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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 58

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 58 — den Bürgern auf 6 Jahre gewählt werden, haben über alle Gemeinde- angelegenheiten zu beraten, über die Ausgaben für die Verwaltung und über die Aufbringung von Gemeindesteuern zu beschließen. i) Geschichtliche Bedeutung. Frankfurt hat schon frühe zu den bedeutendsten Städten Deutschlands gezählt und in der deutschen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Viele denkwürdige Gebäude und Denkmäler legen Zeugnis von seiner großen, reichen Vergangen- heit ab. In der alren Pfalz, die an der Stelle des jetzigen Saalhofes stand, haben einst die karolingischen Kaiser Hos gehalten. Im ehr- würdigen Dome ist so mancher deutsche Kaiser gekrönt worden. Im altertümlichen Kaisersaal des Römers haben die deutschen Fürsten oft beim festlichen Krönnngsmahl gesessen. Im Bundespalais hielt von 1815—1866 der deutsche Bundestag seine Sitzungen ab, und in der Paulskirche tagte 1848 das deutsche Parlament. Jin Hotel zum Schwan wurde 1871 der Friede mit Frankreich geschlossen. Goethe, Deutsch- lands größter Dichter, ist hier geboren. Durch die Einverleibung in den preußischen Staat im Jahre 1866 ist zwar die alte Reichsstadt- Herrlichkeit verloren gegangen; doch hat Frankfurt seitdem einen un- geahnten Aufschwung genommen und gehört heute zu den größten und schönsten Städten des Deutschen Reiches. 2. Westfalen. 42. Westfalen breitet sich in der Gestalt eines Dreiecks zwischen der mittleren Weser und dem Unterrhein aus. Es umfaßt den westlichen Teil des Weserberglandes, das Münsterland und das Sauer- fand. In den beiden ersteren Gebieten bilden Ackerbau und Viehzucht, in dem letzeren Berg- bau und Industrie die Haupt- erwerbsquellen der Bevölke- rung. Die Provinz besteht aus 3 Regierungsbezirken: Münster, Minden und Arns berg. Die Hauptstadt ist Münster im Münsterlande, 90g00 Einw. In dem großen Saale des Rat- Hauses wurde 1648 der West- fälische Friede geschlossen, An den Wänden hängen noch die Bilder der Gesandten, die die Verhandlungen führten. Im Süden der Münsterer Bucht liegt in äußerst fruchtbarer Umgebung Loest (sp. Söst). Andere größere Städte hat das Münsterland, da die Industrie hier fehlt, nicht auszuweisen. An der Weser, in der Nähe der Westfälischen Pforte, Abb. 36. Die Provinz Westfalen.

2. Das Mittelalter - S. 147

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Merktafel. 147 12561273 In Deutschland das Interregnum; in Italien stirbt 1268 Konradin, der letzte Hohenstaufe./C X 1273 beendet Rudolf von Habsburg oas Interregnum; er grndet eine starke Hausmacht; Gegner Ottokar von Bhmen. 1291 Fall Akkons, Ende der Kreuzzugbewegung. 1309 Marienburg Hochmeistersitz des Deutschen Ritterordens. 1356 Karl Iv. verffentlicht die Goldene Bulle; sieben Kurfrsten. 14141418 Konzil zu Konstanz: Beseitigung der Kirchenspaltung. Hus als Ketzer verbrannt. 1415 Burggraf Friedrich von Nrnberg der Hohenzoller wird Kurfürst von Brandenburg. 1453 Die Trken erobern Konstantinopel. 1492 Columbus entdeckt Amerika. 1495 Der Ewige Landfriede; Reichskammergericht. tviederholungstaseln. I. Griechische Geschichte. 1800-1100 Die mykenische Zeit, durch Schliemann bekannt geworden, v. Chr. Prchtig ausgeschmckte Palste, wie sie Homer beschreibt. Knigsgrber mit Schtzen, Goldmasken. um 1100 Der Einbruch der Dorer in Griechenland. Vernichtung der mykenischen Kultur. Groe Verschiebungen Botier, Jonier; die Bewohner des Peloponnes. Im Anschlu daran Kolonisation der Inseln des gischen Meeres und der Ksten Kleinasiens, nachher auch Siciliens und Sditaliens. Die Griechen als Schler der gypter, der Babylonier, Affyrer und Phnicier,/ Sparta. Das dorische Herrenvolk in der Minderheit gegen Heloten und Periken. Nach der Lykurgischen Gesetz-gebung darum festes Zusammenhalten und kriegerische Tchtigkeit ntig, auf die das ganze Staatswesen zugeschnitten ist. Könige, Evhoren, Rat der Alten. Athen. Sagenhafter Tod des Knigs Kodrus. An Stelle des Knigs fortan Archonten. Drckende Herrschaft der Enpatriden. Abhilfe durch 594 Solan. Lastabschttelung, Verbot, Schuldner in die Sklaverei zu ver-kaufen. Anteil der brigen Brger an der Volksvertretung und an den Geschworenengerichten. Rat der Vierhundert. 560510 Tyrannis des Pisistratus und seiner Sohne. Erwerbung der Herrschaft durch Begnstigung des niederen Volkes. Aufschwung Athens: Wegbauten, Wasserleitung, Handel. Miwirtschaft der Shne und ihr Sturz. Dann 509 Die Demokratie des Kleisthenes. Rat derfnfhundert. Grere Anteilnahme des Volkes an der Staatsverwaltung. Scherbengericht.

3. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 35

1887 - Leipzig : Kesselring
Athen im Zeitalter des Perikles. 35 Areopags^, der aus gewesenen Archonten bestand, zu beschrnken und setzte darum den Antrag seines Freundes Ep h ialtes durch, da dem Areopag die Aufsicht der die Sitten der Brger und der den Staatsschatz entzogen werde. Darauf ging er noch weiter. Bisher hatten die rmeren Brger zwar das Recht gehabt, in den Volksversammlungen zu erscheinen, Staatsmter zu bekleiden und zu Gericht zu sitzen; durch Arbeiten aber waren sie daran verhindert worden. Perikles fhrte nun fr den Besuch der Volksversammlung und die Verwaltung des Richteramtes einen Sold ein und machte so die Teilnahme der Unbemittelten an den Staatsangelegenheiten mg-lich. berhaupt suchte er dem Volk Angenehmes zu bieten; darum veranstaltete er Festversammlungen, ffentliche Speisungen, feierliche Umzge und, um auch den rmeren den Besuch des Theaters zu ermglichen, die Verteilung von Geldspenden. Den Aufwand dazu deckte er teils aus der Bundeskasse, welche durch Die Bun-ihn (461) von der Insel Delos nach Athen verlegt worden war, teils aus deskasse den von den Persern erbeuteten Schtzen. Aus' gleichen Mitteln bestritt nach Athen er die herrlichen Bauten, welche er auffhrte. Gegen solche Neuerungen erhob sich die aristokratische Partei und namentlich Cimon. Perikles hatte sich aber bereits in der Volksgunst so befestigt, da Cimon verbannt wurde (S. 34). Erst als Perikles berzeugt war, da Cimon sich fern von den Staatsgeschften halten und sich mit der Leitung des Krieges begngen wolle, bewirkte er dessen Zurckberufung. Ii. Grte Blte von Kunst und Wissenschaft. Dichter, Geschichtsschreiber, Maler, Bildhauer und Redner. Baukunst. Thtigkeit und Reichtum der Brger. Athen, ein Abbild des Griechischen Lebens. Kunst und Wissenschaft in Athen erreichten unter Perikles den Gipfel-Punkt. Damals lebten die Trau er spie ldichter Aschylusf 456, Sopho- Dichter, kles y 406 und Euripides f 406, spter der Lustspieldichter Aristo-phones t 389. Neben diesen leuchteten die Geschichtsschreiber Hero-Geschichts-dot t 410, Thucydides t 400 und spter Fenophon -j- 356 hn-nnr schreibe?. Als Maler genossen Apollodor, Zeuxis und Parrhasius, als Bildhauermaler und Phidias und Polykletus groe Achtung. Auch die Beredsamkeit, Bildhauer, die Tochter republikanischer Verfassung, stand in groer Blte, und wurden die Redner Lysias 1- 374 und Jsokrates's 338 als mustergiltig angesehen. Redner. Perikles regte die Knstler an und wute durch seine Bauten, unter Baukunst, denen die Propylen, der Parthenon und das Odeon die wichtigsten waren, Baumeister, Bildner und Goldarbeiter, sowie die verschiedenen Handwerker in Thtigkeit zu setzen. Kaufleute und Schiffer hatten vollauf zu thun, die Rohstoffe herbeizuschaffen. Dadurch mehrte sich der Wohlstand der Staw. Whrend zu Solons Zeiten (594) ein Vermgen von sieben Talenten eine Seltenheit war, gab es unter Perikles viele Brger, welche 100 und noch mehr Talente besaen. Uberhaupt war Perikles darauf bedacht, die Macht, welche er besa, l Der Areopag war ursprnglich ein Gerichtshof fr Mord und Brand-stiftnng gewesen; Solon aber erhob ihn zu einer Aufsichtsbehrde des gesamten Staates, so da derselbe die Vollziehung der Gesetze, die Abstimmung in der Volks-Versammlung, das Gebaren mit dem Staatsschatz nrtd die Gesittung der Brger zu berwachen hatte; durch Annahme des Antrags von Ephial tes (nicht zu verwechseln mit dem Verrter bei Thermopyl) ward er wieder ans die richterliche Thtigkeit beschrnkt. 3 *

4. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 288

1887 - Leipzig : Kesselring
288 Neue Geschichte. Philo- Auf dem Gebiete der Philosophie waren es nach Kant (<& 213) lophen. Fichte f 1814, Herbart f 1841, Schelling f 1854 und Heael + 1831 welche dem deutschen Volk den ersten Rang in dieser Wissenschaft sicherten Altertums- Unsere Kenntnisse m der Altertumskunde haben eine groe Bekunde. retcherung erfahren durch die Ausgrabungen, die man auf historischen Sttten vorgenommen hat. Wir nennen hier auer den bereits oben (S. 7) erwhnten Botta und Layard noch die Namen Lepsius (i 1884) und Schliemann (geb. 1822). W U J In der klassischen Philologie haben neben anderen Nationen die Deutschen (Gottfried Hermann f 1848, Otfried Mller i 1840 Thiersck 1* 1860, Lobeck "j" 1860, Bckh y 1867, Ritschl f 1876, Georg Eurtius t 1885 u. a. mehr) ihren alten Ruhm bewhrt. Daneben ist in neuerer Zeit besonders durch die Gebrder Jakob Grimm f 1863 und Wilhelm Grimm t 1859, durch Lachmann f 1851, Simrock f 1876, Wackernaqel +. 1869 u. a. die Erforschung der deutschen Sprache und ihrer geschicht-lichen Entwicklung mit hervorragendem Erfolg bearbeitet worden. Auch auf dem Gebiete der Baukunst, der Bildhauerei, Malerei und Musik hat das 19. Jahrhundert Bedeutendes geleistet. Baukunst . viele mittelalterliche Bauten, die teils verfallen, teils unvollendet geblieben waren, sind stilgem restauriert worden, daneben viele neue im klassischen Stile der Gotik oder der Renaissance erstanden. Gewaltige Riesenbauten, hauptschlich der Frderung des Verkehrs dienend, sind ange-legt worden, deren Ausfhrung man frher fr unmglich gehalten htte. Wir nennen davon die Pacific-Eisenbahn \ die Laguuenberbrckung bei Venedig x, den Suezkanal den St. Gotthardtunneldie Hngebrcke, welche New-York mit Brooklin1 verbindet u. s. w. Unter den deutschen Bau-meistern der Neuzeit sind Schinkel y 1841, der Erbauer des Berliner Museums, v. Klenze y 1864, dem Mnchen eine Reihe der herrlichsten Prachtbauten, namentlich die Glyptothek (Sammlung von Skulpturen) und Pinakothek (Gemldesammlung), verdankt, dann Semper y 1879 und Heidelosf f 1865 die berhmtesten. Bildhauerei. on Bildhauern der neuesten Zeit verdienen der Italiener Canova t 1822, der Dne Thorwaldsen f 1844, der Franzose David f 1856, der Englnder Flaxman f 1826, die Deutschen Dannecker in Stuttgart f 1841, Rauch y 1857, Schadow f 1850 und Friedrich Tieck (Bruder des Dichters) in Berlin f 1851, Schwanthaler in Mnchen y 1848, Rietschel f 1861 und Schilling in Dresden, geb. 1828, besondere Erwhnung. Malerei. Die deutschen Maler Cornelius f 1867 und sein Schler Kaulbach 1 Die Pa cific-Eisenb ah n geht von New-Iork der Chicago nach S. Fran-cisco am Stillen (pacific) Ozean und wurde von 1863 bis 1869 erbaut. Dieselbe hat eine Lnge von 5315 Kilometer, die man in 61/2 Tag durchfhrt. Seit der Vollendung dieser Linie sind noch fnf andere Pacificbahnen," die in verschiedenen Richtungen den Osten und Westen Nordamerikas verbinden, erbaut worden. Die Lagunenbrcke, 1845 vollendet, hat eine Ausdehnung von 4 Kilometern und ist die lngste Brcke der Welt. - Der Suezkanal (S. 258) ist Is1/, Kilometer lang. Der St. Gotthardtunnel, 18721882 erbaut, ist 15 Kilometer lang und zur Zeit der lngste Tunnel; seine Kosten betragen 182 Millionen Mark. Brooklin, Nachbarstadt von New-Aork. Die Verbindungsbrcke, 1883 vollendet, ist die grte Kettenbrcke der Erde; sie mit 18251/2 Meter und liegt 40 Meter der dem Meeresspiegel.

5. Geschichte der Griechen und Römer - S. 37

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. 37 figuren lebenswahr dargestellt haben und diese lebenswahren Einzel-gestalten zubewegten Gruppen zu vereinigen vermochten. Da ihnen das nicht angeflogen ist, lehrt ein Vergleich der im Anhang nebeneinandergestellten Bildwerke. Wir sehen, mit welcher Plumpheit sie anfingen und bis zu welcher Vollkommenheit sie sich emporarbeiteten Die Knste bedrfen zu ihrer Frderung Geld. Nun nahmen nach den Perserkriegen viele griechische Städte einen gewaltigen Wirt-schaftlichen Aufschwung. Sie fhlten auch Dankbarkeit gegen die Götter, deren Hilfe sie die Siege der die Feinde zuschrieben. Darum errichteten sie ihnen prchtige Tempel und lieen diese mit herrlichen Bildwerken ausschmcken. So entstanden auch die groartigen Tempel-bauten zu Olympia und zu Delphi. 4. Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. Nach dem Willen des Perikles sollte seine Vaterstadt die mchtigste, reichste und schnste Stadt der Welt sein. Wer damals in den Pirus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Tausende von Menschen waren mit dem Ein- und Ausladen beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Aber der diesem Treiben herrschte der Geist hoher Ordnung. Am Kai erhoben sich ge-waltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder aufgespeichert wurden. Der Pirus war eine schne Stadt mit seinen groartigen Gebuden und breiten, geraden Straen, die sich rechtwinklig schnitten. beraus lebhaft war der Verkehr, der sich innerhalb der Langen Mauern zwischen den Hfen und der Oberstadt vollzog. Groe Mengen fremden Getreides waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin gebracht. Die Erzeugnisse des athenischen Gewerbefleies, besonders Ton- und Metallwaren, wanderten hafenwrts; denn Athen war auch eine groe Fabrikstadt geworden. Die Oberstadt selbst erschien nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen waren meist eng und winkelig, die Privat-Huser grtenteils unansehlich. Sie hatten nach der Strae zu keine Fenster, wohl aber hufig einen offenen Vorraum, der als Laden oder Werkstatt diente. An den Straenecken standen Marmorfulen mit dem Kopfe des Gottes Hermes, darum Hermen genannt; er war ja der Gott des Verkehrs. Zahlreich und prchtig dagegen waren die ffentlichen Ge-bnde: das Rathaus, wo stets Hunderte ein- und ausgingen, die ver-

6. Bd. 6 - S. 341

1845 - Leipzig : Kollmann
— 341 — die ligurische Republik zu bedrohen. Doch kaum war der Gene- ral Ioubert in Piemont eingerückt, als Karl Emanuel eine von dem französischen General Elauzcl aufgesetzte Acte Unterzeichnete, wodurch er der Ausübung seiner königlichen Macht entsagte und seinen Unterthanen anbefahl, der provisorischen Regierung, die der französische General einfttzen werde, zu gehorchen. In einer dunklen Negennacht ging Karl Emanuel mit seiner Familie aus dem Palaste seiner Vater, den er nicht wieder sehen sollte. Aus Gewissenhaftigkeit ließ er die Diamanten der Krone, alles Sil- becwerk und 700,000 Livres in Golde zurück. General Ioubert besetzte die Hauptstadt Turin und ganz Italien war in der Hand der Franzosen, als der neue Feldzug eröffnet ward. Der Nastadter Eongreß war inzwischen noch immer versam- melt. Am 6. December 1793 übergaben die französischen Bevoll- mächtigten ihr auf Abtretung des linken Rheinufers gestelltes Ultimatum. Sie fügten die Drohung hinzu, Rastadt zu verlas- sen, falls dasselbe nicht innerhalb sechs Tagen angenommen würde. Da die Mehrzahl der Gesandten in die Geheimnisse der großen Cabinette nicht eingeweiht war und sich bestürmt sah von einer Masse von Fürsten und Bevollmächtigten, die Frankreich ent- weder cingeschreckt, oder für sich gewonnen hatte, so nahm sie das Ultimatum an; Oesterreich, Sachsen und Hannover stimm- ten allein dagegen. Im Januar 1799 erklärten die französischen Bevollmächtigten, daß ihre Republik es als eine Feindseligkeit von Seiten des Reichs ansehen werde, wenn dasselbe den Marsch der russischen Truppen nicht hemme. Dem Kaiser aber setzte das Dircctorium einen kurzen Termin, den Rückmarsch der feindlichen Heere zu bewerkstelligen. Als Oesterreich, zum Kriege entschlos- sen, einer bestimmten Antwort so lange auswich, bis alle seine Maßregeln getroffen waren, brachen am 1. März Iourdan und Bernadotte über den Rhein, und das Directorium erklärte am 12. Krieg gegen Oesterreich und den Großhcrzog von Toscana, Bruder des Kaisers. Gleichwohl dauerte der Con- greß noch bis zum 7. April fort, wo der Graf von Metternich ihn förmlich auflöste und dessen sämmtliche Verhandlungen annul- lirte. — Der 28. April ward ein denkwürdiger Tag in den Jahr- büchern der neueren Geschichte. Die französischen Bevollmäch- tigten erhielten am Abende dieses Tages von dem Commandan- tcn der in der Nähe stehenden österreichischen Truppen die Wei-

7. Bd. 6 - S. 56

1845 - Leipzig : Kollmann
zösischen Hof, wo sich die amerikanischen Congreßdeputirten, Adams, Franklin, Gay und Lawrens befanden, und schon am 30. November 1782 wurden die provisorischen Friedens- präliminarien mit den vereinigten Staaten unterzeichnet, worin ihre Unabhängigkeit anerkannt und ihnen ein Theil von Kanada und Neu-Schottland, nebst der Theilnahme am Pelzhandel zugcstanden ward. Mehrere indianische Stämme, die bisher den Engländern unterworfen waren, kamen dadurch unter die Schutz- herrschaft der vereinigten Staaten. Den 20. Januar 1783 wur- den auch die Friedenspräliminarien zwischen Großbritannien und Frankreich abgeschloffen. Spanien machte Anfangs die größte Schwierigkeit, indem es Gibraltar durchaus verlangte Endlich redoch gab es seine Forderung auf und nahm Ost-Florida dafür als Entschädigung an, indem es zugleich das eroberte West-Florida und Minorka behielt. Frankreich erhielt ver- schiedene Besitzungen in beiden Indien. England erklärte alle Stipulationen wegen des Hafens in Dünkirchen seit dem Utrcchter Frieden für null und nichtig. Diese Präliminarien wurden am 2. und 3. September 1783 in einen festen Friedens- schluß verwandelt und zu Versailles von allen theilnehmcnden Machten der Definitiv -Tractat unterzeichnet. So war endlich das große, in den Jahrbüchern der Mensch- heit ewig denkwürdige Werk der Befreiung Nordamerika's voll- endet. Die feierliche Anerkennung der Rechte des Volks erfüllte die neue Welt mit ruhiger, nichts weniger als ausgelaffener Freude, und die desfallsigen Erklärungen der europäischen Mächte im Frieden zu Versailles erschienen in diesem von Freiheitssinn erfüllten Lande, wo die Unabhängigkeit schon seit langen Jahren factisch geherrscht hatte, als eine fast unnütze Sanction.

8. Bd. 7 - S. 138

1845 - Leipzig : Kollmann
— 138 — größer das Interesse war, welches man an dieser Begebenheit nahm, desto begieriger wünschte man zu erfahren, welchen Eindruck es auf die türkische Regierung machen würde. Früher, als der Sul- tan, waren die Gesandten der ^verbündeten Machte durch die Admi-> rale von dem Hergange unterrichtet (28. October); sie ließen je- doch nichts davon verlautbaren. Am Abende des ersten Novembers trafen die ersten Berichte von dem, was sich in Navarin ereignet hatte, im Serail ein, und Mahmud gerieth darüber in die heftigste Bewegung, so daß zwölf Stunden lang Niemand es wagte, sich ihm mit Anfragen, was nun geschehen solle, zu nahern. Der österreichische Internuntius von Ottenfels, dem die Kunde zu gleicher Zeit zugekommen war, beschickte sogleich den Neis-Effendi, um ihn «aif'ö Dringendste zu bitten, doch Alles, was in seinen Kraft ten stände, zu thun, um eine übereilte Maßregel des Sultans zu verhindern. Der preußische Gesandte that das Nämliche. Dies blieb nun auch nicht ohne Wirkung; denn wäre Mahmud seinen ersten furchtbaren Aufwallungen gefolgt, so hatten gewiß Ströme von Christenblut in Constantinopel fließen müssen. Durch Ottenfels fernere, unablässige Bemühungen ward die Unterhandlung mit den Gesandten wieder angeknüpft; allein das Ergebniß aller Besprechungen und Beschickungen war, daß die Pforte am 9. November eine Note übergab, worin sie erklärte: „daß vor jeder Friedensunterbandlung, und als erste unerläßliche Bedingung derselben, die drei Machte den Vertrag vom 6. Juli annulliren und jeder direeten Dazwischenkunft in den Angelegen- heiten der Türkei mit Griechenland entsagen müßten; daß ferner die drei Machte der Pforte eine öffentliche und feierliche Genug- thuung wegen des Friedensbruches und der Schmach geben sollten, die sie der türkischen Flagge bei Navarin zugefügt, und endlich, daß die Mächte sich verbindlich machen müßten, die Pforte vollständig für den Verlust bei Navarin zu entschädigen." Wiewohl die Ge- sandten ans diese Note eine abweisende Antwort gaben, so dauerten die Unterhandlungen dennoch bis gegen Ende Novembers fort. End- lich jedoch überzeugt von der Vergeblichkeit aller ihrer Bemühungen, um befriedigendere Zugeständnisse zu erhalten, forderten sie am 28. November ihre Pässe, und ihre Abreise erfolgte wirklich am 8. De- cember, nachdem sie dem Gesandten der Niederlande die Angelegen- heiten der Unterthanen ihrer Nation empfohlen hatten.

9. Bd. 4 - S. 157

1845 - Leipzig : Kollmann
157 als der große Brand von London die geängsteten Menschen noch einmal aufschreckte, großes Unglück anrich- 4ete, aber auch wohl zugleich jede Spur der Pest auf ein- mal vernichtete» Der große Brauch iu London. Nachdem die Stadt London im Jahre 1665 so sehr durch die Pest gelitten, ereignete sich im folgenden Jahre daselbst ein neues fürchterliches Unglück, das in der Geschichte unter dem Namen des großen Bra ndes von London ausgezeichnet ist. Am 2. September brach nicht weit von der Londonbrücke Feuer aus, welches mit solcher Schnelligkeit um sich griff, daß alle Anstrengungen, es zu löschen, fruchtlos waren, bis ein sehr beträchtlicher Theil der Stadt in Asche lag. Das Tagebuch eines Augenzeugen, John Evelyn's, erzählt dies schreckliche Ereigniß folgendermaßen: „Den 3. September. Das gestern Abends um io Uhr in Fish stre et ausgcbrochene Feuer brennt noch unaufhaltsam fort. Heute Nachmittags nahm ich einen Fiacker und fuhr mit meiner Frau und meinem Sohne nach Bankside in Southwark (so beißt der südlich von der Themse liegende Theil Londons). Welch ein gräßliches Schauspiel! Die ganze City (die eigentliche innere Stadt) an der Wasserseite stand in Flammen, Alles von der Londonbrücke an bis Cheapside hinauf und bis an die Th ree C ran es hinunter. Diesen Abend bin ich zu Fuße nach demsel- den Orte gewesen. Eine furchtbare Nacht; zehn Meilen in der Ltunde hell wie der Tag! Das trockene Wetter und der Ostwind fördern die Verwüstung. Von St. Pauls, Cheapside, Cornhill, Gracechurchstrcct, Fenchurch street und To- werstreet entlang bis Bamard's Castle war ein Fcucr- meer. Die Feuersbrunst hat so schnell um sich gegriffen und ist

10. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.
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