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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 278

1887 - Leipzig : Kesselring
278 Neue Geschich te. schwrungen anzettelte, um dadurch Polens Freiheit und Selbstndigkeit zu erreichen. So bestimmte man im Anfang des Jahres 1846 von Paris aus Krakau Krakau (S. 240) zum Mittelpunkt einer Nationalerhebung; allein der deshalb von Paris entsendete Mieroslawski wurde bereits im Posen-schen verhaftet und darauf dem geplanten Aufstand ein schnelles Ende bereitet. Die freie Stadt Krakau, der letzte Rest eines unabhngigen Polens, wurde der Osterreichischen Monarchie einverleibt. 2. Die Ansprche, welche Rußland seit den Zeiten Peters des Groen auf die Lnder der Trkei und namentlich auf den Besitz Konstantinopels verfolgte, waren durch den Krimkrieg (S. 257) krftig zurckgewiesen worden, und im Pariser Frieden hatten sich die Trken verpflichtet, in ihrem Gebiet den Schutz der Christen selber ausreichend zu den. Nun stellte zwar der..Hatti-Humayum" (Erla des Sultans) vom 18. Februar et sa a Ehrsten rechtlich mit den Trken gleich; aber trotzdem hrten ffdrfen Bedrckungen und Verfolgungen der christlichen Bevlkerung nicht auf. 'In >schidda1 und anderen Orten wurden (1858) nicht nur die christ-lichen Unterthanen des Sultans, sondern alle Europer ausgeplndert und gettet. Am heftigsten wallte der trkische Fanatismus in Syrien auf: dort fielen (Mai 1860) die muhamedanifchen Drusen der ihre christlichen Nachbarn, die Maroniten, her und richteten ein Blutbad an, das mehrere Wochen dauerte. Die Pforte schritt gegen solche Barbarei nicht mit Nach-druck ein, und darum lie Kaiser Napoleon Iii. Syrien 10 Monate hindurch (bis Juni 1861) von einem franzsischen Korps besetzt halten2. Im verstrkten Mae wiederholten sich diese Greul 1876 auch in den europischen Provinzen der Trkei. Die Gromchte verlangten darauf Garantien fr die christlichen Unterthanen im Osmanenreich, und als diese verweigert wurden, entschlo sich Rußland, kriegerisch gegen die Trkei vorzugehen (April 1877). Die Trken leisteten tapfern Widerstand (Plewna1, Schipkapas ^ auf Trkenkrieg dem europischen, Kars auf dem asiatischen Kriegsschauplatz), muten aber 187778. endlich um Frieden bitten. Nuland gewhrte ihnen in der bereinkunft zu Adrianopel (Januar 1878) eine vorlufige Waffenruhe und am 3- Mrz wurde zu San Stefano^ ein endgltiger Frieden geschlossen. Die Trkei sah sich gentigt, auf Grund desselben Gebietsabtretungen an Rußland sowohl wie an Serbien, Montenegro und Rumnien zu machen, sowie die Unabhngigkeit dieser Staaten anzuerkennen. Bulgarien sollte tributpflichtig bleiben, aber einen christlichen Fürsten und eigene Verwaltung erhalten. Schlielich mute die Trkei noch eine groe Kriegsentschdigung (300 Millionen Rubel) zahlen. 1 Dschidda, Stadt in Arabien an der Ostkste des Roten Meeres. Plewna, Stadt in Bulgarien, sdwestlich von Sistowa an der Donau. Schipkapa, bergang der den Balkan an der Grenze zwischen Bulgarien und Thracien. San Stefano, Dorf, 10 Kilometer westlich von Konstanlinopel. 2 Sultan Abdul Meschid (S. 255) starb 1861, und e folgte dessen Bruder Abdul Aziz, welcher während der Wirren 1876 (28. Mai) entfernt wurde und sich dann selbst entleibte. Sein Nachfolger war der Sohn Abdul Meschids: Murab V., der aber nach 3 monatlicher Negierung erkrankte und (August 1876) seinem jngeren Bruder Abdul Hamid Ii., dem gegenwrtigen Sultan, den Platz rumte.

2. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 239

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
239 richtung einer Universität zu Kiel, dnrch welche Christian Albrecht seinen Namen denkwürdig gemacht hat. Schon 1641, im Geburtsjahre Christian Albrechts, war ans dem Landtage von den damaligen Landesherren Christian Iv. und Friedrich Iii. vorgeschlagen worden, eine Landesnniversität zu errichten; die Stände hatten aber den Vorschlag zurückgewiesen, weil es dem Lande an den nöthigen Mitteln fehle. Von jener Zeit her war der Gedanke dem Herzog, der ihn znerst gefaßt hatte, nicht wieder ans dem Sinn gekommen; er hatte aher in den traurigen Kriegsjahren keinen neuen Versuch machen können. Aber vorbereitet hatte er die Gründung. Zunächst hatte er sich an den Kaiser gewandt, um von ihm die Erlaubnis zur Errichtung einer neuen Universität zu erlangen, und Ferdinand Iii. erfüllte seinen Wunsch. Er gab am 26. April 1652 das Diplom, wodurch der künftigen Universität diejenigen Rechte und Freiheiten ertheilt wurden, deren sich die übrigen deutschen Universitäten erfreuten. Sodann bestimmte er die Einkünfte einiger Köge, die damals zwischen Husum und Eiderstedt eingedeicht waren, dazu, um die Kosten der neuen Universität aufzubringen. Weiter aber kam Friedrich nicht mit seinem Lieblingsplan; die Aus- führung desselben mußte er seinem Nachfolger überlassen. Christian Albrecht legte denn auch bald Hand ans Werk und wurde darin von seinem Minister, dem schon früher erwähnten Herrn von Kielmannsegge, auf das Eifrigste unterstützt. Herr von Kielmannsegge war ein etwas eitler, stolzer und ehrgeiziger Mann und mußte schon aus diesem Grunde ein Werk befördern, das ihm einen Platz in der Geschichte unsers Landes sichern mußte. Er war aber auch ein Feind Dänemarks, und daher war es ihm sehr angenehm, daß für die schleswigholsteinische Jugend eine inländische Universität ge- schaffen werde, damit sie nicht nöthig habe, sich etwa die Kunde des vater- ländischen Rechtes aus Kopenhagen zu holen. Christian Albrecht veränderte die Verfügung seines Vaters in Betreff der Einkünfte der Universität. Die der Ueberschwemmnng ausgesetzten Köge schienen ihm zu unsichere Einnahmequellen; er hob daher die bisherige Klosterschule zu Bordesholm auf, und die Einkünfte derselben, sowie mehrere Einkünfte ans friesischen Distrikten, wurden der Universität zugewiesen. 6000 Thaler jährlich waren das nnwiderrusliche Vermächtniß, das er der neuen Universität schenkte, gleichsam die Mitgift seiner Tochter Christiana Albertina, wie man die nene Anstalt nach ihrem freigebigen Gründer nannte. Kiel ward zum Sitz der Universität bestimmt; neunzehn Lehrer wurden berufen und der Tag der Einweihung auf den 5. Oetober 1665 festgesetzt. Zwei Tage vor der Einweihung kam Christian Albrecht mit seinem Bruder August Friedrich nach Kiel, von den Anwesenden anfs Feierlichste empfangen. Alles, was sich in den Herzogthümern durch Stand, Rang und Reichthum auszeichnete, war nach Kiel gekommen, um der Feierlichkeit beizuwohnen und das Fest verschönern zu helfen. In und vor dem Schlosse sammelten sich die Festgenossen. Vier königliche und fünf fürstliche Räthe, achtundachtzig Edelleute, achtzig Geist- liche, der Magistrat und die Bügerschaft von Kiel, hundertundzweiundsechszig Studenten, meistens Ausländer, eine Menge Hofbediente und das Militair bildeten den glänzenden Festzug, der sich vom Schlosse nach der Nieolaikirche bewegte. Die Hauptperson war der Herr von Kielmannsegge, der heute

3. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 305

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
305 Friedrich Wilhelm Iv. hatte sich aber nicht bloß öffentlich zu dem Rechte des Landes bekannt; er sandte auch sofort unter dem General Wrangel eine Abtheilung seiner Heeresmacht nach Holstein, und schon am 5. April waren die ersten Preußen in Rendsburg eingetroffen. Dennoch dauerte es 14 Tage, bevor ernsthafte Anstalten zur Vertrei- bung der Dänen getroffen wurden; die Preußen standen auf der Grenze zwischen Holstein und Schleswig, und die Schleswigholsteiner, auf schleswig- schem Boden stehend, hatten noch immer allein mit den Dänen zu thun. Ihre Zahl ward übrigens durch den Zuzug deutscher Freischaaren täglich größer, und manche der neuen Ankömmlinge fanden gleich nach ihrem Eintreffen Ge- legenheit, die Bekanntschaft der Dänen zu machen. Am stillen Freitag, den 21. April, unternahmen die Dänen einen Ausfall aus Eckeruförde, wurden aber durch einen Bajonnettangrisf des Wasmerschen Freieorps zurückgeworfen. Am 23. April endlich, am ersten Ostertage, erfolgte ein allgemeiner An- griff auf die dänische Stellung, und die Preußen erkämpften im Verein mit den Schleswigholsteinern bei Schleswig einen vollständigen Sieg. Rascher als sie gekommen waren, eilten die Dänen nach Norden. Sie mochten etwa 150 Todte, ebenso viele Gefangene und 500 Verwundete verloren haben; den vereinigten Preußen und Schleswigholsteinern hatte die Schlacht, nament- lich die Erstürmung des Dannewerks, etwa 50 Todte und 300 Verwundete gekostet. Am folgenden Tage wurden die deutschen Bundestruppen, das 10. Armeecorps, beordert, die Dänen zu verfolgen, stießen beibilschau und Oeversee auf den Nachtrupp und brachten ihm noch eine Schlappe bei. Vonr 10. Armeecorps unterstützt, wäre es nun für Wrangel ein Leichtes gewesen, die Herzogthümer gänzlich von den Dänen zu säubern und Jütland zu besetzen. Er betrieb aber die Verfolgung der Feinde so langsam, verbot dem 10. Armeecorps, das im Sundewitt Stellung nahm, so nachdrücklich den Angriff aus Alsen, kürzte seinen Besuch in Jütland, wo er die Weg- nahme deutscher Schiffe durch die dänische Flotte strafen wollte, so unbe- greiflich ab, daß der ganze Krieg im Norden im Lauf des Sommers den Charakter eines Scheiukrieges annahm und es Jedermann klar werden mußte, daß es Preußen mit der schlcswigholsteinischen Sache nicht rechter Ernst sei. Nur der 7. Juni macht eine rühmliche Ausnahme. Der Freischaarenführer v. d. Tann überfiel an diesem Tage mit etwa 450 Freischärlern ein gegen 5000 Mann starkes dänisches Corps bei Hoptrup, schlug einen Theil des- selben in die Flucht und erbeutete nebst einer Anzahl von Gefangenen eine Kanone, drei Protzen und mehrere Pferde. Ganz unzweifelhaft wurde die Unlust Preußens erst, als die preußische Regierung mit der dänischen zu Malmöe in Schweden am 26. August auf sechs Monate einen schimpflichen Waffenstillstand abschloß, demzufolge die provisorische Regierung abtreten und für die Zeit der Waffenruhe eine neue Regierung eingesetzt werden sollte. Iv. Die Bildung der neuen Regierung forderte Zeit; denn man konnte sich über die Persönlichkeiten nicht einigen. Daher kam cs, daß die provisorische Regierung auch noch eine Zeitlang während des Waffenstillstandes am Ruder blieb. Theodor Olshausen war übrigens, als der Abschluß des schimpflichen 20

4. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 306

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
306 Waffenstillstandes bevorstand, schon ausgetreten. „Die Schriftstücke, welche jetzt noch zu unterzeichnen sind," sagte er, „werden meinen Grundsätzen zu- widerlausen und dem Lande zum Unsegen sein; ich darf nicht bleiben." Auch der Prinz von Noer trat Anfangs September aus, weit die Negierung den preußischen General von Bonin an die Spitze der schleswigholsteinischen Armee stellte, und dieser äußerte, daß die Armee unter seiner Leitung in einigen Monaten im Stande sein werde, allen gerechten Erwartungen zu entsprechen; in welchen Worten allerdings für den Prinzen, als den bis- herigen Führer, ein Tadel enthalten war. Den im Frühjahr combinirten Ständeversammlungen war von der pro- visorischen Regierung^ ein Wahlgesetz vorgelegt worden, nach welchem in Zu- kunft eine gemeinsame Landesvertretung gewählt werden sollte. Sie hatte das Wahlgesetz angenommen und war dann abgetreten. Die neue Landes- vertretung, die Landesversammlung, hatte im Laufe des Sommers eine neue Verfassung berathen, und Regierung und Volksvertretung benutzten die letzte ihnen gegönnte Frist, dem Lande ein Staatsg rund ge setz zu geben, das am 15. September proklamirt ward und nunmehr eine feste Basis für die staatsrechtlichen Verhältnisse der Herzogthümer bildete. Am 22. Oetober endlich übernahm die Waffenstillstandsregierung unter dem Titel einer gemeinsamen Regierung die Leitung der Landesange- legenheiten. Sie bestand aus fünf Personen: Graf Theodor v. Reventlow- Jersbeck, Baron H einze, Adolf v. Moltke, Oberappellationsgerichtsrath Preußer und Landvogt Boysen. Die Stellung dieser Regierung war natürlich von vorn herein eine sehr schwierige; denn sie stand stets zwischen zwei Feuern, — Schleswigholstein und Dänemark erhoben ganz entgegen- gesetzte Ansprüche an dieselbe. Da sie keine Partei vollständig befriedigen konnte und wollte, so verdarb sie es mit beiden, besonders aber mit den Dänen, da sie gleich bei ihrem Antritt alle seit dem März von der proviso- rischen Regierung erlassenen Gesetze, auch das Staatsgrundgesetz, bestätigte. Dem Lande gegenüber war sie nicht eifrig genug bestrebt, es wehrhaft zu machen. Die Landesversammlung trug darauf an, mit aller Anstrengung die ausgedehntesten Rüstungen vorzunehmen, und erbot sich, zu diesem Zweck jede verlangte Summe zu bewilligen; die Regierung glaubte aber genug gethan zu haben und hoffte durch Unterhandlungen mit Dänemark einen annehmbaren Frieden zu erreichen. Allein darin hatte sie sich getäuscht; ihr Gesandter ward in Kopenhagen nicht einmal vorgelassen, und die Dänen kündigten Ende Februar den Waffenstillstand. Am 26. März ging der Waffenstillstand zu Ende und die Waffenstillstandsregierung trat ab. Beseler und R ev ent low -Preetz, einst Mitglieder der provisorischen Regierung, wurden von der Deutschen Centralgewalt unter dem Namen einer Statthalterschaft mit der Leitung der Landesangelcgeuheiten betraut, und ein großes Reichsheer, aus allen deutschen Stämmen gesammelt, rückte unter dem Oberbefehl des preußi- schen Generals v. Prittw itz in die Herzogthümer, um ihre Rechte zu schützen. V. Wenn die gemeinsame Regierung auch nicht gethan hatte, was sie konnte, um das Land wehrhaft zu machen, so hatte doch der neue Obergeneral Bonin

5. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 314

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
314 wohl sie nicht zu ihrem Schuh, sondern zu ihrer Unterjochung unternommen wurden, beitragen. Nur in Betreff Holsteins ward scheinbar nachgegeben. Es ward aus dem Gesammtstaat entlassen und erhielt eine eigne Regierung, die zu Plön ihren Sitz nahm. Männer, d'e im Lande jedes Ansehens und Vertrauens entbehrten, sollten die holsteinischen Angelegenheiten leiten — natürlch wie man es in Kopenhagen für gut fand. So hatte man also einen Gesammt- staat ohne Holstein oder, was dasselbe ist, ein Dänemark bis an die Eider, wie es das „junge Dänemark" so lange ersehnt und erstrebt hatte. Jetzt war nur noch übrig, für Dänemark-Schleswig eine gemeinsame Verfassung zu geben, eine Maßregel, welche die Einverleibung Schleswigs vollendete. Eine solche Verfassung ward nun dem Reichsrath am 29. Sep- tember 1863 vorgelegt. Da konnte der Bund nicht länger in seiner Passivität verharren. Seine Drohungen hatten keinen Wandel geschafft, höchstens die Sache verschlimmert; so beschloß er denn am 1. October die Erecution. Deutsche Truppen sollten Holstein besetzen, deutsche Kommissaire das Land verwalten, um die Rechte des Bundes zu wahren. Das schreckte aber das kleine übermüthige Dänemark nicht. Der Reichs- rath ging ruhig an seine Arbeit — die Berathung einer Verfassung für Dänemark-Schleswig, und vollendete dieselbe am 13. November. Es fehlte nur noch die Unterschrift des Fürsten. Ii. Die Retter. Da legte sich die Vorsehung selber ins Mittel. Friedrich Vii. hielt sich im Herzogthum Schleswig auf Schloß Glücksburg auf und machte von dort aus Ausflüge nach andern Oertern im Herzogthum. Sein Interesse für Alterthümer führte ihn oft liaci) dem Moor von Brarup, in welchem schon manch schöner Fund gemacht war. Als er Anfang November bei rauher Witterung von einem solchen Ausflüge zurückkehrte, erkrankte er an der Gesichtsrose. Sein Zustand verschlimmerte sich von Tag zu Tag; am 15. November, dem ersten Tage nach der Geburt der neuen Verfassung, war der Zwingherr Schleswigholsteins, der Letzte seines Stammes , eine Leiche. Das verhaßte Band, das die Herzogthümer an Dänemark knüpfte, war zer- rissen; das Glockengelänte, das man auf Befehl der Regierung täglich in den Herzogthümern hörte, verkündigte den Bewohnern, daß die Stunde der Er- lösung aus dänischer Knechtschaft gekommen sei, und rief über Stadt und Land: D er H err d e r H e.e r s ch a a r e n wird Euch erretten. Der nächste Erbe des fchleswigholsteinischen Thrones, der Herzog Christian von Augustenburg, hatte sich bei dem Verkauf seiner Güter die Hände gebunden; der älteste Sohn dieses Fürsten aber, Prinz Friedrich von Augustenburg, zu dessen Gunsten der Vater jetzt auf die Herzogthümer ver- zichtete, trat an seine Stelle. Er hatte in den Jahren der Erhebung mit seinem Volke gekämpft, war mit den übrigen Gliedern seines Hauses seit 1851 aus seinem Vaterlande verbannt und erließ nun — am 16. November — von Schloß Dölzig in Schlesien aus eine Proklamation an die Schleswig- Holsteiner. „Von derueberzeugung durchdrungen, daß mein Recht Eure Rettung ist," schrieb er, „gelobe ich für mich und mein Haus zu Euch zu

6. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

7. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 224

1883 - Leipzig : Kesselring
224 Neue Geschichte. 1850) zwischen Schwarzenberg und Manteuffel eine Vereinbarung abge-schloffen: Preußen bewilligte die Auflsung der Union und die Ordnung der kurhessischen, sowie der schleswig-holsteinischen Frage in sterreichischem Sinne; zugleich wurden fr Dresden weitere Konferenzen zur Erledigung der deut-schen Bundesangelegenheiten in Aussicht genommen. Ku^hessen. Nun brachten baierisch-sterreichische Truppen Knrhessen wieder unter die unumschrnkte Herrschaft des Kurfrsten. Schleswig- Nicht besser erging es den Schleswig-Holsteinern. Diese hatten ^en Bller Frieden (S. 222) nicht anerkannt und den Krieg gegen Dne-Idstedt. uiark fortgefhrt, waren aber bei Idstedt (24. und 25. Juli 1850), Mis-sunde (12. September) und Friedrichsstadt^ (4. Oktober) geschlagen worden. Jetzt rckte ein sterreichisches Korps der die Elbe, entwaffnete die Schleswig-Holsteiner und lieferte das Land dem Feind aus. Spter, London 8. Mai 1852, wurde durch das Londoner Protokoll festgesetzt, da in 1852. der ungeteilten dnischen Monarchie nach dem Tode Friedrich des Vii. der Thron an den Prinzen Christian von Glcks brg bergehen sollte. So war das hundertjhrige Recht der Herzogtmer mit einem Striche vernichtete Dresden Am 23. Dezember 1850 wurden die Konferenzen zu Dresden erff-185051. nct: man machte eine Reihe von Vorschlgen, aber alle fanden Widerspruch und schlielich blieb nichts brig, als zum Bundestag zurckzukehren, welchem unter dem 15. Mai 1851 auch Preußen wieder beitrat. 61. Rußland: der Krimkrieg 1853185(i. 1. Die Forderungen Rulands an die Pforte (Februar 1853). Die englische und franzsische Flotte in den Dardanellen. Die Russen in den Donanfrstentmern. Kriegserklrung der Pforte an Rußland, Oktober 1853. Zerstrung der trkischen Flotte bei Sinope, November. Kriegserklrung der Westmchte, Mrz 1854. Besetzung der Donaufrstentmer durch die sterreicher. Zug der Verbndeten gegen Sebastopol, September: Landung bei Eupatoria. Schlacht au der Alma. 2. Be-lagernng.,von Sebastopol 18541855. Balaklawa, Oktober; Jukermann, November. sterreich und Sardinien gegen Rußland. Tod Nikolaus des I., Mrz 1855. Alexander Ii. Tschernaja, August. Fall von Sebastopol, 8. September. 3. Eroberung von Kars, November. Friede zu Paris, Mrz 1856. Folgen des Krieges. 1. Whrend die meisten Staaten Europas durch die Revolution und die Kmpfe der Jahre 1848 und 1849 gelitten hatten, war Rußland Nikolaus i. von Erschtterungen unberhrt geblieben. Darum glaubte Nikolaus I. (S. 213), die Zeit gekommen, wo er, im Sinne Peter des Groen und Katharina der Ii. fortwirkend, die Trkei von Rußland abhngig machen knne. Die augenblickliche Lage der anderen europischen Staaten schien ein solches Unter-nehmen auch zu begnstigen. Das osmanische Reich selbst war in groe Schwche versunken; der Kaiser Nikolaus nannte den Sultan nur deu kranken Mann," dessen reiches Erbe in die rechten Hnde zu bringen sei. Frankreich2, wo sich Ludwig Napoleon eben das Diadem seines Onkels auf das Haupt gesetzt, hatte mit inneren Schwierigkeiten zu thun. sterreich war dem Zaren wegen der Untersttzung im ungarischen Kriege (S. 220 Anm. 5.) zu Dank 1 Idstedt, Dorf 7y2 km nrdlich von der Stadt Schleswig. -- Missunde, Dorf 10 km stlich von der Stadt Schleswig, an der Schlei. Friedrichsstadt, Stadt und Festung in dem Herzogtum Schleswig, an der Grenze von Schleswig und Holstein, an der Eider. 3 In Frankreich (S. 219) war im Dezember 1848 Ludwig Napoleon zum Prsidenten der Republik erwhlt worden. Am 2. Dezember 1852 ward er als Napoleon Iii. (S. 200 Anm. 2.) zum Kaiser proklamiert.

8. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 236

1883 - Leipzig : Kesselring
236 Neue Geschichte. Frankfurt a. M. (16. August bis 1. September 1863) und legte diesem seinen Reformplan vor, demzufolge sterreich an Deutschlands Spitze und Preußen so ziemlich auf eine Stufe mit Baiern gestellt werden sollte. König Wilhelm kam aber nicht zum Frstentag, und so scheiterte dieser Plan. Im Inneren Preuens dauerte indes der Konflikt" fort. Kam es auch zu keinem gewaltsamen Ausbruch, so war doch der Zustand ein nn-erquicklicher. Da ward wider Erwarten durch uere Verhltnisse ein Um-schwung herbeigefhrt, der Preußen eine andere Stellung gab und dadurch den inneren Frieden vermittelte. Ii. Der Krieg in Schleswig Holstein 1864, 1. Die Ursachen des Krieges. Exekution des Bundestages 1863. sterreich und Preußen gegen Dnemark. Friede zu Wien, Oktober 18b4. 2. Gasteiner Konvention, August 1865. Neue Zerwrfnisse 1866. 1. Am 15. November 1863 starb der König Friedrich Vii. von Dnemark, und nach dem Londoner Protokoll (S. 224) folgte ihm der Prinz von Glcksburg, Christian Ix Dieser unterzeichnete (18. November) den vom Kopenhagener Reichstag angenommenen Verfassungsentwurf, nach welchem Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde. Damit aber war dem deutschen Bund der Fehdehandschuh hingeworfen. Derselbe beschlo die Exekution und lie am 23. Dezember 1863 12 000 Sachsen und sterreich Hannoveraner in Holstein einrcken. sterreich und Preußen zogen es aber, u. Preußen, ^geachtet der gegenseitigen Eisersucht, schlielich vor, die Durchfhrung der ganzen Angelegenheit in eigene Hand zu nehmen. Diesem Machtspruch muten sich die Mittelstaaten und der Bundestag fgen. Da Dnemark die Forderung der beiden Kabinette, die Verfassung vom 18. November binnen 48 Stunden aufzuheben, ablehnte, so begann der Krieg. Am 1. Februar 1864 erfolgte der Einmarsch des sterreichisch-preuischeu Heeres in Schleswig. Schon am 5. Februar rumten die Dnen vor dem siegreichen Vordringen der Deutschen ihre erste Verteidigungslinie, das Dane-wer11, und zogen sich auf die zweite, die Dppeler Schanzen1, zurck. Am 18. April wurden diese von den Preußen gestrmt und somit war ganz Schleswig in den Hnden der Verbndeten. Jetzt versuchte England eine Vermittlung, indem es mit den europischen Gromchten eine Konferenz zu London erffnete (25. April). Dnemark zeigte sich aber unnachgiebig, und so ging die Konferenz (25. Juni) ohne Erfolg auseinander und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Bereits am 29. Juni eroberte ein preuisches Korps die Insel Alfen1. Gleichzeitig geriet auch die Halbinsel Itland bis zum nrdlichsten Kap in die Gewalt der Verbndeten und zuletzt (Mitte Juli) suberte das sterreichische Geschwader die westfrie-fischen Inseln (Sylt, Fhr1 2c.) von den dnischen Gewaltherren. Da endlich brach der Trotz der Dnen, und am 30. Oktober 1864 Friede wurde zu Wien der Friede unterzeichnet, in welchem der König von zu Dnemark seine Rechte auf die Herzogtmer Holstein, Schleswig und Lauen-Wien bitrg an den Kaiser von fterreich und den König von Preußen abtrat. 2. Nachdem sterreich und Preußen in den Besitz der Elbherzogtmer 1 Das Danewerk, eine Reihe Schanzen, in einer Lnge von 75 km, zwischen der Stadt Schleswig und Friedrichsstadt, S. 224 Anm. 1. Dpp eler Schanzen, S. 222 Anm. 1. Alfen, schleswigsche Insel an der Ostkste von Schleswig. Sylt und Fhr, schleswigsche Inseln an der Westkste von Schleswig.

9. Deutsche Geschichte - S. 72

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
72 Knappen drngten sich durch das Gewirr, um die Gefallenen zu sttzen oder den Kmpfenden neue Lanzen zu reichen. Nicht selten war es, da ein Ritter, der frhlich zum Kampfe ausgezogen war, tot oder verwundet vom Platze getragen werden mute. War das Fechten zu Ende, so eilten alle, die noch leidlich durchgekommen waren, in die Herberge, um sich dort durch ein Bad zu strken und zu reinigen. Abends gab es dann ein groes Fest. Tjost. So ging das Treiben gewhnlich mehrere Tage hindurch. Am Schlsse war Preisverteilung. Die sich hervorgetan hatten, erhielten einen Jagdhund oder einen Jagdfalken, ein Schwert, einen Kranz, einen Ring oder ein andres Kleinod aus der Hand des Herrn, der das Fest abhielt, oder aus der einer Dame. Vii. Der Einflust der Areu^ge. Im ganzen sind sieben grere Kreuzzge unternommen worden. Der erste begann 1096, der letzte fiel in das Jahr 1254. der hundertfnfzig Jahre war also das Abendland in Bewegung; aber die Befreiung des Heiligen Landes gelang nicht. Es blieb in den Hnden der Trken und gehrt ihnen noch heute. So hatten Millionen von Menschen fr diesen Zweck ihr Leben vergeblich geopfert. Und doch brauchten die Völker des Westens jene Zge nicht zu bereuen ; denn sie brachten ihnen auch vielen Nutzen.

10. Deutsche Geschichte - S. 103

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
103 war natrlich ein groes Ereignis, und viele Wochen vorher ging man schon an die Vorbereitungen. Gewhnlich dauerte ein solches Wettschieen gegen vierzehn Tage; und von Tag zu Tag steigerte sich die Spannung, wer ge-Winnen wrde. Der erste Preis betrug wohl hundert Goldgulden, und die galten damals als ein hbsches Vermgen. Mannigfach war die Kurz- Gotischer Bau: das Rathaus zu Mnster in Westfalen. weil, fr die der Rat der Feststadt zu sorgen hatte. Da wurde ge-wrfelt mit tnernen Wrfeln, die leicht zerbrachen und darum zu vielen Tausenden beschafft werden muten; man kegelte auch schon. Am meisten aber drngten sich die Leute zum Glckshafen (Glckstopf), einer Lotterie. Schon lange vor Erffnung des Festes konnte man Zettel kaufen, die mit dem Namen des Kufers beschrieben und dann zugebunden wurden.
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