Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 419

1855 - Mainz : Kirchheim
419 Insel Elba und setzten den vertriebenen Ludwig Xviii., den Bru- der des Hingerichteten Ludwig Xvi., zum König von Frankreich ein. Doch Napoleon konnte sich mit seiner kleinen Herrschaft auf Elba nicht begnügen und machte einen Versuch, die verlorne Kaiserkrone wieder zu gewinnen. Am 1. März 1815 erschien er auf französi- schem Boden und wurde überall jubelnd empfangen. Alle Sol- daten gingen zu ihm über, .und so wurde es ihm möglich, daß er am 20. März seinen Einzug in Paris hielt, nachdem in der Nacht vorher der König Ludwig in schneller Flucht diese Stadt verlassen hatte. Der Schauplatz des neuen Kampfes waren nun die Nieder- lande. Bei Waterloo (Belle-Alliance) kam es zu einer furcht- baren Schlacht zwischen den Franzosen und den verbündeten Preußen und Engländern unter Blüchers und Wellingtons Befehlen. Hier bei Waterloo wurde die letzte Kraft Napoleons gebrochen und sein Heer gänzlich geschlagen. Ludwig Xviii. zog mit den Ver- bündeten am 10. Juli in Paris ein und bestieg wieder den franzö- sischen Thron. Napoleon aber wollte nach Amerika entfliehen, er- gab sich den Engländern und wurde auf die Insel St. Helena ver- bannt, wo er am 5. Mai 1821, 52 Jahre alt, starb. Im Jahre 1842 wurden seine sterblichen Ueberreste durch den Sohn des französischen Königs von St. Helena abgeholt und feierlich zu Paris in der Invalidenkirche begraben. Der heilige Bund, den nun Rußland, Oesterreich und Preußen mit einander schlossen, sollte die Ruhe in Europa erhalten. Die deutschen Fürsten schlossen aber unter sich den deutschen Bund zur äußeren und inneren Sicherheit der deutschen Staaten. Dieses geschah zu Wien am 8. Juni 1815; im November des folgenden Jahres schick- ten die Bundesmitglieder (ein Kaiser, sieben Könige, sechs Groß- herzoge, zehn Herzoge, eilf Fürsten und vier freie Städte) ihre Gesandten nach Frankfurt am Main, welche Stadt man zum Sitze der Bundesversammlung oder des Bundestages be- stimmt hatte. Die Gegenwart. Der Frieden, den Europa von 1815 an genoß, wurde zuerst in Frankreich, dem Mutterlande der Revolution, wieder ge- stört. Im Jahre 1830 brach wegen Verletzung der Verfassung in Frankreich die sogenannte Juli-Revolution aus. König Karl X. wurde vertrieben und der Herzog Louis Philipp von Orleans als König der Franzosen ausgerufen. Eine Folge dieser Empörung waren die Losreißung Belgiens von Holland und die Aufstände in Polen, Italien, Deutschland und der Schweiz, die aber bald unter- drückt wurden. Das Wohl des französischen Volkes wurde durch die Juli-Revolution nicht gefördert. Der neue König zeigte wenig Eifer für die Religion, die allein das Elend des Volkes zu entfer- nen fähig ist. Seine Habsucht machte ihn noch verhaßter, als sein 27 *

2. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

3. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 224

1883 - Leipzig : Kesselring
224 Neue Geschichte. 1850) zwischen Schwarzenberg und Manteuffel eine Vereinbarung abge-schloffen: Preußen bewilligte die Auflsung der Union und die Ordnung der kurhessischen, sowie der schleswig-holsteinischen Frage in sterreichischem Sinne; zugleich wurden fr Dresden weitere Konferenzen zur Erledigung der deut-schen Bundesangelegenheiten in Aussicht genommen. Ku^hessen. Nun brachten baierisch-sterreichische Truppen Knrhessen wieder unter die unumschrnkte Herrschaft des Kurfrsten. Schleswig- Nicht besser erging es den Schleswig-Holsteinern. Diese hatten ^en Bller Frieden (S. 222) nicht anerkannt und den Krieg gegen Dne-Idstedt. uiark fortgefhrt, waren aber bei Idstedt (24. und 25. Juli 1850), Mis-sunde (12. September) und Friedrichsstadt^ (4. Oktober) geschlagen worden. Jetzt rckte ein sterreichisches Korps der die Elbe, entwaffnete die Schleswig-Holsteiner und lieferte das Land dem Feind aus. Spter, London 8. Mai 1852, wurde durch das Londoner Protokoll festgesetzt, da in 1852. der ungeteilten dnischen Monarchie nach dem Tode Friedrich des Vii. der Thron an den Prinzen Christian von Glcks brg bergehen sollte. So war das hundertjhrige Recht der Herzogtmer mit einem Striche vernichtete Dresden Am 23. Dezember 1850 wurden die Konferenzen zu Dresden erff-185051. nct: man machte eine Reihe von Vorschlgen, aber alle fanden Widerspruch und schlielich blieb nichts brig, als zum Bundestag zurckzukehren, welchem unter dem 15. Mai 1851 auch Preußen wieder beitrat. 61. Rußland: der Krimkrieg 1853185(i. 1. Die Forderungen Rulands an die Pforte (Februar 1853). Die englische und franzsische Flotte in den Dardanellen. Die Russen in den Donanfrstentmern. Kriegserklrung der Pforte an Rußland, Oktober 1853. Zerstrung der trkischen Flotte bei Sinope, November. Kriegserklrung der Westmchte, Mrz 1854. Besetzung der Donaufrstentmer durch die sterreicher. Zug der Verbndeten gegen Sebastopol, September: Landung bei Eupatoria. Schlacht au der Alma. 2. Be-lagernng.,von Sebastopol 18541855. Balaklawa, Oktober; Jukermann, November. sterreich und Sardinien gegen Rußland. Tod Nikolaus des I., Mrz 1855. Alexander Ii. Tschernaja, August. Fall von Sebastopol, 8. September. 3. Eroberung von Kars, November. Friede zu Paris, Mrz 1856. Folgen des Krieges. 1. Whrend die meisten Staaten Europas durch die Revolution und die Kmpfe der Jahre 1848 und 1849 gelitten hatten, war Rußland Nikolaus i. von Erschtterungen unberhrt geblieben. Darum glaubte Nikolaus I. (S. 213), die Zeit gekommen, wo er, im Sinne Peter des Groen und Katharina der Ii. fortwirkend, die Trkei von Rußland abhngig machen knne. Die augenblickliche Lage der anderen europischen Staaten schien ein solches Unter-nehmen auch zu begnstigen. Das osmanische Reich selbst war in groe Schwche versunken; der Kaiser Nikolaus nannte den Sultan nur deu kranken Mann," dessen reiches Erbe in die rechten Hnde zu bringen sei. Frankreich2, wo sich Ludwig Napoleon eben das Diadem seines Onkels auf das Haupt gesetzt, hatte mit inneren Schwierigkeiten zu thun. sterreich war dem Zaren wegen der Untersttzung im ungarischen Kriege (S. 220 Anm. 5.) zu Dank 1 Idstedt, Dorf 7y2 km nrdlich von der Stadt Schleswig. -- Missunde, Dorf 10 km stlich von der Stadt Schleswig, an der Schlei. Friedrichsstadt, Stadt und Festung in dem Herzogtum Schleswig, an der Grenze von Schleswig und Holstein, an der Eider. 3 In Frankreich (S. 219) war im Dezember 1848 Ludwig Napoleon zum Prsidenten der Republik erwhlt worden. Am 2. Dezember 1852 ward er als Napoleon Iii. (S. 200 Anm. 2.) zum Kaiser proklamiert.

4. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 236

1883 - Leipzig : Kesselring
236 Neue Geschichte. Frankfurt a. M. (16. August bis 1. September 1863) und legte diesem seinen Reformplan vor, demzufolge sterreich an Deutschlands Spitze und Preußen so ziemlich auf eine Stufe mit Baiern gestellt werden sollte. König Wilhelm kam aber nicht zum Frstentag, und so scheiterte dieser Plan. Im Inneren Preuens dauerte indes der Konflikt" fort. Kam es auch zu keinem gewaltsamen Ausbruch, so war doch der Zustand ein nn-erquicklicher. Da ward wider Erwarten durch uere Verhltnisse ein Um-schwung herbeigefhrt, der Preußen eine andere Stellung gab und dadurch den inneren Frieden vermittelte. Ii. Der Krieg in Schleswig Holstein 1864, 1. Die Ursachen des Krieges. Exekution des Bundestages 1863. sterreich und Preußen gegen Dnemark. Friede zu Wien, Oktober 18b4. 2. Gasteiner Konvention, August 1865. Neue Zerwrfnisse 1866. 1. Am 15. November 1863 starb der König Friedrich Vii. von Dnemark, und nach dem Londoner Protokoll (S. 224) folgte ihm der Prinz von Glcksburg, Christian Ix Dieser unterzeichnete (18. November) den vom Kopenhagener Reichstag angenommenen Verfassungsentwurf, nach welchem Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde. Damit aber war dem deutschen Bund der Fehdehandschuh hingeworfen. Derselbe beschlo die Exekution und lie am 23. Dezember 1863 12 000 Sachsen und sterreich Hannoveraner in Holstein einrcken. sterreich und Preußen zogen es aber, u. Preußen, ^geachtet der gegenseitigen Eisersucht, schlielich vor, die Durchfhrung der ganzen Angelegenheit in eigene Hand zu nehmen. Diesem Machtspruch muten sich die Mittelstaaten und der Bundestag fgen. Da Dnemark die Forderung der beiden Kabinette, die Verfassung vom 18. November binnen 48 Stunden aufzuheben, ablehnte, so begann der Krieg. Am 1. Februar 1864 erfolgte der Einmarsch des sterreichisch-preuischeu Heeres in Schleswig. Schon am 5. Februar rumten die Dnen vor dem siegreichen Vordringen der Deutschen ihre erste Verteidigungslinie, das Dane-wer11, und zogen sich auf die zweite, die Dppeler Schanzen1, zurck. Am 18. April wurden diese von den Preußen gestrmt und somit war ganz Schleswig in den Hnden der Verbndeten. Jetzt versuchte England eine Vermittlung, indem es mit den europischen Gromchten eine Konferenz zu London erffnete (25. April). Dnemark zeigte sich aber unnachgiebig, und so ging die Konferenz (25. Juni) ohne Erfolg auseinander und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Bereits am 29. Juni eroberte ein preuisches Korps die Insel Alfen1. Gleichzeitig geriet auch die Halbinsel Itland bis zum nrdlichsten Kap in die Gewalt der Verbndeten und zuletzt (Mitte Juli) suberte das sterreichische Geschwader die westfrie-fischen Inseln (Sylt, Fhr1 2c.) von den dnischen Gewaltherren. Da endlich brach der Trotz der Dnen, und am 30. Oktober 1864 Friede wurde zu Wien der Friede unterzeichnet, in welchem der König von zu Dnemark seine Rechte auf die Herzogtmer Holstein, Schleswig und Lauen-Wien bitrg an den Kaiser von fterreich und den König von Preußen abtrat. 2. Nachdem sterreich und Preußen in den Besitz der Elbherzogtmer 1 Das Danewerk, eine Reihe Schanzen, in einer Lnge von 75 km, zwischen der Stadt Schleswig und Friedrichsstadt, S. 224 Anm. 1. Dpp eler Schanzen, S. 222 Anm. 1. Alfen, schleswigsche Insel an der Ostkste von Schleswig. Sylt und Fhr, schleswigsche Inseln an der Westkste von Schleswig.

5. Deutsche Geschichte - S. 210

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
210 in Strmen herab und machte die Wege grundlos. Von der Not gezwungen, trat der Herzog nach einigen Kmpfen Mimutig den Rckzug an. 'Es dauerte nicht lange, so hatten die Franzosen, die mit Begeisterung stritten, das ltnfe Rheinufer besetzt. Mainz, die strkste Festung des Reiches, ergab stch ihnen ohne Schwertstreich. Schon einen Tag nachher erschien eine Ab-teilnng Franzosen vor Sachsen hausen und verlangte Einla, obwohl Frankfurt mit der franzsischen Republik in tiefstem Frieden lebte. Tie Stadt war in keiner Weise auf eine Belagerung vorbereitet. Als der franzsische General Miene machte, sie zu beschieen, lie der Rat das Affentor ffnen, und die Franzosen hielten ihren Einzug. Schon am folgenden Tag erfuhren die Brger zu ihrem Schrecken, da sie eme Kriegssteuer von zwei Millionen Gulden zu zahlen htten. In edlem Wetteifer steuerte reich und arm bei, und nach kaum einer Woche war eine Million Gulden beisammen. Zur Zahlung der zweiten Million kam es nicht. Die Franzosen blieben nmlich nur sechs Wochen in Frankfurt. Da rckte Preußen und Hessen heran, um die Reichsstadt zu befreien. Am 2. Dezember, dem ersten Adventssonntag, versuchten diese, das Friedberger- und das Allerheiligentor zu erstrmen. Sie erlitten zunchst schwere Verluste und hatten keinen Erfolg. Da nahte Hilfe aus dem Innern der Stadt. Whrend die Brger selbst sich ruhig verhielten, rotteten sich die Handwerksburschen zusammen. Mit xten und Kntteln bewaffnet, zogen sie nach den beiden Toren, berwltigten die Franzosen und ffneten den Angreifern die Pforten. Als die Frankfurter aus den Gotteshusern herbeieilten, sahen sie, wie die Franzosen flchteten und die hessischen Dragoner hinter ihnen dreinsprengteu. Die Befreier wurden mit Jubel empfangen. Sie hatten 200 Mann, darunter den Fhrer, verloren. Zur Erinnerung an ihre Tapferkeit lie König Friedrich Wilhelm Ii., der nach dem Kampfe seinen Einzug in die Stadt hielt, das Hessendenkmal errichten. Der franzsische Anfhrer En st ine aber war der diese Niederlage sehr ergrimmt. Er berichtete nach Paris, die Frankfurter Brger htten sich mit 2000 Messern auf die Franzosen gestrzt. Eines dieser Messer sandte er mit; es war aber nichts andres als das Seitengewehr eines hessischen Soldaten. Die franzsische Regierung erkannte denn auch bald, da Eustiue gelogen hatte. Als im Jahre 1793 das Haupt Ludwigs Xvi. auf dem Schaffst fiel, ging ein Schrei des Entsetzens durch ganz Europa. England, Holland und Spanien ergriffen nun gleichfalls die Waffen, und es entbrannte ein Weltkrieg. Aber auch die Franzosen stellten gewaltige Massen ins Feld, die sich unter jugendlichen Fhrern trotz, schlechter. Kleider und Waffen mit Todesverachtung auf den Feind strzten^Dw M6^schwankte hin und her^Schon 1795 gab Preußen den Krieg auf und schlo mit Frankreich den Frieden zu Basel. Darin trat es seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer an Frankreich ab. Nach dem Frieden zu Basel dauerte der Krieg zwischen sterreich und Frank-reich noch fort. Seine Wogen wlzten sich abermals der Frankfurt. Im Juli 1796 besetzten die sterreicher die Stadt, die dann von den Franzosen beschossen x,^ ^ **+ /7/r

6. Deutsche Geschichte - S. 272

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
stolzen Stadt gebrochen. Am 28. Januar wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen, und am 1. Mrz zogen 30000 deutsche Soldaten in Paris ein. 9. Der Frankfurter Friede. 10. Mai 1871. Frankreich war vllig erschpft. Am 2. Mrz kam der Friede zustande, der am 10. Mai zu Frankfurt a. M. im Hotel zum Schwan unterzeichnet wurde. Die Franzosen zahlten fnf Milliarden Franken (4000 Millionen Mark) Kriegsentsch-dignng und traten Elsa-Lothringen ab. So endete der ruhmreiche Krieg, in welchem die Deutschen siegreich 16 Schlachten geschlagen und 150 Gefechte bestanden, fast 400000 Kriegsgefangene gemacht, der 7400 Geschtze und mehr als 100 Feldzeichen er-obert hatten. In unserm Vaterlande aber stieg aus Millionen Herzen ein freudiges Groer Gott, wir loben dich!" zum Himmel empor. 10. Das Deutsche Reich. Die schnste Frucht des Sieges aber war die Einigung Deutschlands. Durch Ludwig Ii. von Bayern boten die deutschen Fürsten dem König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an; auch eine Abordnung des Norddeutschen Reichstages erschien und bat ihn im Nameu des deutschen Volkes, die Kaiserwrde anzunehmen. Der König erklrte sich dazu bereit. Umgeben von den deutscheu Fürsten, wurde er am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Nach einem feierlichen Gottesdienste verlas König Wilhelm die Urkunde der die Grndung des neuen Deutschen Reiches und bergab dann dem Fürsten Bismarck seine Ansprache an das deutsche Volk." Darauf trat der Groherzog von Baden vor und rief mit lauter Stimme: Seine Majestt der Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Voll freudiger Begeisterung stimmte die Versammlung ein, während die Musik einsetzte: Heil Dir im Siegerkranz!" Auf den Schlachtfeldern war die deutsche Kaiserkrone geschmiedet worden. Unter dem Jubel der Bevlkerung hielt der neue Deutsche Kaiser seinen Einzug in Berlin, das nun die Hauptstadt des Deutschen Reiches wurde. Vor dem Denkmal Friedrich Wilhelmdlll. senkten sich die eroberten Feldzeichen. Die Enkel hatten sich ihrer Grovter ans den Freiheitskriegen wrdig gezeigt. Im Herbst 1883 wurde auf dem Niederwald zum Andenken an den glorreichen Krieg von 1870/71 und an die Aufrichtung des neuen Deutschen Reichs ein Nationaldenkmal enthllt.

7. Die Neuzeit - S. 341

1884 - Mainz : Kirchheim
Bonaparte, Oberbefehlshaber in Italien. 341 dem Konvente feindlichen Sektionen von Paris einen blutigen Sieg, und zur Belohnung dafür wurde er am 16. Oktober zum Divisiousgeueral und zehn Tage später zum Oberbefehlshaber der Armee des Juueru ernannt. In den Gesellschaften Barras' lernte er die Wittwe Beauharnais kennen. Er wnrde von heftiger Leidenschaft für die anmutige, geistreiche Kreolin ergriffen, welche die Hauptzierde jenes Kreises war, und am 9. März 1796 schloß er mit ihr die Civilehe. Schon nach zwölf Tagen aber verließ er seine juuge Gattiu und begab sich zu der Armee in Italien, über welche ihm schon vor seiner Vermählung der Oberbefehl übertragen war. Am 27. März traf er in Nizza ein, wo feit zwei Jahren fast beständig das Hauptquartier der „italienischen" Armee gewesen war. Das Heer der Österreicher und Piemontesen , welches ihm hier gegenüber stand, war dem feurigen weit überlegen. Die verbündete österreichisch-sardinische Macht zählte 57,000 Mann und 148 Geschütze. Bouaparte konnte derselben uur 45,000 Mann und 60 Kanonen entgegenstellen. Zwar hielt noch die 15,000 Mann starke sogenannte Alpenarmee unter Keller-mann die Eingänge zur Dauphine besetzt und bewachte das bereits von den Franzosen eroberte Savoyen, und außerdem standen zwei Reservedivifionen von zusammen 20,000 Mann in Nizza und in der Provence, aber diese beiden Armeen waren nicht von Bonaparte abhängig und er konnte auf sie nicht zählen. Überdies litten feine Soldaten am Nötigsten Mangel. Aber er wußte ihren Mut anzufeuern. „Soldaten," rief er ihnen zu, „ihr seid nackt und halb verhungert. Die Regierung verdankt euch viel, aber sie kann euch^nichts geben. Eure Geduld, euer Mut in dieser Felseuwüste^siud bewundernswert. Das verschafft euch aber keinen Ruhm. Ich Jüü[ euch in das fruchtbarste Land der Welt führen. Reiche Provinzen^ und ^roße^Städte werdet ihr erobern; ihr werdet Ruhm und Reichtum siudeu. Sollte es euch an Mut und Ausdauer fehlen?" Solche Worte zündeten. Alle fühlten sich ihm innig verbunden, vertranten unbedingt feiner Leitung; alle wußte der erst 27jährige Feldherr durch seine zuversichtliche Ruhe, durch seine Entschiedenheit, die doch mit dem freundlichsten Wesen gepaart war, unwiderstehlich an sich zu fesseln; selbst die älteren Generale beugten sich willig vor seinem überlegenen Geiste. Die Armee, welche Bonaparte befehligte, stand in dem li-gurifchen Küstenstriche bis Savonna hin und hatte den Kamm des Gebirges irttie. Er hatte den Plan , dasselbe an der niedrigsten Stelle, da wo sich die Apeninnen den Alpen anschließen,

8. Die neueste Zeit - S. 213

1886 - Mainz : Kirchheim
Der norddeutsche Bund. 213 Versammlung, welche, zuletzt auf vier Stimmen herabgesunken, zu Augsburg ihres Endes harrte, wurde ant 4. August 1866 durch den österreichischen Gesandten von Kübeck für aufgelöst erklärt. Am 17. August ward dem preußischen Abgeordnetenhause folgende königliche Botschaft verkündigt: „Die politsche Notwen- digkeit zwingt uns, den Regierungen des Königreichs Hannover, des Kurfürstentums Hessen und des Herzogtums Nassau, sowie der freien Stadt Frankfurt die Regierungsgewalt, deren sie durch das siegreiche Vordringen unserer Heere entkleidet find, nicht wieder zu übertragen, vielmehr jene Gebiete auf immer mit nuferer Monarchie zu vereinigen." Hierauf finb die genannten Ländergebiete durch Gesetze vom 20. September Preußen einverleibt worden. Dasselbe geschah am 12. Januar 1867 mit den Elbherzogtümern Schleswig-Holstein samt dem Herzogtum Lauenburg. Der preußische Staat erhielt durch diese neuen Erwerbungen nicht nur einen Zuwachs von 1300 Quadrat-meilen mit 41/2 Millionen Einwohnern, sondern auch ein abgerundetes zusammenhängendes Ländergebiet mit einem Küstenumfang , welcher der Entwickelung seiner Seemacht ungemein günstig war. Das war das Ergebnis eines fiebenwöchentlichen unseligen Bruderkrieges. Er hatte das Machtverhältnis Enropa's umgestaltet und namentlich die Entwickelung Deutschlands in neue Bahnen geleitet. Preußen erlangte die längst angestrebte Hegemonie in Deutschland. e) Gründung des norddeutschen Bundes. Nach wiederhergestelltem Friedensschritt Preußen zur Organisation des norddeutschen Bundes, der an die Stelle des beseitigten deutschen Bundes treten sollte. Im Anschluß an den bereits vorgelegten Entwurf (f. S. 205) wurden die deutschen Staaten nördlich des Mains zu einem Bündnisse eingeladen, zugleich sollten die Wahlen von Abgeordneten für das Parlament angeordnet werden. Infolge dessen traten zunächst ant 15. Dezember 1866 die Bevollmächtigten der norddeutschen Staaten in Berlin zusammen, um den von der preußischen Regierung vorgelegten Verfaffungsentwurf in Beratung zu Ziehen und anzunehmen. Nachdem dies geschehen, fanden ant 12. Februar 1867 die Wahlen — auf je 100,000 Einwohner e i n Abgeordneter — zum Reichstage statt. der ant 24. durch den König von Preußen eröffnet wurde. In 35 Sitzungen

9. Die neueste Zeit - S. 132

1886 - Mainz : Kirchheim
132 Österreich. Neuer Aufstand in Wien. Stephan, welcher sich durch feine Beziehungen zu der aufständischen Partei nicht wenig kompromittiert hatte, verließ nun Pest und legte fein Amt nieder. Koffnth trat als Diktator an die Spitze des Laudesverteidiguugsausfchuffes. Der Kaiser sandte nun den Feldmarfchall Grafen Samberg nach Pest, um dort die Herrfcherrechte des Saudesherrn zu wahren. Graf Samberg aber, welchen der ungarische Reichstag für „einen Feind der Konstitution" erklärte, ward schon am 28. September vom aufgehetzten Pöbel in Pest ermordet. Auf diese That, welche die ungarische Regierung ganz ungeahndet ließ, befahl der Kaiser Ferdinand dem Fürsten Winbifchgräs, alsbalb mit feinem Heere gegen die aufrührerischen Ungarn zu ziehen. Allein bi es ei- Auftrag konnte vorerst nicht ausgeführt werben, ba mau seiner und feines Heeres gerabe jetzt zu einer viel wichtigeren Mission benötigt war. Die Bürger und ©tubenteu von Wien nämlich hatten am 15. März vom Kaiser, wie uns bekannt, außer verschobenem anbei’em auch das Versprechen einer freisinnigen Verfassung ertrotzt und mit dem Entwurf biefer Verfassung würde der Graf Fiquelmont, der Nachfolger Metternichs, bereits am 25. April fertig. Allein der Entwurf, der in der That feine Mangelhaftigkeit an der Stirne trug, genügte den Wienern nicht und es kam bah er in Wien fast jeben Tag zu tumultuarifchen Katzenmusiken. Nun trat Graf Fiqnelmont ab , um dem Freiherrn von Pillersborf Platz zu machen, und biefer willigte eüblich am 15. Mai ein, bitrch einen konstituierenben Reichstag, den er bereit war, sofort einzuberufen, eine den Anforberungen der Neuzeit entsprechend Reichsverfaffung entwerfen zu lassen. Hierzu gab der durch das ewige Revoltieren der Wiener tief gebeugte Kaiser ebenfalls feine Einwilligung, allein schon 24 Stun-ben später, in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai verließ er in aller Stille mit seinem ganzen Hofe Wien und begab sich nach Innsbruck zu feinen getreuen Tyrolern, die ihn mit Jubel empfingen und bei benen er wieber frei aufatmen konnte. Man hatte geglaubt, daß die Wiener aus Bestürzung über feine Flucht zu ihrer früheren Soyalität zurückkehren würden, und in der That nahm auch die befitzenbe Klaffe hierzu einen Anlauf. Wie nun aber der Minister Pittersborf, hierauf sich ftützenb , es wagte, die afabemifche Segion für ausgelöst zu erklären und die Universität zu schließen , um der Schreckensherrschaft der Aula ein Ende zu machen , wiberfetzte sich die Stubentenfchaft mit den Waffen in der Hand und das Ende des kurzen Barrikabenkam-pfes war, daß das Ministerium die ganze Garnison aus Wien entfernen mußte. Nunmehr, Mitte Juni 1848, nahm ein aus l

10. Die neueste Zeit - S. 97

1886 - Mainz : Kirchheim
Das Hambacher Fest. Einschreiten des Bundestages. 97 klärung der Menschenrechte" aus der französischen Verfassung von 1789 zu Tausenden verbreitet. Die Regierung von S p ey er wollte anfangs die Abhaltung des Hambacher Festes verhindern; sie war jedoch schwach genug , mit Rücksicht ans die herrschende Aufregung das bereits erlassene Verbot zurückzunehmen. An dem bestimmten Tage versammelten sich zu Neustadt an 30,000 Menschen aus allen Gegenden des Rheinlandes und anderen deutschen Ländern und zogen unter Vorantragung von Fahnen in den deutschen Nationalfarben, schwarz, rot und gold, nach dem festlich geschmückten Berg schlosse. Siebenpfeifer und Wirt hielten Reden/ in welchen sie unumwunden die „republikanische Wiedergeburt Deutschlands" als das Ziel der Bewegung bezeichneten. Das „Hambacher Fest" steigerte die in der ganzen bayerischen Pfalz herrschenbe Gähruug in so hohem Grabe, daß jebe gesetzliche Orbnnng aufzuhören brohte. Große Schareu aufgeregter Bauern sammelten sich um die aufgepflanzten Freiheitsbäume, um den Worten der Sendboten der Bewegungspartei zu lauschen, welche ihnen die bei dem Hambacher Feste gehaltenen Reden auslegten. Um diesem Treiben, das auch auf die bayerischen Hauptlande zurückzuwirken begauu, ein Ende zu machen, sandte der König am 22. Juui 1832 deu Feldmarschall Fürsten Wrede mit außerordentlicher Vollmacht nach Rheinbayern und stellte bemselben eine angemessene Militärmacht zur Verfügung. Damit würde benn auch balb die Ruhe wieder hergestellt. Wirt und Siebeupfeifer würden verhaftet; die übrigen Wortführer der Revolution flohen nach Frankreich. Unterbessen hatten die Vorgänge in Rheinbayern auch beut Buubestage Veranlassung gegeben, znr Aufrechthaltung der be-steheubeu Orbuuug der Dinge allgemeine Maßregeln zu treffen. Nachdem bnrch einen am 28. Juni 1832 erlassenen Beschluß beu Stäubeversammlnngeu der Bunbesstaaten die Befugnis abgesprochen worben, an ihre Lanbesherren Forderungen zu stellen, mit welchen die Erfüllung der Bnnbespflichten und die Führung eines verfassungsmäßigen Regiments nicht vereinbar sei, und zur Durchsetzung berselbeu die Steueru zu verweigern, erfolgte am 5. Juli eine Reihe anberer Beschlüsse, bnrch welche die Preßfreiheit und das Vereinsrecht in den einzelnen Bunbesstaaten beschränkt, das Abhalten von Volksversammlungen und Volksfesten ohne eingeholte Erlaubnis von seiten der zustänbigen Be-hörben, sowie das Tragen revolutionärer Farben und das Auspflanzen von Freiheitsbäumen bei schwerer Strafe verboten und Hoffmann, Weltgeschichte rc. Iv. 7
   bis 10 von 13 weiter»  »»
13 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 13 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 5
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 5
26 1
27 0
28 7
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 5
35 4
36 1
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 36
1 76
2 30
3 24
4 30
5 22
6 15
7 10
8 96
9 166
10 6
11 64
12 13
13 10
14 12
15 25
16 84
17 192
18 8
19 68
20 12
21 106
22 8
23 136
24 36
25 9
26 5
27 7
28 18
29 55
30 3
31 80
32 13
33 10
34 41
35 10
36 20
37 5
38 47
39 23
40 11
41 61
42 10
43 18
44 49
45 26
46 19
47 23
48 50
49 22
50 103
51 65
52 19
53 4
54 13
55 19
56 11
57 6
58 4
59 23
60 185
61 48
62 34
63 31
64 45
65 19
66 7
67 23
68 33
69 8
70 134
71 61
72 22
73 4
74 34
75 12
76 15
77 65
78 10
79 19
80 4
81 3
82 45
83 14
84 40
85 57
86 11
87 9
88 6
89 7
90 2
91 7
92 140
93 8
94 33
95 30
96 35
97 14
98 72
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 4
8 1
9 11
10 0
11 1
12 1
13 1
14 0
15 0
16 2
17 2
18 0
19 1
20 0
21 3
22 0
23 0
24 0
25 1
26 2
27 0
28 1
29 1
30 0
31 0
32 0
33 5
34 0
35 5
36 0
37 0
38 0
39 11
40 1
41 1
42 0
43 3
44 0
45 0
46 2
47 2
48 1
49 1
50 5
51 1
52 3
53 0
54 1
55 2
56 0
57 0
58 1
59 8
60 1
61 3
62 3
63 3
64 0
65 3
66 0
67 9
68 1
69 0
70 0
71 2
72 1
73 9
74 0
75 1
76 0
77 1
78 0
79 2
80 1
81 12
82 6
83 1
84 1
85 0
86 0
87 0
88 6
89 0
90 0
91 1
92 0
93 1
94 0
95 0
96 1
97 0
98 3
99 1
100 7
101 0
102 4
103 7
104 0
105 0
106 1
107 0
108 0
109 0
110 30
111 5
112 2
113 0
114 0
115 0
116 2
117 2
118 1
119 0
120 5
121 2
122 3
123 0
124 3
125 2
126 0
127 1
128 0
129 1
130 0
131 4
132 0
133 0
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 1
140 11
141 3
142 1
143 3
144 0
145 2
146 1
147 0
148 1
149 0
150 1
151 3
152 0
153 0
154 4
155 2
156 5
157 4
158 1
159 1
160 0
161 1
162 0
163 1
164 3
165 0
166 2
167 11
168 1
169 3
170 4
171 2
172 0
173 4
174 1
175 1
176 3
177 1
178 2
179 2
180 3
181 2
182 7
183 7
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 2
192 0
193 0
194 2
195 1
196 3
197 9
198 3
199 1