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Das Klima des Landes ist mild und der Boden sehr fruchtbar
und war in alter Zeit vortrefflich angebaut. Wegen seines
großen Reichthums an Rindvieh und Bienen nannte man Palä-
stina das Land, in welchem Milch und Honig fließt; seit der
türkischen Herrschaft aber ist das Land verödet und seiner Oel-
und Feigenbäume, seiner Palmen und Weinstöcke beraubt. Todes-
furcht, Elend und Armuth drückt die Einwohner nieder. Josua
theilte Kanaan in 12 Landschaften nach den 12 Stämmen der
Hebräer; nach der babylonischen Gefangenschaft zerfiel es in 3
Landschaften auf der Westseite des Jordans (Judäa, Samaria
und Galiläa) und in viele kleine Landschaften auf der Ostseite des
Flusses. Die Städte und Dörfer, welche in der heiligen Geschichte
Vorkommen, find theils gänzlich untergegangen, -theils halb zerstört
noch vorhanden. »
A. Die Landschaften auf der Westseite des Jor-
dans.
1« Die Landschaft Judäa im Süden des Landes, deren
nördlicher Theil das eigentliche Judäa umfaßte, und deren süd-
licher Theil Jdumäa genannt wurde. Darin lagen: Jerusa-
lem, Hauptstadt des ganzen Landes, zur Zeit Jesu eine herrliche
Stadt, auf vier Hügeln erbaut. Auf dem Hügel Sron stand
dir Davidsburg, auf Moria der große Tempel der Juden. Zwi-
schen der Stadt und dem Oelberge fließt der Bach Kid ron. Das
heutige Jerusalem zählt 16,000 E., hat elende Häuser und ein trau-
riges Aussehen. Berühmt ist die heilige Grabeskirche, welche stets
noch von zahlreichen Wallfahrern besucht wird. Beth phage am
Fuße des Oelberges. In der Nähe die Meierei Gethsemane.
Bethanien, östlich von Jerusalem. Bethlehem, südlich von
Jerusalem, Jesu Geburtsort. Hebron, südlich von Bethlehem,
wo Abraham und David lebten. Südöstlich von Jerusalem: lag
Jutta, wo Zacharias und Elisabeth wohnten. Nördlich von Je-
rusalem lagen Emmaus, Ephraim und Rama, ^nordöstlich
Jericho in einem Palmenwalde. Am Mittelmeere liegen Cä-
saren, Joppe mit einem guten Hafen, östlich davon das Dorf
A rima t hi a mit einem schönen Kloster, undaokalon. Gaza,
Gränfftadt gegen Aegypten.
2. Die Landschaft Samaria in der Mitte Palästinas.
Darin: Samaria, später Sedaste genannt. Sichem oder
Sichar, setzt Nablus, südlich von Samaria.
3. Die Landschaft Galiläa im Norden Palästinas, ehe-
mals von Heiden und Juden bewohnt. Darin: Kapernaum,
Bethsaida und Liberias am galiläischen Meere; Kana,
Nazareth und Nain in der Mitte Ptolémaïs, setzt Acre,
am mittelländischen Meere.
6. Dielandschaften aufderostseitedes Jordans.
1. Dielandschaftperäa gehörte zur Zeit Jesu dem Te-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Jesu_Geburtsort Abraham David David Jutta Zacharias Dielandschaftperäa
Igo
8. Die Gletscl er in Tyrol.
Die Schneegränze erreicht in Nordtyrol eine Höhe von 8200
Fuß. Unter dieser ewigen Schneelinie haben sich die Ferner oder
Gletscher angesetzt, Berge ewigen Eises und vom ewigen Schnee der
Hochgebirge wohl zu unterscheiden. Sie befinden sich nie auf den
höchsten Gebirgen, und sind im Wachsen und Abnehmen ihrer Eis-
massen eigenthümlichen Gesetzen unterworfen. Ihr Wachsen ist in
der Regel um so schneller, je tiefer sie sich herabsenken. In ihrer
innersten Mitte erzeugt sich das Eis und die Ausdehnung desselben
hebt den ganzen Fernerstock empor und schiebt ihn nach allen Seiten
auseinander. So lange der Ferner wächst, fließt wenig oder gar
kein Wasser aus ihm hervor; so wie er aber stille steht, kommt so-
gleich der Fernerbach zum Vorschein und die Eismasse beginnt abzu-
nehmen. Durch die Ausdehnung im Innern entstehen auf seiner
Oberfläche allerlei Spalten und Ritzen, durch dieselben dringt im
Sommer das schmelzende Schneewasser in die Tiefe und friert im
Winter. Dadurch bersten die dicken Eismassen wieder, und dieses
Bersten verursacht oft ein schreckliches Getöse; das Zerplatzen hört
erst dann auf, wenn der Ferner abzunehmen beginnt. Sein Vor-
rücken gegen die bewohnte Thalseite ist um so schneller, je mehr er
von beiden Seiten durch unbewegliche Felsen eingeengt ist. Er
schiebt in dieser thalwärts gehenden Bewegung Alles vor sich her,
selbst den Rasen losschälend von dem Felsengerippe, das er über-
kleidete. Das Grundwaffer dringt auch in die Spalten der Ge-
birge und gefriert daselbst. Dadurch werden unzäblige Felsenblöcke
aus den Fugen gesprengt und emporgehoben. Sie steigen durch
wiederholte Ausdehnungen immer höher und liefern die wunderba-
ren Steinlagen im Fernereise. Oft entstehen im Innern der Eis-
berge ungeheuere Seen, die, lange eingeengt, plötzlich durch die Eis-
masse brechen und als „Fernerausbrüche" die Thalregion zerstören.
Die Spalten und Ritze verändern sich beständig, und bei innerer
Gährung oft stündlich; sie bilden die seltsamsten Thürme und Py-
ramiden, ähnlich den Riesentrümmern einer zerstörten Welt. Bei
plötzlicher Luftveränderung strömen daraus bisweilen schneidende
Winde von durchdringender Kälte, und Eiskörner, die ein Schneege-
stöber weit umher verbreiten. Das Fernereis ist in der Regel grob-
körnig und so hart, daß die Hirten Feuer auf demselben anzünden,
ohne Gefahr zu laufen, daß von dem geschmolzenen Eise das Feuer
erlischt. Nichts Fremdartiges bleibt in der Fernertiefe liegen; nach
bestimmten Zeiträumen kommt es sicher zum Vorschein. So fiel in
Schnals ein Krarenträger in einen Eisspalt und verschwand. Nach
fünfzehn Jahren kam das Gerippe wieder zum Vorschein, die Krare
noch fest um die fleischlosen Schultern. Um diese Spalten gefahrlos
zu übersetzen, geht man gewöhnlich in größeren Gesellschaften und
alle Alpenwanderer sind mit Stricken an einander gefügt, um den
Stürzenden schnell empor zu ziehen. Oft wurden auf diese Weise
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
162
Spiele zu. Bringt es das Stück mit sich, so wird die Hinterwand
der Scene weggenommen und man blickt dann in den anstoßenden
Wald hinein. — Hinter Pesth beginnen die „Pußten." So werden
von den Ungarn die in der Mitte ihres Landes sich ausdehnenden
Steppen, die einen Umfang von ungefähr hundert Stunden haben,
genannt. Der meist fruchtbare Boden bietet den Anblick eines Ge-
traidemeeres, das unter dem Winde Wellen schlägt, zuweilen aber
auch im Sande erstarrt und das Bild einer Wüste zeigt; dann wieder
in eine weite grüne Grasfläche sich verwandelt, auf welcher zahlreiche
Rinder- und Pferdeheerden weiden. Keine gebahnten Wege und
Straßen, nur Wagenspuren zeigen hier und da, wo am meisten ge-
fahren wird. Meilenweit erblickst du kein Haus, geschweige ein
Dorf; nur zuweilen kommt ein Brunnen zum Vorschein, nämlich
ein in die Erde gegrabenes Loch, eine Stange zum Heraufziehen des
Wassers und ein ausgehöhlter Baumstamm, um daran das Vieh zu
tränken; zuweilen führt auch dein Weg an einem Hügel vorüber,
dem Grabe irgend eines Helden aus längst entschwundener Zeit. Du
freuest dich über die Störche, die über deinem Haupte hinziehen,
denn sie fesseln auf einige Augenblicke deinen Blick, und des Abends
unterhalten dich die vielen kleinen Feuer, die aus allen Richtungen
zu dir herüberschimmern, theils von den Hirten, theils von den Rei-
senden angezündet, die gleich den Karavanen des Orients auf freiem
Felde übernachten. A. W. Grube.
10. Siebenbürgen.
Reist man von Pesth weiter nach Osten und hat den ersten Ge-
birgskranz überschritten, so tritt man in ein neues, von Ungarn
gänzlich verschiedenes Land, — Siebenbürgen. Enge Pässe führen
in dies romantische Bergland, wo noch Bären und Wölfe hausen,
wo die Bergeshäupter noch im Schnee erglänzen, wenn auf der
Ebene schon die Erndte naht, wo man Zuflucht findet vor dem
Staube und der Hitze der Pußten, und das Auge sich wieder erquickt
an dem saftigen Grün der Bergwiesen und an einer frischblühenden
mannichfaltigen Flora. Das Volk ist arm, aber fröhlich und heiter.
Sorgloser können selbst die Wilden nicht sein als die Wallachen.
Wird ihm eine reichliche Erndte zu Theil, so sieht der Wallache das
als eine Fügung des Himmels an, der Ruhe und dem Müßiggänge
sich zu überlassen. Da darf man sich nicht wundern, wenn die
Dörfer nur nothdürftige Hütten sind und allenthalben die bitterste
Armuth sichtbar ist. Kommt man in das Land des ächten Husaren-
volkes, der Szekler, die vielleicht die Ureinwohner des Landes sind, so
erstaunt man über die Ordnung und Reinlichkeit, die man allent-
halben findet; auch wird man überrascht von den vielen minerali-
schen Quellen, die meistentheils sehr stark sind. Man fühlt eine be-
sondere Genugthuung, wenn man diesen kräftigen, kernigen magya-
rischen Volksstamm, der wie zum Soldaten geschaffen ist, aus eigener
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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155
halten und den Geist reich, heiter und blühend machen kann. Daher ist
der Rhein uns Deutschen ein heiliger Fluß. Man begrüßt ihn als einen
alten Freund, selbst wenn man nie zuvor an seinen Ufern war. Ueber diese
ist aber auch ein ganz eigener Zauber ausgegossen. Ihre lachende Schön-
heit entzückte Franzosen, Italiener und Briten. Gegen den Rhein sind
Donau und Elbe, Weser und Oder nur gemeine Wasser. Der gcheimniß-
volle Strom hat alles Leben des Südens. Seine schöne Natur ist unver-
ändert geblieben trotz aller Kriegstrauerspiele, die an seinen Ufern aufge-
führt wurden. Hier ist das deutsche Himmelreich, wenn es hicnieden zu
finden ist. Deßhalb haben denn auch viele Dichter den Rhein besungen,
den Rhein, Deutschlands Strom, nicht aber Deutschlands Gränze, den
Rhein, der so rein, klar und hell fließt, als sonst kein Strom der Erde.
Das linke Ufer dieses herrlichen, für Deutschland so überaus wichtigen
Stromes riß Frankreich in den letzten Zähren deö vergangenen Jahrhun-
derts räuberisch an sich, zu den Trümmern der alten Burgen noch die
Trümmer von Klöstern, Kirchen und Dörfern im wilden Taumel der Re-
volution gesellend, und behielt es bis zum Jahr 1814 unter seiner Botmä-
ßigkeit. Seitdem ist der Vater Rhein wieder deutsch. Die Wächter, die
das jenseitige Ufer dem Reisenden widerlich machten, sind verschwunden.
Nun kann man die Gemäldcgallerien des Rheins wieder ohne Aerger ge-
nießen, rechts und links vom Einflüsse der Lauter an, in Morgen- und
Abendbeleuchtung, ohne bei jedem Schritte von Zöllnern bewacht und in
seinen Wanderungen und Fahrten gestört zu werden. Deß soll sich jeder
Deutsche, der das Vaterland liebt, freuen, sei er nun Preuße, Sachse oder
Schwabe, und gelüstete den gefährlichen Nachbar in der Folge wieder ein-
mal nach den schönen Ufern, das er lügnerisch für seine natürliche Gränze
ausgibt: so trete Jeder, der eine Schulter für's Gewehr und eine gesunde
Hand hat, um das Schwert zu schwingen, freudig zur Vertheidigung des
uns heiligen Stromes hervor, auf daß er Deutschlands Strom bleibe und
nimmer Deutschlands Gränze sei! — Ihr reicht mir die Hand zum Ge-
lübde? — recht so! dem Deutschen muß sein Vaterland über Alles auf
Erden heilig sein. Nicht ein Stückchen davon ohne Schwertstreich in fremde
Hand, und der Muthige, für seines Landes und Volkes Ehre Begeisterte,
trägt immer den Sieg davon und fällt lieber, als daß er die von Jahr-
hunderten geheiligten und von den Vätern als unveräußerliches Vermächt-
niß empfangenen Rechte sich entreißen lassen sollte! Rebau.
4. Der Cirknitzer See.
An den Mischen Alpen liegt in Krain der berühmte Cirknitzer
See, von jeher das Wunder und Räthsel der Gegend. Oestlich von
Adelsberg, da wo die Geheimnisse der Unterwelt in hundert Ge-
wölben der Kalkfelsen verschlossen sind, breitet sich der wunderschöne
See von Cirknitz aus, wie ein Spiegel von drei Quadratmeilen.
Aus ihm ragen hervor fünf Inseln und eine derselben trägt selbst
das Dörfchen Ottok. Mehrere Flüßchen fallen hinein. Er ist sehr
reich an Fischen und Wasservögeln und die ganze Thalgegend umher
ist romantisch schön. Nördlich erhebt sich das Slirinitza-Gebirge,
westlich und südlich der große Jarornik. Neun Dörfer, zwanzig
Kirchen und zwei Schlösser reihen sich um den See. Bei vielem
Regen gewinnt er an Umfang, aber bei sehr trockenem Wetter ver-
schwindet sein Gewässer und ziehet in den geheimen Schoos der
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Cirknitz
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rhein Rhein Rhein Deutschlands Deutschlands Rhein Deutschland Frankreich Vater_Rhein Rheins Deutschlands Deutschlands Krain Adelsberg Ottok
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mitten in der Wildniss; Eisberge thürmen sich am Rande der frucht-
barsten Thäler auf und, indem man mit dem einen Fuss in ewigem
Schnee steht, tritt der andere auf einen grünen Teppich, wo die süsse
Erdbeere sich röthet; der Reiz des Frühlings und die Fruchtbarkeit des
Sommers erscheinen hier ungestört mitten unter der Rauigkeit des Win-
ters und Grönlands Schrecken steigen, tausendfältig vermehrt, über ein
Paradies auf, wo tausend Blumen duften. Hirschfeld.
14. Appenzell.
Da sitzen wir 4600 Fuß Hoch über dem Meere, an Hoher
'Felsenwand, und betrachten mit Entzücken die reizende Gebirgswelt.
Da möchte man Tage lang weilen und scheidet mit schwerem Herzen
von diesem erhabenen Schauspiele. Wir wollen aber noch höher,
auf die Säntishöhe von 7700 Fuß, um von diesem erhabensten
Punkte Appenzell's in die weite Welt zu blicken. Diese Bergfahrt
dauert sechs Stunden. Gegen Abend brechen wir, unter Leitung
eines kundigen Führers, auf, steigen vier Stunden rüstig bergan
und übernachten in einer Sennhütte. An's Schlafen ist nicht viel zu
denken, und es macht Freude, das lustige Feuer von dürrem Tannen-
holz wohl anzuschüren. Mit dem ersten Tagesgrauen steigen wir
wieder bergan, um die Gipfel vor Sonnenaufgang zu erreichen.
Schon glühen die Alpenhörner Tprols in riesiger Pracht, immer
weiter schreitet das purpurne Licht über die Berggipfel der gegen
Süden und Südwesten gelagerten Alpen, während der Fuß der
Berge und die Thäler noch vom nächtlichen Grau umschleiert sind.
Wir gelangen endlich auf den Gipfel und die Sonne taucht empor
über die östlichen Berge, ihre Häupter mit Licht überfluthend; setzt
glänzen die Firsten silberhell, das Dunkel in der Tiefe verschwindet
und eine unermeßlich weite Welt liegt ausgebreitet vor dem erstaunten
Blicke. Vor Allem stellt sich das Alpengebirge in seiner Großartig-
keit vor; von den steierischen, salzburger und tyroler Alpen gleitet
das Auge über die bündtnischen zu den glarnischen und die Alpen
von Uri bis zu den Riesen des Berner Oberlandes, dem Finster-
aarhorn, Schreckhorn und der Jungfrau — eine Strecke von mehr
als hundert Stunden! Wenn das Weltmeer Wogen von vielen tau-
send Fuß Höhe aufihürmte und diese plötzlich überstürzend und Flam-
men gleich wieder aufsteigend, gebrochen und gerundet im Augenblicke
zu Eis erstarrten, so möchte das einen ähnlichen Anblick gewähren.
Ein Schauer überkommt uns, wenn wir auf diese zertrümmerte
Welt blicken, und die Seele erbebt, indem sie die Allmacht Gottes
schaut. Bumüller.
13. Venedig.
Venedig Hegt im adriatischen Meerbusen, ein Riesenschiff
in einem riesigen Hafen vor Anker. Seine engen Strassen, die
dadurch, dass sie blos für Menschen bestimmt sind, dass nie we-
der Wagen noch Lastvieh darin gesehen werden , ein gewisses
Ansehen von Häuslichkeit bekommen, als seien es nur Gänge
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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169
Wind den Rauch nach einer anderen Seite treibt. Es ist aber gefähr-
lich, bis an den Rand der Tiefe zu treten, weil Alles locker ist und
oft ganze große Massen sich losmachen und hinabfallen, denn der
Rauchfang ist gewöhnlich mit Asche und losen Steinen verstopft,
zwischen welchen stch der Rauch durchwindet; aber es möchte doch
keine sehr angenehme Ueberraschung sein, so ganz unversehens in
den Rauchfang eines Vulkans hinab zu fahren, zumal wenn man
kein Seil und keine rettenden Freunde bei stch hätte. Der Grund
des ungeheuern Schlundes ist ganz mit Schwefel, Asche, vergla-
seten Steinen von rothen, weißen, schwarzen Farben überdeckt, die
bunt durcheinander gemischt sind und einen schönen Anblick geben.
Sehr selten raucht der Berg so wenig, daß man den Boden des
Kraters sehen kann. Ein starker Wind stößt zuweilen den Dampf
auf einmal heraus, und diesen Augenblick muß man abwarten, um
hinab zu schauen. Wenn der Berg aber sehr stark raucht, so kann
man stch der Oeffnung nicht einmal nähern. Dampft er weniger,
so sieht man den Schwefeldampf wie die Flammen von angezünde-
tem Spiritus zwischen den Steinen spielen und aus hundert Ritzen
hervordringen. Oft ist der Berg viele Jahre lang ruhig. Unver-
sehens erschreckt er dann die ganze umliegende Gegend durch furcht-
bare Ausbrüche. Ein solcher Ausbruch erfolgte unter andern auch
im Jähre 1794. Die Vorläufer davon waren wellenförmige Erd-
stöße, die drei Tage nach einander empfunden wurden. Mehrere
Monate vorher hatte man weder Rauch noch Flammen an dem Berge
bemerkt. Am 15. Junius um 10 Uhr in der Nacht kamen aber
neue Erdstöße und in demselben Augenblick that stch der Vesuv
an einer Seite in vier, wenig von einander entfernten Oeffnungen-
auf und schleuderte mit furchtbarer Gewalt Lava und glühende Fels-
stücke in die Luft. Dicke, mit glühender Asche vermischte Dämpfe
verfinsterten den ganzen Horizont. Das Getöse, das er machte, ver-
bunden mit der ununterbrochenen Erschütterung der Häuser und der
herabströmenden Lava, setzte alle Bewohner der umliegenden Ort-
schaften und selbst die Stadt Neapel in Angst und Schrecken. Die
Lavaströme, die den Berg herabstürzten, waren zwei. Einer da-
von war zehn Ellen hoch und eine Viertelstunde breit, kam bis an
die Stadt Neapel, wo er stch in drei Zweige theilte. Der eine
verheerte alle Wohnungen eines Stadtviertels, stürzte stch in einen
breiten Graben, verbreitete sich gegen hundert Schritte innerhalb
der Stadt und ergoß sich nach dem Seestrande hinab. Der zweite
zerstörte ein anderes Viertel der Stadt, bedeckte die Straßen und
stoß zischend in das Meer, wo er gegen vierzig Schritte weit vor-
drang. Der dritte erreichte einen andern Theil der Häuser in dem
obern Theile der Stadt und vernichtete den untern Theil deö Vier-
tels am Meeresstrande. Am 16. und 17. dauerte der Ausbruch
fort; die Erdstöße erneuerten stch, der entzündende Luftkreiö schim-
merte beständig. Am 18. waren die Erdstöße fürchterlich. Dicker
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
175
Fischerhütten, die sich wie ein Gürtel am Rande des Wassers hin-
ziehen , mit ihrem Hafen, der in einen Kreis von Hügeln einge-
schnitten und mit Barken und Handelsfahrzeugen bedeckt ist;
weiterhin auf der andern Seite der Bucht von Fluglenäs, einer
schmalen Landzunge, auf welcher sich ebenfalls einige Wohnungen
erheben, erblickt man das Meer, auf dem die große carrirte Flagge
des norwegischen Schiffes weht und in der Ferne die Gebirge von
Sarö mit ihren ausgezackten und ewig beeisten Gipfeln. Im Som-
mer bietet die kleine Stadt Hammerfest ein heiteres und belebtes
Gemälde dar; sie sieht im Verlauf einiger Monate fast 200 Fahr-
zeuge, theils norwegische, theils fremde, ankommen. Sie bringen
Mehl, Hanf u. s. w. und nehmen als Austausch Fische, Thran,
Rennthierhäute, Eiderdunen, Füchse und Erz mit fort. Aber diese
Tage des Sommers sind nur spärlich. Ein dunkler Nebel verhüllt
das Blau des Himmels; der Frost beginnt mitten im schönsten
Sommer, bald verschwinden die fremden Schiffe eins nach dem
andern, die Waarenhäuser werden geschlossen, die Geschäfte hören
auf, Alles wird still.
Der Winter ist da. Und welch' ein Winter! Nächte ohne
Ende, ein schwarzer Himmel, ein gefrorener Erdboden. Zwölf
Uhr des Mittags muß man im Monat Dezember sich ganz nahe
an's Fenster stellen, um einige Zeilen zu lesen. Vom Morgen bis
zum Abend ist die Lampe in allen Häusern angezündet, und keine
Freude gibt es mehr, kein Leben, keine Neuigkeiten. Die Post, die
dreimal monatlich ankommen soll, erscheint nur noch zu unbe-
stimmten Zeitpunkten. Die, welche die schwedischen Gebirge pas-
sirt, ist oft durch die Nacht und die schlechten Wege aufgehalten; die
von Drontheim über's Meer stößt auf noch größere Hindernisse.
Die Stadt ist jetzt wie eine Welt für sich, vom ganzen Erdboden
getrennt. Die armen Menschen, welche sie bewohnen, suchen dann
alle möglichen Mittel hervor, um sich zu zerstreuen. Sie haben
einen Verein gebildet, um sich dänische und deutsche Bücher zu ver-
schaffen. Sie versammeln sich des Abends bald bei dem Einen,
bald bei dem Andern, wenn die Schneewirbel sie nicht verhindern
auszugehen. Sie trinken Punsch, sie rauchen, sie spielen Karten.
Selbst die Wissenschaftlichsten unter ihnen müssen sich auf jene Zeit-
vertreibe beschränken, denn anhaltend beim Lampenschein zu lesen
oder zu schreiben ist unmöglich. Eines ihrer größten Vergnügen ist,
wenn bisweilen der Himmel sich aufklärt, die langen norwegischen
Schneeschuhe von Holz anzuschnallen und über die Felsen und Ge-
birge zu laufen, an denen die Schneemassen alle Unebenheiten aus-
geglichen haben. Gegen Ende des Januars beginnen sie am Horizont
die ersten Lichtblicke der Sonne zu suchen, welche sie so lange ge-
flohen hat. Anfangs unterscheidet man in dem düstern Gewölk nur
einen röthlichen Schein, aber dies ist das wohlbekannte Zeichen,
das Alle freudig begrüßen: es ist der Vorbote der Sonne, welche
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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177
Platte, die nicht Zeugen einer großen Begebenheit wären.
Dieser Raum hat den Heiligsten gesehen in cttt seiner
Schmach, ihn, den Verurtheilten und Leidenden, den
Dorngekrönten und unter der Last des Kreuzes zum Tode
Geführten. Welche heilige Erinnerungen sind mit diesen
Steinen eingebaut; wie viele tausend Herzen seit Con-
stantin's und Helenas Zeiten haben über diesen Anblick
geblutet, sind, von diesem Anblicke getröstet, wieder von
dannen gegangen! „Dort im Süden liegt Bethlehem,"
sprach der Führer weiter. Bethlehem, die unmuthigste
unter den Städten! Sie liegt so freundlich auf dem
Berge und die Sonne schaut so ruhig auf sie, daß ich
mich nicht erinnere, irgend einen Ort gesehen zu ha-
den, der mit solcher Anmuth solche Majestät verbände.
— Dort zur Linken zwischen den.hügeln dehnt sich das
Thal der Hirten hin; eng und still liegt es zwischen den
Bergen, und nur wenige Bäume begränzen seinen Saum.
Dort haben in der heiligen Nacht die Heerschaaren des
Himmels zuerst den Aermsten unter dem Volke das neue
Heil verkündet. Viele Klöster erheben sich über die Häuser
von Bethlehem, und die Kuppel, welche am höchsten her-
vorragt, gehört der durch die Kaiserin Helena erbauten
Kirche an, welche über der heiligen Grotte steht, da
Christus geboren ist.
„Welches Namens ist dort die Burg," fragte ich den
Begleiter, „welche nur einige hundert Schritte von hier
auf dem Gipfel jenes Hügels steht?" — „Das ist die
Davidsburg auf Zion," sagte eintönig der Führer. Hier
hat der Mann gewohnt, der größte seiner Zeit, der ein
Prophet war, ein Dichter und ein König. Von hier aus
konnte er Jerusalem beschauen und ungestört des Flusses
strömende Welle, das stille grünende Thal, die Terebin-
then und Olivenbäume betrachten, wie sie schmücken die
Häupter der Hügel. Gegen Südost liegt vor dem Auge
des Beschauers das Thal Josaphat, die Moschee auf
Moria und weiterhin der Kessel des todten Meeres.
Kein Anblick vermag die Seele mit so trüben Gedanken
zu erfüllen, wie das Thal Josaphat, ein enges Thal
Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Abend aber schon wieder herabnehmen, um es dann später, gereinigt
und mit Stroh ausgefüllt, den Fürsten Asiens als Zeichen des Sieges zu-
zuschicken. Nur der Körper ward den noch gegenwärtigen Christen zur
feierlichen Bestattung überlassen. J. W. Zinkeisen.
22. Kaiser Maximilian i.
Im rüstigen Mannesalter, vier und dreißig Jahre alt, über-
nahm Mari mili an die Reichsregierung, nachdem er gegen acht
Jahre als römischer König an den wichtigsten Verhandlungen Theil
genommen. Fast in Allem das Gegenbild seines Vaters, gibt er
den Geschäften einen rascheren Schwung. Sein hoher, ritterlicher
Sinn, der kühne, helle Blick, die Gestalt, die Gesichtsbildung er-
innern an den Ahnherrn Rudolph I. Durch Leutseligkeit und heitere
Scherzreden gewann er wie jener die Liebe aller Stände. An
Feinheit der Sitten ist er weiter voraus als sein Zeitalter vor jenem.
So wenig man sich in der Kindheit von ihm versprach, da er im
fünften Jahre erst deutlich reden lernte, dann bei Meister Engel-
brecht an der Grammatik erlag, so gewaltig entwickelte sich hernach,
unter besseren Lehrern, in ihm eine Wißbegierde, die Alles zu um-
fassen brannte. Er sprach das Lateinische, Französische und Italie-
nische mit Fertigkeit. Sein Vater ließ ihn in den sieben freien
Künsten, in der schwarzen Kunst und in der Arzneikunde unter-
richten, und wiewohl er diese Laufbahn bald verließ, so behielt er
doch eine ungemeine Liebe zu den Wissenschaften und beschäftigte sich
im Umgänge mit Gelehrten mit der Erdbeschreibung und Geschichte,
mit Malerei, Baukunst, Musik und mit der Bergkunde. Im Kriegs-
wesen machte er Erfindungen wie Rudolph 1., er legte selbst Hand
an als Harnischmacher und Geschützmeister. Nichts unversucht
lassend, gab er seinem Körper eine außerordentliche Gewandtheit
und Stärke. In unzähligen Gefahren auf der Jagd und im
Kriege, zu Wasser und zu Lande kam er als Waghals durch Muth
und Geistesgegenwart immer glücklich durch. In Tyrol war er der
verwegenste und glücklichste Gemsenjäger; im Roßlaus gewann er
schon im fünfzehnten Jahre zu Siraßburg den zweiten Preis mit
einer Armbrust, da er auf der Reise zu Karl dem Kühnen war;
auf seinem ersten kaiserlichen Reichstage warf er im Turnier den
französischen Ritter Claudius von Barre, mit dem es keiner aufzu-
nehmen wagte. Seinen Hof könnte man den letzten Nachklang von
der Zeit der Tafelrunde nennen. Im Neichsrathe wählte er die
verständigsten und thätigsten Fürsten und Städtebotschafter aus und
trat mit ihnen in Freundschaft. Mit so großer und vielfacher Unter-
nehmungslust ist nicht leicht ein Kaiser dieser späteren Zeit aufge-
treten. Pfister.
23. Die Martinswand.
Kaiser Maximilian ging einst hinaus, um Gemsen zu jagen und
viele Jäger gingen mit ihm. Da sah er eine Gemse und folgte
ihr nach auf die Berge, und stieg höher und höher, und von Fels
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Extrahierte Personennamen: J._W._Zinkeisen Maximilian_i Maximilian Mari Meister_Engel- Rudolph_1. Karl_dem_Kühnen Karl Claudius_von_Barre Maximilian Maximilian
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und sticht durch sein frisches Grün gegen den braunen Laubfall vom
vorigen Jahre angenehm ab, aus welchem die weissen Maiglöckchen,
der wohlriechende Waldmeister oder andere Laubkräuter, sowie Glocken-
blumen sich emporheben und da oder dort ein altes Blatt, welches
den Weg versperrte, auf der Spitze tragen. Auf Hügeln und an Ab-
hängen liegen Felsballen unter einem Moosüberzuge; unter ihnen
quillt kühles Tfasier zu Tage und sucht sich den Weg zum nahen
Bächlein, welches wie ein silbernes Band über den bunten Boden des
Waldes zieht, den Weg zu den Wiesen zeigend, die sich in den
Thalungen ausbreiten und vom Buchengrün unnachahmlich schön
eingefasst werden. Bunte Schmetterlinge segeln unsicheren Fluges
daher, schlagende Finken beleben die Aeste der kräftigen Bäume und
von fern schallt das Klopfen des Spechtes am hohlen Stamme; da-
zwischen lassen sich der flothende Ton der Goldamsel und die Stim-
men anderer Sänger des Waldes hören. Neigt sich die Sonne dem
Niedergänge, so leuchtet und strahlt es zwischen den Stämmen in
den wunderbarsten Farben. Allmälig werden sie blässer, das weite
Feld liegt vor der waldigen Höhe im Zauberlichte des scheidenden
Tages; der Gesang der Amseln, Drosseln und der Ruf des Kuckucks
verlauten noch einzeln, und aus dem nahen Dorfe schwebt der Klang
der Abendglocke über das grüne Gefilde dem Walde zu, der ein ver-
hallendes Echo zurücksendet.
Als Laubbäume verdienen noch genannt zu werden: die Linde,
Ulme, der Ahorn und die Esche. — Aus der Familie der Nachtschatten
sind die Kartoffeln und das Wallkraut nützlich, dagegen sind giftig
das Bilsenkraut, der Stechapfel, die Tollkirsche, sowie der schwarze
Nachtschatten und das Bittersüss. Der Tabak gehört in diese Fa-
milie. Die Familie der Ranunkeln enthält u. a. als Bekanntes die
Anemone, den Hahnenfuss' oder die Butterblume, das Scharbockskraut,
die Dotterblume, den Schwarzkümmel (Gretchen im Grünen.), Ritter-
sporn, Sturmhut, Akeley und die Essigrose. — Hanf Flachs und
Mohn dürfen nicht mit Stillschweigen übergangen werden, da sie be-
kanntlich von besonderem Nutzen sind. Wohl liesse sich von wich-
tigen Gewächsen südlicher Erdstriche Manches sagen, indess mag
Das genügen, was unsere Heimath darbietet, und wovon das Wich-
tigste bereits besprochen oder erwähnt worden ist.
Iii. Thiere.
1. Von den Thieren im Allgemeinen.
Schon in der ersten Zeit seines Daseins auf Erden wurde der
Mensch auf die Thiere aufmerksam und fand die ihm zum Unterhalte
und anderweitigen Gebrauche vorzüglich nützlichen bald heraus. Doch
so viele derselben die göttliche Liebe und Allmacht zum Gebrauche des
Menschen erschuf, so machen sie doch nur einen mäßigen Theil von
der unübersehbaren Reihe von Thiergesialten aus, welche auf dem Erd-
boden leben und weben, und noch kein Mensch, wäre er auch selbst der
scharfsinnigste, fleißigste Beobachter, der bis in's hohe Alter in diesem
Theile von Gottes Schöpfung forschte, konnte sagen, daß er die
Mannichfaltigkeit und Zahl dieser Geschaffenen genau erkannt habe.
Dies ist leicht begreiflich. Sieh dich nur, Freund Leser, ein wenig
innerhalb der Gränzen deiner Heimath um, und du wirst mir bei-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]