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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 163

1886 - Berlin : Hofmann
§92. Jahr 1815. Napoleons Rückkehr. Waterloo. Neuordnung Europas. 163 sie die Heilung derselben ermöglicht. Er war eine Gottesgeißel wie Attila; aus den Trümmern seines Werkes wuchs neues Leben empor. — Die auf Deutschland bezüglichen hauptsächlichen Bestimmungen des Wiener Kongresses, der nach dem Sturze Napoleons wieder zusammentrat, waren folgende: Preußen und Österreich wurden hergestellt in ihrem früheren Umfange. Preußen mußte zwar von seinen früheren Besitzuugeu einige abtreten, z. B.- an Hannover Ostfriesland, was bei der maritimen Wichtigkeit dieses Laudes und der Treue seiner Bewohner besonders schmerzlich war; dafür erhielt es aber Ersatz in Schwedisch-Pommern und der Hälfte des Königreichs Sachsen, sowie in den Herzogtümern Jülich und Berg und den früheren Kurfürstentümern Trier und Köln. Österreich aber erhielt die Lombardei und Venetien, die illyrischen Provinzen, Tirol, Salzburg und Galizien. Das deutsche Kaiserreich wurde nicht wiederhergestellt: dafür aber schuf man den sogenannten Deutschen Bund — Buudesakte 8. Juni 1815; Wiener Schlußakte 15. Mai 1820. Derselbe bestand ans 39 souveränen Staaten, welche zur Ordnung ihrer gemeinsamen Angelegenheiten den sog. Bundestag zu Frankfurt a/M. unterhielten. Dieser deutsche Bund war wegen seiner Vielgestaltigkeit und der schwerfälligen Verfassung nicht imstande, den Wünschen der deutschen Nation nach Einheit und Macht auf die Dauer zu genügen. Auch trug er den Keim seines Unterganges in sich, da bei der gleichen Machtstellung Preußens und Österreichs zwischen diesen beiden Staaten sich ein Ringen um die Führung in Deutschland einstellen mußte, welches schließlich zum offenen Bruch und zu einer Neuordnung der deutschen Verhältnisse führte. Zunächst freilich war der Wunsch nach Frieden vorherrschend. Um denselben in ganz Europa aufrecht zu erhalten, schloffen Österreich, Rußland und Preußen noch im Jahre 1815 die sogenannte Heilige Allianz. Repetition. § 89. Die Erhebung Preußens geschieht besonders durch die Reformen zur Entfaltung der Volkskraft. Freiherr vom Stein: Aufhebung der bäuerlichen Hörigkeit, Selbstverwaltung der Städte. Nach seiner Entlassung (erzwungen von Napoleon) setzt sein Werk fort Hardenberg. — Reformen im Heerwesen: allgemeine Wehrpflicht, neue Ausbildung der Soldaten, Verbesserung des Offiziersstandes; Scharnhorst und Gneisenau. — Geistige Erhebung der Nation: Fichtes Reden an die deutsche Nation. Stiftung der Universität Berlin 11*

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 168

1886 - Berlin : Hofmann
168 Geschichte der neueren Zeit. Verfassungen versprochen worden. Diese Versprechungen aber wurden nicht allenthalben sogleich erfüllt, vielmehr machte sich seitens mancher Regierungen, besonders auch durch den Einfluß des österreichischen Ministerpräsidenten Metternich, das Bestreben geltend, die Zustände des unumschränkten Fürstentums zurückzuführen, den erwachten Freiheitstrieb der Nation wieder zu unterdrücken. Diese Bestrebungen nahmen oft eine sehr schroffe Form an und äußerten sich z. B. in der Bücherzensur, der Beschränkung der freien Lehre 1819 der Hochschulen re. (Karlsbader Beschlüsse 1819). Aber solche Maßnahmen hatten nur den Erfolg, daß der Wunsch nach Freiheit immer gewaltsamer hervorbrach, ja daß er oft sogar über das heilsame Maß hinaus und in republikanische Strebungen überging. Dies geschah besonders in den deutschen Revolutionen 1848 des Jahres 1848, die sich mit besonderer Wucht in Berlin und Wien vollzogen, und wenn sie auch über das Ziel hinausschössen, doch eine neue Ära freiheitlicher Entwicklung anbahnten. Nach und nach haben endlich die meisten deutschen Regierungen dem Wunsche des Volkes, besonders des gebildeten Mittelstandes, nachgegeben, und heute haben, mit Ausnahme der beiden Mecklenburg, alle Staaten des deutschen Reiches, wie dieses selbst, Verfassungen mit Volksvertretuug (Repräfentativ-Verfassuugeu). Diese Vertretung geht aus allgemeiner (direkter oder indirekter) Wahl des Volkes hervor. b) Ebenso mächtig als das Streben nach politischer Freiheit regte sich in der deutschen Nation der Wunsch nach Einigung aller deutschen Stämme zu einem Ganzen. Der Bundestag, auf dem sich bald die kleinlichen Interessen der Einzel-regierungen vordrängten, genügte diesem Wunsche nicht. Zumal wurde seine Erfüllung in Frage gestellt durch die Rivalität der beiden innerhalb des deutschen Bundes vereinigten Staaten Preußen und Österreich. Die deutsche Einheit konnte nur, das sahen alle Verständigen ein, durch Beseitigung dieses „Dualismus" hergestellt werden. Darum beschloß die im Jahre 1848 infolge der Februar-Revolution durch allgemeine Volkswahl zusammenberufene deutsche Nationalversammlung zu Frankfurt die Auflösung des Bundestages und die Wiederaufrichtung des deutschen Kaiserreichs mit Ausschluß Österreichs (der Präsident Heinrich von Gagern). Die erbliche deutsche Kaiserkrone wurde König 1840 Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen, der im Jahre 1840 seinem Vater Friedrich Wilhelm Iii. auf dem Throne gefolgt war, angeboten.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 169

1886 - Berlin : Hofmann
96. König Wilhelms Thronbesteigung. Berufung Bismarcks. Dänischer Krieg. 169 Derselbe schlug jedoch ihre Annahme aus. Damit war zunächst der Traum der deutschen Patrioten zerronnen. Gleichwohl ruhte auf Preußen die weltgeschichtliche Sendung, die Einheit und die Größe des deutschen Volkes herbeizuführen. Waren die Hoheuzollern schon im 17. und 18. Jahrhundert (der Große Kurfürst und Friedrich der Große) die Vorkämpfer nationalen Ruhmes gewesen, so hatte das große Jahr 1813 gezeigt, welch thatkräftiger Patriotismus in dem preußischen Herrscherhause und seinem Volke lebte. Nach dem Wiener Kongreß verfolgte die preußische Regierung die Politik, Deutschlands Einheit auf Grund der Einigung in wichtigen Lebensfragen allmählich anzubahnen. Zu diesem Eude errichtete König Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1833 den Zollverein, demnach und nach alle deutschen Staaten, 1833 mit Ausnahme von Österreich, beitraten und der die Kleinstaaterei zunächst auf wirtschaftlichem Gebiete beseitigte. § 96. König Wilhelms Thronbesteigung. Berufung Bismarcks. Der dänische Krieg. Nachdem nun Preußen diese Einheitspolitik zwar vorübergehend zu Anfang der fünfziger Jahre Österreich gegenüber aufgegeben (Vertrag zu Olrnütz!), nahm es dieselbe desto kräftiger wieder auf, als 1861 auf König Friedrich Wilhelm Iv. König 1861 Wilhelm I. folgte, welcher bald darauf (1862) den großen Staats- 1862 mann Otto von Bismarck-Schönhausen zum Ministerpräsidenten ernannte (geb. 1. April 1815). Beide Männer sahen ein, daß die Durchführung der deutschen Einheit nur im Widerstreit mit Österreich, welches beständigen Anspruch auf die Hegemonie erhob, möglich sei. Darum war des Königs erste Sorge, durch eine Reorganisation der preußischen Wehrkraft seinem Staate den Sieg über Österreich zu sichern. Unbeirrt durch das Widerstreben einer großen, mit diesem kostspieligen Unternehmen unzufriedenen Partei, fetzte die Regierung die Reform durch (Bismarcks mutiges Auftreten in der Konflikts -Periode; Kriegsminister von Roon). Österreich aber suchte die weitverbreitete Unzufriedenheit zur Stärkung seines Einflusses zu benutzen (Fürstenkongreß zu Frankfurt 1863), und vielleicht wäre 1863 der Krieg schon setzt ausgebrochen, wenn nicht eine andere Angelegenheit denselben hinausgeschoben hätte.

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 170

1886 - Berlin : Hofmann
170 Geschichte der neueren Zeit. 1864 Der dänische Krieg 1864. Die Schleswig - Holsteiner hatten schon in den Jahren 1848/49 für ihre Selbständigkeit gegenüber Dänemark gekämpft, welches die Herzogtümer dem Gesamtstaate widerrechtlich einverleiben wollte, und schon damals hatten die deutschen Staaten den Stammesbrüdern beigestanden, wenn auch ohne den gewünschten Erfolg. Als nun nach dem Tode Friedrichs Vii. der neue König Christian Ix. die Gesamtstaatsverfassung, gezwungen vom Volke, aufrecht erhalten wollte, und dem gegenüber Herzog Friedrich von Angustenburg sich zum Herzog von Schleswig-Holstein aufstellen ließ, erhoben sich die deutschen Großmächte Preußen und Österreich gemeinsam, um das Schicksal der Herzogtümer in ihre Hand zu nehmen. In dem Kriege, der rtuu ausbrach, wurden die Dänen besonders durch die Preußen, welche bei den Düppeler Schanzen und auf Alfen Wunder der Tapferkeit verrichteten, geschlagen und gezwungen, in dem Wiener Frieden sämtliche Ansprüche auf die Herzogtümer an Österreich und Preußen abzutreten. Aber in dieser gemeinsamen Aufgabe der zwei Großmächte lag der Keim des entscheidenden Zerwürfnisses. § 97. Der deutsche Krieg von 1866. Zunächst wurde in den Herzogtümern eine gemeinsame preußisch-österreichische Verwaltung eingesetzt. Da jedoch Österreich die Ansprüche des Herzogs von Angustenburg förderte, Preußen aber unmöglich dulden konnte, daß sich an seiner Nordgrenze ein neuer selbständiger Staat bildete, so wurde die Lage immer schwieriger. 1865 Zunächst wurde in dem Gasteiner Vertrage (1865) bestimmt, daß Holstein von Österreich, Schleswig aber von Preußen verwaltet werden sollte. Indes auch dieser Zustand war auf die Dauer-unhaltbar. Preußen suchte indessen eine Reform der Bundesverfassung durchzusetzen, darauf abzielend, Österreich aus dem Bunde auszuschließen; denn Bismarck sah ein, daß eine Einigung Deutschlands mit Österreick> nicht lebenskräftig sein würde. Als nun Österreich, um dies zu hintertreiben, in Schleswig-Holstein die Bestimmungen des Gasteiner Vertrages verletzte (Berufung der holsteinischen Stände; Überweisung der Angelegenheit an den Bund!), ließ König Wilhelm eine Armee unter General Mantensfel in Holstein einrücken. Der österreichische General zog sich zurück, seine Regierung aber setzte bei dem Bunde den Bundeskrieg gegen Preußen durch. Preußen erklärte nunmehr denbnnd für auf-

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 171

1886 - Berlin : Hofmann
§ 98. Der deutsch-franz. Krieg u. d. Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches. 171 gelöst, und der Krieg begann. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Staaten stand auf Österreichs Seite — ganz Süddeutschland, sowie Hannover, Sachsen, Kurhessen und Nassau. Aber durch die überraschendste Schnelligkeit und eine bewunderungswürdige Präzision der Bewegung gelang es den preußischen Truppen, in wenigen Wochen alle Feinde zu besiegen. Die Hannoveraner wurden durch die Schlacht bei Langensalza an der Verbindung mit den Bayern gehindert. In Böhmen bereiteten die siegreichen Kämpfe des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und des Prinzen Friedrich Karl den Hauptschlag vor. Nachdem König Wilhelm selbst, begleitet von seinem Generalstabschef, dem Grafen Moltke, den Oberbefehl übernommen, wurden die Österreicher in der großen Schlacht bei König - 3. Je grätz (3. Juli 1866) vollständig geschlagen. Dadurch war der 1*°l> Krieg entschieden. Siegreich drangen die preußischen Heere bis in die Nähe von Wien vor. — Auch iu Bayern und Hessen heftete sich der Sieg an die preußischen Fahnen. Endlich mußten Österreich und seine Verbündeten mit Preußen Frieden schließen; die Bedingungen waren, dank der vordenkenden Staatsweisheit König Wilhelms und seines Ministerpräsidenten, sehr maßvolle: geringe Geldentschädigungen und noch geringere Landabtretungen seitens Österreichs und der süddeutschen Staaten. — An Italien, das im Bündnis mit Preußen gewesen, aber unglücklich gekämpft hatte, trat Österreich Veuetien ab. Preußen aber erhielt Hannover, Kurhessen, Hessen-Homburg, Frankfurt, Nassau und Schleswig-Holstein, einen Machtzuwachs, durch den es immer mehr gekräftigt wurde zu seiner großen Aufgabe der Einigung Deutschlands. Alle norddeutschen Staaten traten nun unter Preußens Führung zu dem militärisch und wirtschaftlich festgeschlossenen Norddeutschen Bunde zusammen. Mit den süddeutschen Staaten wurde für den Fall gemeinsamer Gefahr ein Schutz- und Trutzbüudnis geschlossen. § 98. Der deutsch-französische Krieg und die Wiederausrichtung des Deutschen Reiches. Die wachsende Macht Preußens und die zunehmende Einigung Deutschlands war dem französischen Kaiser Napoleon Iii. und seinem zu krankhaftem Selbstbewußtfeiu überreizten Volke ein Dorn im Auge. Denn die Entstehung eines starken deutschen Reiches

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 174

1886 - Berlin : Hofmann
174 Geschichte der neueren Zeit. 1871 am 28. Januar. Es wurde nun zunächst ein Waffenstillstand geschlossen, welchem bald der Präliminarfriede zu Versailles folgte: Deutschland erhielt außer 5 Milliarden Kriegskostenentschädigung das ganze Elsaß, mit Ausnahme von Belfort, und den deutschen Teil von Lothringen mit Metz und Thionville. Dieser io.mai Frieden wurde am 10. Mai, nachdem der Marschall Mac Mahon die furchtbare Revolution der Kommune in Paris unterdrückt hatte, zu Frankfurt a/M. endgültig abgeschlossen. — So endete dieser Krieg mit der gänzlichen Niederwerfung Frankreichs. Aber das Blut unserer Krieger sollte die deutsche Einheit wiederherstellen. Vergessend alle frühere Zwietracht, boten die deutschen Stämme, voran der edle Bayernkönig Ludwig, dem König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an; am i8.San. 18. Jan. 1871 erfolgte im großen Glassaale des Schlosses zu Versailles die Kaiserproklamation. Seitdem bilden die deutschen Staaten mit Ausschluß Österreichs, das aber auch mit uns ausgesöhnt ist, eilten engen Bund, das Deutsche Reich; die Führung steht Preußen zu, dessen König im Falle des Kriegs den Oberbefehl über alle Heere führt; während das Volk durch direkte Wahl seine Vertreter in den Reichstag entsendet, sind die Regierungen vertreten in dem Bundesrate, dessen Vorsitz der Reichskanzler führt. — Seit dem großen Kriege ist der leitende Einfluß in Europa auf das Deutsche Reich übergegangen. Derselbe wird von dem Kaiser und den verbündeten Regierungen vor allen Dingen zur Erhaltung des europäischen Friedens ausgeübt, gemäß den Versprechungen der Thronrede, mit welcher der erste Reichstag ant 2i.märz21. März 1871 zu Berlin eröffnet wurde. Im Innern hat das junge Reich bisher mit ganzer Kraft an seinem Ausbau mtb seiner Festigung gearbeitet. Große Gefahren find seit jener Zeit zu Tage getreten, besonders solche, die durch die mißliche wirtschaftliche Lage des Volkes veranlaßt waren. Die auf den Umsturz der bestehenden Staatsordnung gerichteten Bestrebungen der Sozialdemokratie haben sogar zu verschiedenen Malen das Leben unseres Kaisers gefährdet; aber ihre Gefahren werden heute geringer, seit durch den Kaiser und den Fürsten Bismarck eine Politik umfassender Fürsorge für die arbeitende Bevölkerung aufgenommen ist. Auch der religiöse Friede, welcher in den siebziger Jahren durch deu Kampf zwischen Kirche und Staat schwer erschüttert war,

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 176

1886 - Berlin : Hofmann
176 Geschichte der neueren Zeit. die ihm von der deutschen Nationalversammlung zu Frankfurt angebotene Kaiserkrone ab. Gleichwohl ist Prenßen berufen, die Einheit Deutschlands herzustellen: König Wilhelm I. (seit 1861) und Otto von Bismarck (Ministerpräsident seit 1862); preußische Armeereform. Zerwürfnis Österreichs mit Preußen nach dem dänischen Kriege (1864), durch welchen Schleswig-Holstein den Dänen entrissen wurde. § 97. Der Krieg von 1866. Preußen löst den Bund auf, der auf Österreichs Antrag Krieg gegen Prenßen beschließt. Schlachten bei Langensalza und Königgrätz. Preußen siegt allenthalben. Frieden: Preußen annektiert Hannover, Kurhessen, Hessen-Homburg, Frankfurt, Nassau, Schleswig-Holstein. Gründung des Norddeutschen Bundes 1866. §98. Der deutsch-französische Krieg 1870 — 1871. König Wilhelm und Benedetti. Kriegserklärung Napoleons 19. Juli. Schlachten bei Weißenburg, Wörth, Spichern; bei Mars la Tour und Gravelotte. Einschließung von Straßburg und Metz. Die zum Entsatz der letzteren Stadt geschickte Armee wird in Sedan 2. September gefangen, mit ihr Napoleon. 4. September Frankreich Republik. 19. September Beginn der Belagerung von Paris. 28. September Straßburg kapituliert. 28. Oktober Metz kapituliert. Die französischen Entsatzarmeen werden geschlagen: a) Loirearmee (Kämpfe um Orleans und bei Le Mans), b) die Nordarmee (Schlachten bei Amiens und bei St. Quentin). Die von Suden gegen das Elsaß vordringende Armee Bonrbakis wird durch General Werder aufgehalten und endlich über die schweizerische Grenze geworfen. — Die Belagerung und Beschießung von Paris endet mit der Kapitulation der Hauptstadt 28. Januar 1871. Präliminarfriede zu Versailles: Elsaß-Lothringen deutsch; 5 Milliarden Kriegskostenentschädiguug. Der definitive Friede, nach Unterdrückung des Aufstandes der Kommune von Paris, zu Frankfurt a/M. geschlossen 10. Mai. 18. Januar 1871: König Wilhelm I. von Preußen wird zum deutschen Kaiser proklamiert, im Schloß zu Versailles (König Ludwig von Bayern). § 99. Die wichtigsten Ereignisse in den anßerdentschen Staaten. A. Frankreichs politisches Leben war durch die Revolution und die in ihrem Gefolge entstehende Gewaltherrschaft Napoleons völlig aus dem Gleichgewicht geraten und hat bis zum heutigen Tage die Stetigkeit der Entwickelung noch nicht wieder erlangen können. 1815 Mch hem Sturze Napoleons wurde das Geschlecht der Bourbonen 1s94 wieder auf den Thron erhoben (Ludwig Xviii. 1815—1824; Karl X. 1824 —1830). Da dieses sich jedoch ganz den 23e-bt§ strebnngen auf Znrückführnng absoluter Königsgewalt hingab und 1830 der letztgenannte König, unter welchem übrigens Algerien französisch wurde, sogar die Freiheit der Presse aufheben wollte (Juli-Ordonnanzen), brach 1830 die zweite, fog. Juli-Revolution aus.

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 181

1886 - Berlin : Hofmann
§ 99. Die wichtigsten Ereignisse in den außerdeutschen Staaten. 181 Kriege von 1866 zu teil, Rom aber, in welchem der Papst noch 1867 durch Napoleon Iii. verteidigt worden war, wurde während des deutsch-französischen Krieges von der italienischen Regierung besetzt und dem vereinigten Königreiche einverleibt. So endete die weltliche Herrschaft des Papstes, der sog. Kirchenstaat, nach mehr als tausendjährigem Bestände. H. Auch in Amerika haben sich in unserem Jahrhundert die Verhältnisse wesentlich geändert. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika führte die Frage der Abschaffung der Sklaverei eineu Abfall der südlichen Staaten von der Union herbei. Die Südstaaten (Sezessionisten, Kouföderierte) weigerten sich, in die Freilassung der Sklaven, welche von der nördlichen, vorzugsweis germanischen Bevölkerung verlangt wurde, zu willigem In dem darauf folgenden Bürgerkriege behielten, nach anfänglichen Mißerfolgen, die Nordstaaten uuter der Leitung des vortrefflichen Bundesprüsidenten Lincoln und des Generals Grant die Oberhand. Wenn auch im Jahre 1865 der wiedergewählte Lincoln er- 1865 mordet wurde, so ist doch seitdem sein Werk, die thatsächliche Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten, unangetastet geblieben. Im Jahre 1870 wurde den Negern auch das 1870 Stimmrecht verliehen. In wirtschaftlicher Beziehung nahmen die Vereinigten Staaten einen ungeheuren Aufschwung, und auch das geistige Leben entwickelt sich mehr und mehr. Wie das unterseeische Kabel (vgl. § 98) Amerika und Europa verbindet, so hat die Paeifie-Eiseubahu den fernen Westen mit dem Innern und dem Osten verbunden. In Zentral- und Südamerika haben sich die spanischen Kolonien zu verschiedenen Zeiten, bald einzeln bald mehrere vereinigt, gegen das Mutterland erhoben und sind zu selbständigen Staaten geworben. Mexiko wurde 1821 durch Jturbibe von spa- 1822 nischer Herrschaft befreit. Zunächst Kaisertum, ist es alsbald Republik geworben und, trotz der vorübergehenden Erhebung des unglücklichen Erzherzogs Maximilian von Österreichs zum Kaiser (vgl. oben S. 177), auch geblieben. Das portugiesische Brasilien trennte sich 1822 von Portugal und bildet seitdem ein selbständiges Kaisertum unter dem Hause Braganza (gegenwärtiger Kaiser der gelehrte Pedro Ii.). Aber die süd- und mittelamerikanischen Staaten sind noch fern von einem gesunden und stetigen Zustande, vielmehr von beständigen blutigen Parteikämpfen und auch gegenseitigen Anfeindungen heimgesucht.

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 141

1886 - Berlin : Hofmann
§ 81. Die Ursachen der französischen Revolution. 141 über den Holländern und Franzosen, immer mehr Land erwarben. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bestanden 13 Kolonien: Virginia, Maryland, Massachussets, Rhode-Jsland, New-Hampshire, Delaware, Connecticut, New-Jersey, New-Aork, Süd- und Nord-Carolina, Pennsylvanien, Georgien. Diese Kolonien waren rechtlich abhängig von England, doch gewannen sie immer mehr wirtschaftliche Selbständigkeit und zogen ans der Zusammengehörigkeit mit dem Mutterlande wenig Nutzen. Als nun England, durch einen Krieg mit Frankreich in Schulden geraten, sie ohne ihren Willen mit Steuern belegen wollte, verweigerten die Kolonien dieselben. England beschloß Gewalt anzuwenden. So begann der Unabhängigkeitskrieg, in welchem der große George Washington die amerikanischen Truppen befehligte. Nachdem dieser Feldherr ein neues Heer gebildet, mit demselben den Delaware überschritten und eine englische Abteilung znr Kapitulation bei Saratoga 1777 1777 gezwungen hatte; nachdem besonders Frankreich (Lasayette) für die Amerikaner Partei genommen (Sendung des Benjamin Franklin nach Paris), mußten endlich die Engländer in dem Frieden zu Versailles 1783 die Unabhängigkeit der Kolonien anerkennen. 1783 Diese thaten sich nun zu den Vereinigten Staaten zusammen. An ihrer Spitze stand fortan ein Präsident, dem mit dem Kongreß die Ordnung der gemeinsamen Angelegenheiten übertragen war. — Dieser glückliche Kampf eines freiheitsliebenden Volkes um seine Selbstbestimmung gegen verjährte Rechte machte in Europa, zumal in Frankreich, einen tiefen Eindruck auf alle Gebildeten. — Anmerkung. Verlor fo England im Westen an Einfluß, so erfuhr feine Macht doch im 18. Jahrhundert eine ungemeine Bereicherung durch die Erwerbungen in Indien. Durch geschickte Politik und kühne Kämpfe erwarben hier die im Dienste der ostindischen Kompagnie (vgl. § 58) stehenden Lord Elive und Warren Hastings den größten Teil des Reichs Mysore (Hyder Ali und Tippo Sahib). Durch die „Jndia-Bill" 1784 gewann der Staat den Haupteinfluß in Indien an Stelle der Kompagnie, und man spricht fortan von einem „Indo-britischen Reiche". § 81. Die Ursachen der französischen Revolution. Wie die religiöse Umgestaltung Europas von dem deutschen Volke ausging, so hat die Umwandlung im politischen Leben der

10. Alte Geschichte - S. 20

1886 - Berlin : Hofmann
n. Die Geschichte der Griechen. § 7. Geographische Übersicht. Einteilung der Geschichte. Die Griechen wohnten in dem südlichen Teile der Balkanhalbinsel. Ihre Eigenart und ihre Geschichte sind wesentlich bedingt und gebildet durch die Beschaffenheit des Landes: reichgegliederte Küsten mit vortrefflichen Häfen; überall Nähe des Meeres; dieses selbst verbindet durch seine hochentwickelte Inselwelt (Cykladen, Spo-raden) mit der kleinasiatischen Küste; reine, schöne Seeluft, heiterer Himmel, reichlicher Getreide- und Baumwuchs (Ölbaum). Die Teile sind von Süden nach Norden: Peloponnes, eine fast ganz vom Meere umfloffeue Halbinsel, verbunden mit Hellas oder Mittelgriechenland durch die Landenge von Korinth; nördlich von Hellas die beiden großen Landschaften T h ess ali en und Epirus. Diese Hanptteile zerfallen wieder in einzelne Landschaften, deren bemerkenswerteste sind: im Peloponnes: Arkadien, ein ziemlich abgeschlossenes Bergland, Elis, Argolis, Messenien, Lakonien, (Hauptstadt Sparta); in Hellas: Attika (Hauptstadt Athen). Böotien, Doris, Lokris. Von den Inseln sind die wichtigsten: Euböa, gegenüber der Küste von Attika, Salamis und Agina im saronischen Gols, Lemnos, Lesbos, Chiov, Samos, Rhodos, Kreta, Naxos, Paros, Andros im Ägäischen Meeie, Zakynthos, Jthaka, Kerkyra (Corfu) im Jonischen Meere. Das beherrschende Gebirge von Nord- und Mittelgriechenland ist der Pindus mit seinem System (Olymp) und seinen Ausläufern (Othrys, Öta): in dem Peloponnes merke man sich das arkadische Hochland (Kyllene) und die von Nordwesten nach Südosten streifenden Grenz-qebirge von Lakonien Taygetos und Parnon. , „ Man teilt die griechische Geschichte am besten m fünf Perioden: t „ I. Periode. ?— ca. 1100. Das Zeitalter der Heroen. Ii. Periode, ca. 1100—500 v. Chr. Von der Wanderung der Dorer bis zum Beginn der Perserkriege.
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