Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 45

1847 - Berlin : Reimer
45 breiten, wahrscheinlich bis zum Jda und dem K. Baba ununterbrochenen, 6000, 5000, 4000' üb. d. Meere aufstcigcnden Bodenanschwellung, welche sich ganz all- màhlig, wie ein ganz flaches Dach gegen das Innere der Halbinsel, gegen den Nord-Fuß des Taurus hinabscnlt, nordwärts dagegen, zur Küste hin, in zahl- reiche, vielnainige, durch die Thäler der Pontus-Zuflüsse mehrfach zerstückte Pa- rallelkctten zerspalten ist. — Auf solche Weise fällt sie in mehreren steilen Ab- sätzen gegen das schwarze Meer ab, indem sie seine Süd-Küsten überall mit dunklen Felsenwändc» ummauert. Diese meerwärts gekehrten Terrassen des Randgebirges sind mit der reich- sten, saftvollsten Vegetation geschmückt und mit hochstämmigen Waldungen be- kleidet, während seine flache, von dem inneren, 3000 — 5000' üb. d. M. liegen- den Scheitel der Halbinsel gebildete Rückseite, auch in Bezug auf die organische Natur, auf das entschiedenste damit kontrastirt. — Zwar findet sich auf diesem Tafellände an den wenigen Stellen, wo Fleiß und Wasser nicht fehlen, die höchste Fruchtbarkeit; im Allgemeinen aber ist es pstanzenarm, baumlos, steppenartig, weil der kluftreiche Felsenbodcn den Nieder- schlag verschluckt, die Bildung befruchtender Wasseradern keineswegs begünstigt, und die belebende Verzweigung des Waffernetzes beschränkt. Denn die Quellen, die Bäche, die Flüsse finden zum Thcil in unterirdischen Kanälen ihren Abfluß, so daß an mehreren Punkten mächtige Gewässer ganz plötzlich aus dem Schoße der Erde hervortreten, und andere eben so plötzlich in irgend einem, nicht selten unter Sumpfflächen versteckten Geklüfte des Bodens verschwinden. — Häufig ist auch die Oberfläche der Scheitelebene reich an Salzlachen und der Boden mit Salz-Krystallcn geschwängert, weshalb dann nur eine ganz spezifische Vegetation gedeihen kann. — Alle diese Erscheinungen finden großenthcils ihre Erklärung durch die zahl- reich vorhandenen Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, welche diesen Boden erschüttert, unterwühlt, hier gehoben, dort gesenkt hat. Als riesenhafte Denk- säulcn solcher Katastrophen steigen die erloschenen, oder doch seit Jahrhunderten ruhenden Vulkan-Berge des Argäus oder Erdschisch (im Quellgebiete des Halys), des Hassan-Dagh (38"N.b., 51"O.l.) re., jener 12000—13000, dieser vielleicht 8000' üb. d. M., auf, — und zahlreiche andere, ebenfalls isolirte, kleinere und größere Kegelberge von (wahrscheinlich) vulkanischem Ursprünge un- terbrechen die Einförmigkeit jenes Tafellandes, so daß man viele Tage über kah- len Horizvntalboden reisen kann, während man sich doch ununterbrochen von gi- gantischen Felsbergen umgeben sieht. — Den Süd-Rand des Hochlandes und zugleich der Halbinsel bildet die Fort- setzung des Taurus. Im Westen der engen Spalte, in welcher der Euphrat oberhalb Gerger diesen Bcrgzug brausend durchschneidet, bildet derselbe das Scheidegebirge zwischen den Hoch-Terrassen von Malati« und Orsa, erreicht im N. der Bucht von Skanderum die absolute Höhe von 10000 bis 12000', und streicht niedriger, unter verschiedenen Benennungen, bis zum ägäischen Meere, immer längs der südlichen Gestade der Halbinsel, dergestalt, daß nur schmale Säume niedrigen Landes zwischen der Küste und dem steilen Bergfuße übrig bleiben. — Dieser Süd-Rand fällt daher, wie der Nord-Rand, meerwärts viel tiefer hinab, als landwärts, und ebenso findet sich die Erscheinung wieder, daß der von den feuchten Seewinden getroffene äußere Abhang des Randgebirges in

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 27

1847 - Berlin : Reimer
27 gleichnamige Tiefland, dessen Ausdehnung meerwärts, vermittelst der Scdutt- und Geröll-Massen, welche die genannten Flüsse aus dem Gebirge herbeiführen, noch täglich wächst. 18. Der Orinoco und seine Stufenländer. Sein obe- rer Lauf innerhalb des unbekannten Hochlandes von Guyana, des- sen letzte Zweige der Strom mit Katarakten durchbricht; sein un- terer Lauf, durch dichte Waldungen, umsäumt den W.: und N- Fuß des Hochlandes; sein Mündungsland ist zur Regenzeit eine weite Wasserfläche. Auf seinem linken Ufer weite Llanos, kahl, dürr und vegetationsleer in der trockenen, mit mannshohen Gräsern bekleidet in der nassen Jahreszeit. 19. Der Magd a lenen-Fluß und Cauca bilden tief ein- geschnittene Längenthäler innerhalb der Cordillcren von Neu-Gra- nada; das untere Stufenland des ersteren ist eine wellenförmige Kulturfläche. — 20. Welche Gestalt würde Süd-Amerika haben, wenn der Ozean um 1100' höher stände? Iv. Die Wassersysteme und Stufenländer Nord- Amerika's. 21. Die Stufenlander der Hudsonsbay-Flüsse und des Mackenzie sind ohne eigentliche Gebirge, aber eigenthümlich charakterisirt durch eine rauhe, klippige Oberfläche, durch viele nie- drige, isolirte Felskämme (am Nord-Ufer des oberen See's 1000 — 1400' über dem Meere), durch eine unzählige Menge größerer und kleinerer, mittelst kurzer Flußläufe häufig unter sich (periodisch) ver- bundener Landseen, durch eine gewisse Regellosigkeit der Ober- flächenbildung, welche die Entwickelung geregelter Strom-Sy- steme verhindert zu haben scheint. Periodische Verbindung des obe- ren Athapeskow mit dem Columbia, des Athapeskow-See's mit d. Winnipeg-See und dem Saskatchavan-System. — Der Macken- zie eilt mit reißendem Laufe am Ost-Fuße der Felsengebirge dahin, und tritt erst unterhalb der Bärenfluß-Mündung von der felsigen Hochfläche in sein Delta-Land. 22. Das Wasser-System des St. Lorenz. Die fünf groß- ßen Seen (zusammen 4600 Elmln.), deren Abfluß er ist, liegen stufen- förmig über und neben einander (der Obere See 600, der Ontario 230' üb. d. M.), so daß die Wassermassen des einen sich mit Strom- schnellen und Katarakten in den andern entladen. (Niagara-Fall 160' hoch, 1600' breit). Die bis zu 20 Mln. breite, golf-ähnliche

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 31

1847 - Berlin : Reimer
31 zusammen. — Europ. Getreide nur theilweise eingeführt; — neben antarktischen auch nördl. Waldbäume (Buchen); im W., an geichütz- ten Stellen, Wein und feinere Obstarten. — 32. Die südliche Zone des veränderlichen Nieder- schlags. Geringe Sommer- und mäßige Wintertemperatur. Ve« getation ärmer als im entsprechenden nördlichen Klimagürtel; Moose, Farrenkräuter, — Wälder von Buchen und Birken. 33. Die Region des ewig en S chnee's ist über den gan- zen Erdtheil gelagert, in Folge seiner Meridian-Ausdehnung und der Richtung seines Hauptgebirgszugs. Ihre untere Grenze ist zwi- schen 19"N. und 30°(?)S.b. mehr als 14000' über d. M., aber nicht unter dem Aequator am höchsten, sondern, wie erwähnt, unter 14° S.b. Große Erhebung der Region des flüssigen, daher be- schränkter Bereich der Region des veränderl. Niederschlags. Innerhalb des letzteren zwei Vegetations-Regionen: die der Moose und Alpenkräuter, und die des Baumwuchses; die obere Grenze der letzteren liegt unter 20° N. und 25° S.b. 12000' üb. dem M.; zwischen 5°N. und 20° S.b. Mangel an Waldungen innerhalb der Region des veränderlichen Niederschlags; dafür steigt Getreidebau in Peru 13100' üb. d. Meer, die Kartoffel hier und in Quito bis in die unmittelbare Nachbarschaft des ewigen Schnee's auf. Innerhalb der Region d. flüssigen Niederschlags drei Vegetations-Reg.: die der Tierra fria (zu welcher auch die ganze, nicht breite Reg. des veränderl. Niederschlags gerechnet wird), deren untere Gr. durch das Gedeihen des Getreides (bei 20° N.b. in 7200', bei 0° in 9000, bei 16° S.b. in 13000, bei 30° S.b. in 7000' abs. H.) bezeichnet werden kann, und innerhalb welcher hoch- wüchsige Bäume in 5° N.b. b. z. 10800, in 0° b. zu 11000' abs. H. vorgefunden werden; — die dertierra templada, in welcher Mais (in Mexiko bei 4000, in Quito bei 7000, in Peru bei 12000' abs. H.) und tropische Baumformen noch höher aussteigen, während ihre untere Grenze, bei 0° Br., in 3000' abs. H. angenommen werden kann; —- die der Tierra caliente, welche oberwärts durch das Fortkom- men der Banane begrenzt wird, und in welcher Kakao, Brotfrucht und Kokospalmen nur bis 1200' abs. Höhe aufsteigen. 34. Die amerik. Klimagürtel sind im Allgem. kühler, als die entsprechenden der alten Welt, aber Amerika's Klima ist zugleich feuchter und ozeanischer, wegen seiner Lage und Gestalt, seiner rei- chen Bewässerung und- Vegetation. Dieser klimatische Charakter,

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 61

1847 - Berlin : Reimer
61 1000% sinkt dann allmählig bis zu 400', erhebt sich im W. der unteren Weichsel von Neuem bis zu e. 1000', um sich sodann wie- derum bis zu 600, ja bis zu 300' abs. H. zu erniedrigen. Die jütische Fortsetzung steigt höchstens 600 — 700' üb. d. nahe Meer auf. 5. Die finnische Seenplatte. Im N. des finnischen Bu- sens ist eine dritte Bodenerhöhung, von den zerrissenen, klippenreichen baltischen Küsten bis zum Onega- und Ladoga-See und nordw. bis zum Waranger Fiord und den N.-Gestaden von Kola ausge- breitet, welche durch die sonderbare Zertrümmerung ihrer felsigen, 400 — 600, höchstens 1200' über d. Meer aufsteigenden Oberfläche, durch zahllose klippenreiche Seen, durch unentwickelte Flußlaufe an die Beschaffenheit der kolossalen arktischen Seenplatte Amerikas er- innert. 6. Zwei große Bodensenkungen sind fast ebenso durch die ganze Breite des Tieflandes zu verfolgen. Eine nördliche am S.-Fuß der uralisch-baltischen Landhöhe, zw. d. 53. und 55.; eine südliche in der Nähe des 52. Parallels. In, der ersteren liegt das Havelland, das Warthe- und Netze-, "das^^y^ und Bobr-Bruch; in der'anderen der Spreewald, das Obra- Bruch und die ungeheure Przypiec-Niederung (Nokitno- Sümpfe). — 7. Zum Theil hat das europäische Tiefland noch den Charak- ter des benachbarten asiatischen. Die beiden Landhöhenzüge erschei- nen in dieser Beziehung als Grenzmarken. Nämlich im N. des nördlichen, zwischen der Petschora, Wytschegda und Dwina, aus- gedehnte, Tundra-ähnliche Sumpfsteppen, und im S. des süd- lichen, wie auf dem östlichen Theile seines Scheitels, weite, trockene, mehr oder minder kulturfähige Steppen; die Haiden im sarma- tischen, und selbst im germanischen Ticflande erinnern, durch die Einförmigkeit ihrer Vegetation, gleichfalls an die Natur der Steppe. Ganz anders ist es zwischen jenen beiden Landrücken; hier wechseln Waldungen und Kulturflächen; die ersteren sind in der sarma- tischen Ebene vorherrschend, fehlen aber fast in der germanischen westw. der Elbe; der Kulturboden gewinnt mehr und mehr Aus- dehnung, die Haiden verkleinern sich, und die vorhandenen Sumpf- und Moorstrecken tragen entweder Urwaldungen, wie die ausgedehn- ten Rokitno-Sümpfe am Przypiec, — oder sie werden nach und nach in urbares Land verwandelt, wie in den Küstenländern der germanischen Ebene. 8. Die Ströme der sarmatischen Ebene haben fast durch-

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 89

1847 - Berlin : Reimer
89 C. D i e Tiefcbcuen Südw e st-Euro Pa's. 25. Das proven^alische Tiefland und die untere Rhone. — Das untere Rhone-Thal ist die Fortsetzung des Saone- Lhals. Gleich unterhalb der Bereinigung beider Flüsse sondern nie- dere Höhen das erstere von dem letzteren. Sevennen- und Alpen- zweige treten mehrfach an das untere Rhone-Thal. Bei Avignon öffnet es sich zu einförmigen Ebenen, die durch ihre Dürre und Vegetalions-Armuth den Gegensatz der schön bewachsenen, anmu- thigen Thallandschaften bilden. — Das Mündungsland theils sum- pfig (Insel Camargue), theils dürr, ein Kieselfeld (In Crau), gerin- gentheils schönes Kulturland. Der Strom durchfließt es mehrarmig und seicht, daher zur Vervollständigung seiner, unterhalb der Perte du Rhone beginnenden Schifffahrt, die Kanäle von Arles und Beaucaire gebaut worden sind. — 26. Das französische Tiefland. а. Innerhalb der bekannten Grenzen desselben wellenförmige, minder ebene Flächen als im nordöstlichen Tieflande. Von der dort so häufig vorkommenden Bildung größerer stehender Land- gewässer und breiter Sumpfniederungen ist hier kaum eine Spur zu finden. Das französische Tiefland zerfällt in drei große natür- liche Abtheilungen: die unteren Stufenländcr der Garonne, Loire und Seine. — б. Das untere Stufenland der Garonne. Im N. des Pyrenäen-Zuges liegt ein niedriges, etwa bis 600' aufsteigendes Hügelland, welches von dem Adour, der Garonne und ihren sehr zahlreichen Nebenflüssen vielfältig durchfurcht wird. Es verflacht sich meerwärts allmählig zu der fast im Niveau des Ozeans lie- genden, steppenartig einförmigen Ebene der Haiden (Wanstes). Der Adour durchfließt es von Tardes bis St. Sever, wo er schiffbar wird, — die Garonne von St. Gaudens bis Toulouse, worauf sie, schiffbar, und durch den Can. du midi mit dem Mittelmeer verbunden, die letzten Pyrenäen-Ausläufer begleitet, und dann die sandige Ebene ihres Mündungslandcs als ein mächtiger Strom durchfließt, der, mit Hülfe der Fluth, Seeschiffen bis Bordeaux zu- gänglich ist. — Im N. desselben breitet sich ein anmuthiges, auf der Wasserscheide bis zu 450' abf. Höhe aufsteigendes Hügelland aus, dem indeß längs der Küste Sumpf- und Sandstrecken vorge- lagert sind. — e. Das untere Stufenland der Loire ist ebenfalls im S. am unebensten, aber nirgend mehr als 600' üb. d. M.; es besteht

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 93

1847 - Berlin : Reimer
93 eben, und hier wie der Boden eines ausgetrockneten oder abgeflosse- nen Sce's anzusehen, als dessen Reste dann der seichte Neusiedler See (427' üb. d. M.) und seine südöstlichen morastigen Uferland- schasten (Hansag-Morast) betrachtet werden können. Im N. drin- gen an der Waag und Neitra busenförmige Einschnitte des Tief- landes in die karpathischen Berge ein. Im O. der Raab bildet ein mannigfaltiger Wechsel von Ebenen und Hügeln, die Vorhöhcn des Bakony-Waldes, die anmuthigsten Gegenden. — d. Die unter-ungarische Ebene, etwa 100' niedriger als die vorige, ist nur im W., in der Umgebung des tiefen, blos theil- weis von geringen Sumpfstrecken umfaßten Platt en-See's, so wie zwischen Sau und Drau, hüglig und bergig, übrigens aber ganz eben, besteht auf der linken Donau-Seite nicht selten aus öden, unabsehbaren, baumlosen Sand- und Haidestrecken, aus step- penartigen Grasfluren und Sumpfflächen, und war vielleicht einst ebenfalls von einem großen See bedeckt. — e. Die wlachische Ebene, das Mündungsland der Donau, zwar im Allgemeinen fteppenartig wie die vorige, ist jedoch min- der eben und einförmig, sowohl in ihrer Bodengestalt wie in ihrer Ve- getation, und wird, wie die ungarischen Ebenen, von dem Strome in einer breiten Sumpfniederung durchflossen, die sich an seiner Mün- dung nur zu einem verhältnißmäßig geringen, aber von Lagunen und Süßwasser'seen unterbrochenen Delta erweitert. 29. Das italische Niederland und der Po. Das italische Niederland ist eine einzige fast horizontale Ebene, die sich ostwärts von dem 800- 1000' hohen O.-Fuß der W.-Al- pen allmahlig zum Niveau des Adria-Meeres hinabsenkt; außer den kleinen Gruppen der eugandischen (1600') und bericischen Hügel (im S. von Padua und Vicenza) ist in derselben keine Er- höhung von Belang zu finden. Der Po ist vorzugsweise ein Niederungsstrom, denn sein un- terer Lauf ist verhältnißmaßig sehr lang. Seine Nebenflüsse ha- den entweder, wie die adriatischen Küstenflüsse, den Charakter von Sturzbächen, oder sie fließen langsamer und geregelter in eingedeich- ten Betten ab; danach richtet sich die Beschaffenheit der Uferland- schaften. Seine Mündungsarme stehen mit denen der Etsch in Verbindung; sein niedriges, sumpfiges Delta-Land liegt theilweise, wie bei der Etsch, in Folge der durch Kunst oder auf natürlichem Wege, durch Anschwemmungen, entstandenen Erhöhung der Ufer, unter dem Niveau des Bettes. — Die Po-Schifffahrt beginnt be- i

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 94

1847 - Berlin : Reimer
94 reits oberhalb Turin, ist aber erst von der Adda-Mdg. abw. dauernd und bedeutend. — Außer den vielen natürlichen giebt es sehr zahlreiche künstliche Wasseradern, welche die Ebene, zu Schiff- fahrts-, Entwässerungs- od. Bewässerungszwecken, netzförmig durch- ziehen. Die wichtigsten Schiffskanäle: der Naviglio grande, Naviglio di Bereguardo und di Pavia. — Die reiche Bewässerung und der fruchtbare Boden haben den Anbau außerordentlich begün- stigt; häufig ist derselbe sehr vereinzelt, und die vielen kleinen Be- sitzungen sind dann durch Gräben, Hecken oder angepflanzte Reihen von Fruchtbäumen durchzogen und von einander geschieden, wo- durch das ebene Land einen sehr durchschnittenen Charakter und theilweise fast das Ansehn eines lichten Waldes erhält. (Vgl. das ital. Niederland mit dem wlachischen und niederrheinischen!) — Hü- gelland am Fuß der Alpen mit Terrassen-Kulturen; Ebenen in der Mitte des Landes mit beschatteten Feldern, künstlichen Wiesen und Reisfluren; Mangel an kultivirten Marschen; eigenthümliche Lagu- nen-Küste. Iii. Die gesonderten Gebirgsglieder Europa's. 30. Die griechische Halbinsel erscheint als das Mittel- glied zwischen dem europäischen und dem asiatischen Gebirgs-Centro. Ihre Gebirge stehen in schmalem Zusammenhänge mit dem erstcren, und sind vom letzteren durch schmale Meeresstraßen getrennt; sie erheben sich massenhaft, und zeigen zwei vorherrschende Direktionen. Die West-Seite der Halbinsel zerfällt in die Berglandschaf- ten Dalmatien, Montenegro, Albanien und Epirus. Ihre Gebirge bestehen aus vielen parallelen, von N.w. gegen S.o- streichenden Ketten, zwischen denen kahle, wasserarme Hochflächen terrassenförmig von der Küste her aufsteigen. Der Wasserscheide- rücken, — der im Norden die dinarischen Alpen, dann (an der Quelle des Vardar) Tschar-Dagh oder Skardus, weiter südw. Bora Dagh und Pindus genannt wird, steigt 5000 — 8000', am höchsten im Tschar-Dagh auf. Niedriger sind im Allgemeinen die die Vor-Tcrrassen umwallenden Felsketten, als deren letzte, west- lichste die Reihe der dalmatischen Inseln (1800 — 2000') angesehen werden kann. Unter diesen Vor-Terrassen bildet die montenegri- nische, an der oberen Moraka, einen nicht blos im W. und O., sondern auch im N. und S. von Bergzügen umschlossenen Gebirgs- gau, und die epirotische ist merkwürdig durch die ungemein wilde, schauerliche Zerklüftung ihrer bis 7000' hohen Massen. Ver-

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 109

1847 - Berlin : Reimer
109 schwarzen Meere, an diese die Haiden, die sich hie und da, auch im folgenden Klimagürtel, finden. 48. Der Klimagürtel des Weinstocks. Hier werden große Waldungen, Roggen- u. Haferfelder selten; neben dem Waizen wird im S. Mais und auch Reis gebaut; die Kultur der Rebe und fei- nerer europäischer Obstarten ist charakteristisch; es kommen, gepflegt, im S. selbst Edelsrüchte fort. 49. Der Klimagürtel der Edelsrüchte und immer- grünen Laubholzarten. In der unteren Region fehlen nörd- liche Waldbäume und größere Waldungen überhaupt; ebenso der Rasen. Statt der nördlichen Forsten kleinere Gehölze von Bäu- men ohne periodischen Laubfall, und Pflanzungen von Edelfrucht- bäumen rc. ; statt des Rasens mancherlei immergrüne Sträucher und Kräuter; die seltenen Wiesen müssen gepflegt werden. — Im Sü- den der Zone zeigen sich bereits, an geschützten Stellen, einige tro- pische Pflanzenformen. — 50. Die europ äische Thierwelt ist fast unter allen Breiten gleichartig, nur im äußersten Süden und Norden cigen- thümlich; aber dort mit den Geschöpfen der benachbarten asiatischen Gegenden, hier mit denen der Polarländer der Erde übereinstim- mend. — Im Allgemeinen kommen die europäischen wilden Thiere weder an Größe noch an Wildheit den tropischen gleich, und ihre Zahl ist beschränkt, selbst in den am wenigsten bewohnten, den Po- lar-Gegenden des Erdtheils. Die Raubthiere (Bär, Wolf, Fuchs, wilde Katze, Luchs) sind zwar, mit Ausnahme des Eisbären, fast über den ganzen Kontinent, aber sehr spärlich verbreitet, häufiger nur in den abgelegensten Waldgegenden der sarmatischen Ebene und den einsamsten Gebirgsrevieren; in manchen Ländern sind sie ganz ausgerottet. Auch die Menge wilder grasfressender Thiere, namentlich der größeren Arten (Hirsch, Reh, Schwein rc.), ist bei der zunehmenden Bewohnung und Entwaldung merklich im Abneh- men; einige Arten sind ganz verschwunden, andere (Elenn, Auer- ochs) nur noch in den Urwaldungen Ost-Europa's, oder (Stein- bock, Gemse) auf den höchsten Firsten des Hochgebirges in geringer Zahl vorhanden. Am ärmsten sind die südlichen Halbinseln an sol- chen Thieren. — Hausthiere. Süd-Europa ist reicher an Arten. Hier das Kameel, Maulthier, der Esel und Büffel, neben denjenigen Ge- schlechtern, welche die Mitte und den Norden des Erdtheils bewoh-

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 20

1847 - Berlin : Reimer
20 es führt zwischen den Quellen des Macquarie und des Hawksbury den Namen der blauen Berge, besteht hier aus plateauartigen Felshöhen mit 2 — 3000, stellenweise mit 4 — 5000' Gesammterhe- bung und unbedeutenden Gipfeln. Sein südliches, kettenförmiges Ende — die schwarzen Berge — steigt im Quellbezirk des Mo- rumbidgie vielleicht bis 10000' absoluter Höhe und bis in die Re- gion des ewigen Schnee's auf; daher hier ,,Weißes" Gebirge. — Gegen W. senkt es sich mit breiten Plateau-Stufen zum inneren Flachlande hinab. Im O. seiner nördlichen Hälfte liegen niedrige, durch Gebirgsarme gesonderte Küstenebenen. Wichtig ist, daß die Thäler und Nebenthäler des Hawksbury und Hunter fast bis auf die Sohle des Gebirgs eingefurcht sind. Das Gebirgsland ist in seiner Mitte etwa 40 Mln. von W. nach O. ausgedehnt, und hat in dieser Richtung eine von N. nach S. zunehmende Breite. Z. Die Gebirgsländer im S. und W. scheinen von gerin- gerer Ausdehnung; ihre Anfänge am Vincents- und Spencers-Golf, in Leeuwins-Land erreichen höchstens 3000 — 4000' absol. Höhe; niedriger sind wahrscheinlich die flachen Höhen im O. der Schwanen- fluß-Mündung. 4. Die zusammenhängenden Flachländer des Innern sind steppenartig, einförmig und wechsellos wie der Ozean und nur von inselartigen Felshöhen unterbrochen; ihnen mangeln ausgebildete Thalfurchen, und, vermöge der eigenthümlichen Mengung der Bo- denrinde, erscheinen sie abwechselnd als undurchdringliche Sümpfe, oder als wasserlofe Einöden *). 5. Die Flüsse Australiens entstehen meist aus Teich- und Seereihen, stürzen mit ungeheuren Katarakten fast unmittelbar aus dem oberen ins untere Stufenland, in welches sie nur flach und unbestimmt eingefurcht sind, ohne Nebenflüsse zu empfangen. Daher Ueberschwemmungen und Sumpfbildungen abwechselnd mit gänzlichem Stillstehen und Austrocknen der Gewässer. Dies gilt namentlich vom Macquarie, Darling und Lachlan, weniger vom Morumbidgie (warum?), die alle zusammen (periodisch) dem einzigen Strom-System des Murray angehören, dessen Mün- dung statt eines Delta's einen See bildet, und nur durch einen versandeten Arm die Encounter-Bay und das Meer erreicht, daher ohne Bedeutung für die Verbindung des Innern mit der Küste ist. Günstiger sind in dieser Beziehung die kürzeren zur Ost-Küste ab- *) Nach einer Zeitungsnachricht „ein großes Binnenmeer im Innern!"

10. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 28

1847 - Berlin : Reimer
28 Mündung des Stroms wird (80 Mln. aufm.) mit den größten Seeschiffen befahren. 23. Die Stufenländer des Missisippi werden von den vorigen durch den Landrücken der schwarzen Hügel gesondert. Auf diesem liegt die Quelle und der obere Lauf des Stroms. Sein mittleres Stufenland wird im S. durch die Sierra von Texas und das Osark-Gebirge begrenzt, ist eine Hochebene niederer Art, im N. und auf dem linken Stromufer mit Urwäldern bedeckt, im S. des Arkansas und im äußersten W. eine sandige und steinige Wüste; bildet dagegen im N. des Arkansas unabsehbare Grasflächen, Savannen oder Prairies genannt, von breiten, schnellfließenden, aber wasserarmen Flüssen (Platte, Kansas u. a.) durchströmt. — Der Missouri entspringt auf dem Oregan-Gebirge, durchbricht die schwarzen Hügel, und ist, in Bezug auf Stromlänge u. Wasser- reichthum, eigentlich Hauplstrom. — Der Ohio durchfließt ein fruchtbares Hügelland, und ist (bis Pittsburg) für große Schiffe fahrbar. — Das untere Stufenland des Missisippi ist eine aus- gedehnte, an den Meeresgestaden sumpfige, alljährlich überschwemmte Tiefebene mit riesenhaften Bäumen und Schilfpflanzen, namentlich in der Nähe des Stroms und in seinem Delta-Lande. 24. Der Rio bei Norte ist, ungeachtet der Länge seines Laufes, wegen seiner Seichtigkeit von untergeordneter Bedeutung. 25. Der Columbia und Colorado. Ihre Naturverhält- nisse sind noch sehr unbekannt; der erstere soll 15, der andere 65 Mln. von der Mdg. aufw. für größere Fahrzeuge schiffbar seyn. 26. Die atlantischen Küstenflüsse (vgl. I.abth. S. 29.) entquellen (mit Ausnahme des eigenthümlichen St. Iohns-Fl. von Florida) sämmtlich den Alleghanis, und zwar entweder dem Innern des Gebirgs oder seinem äußeren Rande, durchströmen dann eine wellenförmige, sehr fruchtbare, längs der Küste theilweise mit sum- pfigen Niederungen (Swamps) umsäumte Tiefebene, sind wasser- reich, meist schiffbar, und zu künstlichen Wasserverbindungen, durch Lage und Beschaffenheit ihrer Thäler, sehr geeignet. 27. Künstliche Wasserverbindungen Amerika's. Nord- Amerika ist sehr reich daran; in Süd-Amerika besteht nur eine, aber unschiffbare zwischen den beiden Ozeanen, mittelst des Atrato- und S. Juan-Fl. (Mehrfache Projekte zur Verbindung beider Ozeane.) — In Nord-Amerika nennen wir: a. den Chesapeak-Ohio-Kanal, aus dem Ohio (oberhalb Pittsburg) zum Potomak (nach Georgtown).
   bis 10 von 157 weiter»  »»
157 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 157 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 53
1 16
2 0
3 8
4 66
5 10
6 11
7 38
8 14
9 5
10 32
11 5
12 22
13 13
14 54
15 52
16 13
17 99
18 48
19 8
20 0
21 4
22 20
23 1
24 32
25 98
26 15
27 1
28 17
29 29
30 29
31 1
32 4
33 5
34 38
35 52
36 0
37 45
38 157
39 18
40 5
41 70
42 1
43 7
44 7
45 29
46 1
47 8
48 3
49 127

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 18
1 0
2 0
3 10
4 7
5 6
6 5
7 0
8 0
9 1
10 0
11 49
12 7
13 0
14 1
15 0
16 1
17 2
18 5
19 0
20 0
21 84
22 0
23 0
24 33
25 0
26 0
27 6
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 8
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 4
41 0
42 3
43 4
44 0
45 2
46 0
47 24
48 43
49 19
50 74
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 1
58 1
59 0
60 0
61 5
62 7
63 0
64 8
65 2
66 1
67 0
68 0
69 1
70 121
71 1
72 0
73 0
74 0
75 1
76 4
77 10
78 1
79 9
80 0
81 1
82 2
83 1
84 24
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 0
91 2
92 19
93 5
94 0
95 17
96 0
97 5
98 0
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 4
2 0
3 2
4 0
5 3
6 61
7 0
8 0
9 0
10 1
11 10
12 2
13 25
14 45
15 0
16 0
17 0
18 4
19 2
20 11
21 0
22 0
23 2
24 31
25 13
26 0
27 1
28 18
29 0
30 0
31 7
32 149
33 2
34 62
35 0
36 11
37 0
38 6
39 0
40 1
41 0
42 8
43 6
44 3
45 9
46 0
47 18
48 2
49 0
50 5
51 11
52 11
53 9
54 2
55 0
56 2
57 1
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 5
67 0
68 0
69 0
70 2
71 1
72 2
73 0
74 1
75 1
76 10
77 0
78 14
79 0
80 1
81 37
82 1
83 86
84 1
85 1
86 26
87 17
88 0
89 31
90 16
91 4
92 1
93 4
94 4
95 70
96 9
97 0
98 1
99 2
100 1
101 27
102 3
103 0
104 38
105 4
106 2
107 13
108 5
109 21
110 5
111 0
112 2
113 10
114 12
115 1
116 1
117 3
118 0
119 79
120 0
121 4
122 6
123 3
124 8
125 11
126 2
127 21
128 0
129 5
130 11
131 1
132 0
133 166
134 17
135 7
136 6
137 18
138 6
139 33
140 1
141 0
142 16
143 4
144 0
145 8
146 1
147 0
148 0
149 6
150 0
151 1
152 6
153 11
154 3
155 0
156 1
157 3
158 0
159 16
160 16
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 4
167 0
168 7
169 0
170 0
171 3
172 0
173 4
174 0
175 14
176 1
177 1
178 11
179 3
180 3
181 0
182 0
183 18
184 3
185 22
186 8
187 1
188 38
189 5
190 2
191 0
192 2
193 49
194 3
195 31
196 0
197 1
198 1
199 1