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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 - S. 803

1883 - Leipzig : Engelmann
H. 1087. Zug der Revolution durch Europa. 803 allen Denen, die wegen politischer oder durch die Presse verübter Vergehen und Verbrechen angeklagt oder verurteilt worden". Diese Amnestie, die auch in den übrigen deutschen Staaten gewährt wurde, gestattete den flüchtigen Liberalen die Rückkehr ins Vaterland, an dessen Umgestaltung sie thätig mitwirkten; sie öffnete auch die Kerker der vor Kurzem vertheilten polnischen Verschworenen (§. 1008), die nunmehr nach Posen eilten und ihre Stammesgenossen zum blutigen Kampf wider ihre deutschen Landsleute aufriefen. — Aber der König erkannte nicht, welche Kluft der 18. März zwischen ihm und dem deutschen Volke geschaffen. Seine am 21. März erlassene Proclamation: „An die deutsche Nation!" worin er verkündete, daß er sich „zur Rettung Deutschlands an die Spitze des Ge-sammtvaterlands gestellt", daß er als neuer, constitntioneller König „Führer der freien, wiedergeborenen deutschen Nation" fein wolle, wurde in ganz Deutschland mit dem größten Mißfallen ausgenommen, und als er bald nachher, mit den deutschen Farben geschmückt, in Begleitung der Prinzen und Minister einen festlichen Umzug durch die Stadt hielt und feierlich versicherte, daß er „Deutschlands Freiheit, Deutschlands Einheit" wolle, da ging ein Schrei der Entrüstung durch die südlichen Gaue des Vaterlandes, und selbst in Preußen erblickte das Volk in dem theatralischen Aufzuge nicht sowohl einen wirklichen, Dauer verheißenden Gesinnungswechsel, als vielmehr eine jener phantastischen Überstürzungen und Sprünge, an denen Friedrich Wilhelm Iv. so reich war. Die Idee einer preußischen Vorherrschaft, mochte damit auch ein Aufgehen Preußens in Deutschland verbunden sein, war höchst unvolksthümlich, und der Augenblick, wo sie verkündigt ward, unglücklich gewählt. Die Entfernung des Prinzen von Preußen, dem man die Hauptschuld zuschrieb und dessen Palast nur mit Mühe vor Zerstörung gerettet worden war, nach England, und die feierliche Beisetzung der gefallenen Volkskämpfer in ein gemeinsames, von den Barrikadenstreitern eigenhändig gegrabenes Riesengrab aus der höchsten Stelle des Friedrich-Haines am 22. März bildeten den Schluß dieser ereignißvollen Märztage, in denen das unumschränkte Militärkönigthum, die Schöpfung ruhmgekrönter Fürsten, einen harten Stoß erlitt. Im folgenden Monat traten die „vereinigten Stände" auf kurze Zeit zum letztenmal zusammen, um ein Wahlgesetz zu genehmigen, aus welchem dann die neue constituirende Nationalverfammlung für Preußen hervorging. Aber Berlin hatte seitdem fein Ansehen verändert. Hunderte von wohlhabenden Familien wanderten aus; die Unterbrechung von Handel und Wandel und das Stocken der Gewerbthätigkeit mehrte die Zahl der Brodlofen und Armen und bot der wühlerischen Thätigkeit aufregender Demagogen einen fruchtbaren Boden; Volksversammlungen, Clubs und Arbeitervereine entschieden über die großen Fragen des Tages. Die Minister wechselten in rascher Folge, und waren sie auch durchgängig wohlgesinnte, ehren-werthe Männer, so fehlte ihnen doch Entschlossenheit und Thatkraft. Der König ging nur mit Widerwillen aus ihre Bestrebungen und Ansichten ein; so hatten sie keinen Halt nach Oben wie nach Unten. §. 1087. Vorparlament und Nationalversammlung. Mittlerweile war in allen deutschen Staaten eine mächtige Umwälzung vor sich gegangen. Der Bundestag erhielt neue Lebenskraft, seitdem Welcker, „der alte Soldat der Freiheit", Jordan, das schwergekränkte Opfer des Polizeistaats und der Iustiztyrannei, und andere Männer von liberalen Ansichten in denselben getreten, und siebenzehn Vertrauensmänner, darunter die Zierden Deutschlands, ihm zur Seite gestellt und mit Entwerfung einer neuen Bundesverfassung betraut worden. In Bayern wich König Ludwig der öffentlichen Meinung und legte das Scepter in die Hand des Kronprinzen; in Hessen-Darmstadt gab der alte Großherzog einige Monate vor seinem Tode die Regierung seinem Sohne ab; in Kurhessen trat Wippermann aus einem Preß-prozeß in das Ministerium, das der liberale Oberbürgermeister Eberhard von Hanau bildete; in Hannover wurde der hart verfolgte Stüve von Osnabrück in den Rath des Königs gerufen; in Nassau wurden die Domänen für Staatsgut erklärt und alle Forderungen des Volks gewährt. Die Liberalen hatten den vollständigsten Sieg errungen; Preßfreiheit, Beeidigung des Militärs auf die Verfassung, Abänderung der ständischen Wahlgesetze im demokratischen Sinn, Volksbewaffnung und das theils gewährte, theils 51*

2. Bd. 2 - S. 1217

1883 - Leipzig : Engelmann
§. 1293. Geschichte Europa's in den Jahren 1875—1883. 1217 hatte. Der Urheber dieses zweiten Attentats, ein Dr. Nobiling, gehörte den gebildeten Ständen an und da er in Folge eines Selbstmordversuches in geistige Schwäche und Unzurechnungsfähigkeit verfiel und in dieser einige Zeit nachher starb, so ist nie klar zu Tage getreten, in wie weit die Frevelthat mit den socialdemokratischen Grundsätzen oder ihren Bekennern in Zusammenhang stand. Nur so viel ging aus den Verhören hervor, daß auch er sich in nihilistischen und socialdemokratischen Vorstellungs-kreisen bewegt hatte, wenn schon persönliche Eitelkeit und die Sucht, von sich sprechen zu machen, den Hauptantrieb zu der verbrecherischen That gegeben haben mögen. Da die Verwundungen, wenn auch zum Glück nicht lebensgefährlich, den Kaiser auf längere Zeit an das Krankenlager fesselten und ihn an der Vollziehung der nöthigen Unterschriften hinderten, so übertrug er dem Kronprinzen die volle „Stellvertretung in der obern Leitung der Regierungsgeschäfte".- Obwohl nach der furchtbaren Erschütterung 4i§8ni Deutschlands durch den zweiten Mordversuch auch von der damaligen Volksvertretung die Zustimmung zu Ausnahmsmaßregeln gegen die revolutionäre Agitation der Socialdemokraten zu erlangen gewesen wäre, so beschloß dennoch der Reichskanzler, bei dem Bundesrathe den Antrag auf Auflösung-des Reichstags und Anordnung neuer Wahlen zu stellen. Er hoffte, daß bei der allgemeinen Entrüstung der Nation über die hochverrätherischen Verbrechen und über viele von tiefer Entsittlichung und Verwilderung der Gesinnungen zeugende Fälle roher Majestätsbeleidigung die aus den 30. Juli festgesetzten Neuwahlen die conservative Partei im Reichstage verstärken würden. Hatte es auch bisher die socialdemokratische Partei in der Reichsversammlung selbst nicht über zehn Mitglieder gebracht, so war doch bei allen Wahlen eine so große Stimmenzahl von Gesinnungsgenossen hervorgetreten, daß zu befürchten stand, bei dem allgemeinen Stimmrecht, bei der despotischen Parteidisciplin der Socialisten und bei der bewußten ober unbewußten Unterstützung von Seiten der particularistischen, klerikalen und reichsfeinblichen Elemente möchten immer mehr Leute von der Farbe der Bebel, Liebknecht, Hasselmann, Most u. A. zu Reichsboten gewählt werben. Die immer zügelloser auftretende Agitation gegen die Grundlagen unseres Cultur-, Wirthschafts- und Gesellschaftslebens sortierte die Staatsgewalt dringend zu energischer Abwehr heraus. Die Auflösung wurde denn auch wirklich von dem Kronprinzen in Stell- n. Jum. Vertretung des Kaisers vollzogen. Um dieselbe Zeit als der europäische Friedenskongreß in den Prachträumen des neuen, ehemals Radziwill'schen Reichskanzlerpalais 13. Juni. in der Hauptstadt eröffnet ward, rüsteten sich in allen Reichslanden die verschiedenen Parteien zu den Wahlkämpfen. Die Zurückweisung der früheren Gesetzesvorlage gegen die Socialdemokratie durch die Parlamentsmehrheit diente der conservativen Presse aller Parteischattirungen zu Angriffen gegen die Nationalliberalen, deren Reihen denn auch bei den Neuwahlen nicht unerheblich gelichtet wurden. Doch waren die gegnerischen Agitationen, unterstützt von Flugschriften, Zeitungen, Versammlungen, Wahlbeeinflussungen und andern Mitteln, nicht vermögend, dem neuen Reichstag in der Grundstellung der Fractionen einen wesentlich und entscheidend veränderten Charakter zu verleihen, wenn auch die conservativen, klerikalen und particularistischen Gruppen um einige Mitglieder verstärkt wurden. Als der Reichstag seine Sitzungen wieder eröffnete, war die Genesung des Kaisers, Dank der sorgfältigen Pflege durch Gemahlin und Tochter und der eigenen kräftigen Natur, so weit fortgeschritten, daß er zur Kur nach Teplitz und Gastein reisen und den Nachsommer in Wilhelmshöhe, in Baden und am Rhein in seiner gewohnten Weise verbringen konnte. Während seiner Abwesenheit wurde Hödel, der während des ganzen Gerichtsverfahrens den frechen, leichtfertigen Charakter eines sittlich entarteten und verkommenen Menschen kund gegeben hatte, durch Richterspruch zum Tode verurtheilt und im Hofe des Zellengefängnisses zu Moabit enthauptet. Einige Wochen nachher starb Nobiling an Hirnvereiterung und Lungenlähmung. Mittlerweile ,7f878 j-ivar der Reichstag zu einer außerorbentlichen Session einberufen, um über den von 11. Sept. dem Bundesrathe mit mehr Reife und Ueberlegung ausgearbeiteten Gesetzentwurf gegen 9. Sept. die „Ausschreitungen der Socialdemokratie" Beschluß zu fassen. Es waren erregte Sitzungen, in welchen sowohl die aus 21 Mitgliedern zusammengesetzte Commission als ^die Plenarversammlung über die einzelnen Bestimmungen des Socialistengesetzes zu Weber, Geschichte Ii. 77

3. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 305

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
305 Friedrich Wilhelm Iv. hatte sich aber nicht bloß öffentlich zu dem Rechte des Landes bekannt; er sandte auch sofort unter dem General Wrangel eine Abtheilung seiner Heeresmacht nach Holstein, und schon am 5. April waren die ersten Preußen in Rendsburg eingetroffen. Dennoch dauerte es 14 Tage, bevor ernsthafte Anstalten zur Vertrei- bung der Dänen getroffen wurden; die Preußen standen auf der Grenze zwischen Holstein und Schleswig, und die Schleswigholsteiner, auf schleswig- schem Boden stehend, hatten noch immer allein mit den Dänen zu thun. Ihre Zahl ward übrigens durch den Zuzug deutscher Freischaaren täglich größer, und manche der neuen Ankömmlinge fanden gleich nach ihrem Eintreffen Ge- legenheit, die Bekanntschaft der Dänen zu machen. Am stillen Freitag, den 21. April, unternahmen die Dänen einen Ausfall aus Eckeruförde, wurden aber durch einen Bajonnettangrisf des Wasmerschen Freieorps zurückgeworfen. Am 23. April endlich, am ersten Ostertage, erfolgte ein allgemeiner An- griff auf die dänische Stellung, und die Preußen erkämpften im Verein mit den Schleswigholsteinern bei Schleswig einen vollständigen Sieg. Rascher als sie gekommen waren, eilten die Dänen nach Norden. Sie mochten etwa 150 Todte, ebenso viele Gefangene und 500 Verwundete verloren haben; den vereinigten Preußen und Schleswigholsteinern hatte die Schlacht, nament- lich die Erstürmung des Dannewerks, etwa 50 Todte und 300 Verwundete gekostet. Am folgenden Tage wurden die deutschen Bundestruppen, das 10. Armeecorps, beordert, die Dänen zu verfolgen, stießen beibilschau und Oeversee auf den Nachtrupp und brachten ihm noch eine Schlappe bei. Vonr 10. Armeecorps unterstützt, wäre es nun für Wrangel ein Leichtes gewesen, die Herzogthümer gänzlich von den Dänen zu säubern und Jütland zu besetzen. Er betrieb aber die Verfolgung der Feinde so langsam, verbot dem 10. Armeecorps, das im Sundewitt Stellung nahm, so nachdrücklich den Angriff aus Alsen, kürzte seinen Besuch in Jütland, wo er die Weg- nahme deutscher Schiffe durch die dänische Flotte strafen wollte, so unbe- greiflich ab, daß der ganze Krieg im Norden im Lauf des Sommers den Charakter eines Scheiukrieges annahm und es Jedermann klar werden mußte, daß es Preußen mit der schlcswigholsteinischen Sache nicht rechter Ernst sei. Nur der 7. Juni macht eine rühmliche Ausnahme. Der Freischaarenführer v. d. Tann überfiel an diesem Tage mit etwa 450 Freischärlern ein gegen 5000 Mann starkes dänisches Corps bei Hoptrup, schlug einen Theil des- selben in die Flucht und erbeutete nebst einer Anzahl von Gefangenen eine Kanone, drei Protzen und mehrere Pferde. Ganz unzweifelhaft wurde die Unlust Preußens erst, als die preußische Regierung mit der dänischen zu Malmöe in Schweden am 26. August auf sechs Monate einen schimpflichen Waffenstillstand abschloß, demzufolge die provisorische Regierung abtreten und für die Zeit der Waffenruhe eine neue Regierung eingesetzt werden sollte. Iv. Die Bildung der neuen Regierung forderte Zeit; denn man konnte sich über die Persönlichkeiten nicht einigen. Daher kam cs, daß die provisorische Regierung auch noch eine Zeitlang während des Waffenstillstandes am Ruder blieb. Theodor Olshausen war übrigens, als der Abschluß des schimpflichen 20

4. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 306

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
306 Waffenstillstandes bevorstand, schon ausgetreten. „Die Schriftstücke, welche jetzt noch zu unterzeichnen sind," sagte er, „werden meinen Grundsätzen zu- widerlausen und dem Lande zum Unsegen sein; ich darf nicht bleiben." Auch der Prinz von Noer trat Anfangs September aus, weit die Negierung den preußischen General von Bonin an die Spitze der schleswigholsteinischen Armee stellte, und dieser äußerte, daß die Armee unter seiner Leitung in einigen Monaten im Stande sein werde, allen gerechten Erwartungen zu entsprechen; in welchen Worten allerdings für den Prinzen, als den bis- herigen Führer, ein Tadel enthalten war. Den im Frühjahr combinirten Ständeversammlungen war von der pro- visorischen Regierung^ ein Wahlgesetz vorgelegt worden, nach welchem in Zu- kunft eine gemeinsame Landesvertretung gewählt werden sollte. Sie hatte das Wahlgesetz angenommen und war dann abgetreten. Die neue Landes- vertretung, die Landesversammlung, hatte im Laufe des Sommers eine neue Verfassung berathen, und Regierung und Volksvertretung benutzten die letzte ihnen gegönnte Frist, dem Lande ein Staatsg rund ge setz zu geben, das am 15. September proklamirt ward und nunmehr eine feste Basis für die staatsrechtlichen Verhältnisse der Herzogthümer bildete. Am 22. Oetober endlich übernahm die Waffenstillstandsregierung unter dem Titel einer gemeinsamen Regierung die Leitung der Landesange- legenheiten. Sie bestand aus fünf Personen: Graf Theodor v. Reventlow- Jersbeck, Baron H einze, Adolf v. Moltke, Oberappellationsgerichtsrath Preußer und Landvogt Boysen. Die Stellung dieser Regierung war natürlich von vorn herein eine sehr schwierige; denn sie stand stets zwischen zwei Feuern, — Schleswigholstein und Dänemark erhoben ganz entgegen- gesetzte Ansprüche an dieselbe. Da sie keine Partei vollständig befriedigen konnte und wollte, so verdarb sie es mit beiden, besonders aber mit den Dänen, da sie gleich bei ihrem Antritt alle seit dem März von der proviso- rischen Regierung erlassenen Gesetze, auch das Staatsgrundgesetz, bestätigte. Dem Lande gegenüber war sie nicht eifrig genug bestrebt, es wehrhaft zu machen. Die Landesversammlung trug darauf an, mit aller Anstrengung die ausgedehntesten Rüstungen vorzunehmen, und erbot sich, zu diesem Zweck jede verlangte Summe zu bewilligen; die Regierung glaubte aber genug gethan zu haben und hoffte durch Unterhandlungen mit Dänemark einen annehmbaren Frieden zu erreichen. Allein darin hatte sie sich getäuscht; ihr Gesandter ward in Kopenhagen nicht einmal vorgelassen, und die Dänen kündigten Ende Februar den Waffenstillstand. Am 26. März ging der Waffenstillstand zu Ende und die Waffenstillstandsregierung trat ab. Beseler und R ev ent low -Preetz, einst Mitglieder der provisorischen Regierung, wurden von der Deutschen Centralgewalt unter dem Namen einer Statthalterschaft mit der Leitung der Landesangelcgeuheiten betraut, und ein großes Reichsheer, aus allen deutschen Stämmen gesammelt, rückte unter dem Oberbefehl des preußi- schen Generals v. Prittw itz in die Herzogthümer, um ihre Rechte zu schützen. V. Wenn die gemeinsame Regierung auch nicht gethan hatte, was sie konnte, um das Land wehrhaft zu machen, so hatte doch der neue Obergeneral Bonin

5. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 314

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
314 wohl sie nicht zu ihrem Schuh, sondern zu ihrer Unterjochung unternommen wurden, beitragen. Nur in Betreff Holsteins ward scheinbar nachgegeben. Es ward aus dem Gesammtstaat entlassen und erhielt eine eigne Regierung, die zu Plön ihren Sitz nahm. Männer, d'e im Lande jedes Ansehens und Vertrauens entbehrten, sollten die holsteinischen Angelegenheiten leiten — natürlch wie man es in Kopenhagen für gut fand. So hatte man also einen Gesammt- staat ohne Holstein oder, was dasselbe ist, ein Dänemark bis an die Eider, wie es das „junge Dänemark" so lange ersehnt und erstrebt hatte. Jetzt war nur noch übrig, für Dänemark-Schleswig eine gemeinsame Verfassung zu geben, eine Maßregel, welche die Einverleibung Schleswigs vollendete. Eine solche Verfassung ward nun dem Reichsrath am 29. Sep- tember 1863 vorgelegt. Da konnte der Bund nicht länger in seiner Passivität verharren. Seine Drohungen hatten keinen Wandel geschafft, höchstens die Sache verschlimmert; so beschloß er denn am 1. October die Erecution. Deutsche Truppen sollten Holstein besetzen, deutsche Kommissaire das Land verwalten, um die Rechte des Bundes zu wahren. Das schreckte aber das kleine übermüthige Dänemark nicht. Der Reichs- rath ging ruhig an seine Arbeit — die Berathung einer Verfassung für Dänemark-Schleswig, und vollendete dieselbe am 13. November. Es fehlte nur noch die Unterschrift des Fürsten. Ii. Die Retter. Da legte sich die Vorsehung selber ins Mittel. Friedrich Vii. hielt sich im Herzogthum Schleswig auf Schloß Glücksburg auf und machte von dort aus Ausflüge nach andern Oertern im Herzogthum. Sein Interesse für Alterthümer führte ihn oft liaci) dem Moor von Brarup, in welchem schon manch schöner Fund gemacht war. Als er Anfang November bei rauher Witterung von einem solchen Ausflüge zurückkehrte, erkrankte er an der Gesichtsrose. Sein Zustand verschlimmerte sich von Tag zu Tag; am 15. November, dem ersten Tage nach der Geburt der neuen Verfassung, war der Zwingherr Schleswigholsteins, der Letzte seines Stammes , eine Leiche. Das verhaßte Band, das die Herzogthümer an Dänemark knüpfte, war zer- rissen; das Glockengelänte, das man auf Befehl der Regierung täglich in den Herzogthümern hörte, verkündigte den Bewohnern, daß die Stunde der Er- lösung aus dänischer Knechtschaft gekommen sei, und rief über Stadt und Land: D er H err d e r H e.e r s ch a a r e n wird Euch erretten. Der nächste Erbe des fchleswigholsteinischen Thrones, der Herzog Christian von Augustenburg, hatte sich bei dem Verkauf seiner Güter die Hände gebunden; der älteste Sohn dieses Fürsten aber, Prinz Friedrich von Augustenburg, zu dessen Gunsten der Vater jetzt auf die Herzogthümer ver- zichtete, trat an seine Stelle. Er hatte in den Jahren der Erhebung mit seinem Volke gekämpft, war mit den übrigen Gliedern seines Hauses seit 1851 aus seinem Vaterlande verbannt und erließ nun — am 16. November — von Schloß Dölzig in Schlesien aus eine Proklamation an die Schleswig- Holsteiner. „Von derueberzeugung durchdrungen, daß mein Recht Eure Rettung ist," schrieb er, „gelobe ich für mich und mein Haus zu Euch zu

6. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

7. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 224

1883 - Leipzig : Kesselring
224 Neue Geschichte. 1850) zwischen Schwarzenberg und Manteuffel eine Vereinbarung abge-schloffen: Preußen bewilligte die Auflsung der Union und die Ordnung der kurhessischen, sowie der schleswig-holsteinischen Frage in sterreichischem Sinne; zugleich wurden fr Dresden weitere Konferenzen zur Erledigung der deut-schen Bundesangelegenheiten in Aussicht genommen. Ku^hessen. Nun brachten baierisch-sterreichische Truppen Knrhessen wieder unter die unumschrnkte Herrschaft des Kurfrsten. Schleswig- Nicht besser erging es den Schleswig-Holsteinern. Diese hatten ^en Bller Frieden (S. 222) nicht anerkannt und den Krieg gegen Dne-Idstedt. uiark fortgefhrt, waren aber bei Idstedt (24. und 25. Juli 1850), Mis-sunde (12. September) und Friedrichsstadt^ (4. Oktober) geschlagen worden. Jetzt rckte ein sterreichisches Korps der die Elbe, entwaffnete die Schleswig-Holsteiner und lieferte das Land dem Feind aus. Spter, London 8. Mai 1852, wurde durch das Londoner Protokoll festgesetzt, da in 1852. der ungeteilten dnischen Monarchie nach dem Tode Friedrich des Vii. der Thron an den Prinzen Christian von Glcks brg bergehen sollte. So war das hundertjhrige Recht der Herzogtmer mit einem Striche vernichtete Dresden Am 23. Dezember 1850 wurden die Konferenzen zu Dresden erff-185051. nct: man machte eine Reihe von Vorschlgen, aber alle fanden Widerspruch und schlielich blieb nichts brig, als zum Bundestag zurckzukehren, welchem unter dem 15. Mai 1851 auch Preußen wieder beitrat. 61. Rußland: der Krimkrieg 1853185(i. 1. Die Forderungen Rulands an die Pforte (Februar 1853). Die englische und franzsische Flotte in den Dardanellen. Die Russen in den Donanfrstentmern. Kriegserklrung der Pforte an Rußland, Oktober 1853. Zerstrung der trkischen Flotte bei Sinope, November. Kriegserklrung der Westmchte, Mrz 1854. Besetzung der Donaufrstentmer durch die sterreicher. Zug der Verbndeten gegen Sebastopol, September: Landung bei Eupatoria. Schlacht au der Alma. 2. Be-lagernng.,von Sebastopol 18541855. Balaklawa, Oktober; Jukermann, November. sterreich und Sardinien gegen Rußland. Tod Nikolaus des I., Mrz 1855. Alexander Ii. Tschernaja, August. Fall von Sebastopol, 8. September. 3. Eroberung von Kars, November. Friede zu Paris, Mrz 1856. Folgen des Krieges. 1. Whrend die meisten Staaten Europas durch die Revolution und die Kmpfe der Jahre 1848 und 1849 gelitten hatten, war Rußland Nikolaus i. von Erschtterungen unberhrt geblieben. Darum glaubte Nikolaus I. (S. 213), die Zeit gekommen, wo er, im Sinne Peter des Groen und Katharina der Ii. fortwirkend, die Trkei von Rußland abhngig machen knne. Die augenblickliche Lage der anderen europischen Staaten schien ein solches Unter-nehmen auch zu begnstigen. Das osmanische Reich selbst war in groe Schwche versunken; der Kaiser Nikolaus nannte den Sultan nur deu kranken Mann," dessen reiches Erbe in die rechten Hnde zu bringen sei. Frankreich2, wo sich Ludwig Napoleon eben das Diadem seines Onkels auf das Haupt gesetzt, hatte mit inneren Schwierigkeiten zu thun. sterreich war dem Zaren wegen der Untersttzung im ungarischen Kriege (S. 220 Anm. 5.) zu Dank 1 Idstedt, Dorf 7y2 km nrdlich von der Stadt Schleswig. -- Missunde, Dorf 10 km stlich von der Stadt Schleswig, an der Schlei. Friedrichsstadt, Stadt und Festung in dem Herzogtum Schleswig, an der Grenze von Schleswig und Holstein, an der Eider. 3 In Frankreich (S. 219) war im Dezember 1848 Ludwig Napoleon zum Prsidenten der Republik erwhlt worden. Am 2. Dezember 1852 ward er als Napoleon Iii. (S. 200 Anm. 2.) zum Kaiser proklamiert.

8. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 236

1883 - Leipzig : Kesselring
236 Neue Geschichte. Frankfurt a. M. (16. August bis 1. September 1863) und legte diesem seinen Reformplan vor, demzufolge sterreich an Deutschlands Spitze und Preußen so ziemlich auf eine Stufe mit Baiern gestellt werden sollte. König Wilhelm kam aber nicht zum Frstentag, und so scheiterte dieser Plan. Im Inneren Preuens dauerte indes der Konflikt" fort. Kam es auch zu keinem gewaltsamen Ausbruch, so war doch der Zustand ein nn-erquicklicher. Da ward wider Erwarten durch uere Verhltnisse ein Um-schwung herbeigefhrt, der Preußen eine andere Stellung gab und dadurch den inneren Frieden vermittelte. Ii. Der Krieg in Schleswig Holstein 1864, 1. Die Ursachen des Krieges. Exekution des Bundestages 1863. sterreich und Preußen gegen Dnemark. Friede zu Wien, Oktober 18b4. 2. Gasteiner Konvention, August 1865. Neue Zerwrfnisse 1866. 1. Am 15. November 1863 starb der König Friedrich Vii. von Dnemark, und nach dem Londoner Protokoll (S. 224) folgte ihm der Prinz von Glcksburg, Christian Ix Dieser unterzeichnete (18. November) den vom Kopenhagener Reichstag angenommenen Verfassungsentwurf, nach welchem Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde. Damit aber war dem deutschen Bund der Fehdehandschuh hingeworfen. Derselbe beschlo die Exekution und lie am 23. Dezember 1863 12 000 Sachsen und sterreich Hannoveraner in Holstein einrcken. sterreich und Preußen zogen es aber, u. Preußen, ^geachtet der gegenseitigen Eisersucht, schlielich vor, die Durchfhrung der ganzen Angelegenheit in eigene Hand zu nehmen. Diesem Machtspruch muten sich die Mittelstaaten und der Bundestag fgen. Da Dnemark die Forderung der beiden Kabinette, die Verfassung vom 18. November binnen 48 Stunden aufzuheben, ablehnte, so begann der Krieg. Am 1. Februar 1864 erfolgte der Einmarsch des sterreichisch-preuischeu Heeres in Schleswig. Schon am 5. Februar rumten die Dnen vor dem siegreichen Vordringen der Deutschen ihre erste Verteidigungslinie, das Dane-wer11, und zogen sich auf die zweite, die Dppeler Schanzen1, zurck. Am 18. April wurden diese von den Preußen gestrmt und somit war ganz Schleswig in den Hnden der Verbndeten. Jetzt versuchte England eine Vermittlung, indem es mit den europischen Gromchten eine Konferenz zu London erffnete (25. April). Dnemark zeigte sich aber unnachgiebig, und so ging die Konferenz (25. Juni) ohne Erfolg auseinander und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Bereits am 29. Juni eroberte ein preuisches Korps die Insel Alfen1. Gleichzeitig geriet auch die Halbinsel Itland bis zum nrdlichsten Kap in die Gewalt der Verbndeten und zuletzt (Mitte Juli) suberte das sterreichische Geschwader die westfrie-fischen Inseln (Sylt, Fhr1 2c.) von den dnischen Gewaltherren. Da endlich brach der Trotz der Dnen, und am 30. Oktober 1864 Friede wurde zu Wien der Friede unterzeichnet, in welchem der König von zu Dnemark seine Rechte auf die Herzogtmer Holstein, Schleswig und Lauen-Wien bitrg an den Kaiser von fterreich und den König von Preußen abtrat. 2. Nachdem sterreich und Preußen in den Besitz der Elbherzogtmer 1 Das Danewerk, eine Reihe Schanzen, in einer Lnge von 75 km, zwischen der Stadt Schleswig und Friedrichsstadt, S. 224 Anm. 1. Dpp eler Schanzen, S. 222 Anm. 1. Alfen, schleswigsche Insel an der Ostkste von Schleswig. Sylt und Fhr, schleswigsche Inseln an der Westkste von Schleswig.

9. Deutsche Geschichte - S. 272

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
stolzen Stadt gebrochen. Am 28. Januar wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen, und am 1. Mrz zogen 30000 deutsche Soldaten in Paris ein. 9. Der Frankfurter Friede. 10. Mai 1871. Frankreich war vllig erschpft. Am 2. Mrz kam der Friede zustande, der am 10. Mai zu Frankfurt a. M. im Hotel zum Schwan unterzeichnet wurde. Die Franzosen zahlten fnf Milliarden Franken (4000 Millionen Mark) Kriegsentsch-dignng und traten Elsa-Lothringen ab. So endete der ruhmreiche Krieg, in welchem die Deutschen siegreich 16 Schlachten geschlagen und 150 Gefechte bestanden, fast 400000 Kriegsgefangene gemacht, der 7400 Geschtze und mehr als 100 Feldzeichen er-obert hatten. In unserm Vaterlande aber stieg aus Millionen Herzen ein freudiges Groer Gott, wir loben dich!" zum Himmel empor. 10. Das Deutsche Reich. Die schnste Frucht des Sieges aber war die Einigung Deutschlands. Durch Ludwig Ii. von Bayern boten die deutschen Fürsten dem König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an; auch eine Abordnung des Norddeutschen Reichstages erschien und bat ihn im Nameu des deutschen Volkes, die Kaiserwrde anzunehmen. Der König erklrte sich dazu bereit. Umgeben von den deutscheu Fürsten, wurde er am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Nach einem feierlichen Gottesdienste verlas König Wilhelm die Urkunde der die Grndung des neuen Deutschen Reiches und bergab dann dem Fürsten Bismarck seine Ansprache an das deutsche Volk." Darauf trat der Groherzog von Baden vor und rief mit lauter Stimme: Seine Majestt der Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Voll freudiger Begeisterung stimmte die Versammlung ein, während die Musik einsetzte: Heil Dir im Siegerkranz!" Auf den Schlachtfeldern war die deutsche Kaiserkrone geschmiedet worden. Unter dem Jubel der Bevlkerung hielt der neue Deutsche Kaiser seinen Einzug in Berlin, das nun die Hauptstadt des Deutschen Reiches wurde. Vor dem Denkmal Friedrich Wilhelmdlll. senkten sich die eroberten Feldzeichen. Die Enkel hatten sich ihrer Grovter ans den Freiheitskriegen wrdig gezeigt. Im Herbst 1883 wurde auf dem Niederwald zum Andenken an den glorreichen Krieg von 1870/71 und an die Aufrichtung des neuen Deutschen Reichs ein Nationaldenkmal enthllt.

10. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 464

1879 - Leipzig : Engelmann
464 Die Zeitereignisse der fnfziger und sechziger Jahre. . 604. zu kmpfen hatte. Durch die Blokade an der Ausfuhr der Baumwolle und der brigen Rohstoffe gehindert, geriethen die Plantagenbesitzer bald in bittere Roth: Die Finanzen waren zerrttet, die Lebensbedrfnisse stiegen auf eine unerschwingliche Hhe, die ganze weie mnnliche Bevlkerung mute zu den Waffen gerufen werden; schon sprach man davon, sogar Neger in die Heere l einzureihen. Die Absperrung nahm noch zu, als sich die Stadt Vicksbrg nach lngerer Belagerung an General Grant ergeben mute und somit die Union den ganzen Lauf des Mississippi beherrschte und die Consderirten auch noch gnzlich vom Westen trennte. Aber obwohl der Kreis, der den sdlichen Sonderbund auf allen Seiten umschlo, sich enger und enger zusammenzog und die Hlfsquellen mehr und mehr zu versiechen begannen, dennoch wehrte er sich mit Lwenkrast gegen den berlegenen Feind. Mehrere Monate be-lagerten die Truppen der Union die von Beauregard vertheidigte feste Stadt Charleston in Sd-Carolina zu Wasser und zu Land, ohne dieselbe ein-nehmen zu knnen. Auch das Jahr 1864 sah das Land noch unter Waffen. Je mehr die Zeit der neuen Prsidentenwahl heranrckte, desto mehr wurde jedock die Aufmerksamkeit vom Krieg abgelenkt. Die Partei des Friedens und oer Ausgleichung wendete ihre Blicke auf M'clellan; um so entschiedener betrieben die Republikaner und Abolitionisten die Wiederwahl Lincolns. Sie trugen einen entschiedenen Sieg davon. Am 8. Nov. 1864 wurde Abraham Lincoln zum zweitenmal an die Spitze der Unionsregierung in Washington gestellt und damit die Losung zur Fortfhrung des Krieges gegeben. ald nach Lincolns Wiederwahl fhrte General Sherman durch seinen khnen Marsch auf Savannah und durch die Eroberung dieser Stadt den groen Kampf seinem Ausgang nher. Wenn dessen ungeachtet die Consderirten auch noch im Jahr 1865 den Verzweiflungskampf fortsetzten, wenn Jefferson Davis noch im Mrz die Fortfhrung des Krieges verkndigte, so war dies ein Beweis, zu welcher Hhe Leidenschaft und Ha gestiegen waren. Die z _v Wuth hatte noch nicht ausgetobt, aber die Krfte des Widerstandes waren pril' gebrochen. Schon im nchsten Monat rumte der sdstaatliche General Lee i85. die Hauptstadt Richmond, die sofort von den Unionisten besetzt ward, und schlo dann, von Grant und Sheridan gedrngt, eine Kapitulation, durch welche die Armee des Sdens aus dem Felde verschwand. Allein die letzten Zuckungen sollten noch von einer blutigen Gruelthat begleitet sein; der Ur-Heber der Sclavenbefreiung sollte den siegreichen Ausgang seines Werkes nicht erleben. Am Charfreitag wurde der Prsident Abraham Lincoln, ein redlicher und wohlwollender Mann, der sich durch eigene Kraft und Reg-samkeit aus der Mitte des Volkes zu dem erhabenen Herrscheramt empor-geschwungen, in der Theaterloge, wo er im Kreise seiner Familie dem Schau->4. Apr. spiele zufab, von Wilkes Booth durch einen Pistolenschu getdtet. Der Thter bte sein Verbrechen mit dem Leben; aber der innere Pragmatismus des schwarzen Frevels wies auf Mitschuldige in den hchsten Kreisen. Der Sden ist gercht!" hatte der Meuchelmrder frohlockend ausgerufen. Vier Wochen nachher konnte Lincolns Nachfolger, Johnson, nachdem Jefferson Davis in Gefangenschaft gefhrt und in Banden gelegt worden, die Be-\R?a< endigung des Krieges verkndigen. Nun begann das schwierige Werk der ' Neugestaltung der Union auf dem Grundsatz der Freiheit und Gleichberechtigung Aller, wobei die Amerikaner eben so viel Migung und Humanitt als Umsicht und Vaterlandsliebe an den Tag legten. Und wenn auch der die Modalitten der Reconstruction der Union und der Beiziehung der farbigen Bevlkerung zu dem Staatsleben zwischen dem republikanischen Eon-gre und dem mehr in sdstaatlichen Anschauungen sich bewegenden Prsiden-ten Johnson ernste Differenzen eintraten, so hat doch die Umsicht und
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