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1. Physische Geographie - S. 27

1870 - Hannover : Hahn
Anfangsgründe der physischen Geographie. 27 mit eßbaren Früchten und die malerischen Formen der Pinie und Cypreffe; Ulmen, Ahorn und Pappeln überall als Grenz- pfähle zwischen den Feldern. 2) Die gemäßigte oder mitteleuropäische Zone. Ihre Nordgrenze reicht im W. (^südspihe von England) bis 50° N., im D. (südliches Nußland) nur bis 46° N. Es gehören dazu Frankreich, Mittel- und Süddeutschland, die Lombardei, Ungarn mit Ausnahme des nördlichen Berglandes, die Moldau und Walachei, sowie das türkische Gebiet nördlich vom Balkan und von Nußland die Krim. • Die mittlere Jahreswärme an der Nordgrenze beträgt 8°. • Es tritt bereits ein Winter ein, in welchem selbst die Ebenen dieses Gebiets eine Zeitlang mit Schnee bedeckt werden; der Jahreskreislauf des Pslauzenlebens ist ein unterbrochener und auf 8 Monate beschränkt, von März bis Ende Oktober. — Unter den hier heimischen Cultur- gewächsen nennen wir zuerst den Wein, der ziemlich an allen Stellen dieser Zone mit Erfolg gebaut werden kann. An die Stelle der Südfrüchte tritt tressliches Obst; von den Getreide- arten herrscht der Weizen vor; daneben werden Kartoffeln, Flachs und Hanf viel angebaut. Der Wald besteht wesentlich aus Buchen und Eichen, Edeltannen und Kiefern. 3) Die gemäßigt kalte oder nordeuropäische Zone. Ihre Nordgrenze reicht in Norwegen bis 63° N. (Dront- heim), verläuft von da in südöstlicher Richtung durch Schweden, erreicht die Küste Rußlands beim Eingang des finnischen Busens und den Ural bei 55° N. (Kasan). Die mittlere Iahreswärme an der Nordgrenze beträgt 4°. Der Winter ist dem Sommer an Dauer gleich nub übertrifft ihn noch. Der Jahresverlauf des Pflanzeulebens an der Nordgrenze ist auf 5 Monate, von Ende April bis Ende September, be- schränkt. Roggen ist das Hauptgetreide, daneben Hafer und Gerste, außerdem viel Häuf, Flachs und Hopfen. Neben Wiesen treten Torfmoore auf. Der Wald gewinnt gegen die vorige Zone an Ausdehnung und enthält von Laub- hölzern besonders Eichen, Buchen und Birken, von Nadel- hölzern die Fichte, die Kiefer und den Wachholder. Obstbau kann noch überall betrieben werden, daneben findet sich Reich- thum an eßbaren Beeren. 4) Die kalte Zone. Sie umfaßt das übrige nördliche Europa; die mittlere Jahrestemperatur beträgt —2°. Der Winter übertrifft den Sommer an Dauer; die Uebergangs- jahreszeiten fehlen. Der Jahreskreislauf des Pflanzenlebens

2. Physische Geographie - S. 20

1870 - Hannover : Hahn
20 Ii. Nbtheilung. bei einer mittleren Jahrestemperatur von 10°,9 eine mittlere Winterwärme von 8°,2, eine mittlere Sommerwärme von 12°,2, mithin zwischen Sommers- und Wintersdurchschnitt nur einen Unterschied von 4»; dagegen hat unter gleicher Breite und bei gleicher durchschnittlicher Jahreswärme St. Louis (Missouri) einen Winter mit einem Mittel von -}-0°,9 und einen Sommer mit einem Mittel von 19°,9. — Innerhalb der Wendekreise bleibt die Temperatur nicht hinter derjenigen der beißen Zone anderer Erdtheile zurück, das südliche Amerika jenseits der Wendekreise hat ein ausgezeichnetes Küstenklima. Die Regen folgen, wie in Afrika, innerhalb der Tropen der Sonne, und an einzelnen Orten, z. B. in Cayenne, steigt die Regenmenge wohl auf 139". Nur der am Westfuß der Cordillereu Süd- amerikas gelegene schmale Küstensaum ist auffallend regenarm. §. 21. Klima Australiens. Der nördliche, der heißen Zone angehörige Theil Neuhollands hat, bei eiuer mittleren Jahreswärme von 21° nur zwei Jahreszeiten.' eine naße von Oktober bis April mit herrschendem N.-W.-Wind (Moussou), und eine trockene, von April bis Oktober mit herrschendem S.-O.-Wind. In dein übrigen Theile ist der Gang der Witterung so, daß der Frühling im September mit Regen eintritt, der Sommer große Dürre und Hitze bringt, die im Januar ihren höchsten Grad erreicht, der Herbst von Mitte Februar bis Mitte Mai viel Regen, der Winter endlich, während unserer Sommermonate, anhaltend beitres Wetter bringt. Da der Regen sich so vorherrschend ans einige wenige Monate Verth eilt, ist Trockenheit das Haupt- merkmal des australischen Klimas. Schnee ist in der Ebene unbekannt. Zv. Die Pflanzenwelt. §. 22. Die Vertheilung der Pflanzen auf der Grde. (G. §. 21.) Fast überall ist der Erdboden mit einer mehr oder weniger dichten Pflanzendecke bekleidet z selbst der Schnee der Polarzone und der Eisregionen der Gebirge wird von einer kleinen Alge bewohnt, die ihn roth färbt, und auch das Meer ist wohl nirgends pflanzenleer. Man glaubt, daß gegen 200,000 verschiedene Pflanzenarten un- serem Planeten angehören, aber wie verschieden ist dieser Reichthum vertheilt! Spitzbergen trägt 89 Phanerogamen (Pflanzen mit deutlichen Blüthen und Besruchtungsorganen),.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 394

1872 - Hannover : Hahn
394 hatte und der jetzt das Vertrauen des Landes vor Andern besa (er war 20mal gewhlt worden), sollte die ihm bertragene Gewalt unter Controle der Nationalversammlung ausben/dagegen seine Minister selbst whlen. 2) Seit 22. Febr. unterhandelten Thiers, Jules Favre, der Minister des Auswrtigen geblieben war, und einige Andere als Bevollmchtigte der Nationalversammlung im deutschen Hauptquartier zu Versailles der Abschlu des Friedens mit Deutsch-land. Nach wiederholter Verlngerung des Waffenstillstandes ge- 26.Febr. langte man endlich zu einer Verstndigung. Am Abend des 26. 1871 Februar es war ein Sonntag wurden die Grundbedingungen Prttminar-oder die Prliminarien des Friedens zu Versailles unter-Versailles, zeichnet (von Bismarck, Thiers und Favre). 3) Die wichtigsten Bestimmungen dieses welthistorischen Frie-densvertrages sind: Artikel I. Frankreich verzichtet zu Gunsten Deutschlands auf ganz Elsa und auf Deutsch-Lothringen miteinschlu der Stadt und Festung Metz. Doch wurde deutscher Seits, um das Friedenswerk zu erleichtern, Stadt und Festung Belsort im ober Elsa an Frankreich berlassen. Artikel Ii. Frankreich zahlt als Kriegskostenentschdigung an Deutschland '5 Milliarden Franken, eine im Jahre 1871, das Uebrige in dreijhriger Frist. Artikel Iii. Nach Ratification des Friedensvertrages durch die franzsische Nationalversammlung rumen die deutschen Trup-pen die Pariser Sdforts und das'linke Seineufer, und ziehen sich aus dem brigen Frankreich schrittweise je nach erfolgter Zahlung der Kriegskostenentschdigung zurck. 4) Die Nationalversammlung in Bordeaux genehmigte am 1. Mrz die Ratification dieser Friedensprliminarien mit groer Stimmenmehrheit (546 gegen 107 Stimmen). In derselben Sitzung hatte sie eine Resolution aus Absetzung der Napoleonischen Dynastie nochmals fast einstimmig mit Ausnahme der wenigen Mitglieder ans Korsika mit Akklamation gebilligt, und den entsetzten Kaiser fr das Unglck Frankreichs verant-wortlich erklrt. 5) Der frmliche Abschlu des definitiven Friedens zwischen Deutschland und Frankreich erfolgte, da die anfangs zu Brssel von Bevollmchtigten beider Theile gepflogenen Unterhandlungen sich in die Lnge zogen, rasch auf einer Conferenz zu Frankfurt, zu welcher der Kanzler des inzwischen wiederhergestellten deutschen Reichs, Fürst Bismarck, und der franzsische Minister des Aus-wrtigen, Jules Favre, in der Mainstadt zusammengetreten waren. Die Unterzeichnung des Franksurter Friedens, der die zu Versailles vereinbarten Prliminarien besttigte und

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 397

1872 - Hannover : Hahn
397 und nahm nach kurzem Widerstande der Truppen des Papstes die Stadt Rom in Besitz (20. Sept.). Bald nachher wurde durch das20.Sept. italienische Parlament die Einverleibung des ppstlichen Gebiets 1870 in das Knigreich Italien ausgesprochen und Rom Haupt- und Residenzstadt desselben erklrt (Dec. 1870). besetzt. 7) Durch solches Vorgehen der Italiener hatte der Rest des Kirchenstaats und damit die me11li<he Macht des Papstes ihr Ende erreicht. Durch ein vom italienischen Parlamente geneh-migtes sogen. Garantiegesetz wurde fr die volle Freiheit und Selbststndigkeit des Papstes, als des geistlichen Oberhauptes der katholischen Kirche, Frsorge getroffen. Auch blieb die sogen. Leoninische Stadt mit dem Vatican als Wohnsitz dem Papste berlassen. Die erste Sitzung des italienischen Par-laments in Rom war durch den König am 27. Nov. 1871 erffnet und damit das italienische Einigungswerk vollendet worden. 8) Whrend im Laufe des Krieges von 1870 der Papst die weltliche Macht vollends einbte, war dessen geistliche Gewalt bereits wesentlich erhht und vermehrt worden. Pius Ix. hatte in Folge von Beschlssen eines von ihm nach Rom berufenen Concils seine Infallibilitt oder Unfehlbarkeit in Sachen des Glaubens und der Sitten und damit seine Allgewalt der die Kirche verknden lassen. Dieses geschah am 18. Juli 1870, ' " it dem Ausbruche des folgenreichen deutsch-franzsi- Wiederherstellung von Kaiser und Reich in Deutschland. Die Vereinigten 1) Fr Deutschland selbst hatte der gewaltige Kampf, zu dem es durch Uebermuth und Eroberungssucht seines Nach-bars gezwungen worden war, die wichtigsten und erfreulichsten Folgen. Es vollzog, während die deutschen Stmme in gemein-samer Waffenbrderschaft ihre nationale Zusammen-gehrigkeit auf blutigen Schlachtfeldern erneuerten und be-siegelten, noch im Laufe des Krieges feine politische Eini-gung zu einem fest geschlossenen Staatsganzen. 2) Seit Anfang November 1870 unterhandelten die sddeutschen Staaten, Baden, Hessen, Wrtemberg und Baiern im deutschen Hauptquartier zu Versailles der ihren Anschlu an den deutschen Nordbund oder vielmehr der dessen Erweiterung zum deutschen Bundesstaat. Noch in dem-selben Monate gelangten die Vertrge zum Abschlu. 3) Dieser Bund der Vereinigten deutschen Staaten erhielt zugleich durch Erneuerung der seit 1806 ruhenden deutschen Kaiserwrde einen festen Schlustein und die hhere . 205. deutschen Staaten.

5. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 248

1872 - Hannover : Hahn
248 Buch Viii. Europa. Cap. I. Allgemeine Uebersichten. die Rindvieh- und Pferdezucht. Seidenbau wird noch die und bet betrieben. Die Bienenzucht ist besonbers in Rußlanb nicht unbcbeutenb. 3) Die gemäßigt feilte ober norbeuropäischezone, entsprechend der nörblichen Hälfte der Zone 5) der Einleitung. Ihre Norbgrenze reicht in Norwegen bis 73° n. Br. (Drontheim), verläuft von ba in süböstlicher Richtung durch Schweden (Gefle), erreicht die Küste Rußlanbs beim Eingänge des Finnischen Busens und den Ural in 55° n. Br. (Kasan). Die Mitteltemperatur an der Norbgrenze beträgt 4°. Der Winter ist dem Sommer an Dauer gleich, ober übertrifft ihn noch. Der Jahresverlauf bet Vegetation ist auf fünf Monate, Ende April bis Ende September, beschränkt. Roggen, welcher fünf- bis siebenfache Frucht trägt, ist das Hauptgetreibe. Er wirb, wie auch Hafer und Gerste, als Winter- und Sommerfrucht gebaut. Frühjahrsfröste zerstören oft im Norben bic Saat. Neben den Getrabearten werden Hanf (Rußland), Flachs und Hopfen, sowie im Fruchtwechsel Futterkräuter besonders stark angebaut. Wiesenbau und Weidebenutzungen finden wie in der vorigen Zone statt. Die verhältnismäßig niedrige Sommertemperatur, verbunden mit den vorzugsweise in den Sommer fallenden Niederschlägen, halten die Nieberungswiesen aber zu feucht; es treten saure Gräser, und an geeigneten ßoealitäten Torfmoore auf. Der Walb gewinnt gegen die vorige Zone an Ausbehnung; im Norben und Osten finden wir noch Urwälder. Die weite Ausdehnung des Waldes im Gegensatz zu den nackten Bergkuppen Südeuropas bezeugt deutlicher als alle geschriebene Geschichte die Jugendlichkeit menschlicher Cultur in diesen Gegenden. Im Walde nimmt nach Norden die Artenzahl ab. Die Nordgrenze der Buche s. S. 54. Die Eiche schreitet aber bis zur Nordgrenze der Zone vor. Unter den Nadelhölzern herrscht die Fichte, die Kiefer und der Wachholder vor. Die Birke, in den südlichen Zonen nur auf den Gebirgen vorkommend, erreicht hier ihre größte Verbreitung. Obstbau kann noch überall betrieben werden. Daneben Reichthum an eßbaren Beeren. Unter den wilden Thieren nennen wir neben Hirsch und Reh das Elen, einst über die ganze Zone verbreitet, jetzt aber nur noch im Norben und Osten vorkommenb, den Auerochsen, der nur noch im Bialowiczer Walb in Lit-thauen künstlich gehalten wird, und die Raubthiere der vorigen Zone. Die Rindviehzucht ist sehr ausgedehnt, besonders in den Marschlänbern an den Küsten der Notbfee. Ebenso die Zucht der Pferbe, welche besonbers von Norbbeutschlanb aus nach Frankreich und Italien ausgeführt werben. Die Schafzucht hat in bcr neuern Zeit großen Aufschwung genommen (Sachsen, Schlesien, Mecklenburg, England). Auch die Bienenzucht finbet noch innerhalb der ganzen Zone statt. Die Notbfee liefert namentlich Schellfische und Heringe. 4) Die falte Zone umfaßt das übrige nötbliche Europa. Die Temperatur der Norbgrenze beträgt — 2°. Der Winter übertrifft den Sommer an Dauer, die Uebergangsjahrzeiten fehlen. Die verhältnismäßig hohe Wärme (-}- 8°) des furzen Sommers wirb durch die lange Tagesdauet hervorgerufen. Der Jahreskreislauf der Vegetation ist auf etwa drei Monat, Juni bis August beschränkt. Innerhalb dieser Zone wird der Ackerbau nur noch an wenigen, besonders geschützten Stellen getrieben. Er bezieht sich nur noch auf Hafer und Gerste, die nur als Sommerfrucht angebaut werden. In Norwegen erreicht derselbe feine Nordgrenze in 70° n. Br. (Alten in Finmarken), in Schweden in 68 o rt. Br., aber in Rußland schon in 670 n. Br. Das Getreide reift in Lappland in 6 Wochen, braucht im mittleren Schweden 4 Monate, im südlichen Schweden 3 Monate. Es muß viel Getreide zugeführt werden, ober die Bevölkerung behilft sich mit dem ärmlichen Ersatz durch die Rinde

6. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 306

1864 - Hannover : Hahn
306 Dahingegen ward dieses von nun an von allen seinen Freunden und Beförderern als neues Kurfürstenthnm anerkannt. Also zog sich die Frage wieder Jahre lang hin. Ein weitlanf- tiges Memoir Hannovers über seine Berechtigung vermochte die opponirenden Fürsten, — Bund der correspvndirendcn Fürsten nannte man sich, — nicht zur Anerkennung zu bewegen. Da be- schloß man, dies durch eine europäische Anerkennung ¿u ersetzen. Man gab den: Gesandten im Haag, Herrn von Botbmer, den Auftrag, bei den bevorstehenden Verhandlungen des großen Frie- denscongreffcs zu Npßwick (September 1697) einen Artikel über Anerkennung der hannover'schcn Kur und damit folgeweise die Garantie der großen europäischen Mächte ansznwirken. Allein vorzüglich durch Frankreich's Gegenwirkung kam das Projekt nicht zu Stande. Da starb am 23. Januar 1698 der neue Kurfürst Ernst August. Der Hauptaufgabe seines Lebens mußte nun noch sein Sohn Georg Ludwig die letzte vollendende Spitze aufsetzen, und er that es mit aller Energie. Zuerst versuchte er auf dem Fürsteu-Convent in Nürnberg, 1700, und dem in Frankfurt, 170!, in Güte das Fehlende zu er- langen. Dann, als vorzüglich wieder Wolfenbüttel entgegen ar- beitete, schritten der neue Kurfürst und sein Oheim Georg Wil- helm von Celle mit Macht ein. In einem wohlgeleiteten Ueberfall besetzten sic in der Nacht vom 19—20. März 1702 alle wolfen- büttelsschen Aemter, entlvajfncten die zerstreut liegenden Truppen, schlossen Braunschweig und Wolfenbüttel ein, und zwangen so ihren Vetter Rudolf August, indem sie ihm noch den cellesscheu Theil des Amts Thedinghausen überwiesen, znm Frieden und zur Aucrkennnng der hannoverschen Kur. Die Wellen des großen spanischen Erbfolgekrieges gingen bald so hoch und gefährlich in und für Deutschland, daß man doch endlich auch hier Einigkeit wünschte. Mittlerweile starb auch Her- zog Georg Wilhelm von Celle 1705 am 28. August, und nun- mehr fand die ewige Vereinigung von seinen Ländern mit Calen- berg unter Einem Regenten statt, der nun ungehinderter mit con- centrirter Macht austreten konnte. So erreichte denn auch dieser, Georg Ludwig, sein Ziel, und am 7. September 1708 geschah in der Reichsversammlung zu Regensburg mit allem möglichen Cere- moniell die feierliche Einführung des hannoversschen Gesandten iu

7. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 419

1913 - Leipzig : Hahn
419 noch eine Restforderung von 66 Jt zusteht. Da Sie bis heute noch nicht Zahlung geleistet haben, erlaube ich mir, Ihnen eine zweite Rechnung zuzusenden, und gebe mich der Hoffnung hin, daß Sie für baldige Deckung des noch offenen Postens sorgen werden. Hochachtungsvoll K. A. F r i d e. b. Wiederholte Mahnung. Leipzig, den 15. Juli 19 . .. Herrn Kurt Becker in Borna. Mein Schreiben vom 1. d. M. haben Sie zu meinem Bedauern bis heute ganz unberücksichtigt gelassen. Ich sehe mich darum veranlaßt, Sie abermals um Berichtigung meines Guthabens von 66 Jt zu ersuchen. Da ich eine längere Frist nicht gewähren kann, so muß ich dringend um Erledigung bitten. Sollte das wider mein Erwarten bis zum 1. August a. c. nicht geschehen sein, so werde ich den Betrag durch Postauftrag erheben. Hochachtungsvoll K. A. F r i ck e. Iv. ^ex&efyx mit Wehörröen. 1. Das gerichtliche Mahnverfahren. a. Gesuch um Erlaß eines Zahlungsbefehls. An das Königl. Amtsgericht zu Borna. Ich bitte um Erlaß eines Zahlungsbefehls gegen den Bauunternehmer Kurt Becker in Borna, Hauptstraße 15, wegen einer For- derung von 32 Jt für in der Zeit vom 25. Februar bis 1. April 19... geleistete Schlosser- arbeiten, 34 Jt Kaufpreis für zu diesen Arbeiten gelieferte Bleirohre und Hähne. Summa 66 Jt *) nebst 4 °/0 Zinsen seit dem 1. April 19 . . . Erhebt der Gegner Widerspruch, so bitte ich um Anberaumung eines Termins zur münd- lichen Verhandlung.**) Leipzig, den 20. August 19 . . . Hochachtungsvoll A. K. F r i ck e, Schlossermeister, _____________ Südstraße 5. *) Übersteigt der Gesamtbetrag der geschuldeten Summe 600 Jt, so kann gleichzeitig noch beantragt werden, die Sache im Falle des Widerspruchs des Schuldners an das zuständige Landgericht zu verweisen. Es ist dies wichtig, da bei Summen von über 4000^ drei Instanzen (Landgericht, Oberlandesgericht, Reichsgericht) sich mit der Sache besassen können. **) Erhebt der Schuldner nicht binnen einer Woche nach Zustellung des Zahlungsbefehls Widerspruch, so bedarf es, um die Zwangsvollstreckung (Pfändung) gegen ihn zu betreiben, eines Vollstreckungsbefehls. 27*

8. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 413

1913 - Leipzig : Hahn
Heschäftsaufsätze. I. g>rünö«ng des Geschäftes. 1. Ein Kundfcheilien (Zirkular). Leipzig, den 1. Januar 19 ... P. P. Ich beehre mich, Ihnen mitzuteilen, daß ich am heutigen Tage in Leipzig, Südftraße 5, eine Schlosserei errichtet habe. Es wird mein Bestreben sein, mir überwiesene Aufträge pünktlich und ge- wissenhaft zur Ausführung zu bringen. Ich verfehle nicht, besonders darauf auf- merksam zu machen, daß ich in der Lage bin, bei Lieferung von Beschlägen, Schlössern, Gas- und Wasserleitungsanlagen Ihnen Vorteile zu bieten, wie sie bei reeller Bedienung nicht günstiger sein können. Ich bitte, mich bei Bedarf gütigst zu berücksichtigen, und zeichne hochachtungsvoll und ergebenst Schlossermeister K. A. F r i ck e, Leipzig, Südstraße 5. 2. Eine Bestellung. Leipzig, den 3. Januar 19 ... An die Bleiwarenfabrik „Saxonia" A.-G. in Freiberg i. S. Hierdurch ersuche ich Sie, mir mit der Bahn zu senden: 2 Bund Normalbleirohr 35 mm, 5 Bund Normalbleirohr 24 mm, 2 „ „ 18 mm, 2 „ „ 12 mm, 15 Stangen Bleiabflußrohr 50 mm. Auskunft über meine Zahlungsfähigkeit erteilen die Herren Klempnermeister Wilh. Tuch, Leipzig, Querstraße 16, und Schlossermeister Eduard Kaiser, Leipzig, Sidonienstr. 8. Hochachtungsvoll Schlossermeister K. A. F r i ck e, Südstraße 5.

9. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 305

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
305 Friedrich Wilhelm Iv. hatte sich aber nicht bloß öffentlich zu dem Rechte des Landes bekannt; er sandte auch sofort unter dem General Wrangel eine Abtheilung seiner Heeresmacht nach Holstein, und schon am 5. April waren die ersten Preußen in Rendsburg eingetroffen. Dennoch dauerte es 14 Tage, bevor ernsthafte Anstalten zur Vertrei- bung der Dänen getroffen wurden; die Preußen standen auf der Grenze zwischen Holstein und Schleswig, und die Schleswigholsteiner, auf schleswig- schem Boden stehend, hatten noch immer allein mit den Dänen zu thun. Ihre Zahl ward übrigens durch den Zuzug deutscher Freischaaren täglich größer, und manche der neuen Ankömmlinge fanden gleich nach ihrem Eintreffen Ge- legenheit, die Bekanntschaft der Dänen zu machen. Am stillen Freitag, den 21. April, unternahmen die Dänen einen Ausfall aus Eckeruförde, wurden aber durch einen Bajonnettangrisf des Wasmerschen Freieorps zurückgeworfen. Am 23. April endlich, am ersten Ostertage, erfolgte ein allgemeiner An- griff auf die dänische Stellung, und die Preußen erkämpften im Verein mit den Schleswigholsteinern bei Schleswig einen vollständigen Sieg. Rascher als sie gekommen waren, eilten die Dänen nach Norden. Sie mochten etwa 150 Todte, ebenso viele Gefangene und 500 Verwundete verloren haben; den vereinigten Preußen und Schleswigholsteinern hatte die Schlacht, nament- lich die Erstürmung des Dannewerks, etwa 50 Todte und 300 Verwundete gekostet. Am folgenden Tage wurden die deutschen Bundestruppen, das 10. Armeecorps, beordert, die Dänen zu verfolgen, stießen beibilschau und Oeversee auf den Nachtrupp und brachten ihm noch eine Schlappe bei. Vonr 10. Armeecorps unterstützt, wäre es nun für Wrangel ein Leichtes gewesen, die Herzogthümer gänzlich von den Dänen zu säubern und Jütland zu besetzen. Er betrieb aber die Verfolgung der Feinde so langsam, verbot dem 10. Armeecorps, das im Sundewitt Stellung nahm, so nachdrücklich den Angriff aus Alsen, kürzte seinen Besuch in Jütland, wo er die Weg- nahme deutscher Schiffe durch die dänische Flotte strafen wollte, so unbe- greiflich ab, daß der ganze Krieg im Norden im Lauf des Sommers den Charakter eines Scheiukrieges annahm und es Jedermann klar werden mußte, daß es Preußen mit der schlcswigholsteinischen Sache nicht rechter Ernst sei. Nur der 7. Juni macht eine rühmliche Ausnahme. Der Freischaarenführer v. d. Tann überfiel an diesem Tage mit etwa 450 Freischärlern ein gegen 5000 Mann starkes dänisches Corps bei Hoptrup, schlug einen Theil des- selben in die Flucht und erbeutete nebst einer Anzahl von Gefangenen eine Kanone, drei Protzen und mehrere Pferde. Ganz unzweifelhaft wurde die Unlust Preußens erst, als die preußische Regierung mit der dänischen zu Malmöe in Schweden am 26. August auf sechs Monate einen schimpflichen Waffenstillstand abschloß, demzufolge die provisorische Regierung abtreten und für die Zeit der Waffenruhe eine neue Regierung eingesetzt werden sollte. Iv. Die Bildung der neuen Regierung forderte Zeit; denn man konnte sich über die Persönlichkeiten nicht einigen. Daher kam cs, daß die provisorische Regierung auch noch eine Zeitlang während des Waffenstillstandes am Ruder blieb. Theodor Olshausen war übrigens, als der Abschluß des schimpflichen 20

10. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 306

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
306 Waffenstillstandes bevorstand, schon ausgetreten. „Die Schriftstücke, welche jetzt noch zu unterzeichnen sind," sagte er, „werden meinen Grundsätzen zu- widerlausen und dem Lande zum Unsegen sein; ich darf nicht bleiben." Auch der Prinz von Noer trat Anfangs September aus, weit die Negierung den preußischen General von Bonin an die Spitze der schleswigholsteinischen Armee stellte, und dieser äußerte, daß die Armee unter seiner Leitung in einigen Monaten im Stande sein werde, allen gerechten Erwartungen zu entsprechen; in welchen Worten allerdings für den Prinzen, als den bis- herigen Führer, ein Tadel enthalten war. Den im Frühjahr combinirten Ständeversammlungen war von der pro- visorischen Regierung^ ein Wahlgesetz vorgelegt worden, nach welchem in Zu- kunft eine gemeinsame Landesvertretung gewählt werden sollte. Sie hatte das Wahlgesetz angenommen und war dann abgetreten. Die neue Landes- vertretung, die Landesversammlung, hatte im Laufe des Sommers eine neue Verfassung berathen, und Regierung und Volksvertretung benutzten die letzte ihnen gegönnte Frist, dem Lande ein Staatsg rund ge setz zu geben, das am 15. September proklamirt ward und nunmehr eine feste Basis für die staatsrechtlichen Verhältnisse der Herzogthümer bildete. Am 22. Oetober endlich übernahm die Waffenstillstandsregierung unter dem Titel einer gemeinsamen Regierung die Leitung der Landesange- legenheiten. Sie bestand aus fünf Personen: Graf Theodor v. Reventlow- Jersbeck, Baron H einze, Adolf v. Moltke, Oberappellationsgerichtsrath Preußer und Landvogt Boysen. Die Stellung dieser Regierung war natürlich von vorn herein eine sehr schwierige; denn sie stand stets zwischen zwei Feuern, — Schleswigholstein und Dänemark erhoben ganz entgegen- gesetzte Ansprüche an dieselbe. Da sie keine Partei vollständig befriedigen konnte und wollte, so verdarb sie es mit beiden, besonders aber mit den Dänen, da sie gleich bei ihrem Antritt alle seit dem März von der proviso- rischen Regierung erlassenen Gesetze, auch das Staatsgrundgesetz, bestätigte. Dem Lande gegenüber war sie nicht eifrig genug bestrebt, es wehrhaft zu machen. Die Landesversammlung trug darauf an, mit aller Anstrengung die ausgedehntesten Rüstungen vorzunehmen, und erbot sich, zu diesem Zweck jede verlangte Summe zu bewilligen; die Regierung glaubte aber genug gethan zu haben und hoffte durch Unterhandlungen mit Dänemark einen annehmbaren Frieden zu erreichen. Allein darin hatte sie sich getäuscht; ihr Gesandter ward in Kopenhagen nicht einmal vorgelassen, und die Dänen kündigten Ende Februar den Waffenstillstand. Am 26. März ging der Waffenstillstand zu Ende und die Waffenstillstandsregierung trat ab. Beseler und R ev ent low -Preetz, einst Mitglieder der provisorischen Regierung, wurden von der Deutschen Centralgewalt unter dem Namen einer Statthalterschaft mit der Leitung der Landesangelcgeuheiten betraut, und ein großes Reichsheer, aus allen deutschen Stämmen gesammelt, rückte unter dem Oberbefehl des preußi- schen Generals v. Prittw itz in die Herzogthümer, um ihre Rechte zu schützen. V. Wenn die gemeinsame Regierung auch nicht gethan hatte, was sie konnte, um das Land wehrhaft zu machen, so hatte doch der neue Obergeneral Bonin
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