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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 43

1918 - Berlin : Weidmann
10. Wilhelm I., seit 1871 Deutscher Kaiser, 18611888. 43 ihre Sitzungen. Er fhrt endlich den Oberbefehl der das Heer und die Flotte. Diese Verfassung besteht noch heute zu Recht. Der zweite Wunsch des preuischen und deutschen Volkes, Wiederherstellung die Wiederherstellung eines Deutschen Reiches, erfllte sich b%un"??en noch nicht. Der Bundestag in Frankfurt a.m. berief zwar eine Volksvertretung aus ganz Deutschland und lste sich selbst auf, aber Friedrich Wilhelm Iv. lehnte doch die ihm vom Volke an-gebotene Kaiserkrone ab, weil die deutschen Fürsten ihre Zustimmung versagten. Schlielich wurde der alte Deutsche Bund durch sterreich wieder so hergestellt, wie er 1815 aufgerichtet war. Der König erwarb durch Vertrag die hohenzollerschen Erwerbungen. Frstentmer in Sddeutschland und kaufte Wilhelmshaven am Jahdebusen, wo er den ersten Grund zu einer preuischen Flotte legte. Da er von seiner Gemahlin Charlotte Luise von Bayern keine Kinder hatte, so folgte ihm beim Tode 1861 sein Bruder Wilhelm I. ](0. Wilhelm I., seit J87j Deutscher Kaiser, |86](i(888. 45. Wilhelm I. war als Kind von schwchlichem Wilhelms i. Krper. Erst spter entwickelte er sich zu immer grerer Kraft Sbefen' und Strke. Schon mit 17 Jahren machte er den Feldzug von 1814 in Frankreich mit und erwarb sich durch seinen Mut das Eiserne Kreuz. Spter beschftigte ihn nichts so sehr, als die Sorge um das Heerwesen, das er wie einst Friedrich Wilhelm I. zum besten der Welt machte. Festigkeit und Umsicht, Selbstlosig-feit und Gottergebenheit zeichneten ihn vor allem aus. Er wurde mit seinem treueften Diener Otto v. Bismarck der Begrnder des neuen Deutschen Reiches. Unser Kaiser hat ihm wegen seiner ge-waltigen Taten in Krieg und Frieden den ehrenden Zunamen der Groe" beigelegt. Er zhlte schon 64 Jahre, als er zur Regierung kam. a) Wilhelms I. Kriege. Der König von Dnemark war zugleich Herzog der deutschen Der Dnische Lnder Schleswig-Holstein und Lauenburg. Als er rie0 1864' aber Schleswig gegen frhere Vertrge zu einer dnischen Provinz

2. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 45

1918 - Berlin : Weidmann
10. Wilhelm I., seit 1871 Deutscher Kaiser, 18611888. 45 Den Kriegsplnen Moltkes entsprechend, besetzten Kriegsbeginn, preuische Truppen in den ersten Tagen die Hauptstdte Han-novers, Sachsens und Kurhessens. Das hannoversche Heer, das sich mit den Bayern vereinigen wollte, siegte zwar bei Langensalza (Provinz Sachsen), mute sich aber zwei Tage spter, inzwischen von allen Seiten umstellt, samt dem König und dem Kronprinzen (Ernst August von Cumberland, dessen Sohn spter die einzige Tochter Kaiser Wilhelms Ii. heiratete) ergeben. Dieses Heer wurde in die Heimat entlassen gegen das Ver-sprechen, ferner nicht gegen Preußen zu kmpfen. 47. Der wichtigste Kriegsschauplatz war Bhmen. Hier Der Krieg m standen die Hauptmacht sterreichs und die Sachsen unter dem i85wen' Feldzeugmeister Benedek. Der Angriff ging aber nicht von ihnen, sondern von den Preußen aus, die in drei Armeen, von Dresden, Grlitz und Landeshut her, ungehindert der die Gebirge vorrckten. Ihre Fhrer waren Herwarth v. Bitten-feld, Prinz Friedrich Karl und Kronprinz Friedrich Wilhelm. Alle drei bahnten sich durch eine Anzahl von Gefechten den Weg bis gegen Sadowa bei Kniggrtz, wo Benedek auf den Kmggrtz befestigten Hhen Stellung genommen hatte. König Wilhelm, 3" 3*li' der mit Bismarck im preuischen Lager erschienen war, bernahm den Oberbefehl und lie am 3. Juli morgens den Aufmarsch beginnen, obwohl der Kronprinz mit seiner Armee noch fehlte und die sterreichische Armee der preuischen an Zahl weit ber-legen war. Aber dem preuischen Zndnadelgewehr konnte der Feind auf die Dauer nicht standhalten. Dazu erschien gegen Mittag auch der Kronprinz in der rechten Flanke der sterreicher und strmte Chlum. Ein neuer allgemeiner Angriff setzte dann dem Gegner so zu, da er in die Festung flchten mute, vom König selbst heftig verfolgt. Die Preußen drangen darauf der Prag und Brnn unaufhaltsam weiter vor, bis sie fast Wien erreichten. Da bot Kaiser Franz Joseph in Nikols- Nikoisburz. brg (in Mhren) einen Waffenstillstand an, während dessen der den Frieden verhandelt wurde. Da die Preußen auch in Sddeutschland bei Kissingen und Aschassenburg glcklich Sddeutscher gekmpft hatten, kam schon im August zu Berlin mit den 9eib"9-Sddeutschen und zu Prag mit sterreich der Friede zustande. Stiebe zu Berlin sterreich mute aus dem Deutschen Bunde austreten, und 60 Millionen Mark Kriegskostenentschdigung zahlen und im L

3. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 76

1918 - Berlin : Weidmann
'f 76 Hauptgeschichtszahlen. der Katzbach; bei Grobeeren und Bennewitz. Elbber-gang bei Wartenburg; am 16., 18. und 19. Oktober Vlkerschlacht bei Leipzig. 1815: Schlachten bei Ligny und Quatrebras und am 18. Juni bei Belle Alli ance (Waterloo). 18141815 Der Wiener Kongre, auf dem Preußen besonders westlich der Elbe vergrert wird. 1817 Die kirchliche Union. 1834 Der Zollverein. 1848 Friedrich Wilhelm Iv. verspricht noch vor dem Ausbruch der Berliner Mrzrevolution eine Ver-fassung, die 1850 endgltig zustande kommt. [ie brigen Geschichtszahlen wie in Sexta unter: I. Aus der nheren Vergangenheit.^ Druck von Fr. Stollberg. Merseburg.

4. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 39

1918 - Berlin : Weidmann
8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. 39 der den Rheinstrom, Schwarzenberg rckte durch die Schweiz und Blow von Belgien her in Frankreich ein. Der Feldzug lie sich so gnstig an, da die Verbndeten Ende Mrz ihren Einzug in Paris halten konnten. Napoleon, der sich mit seiner Garde in Fontainebleau aufhielt, mutd dem Thron entsagen und erhielt die Insel E l b a als Eigentum und Aufenthalt. Ein Bruder des Hingerichteten Knigs, Ludwig Xviii., zog in die jubelnde Hauptstadt ein und schlo mit den Verbndeten Frieden. Hierauf versammelten sich die Fürsten und Staatsmnner Wiener Kongre ___r c v z~x 18141815. Europas in Wien zu entern Kongre, d. h. zu einer Zu-sammenkunst, auf der, hnlich wie einst im Westflischen Frieden, die europischen Verhltnisse geordnet wurden. Hierbei bekam Preußen die Gestalt, die es bis 1866 gehabt hat, im be-sondern die Abrundung der heutigen Provinzen Posen, Pom-mern, Brandenburg, Schlesien, Sachsen, Westfalen und der Rhein-Provinz. Es umfate etwa 280 000 qkm mit Iov2 Millionen Einwohnern. Es hatte im Osten an polnischem Gebiete verloren, dagegen im deutschen Westen an Land gewonnen. Seine Stellung in Deutschland war dadurch bedeutsamer geworden, wenn es auch immer noch in zwei getrennte Teile zerfiel. Neben sterreich war es der grte deutsche Staat. Aber ein Deutsches Reich wurde nicht mehr errichtet, auch kein Deutscher Kaiser mehr ge-whlt, sondern alle 39 deutschen Staaten zusammen bildeten nur den ganz lockeren Deutschen Bund", dessen einzelne Glieder fast vllige Selbstndigkeit besaen. Die wenigen gemeinsamen Angelegenheiten wurden durch den Bundestag in Frank-f u r t a.m. besorgt. Den Vorsitz in diesem fhrte O st e r r e i ch. 41. Als Napoleon bemerkte, da die Franzosen mit Das Jahr 1815. der Regierung Ludwigs Xviii. unzufrieden waren, und da die d^hund^Tage. Gromchte in Wien wegen der Lnderverteilungen uneins seien, landete er pltzlich in Sdfrankreich und marschierte wie in einem Triumphzuge nach Paris. Der franzsische König flchtete wieder ins Ausland. Die Gromchte verstrkten ihre Heere, die noch in Holland standen, und stellten sie unter den Oberbefehl des Englnders Wellington und Blchers. Napoleon lie auch nicht lange auf sich warten. Er eilte nach Belgien, warf sich am 16. Juni bei Ligny auf Blchers Heer und zwang es Ligny und trotz uerster Tapferkeit zum Rckzge. Blcher selbst geriet Quatre6ra-

5. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 44

1918 - Berlin : Weidmann
44 10. Wilhelm I., seit 1871 Deutscher Kaiser, 1861-1888. machte und die deutsche Sprache dort, verdrngen wollte, erklrten ihm Osterreich und Preußen als die mchtigsten Staaten Deutsch-lands den Krieg. Die Plne hierzu hatte Helmut von M o l t k e, der Chef des preuischen Generalstabs, entworfen. Das preuisch-sterreichische Heer unter Feldmarschall v. Wrangel rckte zu-Danewerk, nchst bis zum D a n e w e r k vor, einer etwa 80 km langen Verschanzung westlich von der Stadt Schleswig. Die Preußen um-gingen diese Schanzen, indem sie der die Schlei setzten, und fielen den Dnen in den Rcken, so da sie ihre Stellung den sterreichern preisgeben muten. Whrend diese hierauf Jt-land besetzten, belagerten die Preußen unter dem ritterlichen Schanzen ^nzen Friedrich Karl die Dppeler Schanzen, die 18. April, am 18. April 1864 erstrmten. Der preuische General Her-Warth von Bittenfeld setzte schlielich seine Truppen auf groen Ms-n. Booten auf die Insel Alfen der und erstrmte auch die dortigen befestigten Stellungen. Damit war der Krieg beendigt. Wiener Friede. Dnemark nahm den Frieden von Wien an und trat Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Oster-reich ab. Im folgenden Jahre einigten sich diese beiden Staaten Gastein. in G a st e i n (Salzburg) dahin, da Schleswig und Lauenburg an Preußen und Holstein an sterreich gegeben wurden. Ier-^It 46' sterreich htte es gern gesehen, wenn aus Schles- jtriy lobt). tf n * * wig-Holstein em eigener deutscher Staat unter dem Erb-Prinzen von Augustenburg, dem Vater unserer jetzigen Kaiserin, geworden wre. Denn Holstein lag ihm zu fern, als da es ihm Vorteil gebracht htte. Der König und Bismarck konnten aber nicht zugeben, da an Preußen ein neuer selbstndiger Staat grenzen sollte. Sie verlangten daher, da Schleswig-Holstein wenigstens militrisch von Preußen abhngig werden mte. Dies wollte wieder sterreich aus Eifersucht nicht dulden. Es stellte daher beim Bundestage in Frankfurt a.m. 1866 den Antrag, die Bundesarmee solle mobil gemacht werden mit Ausnahme der preuischen Korps, ein Antrag, der so gut wie eine Kriegs-erklrung gegen Preußen war. Die Kriegs- Der Deutsche Bund spaltete sich also in zwei Teile. Zu vareien. Preußen hielten die norddeutschen Fürsten auer denen von Hannover, Sachsen, Kurhessen und Nassau. Auf sterreichs Seite traten diese und alle sddeutschen Fürsten.

6. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 46

1918 - Berlin : Weidmann
46 10. Wilhelm I., seit 1871 Deutscher Kaiser, 18611888.' voraus die Neugestaltung Norddeutschlands genehmigen, die Preußen vornehmen wrde. Es brauchte also an den Sieger auer Holstein, das ihm der weiten Entfernung wegen ohnehin von geringem Nutzen war, keinen Fubreit Landes abtreten, weil Wilhelm I. und Bismarck schon damals die Absicht hatten, mit ihm spterhin doch wieder in Freundschaft zusammenzukommen. Norddeutscher Preußen wurde jetzt erst ein geographisch zusammenhngen- 1867-1871. der Staat. Denn es verleibte sich auer Schleswig-Hol-st ei n noch die Provinzen Hannover und Hessen-Nassau ein. Mit den brigen 20 norddeutschen Staaten und Freien Stdten errichtete es aber 1867 den Norddeutschen Bund, dessen Einrichtungen spter auf das neue Deutsche Reich ber-gingen. Mit den sddeutschen Staaten, die ja schon zum Zollverein gehrten, wurde berdies ein Schutz- und Trutz-bndnis abgeschlossen, wonach im Falle eines Krieges der König von Preußen auch den Oberbefehl der die dortigen Truppen bernahm. Der Franzsische 48. Preußen war durch seine Erfolge von 1864 und 1866 18701871. sehr mchtig geworden. Dies erregte namentlich in Frank-Ursache, reich groen Verdru. Hier herrschte seit 1852 Napoleon Iii., ein Neffe des ersten Napoleon, der die republikanische Verfassung gestrzt ( 44, 2) und sich selbst zum Kaiser gemacht hatte. Er wute, da er seinen Thron nur halten knnte, wenn er ihn durch kriegerischen Ruhm sttzte. Obwohl er sich nun am Kriege 1866 gar nicht beteiligt hatte, verlangte doch die eitle Nation Entschdigung" fr die Vergrerung Preuens und schrie nach Rache (Revanche) fr Sadowa". Ein Anla zum Kriege bot sich auch bald dar. Ein hohenzollerscher Prinz, Leopold, der dem sddeutschen Frstentum angehrte, sollte nach der Ver-treibung Jsabellas von Spanien König dieses Landes werden, lehnte aber von selbst die angebotene Krone ab. Trotzdem forderte der franzsische Botschafter Benedetti im Auftrage Napoleons Iii., Wilhelm I. solle dem Prinzen verbieten, jemals wieder auf die spanische Angelegenheit zurckzukommen. Der König, der sich gerade in Ems (an der Lahn) zur Kur auf-hielt, lehnte dieses noch dazu ungehrig vorgebrachte Ansinnen entschieden ab, worauf Frankreich am 19. Juli 1870 an Preußen den Krieg erklrte.

7. Das Alterthum - S. 69

1876 - Berlin : Weidmann
Solons Gesetzgebung. 69 rannen Theagenes (§ 64) unterstützt, zugleich mit der Besitznahme der Akropolis auch die Tyrannis an sich zu reissen (612?). Aber der Versuch misslang, und auf Veranlassung des Alkm aioniden Megakies wurden seine Anhänger treulos vor den Altären der Götter ermordet1). Theagenes rächte sich, indem er den Athenern Salamis entriss. § 67. Solons Gesetzgebung. I. Pint. Solon. Solons Fragm. bei Bergk. Ii. Schömann, Griech. Alterth. I. K. F. Hermann, Staatsaltertliümer I. 5. Aufl. Heidelb. 1874. Wachsmuth, Hell. Alterthumskunde Ii. A. Böckh, Staatshaushalt der Athener. E. Curt. I, 309 ff. Die drückenden Zustände blieben, indem die Härte der Aristokratie wuchs und diese zugleich nicht einmal im Stande war, Salamis wieder zu gewinnen. Zunächst für diesen letzteren Zweck trat Solon aus Kodros Geschlechte, geb. 639, durch Seereisen und kaufmännische Unternehmungen gebildet, vor das Volk, ermunterte es durch seine Elegien2), eroberte (freilich noch nicht dauernd) Salamis seinem Vaterlande wieder, und setzte in der Stadt die Verbannung der bei dem Kylonischen Mord Betheiligten, besonders der Alkmaioni-den, durch3). Zur Entsühnung berief er den Kreter Epimenides und verband darauf alle Parteien in einer gemeinsamen That, nem-lich in dem heiligen Kriege, den er 596—586 (Curt. 600—590) in Gemeinschaft mit dem Tyrannen Kleisthenes von Sikyon (§ 64) zum Schutz des Orakels von Delphoi gegen die Krissäer ehrenvoll führte. Damit trat Athen aus dem engen Kreise seiner inneren Parteiungen auf die grosse Bühne nationaler Thaten und begann den Spartanern sich ebenbürtig zu zeigen. — Da das Volk in allen Ständen dem Solon vertraute, so ward er im Jahre 595 erster Archon. Er ordnete als solcher zunächst die Vermögens- und Schuldverhältnisse. Dies erreichte er hauptsächlich durch die Sei-sachthie4) (oeioüx&eta, Lastabschüttelung), indem er den Münz-fuss des Talentes von 72 Pfd. (§ 65) auf 52,39 Pfd., von circa 6459 Rm. auf 4715 Rm. herabsetzte5) und mit diesem neuen Gelde die alten Schulden abzuzahlen erlaubte; auch setzte er mit rückwirkender Kraft den Zinsfuss herab und verbot, dass Schuldner als Sklaven verkauft würden6). Der Staat entliess seine Schuldner ganz und durch besondere Gesetze that er der Legung der Bauernhöfe und der Zusammenhäufung der Güter in einer Hand Einhalt. Auch trat eine allgemeine Amnestie ein, von der nur die Alk-maioniden noch ausgenommen waren. Im folgenden Jahre 594 abermals zum Archonten berufen begann Solon die eigentliche Gesetzgebung, die er nach den Grundsätzen der Timokratie7) (§ 64) ausführte. Er theilte nemlich i) Thuk. I, 126. Her. Y, 71. Plut. Solon 12. 2) Plut. Solon 8. 3) Plut. Solon 12. Thuk. I, 126. Diog. Laert. I, 110 ff. 4) Plut. Solon 14 ff. 5) F. Hultsch, gr. u. röm. Metrologie. 6) Plut. Solon 15. 7) Arist. pol. Iv, 5, 1.

8. Das Alterthum - S. 71

1876 - Berlin : Weidmann
Athen nach Kolon. Peisistratos. 71 Lykurgische, auf immer abgeschlossen; sondern Neuerungen und Aenderungen waren wohl erschwert, aber nicht unmöglich gemacht. § 68. Athen nach Solon. I Suidas Solon u. Dioeen. L., Pint. Solon. Diod. Ix, fragm. 14. . H. Schümann, Gr. Alterth. 2 Bde. Berl. 1861. K. F. Hermann Lehrh der gr Privat-alterthümer Heidelberg 1s54. Panofka, Bilder antiken Lebens. Berlin 1853. W. W äffn er Hellas. Leipzig 1867. A. Banmeister, Culturbilder aus Griechenlands Kel.du. Kunst. Mainz lbtio. W. A. Becker, Charikles. Leipz. 1854. Durch das weise Gleichgewicht, das Solon dem Staate zu geben sich bemüht hatte, erwuchs nunmehr Athen zu Bildung und Humanität1). Auch über öffentliche Sitten, über Bestrafung von Blutschuld, über Handel, Verkehr, Luxus, selbst über die astronomische Jahresberechnung hatte seine Gesetzgebung Bestimmungen hinterlassen. Die Erziehung verblieb dem Hause, nicht, wie in Sparta, dem Staate. Die Knaben besuchten sowohl öffentliche Schulen zur Ausbildung in der Musik, Kenntniss des Homer u. s. w., als auch den Turnplatz (das Gymnasion). Auch war diese edle Ausbildung des Geistes wie des Körpers nicht bloss mehr, wie vordem (§ 62), auf den Adel beschränkt ; sondern diese Anstalten, zum Theil auf Staatskosten begründet, galten für alle Bürger. Vom 18. Jahre an traten diese als Epheben ins Heer, vom 20. wurden sie stimmberechtigt, aber erst Männer von 30 Jahren waren in die öffentlichen Aemter wählbar. Als Solon den heiligen Krieg glücklich beendet und die letzte Hand an die Gesetzgebung gelegt hatte (583), verliess er Athen freiwillig auf zehn Jahre, innerhalb welcher seine Verfassung sich erproben sollte2). Wie Lykurgos Gestalt vorbildlich wird für eine Reihe strenger und hoher Gesetzesmänner (§ 60): so die Solons für eine lange Reihe nach ihm kommender, harmonisch vollendeter, weiser und edler Männer, echter Repräsentanten des alten frommen Griechenthums; so ein Pittakos (§ 64), Thales (§ 71), Aischylos, Aristeides und noch in späterer Zeit ein Epameinondas und Philopömen. § 69. Peisistratos und die Peisistratiden. Herodot I 59—84. V, 55 -04. Plutarch, Solon 32. Diodor Ix, fr. 4. E. Curtius I, 334 ff. Duncker Iv, 204 ff. Grote Ii, 8. 406 ff. Neben Solon hatte sich des Hippokrates Sohn Peisistratos, gleichfalls aus Kodros Geschlecht, ausgezeichnet, und besonders im Kampfe um Salamis Ruhm erworben3). Als Solon zurückkehrte, fand er seine Verfassung zwar bestehend, Athen aber doch durch Parteiungen der grossen Familien zerrüttet. Er endete die I) Sol. Fragm. 36 bei Bergk. 2) Platon Timaeus p. 2t. 22. 26. Plut. Sol. c. 26. Her. I, 30—33. 3) Just. Ii, 8.

9. Das Alterthum - S. 73

1876 - Berlin : Weidmann
Kleisthenes. Athenische Demokratie. 73 der Panatkenäen') nur den Hipparch2) 514. Nun ward Hippias misstrauisch und grausam und bemühte sich um die Freundschaft und Unterstützung des persischen Grosskönigs. Die wachsende Unzufriedenheit benutzten die noch immer verbannten Alkmaioniden3), als deren Haupt jetzt Kleisthenes4), der Sohn des Megakies und der Agariste (§ 64) galt. Dieser hatte indessen mit seinen grossen Schätzen den Bau des abgebrannten Tempels von Delphoi aufs Prächtigste ausgeführt5). Das Orakel spornte nun, nachdem ein Einfall des Kleisthenes in Attika misslungen, die Spartaner6) zur Vertreibung des Tyrannen an, und so führte der Spartanerkönig Kleomenes die Verbannten nach Athen zurück. Hippias rettete sich durch einen Vertrag und wich 510 aus Athen zu den Persern. § 70. Kleisthenes. Athenische Demokratie. I. Herodot V, 66—96. Ii. Wachsmuth, Hell. Alterthumskunde. M. Duncker Iv, '460. E. Curtius I, 360 ff. Grote Ii, S. 423. Kleisthenes, der, wenn er gewollt, ein Tyrann hätte sein können, ward der zweite Gesetzgeber Athens. Um die noch bestehende Macht der Aristokratie zu brechen, löste er die Geschlechtsund Gemeinde verbände auf, an deren Spitze der Adel des Landes stand. Statt der alten vier Stämme (Phylen) theilte er Attika in 10 neue und jeden derselben wieder in 10 Demen7) (Gaue). Dem entsprechend vermehrte er den Rath (die Eule) auf 500 Mitglieder, die jetzt von allen Bürgern gewählt wurden, und verlegte in ihn die eigentliche Oberleitung des Staates; dagegen ward das Ansehen der Archonten gemindert, und diese wurden, wie fast alle Beamten, unter den nach der Solonischen Verfassung Berechtigten durchs Loos erwählt. Bei der Gleichheit der Bildung war diese Massregel, die Einige erst dem Aristeides zuschreiben und die das Amt dem persönlichen Ehrgeiz und dem Parteitreiben entziehen sollte, weniger bedenklich, als sie uns erscheint. Die Volksversammlung wurde jetzt, statt 4 mal im Jahre, 10 mal gehalten; die Heliaia auf 6000 Mitglieder erhöht (500 aus jeder Phyle und 1000 Ersatzmänner). Ausserdem wurden viele Theten, Gewerbtreibende und Industrielle in das allgemeine Bürgerrecht mitaufgenommen. Endlich sollte der O s t r a -kismos8) (ehrenvolle Verbannung zu einflussreicher Männer durch Volksabstimmung) jede Tyrannis unmöglich machen. Gegen diese nun vollendete Demokratie schritten auf die Anreizung des verbannten Aristokratenführers Isagoras die Spartaner, die Vertreter der aristokratischen Verfassungsformen, ein, indem sie zunächst ‘) Meyer, „Panathenäen“ in der Hallisch. Encyklopädie. 2) Thuk. I, 20. 3) Bis zum Schluss des § dient als Hauptquelle Herodot V, 55—96. 4) Iso- krates de bigis p. 351. 5) Her. Ii, 180. V, 6*2. 6) Her. V, 90. 7) Sauppe de demis urhanis Athen. 8) Plut. Arist. 7.

10. Das Alterthum - S. 74

1876 - Berlin : Weidmann
74 Religion und Philosophie. Verbannung der Alkmaioniden wegen des Kylonischen Mordes (§ 66) verlangten. Obwohl Kleisthenes, gegen den dieser Antrag gerichtet war, durch freiwillige Selbstverbannung seine Vaterstadt zu schützen suchte, drang doch Kleomenes (§ 69) an der Spitze eines spartanischen Heeres und athenischer aristokratischer Emigranten in Athen ein, stellte eine aristokratische Verfassung auf, die denen glich, die in den dorischen Staaten galten, und besetzte die Akropolis. Doch das Volk erhob sich und zwang ihn zum Abzüge auf Kapitulation. Aber auch Kleisthenes, der, als Leiter in die Heimat zurückgekehrt, ein persisches Bündniss und eine, freilich bloss formelle Anerkennung persischer Hoheit gewagt hatte, wich dem Unwillen der Athener und ging in eine dauernde Verbannung; wenigstens verschwindet von nun an sein Name. Als Kleomenes dann einen grossen Bund zusammenbrachte1), in welchem alle Pelopon-nesier und auch Chalkis und Theben waren, welches letztere über den Anschluss Plataiai’s an Athen zürnte, so zerrann das drohende Heer durch eigene Zwietracht bei E1 e u s i s; die Athener brachten den Thebanern eine Niederlage bei, eroberten Chalkis und machten aus dem lelantisehen Gefild 4000 Loostheile für neue attische Bauern2). Obwohl sich die Spartaner auch später noch des Hippias annahmen, obgleich die Flotte der mächtigen Aigineten die Athener bedrohte, und selbst vom persischen Satrapen aus Sardes der Befehl erging, sie sollten den Hippias wieder aufnehmen, so rettete sich dennoch das neugeschaffene demokratische Gemeinwesen, das noch auf Gottesfurcht, auf Einfachheit und Bürgertugend sich gründete, vor allen diesen Gefahren3). Es war Sparta ebenbürtig an die Seite getreten, und die Athener haben, „ indem sie den ionischen Stammcharakter festhielten, aber zugleich die Schwächen und Mängel desselben (Weichlichkeit, Leidenschaftlichkeit, Leichtsinn) in der Nacheiferung der anderen Stämme überwanden, das hellenische Wesen am reinsten dargestellt.“ § 71. Religion und Philosophie. I. Diogenes v. Laerte, de vitis . . . dar. philosoph. Ii. Zeller, Gesch. d. Philosophie der Griechen. 3 Bde. H. Ritter, Gesch. der Philosophie. Grote Ii, 384. 611 ff. Seit mit den demokratischen Verfassungen der Bauernstand sich zu heben begann, kam auch der Bauerngott, Dionysos, besonders zu Ehren. Auf seine Feier wirkten lydische und phönikische Culte mit ein; die Bakchantinnen hielten dieselbe am Parnasses und Kithairon. Er sollte vom fernen Indien her die Traube geholt und als siegreicher neuer Gott die Länder durchzogen haben. Auch der Mythus von der Demeter und ihrer Tochter Persephone (Kore) fand erst jetzt seine tiefere Beziehung auf das Leben der Erde4). ') Her. V, 74. 2) Her. Vi, 100. 3) Her. V, 78. 4) Schiller, Klage der Ceres, Eleusisches Fest.
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