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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 106

1911 - Erfurt : Keyser
— 106 — Gegen 8 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Zwölf der geachletsten Ratsherren trugen den silbernen Sarg der beiden Heiligen auf ihren Schultern. Voran wehte die prächtige, goldene Ratsfahne mit den darauf gemalten Bildnissen der Märtyrer. Der schimmernde Sarg war von Weihrauchwolken umhüllt. Ihm folgten die sämtlichen Geistlichen in ihren prächtigen Gewändern, die übrigen Mitglieder des Rates, alle in Erfurt zur Zeit sich aufhaltenden fürstlichen Personen, Grafen und Ritter in ihren glänzenden Rüstungen und endlich die zahllose Menge der Bürger und frommen Wallfahrer. Alle Glocken läuteten, und die waffentra-genden Bürger begleiteten in ihren blanken Harnischen den Zug oder hatten in den durchzogenen Straßen Ausstellung genommen. Im Jahre 1521 wurde die Prozession zum letzten Male abgehalten; das für Erfurt so merkwürdige und einträgliche Fest erreichte durch den Banernansruhr sein Ende. Der silberne Sarg wurde zur größeren Sicherheit auf das Rathaus geschafft, wo er eine Zeit verblieb. Später aber beschlossen die Väter der Stadt, der Ratskasse, die durch große Ausgaben völlig erschöpft war, neue Mittel dadurch zuzuführen, daß sie den Sarg zu Geld umprägen ließen. Die Geldstücke führten den Namen Sargpfennige. Die beiden Heiligen wurden einstweilen in einen hölzernen Sarg gelegt, den man nach dem Muster des silbernen gefertigt hatte. Noch heute kann man diesen Sarkophag mit seinen reichen Verzierungen sehen. (Nach Konstantin Beyer.) 37. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Zustände Erfurts in der zweiten Baisse des fünfzehnten Jahrhunderts. Krasser Aberglaube: Bei der Betrachtung der gesellschaft- lichen wie wirtschaftlichen Verhältnisse am Ausgange des Mittelalters fällt uns der krasse Aberglaube auf, welcher allgemein bei hoch und niedrig, bei Ungebildeten und Gebildeten, ja selbst bei Gelehrten und Schriftstellern, in Laien- wie in geistlichen Kreisen herrschte. Dazu war eine schier unglaubliche Unwissenheit, besonders in geschichtlichen und geographischen Dingen verbreitet. Unser Chronist sagt: Mainz, Mognneia, liegt an zwei Flüssen, am Moygin und an der Ezya. Es war ihm unbekannt, daß seine Bischofsstadt also außer am Main am Rhein lag, und er erdachte sich in Anlehnung an den lateinischen Namen Mognneia den Fluß Ezya. — Selbst nicht einmal vor der biblischen und kirchlichen Ueberlieferung machten Aberglaube und Unwissenheit Halt. So wirb, um bafür ein Beispiel zu erzählen, die Geschichte des Verräters Jubas in der unglaublichsten Weise umgestaltet. Die Mutter des Jubas träumt, daß sie einem bösen und verworfenen Sohne, der „dem Teufel gleich wäre", das Leben geben Würbe. Das Kind wirb nach der Geburt von bett erschrockenen Eltern, die in Jerusalem wohnen,

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 91

1893 - Hannover : Hahn
91 B. Die deutschen Mittelgebirge. §. 42. I. Die Hochebenen am Fuß der Alpen. Im N.-W. und N. steigt man von den Alpen zu Hochebenen herab, welche das Gebirge in breitem Kranz umschließen und selbst wieder in Höhenzügen, die die sie begleiten (Jurazug), ihren Abschluß finden. — Wir unterscheiden die Schweizer Hochebene von der Schwäbisch -bairischen. 1) Die Schweizer Hochebene erstreckt sich zwischen Alpen und Schweizer Jura vom Genfer- bis zum Bodensee. Die tiefste Senke hat sie am Fuß des Jura, wo sich die Gewässer des Neuen- bürg er und Bieler Sees gesammelt haben, bis dann unterhalb des letztern die Aar (s. o.) in dieselbe eintritt, um den Abfluß dieser Seen aufzunehmen. Die Hochebene hat größere zusammenhängende Strecken Ackerland mit freundlichen Dörfern und gewerbreichen Städten: Die Randstädte *) ozürich am Züricher See, 'Bern an der Aar, °Genf am Genfer See. Der Schweizer Jura (ca. 1000 m) zieht sich vom Rhone- durchbruch bis zur Rheinspalte s. von Schaffhausen. Das Gebirge ist rauh, der Ackerbau dürftig, so daß die Bevölkerung sich mit Industrie beschäftigt (Uhrenfabrikation). 2) Die Schwäbisch-bayrische Hochebene erstreckt sich vom Rhein bis zum untern Jnnthale, durch welches sie von den Alpen getrennt wird. Auch hier zieht sich die tiefste Senke am Nordrande hin, wo die Donau ihr Bett gegraben hat. Die Donau fließt am O.-Abhange des Schwarzwaldes (Donau- eschingen) aus 2 Quellströmen (Brege und Brigach) zusammen und durch- bricht den schwäbischen Jura. — Bis Regensburg, dem nördlichsten Punkt der Donau überhaupt, hat sie n.-ö. Richtung, von hier wendet sie sich (bis zum Knie bei Waitzen) nach S.-O. Die größern Nebenflüsse erhält sie naturgemäß von S.: a. Die Itter kommt aus den Algäuer A. und macht die Donau schiffbar. 'Ulm in der Nähe der Mündung schützt den wichtigen Donauübergang (die Ufer der Donau weiter unterhalb sumpfig). — Bei Kempten wird die Jller flößbar. b. Der Lech kommt aus den Vorarlberger A. und mündet bei Donau- Wörth, wo die Straße durch eine Senke im Jurazug nach N.-W. zieht (Schlacht bei Nördliugen). Das Lechthal nimmt die große Straße vom Brenner (»Innsbruck) auf, daher die Bedeutung von c> Augsburg, wo eine zweite Alpenstraße vom Bodensee (Splügenstraße) eintrifft. *) Randstädte, d. h. Städte, die am Rande einer Gebirgsgegend gelegen sind, gewinnen stets als Vermittler zwischen den verschiedenartigen Produkten des Ge- birges und der angrenzenden Ebene Bedeutung.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 92

1893 - Hannover : Hahn
92 c. Die Isar entspringt in den Bayrischen A. und hat zuerst n., dann n.-ö. Richtung. Sie entwässert eine Reihe von Seen (Ammer- und Würmsee), welche den obern Saum der Hochebene bedecken. — Die große Straße von o Augsburg nach dem Salzkammergut fand zwischen den sumpfigen Ufern nur einen bequemen Übergang (Zollstätte): * München. d. Den Lauf des Inn lernten wir bereits kennen. Auf der Hochebene nimmt er (r.) den Abfluß des Chiemsees (des größten auf dem Plateau) und die Salz ach auf, welche sich in kurzem Knie aus dem Alpenthal nach N. wendet. Sie ist er an der Mündung (Passau) fast fo groß wie die Donau. Die Nebenflüsse der Tonan fördern durch die Kraft der herabströmen- den Wassermassen die Gewerbthätigkeit: Papiermühlen. Die Nebenflüsse von l. sind unbedeutender. a. Die Altmühl entspringt auf der Frankeuhöhe und durchbricht den Iura (Straße nach Ingolstadt). t>. Die Nab kommt vom Fichtelgebirge und mündet oberhalb 'Regens- bürg (Hauptstraße vom n. Deutschland). c. Der Regen vom Böhmerwald vereinigt sich in 'Regensburg mit der Donau. Die Hochebene selbst ist trotz der s. Breite rauh und kalt und erinnert vielfach an die sandigen Fichtenebenen N.-Deutschlands (ähn- liche Vegetation). Es bewirkt dies die hohe Lage der Ebene und der Alpenwall, der die warmen S. -Winde abhält, die kalten N.-Winde anstaut. — Moore, Seen und weite Heideflächen bedecken zum großen Teil das Land. Sehr vertreten ist der Hopfenbau (Münchener Bier). §. 43. Il Der deutsche Jurazug. 1) Der Schwäbische Jura zieht vom S.-Fuß des Schwarz- Wäldes am Rande der Schwäbisch-bayrischen Hochebene in n.-ö. Rich- tung bis zur Senke von Donauwörth - Nördlingen. Er bildet eine breite, gestreckte Masse von 700 m mittlerer Erhebung, ohne Gipfel, nur flache Vertiefungen und Erhöhungen auf dem Scheitel aufweisend. — Der steilere N. - Rand ist vielfach zerschnitten, so daß sich eine Reihe isolierter Felskegel (der Hohenzollern, der Hohenstaufen) gebildet haben, welche mittelalterliche Burgen tragen. Auf dieser Seite ist durch den Ertrag an Eisenerzen und die vorhandenen Heil- quellen die Ansiedelung befördert: die Industriestädte Reutlingen und 'Eßlingen. Dagegen ist der öde, breite Rücken (Wasserarmut, rauhes Klima) mit wenigen armen Dorfschaften besetzt. 2) Der fränkische Jura begleitet von der Senke Donauwörth- Nördlingen die Donau bis zu ihrem nördlichsten Punkt, schlägt dann, das Nabthal begleitend, direkt n. Richtung ein und endet am Main, dessen Oberlauf ihn bogenförmig umspannt.

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 93

1893 - Hannover : Hahn
93 Im Durchschnitt nur 500 in hoch ist er platt wie eine Tafel und erhebt sich wenig über die Umlande; aber tiefe Thäler mit schroffen Abhängen geben ihm Gebirgscharakter (Fränkische Schweiz) und machen ihn unwegsam (Grenze zwischen Bayern und Franken). Der Gebirgszug liefert vorzügliche Schieferplatten (Solnhosen bei Eichstädt). Auch Eisen kommt vor: Industrie von 'Amberg. §. 44. Iii. Das Schwäbisch-fränkische Stufenland wird vom Jurazug, dem Thüringer Wald, der Rhön, dem Spessart und den die Rheinebene begleitenden Gebirgen begrenzt. — Trotz der geringen Höhe bereitet die Bodenbildung dem Verkehr Schwierigkeiten, und da auch der Boden wenig Ertrag liefert, so drängt sich die Bevölkerung in den Flußthälern (Main, Neckar, Regnitz) zusammen. Der Main, welcher den n. Teil des Stufenlandes durchfließt, entsteht aus dem Roten und Weißen Main, welche beide auf dem Fichtelgebirge entspringen. Nachdem er den Nordrand des Jura umflossen hat, nimmt er von S. die Regnitz auf und geht in vielfach gewundenem Lauf (Bildung eines Dreiecks und eines Vierecks), nach W. dem Rhein zu. An der Mündung, wo die Mainstraße sich mit den von W. heranziehenden (°Metz, 'Trier) vereinigt, das stark befestigte omainz. Das vor den N.-Winden geschützte Thal trägt üppige Felder, herrliche Obstgärten und Weinberge; dazu laufen mehrere wichtige Straßen durch Nebenthäler von N. her ein: ^Würzburg, Aschaffenburg, 'Offenbach, ^Frankfurt. Die Regnitz (vor Einfluß der Pegnitz ..Rednitz" genannt) fließt in der Mulde, welche den W.-Abhang des Fränkischen Jura begleitet und mündet unterhalb 'Bamberg in den Main. Ihr Thal war von besonderer Wichtigkeit, als vor Erschließung des gebirgigen Teiles durch Eisenbahnen hier die erste Straße ö. vom Rhein zur Donau (Orient) und über ^Augs- bürg nach Italien zog. Daher die Blüte von * Nürnberg (' Fürth). In dieser Senke führt auch der bereits von Karl d. Gr. geplante Ludwigskanal von der Regnitz nach der Altmühl. Er hat bei den heutigen Verkehrsmitteln nur lokale Bedeutung, obwohl er in weiterm Sinne die Nordsee mit dem Mittelmeer verbindet. Der Neckar entspringt zwischen Schwarzwald und Schwäbischem Jura, welchen letztern er bis oberhalb 'Eßlingen begleitet, dann hält er im ganzen n. Richtung und wendet sich erst wenige Meilen vor der Mündung nach W-, um das Randgebirge der oberrheinischen Tiefebene zu durchbrechen (schöne Lage von «Heidelberg) und bei °Mannheim-'Ludwigs- Hafen in den Rhein zu münden. In seinem Thal finden wir üppige Getreidefelder; die wohlhabenden, reinlichen Dorfschaften sind in Obsthainen versteckt, und wohlgepflegte Wein- berge ziehen die Höhen hinauf (die goldene Ader Württembergs). In einem freundlichen Thalkessel liegen die Städte * Stuttgart und 'Kannstadt, die immer mehr mit einander verwachsen. Weiter abwärts ' Heilbronn *). *) Die Heilquelle ist jetzt versiegt.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 94

1893 - Hannover : Hahn
94 Das untere Neckarthal ist eng und schlecht passierbar, daher biegen die Hauptstraßen schon vorher zum Rhein ab (die wichtigste über 'Pforzheim). §. 45. Iv. Die Oberrheinische Tiefebene nebst den Randgebirgen lehnt sich im W. an das Schwäbisch-fränkische Stufenland. 1) Die Ebene selbst zieht sich, im Durchschnitt c. 40 k m breit, vom Rheinknie bei ° Basel in einer Länge von 40 M. nach N., umrahmt auf beiden Seiten von bedeutenden, steil nach der Ebene abfallenden Raudgebirgeu. Am n. Ende schiebt sich ein Seitenarm, der Rhein- gau, unterhalb ° Mainz nach W., während an den Ufern des Main die Ebene sich in breiterer Erstreckung nach O. zieht, wo schließlich eine Verästelung in einzelnen Seitenthälern stattfindet. Die Tiefebene ist bei vorzüglichem Klima nicht nur mit üppiger Fruchtbarkeit (Weinbau) gesegnet, sondern gehört auch zu den schönsten unseres Vaterlandes. Der Rhein, welcher sie der Länge nach durchzieht, wird von obasel (oberer Haupthafen) bis * Straßburg wegen seines starken Gefälles fast nur zur Thalfahrt benutzt und die bedeutendem Orte (c> Mühlhausen, 'Kolmar, *Straßburg) sind auf dieser Strecke abseits an der Jll gelegen, neben welcher der Rhone-Rhein-Kanal von * Straßburg nach dem Donbs zieht, durch die Burgundische Pforte das Rhein- und Rhonethal in Verbindung setzend. Von der Jllmündnng abwärts bildet der Rhein eine gute Fahrstraße, und seit alter Zeit spiegeln sich zahlreiche Städte hier in seinen Fluten: Blüte von Speyer und 'Worms im Mittelalter. 2) Das ö. Randgebirge erstreckt sich vom Rheinknie bis über den Main hinaus. a. Der Schwarzwald ist im S. durch das o.-w. gerichtete Rheinthal vom Schweizer Jura geschieden und zieht in n. Richtung mit abnehmender Höhe bis zur Senke von Pforzheim. Die höchsten Gipfel erheben sich demnach im S.: der Feldberg (1500 m) bleibt nur 100 m hinter der Schneekoppe zurück. Beschwerliche Wege führen über die plateauähnlichen Massen. Das Höllenthal (geht am Feldberg vorbei) verbindet Rhein und Donaustraße (Lage von ° Freiburg) und führt zu einem der wenigen Rheinübergänge, weshalb Breisach *) für den „Schlüssel des deutschen Reiches" galt. Ein zweiter Paß (im Kinzigthal: Schwarzwaldbahn) verbindet * Straßburg, wo ebenfalls ein guter Rheinübergang ist, mit dem Neckar- (und Donau-) Thale. Weiter n. führt eine dritte Straße (Kniebispaß) im Murgthal nach dem Neckar: Festung Rastatt. ') Alt-Breisach war Hauptwaffenplatz gegen Frankreich; Neu-Breisach ist erst von Ludwig Xiv. gegründet.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 95

1893 - Hannover : Hahn
95 Der Fuß des Schwarzwaldes, welcher der Ebene zugekehrt ist, trägt herrliche Weinberge, Obstgärten und üppige Laubwaldungen, weiter aufwärts folgen dichte, düstere Nadelwaldungen (daher der Name), so daß er vom Rhein aus wie eine dunkle, bewaldete Berg- maner erscheint. Die Nutzung der Wälder, deren Holz bis Holland (^Rotterdam) geflößt wird, und industrielle Thätigkeit (Schwarzwälder Uhren) nährt die Bewohner der zahlreichen Dörfer, welche sich bis hoch oben hin- aufziehen. An die Heilquellen, die den Fuß des Gebirges begleiten, er- innern schon die Namen Baden, Wildbad n. a. b. Das Neckarbergland, n. der Pforzheimer Senke bis zum Neckardurchbruch, ist nur von der Ebene aus als Gebirgslaud zu erkennen. c. Der Odenwald im N. des Neckar ist ebenso unbedeutend. d. Der Spessart, jenseits des Main, bildet den Abschluß des Gebirgszuges. Das Gebirge ist dicht bewaldet, die Bevölkerung sehr ärmlich. 3) Das w. Randgebirge ist in der äußeren Bildung dem ö. ähnlich. a. Der Wasgenwald (Vogesen) zieht von der Bnrgnndischen Pforte in n. Richtung und endet mit dem niedrigen Berglande n. des Paffes von Zabern. — Im S. erhebt sich der Sulz er B elch eu (1431 m) fast zur Höhe des Feldberges; der nahe liegende Elsässer Belchen (1250 m) ist fast 200 m niedriger. Die Übergänge sind bis zur Richtung von *Straßbnrg sehr schwierig. Um so wichtiger ist der Paß von Zabern, welcher von ^Straßbnrg nach der Marnestraße führt (Eisenbahn, Marne-Rhein- Kanal): bequemste Verbindung zwischen *Straßbnrg und Paris. — Die (jetzt französischen) Städte Lnneville, --Nancy und Toul sind an dieser Straße erwachsen. N. dieser Senke ist der niedrigste Teil des Zuges, ein viel- zerschnittenes Bergland voll lustiger, weinreicher Thäler mit Burgen und Klosterruinen. — Dieser Teil ist leichter zu passireu: Vordringen der Deutschen 1870 (Weißenburg, Wörth). Der Wasgenwald ist wie der Schwarzwald mit dichten Wäldern bedeckt, so daß nur Gipfel und Kämme sich aus der großartigen Wald- fläche herausheben. Am Fuß Obsthaine, Weinberge :c. mit zahlreichen Ortschaften.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 100

1893 - Hannover : Hahn
100 nicht gebraucht werden kann, ist die Eisenindustrie zurückgegangen und hat vielfach andern Industriezweigen (Glasbläsereien) Platz gemacht. Im S.-O. schließt sich das Hochland des Frankenwaldes an, das bis zum Fichtelgebirge zieht. Es ist leicht zu passieren; daher hier die alte Straße vom Main nach N. - Deutschland (über 'Hos- ' Plauen -' Altenburg - * Leipzig). Am N.-Rande Thüringens erhebt sich der sagenreiche Kyss- Häuser Berg. Auf dem Hügellande selbst herrscht, wenige Stellen (Wein- Pflanzungen auf den kahlen Jenaer Bergen) ausgenommen, reichlich lohnender Ackerbau. Die Flüsse haben tiefe Thäler eingegraben und romantische Partieen geschaffen. Die Saale, der wichtigste Fluß Thüringens, kommt vom Fichtel- gebirge und fließt zwischen prachtvollen Felswänden (Burgruinen) in n. Richtung nach der Elbe. Rudolstadt, Jena und 'Naumburg sind auf der Hochebene, 'Weißenfels, Merseburg, * Halle, 'Beruburg in der Tiefebene an ihren Ufern erwachsen. L. nimmt sie vom w. Teil Thüringens (Eichsfeld) die Unstrut auf, welche nach 8förmigem Lauf bei 'Naumburg mündet, vom Harz unterhalb 'Wernburgs die Bode. Der bedeutendste Nebenfluß r. ist die Weiße Elster mit der Pleiße (Vereinigung bei * Leipzig), welche oberhalb * Halle mündet. Das Tiefland greift hier in der Leipziger Bucht ins Gebirge, daher sämtliche Straßen vom Main und der obern Donau dorthin streben. Bedeutung des (vielumkämpften) * Leipzig. §. 48. Viii. Böhmen und Mähren, die f.-ö. Gebirgsläuder sind fast ganz von Gebirgsketten umrahmt. 1) An der w. Ecke erhebt sich das Fichtelgebirge, von welchem der Böhmer Wald nach S.-O., das Erzgebirge nach N.-O. ausläuft, so daß mit dem sich daranschließenden Frankenwald (n.-ö.) und Fränkischen Jura (s.) 4 Gebirgszüge an demselben zusammentreffen. x) Das Fichtelgebirge, in der Mitte Deutschlands und Europas gelegen, ist ein Plateau von mäßiger Ausdehnung. Im Mitel ca. 600 m hoch, hat es Gipfel, die über 1000 m ansteigen: Schneeberg (1069) und Ochsen köpf (1024), >— Der Boden ist nicht besonders fruchtbar. Weite Moorstrecken zwischen den Waldungen. 2) Der Böhmer Wald ist vom Fichtelgebirge durch eine Senke getrennt, in welcher die Straße von der Nab zur Eger führt (Stadt *) Auch 4 Flüsse (Main, Saale, Eger, Nab) entspringen auf dem Gebirge.

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 108

1893 - Hannover : Hahn
108 politische Geographie. A. Deutschland. Es umfaßt die Hauptmasse von Mitteleuropa; nur verhältnismäßig kleine Stücke gehören anderen Staaten an. — Im N. trennt eine Linie n. der Nordfriesischen Inseln das dänische Jütland ab. Im W. folgt die Grenze bis in die Richtung von *Straßbnrg dem Kamm des Wasgenwaldes, darauf zieht sie zur Mosel oberhalb «Metz und hält dann im ganzen n. Richtung. So ist Belgien, Holland und Luxemburg (Rheindelta, Gebiet der Schelde und untere Maas), sowie das lothringische Hügelland (französisch) losgelöst. Im S. sind die österreichischen Länder und die Schweiz abzutrennen, so daß der Rhein, die Alpen, der Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten die Grenze bilden. Im O. greift Deutschland an der Küste (Pregelgebiet, untere Memel) über die natürliche Grenze hinaus. Bewohner: Auf 544 000 qkm kommen 50 Miß. E. (fast 100 auf 1 qkm); wenige Länder Europas sind demnach dichter bevölkert. — Mehr als 92% sind deutsch, wenig mehr als 60/0 Slaven (Polen, Kassnben, Wenden, Tschechen). Dazu kommen in geringer Zahl Littauer, Dänen, Franzosen, Wallonen. Der Religion nach sind fast 2/3 ev., über 1/3 kath., ein kleiner Bruchteil gehört den Sektierern und Juden an. Die norddeutschen Staaten find mit Ausnahme Preußens, wo 1/3 kath. ist, und Oldenburgs (V5 kath.), alle fast ganz ev., in S.-Dentschland ist Bayern, Baden und Elsaß-Lothringen überwiegend kath., Württemberg und Hessen überwiegend ev. Bildung des Staates: Das alte Deutsche Reich wurde von Napoleon I. vernichtet und deswegen 1806 aufgelöst. Nach der Befreiung vom französischen Joch wurde 1815 der deutsche Bund gegründet, in dem Preußen und Österreich die bedeutendsten Staaten waren. 1866 schied Österreich aus, und Preußen gründete mit den Staaten n. vom Main den Norddeutschen Bund, bis in dem großen Nationalkriege gegen Frankreich am 18. Januar 1871 in dem Schlosse zu Versailles das neue Deutsche Reich gegründet wurde. Verfassung. Das „Deutsche Reich" besteht aus 25 Staaten und 1 Reichslande. Es ist konstitutioneller Bundesstaat unter Oberleitung des deutschen Kaisers (des jeweiligen Königs von Preußen), welchem die vollziehende Gewalt zusteht, sowie das Recht, Ver- träge zu schließen, Krieg zu erklären und Gesandte zu beglaubigen. —

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 119

1893 - Hannover : Hahn
119 c. Rgb. Koblenz, der s.-ö. Teil, meist ödes Gebirgsland. «Koblenz (33 T. E.) an der Vereinigung von Mosel und Rhein. Wegen der Wichtigkeit der Lage les beherrscht Mosel-, Rhein- und Lahustraße) ist es uebst dem gegenüberliegenden Ehren- breiten st ein stark befestigt. Kreuznach (19 T. E.) an der Nahe. Salinen. Zu dem Rgb. gehört auch die Exklave Wetzlar an der Lahn, inmitten von Hessen-Nassan. d. Rgb. Trier, mit den öden Höhen des S.-W. «Trier (mit den Vororten 43 T. E.) in einer Thalerweiterung der Mosel. Schon zur Römerzeit gegründet. Saarbrücken (14 T. E.) im s.-w. Zipfel. Kohlenlager. Saarlouis [6818 (£.] Fst. an der Saar. In dem Rgb. liegt am Abhang des Hnnsrück eine oldenbnr- gische Enklave mit Birkenfeld. e. Rgb. Aachen umfaßt einen Teil des Steinkohlengebietes. * Aachen (107 T. E.) an der großen, den n. Gebirgsrand be- gleitenden Straße. Bade- und Industriestadt. Der Dom erinnert an die Zeit, wo es Krönungsstadt der deutschen Kaiser war. Burtscheid (13 E.) ebenfalls Bade- und Industriestadt, ist mit ^Aachen fast verwachsen. «Eschweiler (gegen 20 T. E.) Fabrikst. in der Nähe von *Aachen. Enpen (15 T. E.) Fabrikst. Die Hohenzollernschen Lande (1140 qkm, 66 T. E.) bilden einen Rgb. (Sigmaringen) für sich. Die Regierung steht unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Sie umfassen ein schmales Gebiet zwischen Neckar und Donau und sind als Stammsitz des Hohenzollernhauses wichtig. Das Gebiet wurde 1849 an Preußen abgetreten. Die bedeutendsten Orte: Hechingen [4 T. E.] und Sigma- ringen [4 T. E.] sind nur kleine Städte. Von den außerpreußischen Ländern sind gelegen: A. In der Norddeutschen Tiefebene: §. 53. Ii. Das Großherzogtum Oldenburg (6 400 qkm, 350 T.e.) schiebt sich als verhältnismäßig schmaler Streifen von der Nordsee, wo es den Jadebusen von beiden Seiten umfaßt, in die Provinz Hannover.

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 124

1893 - Hannover : Hahn
124 Markt für den Fabrikdistrikt, dessen Waren von hier am besten in der Ebene abgesetzt werden. Messen. Der erste Bücher- markt Deutschlands. Reichsgericht. Univ. D. In Süddeutschland: §.56. Xxii. Das Königreich Bayern (75865 über 5 ^ Mill. E.) dehnt sich w. vom Böhmerwald bis an Württemberg und Hessen aus. Im S. reicht es bis in die Alpen, im N. bis über den Main. Bei der Gründung des deutscheu Reichs hat es sich mehrere Vorrechte zu wahren gewußt. Behufs der Verwaltung zerfällt es in 8 Kreise: a. Ober-Bayern umfaßt das zum größten Teil mit Moor- und Heideboden bedeckte Gebiet zwischen Lech und Salzach. Daher finden sich nur an den Flüssen bedeutendere Orte. * München, mit 386 T. E., die größte Stadt Süddeutschlands, liegt an der Isar, wo dieselbe für die w.-ö. Straßen (Paris- * Straßburg-Wien) zwischen weiten Morästen einen Übergang gestattet. Einst Zollstätte für die Waren aus dem Salzkammer- gut. Hpt.- und Residenzstadt. Prachtbauteu und Kunstschätze. Univ. Bierbrauereien. Industrie und Handel (großer Ge- treidemarkt.) Ingolstadt (18 T. E.), Fst. an der Donau, deckt die Nüru- berger Straße, welche hier den Fluß überschreitet, um nach * München zu gelangen. Getreidehandel. Einst berühmter Sitz der Jesuiten. Reichen hall [3817 (£.] an der s.-ö. Grenze. Salzgewinnung. Berchtesgaden [2300 E.], s.-ö. von Reichenhall, verdankt ebenfalls nur den Salzlagern feine Bedeutung. b. Nieder-Bayern. Straubing (14 T. E.) an der Donau. Getreidehandel. Paff au (17 T. E.) am Zusammenfluß von Inn und Donau. Lands Hut (19 T. E.) an der Isar. Industrie. c. Die Ober-Pfalz umfaßt hauptsächlich das Gebiet der Nab. »Amberg (21 T. E.) Industriestadt an der von ° Pilsen durch die Pforte des Böhmerwaldes nach * Nürnberg ziehenden Straße. 'Regensburg (39 T. E.) am nördlichsten Punkt der Donau, wo die Straßen von N. und N.-O. das Donauthal erreichen, um in diesem weiter nach O. zu ziehen. Bedeutung der Stadt im Mittelalter. Die von Ludwig I. erbaute Walhalla in der Nähe.
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