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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Außereuropäische Erdteile - S. 214

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 214 — 10—20 Ochsen mühsam emporgeschleppt werden, empor zu einer 809 bis 1000 in hoch über dem Meere gelegenen ca. 100 km breiten (Veranschauliche: Dresden-Leipzig!) Hochebene, die den Namen Karoo (spr. Karru) führt. Der Boden der Karroo besteht aus rotem (eisen- haltigem!) Thon und ist zwar in der regenarmen Zeit öde und fast pflanzenlos, in der Regenzeit aber mit prächtigen Blumen und herrlichen Weideplätzen bedeckt. — Von der Karroo steigen wir in steilen Schluchten weiter aufwärts und gelangen so auf die Hochebene, auf der der Oranje- flnß dahinfließt. Diese Hochebene trägt ein ähnliches Gepräge wie die Karroo. Demnach ist das Kapland ein Terrassenland mit drei Stuseu. 1. Auf der ersten Stuse fließt der Oranjefluß. 2. Auf der zweiten Stufe liegt die Steppe Karoo. Z. Die dritte Stufe bildet das Küstenland. D. Hinsichtlich der Bewässerung können wir uns kurz fassen. Ter einzige größere Fluß des Kaplandes ist der Oranje. Er entspringt aus dem die Umwallung der obersten Terrasse bildenden Tralens- (Drachen) berge und mündet in den atlantischen Ozean. E. Wie mag es im Kaplande um das Klima bestellt sein? Das Klima ist mild und gesuud, doch sind die Jahreszeiten den unsrigen gerade entgegengesetzt. Ter Frühling reicht vom September bis zum Dezember, der Sommer bis zum März, der Herbst bis zum Juni und der Winter bis zum September. So geht man hier zur Weihnachtszeit an die Weizenernte, und um Johannis sucht man Schutz vor der Kälte am Kaminfeuer. Tie Nordwinde bringen hier Wärme, die Südwinde Kälte. Wie erklärst du das? (Sahara — Eismeer!) Ii. Worin besteht der Wert des Kaplandes? 1. Das Kapland hat eine bedeutungsvolle Weltlage. Es bildet gewissermaßen den Schlüssel zum indischen Ozean. Wer es besitzt, beherrscht zwei Weltmeere. 2. Das Kapland ist teilweise sehr fruchtbar. Tie Küstengegenden liefern vortrefflichen Wein, köstliche Südfrüchte (z. B. vorzügliche Apfelsinen), Ingwer, Ebenholz und Weizen. In guten, d. h. nassen Jahren, trägt der Weizen sechzig und siebenzigfältig. 3. Das Kapland eignet sich vorzüglich zur Viehzucht. Auf den Hochsteppen der Terrassenländer züchtet man besonders Schafe und Strauße. Wolle und Straußenfedern bilden den wichtigsten Ausfuhrartikel der Kolonie. 4. Das Kapland ist reich an Bodenschätzen. Sein Voden birgt nicht nur Gold und Kupfer, sondern auch Diamanten. Die bedeutsamsten Diamantenfelder finden sich am Mittel- lauf des Oranje. Sie ziehen, wie einst die Goldminen Kaliforniens, Hunderte an, die hier in kurzer Zeit reich werden wollen. Manchen ist

2. Europa - S. 218

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 218 — Miß die Länge des Urals mit Hilfe des Zirkels und des auf der Karte angegebenen Maßstabes! Vergleiche seine Ausdehnung mit der der Alpen! Iz. Das Jailagebirge. Es füllt den Südostteil der Halbinsel Krim und fällt nach dem schwarzen Meere zu steil ab. Aus den Abhängen des Jailagebirges erheben sich zahlreiche Land- Häuser, Schlösser und Gärten, in denen Kastanien- und Nuß- bäume, Feigen- und Ölbäume und Wein gedeihen. Der Zar besitzt hier einen herrlichen Sommerpalast. (Livadia.) e. Der Kaukasus. Er zieht sich in südöstlicher Richtung von der Küste des schwarzen Meeres zum Gestade des kaspischeu Sees. Zwei Flüsse bewässern den Nordfuß des Gebirges, der Kuban und der Terek. (Bestimmung der Quelle, des Laufes und der Mündung!) Zur sachlichen Besprechung. 1. Wie ist die große russische Tiesebene wohl beschaffen? Hat sie vielleicht Ähnlichkeit mit der deutschen Tiesebene? — Diese weite Ebene zeigt in der Hauptsache ein dreifaches Bild. a. D er Norden ist zum größten Teil öde und einsam. Am traurigsten sind natürlich die Landesteile, die am Eismeere liegen. Ist dasselbe doch 8—9 Monate lang zugefroren. Auch in vielen anderen Teilen dieses Landstriches herrscht den größten Teil des Jahres hindurch bittere Kälte. Bei Petersburg ist die Newa durchschnittlich 6 Monate jährlich zugefroren, und in dem Städtchen Perm z. B. (Mittellauf der Kana — nahe am Ural) liegt bereits Ende November der Schnee so hoch, daß die Fenster des unteren Stockwecks, die früher mannshoch über der Straße waren, mit der Straße gleiche Höhe haben, während das Eis der Seen und Ströme bereits 1/2 — 1 m stark ist. Auf alle Weise suchen sich die Bewohner dieser Landstriche gegen die Kälte zu verwahren, doch trifft man wenige Leute, die noch nicht die Nase oder ein Ohr erfroren haben. Es ist daher ein häufig vorkommender Liebesdienst, einen Vorüber- gehenden, dessen Nase sich schon weiß färbt, mit den Worten aufzuhalten: „Väterchen, eure Nase!" — worauf der Angeredete sich die Nase mit Schnee reibt und dann seinen Weg fortsetzt. (Nach Daniel.) b. Die mittleren Landstriche enthalten zwar hier und da weite Moorflächen, aber in der Hauptsache finden sich in diesem Räume weit ausgebreitete Getreidefelder und prachtvolle Waldungen. Namentlich zeichnen sich neben herrlichen Eichenwaldungen die Lindenwälder aus. Sie sind so häufig, daß der Monat ihrer Blüte, der Juli, bei den Russen Lindenmonat heißt, und man die Bänme oft nur fällt, um aus ihrem Baste Matten zu flechten.

3. Das Deutsche Reich - S. 129

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 129 — kennen. (Was blasen die Trompeten? ... Wo kommst du her in dem roten Kleid? . . . Der Gott, der Eisen wachsen ließ . . . Was ist des Deutschen Vaterland?) Er schrieb bereits im Jahre 1814: „Ein kleines unscheinbares Denkmal tut es nicht; ein zierliches und blankes, etwa in Leipzig selbst auf einen Platz hingestellt, würde in seiner Armseligkeit von der großen Tat zu sehr beschämt werden. Es muß draußen stehen, wo so viel Blut floß, es muß so stehen, daß es ringsum von allen Straßen gesehen werden kann, auf welchen die verbündeten Heere zur blutigen Schlacht der Entscheidung heranzogen. Soll das Denkmal ge- sehen werden, so muß es groß und herrlich sein wie ein Koloß, eine Pyramide, ein Dom zu Köln." 2. Die Verwirklichung danken wir dem Deutschen Patriotenbund, den der Leipziger Baumeister Klemens Thieme im Jahre 1894 ins Leben rief. Dieser Patriotenbund hat unter Thiemes begeisterter und tatkräftiger Leitung dreierlei getan: a) Er hat durch Wort und Schrift in ganz Deutschland freudiges Interesse für das große Werk wachgerufen.^) (1895 zählte der Bund bereits 45 000 Mitglieder.) b) Er hat den Mann gesucht und gefunden, der imstande war, den Denkmalsgedanken in der rechten Weise auszuführen und einen Bau zu schaffen, der immer wieder Staunen und Bewunderung hervorruft. Dieser Mann war Professor Dr. Bruno Schmitz, der Schöpfer des Kyffhäuser-Denkmals und des Kaiser Wilhelm-Denkmals an der West- Mischen Pforte. c) Er hat in unermüdlicher Sammelarbeit die Riesenkosten des Riesenbaues (Etwa 6 Mill. Mark) aufgebracht. Am 18. Oktober 1898 nahmen tue Arbeiten ihren Anfang.2) Zwei Jahre später, am 18. Oktober 1900, konnte in feierlicher Versammlung der Grundstein gelegt werden. Dieser Grundstein war derselbe 70 Zentner schwere Granitwürfel, der bereits am 19. Oktober 1863, also am Feste der 50. Wiederkehr der Tage von 1813, feierlich für ein künftiges großes Völkerschlachtdenkmal gelegt worden war, der aber seitdem un- beachtet, ja von vielen vergessen, einsam auf freiem Felde gelegen hatte. Dann wuchs der Denkmalsbau unter Klemens Thiemes Oberleitung in dreizehnjähriger Arbeit mächtiger und mächtiger empor, bis er end- lich am 18. Oktober 1913, also am Feste der 100jährigen Wiederkehr der Völkerschlachttage, in glänzender Versammlung geweiht werden konnte. Außerordentlich viel zur Klärung der Denkmalsfrage trug die Denkschrift des Deutschen Patriotenbundes bei, welche Dr. Alfred Spitzner, der verdiente 2. Vorsitzende des Deutschen Patriotenbundes, 1897 herausgab. 2) Ausschachtung von 90000 cbm Erde — Betonierung der 6300 qm Grund- fläche! Tischend orf. Das Deutsche Reich. 21. Aufl. 9

4. Das Deutsche Reich - S. 288

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 288 — 3. An Städten rauscht vorbei der Strom, trägt reicher Kaufherr'n Gut, und freundlich spiegeln Burg und Dom sich in der blauen Flut. 4. Mein Kaiser aber thront als Held in tapfrer Heldenschar und führt in seinem Wappenfeld den sieggewohnten Aar. 5. Drum, fragt man mich nach meinem Land, brennt mir das Herz so- . gleich, und, stolz dem Frager zugewandt, ruf' ich: „Das Deutsche Reich!" Jul. Sturm. 3. Niederschrift: Wie unser Deutsches Reich regiert wird. Einleitung: Größe Deutschlands. — Ausführung: Der Kaiser. Der Bundesrat. Der Reichstag. — Schluß: Staateneinteilung. Das Deutsche Reich ist mein Vaterland. Es hat über 540 000 km und 65 Millionen Einwohner. An der Spitze des Reiches steht der Kaiser. Er ist der Oberbefehlshaber über Heer und Flotte. Er beruft, eröffnet und schließt Bundesrat und Reichs- tag. Er hat das Recht, im Namen des Reiches Verträge und Bündnisse ab- zuschließen. Er ernennt die obersten Reichsbeamten, z. B. den Reichskanzler. Dem Kaiser zur Seite steht der Bundesrat. Er setzt sich aus den Ver- tretern der verbündeten Regierungen zusammen. Preußen hat siebzehn, Bayern sechs, Sachsen vier, Hamburg eine Stimme im Bundesrat. Der Bundesrat wirkt bei der Reichsgesetzgebung mit. Zur Reichsregierung gehört auch der Reichstag. Er besteht aus 397 Ab- geordneten, welche aller 5 Jahre von den Bürgern des Reiches in geheimer Abstimmung gewählt werden. Der Reichstag beschließt über die Verwen- duug der Einnahmen des Reiches und nimmt an der Reichsgesetzgebung teil. Das Deutsche Reich ist ein Bundesstaat. Es umfaßt 26 Staaten, näm- lich vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer und drei freie Städte.

5. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

6. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 224

1883 - Leipzig : Kesselring
224 Neue Geschichte. 1850) zwischen Schwarzenberg und Manteuffel eine Vereinbarung abge-schloffen: Preußen bewilligte die Auflsung der Union und die Ordnung der kurhessischen, sowie der schleswig-holsteinischen Frage in sterreichischem Sinne; zugleich wurden fr Dresden weitere Konferenzen zur Erledigung der deut-schen Bundesangelegenheiten in Aussicht genommen. Ku^hessen. Nun brachten baierisch-sterreichische Truppen Knrhessen wieder unter die unumschrnkte Herrschaft des Kurfrsten. Schleswig- Nicht besser erging es den Schleswig-Holsteinern. Diese hatten ^en Bller Frieden (S. 222) nicht anerkannt und den Krieg gegen Dne-Idstedt. uiark fortgefhrt, waren aber bei Idstedt (24. und 25. Juli 1850), Mis-sunde (12. September) und Friedrichsstadt^ (4. Oktober) geschlagen worden. Jetzt rckte ein sterreichisches Korps der die Elbe, entwaffnete die Schleswig-Holsteiner und lieferte das Land dem Feind aus. Spter, London 8. Mai 1852, wurde durch das Londoner Protokoll festgesetzt, da in 1852. der ungeteilten dnischen Monarchie nach dem Tode Friedrich des Vii. der Thron an den Prinzen Christian von Glcks brg bergehen sollte. So war das hundertjhrige Recht der Herzogtmer mit einem Striche vernichtete Dresden Am 23. Dezember 1850 wurden die Konferenzen zu Dresden erff-185051. nct: man machte eine Reihe von Vorschlgen, aber alle fanden Widerspruch und schlielich blieb nichts brig, als zum Bundestag zurckzukehren, welchem unter dem 15. Mai 1851 auch Preußen wieder beitrat. 61. Rußland: der Krimkrieg 1853185(i. 1. Die Forderungen Rulands an die Pforte (Februar 1853). Die englische und franzsische Flotte in den Dardanellen. Die Russen in den Donanfrstentmern. Kriegserklrung der Pforte an Rußland, Oktober 1853. Zerstrung der trkischen Flotte bei Sinope, November. Kriegserklrung der Westmchte, Mrz 1854. Besetzung der Donaufrstentmer durch die sterreicher. Zug der Verbndeten gegen Sebastopol, September: Landung bei Eupatoria. Schlacht au der Alma. 2. Be-lagernng.,von Sebastopol 18541855. Balaklawa, Oktober; Jukermann, November. sterreich und Sardinien gegen Rußland. Tod Nikolaus des I., Mrz 1855. Alexander Ii. Tschernaja, August. Fall von Sebastopol, 8. September. 3. Eroberung von Kars, November. Friede zu Paris, Mrz 1856. Folgen des Krieges. 1. Whrend die meisten Staaten Europas durch die Revolution und die Kmpfe der Jahre 1848 und 1849 gelitten hatten, war Rußland Nikolaus i. von Erschtterungen unberhrt geblieben. Darum glaubte Nikolaus I. (S. 213), die Zeit gekommen, wo er, im Sinne Peter des Groen und Katharina der Ii. fortwirkend, die Trkei von Rußland abhngig machen knne. Die augenblickliche Lage der anderen europischen Staaten schien ein solches Unter-nehmen auch zu begnstigen. Das osmanische Reich selbst war in groe Schwche versunken; der Kaiser Nikolaus nannte den Sultan nur deu kranken Mann," dessen reiches Erbe in die rechten Hnde zu bringen sei. Frankreich2, wo sich Ludwig Napoleon eben das Diadem seines Onkels auf das Haupt gesetzt, hatte mit inneren Schwierigkeiten zu thun. sterreich war dem Zaren wegen der Untersttzung im ungarischen Kriege (S. 220 Anm. 5.) zu Dank 1 Idstedt, Dorf 7y2 km nrdlich von der Stadt Schleswig. -- Missunde, Dorf 10 km stlich von der Stadt Schleswig, an der Schlei. Friedrichsstadt, Stadt und Festung in dem Herzogtum Schleswig, an der Grenze von Schleswig und Holstein, an der Eider. 3 In Frankreich (S. 219) war im Dezember 1848 Ludwig Napoleon zum Prsidenten der Republik erwhlt worden. Am 2. Dezember 1852 ward er als Napoleon Iii. (S. 200 Anm. 2.) zum Kaiser proklamiert.

7. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 236

1883 - Leipzig : Kesselring
236 Neue Geschichte. Frankfurt a. M. (16. August bis 1. September 1863) und legte diesem seinen Reformplan vor, demzufolge sterreich an Deutschlands Spitze und Preußen so ziemlich auf eine Stufe mit Baiern gestellt werden sollte. König Wilhelm kam aber nicht zum Frstentag, und so scheiterte dieser Plan. Im Inneren Preuens dauerte indes der Konflikt" fort. Kam es auch zu keinem gewaltsamen Ausbruch, so war doch der Zustand ein nn-erquicklicher. Da ward wider Erwarten durch uere Verhltnisse ein Um-schwung herbeigefhrt, der Preußen eine andere Stellung gab und dadurch den inneren Frieden vermittelte. Ii. Der Krieg in Schleswig Holstein 1864, 1. Die Ursachen des Krieges. Exekution des Bundestages 1863. sterreich und Preußen gegen Dnemark. Friede zu Wien, Oktober 18b4. 2. Gasteiner Konvention, August 1865. Neue Zerwrfnisse 1866. 1. Am 15. November 1863 starb der König Friedrich Vii. von Dnemark, und nach dem Londoner Protokoll (S. 224) folgte ihm der Prinz von Glcksburg, Christian Ix Dieser unterzeichnete (18. November) den vom Kopenhagener Reichstag angenommenen Verfassungsentwurf, nach welchem Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde. Damit aber war dem deutschen Bund der Fehdehandschuh hingeworfen. Derselbe beschlo die Exekution und lie am 23. Dezember 1863 12 000 Sachsen und sterreich Hannoveraner in Holstein einrcken. sterreich und Preußen zogen es aber, u. Preußen, ^geachtet der gegenseitigen Eisersucht, schlielich vor, die Durchfhrung der ganzen Angelegenheit in eigene Hand zu nehmen. Diesem Machtspruch muten sich die Mittelstaaten und der Bundestag fgen. Da Dnemark die Forderung der beiden Kabinette, die Verfassung vom 18. November binnen 48 Stunden aufzuheben, ablehnte, so begann der Krieg. Am 1. Februar 1864 erfolgte der Einmarsch des sterreichisch-preuischeu Heeres in Schleswig. Schon am 5. Februar rumten die Dnen vor dem siegreichen Vordringen der Deutschen ihre erste Verteidigungslinie, das Dane-wer11, und zogen sich auf die zweite, die Dppeler Schanzen1, zurck. Am 18. April wurden diese von den Preußen gestrmt und somit war ganz Schleswig in den Hnden der Verbndeten. Jetzt versuchte England eine Vermittlung, indem es mit den europischen Gromchten eine Konferenz zu London erffnete (25. April). Dnemark zeigte sich aber unnachgiebig, und so ging die Konferenz (25. Juni) ohne Erfolg auseinander und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Bereits am 29. Juni eroberte ein preuisches Korps die Insel Alfen1. Gleichzeitig geriet auch die Halbinsel Itland bis zum nrdlichsten Kap in die Gewalt der Verbndeten und zuletzt (Mitte Juli) suberte das sterreichische Geschwader die westfrie-fischen Inseln (Sylt, Fhr1 2c.) von den dnischen Gewaltherren. Da endlich brach der Trotz der Dnen, und am 30. Oktober 1864 Friede wurde zu Wien der Friede unterzeichnet, in welchem der König von zu Dnemark seine Rechte auf die Herzogtmer Holstein, Schleswig und Lauen-Wien bitrg an den Kaiser von fterreich und den König von Preußen abtrat. 2. Nachdem sterreich und Preußen in den Besitz der Elbherzogtmer 1 Das Danewerk, eine Reihe Schanzen, in einer Lnge von 75 km, zwischen der Stadt Schleswig und Friedrichsstadt, S. 224 Anm. 1. Dpp eler Schanzen, S. 222 Anm. 1. Alfen, schleswigsche Insel an der Ostkste von Schleswig. Sylt und Fhr, schleswigsche Inseln an der Westkste von Schleswig.

8. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 210

1912 - Leipzig : Wunderlich
210 Die Zeit des Absolutismus. 36. Der König an den Marquis d'argens. Während des Siebenjährigen Krieges korrespondierte Friedrich mit dem Marauis dmrgens, der in Sanssouci zu seinen Vertrauten gehörte, sehr offenherzig, wie während der Schlesischen Kriege mit dem inzwischen verstorbenen Jordan. Kemberg, Oktober 1760. Nennen Sie meine Gesinnungen, wie Sie wollen, lieber Marqnis, ich sehe, daß wir nie in unsern Vorstellungen übereinstimmen und daß wir von sehr verschiedenen Grundsätzen ausgehen. Sie schätzen das Leben als ein Sybarit, und ich betrachte den Tod als ein Stoiker. Nie werde ich den Augenblick überleben, der mich nötigt, einen nachteiligen Frieden zu schließen; kein Beweggrund, keine Beredsamkeit wird imstande sein, mich dahin zu bringen, daß ich meine Schande unterschreibe. Entweder lasse ich mich unter den Trümmern meines Vaterlandes begraben, oder, wenn dem Geschicke, das mich verfolgt, auch dieser Trost als zu schön erscheinen sollte, so werde ich mein Unglück zu beenden wissen, wenn es nicht mehr möglich ist, es zu ertragen. Stets habe ich der innern Überzeugung und jenem Gefühle von Ehre gemäß gehandelt, das alle meine Schritte leitet und wonach ich stets handeln werde; mein Betragen wird immer mit diesen Grundsätzen übereinstimmen. Nachdem ich die Jugend meinem Vater, die männlichen Jahre meinem Vaterlande geopfert habe, glaube ich berechtigt zu sein, Über mein Alter zu gebieten. Ich habe es Ihnen gesagt und wiederhole es: nie wird meine Hand einen schimpflichen Frieden unterzeichnen. Ich bin fest entschlossen, in diesem Feldzuge alles zu wagen und die verzweifeltsten Dinge zu unternehmen, um zu siegen oder ein ehrenvolles Ende zu finden . . . 37. Der König nach der Schlacht bei Torgau an den Marquis d'argens. Torgau, 5. November 1760. Heute am 5. November erhalte ich einen Brief, den Sie mir, lieber Marquis, am 25. September geschrieben haben. Sie sehen, daß unser Briefwechsel sehr regelmäßig ist. Gott! was für Dinge haben sich seitdem ereignet! Eben haben wir die Österreicher geschlagen; sie und wir haben eine außerordentlich große Menge Leute verloren. Dieser Sieg wird uns vielleicht den Winter über einige Ruhe verschaffen, und das ist alles. Mit dem künftigen Jahre wird es von neuem angehen. Ich habe einen Schuß bekommen, der mich oben an der Brust gestreift hat; es ist aber nur eine Quetschung, ein wenig Schmerz ohne Gefahr, und das wird mich nicht abhalten, wie gewöhnlich tätig zu sein . . .

9. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 93

1912 - Leipzig : Wunderlich
Restauration und Revolution. 93 „Getreue Nassauer!... Ihr habt von mir gefordert: 1. Allgemeine Volksbewaffnung... 2. Unbedingte Preßfreiheit. 3. Sofortige Einberufung eines deutschen Parlaments... 5. Recht der freien Vereinigung... 7. Erklärung der Domänen zum Staatseigentum... 9. Beseitigung aller Beengungen der uns verfassungsmäßig zustehenden Religionsfreiheit. Die Forderungen .. . genehmige ich und werde ich halten ... usw." „Frankfurt, 7. März. ... Se. Königl. Hoheit der Kurfürst. . . hat ankündigen lassen, daß Preßfreiheit, Schwurgerichte, Religions-reiheit usw. dem Kurfürstentum zugestanden seien." „Wien, 14. März. Die Revolution organisierte sich gestern mit Riesenschritten, es kam zu blutigen Gefechten. Zwanzig aus dem Volke, darunter auch mehrere uniformierte Bürger, sind erschossen und erstochen worden. Das unbewaffnete Volk wurde dadurch aufs höchste gereizt und schrie nach Waffen. Die Bürgergarde schloß sich an dasselbe an und öffnete das bürgerliche Arsenal, woraus jedermann Waffen aller Art verabfolgt wurden... Wien, 14. März. Eine soeben (gegen 2 Uhr) erschienene Proklamation kündigt die Entlassung des Fürsten Metternich, Preßfreiheit, Bildung einer Nationalgarde... (usw.) an. Prag, 16. März. Gestern ist in Wien die Konstitution für Österreich und alle seine Erbländer proklamiert worden." (Leipziger Zeitung 1848.) 11. Patent wegen beschleunigter Einberufung des Bereinigten Landtags. 1848. Wir, Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen usw. tun kund und fügen hiermit zu wissen: Als Wir am 14. d. M. Unsre getreuen Stände zum 27. April d. I. beriefen, um vereint mit ihnen die Maßregeln zu beschließen, die die Unsern deutschen Bundesgenossen vorzuschlagende Regeneration Deutschlands auch für Preußen notwendig bedingen, konnten Wir nicht ahnen, daß m denselben Stunden große Ereignisse in Wien (Aufstand am 13. März) einerseits die Ausführung Unsrer Vorschläge wesentlich erleichtern, anderseits aber auch die Beschleunigung ihrer Ausführung unerläßlich machen würden. Jetzt, nach jenem wichtigen Ereignis, finden Wir Uns vor allem bewogen, nicht allein vor Preußens, sondern vor Deutschlands, so es Gottes Wille ist, bald innigst vereintem Volke laut und unumwunden auszusprechen, welches die Vorschläge sind, die Wir Unsern deutschen Bundesgenossen zu machen beschlossen haben. Vor allem verlangen Wir, daß Deutschland aus einem Staatenbund zu einem Bundesstaat verwandelt werde. Wir erkennen an, daß dies eine

10. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 116

1912 - Leipzig : Wunderlich
116 Restauration und Revolution. Endlich sagte der König: „Ich mache vom konstitutionellen Recht Gebrauch; da ich meine Ansicht nicht ausgebe, so ziehe ich mich zurück; das Ministerium ist populär, ich darf es nicht entlassen, gehen Sie Ihren Weg, meine Zustimmung haben Sie nicht!!" — Ich war vernichtet, ebenso der König selbst. Die Wahl war entsetzlich für ihn, so zu handeln oder das Ministerium gehen zu lassen. Ich hätte letzteres getan. Während der Zeit kam die Nachricht, daß wir Kassel und Fulda besetzt hatten, in Nachteilmärschen, und daß von Bamberg 8000 Mann Österreicher und Bayern in Anmarsch wären. Alles macht auf diese Leute keinen Eindruck mehr. Ja, Brandenburg verlangte gestern abend per Telegramm die Zurückziehung unserer Truppen aus Hessen (?!!), was natürlich nicht geschah. Mir ist gerade zumute wie am 19. März! Unsere Schmach ist ausgesprochen, und sie wird zu nichts helfen, denn Österreich wird uns doch den Krieg machen et nous demolir apres nous avoir avilis, letzteres ist geschehen!... Seit ich schreibe, waren Sydow und Mathies hier, heulend und weinend; die Aufregung beginnt in der Stadt, und Radowitz ist mit einem Male populär! Er mit Ladenberg und v. d. Heydt treten ab! In vierzehn Tagen liegt Brandenburg mit seinen Majoritätskollegen blamiert auf der Erde. Ich werde das Meinige tun, damit des Königs Stellung gekannt wird! Gott schütze Preußen! Dein treuester Freund W. b) Brief Bismarcks an seine Gattin. Berlin, Sonnabend früh. Meine geliebteste Nanne, 16. 11. 50. Wenn Du nicht fest auf Gott vertraut hast, so hast Du einstweilen eine unnötige Angst ausgestanden. Für den Augenblick ist gar keine Wahrsd)einlichkeit von Krieg; so wenig, daß man in Verlegenheit zu sein scheint, wie man die Trnppenmassen mit guter Manier wieder los wird ... Die hessische und holsteinische Sache haben übrigens für Preußen, und namentlich für unsere Partei, nicht das Interesse, daß es deshalb lohnte, Menschen und gar Soldaten zu opfern... Die Rüstungen werden fortgesetzt, bis die Verhandlungen mit Österreich wirklich abgeschlossen sind, wenn nicht etwa die Österreicher ihre Truppen früher entlassen. Der nächste Grund der Mobilmachung war, daß Österreich 150 000 Mann ausheben ließ und in Bayern und Böhmen zusammen 80 000 Österreicher stehen, die in 14 Tagen vor Berlin sein konnten, ohne daß ihnen etwas entgegenstand. Man hätte sich aber begnügen sollen, 3 oder 4 Armeekorps mobil zu machen; sie mußten zwar gleich Truppen haben und deshalb die nächsten Provinzen mobil machen, und die entfernteren mußten herangezogen werden, da es sonst für sie zu spät werden konnte
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