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1. Geographie von Mitteleuropa - S. 16

1912 - Regensburg : Manz
16 Das Deutsche Reich. Alpenseen und zieht viele Besucher an seine Ufer. Hochragende Berge umschließen ihn und spiegeln sich in seinen kristallhellen, grünen Wassern. Nahe dabei liegt in herrlicher Alpengegend Berchtesgaden. Östlich von diesem Marktflecken ist ein großes Steinsalzbergwerk. Die hier gewonnene Salzsole wird nach Berchtesgaden, Reichen hall, einem stark besuchten Kurort, und nach Rosenheim geleitet und dort versotten. 2. Das Alpenvorland. 1. Das Bayerische Alpenvorland oder die Schwäbisch-Baye- rische Hochebene, ein ausgedehntes, von diluvialen und alluvialen Ablagerungen überdecktes Gebiet, senkt sich vom Fuße der Alpen all- mählich zur Donau, vou 700 m bis unter 400 m, herab und ist die höchste Ebene Deutschlands. Nur stellenweise wird der Blick von Hügelzügen oder größeren Erhebungen (Auerberg, Peißenberg) einge- engt, meist schweift er ungehindert bis zur hohen Alpenkette. Die Gegend um München und das Lechfeld sind so eben wie eine Tafel. Im mittleren Teil der Ebene finden sich an Stelle einstiger seichter Wasser- flächen ausgedehnte Moosstrecken, wie das Dachauer Moos, das Er- dinger-, das Donaumoos, das Donauried. Diesem Moosgürtel in der Mitte und im Norden entspricht im Süden eine Zone mittelgroßer Seen, wie Ammersee, Starnberger See, Chiemsee, welche meist von waldbedecktem Hügelland umsäumt sind und einen Blick auf die freundlich herüber grüßenden Alpen gewähren. Die größeren, meist auch länglichen Seen verdanken ihren Ursprung der aushöhlen- den Kraft der Gletscher und ihrer Schmelzwasser (bei ihrem Rückzug). Dahin weisen auch die zahlreich zerstreut umherliegenden größeren und kleineren Felsblöcke, sogenannte erratische (erro) Blöcke oder Findlinge, die um so häufiger werden, je weiter man nach Süden kommt. Am besuchtesten von diesen Seen ist der in der Nähe der Haupt- stadt liegende Starnberger See, welcher von Schlössern und zahl- reichen Villen umgeben ist; einen Anziehungspunkt des Chiemsees bildet das auf eiuer Insel des Sees von König Ludwig Ii. erbaute prunkvolle Schloß Herrenchiemsee.

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 35

1912 - Regensburg : Manz
Das Neckarland. 35 Emen großen Gegensatz dazu bildet die Hochfläche. Ein großer Teil derselben wird Rauhe Alb genannt. Schutzlos ist die Fläche den Winden ausgesetzt und den Boden bedeckt nur eine dünne Humus- schicht. Die Wälder bestehen aus Buchen, die stellenweise ziemlich Murg Lichten stein. stattlich sind. Ein Übelstand ist der Wassermangel. Der Nordrand des Schwäbischen Jura ist an vielen Stellen sehr zernagt. Ganze Teile sind durch Auswaschung vom Gebirge getrennt und durch die stete Einwirkung der atmosphärischen Kräfte zu kegelförmigen Bergen umgestaltet worden. Mit ihren Burgen und Ruinen bilden sie einen 3*

3. Geographie von Mitteleuropa - S. 39

1912 - Regensburg : Manz
Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. 39 dem Jura verwachsen ist, am höchsten und massigsten; hier ist der Feldberg, 1495 m, und der etwas niedrigere Welchen. Beim Schwarzwald sind die jüngeren Schichten zum größten Teil durch Abtragung entfernt, so daß der Rücken hauptsächlich aus kristalliui- scheu Schiefern besteht, die vielerorts von Graniten und verwandten 'Gesteinen durchbrochen sind. Im Norden, wo das Gebirge niedriger wird, tritt auf weiten Strecken Buntsandstein auf, der eine mehr plattenförmige Decke bildet (im Gegensatz zu den rundlichen Kuppel- formen bei Gneis und Granit). Bei Zersetzung des Buntsandsteines entsteht ein Boden, der den Ackerbau wenig lohnt, aber für den Waldbau sehr günstig ist. Nach Westen fällt der Schwarzwald steil ab, dacht sich aber nach Osten zum Neckar allmählich ab. Von den zahlreichen, tief einge- schnittenen Tälern sind die wichtigsten: das von der Dreisam durch- flossene wilde Höllental mit der Höllentalbahn, das breite, frucht- bare Kinzigtal mit der großartigen Schwarzwaldbahn und das schöne Murgtal. Das Gebirge ist mit prächtigen Buchen- und (höher hinauf) Tannenwäldern bewachsen. Die schönsten Tannen werden nach dem holzarmen Holland auf dem Rheine verflößt. Über der Baumgrenze (1200 m) sind Weiden und Moore, am Fuß des Gebirges (gegen das Rheintal hin) herrscht üppige Vegetation (Saalfelder, Obst- Haine, Weingärten). Saslige Wiesengründe und kräftige Bergweiden bedingen sowohl hier als auch in den Vogesen eine lebhafte Vieh- zncht. Die Gebirgsbüche werden für zahlreiche kleine Industriebetriebe ausgenützt. Die Bevölkerung lebt vielfach von der Holzindustrie (Uhren, Holzschnitzereien, Verfertigung von Musikwerken u. a.) und der Metall- industrie. Von den zahlreichen Badeorten des Schwarzwaldes sind Baden-Baden, 22000 E., und Wildbad am bekanntesten. Ersteres gehört zu den berühmtesten Badeorten Europas (26 warme Quellen). Am Nordrand des Schwarzwaldes liegt Pforzheim, 69000 E., die Stadt der Pforten (Porta), über welche die alte Straße ins Neckar- tal und von da zur Douau führte. Es ist durch die Fabrikation von Gold- und Silberwareu bekannt. Auf das niedrige, gut augebaute Neckarbergland im N. folgt der etwas höhere Odenwald (zwischen Neckar und Main). Er

4. Geographie von Mitteleuropa - S. 153

1912 - Regensburg : Manz
Die Länder der Ungarischen Krone. 153 3. Im Süden der Tatra liegt das Ungarische Erzgebirge. Der westliche Teil ist vulkanisch und birgt Silber und Gold; hier liegen die Vergwerkstädte Kremnitz und Schemnitz. Der östliche Teil (kristallinisch und altzeitlich) führt Eisen-, Kupfer- und Nickelerze. Den südlichsten Teil bildet die vulkanische Matra, au deren Abhängen köstlicher Wein wächst. Das jenfett der Bruchlinie zwischen Kaschau und Tokaj ziehende vulkanische Hegyallya-Gebirge zeitigt ebenfalls feurigen Wein. 4. Das Siebenbürger Erzgebirge schließt das Hochland von Siebenbürgen großenteils von der Ungarischen Tiefebene ab. Es ist vorwiegend kristallinisch. Im Süden finden sich (in Verbindung mit den vulkanischen Durchbrüchen) reiche Goldlager. 5. Die Ungarische Tiefebene ist das größte Tieflandsbecken Euro- Pas, ein Einsturzgebiet, welches von den stehengebliebenen Rändern um- rahmt wird. Später war es ein Binnensee, von dem der flache, schwach- salzige Neusiedler See und der lange, gleichfalls flache (5—11 m tiefe) Plattensee die Reste sind. Große Teile der Tiefebene sind von einem (bis zu 25 m dicken) Lößboden bedeckt, in welchen die Flüsse steilrandig einschneiden. Einige Teile der Ebene sind durch anwehenden Flugsand in Heiden verwandelt worden, vor allem die Gebiete von Debreczin (z) und von Kecskemet (kelschkemet). Hier finden sich Heide- krautflächen, Dünenreihen und dazwischen flache Seen und Wassertümpel. Die großen Flüsse, vor allem die Theiß und die Donau, haben breite Streifen der aus der Diluvialzeit stammenden Lößbe- deckuug weggetragen und an ihre Stelle Geröll- und Schlammab- lagerungen niedergelegt (alluvial). Das Schwemmland der Donau ist 25—30 km breit, das der Theiß mindestens dreimal so breit. Diese etwa 35000 qkm große Theißniederung hat den Namen Alföld (— Niederung). Sie ist das Gebiet der endlosen Steppe und ihre Grasflächen sind unter dem Namen Pußta (= wüst) bekannt. 6. In dem höheren Teil der Ebene, westlich der Donau, sind Jnselgebirge stehen geblieben, das Ungarische Mittelgebirge, welches die oberungarische von der niederungarischen Tiefebene^ lrennt. Am bekanntesten ist der Bakonywald, dessen Südostabhang (gegen 1 Wandb. Hölzel 29, Lehmann 35.

5. Geographie von Mitteleuropa - S. 155

1912 - Regensburg : Manz
Die Länder der Ungarischen Krone. 155 3. Unterhalb der Hauptstadt, wo auch das westliche Ufer immer flacher wird, beginnen die Stromteilungen und Versumpfungen des Flusses. Bis über die Theißmündung hinaus ist das breite Schwemm- land der Donau eine Wildnis. Röhricht, moorige Wassertümpel, Weidengebüsch und Walddickicht (Erlen, Ulmen, Pappeln und Eichen) begleiten den Strom. An der Mündung der Drau erweitert sich die Wasserfläche zu einem förmlichen See. Bald aber treten die reben- bekleideten Höhen der Fruska Gora an den Fluß und gestatten an festeren Ufern wieder größere Ansiedelungen. Hier ist Neusatz, 34000 E. An der Mündung der Save liegt Belgrad, die serbische Haupt- stadt. 4. Unterhalb Belgrad beginnt der Durchbruch der Donau durch das 130 km lange Eiserne Tor. Die Donau hat hier die teils aus kristallinischem Schiefer teils aus Kalkstein bestehenden Ketten des Karpaten-Balkanzuges in einem Engtal durchsägt, welches durch seine Wildheit und Großartigkeit zu den berühmtesten Europas gehört. An der engsten Stelle wird der Strom, der zwischen sinsteren Fels- wänden von 500 — 700 m Höhe dahinschießt, bis auf 113 m ein- geengt, wobei er stellenweise eine Tiefe von 50 m erreicht. An vielen Stellen ziehen Klippen von einem Ufer zum andern, an denen Brandungen und Strudel mit gewaltigem Getöse entstehen. Der Donaudurchbruch ist viel großartiger als der Rheindurchbruch zwischen Bingen und Bonn, doch fehlt ihm dessen bezaubernde Lieblichkeit. In den neuuziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde durch Sprengungen eine Fahrrinne bis 3 m Tiefe geschaffen und an der schlimmsten Stelle, an seinem Ausgang, wo eine 250 m breite Fels- wand den Strom durchquert, ein auf serbischer Seite laufender Kanal gebaut, aber die Strömung im Kanal ist so stark, daß er für die Schiffahrt nur geringen Wert hat. 5. Die Strecke zwischen Donau und Theiß ist im Norden und Süden fruchtbares Lößgebiet, in der Mitte aber eine Wasser- und fast menschenleere Heide. Hier liegt an der Straße von Budapest nach Szegedin auf weiter Pußta Kecskemet, 67000 E., mit großen Viehmärkten. Im kornreichen südlichen Lößgebiet liegt Maria- Theresiopel, 95000 E.

6. Geographie von Mitteleuropa - S. 10

1912 - Regensburg : Manz
10 Das Deutsche Reich. und der bald lieblichen bald wilderhabenen Naturschönheiten ihrer Umgebung sind sie ein beliebtes Reiseziel geworden. Die Alpen sind wegen der reichen Niederschläge das Quellgebiet vieler Flüsse und die wichtigste Wasserscheide von Europa. Die Alpenflüsse entstehen aus Gletschern, Bergseen, Hochmooren oder Quellen und bilden oft große Wasserfälle. 6) In Bezug auf die Erhebung und Vegetation der Alpen kann man unterscheiden: Die untere oder die Waldregion bis etwa 1700 m Höhe. Laub- und Nadelwälder (Fichte, Lärche, Zirbelkiefer) wechseln ab mit Bergwiefeu (Viehweiden). Die mittlere Region, die Region der Alpenmatten. Auf den würzigen, dem Vieh kräftige Nahrung spendenden Wiesen, den Almen, wird im Sommer Alpenwirtschaft getrieben (Ge- winnung von Milch, Butter und Käse). Zuunterst gedeihen noch Wettertannen und Legföhren (Latschen). Hier wachsen auch duftige Blumen (Alpenrosen, Enzian) und Alpenkräuter. An Tieren finden sich Hirsche, Gemsen, Steinadler, Lämmer- geier, Auer- und Birkwild, ferner Murmeltiere und (in Italien) noch Steinböcke. Die Hochalpen, von durchschnittlich 2500 m an, bilden die Fels- und Schneeregion (Gletscher). Zwischen den Felsen gedeihen außer Flechten und Moosen noch einzelne Arten von Alpenkräutern und Alpenblumen, besonders Edelweiß, an Tieren finden sich Gemsen, Geier und Adler. 7) Die Bevölkerung der Alpen ist mannigfach. Von 8 Mill. Bewohnern leben etwa 3'/s Mill. Romanen im Süden und Westen, 31/2 Mill. Deutsche im Norden und in der Mitte, 1 Mill. Slawen im Osten. Sie sind meist kräftig gebaut und einfach in der Lebens- weise. Ihre Wohnhäuser sind aus Holz, das vorspringende, flache Dach ist gewöhnlich mit Schindeln gedeckt, welche durch Steine fest- gehalten werden. Die Kleidung ist nach größeren Tälern verschie- den. Sie treiben vorwiegend Viehzucht, der Ackerbau beschränkt sich auf die Talsohlen. Auch der Wald bildet eine bedeutende Einnahme- quelle (Gewinnung von Bau- und Brennholz, Holzfällen, Holzflößen, Schnitzereien :c.). In manchen Gegenden zieht ein Teil der ärmeren

7. Geographie von Mitteleuropa - S. 82

1912 - Regensburg : Manz
82 Das Deutsche Reich. 33000 E., die altertümliche, gewerbreiche Hauptstadt der sächsischen Oberlausitz. In der Umgebung wohnen viele Wenden. Die Niederlansitz ist ein flaches, sandiges Gebiet. Dürftige Weideflächen begünstigten die Schafzucht und durch sie wurde die Tuchweberei hervorgerufen. Ihre Hauptsitze sind Spremberg und Kottbus, 49000 E., an der Spree und Guben, 38000 E., an der Görlitzer Neiße. Nw. von Kottbus ist der Spreewald, eine 60 km lange, bis 7 km breite, von mehr als 200 Spreearmen netz- artig durchzogene sumpfige Niederung, welche vielfach mit Erlen und Eichen bestanden ist. Ein Teil der Sumpffläche ist durch Kauali- fierung und Erhöhung des Bodens iu fruchtbares Garten- und Acker- land verwandelt worden. Die wendischen Bewohner nähren sich von Viehzucht, Gemüsebau und Fischerei und haben im östlichen Teil bis heute ihre Sprache und Sitten bewahrt. Fast alle Besorgungen werden mit Kähnen, im Winter mit Schlittschuhen gemacht. 3. An das Lausitzer Gebirge schließt sich östlich das Riescngebirge^ an, das höchste deutsche Mittelgebirge. Obwohl nur 35 km lang und 25 km breit (der Harz das Doppelte), erreicht es doch eine durchschnittliche Kammhöhe von 1300 m und in der Schneekoppe eine Gipfelhöhe von 1605 m. Es ragt, von dem Hirschberger Kessel aus gesehen, wie eine Riesenmauer empor. Das Riesengebirge ist eine mächtige Granitmasse, welche an den Abhängen von kristallinischem Ge- stein umgeben ist. Es besteht aus zwei Parallelketten, deren nördliche die Ländergrenze bildet und die höchsten Punkte trägt. Vom Riesenge- birge wird das Jsergebirge durch eine flache Einsattlung, das Zacken- tal, getrennt. Es ist bis zum sanftwelligen Rücken seiner beiden Kämme in Wald gehüllt und trägt viele Flächen moorigen Bodens. Den Wasser- abflnß auf der nördlichen Seite sammelt der Bob er, auf der böhmischen Seite die Elbe. In der Höhe von 1100—1200 m hört der mit Wiesen durch- setzte Nadelwald auf und es erscheint das Knieholz (Zwergkiefer). Noch höher treten grünlich-graue Flechten und Alpenpflanzen auf. Kein anderes deutsches Mittelgebirge erinnert mit seinem hohen Kamm, seinen Felsgraten und steil abstürzenden Felswänden, den tiefen 1 Lehmann Nr. 6 u. 7.

8. Geographie von Mitteleuropa - S. 125

1912 - Regensburg : Manz
Übersicht über Deutschland. 125 Gegenden wird hauptsächlich Weizen und Gerste, in Gebieten mit starker Pferdezucht viel Hafer gebaut. Infolge der starken Zunahme der Bevölkerung muß aber in steigendem Maße Getreide eingeführt werden; dies geschieht hauptsächlich aus Rußland, Argentinien, Ru- mänien, den Vereinigten Staaten, Ungarn. Der deutsche Ackerbau hat sich gegen früher sehr gehoben, zum Teil durch gründlichere Be- arbeitung z. T. durch Anwendung künstlichen Düngers und durch Zuhilfenahme landwirtschaftlicher Maschinen. Der Anbau der Zucker- rübe, welche einen sehr fruchtbaren Boden braucht, wird nirgends so umfangreich betrieben als in Deutschland. Desgleichen baut Deutschland die meisten Kartoffeln und den meisten Hopfen. Hauptsitze des Weinbaues sind das Rhein-, Neckar- und Moseltal. Das meiste Obst erzeugt Württemberg und Baden. 2) Etwa der 4. Teil des Bodens ist mit Wald bedeckt, über- wiegend mit Nadelholz. Am meisten bewaldet sind die Gebirge, da hier kein Ackerbau möglich ist. 3) 16 °/o des Bodens kommen auf Wiese und Weide. Auf dem Gebiete der Viehzucht ist zu erwähnen die Zucht von Rindern, Pferden, Schweinen und Schafen. Die Zucht von Rindern wird hauptsächlich in den Voralpen und in den Marschen betrieben, Pferde- zu cht in Ostpreußen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Ober- und Niederbahern ?c., Schweinezucht in Westfalen, Braunschweig, Pro- vinz- und Königreich Sachsen, überhaupt in Mitteldeutschland, Schaf- zucht in Mecklenburg, Pommern, Württemberg :c. Doch deckt die Viehzucht den Bedarf nicht vollständig. 4) Der Bergbau liefert Stein- und Braunkohlen, Eisen, Silber, Blei, Zink und Kupfer. Am ausgedehntesten sind die Steinkohlen- lager am Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges und in Ober- schlesien, beträchtlich ist auch die Ausbeute im Saarbrücker Gebiet, im Königreich Sachsen und in Niederschlesien. Von den Braunkohlen kommen 3u ans der Gegend von Halle. Eisenerze werden Haupt- sächlich gewonnen im Ruhrkohlengebiet, in Lothringen, im Sieger Land und Lahntal, in Oberschlesien, im Erzgebirge. Silber liefert der Harz und das Erzgebirge; Blei liefert die Eifel, der Harz und Oberschlesien; Zink Oberschlesien, das Sauerland; Kupfer findet sich im Mansfeldischen und im Oberharz. Mächtige Lager von Salz

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 99

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 99 — 5. Die Dünen. Die Küste der Ostsee ist größtenteils flach und sandig. Marschland setzen die Fluten nicht ab. Dagegen spülen sie große Mengen Sand zusammen, die der Wind an der Küste zu hohen Sandwällen, den Dünen, zusammenweht. Die Dünen sind gewöhnlich 3—18 m hoch; doch erreichen sie an manchen Stellen eine Höhe von 60 m und darüber. Oft lagern mehrere Dünenreihen hinter- einander. Verhängnisvoll ist das W an dern der Dünen. Der Wind wirbelt nämlich den trockenen Sand auf, treibt ihn landeinwärts und baut die Sandwälle an anderer Stelle wieder auf. Die wandernde Düne begräbt auf ihrem Wege Wiesen und Felder, Bäume und Häuser, ja sogar ganze Dörfer. Auf der Kurischen Nehrung sind schon 6 Dörfer von den Dünen begraben worden. Um die Düne zum Stillstand zu bringen, bepflanzt man sie. Dazu eignen sich vortrefflich der Sand- Halm und der Strandhafer, die wie die Wiesengräser eine dichte Decke bilden und durch Sandüberschüttungen nicht getötet werden. Sobald den Dünen Halt geboten ist, pflanzt man Kiefern, Birken und Weiden darauf. Die so befestigten Dünen vermögen nun das Land vor weiterer Versandung und vor Überschwemmungen zu schützen. Ii. Der Baltische Landrücken. 1. Lage und Einteilung. Der Baltische Landrücken zieht § 71. als ein breiter Gürtel an der deutschen Ostsee entlang und endet in der Halbinsel Jütland. Er erhebt sich nur wenig über das Tiefland. Seine durchschnittliche Höhe beträgt^ 200 m; im Westen der Weichsel steigt er in einzelnen Punkten über 300 m empor. Durch die Täler der Oder, Weichsel und Trave wird er in vier kleinere Platten zerlegt: die Preußische, die Pommersche, die Mecklenburgische und die Holsteinische Platte. 2. Entstehung und Bodenbeschaffenheit. Der Baltische Land- rücken baut sich ans dem Moränenschutt der Eiszeit auf. Deshalb findet sich nirgends festes Gestein. Überall treffen wir nur loses Ge- röll, Sand, Lehm oder Ton. Die nördliche Abdachung und der eigent- liche Rücken sind ziemlich fruchtbar, da der Boden hier aus Lehm und Ton besteht. Ertragreiche Ackerfelder und saftige Wiesen wechseln da miteinander ab. Einen ganz andern Charakter hat die südliche Ab- dachung. Dort haben die Schmelzwasser der Gletscher während der Eiszeit gewaltige Sandmassen abgelagert. Deshalb ist der Boden hier nicht fruchtbar. Große Strecken vermögen nur Kiefernwaldungen oder Heidekraut hervorzubringen. 3. Die einzelnen Teile des Landrückens, a) Der preußische § 72. Landrücken zeichnet sich durch seinen Reichtum an Seen aus. Der Mauer- und der Spirdiugsee zählen zu den größten Landseen i*

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 15

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 15 - Höhenstufen entsprechend sind Klima und Pflanzenwuchs sehr ver- schieden. Die dem Rheiue zugekehrten Abhänge erfreuen sich eines milden Klimas und prangen deshalb im Schmuck prächtiger Laub- Waldungen, Obstgärten und Rebenpflanzuugeu. Höher hinauf wird das Klima rauher, und der Laubwald hört auf. Hier beginnen die dunkeln Tannenwälder, von deren düsterem Aussehen das Gebirge seinen Namen hat. Die höchsten Kuppen ragen über die Grenze des Baumwuchses hinaus und bringen nur noch niedriges Buschwerk oder Gras hervor. Daher wird hier viel Viehzucht nach Art der Alpen- Wirtschaft betrieben. Auffällig ist, daß der südliche, höhere Teil des Schwarzwaldes und der Vogesen fruchtbarer und besser bebaut ist als der nördliche, niedrigere Teil, das Neckarbergland und die Haardt. Die Ursache da- von ist in den verschiedenen Gesteinsarten zu suchen. Der südliche Teil der beiden Gebirge besteht aus Granit. Wenn dieser verwittert, so bildet sich eine fruchtbare Ackererde. Im Neckarbergland und in der Haardt dagegen herrscht der Sandstein vor. Dieser liefert einen mageren, dürftigen Sandboden, der den Ackerbau wenig lohnt, aber dem Waldbau günstig ist. Daher wird der Bodeu hier uur wenig für die Landwirtschaft ausgenutzt; er wird meistens zum Waldbau ver- wendet. b) Erwerbsverhältnisse. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung bilden die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Diese fällen Holz und flößen es auf den Gebirgsbächen dem Neckar und dem Rheine zu. Die größten und schönsten Stämme gehen bis nach Holland, wo sie als Mastbäume auf den Schiffen Verwendung finden. Ferner hat der Holzreichtum eine großartige Industrie hervorgerufen. Hansgeräte, Spielsachen, Musikwerke, namentlich die allbekannten Schwarzwälder Uhren, werden in vielen Gebirgsorten verfertigt. c) Bewässerung. Eine Anzahl kleiner reißender Flüsse eilt dem Rheine zu. Die bedeutendsten sind Kinzig und Murg. Auch Donau und Neckar entspringen auf dem Schwarzwalde. — Die Höheil sind vielfach mit kleinen Seen geschmückt. Am bekanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt wird. jd) Verkehrswege. Die dem Rhein zuströmenden Flüsse sind für den Verkehr von Wichtigkeit, weil ihre Täler die Anlage von Eisenbahnen im Gebirge ermöglicht haben. Die wichtigste Verkehrslinie des Schwarz- Wäldes ist die Schwarzwaldbahn, die großartigste Gebirgsbahn Deutschlands. Sie führt von Offenburg durch das Kinzigtal nach dem Bodensee. In zahlreichen Krümmungen windet sie sich zwischen den Bergen hin und durchbricht die Bergketten in 38 Tunnel. — Den südlichen Teil des Schwarzwaldes durchschneidet die Höllentalbahn, die Freiburg mit der Donau verbindet. Auf kühnen Brücken und
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