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1. Europa ohne Deutschland - S. 8

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 8 — 3. Die Mittelalpen. Wir steigen höher hinauf in die eigentliche Alpenregion (1800—2800 m). Kahle Gipfel und steile Felsen ragen auf; zwischen mächtigem Steingeröll stehen vereinzelte Lärchen und Arven. Große Weideflächen breiten sich dazwischen ans. Hier kann sich der Mensch keine dauernde Wohnstätte mehr gründen; nur im Sommer vermag er hier zu weilen. Dann treibt der Senne seine Herde hinauf auf die Almeu, „wo, von der Genziane und Anemon' umblüht, auf feiduem Rafeuplane die Alpenrose glüht". Der Jäger beschleicht die scharf witternde Gemse; Alpenhasen und Raubvögel werden seine Beute. Die Touristen steigeu zu diesen Höhen hinauf, um die großartige Alpen- Welt zu bewundern. Alpenwirtschaft Die Alpen haben ein rauhes und feuchtes Klima, das den Getreidebau nicht mehr zuläßt, wohl aber den Gras- Abb- 5. Alm mit Sennhütte. wuchs begünstigt. Deshalb sind sie reich an vorzüglichen Weideplätzen. Ende Mai ziehen die Herden der Talbewohner hinauf, um den ganzen Sommer über dort im Freien zu weiden. Abends sammeln sie sich in dem „Gaden" in der Nähe der Sennhütte. Diese ist ein kunstloses Blockhaus, das auf eiuer kleinen Grundmauer ruht und von einem breiten, steinbeschwerten Schindeldach gegen Wind und Wetter geschützt wird. Sie enthält meistens nur die alleruotwendigsten Stubengeräte und eiuen großen Herd. Hier bereitet der Senne mit seinem Handbuben ans der Milch seiner Herde den berühmten Schweizerkäse (in den Ost- alpen vorzugsweise Butter). — Bei günstiger Witterung führen die Hirten ein sorgenloses Leben; aber bei Sturm und Unwetter haben sie große Mühe, die aufgeregten Tiere zusammenzuhalten. Im September

2. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 296

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
296 Iii. Deutschland. mit ihm unter demselben Dack, in den quellenlosen Marschen mit Regen- Wasserleitung vom Dach in die Küche. Dieses erscheint als uraltes Bauern- Haus, noch jetzt manchmal aus bloßem Fachwerk gebaut, mit hohem Stroh- dach, unter dem das Getreide lagert; die Stallungen befinden sich r. und l. neben der „Deele", d. h. der Hausflur, in die man durch die Toreinfahrt eintritt, gleich dahinter der offene Herd und die Wohnräume der Familie. V.siede- 1. Anteil der Provinz Hazmsver, von der Elbe zur niederländischen !,!' ®Ten$e jenseits der Ems: Rbz- Sannover mit "Hannover, wo die nover^-Aine schiffbar wird und die wo. Verkehrsftraße des Norddeutschen Tief- landes, jetzt Eisenbahn von Cöln nach Berlin, den Fluß überschreitet; erst ueuerdings erblüht es zu einem stattlichen, in schönem Baustil gehaltenen Hauptsitz nordwestdeutscher Industrie: Baumwollspinnerei und -weberei, Maschinenbau, technische Hochschule; es zählt nun 3 Ht E. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch die Steinkohle des Deisters im Sw.; ihre Flöze lagern zwar im gelblichen Kreidesandstein des Deisters, geben aber denen der Steinlohlenformation an Brennwert wenig nach. Die gleich- falls sehr rege Fabrikstadt 'Linden auf dem l. Leineufer ist jetzt mit Hannover aus dem anderen Ufer eng verwachsen. — Rbz. Lüneburg, von der Leine zur Elbe, ist größtenteils erfüllt von der Lüneburger Heide. Vom früheren Walde sind bloß vereinzelte Flecke an Kiefern- beständen übrig geblieben; doch wird nen aufgeforstet. Die unzähligen Blüm- chen des Heidekrautes färben im Sommer weite Flächen rosig und sind Grund- läge für die Bienenzucht; hie und da wird aus dem Honig noch Met gebrannt; vom holzigen Heidekraut leben ferner die zahlreichen Heid- schnucken, eine schwarzbraune, kleine Schafrasse mit grober Wolle; doch werden auch edlere Schläge gezüchtet, und Kunstdüngung befördert sogar den Ackerbau Weit voneinander liegen kleine Gehöftgruppen, mit Eichen umpflanzt; jüngst beutet man an einigen Stellen weiße Quarzlager in ge- ringer Bodentiefe zur Dynamitfabrikation aus. Auch findet sich Erdöl.. Um wenigstens ein Stück der reizvollen Landschaft mit ihren Wacholder- büschen, alten Steinpackungen ^Hünengräbern) und der träumerischen Eiu- samkeit unverändert zu erhalten, ist ein großes Gebiet um den^Wuledli Berg von einer privaten Vereinigung angekauft und bleibt als „Natur- schutzpark" unberührt von allen Eingriffen der Forst- und Landwirtschaft, des Großgewerbes und Verkehrs. Lüneburg, .sö. vou Hamburg, mit Saline, war zur Hansezeit blühender Handelsplatz an der Straße von Lübeck gen S. Gegenüber von Hamburg, l. von der Elbe, liegt ^arbury, Fabrik- und Handelsstadt, jedoch nur für Seeschiffe ge- ringeren Tiefgangs erreichbar; man stellt hier z. B. aus Kopra Kokosöl

3. Bis zum Interregnum - S. 5

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 5 — stammen wucherte Strauchwerk mit Schlingpflanzen und Farnkräutern in üppiger Fülle. Unter den Bäumen überwogen die Laubbäume (Buche, Linde, Eiche, Esche, Ulme, Erle). Von den Nadelbäumen kam meist die Tanne vor, die auch auf feuchtem Boden gedeiht. Der Wald hat manchem Gebirge den Namen gegeben, z. V. Schwarzwald, Harz (hart — Wald), Haardt, Speffart (Spechtswald). Für Wald hatte der Deutsche noch andere Namen. So verstand er unter Busch niedriges Laubholz, unter Hag einen kleinen, von Dornen durchzogenen Wald. An den Waldreichtum erinnern auch viele Ortsnamen, besonders alle, die auf Hain, horst, forst, bufch, wald, loh, hart enden. Belebt war der Wald von zahlreichem Wild, aber er beherbergte nicht nur Hirsche und Rehe, sondern auch den kräftigen Auerochs mit seinen furchtbaren Hörnern, den raubgierigen Wolf, den zottigen Bär, das Elentier, Luchse und wilde Katzen. Sie wurden den Bewohnern des Landes gar oft gefährlich, und der Mensch war gezwungen, einen fortwährenden Kampf mit ihnen aufzunehmen. Wenn nun auch jetzt die gefährlichen Gäste aus unfern Wäldern längst verschwunden siud, so werden wir doch durch zahlreiche Ortsnamen noch heute an den ehemaligen Wildreichtum erinnert; mau denke nur an Bärenstein, Wolfenbüttel, Anerstädt, Ebersbach, Hirschberg n. a. So sehr nun anch der Wald den Verkehr und den Anban des Landes hinderte, so war er doch unsern Vorfahren eine unerschöpfliche Vorratskammer, die sie auch mit größter Sorglosigkeit ausnützten. Er lieferte das Material zu den verschiedensten Bedürfnissen des Haushalts und des Lebens. Aus den: Holze des Waldes baute der Germane sein Hans, aus ihm zimmerte er seine einfachen Möbel, aus ihm schnitzte er mancherlei Geräte, wie Näpse und Becher, er verarbeitete es zu Gefäßen und Ackergeräten. Aus dem Holze fertigte er seine Waffen, seinen Schild, seinen Speer (Esche), seinen Vogen (Eibenholz) und seine Pfeile. Mit dem harten Buchenholz heizte er feinen Wohnraum, und das Kienholz gab ihm das Licht. Für den Verkehr auf dem Waffer lieferte der Wald die Fahrzeuge, und endlich schuf der Germane schon in früher Zeit ans dem Holze auch dem Toten eine Behausung. Die Tiere des Waldes gaben dem Menschen Nahrung und Kleidung. Eicheln und Bucheckern dienten der Viehstitterung.

4. Mitteleuropa - S. 46

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — Salzlager Deutschlands. Die reichste Ausbeute an Salz liefert das Sleinsalzbergwerk zu Staßfurt an der Bode (f. Abb. 36). Das Salz liegt hier 300 m tief und bildet eine mächtige Schicht von 400 m Dicke. Die obersten Lagen bestehen aus Bitter, Kali- und andern Salzen, den sogenannten Abraumsalzen (c). Diese haben ihren Namen daher, daß man sie früher für wertlos hielt, sie also erst ab- räumen mußte, bevor man zu dem darunterliegenden Steinsalz (d) ge- langen kann. Das Steinsalz wird gemahlen und als Tafelsalz in den Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Man gewinnt eine Reihe wichtiger chemischer Erzeugnisse daraus, z. B. Salpeter, Pottasche u. a.; auch sind sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit Düngesalzen versorgt Staßsurt nicht nur ganz Deutschland, sondern auch England und Amerika. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und, ausgedehnte Hohlräume sind dort unten ent- standen. Stellenweise liegen 12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen, läßt man gewaltige Pfeiler stehen. Staatliche Einteilung. § 34. Der nördliche Teil der Landschaft gehört zur preußischen Provinz Sachsen. Der südliche Teil umfaßt den nengebildeten Staat „Groß- thüringen", der dadurch entstanden ist, daß sich acht kleinere Staaten, die diesen Raum einnehmen, zu einem Staate zusammengeschlossen haben. Diese acht Kleinstaaten heißen: 1. Sachsen-Weimar, 2. „ -Koburg- Goth a, 3. „ .Meiningen, 4. „ -Altenburg, 5. Reuß ältere Linie, 6. Reuß jüngere Linie, 7. Schwarzburg-Rudolstadt, 8. Schwarzburg-Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Hannover, ferner die Volksstaaten Braunschweig und An- Halt-Dessau. 1. In Sachsen-Weimar-Eisenach ist die Hauptstadt Weimar. Weimar genießt den Ruf, Deutschlands Dichterstadt zu sein. Hier lebten vor etwa 100 Jahren an dem Hofe des Herzogs gleichzeitig Goethe und Schiller. Schöne Standbilder erinner» an dil becken

5. Geschichte der Griechen und Römer - S. 37

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. 37 figuren lebenswahr dargestellt haben und diese lebenswahren Einzel-gestalten zubewegten Gruppen zu vereinigen vermochten. Da ihnen das nicht angeflogen ist, lehrt ein Vergleich der im Anhang nebeneinandergestellten Bildwerke. Wir sehen, mit welcher Plumpheit sie anfingen und bis zu welcher Vollkommenheit sie sich emporarbeiteten Die Knste bedrfen zu ihrer Frderung Geld. Nun nahmen nach den Perserkriegen viele griechische Städte einen gewaltigen Wirt-schaftlichen Aufschwung. Sie fhlten auch Dankbarkeit gegen die Götter, deren Hilfe sie die Siege der die Feinde zuschrieben. Darum errichteten sie ihnen prchtige Tempel und lieen diese mit herrlichen Bildwerken ausschmcken. So entstanden auch die groartigen Tempel-bauten zu Olympia und zu Delphi. 4. Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. Nach dem Willen des Perikles sollte seine Vaterstadt die mchtigste, reichste und schnste Stadt der Welt sein. Wer damals in den Pirus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Tausende von Menschen waren mit dem Ein- und Ausladen beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Aber der diesem Treiben herrschte der Geist hoher Ordnung. Am Kai erhoben sich ge-waltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder aufgespeichert wurden. Der Pirus war eine schne Stadt mit seinen groartigen Gebuden und breiten, geraden Straen, die sich rechtwinklig schnitten. beraus lebhaft war der Verkehr, der sich innerhalb der Langen Mauern zwischen den Hfen und der Oberstadt vollzog. Groe Mengen fremden Getreides waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin gebracht. Die Erzeugnisse des athenischen Gewerbefleies, besonders Ton- und Metallwaren, wanderten hafenwrts; denn Athen war auch eine groe Fabrikstadt geworden. Die Oberstadt selbst erschien nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen waren meist eng und winkelig, die Privat-Huser grtenteils unansehlich. Sie hatten nach der Strae zu keine Fenster, wohl aber hufig einen offenen Vorraum, der als Laden oder Werkstatt diente. An den Straenecken standen Marmorfulen mit dem Kopfe des Gottes Hermes, darum Hermen genannt; er war ja der Gott des Verkehrs. Zahlreich und prchtig dagegen waren die ffentlichen Ge-bnde: das Rathaus, wo stets Hunderte ein- und ausgingen, die ver-

6. Geschichte der Griechen und Römer - S. 39

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Das Leben in Athen. 39 Euripides. Auch der ungebildetste Athener fand es in jener Zeit selbst-verstndlich, da er lange Stcke aus ihren Werken auswendig sagen konnte. Wohl hatte er also Grund, stolz zu sein, der athenische Brger; er dnkte sich aber auch mehr als alle andern Menschen auf der ganzen Welt. Athen konnte auch als reiche Stadt gelten. Namentlich durch Grohandel, Bergbau und Industrie hatten viele Familien groe Vermgen gesammelt. Wohl war die Schwierigkeit des Trans-Portes zu Wasser und zu Lande fr den Kaufmann viel grer als bei uns; er durfte aber auch viel hheren Gewinn nehmen. Und Bergbau sowie Industrie lohnten sich besonders, wenn sie im groen betrieben wurden. Da man damals keine Maschinen kannte, die wie bei uns die grbsten und schwersten Arbeiten besorgen konnten, mute alles durch Menschenkraft gemacht werden. So reichten in den Bergwerken die Arbeiter das Gestein in Krben von Hand zu Hand. Zu dergleichen schweren Arbeiten aber gab sich kein freier Mann her; darum war das Halten von Sklaven im Altertum eine Notwendigkeit. Die kaufte man wie andre Waren aus Mrkten und bezahlte sie nach Kraft und Geschicklichkeit. Ihre Arbeit war zudem auch billiger als die der freien Leute, denn der Besitzer brauchte ja nur fr einfache Er-nhrung und Kleidung zu sorgen. Auch die Hausarbeit wurde in den bessern Familien hauptschlich durch Sklaven besorgt. Sechs galten in diesen Kreisen als unbedingt ntig. Trotzdem war das Leben nach nnsern Begriffen sehr billig: mehr als eine Drachme tglich kostete ein solcher Haushalt gewhnlich nicht. Die Huser der Athener waren ganz anders gebaut und eingerichtet als die unsrigen. Nach auen hin hatten sie keine Fenster, sondern nur Tren; hchstens nach der Strae zu eine Werkstatt oder einen Laden. Die Wohnrume lagen alle um einen durch Balken oder Sulen abgegrenzten offenen Hof, von dem sie ihr Licht bekamen; er hie Peristyl. Hier hielt sich der Hausherr nur wenig auf; er lebte und webte in der ffentlichkeit. Sa er in seiner offenen Werkstatt bei der Arbeit, so schmeckte diese ihm nicht, wenn sie nicht hufige Unterhaltung mit Vorbergehenden wrzte; riefen ihn seine Geschfte in die Stadt, so benutzte er jede Gelegenheit, um mit andern der Politik und Mitmenschen Gedanken auszutauschen, wie es ja die Sdlnder heute noch tun. Der Familienvater besorgte gewhnlich auch die Einkufe auf den vielen Mrkten mit Sachkenntnis. Und wo er sich in der ffentlichkeit zeigte, da

7. Quellenbuch zur Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts für höhere Lehranstalten - S. 125

1910 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Gründung des Reichs. 125 mit allen feinen Hofleuten, Pferden und Wagen nach Wilhelmshöh bei Kassel ab. Es ist ein weltgeschichtliches Ereigniß, ein Sieg, für den wir Gott dem Herrn in Demuth danken wollen, und der den Krieg entscheidet, wenn wir auch letztem gegen das faiferlofe Frankreich noch fortführen müssen. . . . 1) Legationsrat Graf Bismarck-Bohlen. 2) In Wirklichkeit 83000 Mann; außerdem waren bereits während der Schlacht 21000 Mann gefangen genommen worden. 10. Gründung des Reichs. a) Äußerungen Bismarcks vom 23. November 1870, nach Abschluß d e s Vertrages mit Bayern. Nun wären der bayrische Vertrag fertig1) und unterzeichnet. Die deutsche Einheit ist gemacht und der Kaiser auch ... . Es ist ein Ereignis. Die Zeitungen werden nicht zufrieden sein, und wer einmal in der gewöhnlichen Art Geschichte schreibt, kann unser Abkommen tadeln. Er kann sagen, der dumme Kerl hätte mehr fordern sollen;2) er hätte es erlangt, sie hätten gemußt, und er kann recht haben — mit dem Müssen. Mir aber lag mehr daran, daß die Leute mit der Sache innerlich zufrieden waren — was sind Verträge? Wenn man muß! — Und ich weiß, daß sie vergnügt fortgegangen sind. — Ich wollte sie nicht prellen, die Situation nicht ausnutzen. Der Vertrag hat feine Mängel, aber er ist so fester.3) 1) Am 15. November hatten Baden und Hessen die Verträge über den Beitritt zum „Deutschen Bunde" unterzeichnet, am 23. unterzeichnete Bayern, am 25. Württemberg. 2) Anspielung auf die bayrischen und Württembergsen Reservatrechte. 3) Vgl. Bismarcks späteres Wort: „Wir wollten kein verstimmtes, wir wollten ein freiwilliges Bayern." b) Aus Kaiser Friedrichs Tagebuch: Der Brief König Ludwigs Ii. von Bayern; die Abordnung des Norddeutschen Re ich s tag s. 25. November. . . . Bismarck hat wissen lassen, daß wenn von weiten der Fürsten das Anerbieten der Kaiserwürde nicht bald erfolgen würde, man den Reichstag nicht länger als bis höchstens Mitte nächster Woche hindern könne, den Antrag zu stellen............... 3. Dezember. Holnstein ist angekommen,1) Prinz Luitpold2) muß bnd Schreiben auf besonderen Befehl dem König überreichen. Nach Tische

8. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 258

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
258 Iii. Das Deutsche Reich. V. Siede- lungen. 1. Hannover. mehr bewahrt, wie dies auf den Nordfriesischen Inseln noch teilweise der Fall ist, sondern von niedersüchsischer Mundart verdrängt worden, aber zumal auf den Marschen lebt noch der echt friesische Volksschlag, und die saubere Bauart des Friesenhauses verdrängt umgekehrt die des Sachsen- hauses auf den Nachbarstrichen der Geest. Jenes ist ein Backsteinbau unter rotem Ziegeldach, Scheune nebst Stallungen vom Wohnraum abgemauert, aber mit ihm unter demselben Dach, in den quellenlosen Marschen mit Regenwasserleitung vom Dach in die Küche. Dieses erscheint als uraltes Bauernhaus, noch jetzt manchmal aus bloßem Fach- werk gebaut, mit hohem Strohdach, unter dem das Getreide lagert; die Stallungen r. und l. neben der „Teele", d. h. der Hausflur, in die man durch die Toreinfahrt eintritt, gleich dahinter der offene Herd und die Wohnräume der Familie. 1. Anteil der Provinz Hannover, von der Elbe zur niederländischen Grenze jenseits der Ems: Rbz. Hannover mit ^Hannover, wo die Leine schiffbar wird und die wo. Verkehrsstraße des Norddeuffchen Tief- landes, jetzt Eisenbahn von Cöln nach Berlin, den Fluß überschreitet; erst neuerdings erblüht es zu einem stattlichen, in schönem Baustil ge- haltenen Hanptsitz nordwestdeutscher Industrie: Baumwollspinnerei und -Weberei, Maschinenbau, technische Hochschule; es zählt nun 1/i Milk. E. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch die Steinkohle des Deisters im Sw.; ihre Flöze lagern zwar im gelblichen Kreidesandstein des Deisters geben aber denen der Steinkohleniormation an Brennwert wenig nach. Die gleichfalls sehr rege, kleinere Fabrikstadt 'Linden auf dem l. Leine- Ufer ist jetzt mit Hannover auf dem anderen Ufer eng verwachsen. — Rbz. Lüneburg, von der Leine zur Elbe, ist größtenteils erfüllt von der Lüneburger Heide zwischen Aller und Elbe: vereinzelte Flecke alter Kiefernbestände auf weiten, flachen Bodenwellen, zwischen denen Moor liegt und auf denen Wacholder wächst, eine ernste, einsame Landschaft; jetzt wird überall aufgeforstet. Die unzähligen Blümchen des Heide- krauts färben im Sommer weite Flächen rosig und sind Grundlage für die Bienenzucht; hie und da wird aus dem Honig noch Met gebraut; vom holzigen Heidekraut leben ferner die zahlreichen Heidschnucken, eine schwarzbraune, kleine Schafrasse mit grober Wolle; doch werden auch edlere Schläge gezüchtet, und Kunstdüngung befördert sogar den Ackerbau. Weit voneinander liegen kleine Gehöftgruppen, mit Eichen umpflanzt; jüngst beutet man an einigen Stellen weiße Quarzlager in geringer Bodentiefe zur Dhnamitfabrikation aus. Auch findet sich Erdöl. Lüneburg, sö. von Hamburg, mit Saline, war zur Hansezeit blühender

9. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 16

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
16 I. Der Erdteil Europa im ganzen. Niederschlagshöhe1 während des Verlaufs eines Jahres in: Sizilien (a = Palermo, mit einem Jahresniederschlag von 596 mm), W.-Skandinavien (6 = Sergen, mit einem Jahresniederschlag von 1860 mm), Mittel-Rußland (o —Moskau, mit einem Jahresniederschlag von 513 mm). gleich und bleibt nur hinter den ozeanischen Küsten W.-Europas zurück. Aber im Sommerhalbjahr zieht das heiße Afrika die mittelmeerische Luft so beständig südwärts, daß es fast nur an den Gebirgen zum Regen kommt, weil an ihnen die Luft aufsteigen muß. Auf den Gebirgen wachsen daher neben Nadelhölzern auch sommergrüne Laubbäume; die Niederungen aber sind sommerlich dürr; in ihnen herrschen Bäume und Sträucher von der Art der Olive und Myrte vor, die durch lederartige Blattoberhaut die Verdunstung hemmen, dabei auch im milden Winter belaubt stehen. Erst im Winterhalbjahr werden die Mittelmeerländer kühler als das Mittel- 1 1 Derjenige Punkt, den jede der drei Zackenlinien in der Mitte eines Monats- streifens erreicht, bedeutet die Niederschlagshöhe des betreffenden Monats; diese beträgt also z. B. im Dezember zu Palermo 83 mm, im Juli in Mittel-Rußland 79 mm usw.

10. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 298

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
298 Iv. Schutzgebiete des Deutschen Reichs. hat Gipfel bis über Schneekoppenhöhe und erfuhr noch kürzlich mehrere vulkanische Ausbrüche. Die Inseln zeigen in ihrem feuchten Tropenklima, dem Quellenreichtnm, der Wälderpracht ganz die Natur polynesischer Hochinfeln und werden auch von echt polhnesischem Volk bewohnt, tll. Bevöl- Die Samoaner sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter i Stämme Menschenschlag, der aber in seiner so reichlich und mühelos Nahrung spendenden Heimat zu stolz zur Arbeit wurde. Der rauflustige Hader innerer Parteien, blutiger geworden durch Erwerb von Gewehren seitens europäischer Händler, fand durch die deutsche Herrschaft ein heilsames . Erwerbung. Ende. Das Hamburger Haus Godeffroh sgödefruch hat seit den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Samoa den Hauptplatz seines weit verzweigten Südseehandels gefunden, der hauptsächlich auf Kopra- eintausch von den Insulanern, bald auch auf eigenem Anbau der Kokos- palme beruhte. Dadurch wurde Samoa ein ganz überwiegend deutsches Handelsgebiet und ist es auch geblieben, nachdem die Handelsstationen samt den Pflanzungen Godefsroys in den Besitz der „Deutschen Handels- und Plantageu-Gesellschaft der Südsee" übergegangen sind. Deutsck-Samoa ist ungefähr so groß wie das Herzogtum Meiningen und zählt 33 T. E., also weniger als die Karolinen mit den Marianen, weil Hochinseln meistens nur nahe der Küste von den Südsee-Insulanern mit ihren Hüttendörfern besetzt zu werden pflegten. 3. Nutzung. Upolu trägt die ausgedehntesten Pflanzungen, die meistens der genannten deutschen Südseegesellschaft gehören. Von der an Buchten und Häsen reicheren, deshalb auch dichter bevölkerten Nordküste erstrecken sie sich schon weit ins Innere hinein. Man baut vorzugsweise Kokospalmen, so daß aus Samoa weit mehr Kopra kommt als aus irgend einem der anderen Schutzgebiete, daneben den besten Kakao und etwas Baumwolle und Kaffee; man muß freilich fremde Arbeiter herbeiholen, meist Papuas oder Mikronesier, auch Chinesen. Wichtigster Hafenort im w. Teil der Nordküste ist Apia saprasi nunmehr auch Sitz des Gouverneurs; der Siedeluug. schon zu einem schmucken Städtchen entwickelte Ort breitet sich in herr- licher Landschaft längs der Südseite einer weit geöffneten Bucht bogen- förmig aus mit breiten Straßen, christlichen Kirchen, Warenniederlagen und villenartigen Wohnhäusern, denen schattige, luftige Verandas und schöne Gärten nicht fehlen. Die Eingeborenen hausen daneben in engeren Gassen und bewohnen ihre rundlichen oder ovalen Kuppelhütten aus Holz- stäben mit Blattwerk belegt, eigentlich bloß tief herabgehende Kuppeldächer, getragen von niedrigen Holzpfählen, zwischen denen sie erst abends die sonst offenen Zwischenräumen mit geflochtenen Matten verschließen.
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