erste seit 1855 Herrenhaus" genannt), die er am 30. Januar 1850 beschwor. <f) Die Aaiserwahl und das Ende des Parlaments. 1. Sobald das Parlament im Oktober die Debatten der die Reichsverfassung selbst begann, trat die Notwendigkeit, das Verhltnis zu sterreich zu bestimmen und sich mit Preußen zu verstndigen, entscheidend hervor. An jenem lie Schwarzen-bergs Programm von Kremsier (centralisierter Einheitsstaat) und seine Note vom 4. December (Eintritt Gesamtsterreichs in den Bund) keinen Zweifel, denn beides machte den Beschlu des Par-laments vom 27. Oktober unausfhrbar, der nur Personalunion zwischen deutschen und auerdeutschen Lndern zulie. Daher bernahm an Stelle des sterreichers Schmerling Heinrich von Gagern das Reichsministerium und erhielt den Auftrag, der einen wetteren" Bund mit sterreich zu verhandeln. 2. In den Debatten der die Oberhauptsfrage" (im Ja-nuar 1849) traten nun zum ersten Male die beiden Centren als Erbkaiserpartei geschlossen den sterreichern, Ultramontanen, Republikanern u. a. m. gegenber. Zwar fiel der Antrag auf Erblichkeit der Kaiserwrde (Uhland gegen Dahlmann); aber Preußen und 28 andere Staaten sprachen sich jetzt sr den engern Bund" und damit fr die Ausschlieung sterreichs aus, während die vier Knigreiche beide verwarfen. Als aber Schwarzenberg am 4. Mrz eine Gesamtstaatsversassung octroyierte und am

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 266

1886 - Dresden : Höckner
Mai 1850), obwohl eine starke Partei im schsischen Landtage sich dagegen aussprach. Zwar begann nun das Unionsparla-ment in Ersnrt die Beratung der Verfassung (20. Mrz bis 29. April), doch die meisten deutschen Staaten folgten fter-reichs Rufe nach Frankfurt a. M., soda am 2. September Sept. der engere Rat des Bundestages unter sterreichs Vorsitz 1850 wieder zusammentrat. 4. Noch mehr wurde Preuens Ansehen erschttert, als es durch den Frieden von Berlin am 2. Juli Schleswig-Holstein den Dnen preisgab. Auf sich selbst angewiesen 25 wichen die Schleswig-Holsteiner unter Willisen nach der Schlacht Juli bei Jdstedt am 25. Juli hinter die Eider zurck und der-mochten trotz der tapsern Vorste gegen Missunde und Fried r ich st adt nicht wieder in Schleswig einzudringen. 5. Zum offenen Konflikt zwischen Preußen und sterreich fhrte der kurheffische Verfassungsstreit (Steuerverweigerung gegenber dem reaktionren Ministerium n Hassenpslug). Als die Monarchen von sterreich, Bayern und Oktbr. Wrttemberg in Bregenz am 11. Oktober die bewaffnete Ein-Mischung in Hessen beschlossen, rief Preußen in Warschau die rus-sische Vermittlung an (Graf Brandenburg; f 6. November) und unterwarf sich selbst den hochfahrenden Forderungen des Zaren (Verzicht auf die Union und auf Anteil am Buudesprsidium, Ent-scheiduug der Kurhessen und Schleswig-Holstein durch den Bun-destag), worauf Mauteuffel das Ministerium bernahm. Nach dem unblutigen Zusammensto bei Bronzell am 8. November lste Preußen die Union am 15. November auf und willigte in Nov. Olmtz am 29. November in die Rumung Kurhessens, das nun die Strafbayern" besetzten, und in die Entwaffnung Schleswig-Holsteins. Darauf erfolgte auf den Dresdner Mai Konferenzen im December die Wiederherstellung des 1852 alten Bundestages, der am 31. Mai 1852 wieder zusammentrat. sterreichische Truppen unter Legeditsch fhrten nun die Pacifikation" der Elbherzogtmer durch; im Londoner Pro-tokoll vom 8. Mai 1852 erkannten die Gromchte die Per-sonalnnion Schleswig-Holsteins mit Dnemark unter demselben Erbfolgerecht an, die deutsche Flotte aber wurde aus Befehl des Bundestages in Bremerhaven versteigert (1. Decbr. 1852). d) Die Revolution in Italien. 1. Die Lage Italiens widersprach den nationalen Bedrfnissen, weil eine fremde Macht im Besitz Lombardo-Veneziens ganz Ober-

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 283

1886 - Dresden : Höckner
283 keine Bundestagsreform zu wollen, brachte Bismarck das sogenannte Delegiertenprojekt des schsischen Ministers ti. Beult (Volksvertretung am Bunde aus Delegierten der Einzellandtage), das sterreich und die Mittelstaaten (Konserenzen in Wrzburg) untersttzten, im Januar 1863 zu Fall und stellte schon im December 1862 sterreich offen vor die Wahl: Gleichberechtigung Preuens am Bundestage oder Krieg. Trotzdem verzichtete der . Nationalverein unter dem Eindrucke des Versassungskonslikts im Mai 1863 auf die preuische Spitze", und das erregte National-gefhl (Leipziger Turnfest im August 1863; fnfzigjhrige Gedenkfeier der Leipziger Schlacht) sprach sich berwiegend gegen Preußen aus. 8. Diese Stimmung suchte sterreich (Graf Rechberg) zu-bentzen, um die Bundesreform selbst in die Hand zu nehmen, Aug. indem Kaiser Franz Joseph im August 1863 einen Fürsten- 1863 tag nach Frankfurt a. M. zur Beratung eines Reform-Projekts berief (Direktorium von sechs Mitgliedern, Bundesrat von 17 Stimmen, beide unter dem Vorsitze sterreichs, Dele-giertenparlament mit sehr beschrnkter Befugnis). Dasselbe wurde von den versammelten Fürsten im ganzen angenommen; allein König Wilhelm lehnte die Teilnahme ab und fhrte dadurch das Scheitern des Planes herbei. Kurz darauf brachte der dnische Krieg die Kugel ins Rollen. c) Der dnische Krieg 1864. 1. Der Versuch Dnemarks, Schleswig sich einzuverleiben i und deshalb zu danisieren (Patent vom 30. Mrz 1863), veran- Oktbr. late am 1. Oktober 1863 den Bundestagsbeschlu, die Exe- 1863 kntion der Holstein zu verhngen, da dessen verfassungsmige Verbindung mit Schleswig gefhrdet war. Trotzdem nahm der dnische Reichstag am 13. November die Gesamtstaatsverfassung (fr Dnemark und Schleswig) an, und nach 15 dem Tode König Friedrichs Vii. am 15. November besttigte sie Nov. König Christian Ix. von Glcksburg am 18. November. Eben seine 'Thronbesteigung aber erweckte aufs neue die Erbfolgefrage. Um die Trennung von Dnemark jetzt durchzusetzen, erklrte sich in Holstein die Bevlkerung berall fr Friedrich (Viii.) von Augustenburg und wurde darin von einer mchtigen Strmung in Deutschland untersttzt. Dieser folgend lie der Bundestag, der das Londoner Protokoll nicht anerkannt hatte, nunmehr Hol-stein durch 12 000 Sachsen und Hannoveraner besetzen (Ende December 1863). Da er aber der Schleswig nicht zu tief-

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 284

1886 - Dresden : Höckner
284 - ^4. i^geii hatte, so erklrten Preußen und sterreich am fg4 14. Januar 1864, das Weitere als europische Gromchte selbst in die Hand zu nehmen, zunchst, um Dnemark zur Beobachtung des Londoner Protokolls zu zwingen, an das sie selbst sich noch gebunden hielten, und forderten deshalb in Kopenhagen die Zu-rcknahme der Novemberverfassung binnen 48 Stunden. Gleichwohl lehnte das preuische Abgeordnetenhaus, auch jetzt noch voll Mitrauens gegen die Regierung, am 21. Januar die geforderte Anleihe und das Budget ab. 2. Als nun Dnemark (Ministerium Monrad) in der trgerischen Hoffnung auf englischen Beistand die preuisch-ster- Febr. reichische Forderung abwies, berschritten am 1. Februar 25 000 Preußen (Prinz Friedrich Karl) und 20 000 sterreicher (von Gablenz) unter General v. Wrangel die Eider. Nach heftigen Gefechten dort bei Miffunde, hier bei Jagel und Oberselk ntigten die Preußen durch einen Flankenmarsch der die Schlei die Dnen (30 000 Mann unter de Meza), ihre starke, aber zu ausgedehnte Stellung am Danevirke zu rumen und sich nach den Dppeler Schanzen oder nach Jtland zurckzuziehen (Nachhut-gesecht bei Oeversee). Whrend nun die sterreicher nach Jtland 18 vordrangen, begannen die Preußen die Belagerung der Dp-April peter Schanzen und nahmen sie am 18. April mit Sturm. Gleichzeitig empfing die junge preuische Flotte am 17. Mrz bei Jasmund die Bluttause, und ein sterreichisch-preuisches Geschwader unter Tegethoff brach am 9. Mai bei Helgoland die dnische Blockade. Ein Waffenstillstand (12. Mai bis 12. Juni) unterbrach zunchst den Krieg. 3. Obwohl geschlagen, verweigerte doch Dnemark auf den Londoner Konferenzen (April bis Juni), die England an-geregt hatte, jedes Zugestndnis, selbst die Personalunion, so da jetzt Preußen und sterreich sich vom Londoner Protokoll lossagten. Nun erzwangen die Preußen (Herwarth v. Bitten- Juni feld) am 29. Juni den bergang nach Alfen; die sterreicher rckten bis Kap Skagen vor und befreiten die friesischen Oktbr Inseln, worauf das Ministerium Monrad fiel (8. Juli). Im 1864 Frieden von Wien am 30. Oktober 1864 trat Dnemark darauf Schleswig - Holstein und Lauenburg an Preußen und sterreich ab (vorbehaltlich einer eventuellen spteren Zurckgabe des dnischen Nordschleswig). 4. In der Frage der die Zukunft der Herzogtmer trat jedoch eine tiefgehende Spaltung hervor. Ganz berwiegend

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 297

1886 - Dresden : Höckner
: 297 ^ geschdigt und durch trgerische Hoffnungen auf Entsatz ange-spornt, drngte die Pariser Bevlkerung den General Trochn 19 zur Ausfallschlacht beim Mont Valerien am 19. Januar. Jan. Allein der Sto miglckte, worauf Trochu abdankte;^ am 21. Januar begann auch auf der Nordfront die Beschieung, und alle Hoffnung auf Entsatz verschwand, während im Innern die Roten whlten (Aufstand am 21. und 22. Januar) und die Not auf ihre Hhe stieg. Deshalb knpfte I. Favre am 26. Januar Unterhandlungen mit Graf Bismarck an und unter- 28 zeichnete am 28. Januar den Waffenstillstand auf 21 Tage Jan. und die bergabe von Paris (Entwaffnung der Pariser Truppen bis auf 12 000 Mann, Verproviantierung der Stadt, Auslieferung der Auenwerke). Am 29. Januar besetzten die Deutschen die Forts. 6. Zur See war der Kampf schon frher beendigt, ohne grere Ausdehnung gewonnen zu haben. An der Nord- und Ostseekfte kamen die Franzosen der eine wenig wirksame Blok-fade nicht hinaus, die fr diese Ende September, fr jene im November aufhrte. Hier und im Atlantischen Ocean kam es nur zu wenigen Gefechten zwischen einzelnen Schiffen. ck) Das deutsche Raiserreich und der Friede. 1. Die unvergleichlichen Ersolge des vereinigten deutschen Heeres drngten naturgem aus eine dauernde seste Vereinigung aller deutschen Staaten hin. Den ersten Ansto gab Baden, das bereits im September den Eintritt in den Norddeutschen Bund beantragte; ihm folgten Bayern, Wrttemberg und Hessen. Im Laufe des November kamen die Vertrge im wesentlichen auf Grund der Verfassung des Norddeutschen Bundes zu stnde, wo-bei indes Bayern und Wrttemberg manche Reservatrechte" wahrten (Selbstndigkeit der Post- und Telegraphenverwaltung, fr Bayern auch der Armee auer fr den Kriegsfall); im December fanden sie die Genehmigung des norddeutschen Reichstages und der Landtage von Hessen, Baden und Wrttemberg, im Januar 1871 auch die der bayrischen Kammern. Noch ehe dies geschah, bot König Ludwig von Bayern auf Anregung König Johanns von Sachsen und in bereinstimmung mit allen deutschen Fürsten dem König Wilhelm die erbliche Kaiserkrone an, und nachdem auch der Reichstag sich dem angeschlossen hatte, gatl vollzog sich am 18. Januar 1871 die Kaiserproklamation 1871 im Knigsschlosse zu Versailles.

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 265

1886 - Dresden : Höckner
nach der blutigen Niederlage der Schleswig-Holsteiner vor Frie- 6 dericia am 6. Juli der Waffenstillstand von Berlin zu Juli stnde (10. Juli), nach welchem Schleswig unter eine preuisch-dnische Regierungskommission gestellt und von schwedischen und preuischen Truppen besetzt wurde. e) Preuens Unionsversuche und der Sieg sterreichs. 1. Unter dem Eindrucke seiner Waffenerfolge der die 26 Revolution gewann Preußen (Radowitz) am 26. Mai zunchst Mai Sachsen und Hannover zu einem engeren Bunde, der Union (Dreiknigsbndnis), der im ganzen 21 Staaten beitraten und eine Versammlung der Erbkaiserlichen in Gotha am 26. Juni zustimmte. Da sterreich durch den Krieg in Ungarn gelhmt war, schien das Gelingen zu erleichtern. 2. Ohne das Ergebnis der Beratungen in Kremsier abzu- 4 warten, hatte Schwarzenberg am 4. Mrz 1849 eine Gesamt- Mrz staatsversassnng oktroyiert und den Reichstag am 7. Mrz aufgelst, dadurch aber jede Vershnung mit Ungarn abgeschnitten. Allerdings blieben hier zunchst die sterreicher im Vorteil, untersttzt durch die Erhebung der Rumnen, der Siebenbrger Sachsen und der Serben gegen die Magyaren, indem sie nach der Schlacht bei K.ap o ln a am 26. Febr. die Ungarn der die Thei drngten. Doch Bem verjagte die Kaiserlichen aus Siebenbrgen, Grgey warf sie durch den Sieg bei Gdll am 6. April nach der Leitha zurck. Darauf erklrte am 14. April der April Reichstag in Debreczin das Hans Lothringen fr entsetzt und proklamierte die ungarische Republik (Kossuth Prsident), worauf auch Ofen fiel. Ungarn war frei. Doch bereitwillig gewhrte Kaiser Nikolaus von Rußland die von Franz Joseph in Warschau erbetene Hilfe gegen die Revolution. Nach tapfer-ster Gegenwehr wurden die Ungarn von der bermacht erdrckt, ig Grgey am 13. August von Paskjewitsch zur Kapitulation Aug. bei Vilagos (unweit Arad) gezwungen, nur Komoru von Klapka bis Ende September behauptet. Mit der Vernichtung der ungarischen Verfassung verbanden sich harte Strafgerichte. 3. Siegreich der die Revolution trat nun sterreich den Unionsplnen Preuens entgegen und setzte zunchst durch, da der Reichsverweser die Centralgewalt an beide Gromchte der- gab (December 1849). Nun weigerten nicht nur Bayern und Dec. Wrttemberg den Beitritt zur Union, sondern Hannover und Sachsen (von Beust) traten sogar wieder aus (Februar und

7. Die neuere Zeit - S. 328

1872 - Paderborn : Schöningh
— 328 — des Commandanten Trochu wurden siegreich zurückgeschlagen,, und gegen Ende December wurde eine nachdrückliche Beschies-sung der Stadt mit schwerem Belagerungsgeschütz begonnen. Der Mont Avron, im Osten der Stadt gelegen, wurde genommen, und bald wurden auch die Forts im Osten und im Süden zur Einstellung des Feuers genöthigt. Endlich bot die stolze Stadt die Uebergabe an, welche am'28. Jan. durch Jules Favre vermittelt wurde. Alle Forts wurden dem deutschen Heere übergeben; durch ganz Frankreich wurde ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand ausgeschrieben, von dem nur der südliche Kriegsschauplatz ausgenommen wurde. Die Uebergabe von Paris hatte wie einst in den Jahren 1814 und 1815 den Frieden im Gefolge. Die französische Nationalversammlung in Bordeaux bestätigte in der Nacht zum 1. März die vorläufigen Friedensbedingungen. Frankreich musste Eisass ausser Beltort und Deutsch-Lothringen nebst Metz abtreten, 5 Milliarden (5000 Mill.) Francs Kriegskosten binnen 3 Jahren bezahlen und bis zur Zahlung dieser Summe eine deutsche Besatzung unterhalten. Am 1. März und an den folgenden Tagen hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in die überwundene Hauptstadt. Der Friede wurde am 10. Mai zu Frankfurt a. M. durch Jules Favre und den Fürsten Bismarck abgeschlossen und am 20. Mai von den beiderseitigen Regierungen bestätigt. Dieser gewaltige Krieg, welcher durch die Grösse der kämpfenden Truppenmassen, durch die Einnahme zahlreicher Festungen, durch die langwierige Belagerung einer grossen Weltstadt und durch die schnellen Bewegungen der Heere einzig in der Geschichte dasteht, blieb nicht ohne bedeutende Folgen. 1. Nach Unterhandlungen mit den süddeutschen Staaten, Baden, Hessen, Baiern, Würtemberg, welche sich am Kriege betheiligt hatten, wurde ein Vertrag zu einer engeren Einigung Deutschlands unter preussischer Führung abgeschlossen und vom 1. Jan. 1871 an der norddeutsche Bund zum deutschen Reiche erweitert. Auf den Vorschlag des Königs von Baiern und mit Zustimmung der übrigen Fürsten und der einzelnen Landesvertretungen wurde König Wilhelm von Preussen

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 97

1907 - Paderborn : Schöningh
Der Kronvertrag vom 16. November 1700. 97 wrde solte die Honores Regios1 vohr Mich und Meine Ministros erhalten knnen, darzu sehe Ich schlechte apparentz,2 ban solange ich nichtes mehr als Churfrst bin, opponieret man Mihr allemahl Die consequentz mit den brigen Chnrfrsten,^ und was dieselbe negligieren,4 rnuhs ich auch der mich gehen laen. Da auch Churfrst Friderich der Ehrste in meinem Hause die Chur wrde gebracht, so wolte Ich gern die Knigliche wrde als Friderich der Dritte herein bringen, und es heit omne trinum perfectum,5 deswegen ich haben will, da meine treue Rhte und Diener dahin arbeiten sollen. 38. Der Kronvertrag vom 16. November 1700. Der vollstndige Vertrag umfat 14 Haupt- und 6 Nebenartikel und ist bei Th. v. Moerner, Kurbrandenburgische Staatsvertrge von 1601 bis 1700 (Berlin 1867) abgedruckt. Hier folgen im Auszuge Artikel Vii und Viii. Da der Kurfürst bei Gelegenheit dieses Vertrages dem Kaiser vor-stellen lassen, da er aus verschiedenen Grnden die Absicht habe, seinem von Gott mit vielen Lndern gesegneten Hause den kniglichen Titel zu erwerben, und den Kaiser ersucht hat, ihm dazu behilflich zu sein, indem er wohl erkenne, da er sich nach dem Beispiel anderer souverner Könige, die in vorigen Zeiten diese Wrde erlangt haben, deshalb vornehmlich an die Kaiserliche Majestt als allerhchstes Oberhaupt der Christenheit zu wenden habe, auch nicht gemeint sei, ohne dessen Billigung sich solchen Titel anzu-maen, noch zur Krnung zu schreiten: so habe der Kaiser in Betracht des uralten Glanzes und Ansehens des Kurhauses Brandenburg und wegen der von dem jetzt regierenden Kurfrsten dem gemeinen Wesen bisher geleisteten groen Dienste sich entschlossen, eine solche wohlverdiente Wrde dem Kurfrsten beizulegen, erklre auch aus kaiserlicher Macht und Voll-fommenheit, da, wenn der Kurfürst dieser erlangten Genehmigung zufolge sich wegen seines Herzogtums Preußen zum Könige ausrufen und krnen lasse, er, der Kaiser und sein Sohn, der Rmische König, auf erhaltene Anzeige ihn unverzgert in und auerhalb des Reiches fr einen König in Preußen ehren, wrbigen und erkennen und ihm biejenigen Vorrechte, Titel und Ehren erweisen wolle, die andere europische Hfe vom Kaiser und kaiserlichen Hofe erhielten, auch zu befrdern, da dasselbe von anderen Mchten geschehe, alles jedoch, wie der Kurfürst sich bereits gegen den König von Polen verpflichtet hat, da hierdurch dem Reiche und dem Deutschen Orden ebensowenig etwas vergeben wird wie der Krone Polen. 1 Knigliche Ehren. 2 Apparence, Schein, Wahrscheinlichkeit. Aussicht. - Sinn etwa: solange ich nichts mehr als Kurfürst bin, hlt man mir allemal die Folgen vor. die sich aus meinem Vorgehen auch fr die brigen Kurfrsten ergeben wrden. 4 Was dtefe sich gefallen lassen. 5 Jede Dreiheit ist vollkommen. Drei in einem, das lt ihn vollkommen erscheinen." Atzler. Quellenstoffe u. Lesestcke. Ii. 7

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 177

1907 - Paderborn : Schöningh
Anzeige vom Tode Friedrichs des Groen durch den Minister Herzberg. 177 Art. 9. Die kontrahierenden Teile verpflichten sich zu gemeinschaftlichem Handeln bei vorkommenden Anlssen, um jede der Reichsverfassung und den reichs-stndischen Gerechtsamen entgegentretende Unternehmung oder Intention In reichskonflitutionsmiger Weise durch Widerspruch, Verwendung, bona officia, Gegenvorstellungen, Benachrichtigung anderer Reichsstnde von der Gefahr, Veranlassung einer Abmahnung vom gesamten Reiche u. dgl. m. auf das standhafteste und krftigste zu hinter-treiben; und sie werden, wenn diese Mittel nicht hinreichend sein sollten, der die etwa zu ergreifenden weiteren krftigen und wirksamen Maregeln sich untereinander verstndigen und selbige mit allem Nachdruck und mglichster Ttigkeit zur Ausfhrung bringen. Art. 10. Jeglicher Stand des Reichs ohne Unterschied der Religion kann zum Beitritt eingeladen und in das Bndnis aufgenommen werden. Geheimster Artikel. Dfern nun in einem der angegebenen Flle bei Entstehung gtlicher Mittel und um greres Unheil zu vermeiden, zu Anwendung ttiger Krfte geschritten werden mte: so soll der casus foederis eintreten, um. sei es einen Austausch oder eine widerrecht-liche Okkupation von Bayern oder auch andere in dieser Konvention und ihren geheimen Artikeln angefhrte reichskonstitutionswidrige Unter-nehmung mit vereinigter Macht zu hintertreiben und jedes vergewaltigte Mitglied des Reiches bei seinem Besitzstande zu schtzen. Ferner versprechen die vertragschlieenden Staaten einander, jeden Fürsten oder Staat, der wegen dieses Vertrages bedroht oder angegriffen wird, mit Waffengewalt 3 untersttzen. Literatur: v. Ranke, Die deutschen Mchte und der Frstenbund 2 Bde 2 Aufl. 1876. 66. Anzeige vom Tode Friedrichs des Groen durch de Minister Herzberg. Friedrich der Groe. Denkwrdigkeiten feines Lebens. Grenzbotensammlung. 1. Bd. S. 476. Donnerstag, den 17. August 1786, morgens um 2 Uhr 20 Minuten, endigte sich zu Sanssouci das groe und tatenreiche Leben Friedrichs des Zweiten, des Groen. Knigs von Preußen. Er starb mit der Stand-haftigkeit und Gelassenheit eines Weisen, alt 74 Jahre 6 Monate 3 Wochen und 3 Tage, nachdem Seine unvergeliche Regierung 46 Jahr und 2 Va Monat gedauert hatte. Wenn die allergerechteste Bewunderung reden will, so macht der aller-gerechteste Schmerz verstummen. Sein Volk betete Ihn an, Europa suchte Ihm nachzuahmen, die Welt bewunderte Ihn, und die Nachwelt wird erstaunt die Geschichte Seiner Taten kaum glaublich finden. Wenige Könige waren so groß wie Er, noch wenigere so gut wie Er! Wer Gefhl fr Geistes-groe und fr Ttigkeit zur Befrderung von Menschenglck hat, wird Seinen Namen nie anders als segnend aussprechen. Atzler, Quellenstoffe u. Lesestiicke. Ii. 12

10. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 146

1905 - Paderborn : Schöningh
146 Lindner: Die Schlachten bei Metz am 14. und 16. August. 15. b. M,, bergeben hatte, trat auf Berufung des Bunbesprsibiums an bemselben Tage der norbbeutsche Reichstag zusammen. Auf die Thronrebe des Knigs, die in wrbigen und ernsten Worten den durch Frankreichs leibenschaftliche Erregung grnnblos veranlagen Krieg beklagte und dann die Zuversicht auf die Eintracht und Opferwilligkeit des deutschen Volkes aussprach, antwortete am folgenben Tage das Haus durch eine begeisterte, einstimmig angenommene Abresse, die mit dem Satze schlo: Das beutsche Volk wirb auf der Walstatt den Boben der Einigung finben." Ebenso einstimmig genehmigte das Haus in erster und zweiter und am 21. b. M. in britter Lesung die beantragte Kriegsanleihe von 120 Millionen Taler und beschlo zugleich gegen die Stimmen der Fortschrittspartei, die im Herbst zu Ende gehenbe Legislaturperiobe des gegenwrtigen Reichstags bis zum Schlsse des Jahres zu verlngern. In biesem Augenblicke bachte man nicht an Wahlen, sonbern an Schlachten; ein einziger groer Zug ging durch die Gemter, der Drang, zum Schutze des Vaterlanbes die Hand der Verteibiger und ihrer Fhrer zu strken. In benselben Tagen kam auch im deutschen Silben, wenngleich nicht ohne harten Kampf, der nationale Aufschwung zu voller Entfaltung . . . Der Grimm gegen den emporenben franzsischen Angriff lschte jebes anbere Gefhl bei dem schwbischen wie bei dem bayerischen Volke ans. In wie vielen schwbischen Stbten und Stbtchen, wo noch vor vier Wochen die Anrebe: Du Preu!" fr ein Schimpfwort gegolten hatte, ertnte jetzt durch die Straen der Ruf: König Wilhelm hoch! Am 16. Juli, dem Tage der preuischen, bayerischen und babischen Mobilmachung, vereinte sich in Stuttgart eine kolossale, von Anhngern aller Parteien besuchte Volksversammlung unter toienbem Beifall zu dem einmtigen Beschlsse: Der Krieg zwischen Frankreich und Preußen ist ein nationaler Krieg; unter nichtigen Vorwnben ist er von Frankreich herausbeschworen, um Deutsch-lanb in die alte Ohnmacht und Zerstcklung zurckzustoen; in einem solchen Kriege bars es unter den Deutschen keine Parteien geben; fr die Bnbnis-vertrge ist die Stunbe der Probe gekommen; von der wrttembergischen Regierung erwarten wir, ba sie fest zur beutfchen Sache halte mit allen Mitteln und auf alle Gefahr. 42. Die Schlachten bei Metz am 14. und 16. August 1870. Von Theodor Lindner.' Der Krieg gegen Frankreich und die Einigung Deutschlands. Berlin, Asher u. Komp. 1895. S. 44. Im heien Monat August, der das Blut der Trauben kocht, sto biesmal Menschenblut in Strmen. Seine ersten Tage brachten groartige 1 der Lindner vgl. Bd. 1. S. 191.
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