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1. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 171

1830 - Passau : Pustet
Landeskunde von Bayern. zu bekriegen, und ihre Streitigkeiten nicht mit Gewalt zu verfolgen, sondern sie bey der Bun- desversammlung anzubringen, welcher alsdann obliegt, die Vermittlung durch einen Ausschuß zu versuchen, und falls dieser Versuch fehl- schlagen sollte, und demnach eine richterliche Entscheidung nothwendig würde, solche durch ein wohlgeordnetes aus sich selbst gebildetes Gericht zu bewirken, dessen Ausspruche sicl) die streitenden Theile zu unterwerfen haben. Je- der Staat hat zu einem Bundeskriege nach seiner Volksmenge eine gewisse Anzahl Trup- pen zu stellen. Die Versammlung der Vundesmitglieder, Bundes-Versammlung genannt, hat ihren Sitz zu Frankfurt am Main. Die vorzüglichsten Mitglieder der Bundes- versammlung sind: 1. Oesterreich, 2. Preußen, 5. Bayern, 4. Sachsen, 5. Hannover, 6. Württemberg, 7. Baden, 8. Hessen, y. Dänemark, 10. Nie- derlande, 11. mehrere andere, und endlich 12. die 4 freien Städte: Lübek, Frankfurt, Bremen, Hamburg. Ihre Stimmenzabl ist verschieden. Unter den europäischen Staaten hat Bay- ern den dritten Rang im deutschen Bunde nach seiner Ausdehnung und Volkszahl. §. 17. Existenz. Bayerns geographische Lage ist nicht gün- stig. Denn, 1. ein bedeutender Bestandtheil hangt mit dem Mutterlande gar nicht zusam- men, und dadurch ist die Kraft des Staates geschwächt. 2. Es ist nur im Osten durch das Vöh- merwald-Gebirge und im Westen durch den 171 60. Wo hat die Bimdesver- samm'llng ihren Siy? 61. Welche sind die Mitglieder des teutschen Bun- des? 82. Welchen Rang hat Bayern? 83. Ist Bayerns geographische Lage günstig für seine Sicherheit?

2. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 230

1830 - Passau : Pustet
230 Weltgeschichte. zugleich geschlagen, unedle Griechen befreyten sogar ihre Landsleute in Kleinasien. Das dankbare Vaterland errichtete den gefallenen Helden an der Statte ihres Todes ein Denkmahl mit der einfachen Inschrift: Sag's Wanderer in unserm Vaterlands: Hier starben wir der Pflicht getreu. Eine Mutter gab selbst ihrem Sohne den Schild mit den Worten: Entweder mit die- sem oder auf diesem, d. h. entweder mit ihm als Sieger, oder auf ihm verwundet oder todt. Es hatte sich die Sage verbreitet, die Athenienser würden gegen ihre Feinde siegen, wenn ihr König Kodrus umkäme. Die Fein- de nahmen sich in Acht, Kodrus zu todten. Er aber ging aus Vaterlandsliebe verkleidet in das feindliche Lager, stiftete Zwist an und wurde erschlagen. Nun wichen die Feinde furchtsam, da sie ihn erkannten. Um diese Zeiten und bald nachher blühten Künste und Wissenschaften; — es lebten die größten Helden und Staatsmänner, Redner, Dichter, Geschichtschreiber, Maler, Bildhau- er, Aerzte und Philosophen. Diese Männer stellten die vollkommensten Muster der Selbstverläugnung im Frieden, der männlichen Kraft im Kriege, des reinsten Ge- schmackes in der Kunst und deö tiefsten Sin- nes in der Wissenschaft dar, und sind Muster für Rom und für Mit- und Nachwelt ge- worden. Als aber ihre Furcht vor den Persern verschwand, verfielen sie in Schwelgerey und Lasterhaftigkeit, bekriegten sich selbst, und mor- deten ihre bravsten Bürger. Dieß verursachte endlich ihre Unterjochung durch den König von Mazedonien. Unter die Zahl der unschuldigen Schlacht- opfer gehört auch Sokrates. Er war einer der edelsten und weisesten Männer, die je aufer-I 45. Welches Denk- mahl wurde den spartan. Helden errichtet? 46. Welche Vater- landsliebe be- wies eine Mut- ter; welche Kö- nig Kodrus? 47. Welche war die Lage Griechen- lands wahrend und nach dein persischen Krie- ge? 43. Welches war Sokrates Schick- sal ?

3. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 246

1830 - Passau : Pustet
246 Obstbaumzucht. Kerne, welche aus Wein- oder Essig-Pres- sen kommen, geben die besten Wildlinge, be- sonders wenn sie mit ihrer Umgebung (die Klampern genannt) unter die Erde gebracht werden. Wenn die Kerne gesaet sind, ebnet man die gemachten Furchen mit dem hölzernen Re- chen ein, und bezeichnet jedes Beet mit dem Namen der Kernsorte, nebst Zeit der Aussaat, und halt ein genaues Verzeichniß darüber. Die Kernsaat schützt man vor Mäusefraß und Frost dadurch, daß man die Beeten einen Finger hoch mit gefaultem, nicht zu nassem Hornviehdünger bedeckt. Der Dünger wird, wenn keine Kälte und Nachtfröste mehr zu be- fürchten sind, hinweggeräumt. Wendet man aber Pferdedünger an, so kaun das Hinweg- räumen ganz unterbleiben. Kern- und Stein-Obst, welches nicht rechts schmackhaft und genießbar ist, werfe man in einen hölzernen Trog, zerquetsche es ganz, be- gieße es sodann mit Wasser, daß es über den Obstbrey stehe, und durchwasche diesen, bis die brauchbaren Kerne zu Boden fallen, und sich alle Kerne sondern. Die Abfälle des Obstfleksches werden zu einem gesunden Getränk für das Vieh ver- wendet. §. 2. Wildlinge. Sobald die jungen Baumpflanzen sich zei- gen, jäte man mit der Hand das Unkraut aus, begieße sie bey Trockenheit durch einen Spritzkolben, und bereite im nämlichen Herbste zu ihrer Aufnahme für das nächste Frühjahr ein Stück Land vor, das man zwey Fuß tief umgrabe und eben reche. 10. Sind Kerne aus Wein- oder Es- sig-Pressen an- wendbar? 11. Was geschieht nach dem Säen der Kerne? 12. !Wie schützt man idie Kernsaat vor jmänsefras; und Frost? 15. Wie behandelt man die Kerne des Obstes, wel- ches nickt mehr schmackhaft und genießbar ist? 14. Wozn verwendet man die Abfalle desobststeisches? i 15. Wie behandelt man die Wild- linge im ersten Jahre?

4. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 248

1830 - Passau : Pustet
248 Obstbaumzucht. §. 5. Veredlung. Veredeln heißt. Bäume mit unschmackhaf- ten Früchten durch Augen und Reiser guter Fruchtbaume dahin bringen, daß sie eben so gutes Obst tragen, wie der Mutterstamm des ihm einverleibten Auges oder Reises hat. Die vortheilhaftern Veredlungsarten sind: 1) das Oculiren oder Anaugeln; 2) das Kopuliren oder Zusammmenfügen; 5) das Pfropfen oder Pelzen. §. 4. Oculiren. Oculiren heißt jene Veredlungsart, bey welcher aus den Sommertrieben eines veredel- ten Baumes die Augen genommen, und in die Rinde von Wildlingen verwandter Gattung eingesetzt werden. Das Oculiren ist zweyfach: 1) Oculiren in das treibende oder wa- chende Auge; 2) Oculiren in das schlafende Auge. Oculiren in das treibende Auge heißt man es, wenn es um Johanni, nach dem ersten Safttriebe, vorgenommen wird, weil das Auge in demselben Sommer treibt, — was aber nur bey Pfirschen und Aprikosen vortheilhaft ist. In das schlafende Auge heißt es alsdann, wenn es von Anfang August bis in den Sep- tember hinein, so lange nämlich sich die Rinde noch vom Holz löset, vorgenommen wird, wo das Auge sodann erst im nächsten Frühjahre treibt, und den Winter über gleichsam schlaft. Um in das treibende Auge zu veredeln, wähle man zum treibenden Auge die gesünde- sten und kraftvollsten Reiser der Pfirschen- und 21. Was versteht man unter Ver- edeln der Obst- bäume? 22. Welche sind die vorzüglichern Veredlnngs- arten? 25. Was heißt Oen- liren? 24. Wie vielfach ist das Oculiren? 25. Was heißt Ocn- liren in das trei- bende und schla- fende Auge? 26. Wie verfährt man beym Ocg- liren in das trei- bende Auge? _L

5. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 6

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
6 Herakles, der Sohn des Zeus. 12. Er holt die Äpfel der Hesperiden. Ein Letztes und Größtes ersann der feige Tyrann: Herakles sollte die Äpfel der Hesperiden holen. Fern in einem Zauberlande, das niemand kannte, gepflegt von den Hesperiden, den lieblichen Töchtern der Nacht, wuchs ein Wunderbaum mit goldenen Früchten. Ihn hatte Gäa, die Göttin der Erde, wachsen lassen am Hochzeitstage von Zeus und Hera, und seine ersten Früchte sandte sie der Hera als Brautgeschenk. Seitdem konnten die Früchte jeden unsterblich machen, der davon aß; aber ein furchtbarer, purpurner Drache ringelte sich um den Stamm des Baumes, auch wußte niemand, wo dieser stand. Lange irrte der Held umher, endlich überraschte er am Strande einen fischschwänzigen Meergott, mit dem rang er so lange, bis der ihm den Weg sagte. So gelangte der Held in den Garten, tötete den Drachen und brach drei Apfel. Mit diesen kehrte er dann zurück. 6. Das Ende des Helden. Aber nicht mehr ging er zu Euryftheus. Das Eude der Knechtschaft, das Ende all der Mühe und Arbeit war gekommen. Er ging auf den Gipfel des heiligen Ötaberges, um den Göttern ein Opfer zu bringen. Da aber kam im feurigen Wagen vom Himmel herab Athene, die blauäugige Göttin, seine himmlische Schwester. Er mußte mit ihr den Wagen besteigen und zum Olymp fahren, und dort führte ihn Athene in den Kreis der Unsterblichen. Hera trat ihm versöhnt entgegen und vermählte ihn mit ihrer Tochter Hebe, der Göttin der ewigen Jugend. Seitdem thront er als Gott am Tische der Unsterblichen im Olymp zur Seite seines Vaters Zeus. „Nun lebt er beim Vater, dem Schwinger der Blitze, In Seligkeit. Willkommen der Götter empfing den Genossen Und Hebe den Gatten. So wohnt er im Himmel im güldenen Schlosse Als Heras Eidam." (gjinbar) Griechisches Basenbild.

6. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 45

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Athener Themistokles. 45 konnten. Xerxes war hoch erfreut und gab ihm seine besten Truppen mit. Auf weitem Umwege zogen sie nun in der Nacht bergauf, und als die Morgen-röte dämmerte, erreichten sie die Höhe des Gebirges. Wohl war dort oben eine griechische Wache ausgestellt, aber sie war zu schwach. Als die Feinde sie mit einem Pfeilregen überschütteten, entwich sie seitwärts, und die Perser zogen schnell bergab. Durch Flüchtlinge erfuhren die Griechen, was ihnen drohte. Da wußte Leonidas, daß alles verloren war, und er schickte selbst die Griechen, die zu ihm gekommen waren, heim in ihre Städte. Seine dreihundert Spartaner behielt er bei sich, denn sie wußten alle, daß das spartanische Gesetz ihnen verbot zu fliehen; so wollten sie lieber sterben. Sie schmückten sich nun festlich zur Schlacht, und als der Perserkönig von vorne den Angriff erneuerte, wagten sie sich sogar aus der engen Stelle hervor und töteten viele Perser, darunter zwei Brüder des Königs. Aber die Zahl der Spartaner wurde immer kleiner, nach heldenmütigem Kampfe fiel auch Leonidas, und nur mit Mühe retteten seine Getreuen seine Leiche in den Paß. Da aber kamen schon die Perser mit Ephialtes von der anderen Seite, und nun stellten sich die Spartaner auf einen kleinen Hügel und hielten aus, bis der letzte von ihnen getötet war. Von den Persern aber sollen 20000 Mann gefallen sein. Xerxes ließ dem Leonidas den Kopf abhauen, den Rumpf aber ans Kreuz schlagen. So rächte er sich noch an dem toten Feinde. — Die Griechen aber errichteten später ans dem Hügel, wo die letzten gefallen waren, einen steinernen Löwen, und daneben stand ans einer Säule die Inschrift: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gefeh'n, wie das Gesetz es befahl." v. Der Athener Themistokles. Salamis. Nun sammelte sich das 480 griechische Heer auf dem Jsthmos und baute eine Quermauer gegen den Feind. Mittelgriechenland stand also den Persern offen; auch die große Stadt Athen war verloren, wenn sie sich auch noch so tapfer verteidigt hätte. Aber anders hatten sich die Athener entschieden. An ihrer Spitze stand nämlich damals ein sehr kluger Mann (Könige gab es nicht in Athen!), er hieß Themistokles. Der hatte die Gefahr vorausgesehen und seit Jahren für die Athener eine große Kriegsflotte gebaut. Jetzt stellte er ihnen vor, die Stadt sei nicht zu retten, nur zur See könne man den Persern widerstehen, und als nun das Orakel von Delphi auch sagte, man solle sich hinter „hölzernen Mauern" verteidigen, als auch die heilige Burgschlauge verschwunden war (ein Zeichen, daß die Göttin Athene ausgewandert seil), da glaubten ihm die Athener. Schnell brachten sie Frauen und Kinder nach dem Peloponnes, besonders nach Trözen, und der Rat der Stadt nahm sie freundlich auf und befahl, daß den athenischen Knaben alle Obstgärten geöffnet würden. So trösteten sich die. Andre aber, die nach der Insel Salamis geflüchtet waren, sahen bald mit Tränen die Rauchwolken von Athen aufsteigen, — die Perser verbrannten die ganze Stadt, verwüsteten auch die Tempel der Götter!

7. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 49

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Themistokles' Ende. 49 auf Themistokles, und des Jubels und Beifallklatschens war kein Ende. So-gar die Spartaner führten ihn in ihre Stadt und bewirteten ihn festlich, und sie setzten ihm einen Kranz aus Ölbaumzweigen auf als Preis der Klugheit. Themistokles aber lebte glücklich, und er meinte einst scherzend, der mächtigste Mensch in Griechenland sei jetzt sein kleines Söhn-chen, denn es beherrsche die Mutter, diese aber beherrsche ihn, den Vater, und er beherrsche Griechenland. Aber die Athener sind wankelmütig und undankbar, das mußte auch Themistokles erfahren. Auf falsche Anschuldigungen hin wurde er verfolgt und mußte das Land verlassen. Wie ein gehetztes Wild floh er von Ort zu Ort. Endlich entschloß er sich kühn und bat den Perserkönig, den Sohn des Xerxes, um Schutz. Der meinte lachend, die Athener könnten ihm keinen größeren Gefallen tun, als wenn sie ihre tapfersten und besten Männer verjagten. Er nahm den Flüchtling mit Achtung auf und sorgte für ihn; denn er hoffte, der große Mann werde ihm noch nützen. Themistokles verlebte nun einige friedliche Jahre in Asien, wohin ihm auch Frau und Kinder durch Freunde nachgeschickt waren. Als aber der Perserkönig von ihm verlangte, er solle mit gegen Griechenland ziehen, da nahm er sich selbst das Leben. Der Sieger von Salamis konnte nicht gegen sein Vaterland kämpfen. — Seine Gebeine wurden später von den Athenern heimgeholt und am Hafen bestattet. Dort zeigte man noch lange sein Grab, das auf die aus- und einfahrenden Schiffe herabschaute, das auch hinüberschaute zu den taubenumschwärmten Felsen von Salamis. *) Aus „Deutscher Spielmann" Bd. Xxxiii, Verlag von G. D. W. Callwey, München. Froniug-Wülker, Lehrbuch der Geschichte. Vorstufe von Niebour. 4 Nach Bauer *).

8. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 171

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Erste Reise. 171 lieblichen Insel, die von den Einwohnern Guanahäni genannt wurde; Colnmbus aber nannte sie San Salvador („Erlöserinsel"). Freundliche, braune Bewohner kamen arglos herbei und staunten die weißen Männer an. Columbus schenkte ihnen allerlei Glasperlen, Nadeln, Schellen und dergleichen, und bald waren sie ganz zutraulich. Sie waren fast nackt, trugen nur eine Art Schürze aus Blättern, Gras oder Baumwollsasern; sie hatten langes, straffes, schwarzes Haar. Freundlich gaben sie das Gold, das einige als Nasenschmuck trugen; aber als die gierigen Spanier mehr wollten, wiesen sie über das Meer nach Südwesten. So fuhr Columbus weiter und erreichte die große Insel Cuba. Die Bewohner nahmen sie auf wie Gesandte des Himmels, küßten ihnen die Hände und trugen sie in ihre Hütten. Hier sahen die Spanier zum ersten Male das Rauchen; die Einwohner hielten brennende Rollen von Blättern im Munde, die sie „tabaco" nannten. Bald darauf kehrte Columbus wieder um und gelangte nach furchtbaren Stürmen glücklich wieder nach Palos. c. Erfolge Jetzt war er die Hauptperson im Lande. Im Triumphe zog er einher, und alles staunte über das viele Gold, über die fremden Pflanzen und die sieben braunroten Menschen, die er mitgebracht hatte. Er kam an den Hof und durfte sich in Gegenwart des Königs und der Königin setzen, was damals die höchste Ehre war, und von seinen Entdeckungen berichten. Alle waren begeistert und glaubten, der nächste Weg nach Indien sei gefunden, und Columbus nannte die braunen Bewohner Indianer. Der Entdecker aber wurde, wie er es sich vorher ausbedungen hatte, in den Adelsstand erhoben, er wurde Admiral und Vizekönig aller von ihm entdeckten Länder. — Noch drei Reisen hat Columbus gemacht und fast alle Inseln Mittel-Amerikas und auch die Küste von Südamerika entdeckt. Er selbst aber hatte wenig Glück, denn er hatte viele Feinde. Wohl hat er sie einmal beschämt. Als eine übermütige Gesellschaft bei Tisch meinte, was er getan hätte, das hätten sie alle auch gekonnt, forderte er sie aus, ein Ei so aus die Spitze zu stellen, daß es nicht umfalle. Viele versuchten es, aber das Ei fiel immer wieder um; da stieß es Columbus so kräftig mit der Spitze auf den Tisch, daß die Schale zerbrach, und nun stand es! „Oho", riefen alle, „das hätten wir auch gekonnt!" — „Ja wohl, meine Herren", sagte Columbus, „so ist es auch mit der Neuen Welt da drüben. Sie hätten sie entdecken können, und ich habe sie entdeckt." Aber der Groll verstummte nicht. Die Spanier beneideten den Fremden und verleumdeten ihn; seine eigenen Seeleute empörten sich gegen sein strenges Regiment. Während der dritten Reise ernannten König und Königin sogar einen andern Statthalter, und dieser schickte Columbus in Ketten nach Spanien zurück. Wohl wurde er hier gleich befreit und in seine Ehren wiedereingesetzt; aber er hat die Kränkung nie vergessen. Als er im Jahre 1506 starb, ließ er sich die Ketten, mit denen ihn das undankbare Spanien gefesselt hatte.

9. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 32

1887 - Leipzig : Kesselring
32 Alte Geschichte. Arion. Aphrodite und die Herrlichkeit der Liebe. Von Arion, einem andern Dichter (um 600), wird eine liebliche Sage erzhlt. Der Snger ist auf der Rckreise von Stellten nach Griechenland begriffen. Unterwegs wollen ihn die Schiffer feiner Schtze wegen ermorden. Auf Bitten erhlt Arion die Erlaubnis, noch ein Lied zu singen. In vollem Sngerornate stimmt er das Lied an, und als er vollendet hat, strzt er sich in das Meer. Aber pltzlich erscheint ein Delphin und trgt auf seinem Rcken den Dichter an das Land. Jbykus. Bekannt ist auch der Snger Jbykus (um 530). Dieser wurde auf dem Weg zu den Jsthmifchen Spielen von zwei Mnnern erschlagen und rief sterbend vorberfliegende Kraniche zu seinen Rchern auf. Als nun bei dem Festspiel zu Korinth, dem die Mrder unerkannt beiwohnten, Pltz-lich Kraniche der das Theater hinflogen, rief einer dem anderen zu: Sieh da, die Kraniche des Jbykus!" Man ergriff beide Männer und Pindar. erlangte das Gestndnis. Der berhmteste Lyriker ist Pindar (um 500), von dem wir 45 Siegeshymnen besitzen. Didaktische Auch die Didaktische Poesie hat in dieser Zeit ihren Vertreter Poesie, in sop, dem Fabeldichter, der, um 620 geboren, lngere Zeit am Hof des Knigs Krsus gelebt haben soll. 4. Um das Jahr 600 entwickelte sich aus der Dichtkunst die Philosophie. Philosophie, die in ihrer ltesten Gestalt eine in kurzen Sprchen Die Sieben vorgetragene Lebensweisheit ist. Dies besttigen die Sieben Weisen Weisen. (620548), deren Namen und Sentenzen (Lebensregeln) zu Delphi mit goldenen Buchstaben in die Sulen des Tempels eingegraben waren. Allda stand: Ma zu halten ist gut," so lehrt Kleobulos aus Lindos1; Jegliches vorbedacht", rt Ephyras^ Sohn Periander; Wohl erwge die Zeit," sagt Pittakus aus Mytilene ^; Mehrere machen es schlimm," wie Bias meint, der Prien er 1; Brgschaft bringet dir Leid," so warnt der Mtlcsier 1 Thales; Kenne dich selbst, so befiehlt der Laeedmonier Chilon; endlich: Nimmer zu viel," so gebeut der Kekropier 1 Solon. Neben solch' praktischer Lebensphilosophie zeigten sich um diese Zeit auch tiefere Untersuchungen der die Natur; namentlich beschftigte man sich viel mit der Frage der die Entstehung und den Grundstoff der Welt. Thales nahm das Wasser, Anaximenes die Luft und Herakli t das Pythago- Feuer als Urstoff der Dinge an. Pythagoras (um 550) wirkte zu-ras. sammenfasfend; nach ihm beruht das Wesen und die Kraft der Dinge auf dem Zahlen Verhltnis; die Zahl war ihm daher von ganz befon-derer Bedeutung. Er und seine Anhnger trieben eifrig Mathematik und Musik, weil dabei die Macht der Zahl vor allem anschaulich gemacht wird. Eine Frucht von des Meisters Flei ist der wichtige Pythagoreische Lehrsatz. Whrend so der griechische Geist nach allen Richtungen hin, denn auch in der Baukunst, Plastik und Malerei gab es verheiungsreiche Anfnge, sich hoffnungsvoll entfaltete, kam pltzlich aus dem fernen Osten ein schweres Ungewitter herangezogen, welches alle Knospen und Blten des griechischen Lebens und Strebens zu vernichten drohte. i Lindos, Stadt an der Ostkste von Rhodus. Ephyra, der alte Name fr Korinth. Mytilene. Hauptstadt der Insel Lesbos. Prtene, ionische Stadt an der Kste des sdlichen Lydiens. - Milet, Stadt im sudwestlichen Kleinasien, am Mander. - Kekropier heit Solon nach der Burg von Athen, welche von Kekrops, der um 1600 aus gypten einwanderte, gegrndet fem soll.

10. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 243

1887 - Leipzig : Kesselring
Deutschland seit 1815. 243 In Deutsch! and zunchst erwartete man nach den Verheiungen Deutsche der Fürsten und den Erklrungen der Minister bei dem Sturz Napoleons Zustnde, ein einheitliches Vaterland, stark nach auen und frei im Innern, ein gemeinsames deutsches Parlament und eine wahre Volksver-tretung. Diese Erwartungen waren durch den Wiener Kongre bitter getuscht worden. Je weniger dieser traurige Bau der Staatskunst be-friedigte, umsomehr suchte der deutsche Geist, wie er namentlich auf den Univer-sitten zu Tage trat, die entsprechende politische Neugestaltung herbeizufhren. Das von der Burschenschaft zu Jena veranlagte Wartburgfest am Wart-18. Oktober 1817 erregte bei Fürsten und Minister groe Aufregung und burgfest trat wie das Vorspiel einer deutschen Revolution vor die Augen. Dagegen 1837-einzuschreiten, hielten sich die Vertreter des Bestehenden berufen und er-schienen zu beschrnkenden Maregeln noch mehr berechtigt, als die Er-mordung Kotzebues durch Sand (23. Mrz 1819) zu den revolutionren Kotzebue Worten auch die revolutionre That hinzufgte. f 1819. An der Spitze der deutschen Reaktion stand der bereits erwhnte Fürst Metternich, der nicht nur den Kaiserstaat, sondern ganz Deutschland System beherrschte. Bei groer Gewandtheit in mndlicher und schriftlicher Dar- Metter-stellung beruhte seine Staatskunst lediglich auf dem Grundsatz des Fest- "ichs. Haltens am Alten und Hergebrachten, auf dem Gesetz des Stillstandes, also auf dem Streben, jeden nationalen Aufschwung zu nichte zu machen. Das Volk, dem er jede Teilnahme an der Staatsverwaltung absprach, war ihm nur eine steuerzahlende Masse, der deren Leben, Hab und Gut die Fürsten frei schalten und walten drften. Preußen gegenber ging Metternichs Streben dahin, diesen Staat von der politischen Bedeutung, welche er durch die Freiheitskriege erlangt, wieder herabzudrcken, und dazu wie zur Niederhaltung der nationalen Be-wegung schien nunmehr der rechte Zeitpunkt gekommen zu sein. Die Ausschreitungen der deutschen Jugend boten fr Metternich den Anla, dem König Friedrich Wilhelm Iii. die Schreckbilder einer drohenden Revolution vorzuspiegeln, worauf von Erteilung einer Verfassung in Preußen keine Rede mehr war. Da andererseits in dem erstarrten fter-reichischen Kaiserstaat keine Unruhen vorkamen, so schob Metternich bei Verfolgung der Demagogen" Preußen in den Vordergrund und erregte dadurch zugleich die ffentliche Meinung gegen diesen Staat, auf dem bis dahin die deutschen Hoffnungen beruht hatten. Es folgten nun jene Maregelungen der besten und edelsten Männer, die Schlieung der Turnpltze und endlich die unter Metternichs Vorsitz gefaten Karlsbader Beschlsse" vom 20. September 1819, welche in der Wiener Schluakte" am 16. Mai 1820 noch eine Steigerung fanden. Das politische Leben Deutschlands war begraben, und nur die konstitutionellen Verfassungen, die einzelne Fürsten gegen Metter-Mittel- und mchs Willen gaben (Sachsen-Weimar 1816; Nassau, Baiern, Baden 1818; Klem-Wrtemberg 1819; Hessen-Darmstadt 1821), hielten die Hoffnung auf ftaaten-eine bessere Zukunft aufrecht. 2. Deutschland 1830 1848. Die franzsischejulirev olution uerte auf Deutschland einen bedeutenden Einflu. Es waren ins- besondere zwei Ideen, die sich Geltung zu verschaffen suchten. Die Ideen Iei^bett der Freiheit, welche fr jeden Staat eine Reprsentativverfassung Ideen. 16*
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