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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 37

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 37 — von den 7 Bergkegeln hat, die sich dem Auge von Bonn aus darbieten. Der steilste von ihnen ist der Drächenfels. Iii. Das Sauerland. 1. Lage und Bodengestalt. Das Sauerland, d. h. eigentlich § 31. Süderland oder Südland, nämlich vom Münsterland aus, ist eine niedrige Hochfläche, aus der einzelne Bergketten hervortreten, z. B. das Rot Haargebirge und der Ederkopf. Als Ausläufer entsendet es nach Norden den Haarstrang, der zwischen Ruhr und Lippe hinzieht. 2. Bodenschätze und Beschäftigung der Bewohner. Das Innere des Gebirges ist reich an Mineralschätzen. Besondere Bedeutung haben die großen Kohlenlager des Ruhrgebietes. Sie erstrecken sich aus Abb. 22. Eme Talsperre. beiden Seiten der Ruhr bis über den Rhein und uach Norden bis über die Lippe. Der Raum, den sie einnehmen, beträgt 3000 qkm; die hier lagernden Kohlenschätze sind so groß, daß sie bei gleichmäßig fortgesetzter Förderung noch 600—800 Jahre reichen. Im Gebiet der Sieg wird viel Eisen gewonnen. — Diese reichen Bodenschätze haben im Sauerland eine großartige Industrie hervorgerufen. Namentlich in dem Tal der Ruhr drängt sich das gewerbliche Leben zusammen. Tausende fleißiger Hände sind geschäftig, Eisen, Stahl, Messing, Wolle und Baumwolle zu ver- arbeiten. Eine Fabrikstadt reiht sich an die andere. Zahlreiche Fabrik- schornsteine speien schwarze Rauchsäulen aus. Riesige Dampfhämmer fallen mit lautem Getöse auf die zu schmiedenden Elsenmassen herab. Allenthalben pochen, hämmern, rasen und dröhnen die Maschinen. Begünstigt wird die Anlage gewerblicher Betriebe durch die zahl- reichen Wasserläufe des Sauerlandes. In der neuesten Zeit versteht man,

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 69

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 69 — Das Herzogtum Braunschweig besteht aus mehreren getrennt § 50. liegenden Teilen. Das Hauptland liegt nördlich vom Harz an der Aller und Oker; der zweite Teil zieht sich als ein schmaler, langer Streifen vom Oberharz bis zur Weser; der dritte Teil breitet sich am Unterharz aus. Im Hauptlande treiben die Bewohner vorwiegend Ackerbau und Viehzucht (Schweinezucht), im Wesergebiet Gewerbe, im Harz Bergbau. Die Hauptstadt Brmmschweig, 143000 Einw., an der Oker, einst eine be- deutende Hansastadt, ist sehr gewerbtätig. Braunschweiger Wurst und Bier er- freuen sich eines guten Ruses. Auf dem Marktplatz steht eine Säule mit einem ehernen Löwen, den Heinrich der Löwe als Wahrzeichen seiner Herrschast errichten ließ. Bemerkenswert sind außerdem das Lessing- und das Schilldenkmal. Unter dem letzteren liegen 14 Schillsche Soldaten begraben, die 1809 hier erschossen worden sind. Südlich von Braunschweig liegt Wolfenbüttel mit einer berühmten Bibliothek, an der Lessing Bibliothekar war. An der Weser liegt Holzminden mit Baugewerkschule. Sachsen. /1. Das Sächsische Bergland. Das Sächsische Bergland erstreckt sich vom Fichtelgebirge bis zu § 51. den Sudeten. Es umfaßt das Vogtland, das Erzgebirge, das Elbsand st eingebirge und einen Teil deslausitzerberglandes. 1. Das Vogtland ist ein kleines, niedriges Massengebirge, das eine Einsenknng in dem ganzen Gebirgszuge darstellt. Deshalb kann auch die Eisenbahn, die von Berlin über Leipzig nach der Donau führt, diese Hochfläche leicht überschreiten. Kelberg. Abb. 43. Durchschnitt des Sächsischen Erzgebirges. 2. Das Erzgebirge, .a) Landschaft. Das Gebirge hat seinen Namen von seinem Reichtum an Erzen. Es bildet ein langgestrecktes Kammgebirge, das auf der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen hin- zieht. Seine bedeutendste Erhebung ist der Keilberg (1240m). Nach Süden fällt es steil ab, nach Norden zu dacht es sich allmählich ab. Es entsendet auf dieser Seite Ausläufer bis in die Mitte des König-

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 123

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 123 — pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach- stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien. Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911. Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker Österreich .... 1370520,, „ Rußland .... 1893000,, Frankreich .... 650494 „ „ Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben- zucker aus. Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf, Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange- nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn- dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam- berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt- sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er- zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale- tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank- reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine, jedoch an erster Stelle. 3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen- reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 130

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 130 — In der Metallindustrie steht die Eisenverarbeitung obenan. 1908 waren in Deutschland 303 Hochösen in Betrieb, die 14,6 Mill, Tonnen Roheisen erzeugten. Die weitere Verarbeitung des Eisens erfolgte in 1533 Hüttenwerken. Weltberühmt sind die Leistungen der Kruppschen Werke, deren Kanonen, Panzerplatten usw. in alle Welt gehen. Auch die Messer, Sensen, Hieb- und Stichwaffen Solingens und Remscheids erfreuen sich eines guten Rufes. Auf hoher Stufe steht ferner der Maschinenbau, der Dampf-, Näh- und landwirtschaftliche Maschinen, Eisenbahnwagen, eiserne Boote usw. liefert. Abb. 88. Die Industriegebiete des Deutschen Reiches. Die Webeindustrie steht gleichfalls in hoher Blüte. Die Wollen- Weberei verarbeitet neben der einheimischen Wolle auch große Mengen ausländischer. Ihre Hauptsitze sind Schlesien, die Niederlausitz, Thüringen, das Wupper- und das Ruhrgebiet und der Aachener Bezirk. Die Baumwollenindustrie wird namentlich im Oberelsaß, in Augsburg, im Erzgebirge und in der Lausitz getrieben. Die Leinenindustrie hat in den Sudeten, in der Oberlausitz und in der Gegend von Bielefeld Ver- breitung gefunden. Mittelpunkte der Seidenindustrie sind Krefeld, Elberfeld-Barmen und Mülhausen im Elsaß. In neuester Zeit hat auch die Juteindustrie einen bedeutenden Aufschwung genommen. (Jute

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 89

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 89 — unteren Schichten von Luft und Licht völlig abgeschlossen sind, so ver- kohlen sie langsam und werden so in Torf umgewandelt. Gewöhnlich erreichen die Torfmoore eine Dicke von 1—6 m; manche gehen auch 20 m tief hinab, c) Aussehen. Die Moore bieten einen trostlosen Anblick. Kein Baum, kein Strauch kann in diesen Sümpfen gedeihen. „Stellenweise begegnen wir größeren und kleineren Tümpeln, die mit schmutzigem, übelriechendem Wasser gefüllt sind. Kein Fisch ist darin anzutreffen, nur Frösche und Wassersalamander halten sich darin auf. Totenstille herrscht im Moor. Von Zeit zu Zeit wird die unheimliche Stille durch das Geschrei des Kiebitz oder den klagenden Ruf des Moorhuhns unterbrochen." Abb. 59. Torfstich. 6) Torfgewinnung. Aus den Mooren gewinnt man den Torf. Dieser wird in Ziegelform abgestochen, auf Schiffe und Kähne verladen und in die größeren Städte versandt, um dort als Brennmaterial ver- wendet zu werden. e) Kultivierung der Moore. 1. Moorbrennen. Man sucht den Moorboden auch für die Landwütschaft nutzbar zu machen. Die einfachste Art der Kultivierung ist das Moorbrennen. Dabei wird der Moorboden im Frühjahr mit Pflug und Hacke ausgerissen und an der Sonne getrocknet. Dann werden glühende Kohlen auf die Schollen gestreut, die "dadurch in Brand geraten. Dichter Rauch steigt nun zum Himmel auf. Das ist der lästige Höhenrauch. Der Wind trägt ihn zuweilen fast über ganz Deutschland, ja bis nach Österreich hinein. In

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 99

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 99 — 5. Die Dünen. Die Küste der Ostsee ist größtenteils flach und sandig. Marschland setzen die Fluten nicht ab. Dagegen spülen sie große Mengen Sand zusammen, die der Wind an der Küste zu hohen Sandwällen, den Dünen, zusammenweht. Die Dünen sind gewöhnlich 3—18 m hoch; doch erreichen sie an manchen Stellen eine Höhe von 60 m und darüber. Oft lagern mehrere Dünenreihen hinter- einander. Verhängnisvoll ist das W an dern der Dünen. Der Wind wirbelt nämlich den trockenen Sand auf, treibt ihn landeinwärts und baut die Sandwälle an anderer Stelle wieder auf. Die wandernde Düne begräbt auf ihrem Wege Wiesen und Felder, Bäume und Häuser, ja sogar ganze Dörfer. Auf der Kurischen Nehrung sind schon 6 Dörfer von den Dünen begraben worden. Um die Düne zum Stillstand zu bringen, bepflanzt man sie. Dazu eignen sich vortrefflich der Sand- Halm und der Strandhafer, die wie die Wiesengräser eine dichte Decke bilden und durch Sandüberschüttungen nicht getötet werden. Sobald den Dünen Halt geboten ist, pflanzt man Kiefern, Birken und Weiden darauf. Die so befestigten Dünen vermögen nun das Land vor weiterer Versandung und vor Überschwemmungen zu schützen. Ii. Der Baltische Landrücken. 1. Lage und Einteilung. Der Baltische Landrücken zieht § 71. als ein breiter Gürtel an der deutschen Ostsee entlang und endet in der Halbinsel Jütland. Er erhebt sich nur wenig über das Tiefland. Seine durchschnittliche Höhe beträgt^ 200 m; im Westen der Weichsel steigt er in einzelnen Punkten über 300 m empor. Durch die Täler der Oder, Weichsel und Trave wird er in vier kleinere Platten zerlegt: die Preußische, die Pommersche, die Mecklenburgische und die Holsteinische Platte. 2. Entstehung und Bodenbeschaffenheit. Der Baltische Land- rücken baut sich ans dem Moränenschutt der Eiszeit auf. Deshalb findet sich nirgends festes Gestein. Überall treffen wir nur loses Ge- röll, Sand, Lehm oder Ton. Die nördliche Abdachung und der eigent- liche Rücken sind ziemlich fruchtbar, da der Boden hier aus Lehm und Ton besteht. Ertragreiche Ackerfelder und saftige Wiesen wechseln da miteinander ab. Einen ganz andern Charakter hat die südliche Ab- dachung. Dort haben die Schmelzwasser der Gletscher während der Eiszeit gewaltige Sandmassen abgelagert. Deshalb ist der Boden hier nicht fruchtbar. Große Strecken vermögen nur Kiefernwaldungen oder Heidekraut hervorzubringen. 3. Die einzelnen Teile des Landrückens, a) Der preußische § 72. Landrücken zeichnet sich durch seinen Reichtum an Seen aus. Der Mauer- und der Spirdiugsee zählen zu den größten Landseen i*

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 15

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 15 - Höhenstufen entsprechend sind Klima und Pflanzenwuchs sehr ver- schieden. Die dem Rheiue zugekehrten Abhänge erfreuen sich eines milden Klimas und prangen deshalb im Schmuck prächtiger Laub- Waldungen, Obstgärten und Rebenpflanzuugeu. Höher hinauf wird das Klima rauher, und der Laubwald hört auf. Hier beginnen die dunkeln Tannenwälder, von deren düsterem Aussehen das Gebirge seinen Namen hat. Die höchsten Kuppen ragen über die Grenze des Baumwuchses hinaus und bringen nur noch niedriges Buschwerk oder Gras hervor. Daher wird hier viel Viehzucht nach Art der Alpen- Wirtschaft betrieben. Auffällig ist, daß der südliche, höhere Teil des Schwarzwaldes und der Vogesen fruchtbarer und besser bebaut ist als der nördliche, niedrigere Teil, das Neckarbergland und die Haardt. Die Ursache da- von ist in den verschiedenen Gesteinsarten zu suchen. Der südliche Teil der beiden Gebirge besteht aus Granit. Wenn dieser verwittert, so bildet sich eine fruchtbare Ackererde. Im Neckarbergland und in der Haardt dagegen herrscht der Sandstein vor. Dieser liefert einen mageren, dürftigen Sandboden, der den Ackerbau wenig lohnt, aber dem Waldbau günstig ist. Daher wird der Bodeu hier uur wenig für die Landwirtschaft ausgenutzt; er wird meistens zum Waldbau ver- wendet. b) Erwerbsverhältnisse. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung bilden die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Diese fällen Holz und flößen es auf den Gebirgsbächen dem Neckar und dem Rheine zu. Die größten und schönsten Stämme gehen bis nach Holland, wo sie als Mastbäume auf den Schiffen Verwendung finden. Ferner hat der Holzreichtum eine großartige Industrie hervorgerufen. Hansgeräte, Spielsachen, Musikwerke, namentlich die allbekannten Schwarzwälder Uhren, werden in vielen Gebirgsorten verfertigt. c) Bewässerung. Eine Anzahl kleiner reißender Flüsse eilt dem Rheine zu. Die bedeutendsten sind Kinzig und Murg. Auch Donau und Neckar entspringen auf dem Schwarzwalde. — Die Höheil sind vielfach mit kleinen Seen geschmückt. Am bekanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt wird. jd) Verkehrswege. Die dem Rhein zuströmenden Flüsse sind für den Verkehr von Wichtigkeit, weil ihre Täler die Anlage von Eisenbahnen im Gebirge ermöglicht haben. Die wichtigste Verkehrslinie des Schwarz- Wäldes ist die Schwarzwaldbahn, die großartigste Gebirgsbahn Deutschlands. Sie führt von Offenburg durch das Kinzigtal nach dem Bodensee. In zahlreichen Krümmungen windet sie sich zwischen den Bergen hin und durchbricht die Bergketten in 38 Tunnel. — Den südlichen Teil des Schwarzwaldes durchschneidet die Höllentalbahn, die Freiburg mit der Donau verbindet. Auf kühnen Brücken und

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 36

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — Klima. Am kältesten und unwirtlichsten sind die Hochflächen des oberen Westerwaldes. Dort hat man in früherer Zeit den Wald abgeholzt. Daher sind diese Striche ganz besonders den scharfen, rauhen Nord- winden ausgesetzt. Um sie gegen die Gewalt der Winde zu schützen, hat man sogenannte Schutzhecken, 4—5 m breite Fichten- und Tannen- Pflanzungen, angelegt. Ungünstig wirken auch die großen Regenmassen, die von den Westwinden herbeigeführt werdeu; dadurch ist der Boden naßkalt und sumpfig. 2. Bodenbeschaffenheit und Beschäftigung der Bewohner. Infolge des rauhen, feuchteu Klimas köunen die Hochflächen des Wester- Wäldes nur in geringem Maße zum Ackerbau benutzt werden. Dagegen bringen sie einen reichen Graswuchs hervor, der die Viehzucht be- günstigt. Im nördlichen Teil sind ausgedehnte Lager von Braun- Abb. 21. Das Siebengebirge. Wir blicken flußabwärts. Links Rolandseck, rechts Königswinter. Im Hinter- gründe steigen die Basaltkegel des Siebengebirges ans, unmittelbar am Rhein der Drachenfels mit Ruine. kohlen und Eisenerzen. Letztere müssen jedoch, da hier keine Stein- kohlen vorkommen, zur Verhüttung nach dem Saar- und Ruhrgebiet gesandt werden. Im südwestlichen Teil birgt der Westerwald reiche Tonlager. Hier werden die zahlreichen Krüge, die zum Versand der Mineralwasser des Taunus dieuen, hergestellt. Diese Industrie blüht namentlich in der Gegend von Koblenz bis Montabaur, die des- halb auch Kaunenbäckerland genannt wird. 3. Das Siebengebirge. Im Nordwesten am Rhein endigt der Westerwald in dem schöuen Siebengebirge, das seinen Namen

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 42

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 42 — auch die Erde, in der die Reben wachsen sollen, müssen die Winzer oft nach oben schaffen. 5. Berkehr. Die Verkehrslage des Rheinischen Schiefergebirges ist sehr günstig. Wichtig ist vor allem die Nähe volkreicher Staaten Abb. 25. Durchgangslinien des Rheinischen London — Mailand. Von daß der schiffbare Rhein die Landschaft durchfließt und daß auch einige seiner Nebenflüsse schiffbar sind (Mosel, Ruhr und Lippe). Der Wasser- weg ermöglicht den billigen Versand der Kohlen und Erze, derjenigen Stoffe, die die Grundlage der Industrie des Rheinlandes bilden. Die Schiffahrt auf dem Rhein hat sich deshalb großartig entwickelt. Bis nach Cöln können große Seeschiffe gelangen; durch die Cölner Schiff- brücke fahre» jährlich mehr als 30000 Schiffe stromaufwärts und -abwärts. 6. Die Bevölkerung. Der Rheinländer gehört zum fränkischen Volksstamm. Die herrliche Natur des Landes und der feurige Wein, der dort wächst, haben ihm einen heiteren, frohen Sinn ins Herz ge- zaubert. Bei frohen Festen (Weinlese, Karneval) steigert sich seine Lebenslust oft zu toller Ausgelassenheit. In humorvoller Weise besingt Simrock die bezwingende Macht der rheinischen Fröhlichkeit: „An den Rhein, an den Rhein, zieh nicht an den Rhein, Mein Sohn, ich rate dir gut; Da geht dir das Leben so lieblich ein, Da blüht dir so freudig der Mut." n. Netz (Belgien, Holland, Frank- reich) und die des Atlanti- schen Ozeans. Dazu kommt die hohe Entwicklung der Industrie und die dichte Besiedelung des Gebietes selbst. So wirken hier eine Reihe von Umständen zu- sammeu, um einen Verkehr hervorzurufen, wie er in keinem Teil unseres Vater- landes lebhafter ist. Das Eisenbahnnetz ist das dich- teste in ganz Deutschland. In Cöln, einem wichtigen Knotenpunkt des Eisenbahn- Verkehrs, schneiden sich die Weltverkehrslinien Paris— Berlin — Petersburg und Schiefergebirges. großem Vorteil ist es auch,

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 46

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — sick die Gußstahlfabrik von Krupp, die an Ausdehnung einer mittelgroßen Stadt gleichkommt. 37090 Arbeiter sind darin beschäftigt. Zur Heizung der Dampf- keffel werden täglich 40000 Ztr. Kohlen verbraucht. Fast 200 große Dampfhämmer sind in Betrieb. Eigene Kohlenzechen und Eisenerzgruben liefern dem Werk das erforderliche Material. In den Kruppschen Werken werden vor allem Kanonen fabriziert, die zu den besten der Welt zählen; auch Eisenbahnschienen, Wagenräder, Panzerplatten usw. werden in Menge hergestellt. Andere bedeutende Fabrikstädte sind Mülheim, Tnisbnrg und Rnhrort. Letzteres hat den größten Fluß- Hafen Europas und ist ein Hauptversandplatz für Ruhrkohlen. Wie gewaltig der Güterverkehr des Hafens von Duisburg-Ruhrort ist, ersehen wir daraus, daß von 73 Mill. Tonnen Gütern, die im Jahre 1910 auf den Binnenwasserstraßen Deutschlands versandt worden sind, allein 20 Mill. Tonnen auf ihn entfallen. Abb. 29. Die Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen. Unser Bild stellt die Kruppsche Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen bei Duisburg dar. Links sehen wir ein Hafenbecken, rechts acht mächtige Hochöfen. Die hohen Gittertürme enthalten die Aufzüge für Koks und Erz. Die langen Gitterbrücken dienen zur Beförderung der Erze von den Kähnen nach den Hochöfen. Zwischen der Ufermauer und den Eisenbahngeleisen lagern mächtige Haufen Erz und Koks, die die Eisenbahn herbeigebracht hat. Vorn rechts sind vier nmdköpfige Wind- erhitzer, die das Feuer verstärken. — Die Friedrich-Alfred-Hütte ist das größte Hochofen- und Stahlwerk Europas. Jeder Hochofen erzeugt täglich 400000 kg Roheisen, wozu 900000 kg Eisenerz und 400000 kg Koks erforderlich sind. An der Mosel liegt Trier, eine sehr alte Stadt, von den Römern gegründet, mit vielen Baudenkmälern aus dieser Zeit. Saarbrücken und Zt. Johann sind die Hauptorte des Saarkohlenbezirks. An der Nahe ist Kreuznach zu nennen; es besitzt eine Saline und ist ein besuchtes Solbad. Im Tiefland liegt Aachen, 156000 Einw., Lieblingssitz Karls des Großen, ehemalige Krönungsstadt der deutschen Kaiser, Badeort und bedeutende Fabrikstadt für Tuchwaren. Krefeld, 129000 Einw., ist bekannt als die „Seidenstadt" Deutschlands und wird des-
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