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1. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 175

1877 - Langensalza : Beyer
— 175 — 3. Januar 1871) durch Mauteuffel und besonders bei St. Quentin (19. Januar) durch Göben nicht vermocht hatte, gegen Paris vorzudringen, so sah sich letztere Stadt den 28. Januar endlich genötigt zu capitnlieren, nachdem die Eingeschlossenen mehrmals vergeblich versucht hatten den eisernen Ring der Deutschen zu durchbrechen. (Schlachten bei Brie und Champigny am 30. November bis 1. Dezember 1870, bei Le Bourget den 21. Dezember, bei Bnzenval den 19. Januar 1871). Sämmtliche Forts rings um Paris wurden nun von Deutschen besetzt. § 205. Wiederaufrichtung des deutschen Kaiserreiches; der Friedensschluß. Eine Folge des siegreich gegen Frankreich geführten Krieges war die Wiederaufrichtung des deutschen Kaiserreiches. Nachdem die Verhandlungen zwischen dem norddeutschen Bunde und den süddeutschen Staaten zu dem Ergebniß der Einigung des deutschen Vaterlandes geführt hatten, erklärte sich König Wilhelm auf den Wunsch sämmtlicher Fürsten und freien Städte Deutschlands zu Versailles feierlich zum deutschen Kaiser (den 18. Januar 1871), genau 170 Jahre später, nachdem sich Kurfürst Friedrich Iii. in Königsberg znm Könige in Preußen erklärt hatte. In seiner Proclamation an das deutsche Volk sprach der neue Kaiser die Zuversicht aus, daß es ihm und seinen Nachfolgern vergönnt sein möge, „allzeit Mehrer des deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung". Während des am 28. Januar abgeschlossenen Waffenstillstandes begannen zu Versailles die Friedensverhandlungen zwischen dem Grafen von Bismarck einerseits und Jules Favre und Thiers andererseits. Am 26. Februar wurden die Friedenspräliminarien unterzeichnet, dieselben wurden, während zwei deutsche Armeecorps Paris besetzten, von der unterdessen nach Bordeaux berufenen französischen Nationalversammlung angenommen. In dem zu Frankfurt a. M. den 10. Mai endgültig abgeschlossenen Frieden trat Frankreich den Elsaß (außer Belfort) und Deutsch-Lothringen (mit Metz) ab, Gebiete, welche nunmehr als Reichs -land Elsaß-Lothringen dem deutschen Reich einverleibt wurden. Außerdem verpflichtete sich Frankreich binnen einer bestimmten Zeit eine Kriegsentschädigung von 5000 Millionen Franken (4000 Millionen Mark) zu zahlen, bis zur Abzahlung dieser Summe sollten gewisse Teile Frankreichs von den deutschen Truppen besetzt bleiben. Im März 1871 kehrte Kaiser Wilhelm „der Siegreiche" unter ungeheuerem Jubel der Bevölkerung nach Deutschland und in seine Hauptstadt zurück und eröffnete am 21. März in Person den ersten dent-schen Reichstag.

2. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 376

1887 - Langensalza : Beyer
376 Zehnter Abschnitt. Die wichtigsten Ereignisse rc. von 1815—1871. aus dem Steigbügel und gab mit dem Absätze seines schweren Reiterstiesels dem Königlichen Rosse einen empfindlichen Stoß. Das Pferd machte einen Satz und schlug eine lebhaftere Gangart ein; der König stutzte, mochte aber Wohl die wohlmeinende Absicht erraten und ritt nun schneller zu nach einem anderen Punkte, um seine vorrückenden Truppen zu begrüßen. Über den Schluß des Schlachttages und sein bewegtes Wiedersehen des Kronprinzen schreibt der König an seine Gemahlin: „In welcher Aufregung ich war, kannst Du Dir denken! und zwar der gemischtesten Art! Freude und Wehmut! Endlich begegnete ich noch spät 8 Uhr Fritz mit seinem Stabe. Welch ein Moment nach allem Erlebten und am Abend dieses Tages! Ich übergab ihm selbst den Orden pour le merite; ihm stürzten die Thränen herab; denn er hatte mein Telegramm mit der Verleihung nicht erhalten. Also völlige Überraschung!-------------------Einstens alles mündlich. Erst um elf Uhr war ich in Horzitz ohne alles, so daß ich auf einem Sofa kampierte." d) Der Waffenstillstand. Der Sieg bei Königgrätz brachte die Entscheidung des ganzen Krieges. Schon am 10. Juli standen die Preußen in der Hauptstadt Böhmens, in Prag, und die Elbarmee rückte geradeswegs auf Wien los. Am 18. Juli war das Hauptquartier des Königs bereits in Nicolsburg, nur 12 Meilen von Wien entfernt. Ja, die preußischen Vortruppen schwärmten bereits aus drei Meilen Entfernung von der Hauptstadt Österreichs, und von dem hohen Turm des Stephans-Domes konnte man die preußischen Bajonette blinken sehen. Da kam unter Vermittelung Frankreichs zu Nicolsburg am 26. Juli der Waffenstillstand zustande, nachdem die Vorbedingungen für den Frieden festgestellt waren. Dieser Waffenstillstand machte auch dem Kriege ein Ende, der unterdessen von der sogenannten Main-Armee gegen die süddeutschen Streitkräfte geführt worden war. Die Main-Armee hatte zuerst den General Vogel v. Falkenstein und dann Manteuffel zum Oberfeldherrn. Die Bayern waren von dieser Armee am 10. Juli bei Kisstngen geschlagen und über den Main zurückgeworfen worden. Vier Tage später hatte Vogel v. Falkenstein auch die Heffen-Darmstädter und Österreicher bei Aschaffenburg besiegt. Dann hatte Manteuffel den Feldzug gegen die Truppen südlich vom Main fortgesetzt und diese in den Tagen vom 24.—26. Juli in mehreren Gefechten bis Würzburg zurückgedrängt. Hier unterbrach der Waffenstillstand den Krieg. e) Der Frieden. Dem Waffenstillstände folgte am 23. August 1866 der Friede zu Prag, der zwischen Preußen und Österreich abgeschlossen wurde. Der Kaiser von Österreich erkannte die Auflösung des alten deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer Neugestaltung Deutschlands ohne Österreich. Er übertrug seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen, welches aus diesen Herzogtümern eine neue preußische Provinz bildete. Auch mußte Österreich an Preußen 20 Millionen Thaler Kriegskosten zahlen. Hannover, Kurhessen und Nassau, sowie die freie Stadt Frankfurt a. M. wurden endgültig mit der preußischen Monarchie vereinigt, fo daß diese durch den siegreichen Krieg von 5068 Quadratmeilen mit 19 Millionen Einwohnern auf 6393 Quadratmeilen

3. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 333

1869 - Langensalza : Beyer
333 Die Jahre 1836 und 1837. Die jugendliche Wittwe, Maria da Gloria von Portugal, wählte abermals einen deutschen Prinzen, Ferdinand, den Sohn des Herzogs von Coburg, welcher ihr im Jahre 1836 angetraut wurde, und, trotz des Widerspruches der Reichsstände, die Würde als Großseldherr bekam. In diesem Jahre starb auch der König Anton von Sach- sen, dem sein Nesse und seitheriger Mitregent, Friedrich Au- gust, nachfolgte (d. 7. Juli 1836). Abermals hatten Flüchtlinge versucht, die Schweiz zum Herde ihrer Umwälzungspläne zu machen; doch waren ihre Bestrebungen mehr beklagenswerth, als gefährlich. Die Kantone selbst, welche durch bittere Erfahrungen ihre Gäste kennen gelernt hatten, fingen an sie auszutreiben.*) Bern, der Hauptsitz derselben, verjagte schon Anfangs August 150. Das einzige Erfreuliche dieser Zeit war, daß bis zum Jahre 1836 der preußische Zollververein sich so ausdehnte, daß er 26 Millionen Deutsche umfaßte, wodurch wenigstens in einer Hinsicht der deutschen Einheit näher gerückt wurde. Unterdessen ward das deutsche Volk durch einen besond-ern Vorgang in heftige Bewegung gesetzt. Als nämlich der König Wilhelm von England und Hannover am 20. Juni 1837 starb und England an die Königin Victoria fiel, in Hannover Ernst August von Cumberland folgte, erklärte derselbe am 5. Juli 1837 die freisinnige Verfassung vom Jahre 1833 ohne Weiteres fiir aufgehoben. Dieser Gewalt- streich erregte um so größeres Aufsehen, als von dem Bundestage gar Nichts dagegen geschah. Jetzt meinte man, es sei daraus ab- ge?ehen, die freisinnigen Verfassungen insgesammt bei guten, vor- kommenden Gelegenheiten wieder zu vernichten, und die Gemüther wurden deßhalb in große Unruhe versetzt. *) geschah schon, ehe Frankreich die Austreibung gefordert hatte, welches die Attentate auf den König Louis Philipp (3k u, 36) mit den Umtrieben im Zusammenhänge glaubte.

4. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 427

1869 - Langensalza : Beyer
427 Jahreszahl. 1844 Religiöse Bewegung. Deutschkatholiken (Rouge) und Lichtfreunde (Uhlich). — Durch eine Cabinetsordre (v. 24. Febr.) wird die G er- st av-Adolph-Stiftung auch in Preußen sanctionirt. — Atten- tat des Bürgermeisters Tschech (26. Juli). 1847 11. April. Eröffnung des vereinigten Landtages in Berlin. 1848 24. Febr. Französische Revolution. — — 18. März. Revolution in Berlin. Der hier stattsindende Stra- ßenkampf wird durch die sich entladenden Gewehre des Grenadier Kühn und des Unteroffiziers Hettgen hervorgerufen. — National- versammlung. — Kampf gegen Dänemark für Schleswig-Holstein. — Ministerium Br andenburg- Manteuffel — Auflösung der Nationalversammlung. 1849 Revolution in Baden. — Der Reichstag zu Frankfurt bewirkt die Vollendung seiner Berathungen über eine Verfassung des deut- schen Reiches (28. März). — Der Großherzog von Baden zieht in seine Hauptstadt wieder ein (18. Aug.). 1851 6. Febr. Der von dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. gegebene Entwurf zur Verfaffungsurkunde des preußischen Staates wird nach stattgefundener Revision von ihm beschworen. 1853 Preußen erwirbt durch Kauf von Oldenburg einen Küstenstrich am Jahdebusen zur Anlegung eines Kriegshafens. 1856 Preußen tritt das Fürstenthum Neuschatel ab. — Friedrich Wil- helm Iv. von Preußen erkrankt und übertragt seinem Bruder, dem Prinzen von Preußen (jetzigem Könige) die Stellvertretung in der obern Leitung der Staatsgeschäfte. 1867 8. Oct. Der König von Preußen, Friedr. Wilh. Iv., wird von einem Schlaganfall betroffen. — 23. Oct. Der Prinz von Preußen (der jetzige König Wilhelm I.) vertritt den kranken Bruder auf drei Monate. 1858 Die Stellvertretung erfährt durch die Kabinets - Ordres v. 6. Jan., 9. April und 25 Juni je dreimonatliche Verlängerungen. Am 7. Oct. desselben Jahres übernimmt der Prinz von Preußen als Prinz-Regent die Regierung. — — Am 20. Oct. wird der Landtag zusammengerufen, welcher die Nothwendigkeit der Regentschaft verfassungsmäßig aner- kennt. Im Sommer unternimmt Friedrich Wilhelm Iv. mehrere Reisen, um seine Gesundheit wieder herzustellen, des. nach Tegern- see, v. Oct. 1858 ab (bis zum Mai 1859) über Meran nach Ita- lien. — Vermählung des Prinzen Friedrich Wilhelm mit der englischen Prinzessin Victoria (25. Jan.) — Entlassung des Kriegs- ministers v. Bonin (29. Nov.) und Berufung des Generallieutenants v. Roon an des Entlassenen Stelle (5. Dec.) — 1659 d. 11. Juli.) Friede von Villafranca. 1860 d. 22. Dec. Erneuerter heftiger Anfall der Krankheit Friedr. Wilh. Iv. 1861 d. 2. Jan. Der edle Dulder, Friedrich Wilhelm Iv. stirbt und sein

5. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 436

1869 - Langensalza : Beyer
436 Jahreszahl. die zuständigen kirchlichen Behörden zu veranlassen, deßhalb das Weitere anzuordnen. Gegeben Berlin, 28. Oet. 18^6. Wilhelm. An den Minister der geistlichen rc. Angelegenheiten, v. Wühlers 1866 den 12. Nov. Wiederbeginn der Session des preußischen Landtages als Fortsetzung derjenigen, welche am 5. Aug. eröffnet worden war. 1867 d. 1. Jan. Das 60jährige Militair-Dienst-Jubiläum Sr. Majestät des Königs Wilhelm von Preußen wird in den beiden Haupt- und Residenzstädten Berlin und Potsdam hoch gefeiert. — d. 18. Jan. Konferenz zur Berarhung der Verfassung des nord- deutschen Bundes. — d. 9. Febr. Schluß des Landtages. Staatsanzeiger Nr. 35. — In diesem Monate verlassen die Franzosen Mexiko. — d. 12. Febr. Wahlen zum Reichstage des norddeutschen Bundes. — d. 24. Febr. Der Reichstag des norddeutschen Bundes wird in Ber- lin feierlich eröffnet. Staatsanz. Nr. 48. — d. 4. März. Entwurf der Verfassung des norddeutschen Bundes. Staatsanz. Nr. 55. — d. 1. April. Feierliche Eröffnung der weltberühmten Ausstellung zu Paris, welche nicht mtt von europäischen, sondern auch von außereuropäischen Fürsten re. besucht wurde. — d. 17. April. Schluß des Reichstages. Staatsanz. Nr. 94. — d. 25. April. Vermählung Sr. königl. Hoheit des Prinzen Phi- lipp von Belgien mit der Prinzessin Marie zu Hvhenzollern-Sig- maringen. — d. 29. April. Berufung der beiden Häuser des Landtages der Mo- narchie in die Haup t-und Residenzstadt Berlin. Staatsanz Nr. 102. — d. 5. Juni. König Wilhelm I. von Preußen kommt in Paris an und wird vom Kaiser empfangen. — d. 6. Juni. In Paris wird das Leben des Kaisers Alexander von Rußland durch einen Mordversuch bedroht, indem der Pole Be- reczowski in einer Entfernung von 5 Schritten ein mit gehack- tem Blei geladenes Pistol auf den Kaiser abschoß' doch zersprang das Pistol bei dem Abgeben des Schusses und zerriß dem Verbrecher die Hälfte der rechten Hand. Der Kaiser, der mit seinen beiden Söhnen und Napoleon in einem und demselben Wagen saß, blieb unverletzt. — d. 14. Juni. Der Kaiser Maximilian von Mexiko und seine Gene- rale Marmon und Meja werden zum Tode des Erschießens einstim- mig verurtheilt (Nachts 11 Uhr.) — d. 19. Juni. Kaiser Maximilian von Mexiko wird zu Queretaro erschossen. — d. 24. Juni. Schluß der Laudtags-Session zu Berlin. Staatsanz. Nr. 147. — d. 1. Juli. Der Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis

6. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 96

1869 - Langensalza : Beyer
96 erreichen, daß er den Protestanten, gegen seine Ueberzeugung, be- deutende Zugeständnisse machte. Dadurch beunruhiget, gewährte Rudolph schon im Jahre 1609 den Böhmen in dem berühm- ten ,,M ajestätsbriefe" völlige Religionsfreiheit. Dennoch aber gelang es seinem Bruder Mathias, ihm nach und nach die schon oben bezeichneten Länder zu entreißen, so daß ihm nur der leere Kaisertitel blieb. Tiefgebeugt starb endlich Rudolph, und nun folgte ihm der schon bejahrte Mathias auf den Thron. Mit fast nie gesehener Pracht wurde er zu Frankfurt, im Beisein fast aller deutschen Fürsten, gekrönt (den 24. Juni), nachdem seine Wahl kurz vorher (den 13ten Juni) erfolgt war. Mathias hatte allein in seinem Gefolge 3000 Personen, 2000 Pferde und 100 sechsspännige Wa- gen, die andern Fürsten erschienen, nach ihrem Vermögen, mit fast gleichem Aufwands. Feste folgten auf Feste, eins immer glänzender, als das an- dere. Jetzt hatte nun Mathias Alles, was er durch die Prote- stanten überhaupt gewinnen konnte. Bald genug aber zeigte es sich, in welch' hohem Grade er den Protestanten abhold war, denn ohne Rückhalt sprach er jetzt seinen Haß gegen die Evangelischen dadurch aus, daß er in seinen österreichischen Erblanden alle protestantichen Kirchen verschließen ließ. Dadurch wuchs die Erbitterung der Par- teien, und es kam endlich zum Ausbruche des dreißigjährigen Krieges, der in Böhmen seinen Anfang nahm (1618), und wäh- rend der Regierung dreier Kaiser fortgeführt wurde, nämlich ein Jahr unter Mathias, 18 Jahre unter Ferdinand Ii. und 11 Jahre unter Ferdinand Iii. Dieser Krieg, hauptsächlich auf Be- trieb der Jesuiten hervorgerufen, ist das furchtbarste Ereigniß, welches auf deutschem Boden gesehen worden ist. Im Laufe des- selben ist die vorhandene Bevölkerung wahrscheinlich um mehr als die Hälfte zusammengesuuken, und es wurden nicht nur Dörfer und Städte, sondern auch ganze Länder in Deutschland schrecklich heimgesucht und verwüstet. Der Aufstand in Böhmen. — Anfang des dreißigjährigen Krieges. 1618. Kaiser Rudolph Ii. hatte den Protestanten in Böhmen durch

7. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 429

1869 - Langensalza : Beyer
429 Jahreszahl. 1864 d. 30. Oct. Friedensschluß zwischen Preußen, Oesterreich und Däne- mark in Wien. snach demselben tritt Dänemark die drei Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg zunächst an die deutschen Mächte ab.) — d. 1. Dee. Rückkehr eines Theiles der siegreichen Truppen in die Haupt- und Residenzstadt Berlin, wo sie feierlich empfangen werden. — d. 16. Dee. Der mit der Krone Dänemark verhandelte Friede wird von den Verbündeten ratisicirt. d. 17. Dee. Neuer (zweiter) Einzug der heimkehrenden Truppen in die Hauptstadt. — d. 18. Dee. Feier des Friedens festes durch einen Dankgottesdienst in allen Kirchen des preußischen Landes. 1865 d. 8. Juni. Fünfzigjährige Jubelfeier der Vereinigung Neuvor- pommerns mit Preußen (in Stralsund). — d. 13. Juni. Preußen fordert in einer an Oesterreich gerichteten Depesche die Entfernung des Erbprinzen von Augustenburg aus Holstein. — d. 17. Juni. Schluß des preußischen Landtages. — Oesterreich antwortet auf die preußische Depesche (vom 13) ablehnend. — d. 1. Juli. Der Handelsvertrag zwischen Frankreich und dem Zoll- verein tritt in Kraft. — d. 14. Aug. Vertrag zu Ga st ein, nach welchem am 20. Aug. von dem Könige von Preußen und dem Kaiser von Oesterreich un- ter Andern folgendes Abkommen genehmiget wurde: Die Ausübung der Rechte auf die Herzogthümer wird fortan geo- graphisch so getheilt, daß dieselbe in Bezug auf das Herzogthum Holstein von dem Kaiser von Oesterreich bewirkt wird re. — d. 15. Sept. Lauenburg kommt durch Kauf für 2|- Milt. Thaler unter das Scepter des Königs von Preußen. — d. 25. Sept. König Wilhelm I. begibt sich, um die Erbhuldigung entgegenzunehmen, nach dem Herzogthume Lauenburg: — d. 26. Sept. Die feierliche Erbhuldigung findet in der St. Petrilirche zu Ratzeburg statt. 1666 d. 15. Jan. Eröffnung des preußischen Landtages. — Tod des preuß. Staatsministers v. Auerswald. — d. 9. April. Preußen beantragt Beschlußnahme über die Berufung der deutschen Bundesvertretung, um dem Volke das Elend eines in- nern Krieges zu ersparen. — d. 7. Mai. Mordversuch auf den Grafen v. Bisinarck durch Blind. — d. tz. Mai. König Wilhelm I. lös't das Haus der Abgeordneten auf. — d. 14, Mai. Tod des Geheimen Kabinets-Rathes Jllaire. — d. 18. Mai. Königliche Verordnung, betreffend die Gründung öffent- licher Darlehns kaffen. — d. Ii. Juni. Oesterreich bringt, der Bundesacte zuwider, die Mo- bilisirung des gesummten außerpreußischen Bundesheeres in Antrag.

8. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 435

1869 - Langensalza : Beyer
435 Jahreszahl. 1866 d. 26. Juli. Die Friedens-Präliminarien zwischen Preußen und Oesterreich werden im Schlöffe zu Nikolsburg unterzeichnet. — Die Waffenstillstands-Bedingungen werden fortgesetzt. — d. 3. Aug. Waffenstillstands-Vertrag zwischen Baden und Preußen. — d. 13. Aug. Friedensvertrag zwischen Baiern und Württemberg. — d. 17. Aug. Friedensvertrag zwischen Baden und Preußen, zu B e r l in abgeschloffen. — d. 22. Aug. Friedensvertrag zwischen Preußen und Baiern. — d. 23. Aug. Friedensabschluß zwischen Preußen und Oesterreich. — d. 20. Sept. Gesetz, durch welches die Vereinigung der neuerworbe- nen Landestheile mit der preußischen Monarchie ausgesprochen wird. Zugleich ist in diesem Gesetze bestimnit, daß am 1. Oct. 1867 die preuß. Verfassung in diesen Landestheilen in Kraft treten soll. — d. 3. Oet. Se. Mas. der König Wilhelm I. erläßt ein Patent, durch welches das Königreich Hannover mit der Preußischen Mo- narchie vereinigt wird. — d. 13. Oct. Königl. Ordre, betreffend die Einführung der allgemei- nen Wehrpflicht in den durch das Gesetz vom 20. Septbr. 1866 der preußischen Monarchie einverleibten Landestheilen. — d. 21. Oct. Der Friedensvertrag zwischen Preußen und Sachsen gelangt in Berlin zum Abschluß. Nach diesem Vertrage tritt Sachsen für sich und seine Nachfolger dem Bündnisse der norddeutschen Re- gierungen bei. Die Festung Königstein wird unverzüglich den: Könige von Preußen eingeräumt. — d. 11. Nov. Feier des Friedensfestes in Preußen. sjn der königlichen Ordre, welche der Staatsanzeiger bringt, heißt es wörtlich also: „Durch den Friede ns schluß mit dem Königreiche Sachsen hat der in diesem Sommer in Deutschland entbrannte Krieg setzt sein Ende erreicht und ist der Frieden aller Orten wieder hergestellt. Wie Ich Mich bei dem Beginne des Krieges mit Meinem Volke gemein- sam vor dem Herrn gebeugt und Ihn um Gnade und Beistand an- gerufen habe, so gebührt uns gleichermaßen für die Wohlthat des wiedergeschenkten Friedens zu danken. Zugleich wollen wir uns auf's Neue bittend zu Gott wenden und Ihn anrufen, daß Er die Wunden, welche der Krieg geschlagen hat, heilen, uns helfen wolle, den von Ihm geschenkten Segen recht zu gebrauchen, und Gnade geben, daß aus der Saat der Thronen eine Ernte erwachse, welche Ihm zum Wohlgefallen, uns und allen deutschen Landen zum Heile gereiche. Ilm solchen Dank und Bitte gemeinsam vor den Thron des Höchsten zu bringen, soll am 11. Nov., vem 24. Sonntage nach Triniratis, in allen Kirchen Meines Landes die Wiederherstellung des Friedens durch einen festlichen Gottesdienst gefeiert werden und beauftrage ich Sie,

9. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 305

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
305 Friedrich Wilhelm Iv. hatte sich aber nicht bloß öffentlich zu dem Rechte des Landes bekannt; er sandte auch sofort unter dem General Wrangel eine Abtheilung seiner Heeresmacht nach Holstein, und schon am 5. April waren die ersten Preußen in Rendsburg eingetroffen. Dennoch dauerte es 14 Tage, bevor ernsthafte Anstalten zur Vertrei- bung der Dänen getroffen wurden; die Preußen standen auf der Grenze zwischen Holstein und Schleswig, und die Schleswigholsteiner, auf schleswig- schem Boden stehend, hatten noch immer allein mit den Dänen zu thun. Ihre Zahl ward übrigens durch den Zuzug deutscher Freischaaren täglich größer, und manche der neuen Ankömmlinge fanden gleich nach ihrem Eintreffen Ge- legenheit, die Bekanntschaft der Dänen zu machen. Am stillen Freitag, den 21. April, unternahmen die Dänen einen Ausfall aus Eckeruförde, wurden aber durch einen Bajonnettangrisf des Wasmerschen Freieorps zurückgeworfen. Am 23. April endlich, am ersten Ostertage, erfolgte ein allgemeiner An- griff auf die dänische Stellung, und die Preußen erkämpften im Verein mit den Schleswigholsteinern bei Schleswig einen vollständigen Sieg. Rascher als sie gekommen waren, eilten die Dänen nach Norden. Sie mochten etwa 150 Todte, ebenso viele Gefangene und 500 Verwundete verloren haben; den vereinigten Preußen und Schleswigholsteinern hatte die Schlacht, nament- lich die Erstürmung des Dannewerks, etwa 50 Todte und 300 Verwundete gekostet. Am folgenden Tage wurden die deutschen Bundestruppen, das 10. Armeecorps, beordert, die Dänen zu verfolgen, stießen beibilschau und Oeversee auf den Nachtrupp und brachten ihm noch eine Schlappe bei. Vonr 10. Armeecorps unterstützt, wäre es nun für Wrangel ein Leichtes gewesen, die Herzogthümer gänzlich von den Dänen zu säubern und Jütland zu besetzen. Er betrieb aber die Verfolgung der Feinde so langsam, verbot dem 10. Armeecorps, das im Sundewitt Stellung nahm, so nachdrücklich den Angriff aus Alsen, kürzte seinen Besuch in Jütland, wo er die Weg- nahme deutscher Schiffe durch die dänische Flotte strafen wollte, so unbe- greiflich ab, daß der ganze Krieg im Norden im Lauf des Sommers den Charakter eines Scheiukrieges annahm und es Jedermann klar werden mußte, daß es Preußen mit der schlcswigholsteinischen Sache nicht rechter Ernst sei. Nur der 7. Juni macht eine rühmliche Ausnahme. Der Freischaarenführer v. d. Tann überfiel an diesem Tage mit etwa 450 Freischärlern ein gegen 5000 Mann starkes dänisches Corps bei Hoptrup, schlug einen Theil des- selben in die Flucht und erbeutete nebst einer Anzahl von Gefangenen eine Kanone, drei Protzen und mehrere Pferde. Ganz unzweifelhaft wurde die Unlust Preußens erst, als die preußische Regierung mit der dänischen zu Malmöe in Schweden am 26. August auf sechs Monate einen schimpflichen Waffenstillstand abschloß, demzufolge die provisorische Regierung abtreten und für die Zeit der Waffenruhe eine neue Regierung eingesetzt werden sollte. Iv. Die Bildung der neuen Regierung forderte Zeit; denn man konnte sich über die Persönlichkeiten nicht einigen. Daher kam cs, daß die provisorische Regierung auch noch eine Zeitlang während des Waffenstillstandes am Ruder blieb. Theodor Olshausen war übrigens, als der Abschluß des schimpflichen 20

10. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 306

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
306 Waffenstillstandes bevorstand, schon ausgetreten. „Die Schriftstücke, welche jetzt noch zu unterzeichnen sind," sagte er, „werden meinen Grundsätzen zu- widerlausen und dem Lande zum Unsegen sein; ich darf nicht bleiben." Auch der Prinz von Noer trat Anfangs September aus, weit die Negierung den preußischen General von Bonin an die Spitze der schleswigholsteinischen Armee stellte, und dieser äußerte, daß die Armee unter seiner Leitung in einigen Monaten im Stande sein werde, allen gerechten Erwartungen zu entsprechen; in welchen Worten allerdings für den Prinzen, als den bis- herigen Führer, ein Tadel enthalten war. Den im Frühjahr combinirten Ständeversammlungen war von der pro- visorischen Regierung^ ein Wahlgesetz vorgelegt worden, nach welchem in Zu- kunft eine gemeinsame Landesvertretung gewählt werden sollte. Sie hatte das Wahlgesetz angenommen und war dann abgetreten. Die neue Landes- vertretung, die Landesversammlung, hatte im Laufe des Sommers eine neue Verfassung berathen, und Regierung und Volksvertretung benutzten die letzte ihnen gegönnte Frist, dem Lande ein Staatsg rund ge setz zu geben, das am 15. September proklamirt ward und nunmehr eine feste Basis für die staatsrechtlichen Verhältnisse der Herzogthümer bildete. Am 22. Oetober endlich übernahm die Waffenstillstandsregierung unter dem Titel einer gemeinsamen Regierung die Leitung der Landesange- legenheiten. Sie bestand aus fünf Personen: Graf Theodor v. Reventlow- Jersbeck, Baron H einze, Adolf v. Moltke, Oberappellationsgerichtsrath Preußer und Landvogt Boysen. Die Stellung dieser Regierung war natürlich von vorn herein eine sehr schwierige; denn sie stand stets zwischen zwei Feuern, — Schleswigholstein und Dänemark erhoben ganz entgegen- gesetzte Ansprüche an dieselbe. Da sie keine Partei vollständig befriedigen konnte und wollte, so verdarb sie es mit beiden, besonders aber mit den Dänen, da sie gleich bei ihrem Antritt alle seit dem März von der proviso- rischen Regierung erlassenen Gesetze, auch das Staatsgrundgesetz, bestätigte. Dem Lande gegenüber war sie nicht eifrig genug bestrebt, es wehrhaft zu machen. Die Landesversammlung trug darauf an, mit aller Anstrengung die ausgedehntesten Rüstungen vorzunehmen, und erbot sich, zu diesem Zweck jede verlangte Summe zu bewilligen; die Regierung glaubte aber genug gethan zu haben und hoffte durch Unterhandlungen mit Dänemark einen annehmbaren Frieden zu erreichen. Allein darin hatte sie sich getäuscht; ihr Gesandter ward in Kopenhagen nicht einmal vorgelassen, und die Dänen kündigten Ende Februar den Waffenstillstand. Am 26. März ging der Waffenstillstand zu Ende und die Waffenstillstandsregierung trat ab. Beseler und R ev ent low -Preetz, einst Mitglieder der provisorischen Regierung, wurden von der Deutschen Centralgewalt unter dem Namen einer Statthalterschaft mit der Leitung der Landesangelcgeuheiten betraut, und ein großes Reichsheer, aus allen deutschen Stämmen gesammelt, rückte unter dem Oberbefehl des preußi- schen Generals v. Prittw itz in die Herzogthümer, um ihre Rechte zu schützen. V. Wenn die gemeinsame Regierung auch nicht gethan hatte, was sie konnte, um das Land wehrhaft zu machen, so hatte doch der neue Obergeneral Bonin
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