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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 247

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
247 In Paris herrschte whrenddessen die uerste Not. Die Bewohner litten den bittersten Hunger und verzehrten bereits ekelerregende Tiere. Bald hatten sie auch weder Holz noch Kohlen, das Leuchtgas fehlte, und abends und nachts herrschte in Paris die tiefste Dunkelheit. Um das Unglck zu vergrern, war eine ansteckende Krankheit, die Pocken, aus-gebrochen, der Tausende tglich zum Opfer fielen. Dazu hatten die Deutschen seit dem 27. Dezember ein heftiges Geschtzfeuer auf die Pariser Forts erffnet, und da auch der letzte Ausfall am 19. Januar, der am Fort Mont Valerien vorbei mit 100 000 Mann ausgefhrt war, mit groen Verlusten zurckgeschlagen wurde, sah sich Paris am 28. Januar 1871 endlich zur bergabe gezwungen. 6. Friede. Zunchst wurde ein dreiwchiger Waffeustill-stand abgeschlossen. Von dem Wafsenstillstand war die Stadt Bel-sort und Burgund ausgenommen. Die Deutschen bezogen die Forts, die franzsischen Truppen muten die Waffen abliefern, blieben aber in der Stadt kriegsgefangen; Paris mute 160 Mill. Mark Kriegssteuer zahlen und durfte sich mit Lebensmitteln versehen. Am 1. Mrz hielten die siegreichen Deutschen ihren Einzug in Frankreichs stolze Hauptstadt. Nachdem unterdessen von den Franzosen die Nationalver-sammlnng in Bordeaux einberufen war, hatten die Friedensunter-Handlungen am 1. Mrz zu einem vorlufigen Frieden gefhrt, dem dann der endgltige am 10. Mai zu Frankfurt a. M. folgte. Die Friedensbedingungen waren im wesentlichen folgende: Elsa auer der Festung Belfort und Deutsch-Lothringen mit Metz und Dudenhofen fallen an Deutschland zurck^); Frankreich zahlt binnen drei Jahren 4000 Mi Ii. Mark (4 Milliarden) Kriegskosten; bis zu deren Zahlung bleibt ein deutsches Besatzungsheer im stlichen Frankreich auf Kosten des Landes; die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert. So endete der Mesenkamps zwischen zwei mchtigen Vlkern unter Gottes Beistand zum Ruhme unseres deutschen Vaterlandes. In einem etwa siebenmonatigen Kriege hatten die Deutschen in 16 groen Schlachten und in 150 Gefechten glorreich gesiegt. 26 Festungen waren gewonnen und 383 000 Mann zu Gefangenen gemacht. 7400 Geschtze, der 600 000 Gewehre und 107 Adler und Fahnen fielen als Kriegsbeute in die Hnde der siegreichen Kmpfer und wanderten als ebensoviele Siegestrophen nach Deutschland. i) Gre 14 500 qkm mit 1 580 000 Einwohnern, darunter 500 000 Franzosen.

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 71

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
71 Die Vlkerschlacht bei Leipzig. 16., 18. und 19. Oktober 1813. Bei'leipzig kam es hierauf zu einer uerst blutigen Schlacht. Fast alle Völker Europas waren in den kmpfenden Heeren vertreten. Am 16. Oktober begann der gewaltige Ringkampf. Die Kriegs-fnft Napoleons schien nochmals den Sieg davonzutragen. Am Nach-mittage schickte er bereits Siegesboten nach Leipzig. Aber mit dem Mute der Verzweiflung griffen die Verbndeten noch einmal die Feinde an und drngten sie in ihre alten Stellungen zurck. Zudem hatten die Franzosen bei Mckern durch Blcher eine vllige Nieder-lge erlitten. Am 17. Oft ober, einem Sonntage, war Waffen-ruhe. Die Verbndeten zogen Verstrfungeu heran. Napoleon suchte durch groe Versprechungen sterreich auf feine Seite zu bringen, aber umsonst. Am 18. Oktober wurde der verzweifelte Kamps fort-gesetzt. Eine halbe Million Streiter standen sich einander gegenber, 1500 Kanonen spieen Tod und Verderben. An diesem Tage siegte die bedeutende bermacht und der begeisterte Heldenmut der Freiheits-fmpfer der die Franzosen. Abends 5 Uhr war die Schlacht ent-schieden. Die verbndeten Herrscher fiiieten nieder und dankten Gott fr den errungenen Sieg. Das Jahr 1814. Die siegreichen Soldaten fetzten den fliehen-den Franzofen in Eilmrschen nach. In der Neujahrsuacht 1814 berschritt Blcher die Eisflche des Rheins; ihm folgten die Trnppen der Verbndeten. Napoleon kam mit einem neuen Heere heran. Es kostete noch harte Kmpfe, bis auch dieses vernichtet war. Im Mrz standen die siegreichen Freiheitskmpfer vor Paris, und am letzten Tage dieses Monats hielten sie ihren feierlichen Einzug in die stolze Hauptstadt Fraufreichs. Es wurde Friede ge-schloffen, Napoleon abgefetzt und auf die Insel Elba chei Stalien) verwiesen. Der Bruder des in der franzsischen Revolution hingerichteten Knigs bestieg als König Ludwig Xviii. den franzsischen Thron. Whrend seiner Gewaltherrschaft hatte Napoleon Reiche erobert, neue geschaffen und auch wieder ausgehoben. In sst ganz Europa herrschte infolgedessen eine groe Unordnung. Es versammelten. sich darum die Abgesandten der Fürsten und Staaten in Wien, um eine neue Verteilung der Lnder vorzunehmen (Wiener Kongre). Frankreich wute aber Uneinigkeit unter die Gesandten zu bringen. Das hrte Napoleon auf Elba. Er verlie heimlich die Jnfel, fehrte nach Fraufreich zurck und hielt als Kaiser von neuem seinen Einzug in Paris. Das Jahr 1815. Bald stand Napoleon wieder an der Spitze eines groen Heeres. Aber auch die Verbndeten hatten ihre Truppen noch zusammen. Zuerst wandte sich Napoleon gegen Blcher, der in Belgien stand. In der Schlacht bei Ligny (sdlich von Brssel) (16. Juni) wurde der greife Feldherr geschlagen und geriet b?im Sturze

3. Geschichte des preußischen Staates - S. 157

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 157 In Paris herrschte währenddessen Die äußerste Not. Die Bewohner litten den bittersten Hunger und verzehrten bereits ekelerregende Tiere. Bald hatten sie auch weder Holz noch Kohlen, das Leuchtgas fehlte, und abends und nachts herrschte in Paris die tiefste Dunkelheit. Um das Unglück zu vergrößern, war eine ansteckende Krankheit, die Pocken, ausgebrochen, welcher Tausende täglich zum Opfer fielen. Dazu hatten die Deutschen seit dem 27. Dezember ein heftiges Geschützfeuer auf die Pariser Forts eröffnet, und da auch der letzte Ausfall am 19. Januar, der am Fort Mont Valerien vorbei mit 100 000 Mann ausgeführt war, mit großen Verlusten zurückgeschlagen wurde, sah sich Paris am 28. Januar 1871 endlich zur Übergabe gezwungen. Friede. Zunächst wurde ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand abgeschlossen. Von dem Waffenstillstand war die Stadt Belfort und Burgund ausgenommen. Die Deutschen bezogen die Forts, die französischen Truppen mußten die Waffen abliefern, blieben aber in der Stadt kriegsgefangen; Paris mußte 200 Mill. Frank Kriegsstener zahlen und durste sich mit Lebensmitteln versehen. Am 1. März hielten die siegreichen Deutschen ihren Einzug in Frankreichs stolze Hauptstadt Paris. Nachdem unterdessen von den Franzosen die Nationalversammlung einberufen war, hatten die Friedensunterhandlungeu am 1. März zu einem vorläufigen Frieden geführt, dem dann der endgültige am 10. Mai zu Frankfurt a. M. folgte. Die Friedensbedingungen waren im wesentlichen folgende: Elsaß außer der Festung Belfo rt und Deutsch-Lothriugen mit Metz und Diedenhofen fallen an Deutschland zurück'); Frankreich zahlt binnen drei Jahren 4000 Mill. Mark Kriegskosten; bis zu deren Zahlung bleibt ein deutsches Besatzungsheer im östlichen Frankreich ans Kosten des Landes; die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert. So endete der Riesenkampf zwischen zwei mächtigen Völkern unter Gottes Beistände zum Ruhme unseres deutschen Vaterlandes. In einem etwa siebenmonatlichen Kriege hatten die Deutschen in 16 großen Schlachten und in 150 Gefechten glorreich gesiegt. 26 Festungen waren gewonnen und 383 000 Mann zu Gefangenen gemacht. 7400 Geschütze, über 600000 Gewehre und 107 Adler und Fahnen fielen als Kriegsbeute in die Hände der siegreichen Kämpfer und wanderten als ebensobiete Sieqestrophäen nach Deutschland. Wohl hatten auch die deutschen Truppen bei solch beispiellosen Erfolgen schwere Verlnste an Menschenleben zu beklagen. 6200 Offiziere und 120000 Mann waren tot oder verwundet^), aber nur eine Fahne3) und M Größe 14500 qkm mit 1580000 Einw., darunter 500 000 Franzosen. 2) Der Gesamtverlust betrug 28 000 Tote, 88 000 Verwundete und 12 000 Vermißte bei den Deutschen; von den Franzosen starben auf den Schlachtfeldern oder an ihren Wunden 89 000 Mann. 3) Sie wurde von der 5, Kompagnie des 2. Bataillons vom 61. In-fanterie-Regimente in den Kämpfen bei Dijon verloren und am Tage nach

4. Die neuere Zeit - S. 328

1872 - Paderborn : Schöningh
— 328 — des Commandanten Trochu wurden siegreich zurückgeschlagen,, und gegen Ende December wurde eine nachdrückliche Beschies-sung der Stadt mit schwerem Belagerungsgeschütz begonnen. Der Mont Avron, im Osten der Stadt gelegen, wurde genommen, und bald wurden auch die Forts im Osten und im Süden zur Einstellung des Feuers genöthigt. Endlich bot die stolze Stadt die Uebergabe an, welche am'28. Jan. durch Jules Favre vermittelt wurde. Alle Forts wurden dem deutschen Heere übergeben; durch ganz Frankreich wurde ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand ausgeschrieben, von dem nur der südliche Kriegsschauplatz ausgenommen wurde. Die Uebergabe von Paris hatte wie einst in den Jahren 1814 und 1815 den Frieden im Gefolge. Die französische Nationalversammlung in Bordeaux bestätigte in der Nacht zum 1. März die vorläufigen Friedensbedingungen. Frankreich musste Eisass ausser Beltort und Deutsch-Lothringen nebst Metz abtreten, 5 Milliarden (5000 Mill.) Francs Kriegskosten binnen 3 Jahren bezahlen und bis zur Zahlung dieser Summe eine deutsche Besatzung unterhalten. Am 1. März und an den folgenden Tagen hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in die überwundene Hauptstadt. Der Friede wurde am 10. Mai zu Frankfurt a. M. durch Jules Favre und den Fürsten Bismarck abgeschlossen und am 20. Mai von den beiderseitigen Regierungen bestätigt. Dieser gewaltige Krieg, welcher durch die Grösse der kämpfenden Truppenmassen, durch die Einnahme zahlreicher Festungen, durch die langwierige Belagerung einer grossen Weltstadt und durch die schnellen Bewegungen der Heere einzig in der Geschichte dasteht, blieb nicht ohne bedeutende Folgen. 1. Nach Unterhandlungen mit den süddeutschen Staaten, Baden, Hessen, Baiern, Würtemberg, welche sich am Kriege betheiligt hatten, wurde ein Vertrag zu einer engeren Einigung Deutschlands unter preussischer Führung abgeschlossen und vom 1. Jan. 1871 an der norddeutsche Bund zum deutschen Reiche erweitert. Auf den Vorschlag des Königs von Baiern und mit Zustimmung der übrigen Fürsten und der einzelnen Landesvertretungen wurde König Wilhelm von Preussen

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 97

1907 - Paderborn : Schöningh
Der Kronvertrag vom 16. November 1700. 97 wrde solte die Honores Regios1 vohr Mich und Meine Ministros erhalten knnen, darzu sehe Ich schlechte apparentz,2 ban solange ich nichtes mehr als Churfrst bin, opponieret man Mihr allemahl Die consequentz mit den brigen Chnrfrsten,^ und was dieselbe negligieren,4 rnuhs ich auch der mich gehen laen. Da auch Churfrst Friderich der Ehrste in meinem Hause die Chur wrde gebracht, so wolte Ich gern die Knigliche wrde als Friderich der Dritte herein bringen, und es heit omne trinum perfectum,5 deswegen ich haben will, da meine treue Rhte und Diener dahin arbeiten sollen. 38. Der Kronvertrag vom 16. November 1700. Der vollstndige Vertrag umfat 14 Haupt- und 6 Nebenartikel und ist bei Th. v. Moerner, Kurbrandenburgische Staatsvertrge von 1601 bis 1700 (Berlin 1867) abgedruckt. Hier folgen im Auszuge Artikel Vii und Viii. Da der Kurfürst bei Gelegenheit dieses Vertrages dem Kaiser vor-stellen lassen, da er aus verschiedenen Grnden die Absicht habe, seinem von Gott mit vielen Lndern gesegneten Hause den kniglichen Titel zu erwerben, und den Kaiser ersucht hat, ihm dazu behilflich zu sein, indem er wohl erkenne, da er sich nach dem Beispiel anderer souverner Könige, die in vorigen Zeiten diese Wrde erlangt haben, deshalb vornehmlich an die Kaiserliche Majestt als allerhchstes Oberhaupt der Christenheit zu wenden habe, auch nicht gemeint sei, ohne dessen Billigung sich solchen Titel anzu-maen, noch zur Krnung zu schreiten: so habe der Kaiser in Betracht des uralten Glanzes und Ansehens des Kurhauses Brandenburg und wegen der von dem jetzt regierenden Kurfrsten dem gemeinen Wesen bisher geleisteten groen Dienste sich entschlossen, eine solche wohlverdiente Wrde dem Kurfrsten beizulegen, erklre auch aus kaiserlicher Macht und Voll-fommenheit, da, wenn der Kurfürst dieser erlangten Genehmigung zufolge sich wegen seines Herzogtums Preußen zum Könige ausrufen und krnen lasse, er, der Kaiser und sein Sohn, der Rmische König, auf erhaltene Anzeige ihn unverzgert in und auerhalb des Reiches fr einen König in Preußen ehren, wrbigen und erkennen und ihm biejenigen Vorrechte, Titel und Ehren erweisen wolle, die andere europische Hfe vom Kaiser und kaiserlichen Hofe erhielten, auch zu befrdern, da dasselbe von anderen Mchten geschehe, alles jedoch, wie der Kurfürst sich bereits gegen den König von Polen verpflichtet hat, da hierdurch dem Reiche und dem Deutschen Orden ebensowenig etwas vergeben wird wie der Krone Polen. 1 Knigliche Ehren. 2 Apparence, Schein, Wahrscheinlichkeit. Aussicht. - Sinn etwa: solange ich nichts mehr als Kurfürst bin, hlt man mir allemal die Folgen vor. die sich aus meinem Vorgehen auch fr die brigen Kurfrsten ergeben wrden. 4 Was dtefe sich gefallen lassen. 5 Jede Dreiheit ist vollkommen. Drei in einem, das lt ihn vollkommen erscheinen." Atzler. Quellenstoffe u. Lesestcke. Ii. 7

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 177

1907 - Paderborn : Schöningh
Anzeige vom Tode Friedrichs des Groen durch den Minister Herzberg. 177 Art. 9. Die kontrahierenden Teile verpflichten sich zu gemeinschaftlichem Handeln bei vorkommenden Anlssen, um jede der Reichsverfassung und den reichs-stndischen Gerechtsamen entgegentretende Unternehmung oder Intention In reichskonflitutionsmiger Weise durch Widerspruch, Verwendung, bona officia, Gegenvorstellungen, Benachrichtigung anderer Reichsstnde von der Gefahr, Veranlassung einer Abmahnung vom gesamten Reiche u. dgl. m. auf das standhafteste und krftigste zu hinter-treiben; und sie werden, wenn diese Mittel nicht hinreichend sein sollten, der die etwa zu ergreifenden weiteren krftigen und wirksamen Maregeln sich untereinander verstndigen und selbige mit allem Nachdruck und mglichster Ttigkeit zur Ausfhrung bringen. Art. 10. Jeglicher Stand des Reichs ohne Unterschied der Religion kann zum Beitritt eingeladen und in das Bndnis aufgenommen werden. Geheimster Artikel. Dfern nun in einem der angegebenen Flle bei Entstehung gtlicher Mittel und um greres Unheil zu vermeiden, zu Anwendung ttiger Krfte geschritten werden mte: so soll der casus foederis eintreten, um. sei es einen Austausch oder eine widerrecht-liche Okkupation von Bayern oder auch andere in dieser Konvention und ihren geheimen Artikeln angefhrte reichskonstitutionswidrige Unter-nehmung mit vereinigter Macht zu hintertreiben und jedes vergewaltigte Mitglied des Reiches bei seinem Besitzstande zu schtzen. Ferner versprechen die vertragschlieenden Staaten einander, jeden Fürsten oder Staat, der wegen dieses Vertrages bedroht oder angegriffen wird, mit Waffengewalt 3 untersttzen. Literatur: v. Ranke, Die deutschen Mchte und der Frstenbund 2 Bde 2 Aufl. 1876. 66. Anzeige vom Tode Friedrichs des Groen durch de Minister Herzberg. Friedrich der Groe. Denkwrdigkeiten feines Lebens. Grenzbotensammlung. 1. Bd. S. 476. Donnerstag, den 17. August 1786, morgens um 2 Uhr 20 Minuten, endigte sich zu Sanssouci das groe und tatenreiche Leben Friedrichs des Zweiten, des Groen. Knigs von Preußen. Er starb mit der Stand-haftigkeit und Gelassenheit eines Weisen, alt 74 Jahre 6 Monate 3 Wochen und 3 Tage, nachdem Seine unvergeliche Regierung 46 Jahr und 2 Va Monat gedauert hatte. Wenn die allergerechteste Bewunderung reden will, so macht der aller-gerechteste Schmerz verstummen. Sein Volk betete Ihn an, Europa suchte Ihm nachzuahmen, die Welt bewunderte Ihn, und die Nachwelt wird erstaunt die Geschichte Seiner Taten kaum glaublich finden. Wenige Könige waren so groß wie Er, noch wenigere so gut wie Er! Wer Gefhl fr Geistes-groe und fr Ttigkeit zur Befrderung von Menschenglck hat, wird Seinen Namen nie anders als segnend aussprechen. Atzler, Quellenstoffe u. Lesestiicke. Ii. 12

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 258

1907 - Paderborn : Schöningh
258 Leipzig wahrend der Vlkerschlacht. Gefangene, zwei Adler und andere Trophen sind in Evern Hnden. Den Rest derjenigen, die Euch in der Schlacht an der Katzbach gegenber gestanden haben, hat der Schreck vor Euern Waffen so sehr ergriffen, da sie den Anblick Eurer Bajonette nicht mehr ertragen werden. Die Straen und Felder zwischen der Katzbach und dem Bober habt Ihr gesehen; sie tragen die Zeichen des Schreckens und der Verwirrung Eurer Feinde. Lat uns dem Herrn der Heerscharen, durch dessen Hilfe Ihr den Feind niederwarfet, einen Lobgesang singen und im ffentlichen Gottesdienste ihm fr den uns gegebenen herrlichen Sieg danken. Ein dreimaliges Freuden-feuer beschliee die Stunde, die Ihr der Andacht weihet. Dann suchet Euren Feind aufs neue auf! Blcher. 93. Leipzig während der Vlkerschlacht. Aus den Auszeichnungen des Oberstadtschreibers Werner in Leipzig mitgeteilt in A. Richters Quellenbuch. Leipzig, Brandstetter. 4. Aufl. 1897. S. 276. Das Wetter war am 16. Oktober sehr heiter, so da von den hiesigen Trmen die Umgegend vollkommen bersehen werden konnte. Aber der Kanonendonner, welcher frh um 9 Uhr auf allen Seiten der Stadt begann, dauerte in gleich frchterlicher Strke und ununterbrochen fort, ohne da ein Nherkommen oder Entfernen zu bemerken war, und es war folglich nicht mglich, mit Bestimmtheit zu wissen, welche Partei im Vorteile sei. Aus einmal aber sprengten nachmittags um zwei Uhr Kuriere mit flatternden weien Tchern die Grimmaische Strae herunter und kndigten einen der die sterreicher erschienen vollstndigen Sieg an. Zur Ver-herrlichnng und Kundbarmachung dieses Sieges in der Umgegend mute auf erhaltene Anordnung mit allen Glocken der hiesigen Stadt gelutet werden. Nock während dieses hchst voreiligen Lutens zogen sich aber die bei Mckern sehr hart geschlagenen Franzosen in wilder Flucht zurck, kamen zum Halleschen Tore herein und brachten Angst und Verwirrung unter ihre auf dieser Seite der Stadt stehenden Kameraden, so da selbst eine groe Anzahl Verwundeter und Kranker, denen sich fortzubewegen noch mglich war, die Hospitler verlieen und zu entfliehen suchten. Auch auf der Seite von Lindenau her ging es mit den Franzosen sehr rckwrts, und nur mehrere von Napoleon selbst durch die Stadt der den Markt hinweg in Galopp zur Untersttzung herbeigefhrte Batterien konnten den sterreichischen General Giulay, der sich bereits dem Kuhturme genhert hatte, von dem Eindringen in die Stadt abhalten. Die einbrechende sinstere Nacht erst hatte am 16. Oktober der Schlacht ein Ende gemacht, der deren Erfolg wir in der tiefsten Ungewiheit blieben, doch so viel mit Zuverlssigkeit schlieen konnten, da, wenn die franzsische

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 123

1906 - Paderborn : Schöningh
Kreuzzug und Tod Friedrich Barbarossas. 123 seinem Heere und den Herzog von Ferma mit seinem Heere hatten wir im Anmarsch gegen uns nebst der unermelichen Zahl anderer. Nach der Vereinigung aller hatten wir von frh bis abend an allen folgenden Tagen Streit, und Gott legte immer den Sieg in unsere Hnde; doch wurden viele von den Unseren verwundet und viele Pferde gettet. Nach dem Tage der Himmelfahrt aber, am nchsten Sonntage, fiel Friedrich von Hunlttra,1 indem er sie verfolgte, vom Pferde und starb, da ihm das Genick gebrochen war. Am folgenden Tage aber schlugen wir das Lager bei Finiminum auf; als dort gegen Abend die Trken unser Lager angriffen, so da sie bereits aus einigen Zelten den Bewaffneten die Beute raubten, jagten wir sie in die Flucht und tteten von ihnen mehr als sechstausend Trken, unter denen 374 von den Vornehmeren der ganzen Trkei erschlagen worden sind, und keiner von den Unseren kam um. aber viele Pferde fielen. Und die Berge hallten wider vom Geschrei der Jammernden, und erst die Nacht teilte uns voneinander. Es fing aber unter uns ein gewaltiger Hunger zu herrschen an. An Wein und Getreide war berhaupt Mangel, und ich a mit anderen Pferde-fleisch. Es schwanden aber infolge des Hungers die Pferde dahin, weil wir weder Getreide noch Saat, noch Gras fanden, und die Trken bedrngten uns Tag und Nacht mit so groer Heeresmacht, da keinem aus dem Lager zu gehen erlaubt war. Doch haben wir am Mittwoch vor Pfingsten eine groe Menge derselben gettet. Nach dem hl. Pfingsttage (13. Mai) aber fanden wir Melich, des groen Sultans Sohn, und Schlachtreihen gegen uns aufgestellt und eine Menge von Trken, an 400 000 Reiter, welche wie Heuschrecken das ganze Land erfllt hatten; gegen diese haben wir die siegreichen Adler im Namen Christi von der Front her aufgerichtet, weder den Hunger noch den Verlust an Verwundeten fhlend. Und obwohl wir kaum 600 Ritter waren, haben wir doch unter dem Zeichen des lebendigmachenden Kreuzes sie besiegt und in die Flucht geschlagen; da wurde Melich, des Sultans Sohn, vom Pferde geworfen und vier sehr berhmte Fürsten desselben nebst vielen anderen gettet. Dort ereignete sich auch etwas, was des Gedchtnisses wert ist; der heilige Georg ritt an diesem Tage, wie auch zuvor, einigen unserer Schlachtreihen voran, wie Ludwig von Helfenstein gesehen hat. unserem Heere Hilfe gewhrend. Ludwig selbst hat es nmlich unter eidlicher Bekrftigung und unter Berufung auf die Heiligkeit seiner Pilgerschaft vor dem Herrn Kaiser und dem Heere ffentlich bekannt. Aber auch die Trken haben nachmals uns berichtet, da sie einige Schlachtreihen mit glnzenden Kleidern angetan und auf weien Rosien gesehen htten. An diesem Tage kamen wir, da wir den Melich verfolgten, welcher 1 Der Minnesnger Friedrich von Hausen.

9. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 146

1905 - Paderborn : Schöningh
146 Lindner: Die Schlachten bei Metz am 14. und 16. August. 15. b. M,, bergeben hatte, trat auf Berufung des Bunbesprsibiums an bemselben Tage der norbbeutsche Reichstag zusammen. Auf die Thronrebe des Knigs, die in wrbigen und ernsten Worten den durch Frankreichs leibenschaftliche Erregung grnnblos veranlagen Krieg beklagte und dann die Zuversicht auf die Eintracht und Opferwilligkeit des deutschen Volkes aussprach, antwortete am folgenben Tage das Haus durch eine begeisterte, einstimmig angenommene Abresse, die mit dem Satze schlo: Das beutsche Volk wirb auf der Walstatt den Boben der Einigung finben." Ebenso einstimmig genehmigte das Haus in erster und zweiter und am 21. b. M. in britter Lesung die beantragte Kriegsanleihe von 120 Millionen Taler und beschlo zugleich gegen die Stimmen der Fortschrittspartei, die im Herbst zu Ende gehenbe Legislaturperiobe des gegenwrtigen Reichstags bis zum Schlsse des Jahres zu verlngern. In biesem Augenblicke bachte man nicht an Wahlen, sonbern an Schlachten; ein einziger groer Zug ging durch die Gemter, der Drang, zum Schutze des Vaterlanbes die Hand der Verteibiger und ihrer Fhrer zu strken. In benselben Tagen kam auch im deutschen Silben, wenngleich nicht ohne harten Kampf, der nationale Aufschwung zu voller Entfaltung . . . Der Grimm gegen den emporenben franzsischen Angriff lschte jebes anbere Gefhl bei dem schwbischen wie bei dem bayerischen Volke ans. In wie vielen schwbischen Stbten und Stbtchen, wo noch vor vier Wochen die Anrebe: Du Preu!" fr ein Schimpfwort gegolten hatte, ertnte jetzt durch die Straen der Ruf: König Wilhelm hoch! Am 16. Juli, dem Tage der preuischen, bayerischen und babischen Mobilmachung, vereinte sich in Stuttgart eine kolossale, von Anhngern aller Parteien besuchte Volksversammlung unter toienbem Beifall zu dem einmtigen Beschlsse: Der Krieg zwischen Frankreich und Preußen ist ein nationaler Krieg; unter nichtigen Vorwnben ist er von Frankreich herausbeschworen, um Deutsch-lanb in die alte Ohnmacht und Zerstcklung zurckzustoen; in einem solchen Kriege bars es unter den Deutschen keine Parteien geben; fr die Bnbnis-vertrge ist die Stunbe der Probe gekommen; von der wrttembergischen Regierung erwarten wir, ba sie fest zur beutfchen Sache halte mit allen Mitteln und auf alle Gefahr. 42. Die Schlachten bei Metz am 14. und 16. August 1870. Von Theodor Lindner.' Der Krieg gegen Frankreich und die Einigung Deutschlands. Berlin, Asher u. Komp. 1895. S. 44. Im heien Monat August, der das Blut der Trauben kocht, sto biesmal Menschenblut in Strmen. Seine ersten Tage brachten groartige 1 der Lindner vgl. Bd. 1. S. 191.

10. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 215

1905 - Paderborn : Schöningh
Ansprache des Fürsten Bismarck nach dem Tode Wilhelms I. 215 58. Ansprache des Fürsten Bismarck an den Reichstag nach dem Tode Wilhelms I. Fürst Bismarcks gesammelte Reden. Berlin, Cronbach. 1895. 3. Bd. S. 374. Mir liegt die traurige Pflicht ob. Ihnen die amtliche Mitteilung von dem zu machen, n?as Sie bereits tatschlich wissen werden: da Se. Majestt der Kaiser Wilhelm heute vormittag um ]/29 Uhr zu seinen Vtern ent-schlafen ist. Infolge dieses Ereignisses ist die preuische Krone und damit nach Artikel 11 der Reichsverfassung die deutsche Kaiserwrde auf Se. Ma-jestt Friedrich Iii., König von Preußen, bergegangen. Nach den mir zugegangenen telegraphischen Nachrichten darf ich annehmen, da Se. Majestt der regierende Kaiser und König morgen von San Nemo abreisen und in der gegebenen Zeit hier in Berlin eintreffen wird. Ich hatte von dem hochseligen Herrn in seinen letzten Tagen in Bettigung der Arbeitskraft, die ihn nur mit dem Leben verlassen hat, noch die Unterschrift erhalten, welche vor mir liegt, und welche mich ermchtigt, den Reichstag in der blichen Zeit nach Abmachung seiner Geschfte, das heit also etwa heute oder morgen, zu schlieen. Ich hatte die Bitte an Se. Majestt gerichtet, nur den Anfangs-bnchstaben des Namens noch zu unterzeichnen. Se. Majestt aber haben mir daraus erwidert, da sie glaubten, den vollen Namen noch unterschreiben zu knnen. Infolgedessen liegt dieses historische Aktenstck der letzten Unterschrift Sr. Majestt vor mir. Unter den obwaltenden Umstnden nehme ich an, da es den Wnschen der Mitglieder des Reichstages ebenso wie denen der verbndeten Regierungen entsprechen wird, da der Reichstag noch nicht auseinandergeht, sondern zusammenbleibt bis nach Eintreffen Sr. Majestt des Kaisers, und ich mache deshalb von dieser allerhchsten Ermchtigung weiter keinen Gebrauch, als da ich sie als historisches Doku-ment zu den Akten gebe und den Herrn Prsidenten bitte, die Entschlsse, welche den Stimmungen und den berzeugungen des Reichstages entsprechen, in dieser Richtung herbeizufhren. Es steht mir nicht zu, meine Herren, von dieser amtlichen Stelle <ms den persnlichen Gefhlen Ausdruck zu geben, mit welchen mich das Hinscheiden meines Herrn erfllt, das Ausscheiden des ersten Deutschen Kaisers aus unserer Mitte. Es ist dafr auch kein Bedrfnis; denn die Gefhle, die mich bewegen, sie leben in dem Herzen eines jeden Deutschen; es hat deshalb keinen Zweck, sie auszusprechen. Aber das eine glaube ich Ihnen doch nicht vorenthalten zu drfen nicht von meinen Empfindungen, sondern von meinen Erlebnissen , da inmitten der schweren Schickungen, die der von uns geschiedene Herr in seinem Hause noch erlebt hat, es zwei Tatsachen waren, die ihn mit Befriedigung und Trost erfllten. Die eine war die, da die Leiden seines einzigen Sohnes und Nachfolgers, unseres
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