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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 87

1911 - Erfurt : Keyser
— 87 - Wegen der Beule, die auf der Burg gemacht worden toat, kam es in der Stadt zu einem Streit, indem die Söldner alles für sich beanspruchten, während die beteiligten Bürger auch ihren Anteil verlangten. Nur mit Mühe konnte der Rat die Parteien besänftigen. ^ Bald darauf trat die Stadt die Wachfenburg an ihren Eigen-tiinier, den Herzog, ab, wofür dieser das von ihm eroberte Kapellendorf zurückgab, welches die Stadt (1446) unter der Bedingung der Straßensicherheit und der Offenhaltung für ihre Truppen auf eine Reihe von Jahren dem Apel von Viztum wiederkäuflich überlassen hatte. «Nach Prof. Dr. Earl Beyer.) 30. Das Einreiten der Erzbischöfe. Seit der Zeit, von welcher es einen Rat gab (Mitte des 13. Jhrhdts.), konnte der Erzbischof bei feiner ersten Ankunft in Thüringen nicht mehr ohne weiteres in Erfurt einreiten. (Stst mußte er alle Freiheiten und Gewohnheiten anerkennen, ehe ihm ein Ehrbarer Rat das Recht des Eintritts gewährte. War der Erzbischof in Heiligenftadt, wo ihm das Eichsfeld huldigte, angekommen, so erschien vor ihm eine Gesandtschaft dcs Erfurter Rates und überbrachte zwei Faß Wein. Sie wurde von einem der vier Domherren des Mainzer Kapitels, die den Erzbischof begleiteten, mit folgenden Worten begrüßt: „Liebe Ge- treue! Wir bringen Euch unfern gnädigsten Herrn von Mainz, den wir einträchtiglich gekoren haben und der von unserem heiligen Vater, dem Papst, bestätigt worden ist, daß ihr ihn als Euren gnädigen Herrn aufnehmt." Darauf erteilte der Wortführer der Gesandtschaft folgende Antwort: „Gnädige, liebe Herren! Wir sind willig, unfern gnädigen Herrn von Mainz aufzunehmen, doch also, daß er die Stadt Erfurt läßt bleiben bei aller Gerechtigkeit und Freiheit, die sie von unfern heiligen Vätern, den Päpsten, und allen unfern gnädigsten Herren, den Kaisern, und den Bischöfen von Mainz hat, und daß er uns und die Unfern bei der Stadt Erfurt Gewohnheit und Recht läßt bleiben und getreulich helfe, uns die zu erhalten und behalten." War die Zusage erfolgt, so reifte der Erzbischof zunächst bis Ilversgehofen weiter. Dort hielt er eine Messe und empfing al» Geschenk aus den Händen einer Abordnung des Rates ein Pallium (erzbischöfliches Gewand) und zwei Pelzhüte. Nach Wiederholung des Versprechens erfolgte dann der Einzug durchs Johannestor, die Johannesstraße, den Anger und die Lange Brücke. Der Erzbischof trug dabei den Kurfürstenhut und den Mantels Er war von einem glänzenden Gefolge umgeben und ließ sich Schwert und Kreuz vorantragen. War der von Geistlichkeit und Bürgerschaft begleitete Zug am Fuße des Petersberges angelangt, so wurde

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 45

1911 - Erfurt : Keyser
— 45 — und salbte den Kaiser, wenn die Krönung in seinem Gebiete geschah. Sein weltliches Gebiet umfaßte die fruchtbarsten Gaue Deutschlands und sein geistliches erstreckte sich weit über die Grenzen seines weltlichen. Aus allen diesen bedeutenden Stellungen des Kurfürsten und dem ihm gezollten hohen Ansehen ist es erklärlich, daß sein Wappen, das Rad, von jeher die Aufmerksamkeit der Geschichtsforscher und Wappenkundigen erregt und mancherlei Deutungen erfahren hat. Besonderen Beifall unter den Laien fand die nachstehende, romantische Sage: Im Jahre 975 wurde Willegis, ein frommer und gelehrter Mann, zum Erzbischof von Mainz gewählt. Er war von geringer Herkunft und eines armen Wagners Sohn aus Schöuiugeu im Braunschweigischen. Deshalb haßten ihn die adligen Domherren und Stiftsgenossen, nahmen Kreide und malten Räder an die Wände und Türen feines Schlosses. Sie gedachten, ihm damit eine Schmach anzutun. Als der fromme Bischof ihren Spott vernahm, ließ er einen Maler rufen und befahl ihm, in alle Gemächer weiße Räder in rote Felder zu malen und dazu den Reim zu setzen: „Willegis, Willegis, erinnere dich, Wer du bist und woher du gekommen bist." Seit dieser Zeit haben dann alle Erzbischöfe zu Mainz weiße Räder im roten Felder geführt. Andere Berichte fügen noch hinzu, Willegis habe seitdem aus Demut an seiner Bettstatt ein hölzernes Pflugrad hängen gehabt. Eine andere Deutung des Wappens geht dahin, daß dieses überhaupt kein Rad, sondern ein Kreuz mit einem darauf gelegten Andreaskreuz vorstelle, die durch einen Ring miteinander verbunden seien. Das Rad wäre somit ein altes Christenzeichen, wie man es öfters als ein Weihezeichen in Kirchen antrifft. Diese Meinung hat man auch beim Entwurf des großen Königlich Preußischen Wappens als die richtige ausgestellt, denn in der Verordnung wegen des Königlichen Titels und Wappens vom 9. Januar 1817 wird verfügt, daß wegen Erfurt „im roten Felde ein silberner Zirkel und in diesem ein gewöhnliches und ein Andreaskreuz geführt werden soll." Die Farben des Wappens sind Silber (Weiß) und Rot. Ueber ihren Ursprung ist folgende Meinung verbreitet: Die fränkischen Herren hatten die Gewohnheit, ihre Schilde rot und weiß anstreichen zu lassen, und da nun das Erzbistum Mainz zu Franken gehörte, ja die erzbischöfliche Residenz Mainz die alte Hauptstadt des Landes war, fo ließen auch die Erzbischöfe diese Farben anwenden. Zugleich nahmen sie das ihnen zuständig gewesene Sinnbild, das Rad, ins Wappenbild auf. (Nach K. Herrmann.)

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 106

1911 - Erfurt : Keyser
— 106 — Gegen 8 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Zwölf der geachletsten Ratsherren trugen den silbernen Sarg der beiden Heiligen auf ihren Schultern. Voran wehte die prächtige, goldene Ratsfahne mit den darauf gemalten Bildnissen der Märtyrer. Der schimmernde Sarg war von Weihrauchwolken umhüllt. Ihm folgten die sämtlichen Geistlichen in ihren prächtigen Gewändern, die übrigen Mitglieder des Rates, alle in Erfurt zur Zeit sich aufhaltenden fürstlichen Personen, Grafen und Ritter in ihren glänzenden Rüstungen und endlich die zahllose Menge der Bürger und frommen Wallfahrer. Alle Glocken läuteten, und die waffentra-genden Bürger begleiteten in ihren blanken Harnischen den Zug oder hatten in den durchzogenen Straßen Ausstellung genommen. Im Jahre 1521 wurde die Prozession zum letzten Male abgehalten; das für Erfurt so merkwürdige und einträgliche Fest erreichte durch den Banernansruhr sein Ende. Der silberne Sarg wurde zur größeren Sicherheit auf das Rathaus geschafft, wo er eine Zeit verblieb. Später aber beschlossen die Väter der Stadt, der Ratskasse, die durch große Ausgaben völlig erschöpft war, neue Mittel dadurch zuzuführen, daß sie den Sarg zu Geld umprägen ließen. Die Geldstücke führten den Namen Sargpfennige. Die beiden Heiligen wurden einstweilen in einen hölzernen Sarg gelegt, den man nach dem Muster des silbernen gefertigt hatte. Noch heute kann man diesen Sarkophag mit seinen reichen Verzierungen sehen. (Nach Konstantin Beyer.) 37. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Zustände Erfurts in der zweiten Baisse des fünfzehnten Jahrhunderts. Krasser Aberglaube: Bei der Betrachtung der gesellschaft- lichen wie wirtschaftlichen Verhältnisse am Ausgange des Mittelalters fällt uns der krasse Aberglaube auf, welcher allgemein bei hoch und niedrig, bei Ungebildeten und Gebildeten, ja selbst bei Gelehrten und Schriftstellern, in Laien- wie in geistlichen Kreisen herrschte. Dazu war eine schier unglaubliche Unwissenheit, besonders in geschichtlichen und geographischen Dingen verbreitet. Unser Chronist sagt: Mainz, Mognneia, liegt an zwei Flüssen, am Moygin und an der Ezya. Es war ihm unbekannt, daß seine Bischofsstadt also außer am Main am Rhein lag, und er erdachte sich in Anlehnung an den lateinischen Namen Mognneia den Fluß Ezya. — Selbst nicht einmal vor der biblischen und kirchlichen Ueberlieferung machten Aberglaube und Unwissenheit Halt. So wirb, um bafür ein Beispiel zu erzählen, die Geschichte des Verräters Jubas in der unglaublichsten Weise umgestaltet. Die Mutter des Jubas träumt, daß sie einem bösen und verworfenen Sohne, der „dem Teufel gleich wäre", das Leben geben Würbe. Das Kind wirb nach der Geburt von bett erschrockenen Eltern, die in Jerusalem wohnen,

4. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 433

1807 - Erfurt : Keyser
/ der Künste und Wissenschaften rc. 433 sckc?^2^chmolzene Edict ein sehr berühmtes Werk ^lev, nicht wenig gewonnen; die Entscheidungen x * 1,011 Ädr,an, welche aus Dositheus 1572 (oder gierst griechisch gedruckt worden sind, haben y, Rechtswissenschaft fehl* wenig Werth. Unter orian ward also d^s Edict so, wie es nachher ge, "en ist: wir haben aber diele letzte Ausgabe nicht dr; es bliebm uns bloß viele Fragmente, aus Comr die darüber, und ans Werken', die sonst eben stell» -"ung befolgten. Dieser Zeitraum, sagt man, ut einige große Juristen ans. Nur hört Pompe» us, der in seinem Encbiridion auch von den Schm da« Rechksgelek'ten handelte, unter Adrin auf, "v wir also von den Spateren die Schule nicht khr wissen; und dieser zufällige Umstand ist dazu L.^>ßbrancht worden, für dieses Zeitalter eine eigene ^°"le unter dem erst von uns eingeführten Namen . ‘ Cehiones, oder gar unter dem albernen, bloß einer falschgelesenen Stelle beruhenden Namen ^^scuruli anzunehmen, und dieß denn auch wier ü, Adrians Bestätigung des revidirten Ediccs xii, ^rbindnng zu setzen. Will man daraus, daß g.^Ul'ist bald dieser, bald jener Parthey Beyfall , beweisen, er sey ein Eklektiker gewesen: so leftften '°°bl nicht nur alle Schriftstell* aus dein den Ü Jahrhundert der Periode von Clcer» bis auf " Alexander Severns, sondern schon alle w»herr diesen Namen verdienen. Aber die bald ^ leerenden, über jede' Sache mit einem Macklstrm lick entscheidenden Reicripte der Kaiser, machten .-dr daß von Alexanders Zeiten Nom aufhörle,. C , ^gelehrte zu haben, und verwandelte'diese nach einp "^ins Zeiten in Sammler. Dennoch entstand r,'neue juristische Akademie, mitten in diesem Zeit» zu ^>eryruö in dem alten Phönicien. ») Emen *) Th ^»rsch Harl,m,r- in Papee. in Or. Cf. Jo. Strauch, de Lei/tc ... ’‘cus Reryten/5 Academia. t>, Horn irlh. Et I

5. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 25

1807 - Erfurt : Keyser
Ii. Beschreibung -er Stadt Rom. 2s auf Pfählen publica« oder sublices) ruhete. Nach der Zeit bereitete man sie> so künstlich, daß sie mit größter Geschwindigkeit abgetragen rutd wieder zusam- mengesetzt werden konnte m). Als sie vor Alter ver- fallen war, ließ sie der K. Antonius Pius wieder erneuern. Unter dem Papste Adrian I- aber stürzte sie bey einer großen Überschwemmung des Tiber- stroms gänzlich ein, daß nun heuriges Tages nichts mebr voir ihr vorhanden ist, wiewohl man bey der Kirche St Maria Aegyptiaca einige Pfähle im Wasser für Ueberbleibsel derselben halten will. Sie war, ihrer Lage nach, stromabwärts die unterste. Immer höher hinauf lagen 2) Pons Senarorrus, zuweilen (weil sie unten am palatinischen Berge war) Palatinus; die erste steinerne Brücke — Sie ist in neuern Zeiten unter dem Namen Sc. Maria einmal wieder gangbar gewesen, liegt aber zum zweytenmale in Ruinen; 3) Pons Fabricius, n) jetzt von einem dabey stehenden Janus quutrisons, Ponte di quas tro Eapi — Sie führte vom Marsfelde nach der Tiber- insel; , 4) Pons Lestius, o) jetzt Ge. Barroloniao, ging vom der Tiberinsel aufs Janiculum; pons Ianiculensis, jetzt Pons Glpri; 6) p Triumphal lis p), Vakicanus; 7) Pons Aelius erbanete der K. Aelius Adrian, jetzt Gt. Angelo, von den auf ihr Gelender gestellten Engeln mit den Marterwerkzeu- gen Christi; die schönste im heutigen Rom — Sie führte Bz ge- m) P'in. H. N. Xxxv. ,5. *0 Von einem Oberausseher der Landstraßen (cnrator wa- rurn) i. „fabrtctue um die Zeit der Eakilianiicden Verschwörung erbauet, wie die Aufschrift an einem Bogen der drücke zu erkennen gibt. 0) Wahrscheinlich vom Cestrus Gauns, abfr den Auf« schrrften zu Folge von den Kaisern Halens, valen« tianus und ^raeianus ausaebeffert. k) Die triumph'renden Feldherren hielten über diese Brücke jhren Einzug nach dem Capitol; man steht Noch Ruinen bey dem heiligen Geist-Hospital. 1

6. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 72

1807 - Erfurt : Keyser
72 Uebersicht der römischen Länder. Galatien in sich begriff, und den Römern, besonders unter dem großen Mtthridat oder dem Achten, viel zu schaffen machte. Es erstreckte sich also damals tut* gleich weiter, als die Landschaft, auf welche es Zu* letzt eingeschränkt wurde. Diese Landschaft ging vom Flu,se Halys bis nach Trapezus, längs dem schwär* Zett Meere. Sie kam unter dem Kaiser Nero ganz < an die Römer, die den größten Theil davon schon langst^besaßen, und dieses abgerissene Stück mit en uem Stücke von Cappadocien und Galatien unter dem Namen ponms als Eine Provinz betrachtet hatten. Der letzte Köllig Polemon nämlich trat sein kleines Reich dem Nero ab, um von ihm die Einwilligung zu seiner Ehe mit der Berertice, des jüdischen Königs Agxippa Schwester, zu erhalten.' Nun wurde also die Eintheilung in pontus Galaticus, Galatien, Poncus Lappadocius, Cappadocien, und ponrus Polemonjacus, die eigentliche Landschaft Pontns, gewöhnlich. Um solchem nach alle Verwirrung Zu . vermeiden. muß man das Königreich Pontus von / der Landschaft Pontus, und diese wieder von der Provinz, unterscheiden. Städte; Amisus (Samsoun), eine Kolonie der Athener; pharnacia, ehemals Cerasus, das Dm - terland der Kirsche; Trapezus (Trebisond), eine machr > tige Handelsstadt; insgesamt an der Küste. Dt Mittellande Lomana poncica; 2lmasea Amasieh), die Vaterstadt des Stt'abo und die ehemalige Rem denz der politischen Könige; ^leocasarea (Nickesar); Sedastopous (Giwas); Zela (Zile). An der M"m düng des Thermodon (Thei'me) war Temisc^^ der Hauptsitz der Amazonen. C. Die Provinz Cilicia. Gränzen: Diese Provinz begriff die Länder, welche unter dem Taurusgebirge am mittelländischen.

7. Theil 2 - S. 1068

1796 - Erfurt : Keyser
io68 Gerichtsverfassung der Römer. Menschen, freye Leute, oder Knechte stahl, und ver- kaufte. In frühern Zetten ward es nicht so gewöhn- lich, und wurde nur mit Gelde, unter den Kaisern am Leben bestraft. Crimen Ambitus war eigentlich nur während der freyen Republik bekannt, und bestand in den unredlichen Bewerbungen, wodurch man zu den Staatswürden zu gelangen suchte. Hieher gehörten besonders Bestechungen *), welche mit der Interdtctio aqua et ignis bestraft wurden. Unzählige Gesetze wurden gegen dieses Verbrechen gegeben. Sie rotte- ten dasselbe aber nicht aus. Gewaltthätigkeiten, die man dabey brauchte, wurden insonderheit Sodalitia genannt e). Die Strafen der Römer. 177. Der Missethäter unter den Römern ward nicht allemal in Verhaft gebracht, sondern wandelte oft, wenn schon Jedermann von seinem Verbrechen über- zeugt war, frey herum, wie dieses z. B- mit dem Eatilina der Fall war. Daher rechnen die Römer die Gefangennehmung (Vincula) bereits mit unter die Leibes«Strafen. Die Gefangennehmung (Vincula) der Römer bestand aber, entweder in einem engern (vincula publica) oder in einem wettern Verhafte (private). In engern Verhaft wurde derjenige ge. bracht, der in das öffentliche Staatsgefängntß gebracht wurde. Dieß geschah meistentheils erst dann, wenn der •) S. oben von den Täfelchen beym Dotiren und die leges de ambitu. e) S« Sigon. de jud. 2» 30. Salmaf. de modo Ufur. ist hierüber ebenfalls sehr gut zu gebrauchen. Die Bewert bunlsarttn lernt Cie«9 de petitionc Consul« kennen.

8. Lehrbuch der Geographie - S. X

1827 - Erfurt : Keyser
X Vorrede. Frankreichs Größe, und könnten eben so bequem von Einem Volke und Staate eingenommen fei;«, mit allscü riaer leichter Cvmmunication; nicht aber so Neuholland, Südamerika, Nordamerika, Afrika, die daher als Feftlande lind Welttheile gelten. Ein Maaßstab für Provinzen werde Böhmen, etwa 1000 O,M. und quadratisch; für klei- nere eine gut arrondirte Provinz des Vaterlandes rc. l> ) Von Flüssen, mit Berücksichtigung ihres Gebietes, diene in Europa der größte Deutsche Fluß, der Rhein, Zur Vergleichung; wobei er und die noch größeren als Hauptströme — die geringeren, aber immer noch zur na- türlichen Schifffahrt geeigneten, bis zum kleinsten Deut- schen Hauptflusse (d. h. sich unmittelbar ins Meer ergie- ßende), die Weser und ihres Gleichen, dann als Ströme zweiten Ranges gelten mögen. So verhalten sich unge- fähr Wolga, Donau, Dnjeper, Dwina, Don (mit Do- necz oder Donetsch), Pctschora, Ural, zum Rbein, wie 5, 3, 2, i§, i\, i, 1 : 1 ; aber Weichsel, Elbe ;c. wie 4, Z. c) Von Gebirgen mögen die scharf abgeschnittenen Pyre- näen zur Vergleichung dienen, d) Für Berge etwa der Vesuv und Brocken, und ein größerer auch isolirter, z. B. Aetna, P i k von T e n e r i f fa. e) Für Meere die Ostsee, Adrialisches oder Kaspisches Meer. O Für Städte am liebsten die Hauptstadt des Landes und der eigenen Provinz, g) Für Entfernungen eine gerade Hauptstraße, z. B. von Paris nach Frankfurt a. M., von Wien nach Prag, von Berlin nach Breslau, von Paris nach Moskau, von Petersburg nach Afow oder Astrachan. Ji) Für Bevölkerung ein Staat mittlerer Größe, z. B. Preußen, Spanien. — Und diese Vergleichung eines Maaßstabes führe man wirklich in leichten Umrissen durch, auf Karren, Entwürfen w.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 151

1827 - Erfurt : Keyser
Zweiter Abschnitt. Ii. Festland der Alpen. 4. Deutschland. 151 rhein zu. Bei Basel kömmt er auf Deutschen Boden, und fließt dann nördlich zwischen Frankreich, Baden und Rheinbaiern, nordwestl. durch Rheinpreußen, hierauf durch die Niederlande und endlich mit 5 Armen in die Nordsee. Die ganze Lange seines Laufs betragt von Basel bis Wesel 9lj Ml., die Breite wechselt; von Mainz bis Bingen wachst sie bis auf 1600 F., bei Koblenz betragt sie nur 960 F., zwi- schen Bonn und Cöln 1300 F. Die Tiefe wechselt eben so von 3 bis 30 F.; schiffbar wird er schon bei Chur in der,Schweiz. Bis zur Mündung der Mosel heißt ec Mittelrhein, und liegt bis hierher zwar in einem geräumigen Thale, ist aber doch vom Gebirgslande, dem Schwarz - und Odenwalde begleitet. Von Bingen bis Koblenz ist eine Thalenge, von hier an aber gemischtes Terrain, bis er bei Andernach in das offene Niederland tritt. Oberhalb der Stadt St. Goar ist die St. Goarbank, wo die Schiffe Gefahr laufen zu stranden. Von Basel bis Breisach hat der Strom an 60 Inseln. Sein Stromgebiet ist unter allen in Deutschland das größte, denn cs umfaßt an 4700 Q.m. Brücken: bei Straßburg, Mannheim, Mainz (von 1400 F.), Cob- lenz, Cöln, Neuwied, Düsseldorf, Duisburg, Wesel u. a. a. O. Nebenflüsse des Rheins rechts: 1) Die Wutach, Q. auf dem Schwarzwalde, Mdg. oberhalb Waldöhut; nicht schiffbar. Paßartiges Thal, S. 143 Nr. 27. 2) Der Wiesen, Q. auf dem Schwarzwalde, Mdg. unter- halb Basel; nicht schiffbar. 3) Die Elz mit dem Treisam, Q. auf dem Schwarzwalde, Mdg. westlich von Mahlberg; nicht schiffbar. 4) Die Kin- zing mit der Schütter, O.. auf dem Schwarzwalde, Mdg. bei Kehl; nicht schiffbar. 5) Die Rench entsteht aus mehreren Waldbächcn des Schwarz- waldes. Mdg. zwischen Lichtenau und Bischoffsheim; nicht schiffbar. 6) Die Murg entsteht aus zwei'quellen aus dem Kniebis, Mdg. bei Plittersdorf; nicht schiffbar. 7) Die Pfinz, Q. nördlich von Pforzheim, Mdg. unweit Philippsburg; nicht schiffbar. 8) Die Salza (Saalbach) Vereinigung mehrerer Bäche, Mdg. unterhalb Philippsburg. Alle diese kleinen Flüsse haben hölzerne Brücken und viele Führten. 9) Der Steckar, Q. auf dem Schwarzwalde, östlich von Villingcn, nördl. Bogcnlauf durch Wirtemberg und Baden, Mdg. bei Mannheim (Paßart. Thal S. 143 Nr. 27). Brük- ken: oberhalb Rothenburg 7, dann bei Rothenburg, Tübingen, Tenz. lingen, Nürtingen, Plochingen, Eßlingen, Untertürkyeim, Kannstadt, Lau- fen, Heilbronn, Heidelberg, Mannheim (Schiffbrücken) u. a. a. O. Nebenflüffe des Neckar rechts sind die Fils, Rems, der Kocher und die Jaxt; links die Ems und die Stag old. 10) Der Main entsteht aus dem Weißen und dem Rothen Main; Q. des ersteren der Ochscnkopf auf dem Fichtelgebirge, des letzter» oberhalb Kreußen in Baiern. Vereini- gung beider unterhalb Kulmbach in Baiern; westl. Lauf bis Mainz zur Mdg. , schiffbar schon oberhalb der Mdg. der Regnitz, flößbar noch höher. Breite 300 bis 500 F. Meistens von sanften Anhöhen begrenzt; von Würz- burg bis Obernburg steile felsige User; von Aschaffenburg fließt er fast in einer Fläche. Wegen seiner großen Bogen eignet er sich nicht zu einer Ver- theidigungslinie. Marienburg, Würzburg gegenüber, ist der einzige feste Punkt. Brücken: bei Hallstadt, Eltmann, Schweinfurt, Schwarzach, Kitzingen, Ochsenfurt, Würz bürg, Aschaffenburg, Offellbach, Frank- furt. Er nimmt auf, links: a) die Rcdnitz oder Regnitz entsteht aus der Fränkischen und Schwäbischen Rezat; schiffbar bei Forchheim, nördl.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 83

1827 - Erfurt : Keyser
Zweiter Abschnitt. Ii. Festland der Alpen. 1. Frankreich. 83 von S. nach N. 1) Das Thal der Jsere, als Straße von Grenoble bis Conflans. L) Der Paß des Echelles, Haupt« und Kunststraße von Lyon nach Turin durch eine Felsenenge und durch zwei Schanzen (Echelles) vertheidiget. c) Der Iura oder Leberberg. Das Rhonethal trennt von Genf an dieses Gebirge von den Savoyeralpen. Unterhalb Genf beginnt es an der rechten Seite der Rhone, und zieht sich zum Theil nach den Vogesen, zum Theil in die Schweiz bis an den Rhein hinauf, und trennt die Depar- tements des Ain / Doubs und des Iura von der Schweiz. Es ist 35 Ml. lang, und 3 bis 8 Ml. breit, doch nirgends so hoch, als die Alpen. Seine Nebenzüge und Zweige sind mit den Hauptzügen gleichlaufend, deshalb die vielen Parallel- und die wenigen Querthäler. Der höchste Theil des Ge- birges ist der südliche, rauh und waldig ist der nordöstliche, felsig ist das Gebirge am Rhein und an der Aar. Südöstlich von Besancon heißt auch ein Theil dieses Gebirges Mt. Laum.ond. Wohl zu unterscheiden ist vom Iura der Iorat oder Iurtenberg, welches eine Fortsetzung des Jura am nördlichen Ende des Genfer Sees zwischen Lausanne und Uverdun ist. In militärischer Rücksicht ist der Iura nicht so präparirt, als die Vogesen und Ardennen; man findet wenig Forts, und nur die Festung Besancon ist wichtig. Alle Straßen, selbst die Gebirgsstraßen, sind chausseeartig. Das Iouxthal ist besonders merkwürdig, weil cs alle Eigenheiten des Iura in sich schließt. Sonst ist das Gebirge für Infanterie überall practicabel. Die höchsten Spitzen sind in der Schweiz, als der Dole, 5260 Fuß hoch; der Mont tendre, 5376 Fuß. Merkwürdig ist der pierre pertuise, der durchbrochene Berg, welcher zugleich einen Paß in den Canton Solo- thurn bildet, wahrscheinlich ein Werk der Römer. Pässe über den Iura, in der Lage von Süden nach Norden: 1) Die Rhoneklause (l’écluse), Straße vvn Lyon nach Genf. 2) Dre Doubsklause (l'écluse de Pontarlier), Hauptstraße nach Besancon. d) Die Voge sen (Wasgaugebirge). Sie trennen sich in der Gegend von Altkirch und Befort vom Iura, ziehen sich fast parallel mit dem Rheine in nördlicher Richtung bis nach Deutschland hinein, und fallen dann sanft gegen den Rhein hin ab. Sie sind 41 Ml. lang, 3 bis 9 Ml. breit, stark bewaldet, und haben an der Oft- und Südseite auch viele Wein- berge. Zwischen Rhein und Mosel gelegen, senden sie auch alle ihre Wasser dahin ab. Die Hauptstraßen durch die oft steilen und felsigen Thäler, von Straßburg und Basel nach Paris, haben besonders südlich beschwerliche Sei- tenverbindungen. Einige der höchsten Spitzen der Vogesen von S. nach W. sind folgende: Der Bo Ich von Lüre, 3614 F'., der Elsaßbolch, 4000 F., der Dolch von Sulz, der höchste Punkt, 4515 F., der Haut d’Honec, 4128 F., der Donnersberg, 2484 F. rc. Pässe über die Vogesen, und zwar in der Lage von S. nach N.: 1) Der Paß von Befort, Vereinigungspunkt der Kunststraßen von Straßburg, Basel und Biel nach Besancon, Epinal und Vesoul. 2) Der Paß am Elsaß- bolch, Straße von Befort nach Nancy. 3) An der Moselquelle, Straße nach Nancy. 4) Von St. Die oder Kaisersberg, Kunststraße von Colmar nach Nancy. 5) Von 3t. Marie aux Mines (Markirch) Kunststraße nach Nancy. 6) Von Schirm eck oder Mutzig, Kunststraße von Straßburg nach Naon. 7) Von Zabern, Hauptstraße von Straß- burg nach Paris. 8) Von Bitsch, von Hagenau über die Festung Bitsch nach Sarguemines. e) Die Ardennen. Sie sind eigentlich - eine Fortsetzung der beiden Lothringischen Landrücken auf beiden Seiten der obern Maas, und fangen 6 *.
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