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1. Geographie - S. 16

1905 - Gießen : Roth
16 Deutschland. Napoleon Iii. Marburg an der Lahn, mit der prächtigen Elisabethenkirche, Hoch- schule; Fulda wo? Im Dom die Gebeine Bonisazius', des „Apostels der Deutschen". Gelnhausen an der Kinzig mit sehenswerter gotischer Kirche und den Resten einer hohenstanfifchen Pfalz; Hanau am Main mit Goldwarenfabriken. — Wiesbaden, be- rühmte Badestadt mit heißer Quelle (Kochbrunnen) (95000 Einw.). Frankfurt am Main, die Wahl- und Krönungsstadt des ehemaligen deutschen Reiches (320000 Einw.), bedeutende Handelsstadt. Limburg an der Lahn, Sitz eines Bischofs. Merke ferner Ems wo? Homburg, Schwalbach, Niederselters, Fachingen. Welches find die berühmtesten Weinorte des Rheingaus? Geschichtliches. Der Staat Preußen nahm seinen Anfang mit der Ver- pfändung der Mark Brandenburg durch Kaiser Sigismund an Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg (1415). Kurfürst Johann Sigismund ver- einigte damit das aus dem Deutschordenslande entstandene Herzogtum Preußen (1618). Der «große Kurfürst» Friedrich Wilhelm vergrößerte sein Land um fast 600 Q.-M. Aber erst Friedrich der Große erhob Preußen zu einer euro- päischen Macht. In 3 Kriegen eroberte er die Provinz Schlesien. Durch die Teilung Polens 1772, 1793 und 1795 kamen Westpreußen und Posen dazu. Der Wiener Kongreß sprach Preußen zu: die Hälfte von Sachsen, Neuvorpommern mit Rügen, die trierschen und kölnischen Lande, Westfalen und die Reichsstadt Wetzlar. 1850 traten die Fürsten von Hohenzollern (Hechingen und Sigmaringen) ihre Gebiete freiwillig an Preußen ab. 1854 wurde von Oldenburg ein Gebiet am Jadebusen zur Anlegung eines Kriegshafens käuflich erworben. Durch den Vertrag von Gastein (1865) erlangte Preußen von Österreich das Herzogtum Lauenburg und durch den Frieden von 1866 die Herzogtümer Schleswig-Hol- stein, Nassau, das Kurfürstentum Hessen, das Königreich Hannover, die freie Stadt Frankfurt und einen Teil der großherzoglich hessischen Provinz Ober- hessen. Am 18. Januar 1871 wurde das neue Deutsche Reich gegründet, und die deutsche Kaiserkrone mit der Krone Preußens erblich vereinigt. Eine Er- werbung des Königs Wilhelm Ii. ist die früher zu England gehörende Felsen- insel Helgoland vor der Elbemündung. 2. Das Grotzherzogtum Mecklenburg-Schwerin. 13 200 qkm, 607 000 evang. Ew. Es liegt am Strande der Ostsee von der Travemündung bis zur Recknitz und erstreckt sich südlich bis zum Südrande des baltischen Landrückens. Es ent- hält etwa 300 Landseen, von denen der Müritzsee mit fast 21/a Q.°M. Oberfläche der bedeutendste ist. Ackerbau, Viehzucht und Fischfang bilden die Haupterwerbszweige. Berühmt sind die Mecklenburger Pferde. Schwerin, Haupt- und Residenzstadt am Schweriner See (40000 Ew.). Rostock an der Mündung der Warne, mit einer Hochfchule, treibt bedeutenden Handel; Wismar, Handelsstadt mit ähnlicher Lage; Ludwigslust, zweite Residenz in schöner Umgebung. 3. Das Grotzherzogtum Mecklenbnrg-Strelitz. 3000 qkm, 102000 evang. Ew. Dieses Land schließt sich östlich an das vorige an. Von den vielen Seen ist der Tollensee bei Neu°Brandenburg der bemerkenswerteste. Neu-Strelitz, 11000 Ew.; Neu-Brandenburg. Geschichtliches. In der Urzeit wohnten hier die Wariner, ein deutscher Volksstamm, an den noch das Flüßchen Warne erinnert. Während der Völker- wanderung setzten sich an deren Stelle die slavischen Obotriten fest. Lange Jahre behaupteten sie ihr Heidentum und ihre Unabhängigkeit gegenüber dem Andrängen der Deutschen. Erst Heinrich dem Löwen gelang es, sie zu unter- jochen und zu bekehren. Der Obotritenfürst Pribislaw ließ sich taufen und wurde als Vasall wieder in seine Herrschaft eingesetzt. Deutsche Kolonisten besiedelten nun das Land und verdrängten nach und nach slavische Sprache und Sitte. Im 30jährigen Kriege wurden die Herzöge von Mecklenburg wegen ihres Bündnisses mit Christian Iv. von Dänemark geächtet und ihr Land

2. Geographie - S. 27

1905 - Gießen : Roth
Übersicht der bevölkertsten Städte im Deutschen Reiche. 27 — Ein- Ein- ss Städte mit Vororten wohner- zahlen Sr> Städte mit Vororten wohner- zahlen Q in Tsdn. Q in T!dn. 15 Chemnitz...... 226 25 Straßburg..... 163 16 Essen....... 215 26 Dauzig...... 159 17 Königsberg..... 201 27 Barmen...... 153 18 Bremen...... 201 28 Aachen...... 142 19 Stuttgart..... 196 29 Kiel....... 140 20 Altona ...... 170 30 Braunschweig .... 138 21 Elberfeld...... 170 31 Posen...... 130 22 Halle a. S...... 170 32 Kassel...... 117 23 Dortmund..... 165 33 Krefeld...... 109 24 Mannheim..... 165 34 Karlsruhe..... 107 Das Deutsche Reich zählt gegenwärtig 3360 Städte mit mehr als 2000 Ew. Geschichtliches. Das Deutsche Reich nahm seinen Anfang, als infolge des Vertrages von Verdun (843) unter Ludwig dem Deutschen ein beson- deres Reich von dem großen fränkischen Reiche sich ablöste. Unter den Karolingern war Deutschland ein Erbreich. Durch die Wahl Konrads I. von Franken wurde es ein Wahl reich. An den Wahlen beteiligten sich die Herzöge von Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringen. Als nach dem Ausgange der Hohenstaufen die alten Herzogtümer sich in zahlreiche kleinere erbliche Lehen aufgelöst hatten, während im Osten in den eroberten slavischen Ländern neue, mächtige Staaten entstanden waren, erschien eine Regelung des Stimmrechts der Fürsten notwendig. Diese erfolgte durch die Goldene Bulle, die 1356 von Kaiser Karl Iv. erlassen wurde. Das Kur- fürstenkollegium bestand nun aus den Erzbischöfen von Mainz, Trier und Köln, dem König von Böhmen, dem Pfalzgraf am Rhein, dem Herzog von Sachsen und dem Markgraf von Brandenburg. 1623 kam die Kurwürde von der Pfalz an Bayern. Der westfälische Friede stellte die pfälzische Kurwürde als 8. wieder her. Als 1779 Pfalz und Bayern vereinigt wurden, kam die Kurfürstenwürde an Hannover (Braunschweig-Lüneburg). Durch den westfälischen Friedensschluß wurde der Anfang zur allmäh- lichen Auflösung des Reiches geschaffen. Die Fürsten erhielten nämlich fast unbeschränkte Landeshoheit und das Recht, mit auswärtigen Mächten Ver- träge und Bündnisse schließen zu dürfen. Die Macht der Fürsten nahm zu, die des Kaisers ab. Als 1805 eine Anzahl deutscher Fürsten den unter Frank- reichs Schutz stehenden Rheinbund gründeten, legte Franz Ii. (am 6. August 1806) die Kaiserkrone nieder, und das heilige römische Reich deutscher Nation hatte aufgehört zu bestehen. An Stelle des aufgelösten Deutschen Reiches trat nach den Freiheits- kriegen (1815) der Deutsche Bund. Dieser Bund bestand aus 39 unabhän- gigen Staaten; doch war die Bundesverfassung nicht geeignet, die Hoff- nungen des deutschen Volkes auf nationale Einigung zu erfüllen. Im Innern brachte es der Bundestag nach mehr als 30jähriger Arbeit nicht einmal zur Einheit in Münzen, Maßen und Gewichten, viel weniger noch auf dem Gebiete des Rechts. Die einzelnen Staaten waren unter sich durch Zollschranken ge- trennt. Dem Auslande gegenüber fehlte eine einheitliche Vertretung. Im Jahre 1848 machte man den Versuch, die Verfassung Deutschlands zeitgemäß zu ändern. Eine aus allgemeinen Wahlen hervorgegangene Natio- nalversammlung trat in Frankfurt a. M. zusammen. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen wurde 1849 zum Erbkaiser von Deutschland erwählt. Dieser erklärte jedoch, daß er ohne Zustimmung der deutschen Fürsten die Kaiserkrone nicht annehmen könne. Da der Nationalversammlung die Macht fehlte, ihre Beschlüsse auszuführen, so sank ihre Bedeutung immer mehr. Nach ihrer Auflösung trat der Bundestag wieder in Kraft. Inzwischen war das Verhältnis zwischen den beiden «Vormächten» Österreich und Preußen immer unhaltbarer geworden. Ein gemeinsamer Krieg gegen Dänemark wegen

3. Geographie - S. 20

1905 - Gießen : Roth
20 Deutschland. bergischen Kreis mit der Kurwürde. 1485 teilten die Brüder Ernst und Albert sich in das Land und wurden so die Stifter der beiden noch bestehenden Linien. Bekannt ist der Anteil, den die Kurfürsten Johann der Beständige und Johann Friedrich vön der Ernestinischen Linie an der Reformation nah- men. Infolge des unglücklichen Auegangs der Schlacht bei Mühlberg ging die Kurwürde an Moritz von Sachsen von der Albertinischen Linie über. Johann Friedrich dem Weisen blieb nur ein Teil der thüringischen Länder, der sich durch weitere Teilungen immer mehr zersplitterte. Von den Grafen von Henne- berg fiel der Ernestinischen Linie später Meiningen und Hildburghausen zu. 1697 erlangte Kurfürst August Ii. die polnische Königskrone. Da er, um sein Ziel zu erreichen, katholisch werden mußte, so ging die Führung des Prote- stantismus an Brandenburg über. Die polnische Königskrone ging indessen schon mit dem Tode Augusts Iii. 1763 wieder verloren. Durch ihren Beitritt zum Rheinbund erlangte die Albertinische Linie den Königstitel. Der Wiener Kongreß ließ diesen Titel zwar gelten, aber der größte Teil der heutigen Pro- vinz Sachsen — die Regierungsbezirke Merseburg und Erfurt — und die Nieder- lausitz gingen an Preußen verloren. 14* Das Großherzogtnm Sachsen-Weimar. 3 600 qkm, 362000 meist evang. Ew. Das Land besteht aus 3 größeren und mehreren kleineren Stücken, die über das ganze Thüringer Hügelland zerstreut sind. Das Hauptland liegt nordöstlich vom Thüringer Wald und ist von Saale und Ilm durchflössen. Südöstlich hier- von, durch Sachsen-Altenburg vom Hauptland getrennt, liegt der Kreis Neustadt (an der Orla). Das Fürstentum Eisenach zieht von dem Nordwestrande des Thü- ringer Waldes südlich bis in die Rhön und ist von der Werra durchslosseu. Weimar, die durch Deutschlands größte Dichter berühmte Haupt- und Residenz- stadt, liegt an der Ilm. Jena (an?) mit der gemeinsamen Hochschule der fächsisch- thüriugischeu Staaten (1806); Apolda mit Wollwarenfabriken. Eisenach am Fuße der berühmten Wartburg. Ruhla, ein mit Koburg-Gotha gemeinsames Dorf, ist be- kaunt durch seine billigen Meerschaumwareu und die Fabrikation von Messern und Feilen. 15. Das Herzogtum Sachfen-Meiningen. 2500 qkm, 250000 meist evang. Ew. Das Land zieht — durchschnittlich nur 15 km breit — iu einem großen Bogen um den Südabhang des Thüringer- und Frankenwaldes bis über die Saale. Die westliche Hälfte dieses Bogens folgt dem Tal der Werra. An der Werra liegen: die Haupt- und Residenzstadt Meiningcn, Hildburg- hauseu, und die Badestadt Salzuugen; an der Saale Saalfeld. Sonneberg im Frankenwald ist berühmt durch seine Schiefertafeln und Spielwaren. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. Fast 2000 qkm, 230000 fast ausschließlich evang. Ew. Das Land besteht aus 2 getrennten Teilen, von denen der kleinere Teil — Kobnrg — südlich und der größere — Gotha — nördlich des Thüringer Waldes liegt. Die gewöhnliche Residenz ist Koburg an der Jtz, einem Nebenfluß des Mains. Gotha (37000 Qto.), zweite Residenz. Reinhardsbrunn, herrliches Lustschloß^«?' Rzihla, mit Weimar aemeinsam, ist wodurch bekannt? / 17. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. 1300 qkm, 195000 fast ausschließlich evang. Ew. Das Land besteht aus 2 durch reußifches Gebiet getrennten Teilen und ist sehr fruchtbar.

4. Deutsche Geschichte - S. uncounted

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
^/S"1tsbk deutsch [Vorschau A $$<*rfrmrnd limen Deutsdibrod ibor Herzogt V/Burt^ Ch (1 [___! Ttasemtnuyisdis Lande I. . !Hahsburtfische lande [ l [Vj/telsbar/i. Bayer. Linie E3h Wtiiel&ba ch . Pfalz Linie L___J Geistliches Gebiet, die, Haupt stdte unterstrichen Reidisgrenzc u. Tteichsstcuite Brandenburgs zur Zeitfriedrjud Heidt Karin des Mihrieiv Mitteleuropa um 1378.

5. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 13

1900 - Gießen : Roth
Deutschlands politische Einteilung. 13 Kassel wo? (87000 Einw.). Westlich davon auf dem Habichtswald das Lust- schloß Wilhelmshöhe, einst die Residenz König Jeromes und des gefangenen Kaisers Napoleon Iii. Marburg an der Lahn, mit der prächtigen Elisabethenkirche, Hoch- schule; Fulda wo? Im Dom die Gebeine Bonifacius', des „Apostels der Deutschen". Gelnhausen an der Kinzig mit sehenswerter gotischer Kirche und den Resten einer hohenstaufischen Pfalz; Hanau am Alain, mit Goldwarenfabriken. — Wiesbaden, be- rühmte Badestadt mit heißer Quelle (Kochbrunnen) (80000 Einw.). Frankfurt am Main, die Wahl- und Krönungsstadt des ehemaligen deutschen Reiches (245000 Einw.), bedeutende Handelsstadt. Limburg an der Lahn, Sitz eines Bischofs. Merke ferner Ems wo? Homburg, Schwalbach, Niederselters, Fachingen. Welches sind die berühmtesten Weinorte des Rheingaus? Geschichtliches. Der Staat Preußen nahm seinen Anfang mit der Verpfändung der Mark Brandenburg durch Kaiser Sigismund an Friedrich V. Den Hohenzollern. Burggraf von Nürnberg (1415). Kurfürst Johann Sigismund vereinigte damit das aus dem Deutschordenslande entstandene Herzogtum Preußen (1618). Der „große Kurfürst" Friedrich Wilhelm erwarb Hinterpommern, die Bistümer Halberstadt, Kammin, Minden, Magdeburg und vergrößerte dadurch fein Land um fast 600 Q.-M. Aber erst Friedrich der Große erhob Preußen zu einer europäischen Macht. In 3 Kriegen eroberte er die Provinz Schlesien und erlangte durch die Teilung Polens (1772) Westpreutzen, Ermland und den Regierungsbezirk Bromberg. Der Wiener Kongreß sprach Preußen zu: die Hälfte von Sachsen, Neuvorpommern mit Rügen, die trierschcn und kölni- schen Lande, Westfalen und die Reichsstadt Wetzlar. 1850 traten die Fürsten von Hohenzollern (Hcchingen und Sigmaringen) ihre Gebiete freiwillig an Preußen ab. 1854 wurde von Oldenburg ein Gebiet am Jadebusen zur Anlegung eines Kriegshafens käuflich erworben. Durch den Vertrag von Gastein 1865) erlangte Preußen von Österreich das Herzogtum Lauenburg und durch den Frieden von 1866 die Herzog- tümer Schleswig-Holstein, Nassau, das Kurfürstentum Hessen, das Königreich Hannover, die freie Stadt Frankfurt und einen Teil der grotzherzoglich hessischen Provinz Oberhessen. Am 18. Januar 1871 wurde das neue deutsche Reich gegründet und die deutsche Kaiserkrone mit der Krone Preußens erblich vereinigt. Eine Erwerbung des Königs Wilhelm Ii. ist die früher zu England gehörende Felseninsel Helgoland vor der Elbemündung. 2. Das Groszherzogtum Mecklenburg-Schwerin. 13 300 qkm (245 Q.-M.), 600 000 evang. Ew. Es liegt am Strande der Ostsee von der Travemündung bis zur Recknitz und erstreckt sich südlich bis zum Südrande des baltischen Landrückens. Es enthält etwa 300 Landseen, von denen der Müritzsee mit fast 2'/2 Q.-M. Oberstüche der be- deutendste ist. Ackerbau, Viehzucht und Fischfang bilden die Haupterwerbszweige. Schwerin, Haupt- und Residenzstadt am Schweriner See (35000 Ew.). Rostock an der Mündung der Warne, mit einer Hochschule, treibt bedeutenden Handel; Wismar, Handelsstadt mit ähnlicher Lage; Ludwigslust, zweite Residenz. 3. Das Großherzogturn Mecklenbnrg-Ttrelitz. 3 000 girrn (53 Q.-M.), 100 000 evang. Ew. Dieses Land schließt sich östlich an das vorige an. Von den vielen Seen ist der Tollensee bei Neu-Brandenburg der bemerkenswerteste. Neu-Strelitz, 10000 Ew.; Neu-Brandenburg. Geschichtliches. Ju der Urzeit wohnten hier die Mariner, ein deutscher Volksstamm, an den noch das Flüßchen Warne erinnert. Während der Völkerwanderung setzten sich an deren Stelle die slavischen Obotriten fest. Lange Jahre behaupteten sie ihr Heidentum und ihre Unabhängigkeit gegenüber dem Andrängen der Deutschen. Erst Heinrich dem Löwen gelang es, sie zu unterjochen und zu bekehren. Der Obotritensürst Pribislaw ließ sich taufen und wurde als Vasall wieder in seine Herrschaft eingesetzt. Deutsche Kolonisten besiedelten nun das Land und verdrängten nach und nach slavische Sprache und Sitte. Im 30jährigen Kriege wurden die Herzöge von Mecklenburg wegen ihres Bündnisses mit Christian Iv. von Dänemark geächtet und ihr Land an Wallenstein, Herzog von Friedland, verkauft. Mit Hilfe Gustav Adolfs von Schweden kehrten jedoch die vertriebenen Herzöge wieder zurück. Während der Napoleonifchen Kriege hatte das Land viel zu leiden. Die Herzoge traten deshalb dem Rheinbund bei, waren aber die ersten, welche wieder austraten und sich der Vereinigung der deutschen Fürsten anschlossen. Der Wiener Kongreß verlieh beiden Fürsten die groß- herzogliche Würde. 4. Das Grofzherzogtum Oldenburg. 6 400 qkm (116 Q.-M.), 370 000 zu evang. Ew. Es besteht aus 3 weit auseinanderliegenden Stücken. Das Hauptland liegt an der Nordsee zwischen Weser und Ems, und ist von der Hunte durchflossen. Oldenburg, die Haupt- und Residenzstadt. Das Fürstentum Lübeck liegt an der Ostsee nördlich von der Stadt Lübeck an der Neustädter Bucht; hier Eutin. Das Fürstentum Birkenfeld liegt zwischen Hunsrück und Nahe. Hier Ober- stein, berühmt durch seine Achatschleisereien.

6. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 20

1900 - Gießen : Roth
20 Deutschland. die das schwache Reich ohne Schutz gelassen hatte. Am 30. September 1681 wurde durch Ludwig Xiv auch Straßburg mitten im Frieden weggenommen. Der westfälische Frieden mußte alles dies gutheißen, da «toh- ^nmachtig 511 ©oben Ing. Nach Besiegung Napoleons I. wurde zwar die Rückgabe'des deutschen Gebietes verlangt, war ledoch bei dem Widerstand Rußlands und Englands nicht zu erlangen Erst 1870 war es den deiitschen Heeren vergönnt, den „nie verjährten, schnöden Raub" wieder zu gewinnen. 3. Deutsche Kolonieen. Mit den seit 1884 begonnenen Erwerbungen in fremden Weltteilen ist Deutsch- land in die Reihe der Kolonialmächte eingetreten. Die Kolonieen haben den Zweck, für den deutschen Handel wichtige Stützpunkte zu werden, den Bezug oon Rohprodukten zu erleichtern und der deutschen Industrie neue Absatzgebiete zu eröffnen. Schutztruppen suchen Ruhe und Sicherheit in den erworbenen Gebieten zu schaffen. Durch Anlegung oon gesicherten Handelswegen ist man bemüht, das Innere der Kultur zugänglich zu machen. Missionäre sorgen unter den Eingeborenen für Ausbreitung des Christentums wie für Verbesserung der Sitten und Gewohnheiten. Die deutschen Kolonieen umfassen einen Flächenraum von 2,6 Mill. qkm, d. i. das Fünffache des deutschen Reiches, und 9,3 Mill. Ew. Die Beschreibung der einzelnen Kolonieen erfolgt bei der Behandlung der be- treffenden Erdteile, weshalb dieselben hier einfach aufgezählt werden. a. In Afrika. Togoland an der Sklavenküste. 82330 qkm mit 2x/4 Mill. Ew. Kamerun um die Bai von Biafra. 493000 „ „ 31/2 Deutsch-Südwestafrika. 830 000 „ „ 0,2 Deutsch-Ostafrika. 941000 „ „ 3 „ b. In Australien. Kaiser-Wilhelmsland auf der Insel Neu-Guinea. Der Bismarck-Archipel. Drei Inseln der Salomogruppe. Die Marschallinseln. 181500 qkm mit 110000 Ew. 47100 „ „ 188000 „ 22 200 „ „ 90000 „ 415 „ „ 16000 „ . c. In Asten. Die Bucht von Kiautschou mit dem Gebiet von 50 km Radius. Dieses Schutzgebiet wurde 1898 von China erworben. Heschlchtttches. Das deutsche Reich nahm seinen Anfang, als infolge des Vertrages von Verdun (843) unter Ludwig dem Deutschen ein b e s o n d er es Reich von dem großen fränkischen Reiche sich ablöste. Unter den Karolingern war Deutschland ein Erbreich. Durch die Wahl Konrads I. von Franken wurde es ein Wahlreich. An den Wahlen beteiligten sich die Herzöge von Franken. Sachsen. Bayern Schwaben und Lothringen. Als nach dem Ausgange der Hohenstaufen die alten Herzogtümer sich in zahlreiche kleinere erbliche Lehen aufgelöst hatten, während im Osten in den eroberten slavischen Ländern neue, mächtige Staaten entstanden waren, erschien eine Regelung des Stimmrechts der Fürsten notwendig. Diese erfolgte durch die goldene Bulle, die 1386 von Kaiser Karl Iv. erlassen wurde. Das Kurfurstenkollegium bestand nun aus den Erzbischöfen von Mainz, Trier und Köln, dem König von Böhmen, dem Pfalzgras am Rhein, dem Herzog von Sachsen und dem Markgraf von Brandenburg. 1623 kam die Kurwurde von der Pfalz an Bayern. Der westfälische Friede stellte die pfälzische Kurwürde als 8. wieder her. Alu 1770 Pfalz und Bayern vereinigt wurden, kam die Kurfürstenwürde an Hannover (Braunschweig-Ouneburg). 1495 erließ Kaiser Maximilian den ewigen Landfrieden und teilte das Reich in zehn Kreise, deren jedem ein Kreisoberster vorstehen sollte. ________. „ Durch den westfälischen Friedensschluß wurde der Ansang zur allmählichen Auslosung deu Reiches geschaffen. Die Fürsten erhielten nämlich fast unbeschränkte Landeshoheit und das Recht, mit auswärtigen Mächten Verträge und Bündnisse schließen zu dürfen. Die Macht der Fürsten nahm M, die des Kaiser» ab. Als 1805 eine Anzahl deutscher Fürsten den unter Frankreichs Schutz stehenden Rh e inbun d grundeteiy legte Franz Ii. (am 6. August 1806) die Kaiserkrone nieder und das heilige römische Reich deutscher Nation ^ Ai?Stclle des aufgelösten deutschen Reiches trat nach den Freiheitskriegen (1815) der deutsche Bund, gegründet zur Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit ^eutscylauds. Dieser Bund bestand aus39 unabhängigen Staaten; doch war die Bundesverfassung nicht geeignet, die^Hoffnungen de» deutschen Volkes aus nationale Einigung zu erfüllen. Im Innern brachte es der Bundestag nach mehr als 3.iahriger Arbeit nicht einmal zur Einheit in Münzen. Maßen und Gewichten, viel weniger noch auf dem Gebiete des Rechts. Die einzelnen Staaten waren unter sich durch Zollschranken getrennt. Dem Auslande gegen über k lütt^cni^einhem^Vert» ung die Verfassung Deutschlands Zeitgemäß zu ^ern Eiiw aus allgemeinen Wahlen hervorgegangene N a ti o n a lv c r s a mm ln n g trat in Frankfurt a. M^zusammen. Komg Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen wurde 1849 zum Erbkaiser von Deutschland erwählt Dieser Klarte icdoch, daß er ohne Zustimniung der deutschen Fürsten die Kaiserkrone nicht annehmen konne^ Da e Nationalversammlung die Macht fehlte, ihre Beschlüsse auszuführen, so sank ihre Bedeutung immer mehr.
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