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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 263

1886 - Dresden : Höckner
Italien) ernannt, am 26. Oktober bor Wien und erstrmte die gl kaum noch verteidigte Stadt am 31. Oktober, als Jellatschitsch Oktbr. die zu Hilfe eilenden Ungarn bei Schwechat zurckgeworfen hatte. Harte Strafgerichte folgten (R. Blum erschossen). Der Kaiser aber berief in Fürst Felix Schwarzenberg, den entschlossensten Vertreter des centralistischen Absolutismus, an die Spitze des Ministeriums und verlegte den Reichstag nach Kremsier; er 2 selbst dankte jedoch am 2. December zu Gunsten seines Neffen Decbr. Franz Joseph ab. 4. Auch in Preußen stellte der König seine Autoritt 2 wieder her, indem er am 2. November dem Grafen Branden- Nov. brg den Vorsitz im Ministerium bertrug, am 9. November die Nationalversammlung vertagte und nach Brandenburg verlegte, am 10. November den General Wrangel in Berlin einrcken lie und die Brgergarde auflste. Als die Versammlung auch in Brandenburg (seit 27. November) nichts zu stnde 5 brachte, octroyierte der König am 5. Decbr. eine Verfassung Decbr. (Landtag aus zwei Kammern, die erste seit 1855 Herrenhaus" genannt), die er am 30. Januar 1850 beschwor. <f) Die Aaiserwahl und das Ende des Parlaments. 1. Sobald das Parlament im Oktober die Debatten der die Reichsverfassung selbst begann, trat die Notwendigkeit, das Verhltnis zu sterreich zu bestimmen und sich mit Preußen zu verstndigen, entscheidend hervor. An jenem lie Schwarzen-bergs Programm von Kremsier (centralisierter Einheitsstaat) und seine Note vom 4. December (Eintritt Gesamtsterreichs in den Bund) keinen Zweifel, denn beides machte den Beschlu des Par-laments vom 27. Oktober unausfhrbar, der nur Personalunion zwischen deutschen und auerdeutschen Lndern zulie. Daher bernahm an Stelle des sterreichers Schmerling Heinrich von Gagern das Reichsministerium und erhielt den Auftrag, der einen wetteren" Bund mit sterreich zu verhandeln. 2. In den Debatten der die Oberhauptsfrage" (im Ja-nuar 1849) traten nun zum ersten Male die beiden Centren als Erbkaiserpartei geschlossen den sterreichern, Ultramontanen, Republikanern u. a. m. gegenber. Zwar fiel der Antrag auf Erblichkeit der Kaiserwrde (Uhland gegen Dahlmann); aber Preußen und 28 andere Staaten sprachen sich jetzt sr den engern Bund" und damit fr die Ausschlieung sterreichs aus, während die vier Knigreiche beide verwarfen. Als aber Schwarzenberg am 4. Mrz eine Gesamtstaatsversassung octroyierte und am

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 266

1886 - Dresden : Höckner
Mai 1850), obwohl eine starke Partei im schsischen Landtage sich dagegen aussprach. Zwar begann nun das Unionsparla-ment in Ersnrt die Beratung der Verfassung (20. Mrz bis 29. April), doch die meisten deutschen Staaten folgten fter-reichs Rufe nach Frankfurt a. M., soda am 2. September Sept. der engere Rat des Bundestages unter sterreichs Vorsitz 1850 wieder zusammentrat. 4. Noch mehr wurde Preuens Ansehen erschttert, als es durch den Frieden von Berlin am 2. Juli Schleswig-Holstein den Dnen preisgab. Auf sich selbst angewiesen 25 wichen die Schleswig-Holsteiner unter Willisen nach der Schlacht Juli bei Jdstedt am 25. Juli hinter die Eider zurck und der-mochten trotz der tapsern Vorste gegen Missunde und Fried r ich st adt nicht wieder in Schleswig einzudringen. 5. Zum offenen Konflikt zwischen Preußen und sterreich fhrte der kurheffische Verfassungsstreit (Steuerverweigerung gegenber dem reaktionren Ministerium n Hassenpslug). Als die Monarchen von sterreich, Bayern und Oktbr. Wrttemberg in Bregenz am 11. Oktober die bewaffnete Ein-Mischung in Hessen beschlossen, rief Preußen in Warschau die rus-sische Vermittlung an (Graf Brandenburg; f 6. November) und unterwarf sich selbst den hochfahrenden Forderungen des Zaren (Verzicht auf die Union und auf Anteil am Buudesprsidium, Ent-scheiduug der Kurhessen und Schleswig-Holstein durch den Bun-destag), worauf Mauteuffel das Ministerium bernahm. Nach dem unblutigen Zusammensto bei Bronzell am 8. November lste Preußen die Union am 15. November auf und willigte in Nov. Olmtz am 29. November in die Rumung Kurhessens, das nun die Strafbayern" besetzten, und in die Entwaffnung Schleswig-Holsteins. Darauf erfolgte auf den Dresdner Mai Konferenzen im December die Wiederherstellung des 1852 alten Bundestages, der am 31. Mai 1852 wieder zusammentrat. sterreichische Truppen unter Legeditsch fhrten nun die Pacifikation" der Elbherzogtmer durch; im Londoner Pro-tokoll vom 8. Mai 1852 erkannten die Gromchte die Per-sonalnnion Schleswig-Holsteins mit Dnemark unter demselben Erbfolgerecht an, die deutsche Flotte aber wurde aus Befehl des Bundestages in Bremerhaven versteigert (1. Decbr. 1852). d) Die Revolution in Italien. 1. Die Lage Italiens widersprach den nationalen Bedrfnissen, weil eine fremde Macht im Besitz Lombardo-Veneziens ganz Ober-

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 283

1886 - Dresden : Höckner
283 keine Bundestagsreform zu wollen, brachte Bismarck das sogenannte Delegiertenprojekt des schsischen Ministers ti. Beult (Volksvertretung am Bunde aus Delegierten der Einzellandtage), das sterreich und die Mittelstaaten (Konserenzen in Wrzburg) untersttzten, im Januar 1863 zu Fall und stellte schon im December 1862 sterreich offen vor die Wahl: Gleichberechtigung Preuens am Bundestage oder Krieg. Trotzdem verzichtete der . Nationalverein unter dem Eindrucke des Versassungskonslikts im Mai 1863 auf die preuische Spitze", und das erregte National-gefhl (Leipziger Turnfest im August 1863; fnfzigjhrige Gedenkfeier der Leipziger Schlacht) sprach sich berwiegend gegen Preußen aus. 8. Diese Stimmung suchte sterreich (Graf Rechberg) zu-bentzen, um die Bundesreform selbst in die Hand zu nehmen, Aug. indem Kaiser Franz Joseph im August 1863 einen Fürsten- 1863 tag nach Frankfurt a. M. zur Beratung eines Reform-Projekts berief (Direktorium von sechs Mitgliedern, Bundesrat von 17 Stimmen, beide unter dem Vorsitze sterreichs, Dele-giertenparlament mit sehr beschrnkter Befugnis). Dasselbe wurde von den versammelten Fürsten im ganzen angenommen; allein König Wilhelm lehnte die Teilnahme ab und fhrte dadurch das Scheitern des Planes herbei. Kurz darauf brachte der dnische Krieg die Kugel ins Rollen. c) Der dnische Krieg 1864. 1. Der Versuch Dnemarks, Schleswig sich einzuverleiben i und deshalb zu danisieren (Patent vom 30. Mrz 1863), veran- Oktbr. late am 1. Oktober 1863 den Bundestagsbeschlu, die Exe- 1863 kntion der Holstein zu verhngen, da dessen verfassungsmige Verbindung mit Schleswig gefhrdet war. Trotzdem nahm der dnische Reichstag am 13. November die Gesamtstaatsverfassung (fr Dnemark und Schleswig) an, und nach 15 dem Tode König Friedrichs Vii. am 15. November besttigte sie Nov. König Christian Ix. von Glcksburg am 18. November. Eben seine 'Thronbesteigung aber erweckte aufs neue die Erbfolgefrage. Um die Trennung von Dnemark jetzt durchzusetzen, erklrte sich in Holstein die Bevlkerung berall fr Friedrich (Viii.) von Augustenburg und wurde darin von einer mchtigen Strmung in Deutschland untersttzt. Dieser folgend lie der Bundestag, der das Londoner Protokoll nicht anerkannt hatte, nunmehr Hol-stein durch 12 000 Sachsen und Hannoveraner besetzen (Ende December 1863). Da er aber der Schleswig nicht zu tief-

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 284

1886 - Dresden : Höckner
284 - ^4. i^geii hatte, so erklrten Preußen und sterreich am fg4 14. Januar 1864, das Weitere als europische Gromchte selbst in die Hand zu nehmen, zunchst, um Dnemark zur Beobachtung des Londoner Protokolls zu zwingen, an das sie selbst sich noch gebunden hielten, und forderten deshalb in Kopenhagen die Zu-rcknahme der Novemberverfassung binnen 48 Stunden. Gleichwohl lehnte das preuische Abgeordnetenhaus, auch jetzt noch voll Mitrauens gegen die Regierung, am 21. Januar die geforderte Anleihe und das Budget ab. 2. Als nun Dnemark (Ministerium Monrad) in der trgerischen Hoffnung auf englischen Beistand die preuisch-ster- Febr. reichische Forderung abwies, berschritten am 1. Februar 25 000 Preußen (Prinz Friedrich Karl) und 20 000 sterreicher (von Gablenz) unter General v. Wrangel die Eider. Nach heftigen Gefechten dort bei Miffunde, hier bei Jagel und Oberselk ntigten die Preußen durch einen Flankenmarsch der die Schlei die Dnen (30 000 Mann unter de Meza), ihre starke, aber zu ausgedehnte Stellung am Danevirke zu rumen und sich nach den Dppeler Schanzen oder nach Jtland zurckzuziehen (Nachhut-gesecht bei Oeversee). Whrend nun die sterreicher nach Jtland 18 vordrangen, begannen die Preußen die Belagerung der Dp-April peter Schanzen und nahmen sie am 18. April mit Sturm. Gleichzeitig empfing die junge preuische Flotte am 17. Mrz bei Jasmund die Bluttause, und ein sterreichisch-preuisches Geschwader unter Tegethoff brach am 9. Mai bei Helgoland die dnische Blockade. Ein Waffenstillstand (12. Mai bis 12. Juni) unterbrach zunchst den Krieg. 3. Obwohl geschlagen, verweigerte doch Dnemark auf den Londoner Konferenzen (April bis Juni), die England an-geregt hatte, jedes Zugestndnis, selbst die Personalunion, so da jetzt Preußen und sterreich sich vom Londoner Protokoll lossagten. Nun erzwangen die Preußen (Herwarth v. Bitten- Juni feld) am 29. Juni den bergang nach Alfen; die sterreicher rckten bis Kap Skagen vor und befreiten die friesischen Oktbr Inseln, worauf das Ministerium Monrad fiel (8. Juli). Im 1864 Frieden von Wien am 30. Oktober 1864 trat Dnemark darauf Schleswig - Holstein und Lauenburg an Preußen und sterreich ab (vorbehaltlich einer eventuellen spteren Zurckgabe des dnischen Nordschleswig). 4. In der Frage der die Zukunft der Herzogtmer trat jedoch eine tiefgehende Spaltung hervor. Ganz berwiegend

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 297

1886 - Dresden : Höckner
: 297 ^ geschdigt und durch trgerische Hoffnungen auf Entsatz ange-spornt, drngte die Pariser Bevlkerung den General Trochn 19 zur Ausfallschlacht beim Mont Valerien am 19. Januar. Jan. Allein der Sto miglckte, worauf Trochu abdankte;^ am 21. Januar begann auch auf der Nordfront die Beschieung, und alle Hoffnung auf Entsatz verschwand, während im Innern die Roten whlten (Aufstand am 21. und 22. Januar) und die Not auf ihre Hhe stieg. Deshalb knpfte I. Favre am 26. Januar Unterhandlungen mit Graf Bismarck an und unter- 28 zeichnete am 28. Januar den Waffenstillstand auf 21 Tage Jan. und die bergabe von Paris (Entwaffnung der Pariser Truppen bis auf 12 000 Mann, Verproviantierung der Stadt, Auslieferung der Auenwerke). Am 29. Januar besetzten die Deutschen die Forts. 6. Zur See war der Kampf schon frher beendigt, ohne grere Ausdehnung gewonnen zu haben. An der Nord- und Ostseekfte kamen die Franzosen der eine wenig wirksame Blok-fade nicht hinaus, die fr diese Ende September, fr jene im November aufhrte. Hier und im Atlantischen Ocean kam es nur zu wenigen Gefechten zwischen einzelnen Schiffen. ck) Das deutsche Raiserreich und der Friede. 1. Die unvergleichlichen Ersolge des vereinigten deutschen Heeres drngten naturgem aus eine dauernde seste Vereinigung aller deutschen Staaten hin. Den ersten Ansto gab Baden, das bereits im September den Eintritt in den Norddeutschen Bund beantragte; ihm folgten Bayern, Wrttemberg und Hessen. Im Laufe des November kamen die Vertrge im wesentlichen auf Grund der Verfassung des Norddeutschen Bundes zu stnde, wo-bei indes Bayern und Wrttemberg manche Reservatrechte" wahrten (Selbstndigkeit der Post- und Telegraphenverwaltung, fr Bayern auch der Armee auer fr den Kriegsfall); im December fanden sie die Genehmigung des norddeutschen Reichstages und der Landtage von Hessen, Baden und Wrttemberg, im Januar 1871 auch die der bayrischen Kammern. Noch ehe dies geschah, bot König Ludwig von Bayern auf Anregung König Johanns von Sachsen und in bereinstimmung mit allen deutschen Fürsten dem König Wilhelm die erbliche Kaiserkrone an, und nachdem auch der Reichstag sich dem angeschlossen hatte, gatl vollzog sich am 18. Januar 1871 die Kaiserproklamation 1871 im Knigsschlosse zu Versailles.

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 265

1886 - Dresden : Höckner
nach der blutigen Niederlage der Schleswig-Holsteiner vor Frie- 6 dericia am 6. Juli der Waffenstillstand von Berlin zu Juli stnde (10. Juli), nach welchem Schleswig unter eine preuisch-dnische Regierungskommission gestellt und von schwedischen und preuischen Truppen besetzt wurde. e) Preuens Unionsversuche und der Sieg sterreichs. 1. Unter dem Eindrucke seiner Waffenerfolge der die 26 Revolution gewann Preußen (Radowitz) am 26. Mai zunchst Mai Sachsen und Hannover zu einem engeren Bunde, der Union (Dreiknigsbndnis), der im ganzen 21 Staaten beitraten und eine Versammlung der Erbkaiserlichen in Gotha am 26. Juni zustimmte. Da sterreich durch den Krieg in Ungarn gelhmt war, schien das Gelingen zu erleichtern. 2. Ohne das Ergebnis der Beratungen in Kremsier abzu- 4 warten, hatte Schwarzenberg am 4. Mrz 1849 eine Gesamt- Mrz staatsversassnng oktroyiert und den Reichstag am 7. Mrz aufgelst, dadurch aber jede Vershnung mit Ungarn abgeschnitten. Allerdings blieben hier zunchst die sterreicher im Vorteil, untersttzt durch die Erhebung der Rumnen, der Siebenbrger Sachsen und der Serben gegen die Magyaren, indem sie nach der Schlacht bei K.ap o ln a am 26. Febr. die Ungarn der die Thei drngten. Doch Bem verjagte die Kaiserlichen aus Siebenbrgen, Grgey warf sie durch den Sieg bei Gdll am 6. April nach der Leitha zurck. Darauf erklrte am 14. April der April Reichstag in Debreczin das Hans Lothringen fr entsetzt und proklamierte die ungarische Republik (Kossuth Prsident), worauf auch Ofen fiel. Ungarn war frei. Doch bereitwillig gewhrte Kaiser Nikolaus von Rußland die von Franz Joseph in Warschau erbetene Hilfe gegen die Revolution. Nach tapfer-ster Gegenwehr wurden die Ungarn von der bermacht erdrckt, ig Grgey am 13. August von Paskjewitsch zur Kapitulation Aug. bei Vilagos (unweit Arad) gezwungen, nur Komoru von Klapka bis Ende September behauptet. Mit der Vernichtung der ungarischen Verfassung verbanden sich harte Strafgerichte. 3. Siegreich der die Revolution trat nun sterreich den Unionsplnen Preuens entgegen und setzte zunchst durch, da der Reichsverweser die Centralgewalt an beide Gromchte der- gab (December 1849). Nun weigerten nicht nur Bayern und Dec. Wrttemberg den Beitritt zur Union, sondern Hannover und Sachsen (von Beust) traten sogar wieder aus (Februar und

7. Neue Zeit - S. 175

1892 - Berlin : Weidmann
Volksrepräsentation verlangt, als revolutionär bekämpfen. — Auch die für die deutsche Geschichte des Mittelalters begeisterte romantische Richtung bekämpft alle Reformen. 1814 3. Sept. Gesetz, betr. die allgemeine Verpflichtung zum Kriegs- dienst: Einteilung des Heeres in stehendes Heer, Landwehr 1. u. 2. Aufgebots und Landsturm. 1815 30. Apr. Einteilung des Staates in 10 Provinzen (später 8)1), Re- gierungsbezirke u. s. w. nach dem System der Verordn, v. 16. Dez. 1808 (s. o.) 22. Mai. Verordn, betr. die zu bildende Repräsentation des Volks: am 30. März 1817 eine Kommission des Staatsrats — u. a. Gneisenau, Humboldt, Savigny — ernannt zur Ausarbeitung einer Verfassung. 21. Nov. Landwehr-Ordnung. 1816 16. Mai. Regelung des Freiwilligenwesens. 1817 20. März. Der Staatsrat errichtet (aus 1) den Prinzen, 2) den höchsten Beamten, 3) Mitgliedern, die das Vertrauen des Königs beruft; er ist aufser Thätigkeit gekommen). 1817 30. Nov. Vom Ministerium des Innern ein besonderes Kultus- ministerium für geistliche, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unter Altenstein abgezweigt, der Preußen auf dem Gebiete des Schulwesens zum ersten Staat der Welt erhebt (Abiturientenreglement 1834: über 70 Gymnasien gegründet). 1817 Vereinigung der Universität Wittenberg mit Halle. 1818 Gründung der Universität Bonn (18. Okt.). 26. Mai. Gesetz über das Zollwesen: Aufhebung der Binnenzölle u. Verlegung der Zolllinien an die Grenzen des Staates; Besteuerung der Einfuhr zu Gunsten der inländischen Gewerbe. 1819 8. Febr. Steuerordnung: die Steuer auf Branntwein, Braumalz, Wein und Tabak eingeführt. 1820 30. Mai. Gesetze über Klassen-, Mahl- und Schlachtsteuer; Neuordnung der Gewerbesteuer. 1817 18. Okt. Das Wartburgfest erregt das Mifstrauen der Regierungen. Feier des 300jährigen Jubelfestes der Reformation am Tage der Schlacht von Leipzig seitens der akademischen Jugend Deutschlands, veranstaltet von der für Deutschlands Einheit und Freiheit begeisterten Jenaer Burschenschaft. Verbrennung von Schriften, welche die freiheitliche Bewegung bekämpfen, sowie von Symbolen des Rückschrittes (Zopf, Perücke, Korporalstock u. a.) durch einige Studenten nach der Festversammlung. 1817 30. u. 31. Okt. Die Union: in Preußen die reformierte Kirche mit der lutherischen auf‘Grund der Übereinstimmung im Wesen der Lehre’ zur evangelischen Kirche vereinigt. W iderstand leisten einige lutherische Geistlichen und Gemeinden, besonders gegen die 1822 entworfene und 1829 geänderte Agende, zu deren Einführung selbst Zwang angewendet wurde; daher in mehreren Provinzen Preußens separatistische Gemeinden. 1818 Fürstenkongrefs in Aachen: Frankreich erreicht die Zurückziehung derbesatzungstruppen und tritt der h. Alliance bei. 1) Ost- und Westpreufsen sowie Cleve-Berg und Niederrhein später vereinigt.

8. Neue Zeit - S. 191

1892 - Berlin : Weidmann
— 191 — einzudringen durch die Schlacht bei Beifort (15.—17. Jan.) vereitelt. Seine Armee, von Manteuffel umgangen, nach dem Kampf bei Pontarlier (1. Febr.) in die Schweiz gedrängt; Dijon wieder besetzt; 16. Febr.: Beifort kapituliert. 1871 (28. Jan.) Waffenstillstand (ausgenommen für den Südosten): Paris kapituliert. 18. Jan. König Wilhelm zum deutschen Kaiser auf einmütigen Wunsch der deutschen Fürsten in Versailles proklamiert. 10. Mai Friede zu Frankfurt a. M., von der in Bordeaux zusammengetretenen Nationalversammlung genehmigt. Eisais und Deutsch-Lothringen an Deutschland abgetreten; 5 Milliarden Kriegsentschädigung; ein Teil Frankreichs besetzt gehalten. 21. März Erster Deutscher Reichstag in Berlin eröffnet zur Beratung der Verfassung auf Grund der des Norddeutschen Bundes. 22. März Grf. Bismarck zum Fürsten erhoben. 9. Mai Die Reichsverfassung tritt in Kraft. — Sie setzt ein einen Bundesrat, gebildet aus Bevollmächtigten aller Regierungen, neben dem durch gleiches direktes und geheimes allgemeines Wahlrecht hervorgegangenen Reichstage. 1871—1888 Wilhelm I., deutscher Kaiser, hoch angesehen durch Einsicht und schlichte Gradheit und weiter beraten von dem Fürsten Bismarck als Reichskanzler, befestigt das Reich im Innern und ist der Hort des europäischen Friedens, obwohl er die Ansprüche des Papsttums in dem Kulturkampf zurückzuweisen hat und die steigende Mifsgunst Rufslands und aller Slaven auf die leitende Stellung Deutschlands nicht zu verhindern vermag; der Frieden wird gesichert durch Bündnisse mit Österreich (1879) und Italien (1881, Tripelalliance); der Sozialdemokratie wird 1881 die soziale Monarchie mit zeitgemäfsen Reformen entgegengestellt. 1871 (März — 28. Mai) Commune-Aufstand in Paris, als die Nationalversammlung aus Furcht vor Volksaufständen nach Versailles, nicht nach Paris übersiedelt (10. März) und durch ihre Zusammensetzung (Aristokraten, Gutsbesitzer, Geistliche) Furcht vor Herstellung der Monarchie erweckt. Einsetzung einer Arbeiter-Regierung: der Aufstand nach harten Kämpfen von Versailles aus unterdrückt. Thiers Präsident der Republik. Anlass die Entwaffnung der während der Belagerung errichteten socialdemokratischen (oder doch republikanischen) Pariser Nationalgarde. Umsturz der Vendome-Säule; die Tuilerien und andere Gebäude durch ‘Petroleurs’ angezündet. — Erschiefsung von Geiseln (darunter der Erzbischof von Paris),..die für das Leben gefangener Communards haften sollen. Über Thiers o. S. 179.

9. Neue Zeit - S. 181

1892 - Berlin : Weidmann
— 181 — 1848—1850 1848—1851 1848 29. Okt. Nov.-Dez. 9. Nov. 1849 3) Preulsen durch die Revolution vom 18. März konstitutionelle Monarchie. Volksversammlungen (z. B. in den Zelten) und Unruhen in Berlin seit dem 13. März, geschürt von fremden, besonders polnischen Agitatoren; 18. März Strafsenkampf trotz der vom König zugesagten Verfassung, welche der zum 2. April ein-berufene vereinigte Landtag entwerfen soll. Die siegreichen Truppen zurückgezogen. — 21. März: Aufruf des Königs an das preufsische Volk und die deutsche Nation mit Verheifsung volkstümlicher und freisinniger Institutionen für Deutschland. — April: Der vereinigte Landtag stellt die Grundlinien der Verfassung fest und entwirft das Wahlgesetz zur Nationalversammlung: diese eröffnet am 22. Mai; dennoch wiederholte Unruhen (Sturm des Zeughauses u. a.) Aufstand in Posen niedergeschlagen (Kapitulation v. Bardo, 9. Mai). 4) Erhebung Schleswig-Holsteins gegen Dänemark, das gegen alte Privilegien Schleswig von Holstein trennen und inkorporieren will; der Deutsche Bund tritt für Schleswig ein. 24. März: Einsetzung einer provisorischen Regierung (später Statthalterschaft). — 9. April: Sieg der Dänen über die Schleswig-Holsteiner bei Bau. — 12. April: Bundesbeschlufs zu Gunsten Schleswigs; Einrücken preufsischer d. i. Bundestruppen unter Wrangel in Jütland (Siege bei Schleswig und Düppel), aber infolge von Einmischung Englands, Rufslands und Schwedens Waffenstillstand zu Malmö (26. Aug. bis 26. März 1849). b) Die sog. Reaktion: Unterdrückung der revolutionären Bewegungen; feindlicher Gegensatz Preußens und Österreichs über die Neugestaltung Deutschlands. Wien von Fürst Windischgrätz erobert; der Frankfurter Abgeordnete Rob. Blum als Rebell erschossen. — Kais. Ferdinand I. (seit 1835, Sohn Franz’I.) dankt ab (2. Dec.); ihm folgt sein Neffe Franz Joseph. Wiederherstellung der Autorität des Staates in Preutsen durch das Ministerium Brandenburg-Manteuffel; Erlafs (Oktroyierung) einer Verfassung von Seiten des Königs (5. Dez.) unter Zusicherung einer Revision derselben durch die in ihr eingesetzten Kammern, nachdem die Nationalversammlung in Berlin wegen andauernder Unruhen nach Brandenburg verlegt (aufgelöst 5. Dez.) und ein gegen die Verlegung protestierender und Verweigerung der Steuern beschliefsender Teil mit Truppenaufgebot (von Gen. Wrangel) gesprengt ist; Belagerungszustand in Berlin. Das deutsche Parlament geht zu Grunde an dem Widerstande der wieder erstarkten Regierungen: nachdem Österreich gegen mehrere Punkte der in Beratung

10. Neue Zeit - S. 196

1892 - Berlin : Weidmann
— 1% — den europäischen Monarchen zu sichern und fährt auf dem Wege der Sozial reform fort. Daher 1888 Besuche in Petersburg, Stockholm, Kopenhagen (Juli), in Stuttgart, München, Wien, Rom und im ^ Vatikan (Sept.-Okt.); 1889 in London (Aug.), Dresden (Sept.), Monza, Athen, Konstantinopel (Okt.); 1890 in London u. a. 1890 Internationale Arbeiterschutzkonferenz in Berlin (März). 20. März Fürst Bismarck scheidet aus dem Amt: sein Nachfolger Gen. v. Caprivi.1) — Helgoland von England an Deutschland abgetreten gegen Grenzregulierungen in Ost-Afrika und Anerkennung des englischen Protektorats über die Insel Zanzibar (17. Juni). — Aufhebung des Sozialistengesetzes, obwohl die Sozialdemokratie bei der Reichstagswahl am 20. Febr. ca. x/5 aller Stimmen erhalten hat. 1891—92 Gegenseitige Handelsverträge zwischen Deutschland, Österreich, Italien, Belgien und der Schweiz. Niederlage der Engländer (Hicks-Pascha) umv. El-Obeid (Nov.), der Ägypter (Baker-Pascha) bei Tokar (unw. Suakim); Ch art um fällt 1885 (der Engländer Gordon f), ehe eine englische Expedition Ersatz bringt. — Der Mahdi "f" 1885, sein Nachfolger Abdullahi ist noch nicht unterworfen. 1885 Ostrumelien schliefst sich in einer Volkserhebung an Bulgarien an: Serbien, auf den Machtzuwachs Bulgariens eifersüchtig, verlangt die z. T. von Serben bewohnten westlichen Grenzgebiete Bulgariens und erklärt den Krieg, wird aber von Fürst Alexander bei Slawnitza (Sept.) geschlagen. Österreich hemmt weitere Fortschritte der Bulgaren. 1886 Alexander v. Bulgarien durch eine Militärverschwörung infolge russischer Intriguen vertrieben. Er kehrt zwar zurück, dankt aber der Feindschaft Rufslands gegenüber ab. Dennoch wehrt Bulgarien russischen Einflufs ab. 1887 Ferdinand von Sachsen-Coburg-Cohary,2) von der bulgarischen Sobranje zum Fürsten gewählt. Obwohl von keinem Staate bisher anerkannt, befestigt er trotz fortdauernder russischer Umtriebe die Unabhängigkeit Bulgariens mehr und mehr. 1891 Verbrüderung zwischen Rußland und Frankreich bei einem Besuch der französischen Flotte in Kronstadt (Juli): geheimes Bündnis zwischen beiden Staaten? *) Zum Grafen erhoben 1892 nach Annahme der Handelsverträge. 5) Enkel eines Prinzen Ferdinand v. S.-Coburg, der mit einer Fürstin Cohary vermählt war. Die Mutter des Fürsten F. ist Clementine von S.-Coburg-Cohary, die Tochter Ludwig Philipps (o. S. 178), welche Dank der reichen Geldmittel ihres Hauses (Orleans) die schwierige Stellung ihres Sohnes erleichtert. — Druck von G. Bernstein in Berlin.
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