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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 20

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
20 Haupt desselben abhauen und in einen mit Menschenblut gefllten Sack stecken lassen, damit er sich hier satt trinke. Dieser Sage widerspricht aber, da Alexander der Groe das Grab des Cyrus in den Kingsgrbern zu Pasargad fand mit der Inschrift: O Mensch, ich bin Cyrus, der den Persern die Oberherrschast erwarb und der Asien gebot; darum beneide mich nicht um dieses Grab." * Das Ereigni, auf welches Krsus auf dem Scheiterhaufen hin-deutete, war folgendes: Einstmals kam der durch seine Weisheit berhmte Solon aus Athen zu Krsus nach Sardes; der König lie ihm alle seine Schtze zeigen und fragte ihn dann, weil er in groem Rufe der Weisheit stand, wen von allen Sterblichen er als den Glcklichsten gesehen habe. Diese Frage stellte Krsus in der Hoffnung, da er der Glcklichste sei. Solon aber schmeichelte nicht, sondern nannte offen den Athener Tellus. Verwundert fragte Krsus-, warum er diesen fr den Glcklichsten halte. Da erklrte ihm Solon, Tellus habe in einem glcklichen Zustande des Staates gelebt, wackere Shne aufblhen sehen und zudem noch ein Herr-liches Lebensende erreicht. Denn er starb in einer Schlacht wider die Feinde des Vaterlandes, nachdem er tapfer gekmpft und die Feinde in die Flucht geschlagen hatte; und eben da, wo er gefallen war, wurde er von den Athenern auf ffentliche Kosten bestattet. Sein Ruhm war aber auch nach seinem Tode noch groß. Jetzt wollte Krsus wissen, wer denn der zweite Glckliche wre; denn den zweiten Preis glaubte er sicher davonzutragen. Solon aber nannte die Argiver Kleobis und Biton. Denn auerdem, da sie genug zum Leben hatten und durch ihre Leibesstrke gekrnte Sieger waren, hatten sie das seligste Lebensende. Bei einem Feste der Juno mute ihre Mutter, welche eine Priesterin jener Gttin war, durchaus von einem Gespann in das Heiligthum gezogen werden. Da aber die Stiere nicht zu rechter Zeit vom Felde zurckkamen und die Zeit drngte, spannten sich die Jnglinge selbst vor den Wagen und zogen die Mutter fnfund-vierzig Stadien weit bis zum Heiligthume. Whrend sie hier von der Festversammlung gepriesen wurden, und auch ihre Mutter, da sie solche Shne hatte, trat diese hocherfreut vor das Bild der Gttin und bat, sie mge ihren Kindern geben, was dem Menschen das Beste sei. Hierauf opferten die Jnglinge und entschliefen nach der Mahlzeit in dem Heilig-thume selbst und standen nicht wieder auf. Die Griechen aber fetzten ihnen Ehrendenkmale und hielten sie in hoher Ehre. Krsus, zum zweiten Male in seiner stolzen Erwartung getuscht, fragte den Solon jetzt, ob er denn seinen Glanz und seine Reichthmer so sehr verachte, da er ihn nicht einmal gewhnlichen Menschen gleichstelle. Der Weise aber belehrte ihn, wie unbe-stndig alle irdischen Dinge seien und dehalb kein Mensch glcklich geprie-sen werden knne, bevor er sein Ende erreicht habe. Mit solchen Worten machte er sich dem Krsus gar nicht angenehm, und dieser entlie ihn auch, ohne im Geringsten etwas nach ihm zu fragen. * Die Religion der Perser. Zoroaster. Zend-Avesta. . 10. Griechenland. Das Land, welches die alten Griechen bewohnten, ist die Halbinsel im sdlichen Europa, eingeschlossen im Westen von dem

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 23

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
23 Heimath des griechischen Dichters Homer, und Lesbos (Mytilini oder Metelin), berhmt als die Heimath des Dichters Alcns und der Dichterin Sappho. Ganz im Sden von Kleinasien ist die groe Insel Rhodus. Zunchst der Kste von Griechenland sind zu bemerken: die beiden Inseln Salamis, jetzt Kolnri, und Aegina im saroni-sehen Meerbusen, welcher jetzt Golf von Aegina heit; die Insel Euba, jetzt Negroponte und zu Griechenland gehrig, durch den eubischen Meerbusen von dem nordstlichen Hellas getrennt. Sp-ter wurde diese Insel an der schmlsten Stelle des Busens, welcher Euripus hie, zwischen Chalcis und Aulis durch eine Brcke mit dem Festlande verbunden. Die nrdlichste Spitze der Insel ist das Vorgebirge Artemisium. . 11. Die ltesten Bewohner Griechenlands. Die Sagenzeit. Als die ltesten Bewohner Griechenlands nennt uns die Sage die Pelasger. Diese wanderten von Nordosten her der Thrazien und Macedonien herab aus Asien ein, aber schon in einer so frhen Zeit, da die Griechen selbst sie als Autochthouen, d. i. die Ureingeborenen ansahen. Die Sage erzhlt, der Stammvater der Bewohner Griechenlands sei Pelasgos gewesen; das von ihm ab-stammende Menschengeschlecht sei aber durch eine Flnth vertilgt worden bis aus Deukalion, und dessen Sohn Hellen sei der zweite Stammvater der Griechen oder Hellenen geworden. Aber auch der das Meer lngs der Inseln hin hatten Ein-Wanderungen nach Griechenland stattgefunden. So erzhlt uns die Sage, Kekrops sei aus Aegypten nach Attila eingewandert und habe die Burg von Athen, die Kekropia gegrndet; Kadmus sei aus Phnizien nach Theben gekommen und habe daselbst die Burg Kadmea gebaut, Pelops sei aus Phrygien, Danaus aus Aegypten nach dem Peloponnes eingewandert. Der Name Pelasger verschwand in spterer Zeit, und die Griechen nannten sich mit dem Gesammtnamen Hellenen. Doch vergiengen mehrere Jahrhunderte, bis sich geordnete Staaten bei ihnen bildeten. Erst vom 9. Jahrhundert v. Chr. an gibt es eine eigentliche Geschichte der Griechen. Alles, was frher geschehen ist, wurde von der Volkssage und den Dichtern so ausgeschmckt, da die wirkliche Geschichte aus den ^berlieferungen nicht mehr rein

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 34

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
34 bei ertappt, so erhielten sie Strafe. Diese Erlaubni sollte den Knaben Gelegenheit geben, sich in der List zu den. Die Jugend wurde von den frhesten Jhren an durch Leibesbungen und Abhrtung gestrkt. Die neugeborenen Kinder wur-den geprft, ob sie krperlich stark wren, und es bestand sogar die harte Einrichtung, da die schwchlichen Kinder am Berge Taygetus ausgesetzt wurden, damit in dem Staate keine schwch-liehen. Brger aufwchsen. Bis zum siebenten Jahre blieben die Kinder im elterlichen Hause unter der Obhut der Mtter; von da an aber wurden sie der ffentlichen Erziehung oder dem Staate ganz bergeben. In Abtheilungen eingereiht wurden sie in jeder Art von Leibesbung, im Schwimmen, Wettlaufen, Ringen, Kmpfen unterwiesen. Sie dursten karte verweichlichenden Gewohnheiten annehmen, muten auf Schilf schlafen und diesen sich selbst aus dem Eurotas holen, Hunger, Durst, Hitze, Klte geduldig ertragen; ja sogar jedes Jahr an einem bestimmten Tage fand am Altare der Artemis eine Geielung der Jnglinge statt, und es galt als ein Schimpf, wenn man durch eine Miene den Schmerz zu erkennen gab. Es wird erzhlt, da manche tobt zusammengesunken seien, ohne durch einen Laut den Schmerz zu ver-rathen. Auch die spartanischen Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung, wie die Knaben; sie muten den Krper den durch Schwimmen, Laufen, Ringen und selbst durch den Gebrauch der Lanze. So wurden die Mtter der Spartaner eben so krftig und vaterlandsliebend, wie die Männer, und von ihnen geachtet zu werden, galt den spartanischen Mnnern sehr viel. Eme Sparta-nert gab ihrem Sohne, als er zum Kampfe auszog, den Schild mit den Worten: Mit diesem oder aus diesem!" Als einer an-deren Spartaner in die Kunde gebracht wurde, da ihr Sohn ge-fallen sei, so fragte sie nur, ob er gesiegt habe; und als man ihr dies bejahte, sagte sie frohes Sinnes: Dazu habe ich einen Sohn geboren, da einer wre, der fr das Vaterland zu sterben wte." Auf die Ausbildung des Geistes wurde weniger Sorgfalt verwendet; denn krftige Brger und tapfere Krieger heranzuziehen war die Hauptaufgabe des spartanischen Staates. Die spartanische Jugend lernte hauptschlich Kriegslieber auswendig; aber sie wurde auch daran gewhnt, die Dinge schnell zu erfassen und bestimmt und kurz darber sich auszusprechen. Daher sagt man sprchwrt-lich lakonisch reden, um einen recht kurzen und bndigen Gedankenausdruck zu bezeichnen. Strenger Gehorsam des Jngern dem Aertem gegenber war ein Hauptgebot; jeder Jngere mute sich unbebingt dem Acltern unterwerfen, und dieser hatte das Recht, selbst auf ffentlicher Strae denselben zu strafen. Die Bevlkerung des spartanischen Staates bestand aus Spar-

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 36

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
36 krftiges Volk, muten sich aber zuletzt den Spartanern unter-werfen. Besonders zeichnete sich unter den Messeniern Aristode-mus aus. Die Messenier hatten, wie die Sage berichtet, von dem Orakel in Delphi den Bescheid erhalten, da sie siegen wrden, wenn eine Jungfrau aus kniglichem Geschlechte den Gttern ge-opfert wrde. Als sich darber ein Streit unter den Messeniern entspann, bot Aristodemus, welcher aus dem kniglichen Hause abstammte, seine Tochter zum Opfer an und tdtete sie mit eigener Hand. Die Messt nier nahmen nun den Aristodemus zu ihrem Fhrer, und die Spartaner verloren wegen Erfllung des Orakel-spruches den Muth. Aristodemus fhrte glnzende Thaten aus und schlug die Spartaner gnzlich. Als aber ein neuer Orakel-sprach bekannt wurde, da dasjenige Volk siegen wrde, welches zuerst hundert Dreise in dem Zeustempel zu Zthome, welches der Hauptplatz der Messenier war, aufstellen wrde, so kamen die Spartaner den Messeniern zuvor. Ein Spartaner schlich sich ver-kleidet nach Jthcme und stellte hundert ganz kleine Dreife von Thon in dem Tempel aus. Aristodemus selbst, durch andere Zei-chen und bse Trume geschreckt, verlor jetzt den Muth und tdtete sich auf dem Grabe seiner Tochter, welche er vergeblich geopsert hatte. Ein anderer Held in dem spter wieder ausbrechenden Kampfe der beiden Völker war Arist omenes, ern juuger, khner Mann aus kniglichem Geschlechte. Tapfer wie Achilles und listig wie Odysseus fhrte er mit einer Schaar auserlesener Jnglinge viele verwegene Abenteuer aus, drang mehrere Male bis in die Nhe von Sparta vor und schlich sich, wie die Sage meldet, sogar in Sparta selbst in den Tempel der Athene ein und heftete daselbst seinen Schild aus mit der Inschrift: Aristomenes weiht aus der spartanischen Beute diesen Scheld der Athene!" Aber obgleich Ari-stomen.es noch manche herrliche und glckliche That ausfhrte, so wurden doch endlich die Spartaner Sieger. Viele von den Messe-niern wanderten aus und grndeten aus der Insel Sicilien die Kolonie Messana (Messina). . 19. Die Athener. Kodrus. Drakon. Whrend aus dem dorischen Stamme das spartanische Volk als das mchtigste im Peloponnes heranwuchs, entwickelte sich in Attila aus dem jonischen Stamme das Vock der Athener zu so hoher Blthe, da es das bedeutendste in Mittelgriechenland wurde

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 40

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
40 Diese war aber bei dem athenischen Volke eine andere, als bei den Spartanern. Es sollten nicht blo krftige und muchige Krieger im Staate herangebildet, sondern fr gleichmige Ausbildung von Krper und Geist gesorgt werden. Der Krper wurde in den Gymnasien durch gymnastische und Waffenbungen gewandt gemacht und gestrkt, und schon von Kindheit auf wurden Tapfer-keit und Siebe zum Vaterland geweckt. Aber auch der Geist sollte durch die Erziehung Nahrung finden und ausgebildet werden. Daher gab es in Athen ffentliche Schulen des Unterrichtes und der Wissenschaft, die Knste wurden gepflegt, der Verkehr mit anderen Vlkern wurde gefrdert und nebst dem ueren Gewinne, den der Handel einem Volke bringt, besonders die geistige Aus-bildung bercksichtigt, welche durch den Verkehr mit anderen Vl-kern erleichtert wird. Whrend daher in Sparta ein mehr abge-schlossenes und einfrmiges Leben war, entwickelte sich in Athen ein sehr bewegtes und vielseitiges Leben im Innern des Staates und nach auen, und tn Folge dessen blhte bei dem schon von Natur aus mit reichen geistigen Anlagen ausgestatteten Volke eine so glnzende Bildung empor, da die Athener bald als das ge-bildetste Volk des Alterthums dastanden und ihre Stadt als der Mittelpunkt und die Schule aller Wissenschaft und Kunst galt. Die Erziehung lag aber in Athen nicht, wie in Sparta, aus-schlielich in der Gewalt des Staates; vielmehr hatte jeder Vater die Pflicht, feine Kinder in Allem unterrichten zu lassen, was der athenische Brger zu einem glcklichen Wirken im Staate nthig hatte. Diese Pflicht war dem Vater so streng geboten, da der Sohn, dessen Erziehung von dem Vater vernachlssigt worden war, nicht gezwungen war, den Vater im Alter zu erhalten. Wenn dagegen der Sohn die schuldige Erziehung vom Vater genossen hatte, so mute er im Alter fr ihn sorgen; unterlie er dies, so wurde er mit der Ehrlosigkeit, der schimpflichsten Strafe in Athen, bestraft. So war in Athen ein viel innigeres Familien-verhltni als in Sparta; Vater und Sohn blieben so bis zum Tode miteinander verbunden, während in Sparta der Knabe von seinem siebenten Jahre an nur dem Staate gehrte. Ausgezeichnete Dienste, die man dem Staate leistete, wurden hoch geehrt. Denn die Liebe zum Vaterland und das Streben, das-selbe groß und stark zu sehen, sollte in Allen erhalten werden. So galt es als eine ganz besondere Ehre, wenn ein athenischer Br-ger auf Staatskosten im Prytaneum gespeist wurde. Dies war das Gemeindehaus, wo die Prytanen, d. i. ein Ausschu aus dem Nathe, die laufenden Geschfte des Staates besorgten. Die grte Auszeichnung aber, die ein athenischer Brger erhalten konnte, war, wenn ihm die Volksversammlung einen Lorbeerkranz bestimmte.

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 31

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
31 durchflochtene Geschichte ihren Anfang. Diese Zeit beginnt nnge-shr mit dem 9. Jahrhundert v. Chr. In der historischen Zeit erscheinen als die drei Hauptstmme der Griechen die Darier, die Jonier und die Aeolier. Die Darier waren der herrschende Slamm im Peloponnes, die Jonier in Attika und auf den Cykladen, und die Aeolier fast im ganzen brigen Griechenland. Auch an der Kste von Kleinasien hatten sich zahlreiche Ko-lonien dieser drei Stmme niedergelassen in der Weise, da die Aeolier auf der Nordkste, die Jonier in der Mitte und die Dorier auf der Sdkste von Kleinasien sich ansiedelten. Diese kleinasia-tischen Griechen erhoben sich durch die natrliche Beschaffenheit ihrer Wohnsitze begnstigt zu groem Reichthum. Blhende Städte, wie Milet, Ephesns, Mytilene auf Lesbos, Samos n. a. erhielten bald fr das griechische Leben in diesen Kstenlndern groe Be-dentung. Die hervorragendste Stelle aber unter allen Griechen nahmen die Dorier in Sparta und V Jonier in Athen ein. 8. 16. Sparta. Lykurgus. Die Sage berichtet, da in Sparta Prvkles und Eurystheues, die Zwillingsshne des Aristodemus, welcher von dem grten He-ros der Griechen, von Herakles, abstammte, die Herrschaft erhielten und da von dieser Zeit an immer zwei Könige in Sparta waren. Nach jenen ersten Doppelknigen hieen nachher die beiden Knigsgeschlechter Prokliden und Enrystheniden, oder auch nach ihren Shnen Agis und Eurypon giden und Eurypontiden. Es gab aber in Sparta, wie in allen anderen griechischen Staaten der ltesten Zeit, einen Adel und freies Volk. Zwischen beiden und auch zwischen dem Adel und den Knigen brachen oft Zwistigkeiten aus und fhrten zu gefhrlichen Unruhen. In Folge von einem derartigen Streite nun kam Lykurgus an die Spitze des spartanischen Staates und wurde der Grnder einer neuen Ge-setzgebung, durch welche Sparta, so lange es gewissenhaft daran festhielt, mchtig und groß war. Die Ueberlieserungen von dem Leben des Lykurgus sind aber noch vielfach mit der Sage vermischt, mri> es lt sich nicht einmal die Zeit, in welcher er lebte, genau bestimmen; gewhnlich wird uugefhr 880 v. Chr. als die Zeit der lyknrgifchen Gesetzgebung angenommen, lieber das Leben des Lykurgus wird uns Folgendes berichtet:

7. Erzählungen aus der Geschichte - S. 53

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
53 brachte, war der verbannte Aristides. Von Aegina aus, wo er sich aufhielt, wagte er es mit Lebensgefahr mitten durch die feindlichen Schiffe hindurch zur griechischen Flotte zu fahren und ihnen die Kunde von dem bevorstehenden Kampfe zu bringen. Mit Tagesanbruch begann die Schlacht; Xerxes schaute ihr vom Ufer aus auf einem Throne sitzend zu. Auf beiden Seiten wurde aufs Hitzigste gekmpft. Aber i>te kleinen, leicht beweglichen Schiffe der Griechen brachten die schwerflligen persischen Fahrzeuge in Verwirrung, diese rannten auf ihre eigenen Schiffe ein, die Unordnung wurde immer grer, und die Tapferkeit, mit welcher auch persischer Seits gekmpft wurde, konnte nicht mehr helfen. Die Flotte der Perser wurde theils zernichtet, theils zersprengt, und Xerxes floh mit dem Rest eilig nach dem Helles-pont. Eine unermeliche Beute siel den Siegern zu. Dies war die groe Schlacht bei Salamis, geschlagen im September des Jahres 480 v. Chr. S. 31. Themistokles' Ende. Nach der Schlacht bei Salamis war Themistokles der erste Mann nicht nur von Athen, sondern von ganz Griechenland. Es wurde ihm ein Kranz von Oelzweigen zuerkannt, und als er bei den olympischen Spielen erschien, waren aller Augen auf ihn gerichtet und lauter Jubel begrte ihn. Doch folgten auf diese Auszeichnung bald Neid und Undank. Denn Themistokles hatte viele Gegner in Athen, und auswrts waren seine grten Feinde die Spartaner, weil sie wohl einsahen, da er das Meiste zum Verluste ihrer Hegemonie gethan hatte. So wurde er auf Be-treiben seiner Gegner durch den Ostrakismns verbannt, und als er nach Argos in die Verbannung gegangen war, klagten ihn die Spartaner in Athen an, er htte mit Pansanias gemeinschaftliche Sache zur Unterjochung Griechenlands gemacht. Der Perserknig hatte nmlich nach der Schlacht bei Salamis den Mardonins mit 300,000 Mann in Thessalien zurckgelassen, damit dieser im kommenden Jahre wieder in Griechenland einfalle. Mardonins wurde aber bei Plata von den vereinigten Griechen unter dem Spartaner Paufanias gnzlich geschlagen, so da nur ein kleiner Rest des Heeres mit Znrcklasfung reicher Beute ent-kam (479). Jetzt aber wurde Pausauias bermthig und ver-anlate hauptschlich durch sein stolzes Betragen, da die Hegemonie von den griechischen Bundesgenossen den Athenern bertragen

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 55

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
55 Aber die Athener fiengen, nachdem sie einmal in den Besitz der Macht gekommen waren, bald an diese zu mibrauchen und die griechischen Bundesgenossen wie Unterworfene zu behandeln. So betrachteten sie die Beisteuer, welche diese zu der gemeinsamen Ver-theidiqunq von ganz Griechenland leisteten, als emen ihnen schuldigen Tribut und verwendeten dieselben zur Vergrerung und Verschnerung ihrer Stadt. Es entstanden daher allmalig unter den Griechen selbst Mimuth und Unwille gegen die Athener, und die Spartaner, welche den Verlust der Hegemonie nicht verschmerzen konnten, trugen nach Krften dazu bei, eine feindliche Gesinnung gegen die Athener unter den griechischen Staaten zu erhalten und zu nhren. So kam es bald zu einem Kampfe unter den Griechen selbst, durch welchen Sparta feine verlorene Macht wieder erlangen und Athen feine mit Gut und Blut erkaufte Stellung behaupten wollte. . 33. Perikles. Um diese Zeit, als sich die Griechen in zwei Parteien, die spartanische und athenische, zu theilen ansiengen, trat in Athen ein Mann auf, welcher sein Vaterland zur hchsten Macht und Bluthe erhob. Es ist dies Perikles, der Sohn des Xanthippus Er zeichnete sich ebenso durch Schnheit des Krpers aus, als durch hervorragende geistige Anlagen. Durch eine vortreffliche Erziehung und den Unterricht bei den besten Lehrern und Philosophen voll-endete er seine Ausbildung bald bis zu einem solchen Grade, da er der gebildetste Mann in Athen war. Fortwhrend pflegte er vertrauten Umgang mit ausgezeichneten Mnnern seiner Zeit, wie mit seinen Lehrern Anaxagoras und- Zeno, mit Phidias, dem grten griechischen Bildhauer, Damou, feinem Lehrer m der Jcitsit. Seine Beredsamkeit war fo groß, da die Alten sagten, er trage den Donner und Blitz auf seiner Zunge, und auf feinen Lippen sitze die Gttin der Ueberredung. Sein ganzes Austreten aber war fo wrdevoll und verrieth fo sehr feine geistige berlegenheit, da man ihn den Olympier nannte. _ Obgleich er von einer der angefehenften aristokratischen Mmme abstammte, stellte er sich doch ans die Seite des.volkes oder der groen demokratischen Partei; denn die aristokratische Partei hatte in Cimon schon einen Fhrer. Er trat aber erst als Parteimann auf, als er sich der Gunst des Volkes ganz sicher wute, und bald bewies er eine folche Tchtigkeit und berlegenheit, da, nachdem Cimon durch den Ostrakismus verbannt worden war, einzig und

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 41

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
Die Heilighaltung der Religion war in Athen aufs Strengste geboten, und eine eigene Behrde, welche nur aus den erfahren-sten und ehrbarsten Greisen zusammengesetzt war, der Areopag, hatte darber zu wachen, da nichts, was sich auf die Religion bezog, verletzt wrde. Dieser oberste Gerichtshof hatte zugleich die Aufgabe, der die Beachtung fmmtlicher Gesetze zu wachen. . 22. Tie Tyranms. Pisistratus. Die neuen Einrichtungen Solans fanden nicht sogleich all-gemeinen Beifall. Die Enpatrideu oder Vornehmen in Athen ertrugen es ungern, da manche Rechte, welche bisher nur ihnen zugekommen waren, jetzt von der Gefammtheit der Brger getheilt werden sollten. So entstanden aufs Neue Parteiungen. Diesen Umstand bentzte ein Mann von Athen, Pisistratus, um sich die Herrschaft der seine Mitbrger oder, wie diese die Griechen in einem freien Staate nannten, die Tyrannis zu verschaffen. Durch List gelang es ihm auch, und obschon zweimal durch die Eupatriden vertrieben, wute er sich doch zuletzt in der Gewalt so zu befestigen, da er dieselbe bis zu seinem Lebensende fortfhrte. Er behielt die solonischen Gesetze bei, sorgte fr den Unterhalt und Wohlstand der Bevlkerung durch prachtvolle ffentliche Bauten, sowie durch Anpflanzung von Kornfeldern und Oelpflanzuugen, und be-gnstigte in hohem Grade Knste und Wissenschaften; fo legte er eine Bchersammlung an, lie die homerischen Gedichte, die bis da-hin zerstreut in einzelnen Gesngen von den Sngern oder Rhap-soden gesungen wurden, ordnen und zu einem Ganzen zusammen-stellen. Seine Shne Hippias und Hipparch fhrten die Herrschaft des Vaters Anfangs in gleich milder und einsichtsvoller Weise fort. Als aber Hipparch von Harmodius und Aristogiton aus Privat-rche ermordet worden war, wurde Hippias mitrauisch und grau-sam. Die verbannten Alkmoniden bentzten in Verbindung mit den Spartanern die Unzufriedenheit, welche im Volke entstand, um wieder nach Athen zurckzukehren. Hippias floh zum Perserknig, in der Hoffnung, da er mit persischer Hilst die Gewalt in Athen sich wieder verschaffen knne. Nachdem so die Athener frei geworden waren, bot sich ihnen bald Gelegenheit, zu zeigen, wie stark und mchtig sie durch die Einrichtungen: Solons geworden waren, zugleich auch, was chte Liebe zum Vaterlande und zur Freiheit vermge. Es waren dies

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 59

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
59 ficht auf sein wahres Wohl hingab, beweist auer manchen anderen das Beispiel von Alcibiades. . 35. Alcibiades. Alcibiades stammte aus einer der vornehmsten und reich-sten Familien Athens und war mit Perikles verwandt Schon als Knabe erregte er durch seine Schnheit, noch mehr aber durch seine geistigen Anlagen allgemeine Aufmerksamkeit. Unter der Aussicht des Perikles erhielt er eine treffliche Bildung und zeichnete sich bald so aus, da man Groes von ihm zu erwarten berech-tigt war. Zugleich aber zeigten sich auch srhe bei ihm An-zeichen von fehlerhaften Neigungen, und diese wurden mit dem heranreifenden Alter immer strker. Alcibiades besa von Jugend aus einen grenzenlosen Ehrgeiz; eitel aus sich und sein Vermgen wollte er, da man nur von ihm rede. Damit verband er eine Leichtfertigkeit, die sich bis zu boshaftem Mnthwillen und in seinen spteren Jahren selbst bis zur Gewissenlosigkeit steigerte. Keck-heit, die oft Frechheit wurde, und ein unbndiger Trotz traten schon in dem Knaben stark hervor. So werden uns in einer Reihe von Anekdoten einzelne Charakterzge aus dem Jugendleben des Alcibiades erzhlt. Schon als Knabe war er nicht zu bewegen, die Flte spielen zu lernen; denn durch das Fltenspiel, sagte er, wrde das Ge-steht entstellt und man knne dabei nicht reden oder singen. Einst spielte er mit anderen Knaben aus der Strae Wrfel. Als er gerade am Wurfe war, kam ein Wagen dazu. Zuerst rief er dem Fuhrmann zu, er solle warten, und als dieser nicht aus ihn hrte, warf er sich vor dem Wagen auf den Boden und hie den Fuhrmann weiter fahren, wenn er wolle. Dieser, berrascht durch die Tollkhnheit des Knaben, hielt das Gespann zu-rck, und Alcibiades that seinen Wurf. Einmal wettete er in einer Gesellschaft, er wolle einem wrdigen Greife auf ffentlicher Strae eine Ohrfeige geben. Er that es und lies davon. Ganz Athen sprach von der Frechheit des jungen Alcibiades; er aber ging zu dem Greise, entblte, um Verzeihung bittend, seinen Rcken und wollte so viele Hiebe aushalten, als jener bestimmen wrde. Der Greis verzieh ihm und gewann den einschmeichelnden Jngling so lieb, da er ihm seine Tochter in die Ehe gab. Er hatte einen prchtigen Hund um eine auerordentliche Summe gekauft, und ganz Athen sprach von dem schnen Hund; da ver-ftmmelte er denselben auf abscheuliche Weise, und Athen sprach
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