Mederlande.
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mont und H vor ne- werden in Brüssel hingerichtet, der
nach Deutschland entflohene Wilhelm von Oranien ge-
ächtet. Die ersten Versuche Wilhelm's zur Befreiung des
Landes mißlingen; ap aber die Meergeusen 1572 Briel
und Vliessingen erobern, erklären sich die nördlichen Pro-
vinzen für ihn. Allgemeiner Aufstand. 1573. Alba wird
abgcrufen, nachdem er in 6 Jahren 18,000 Menschen dem
Blutgericht geopfert. Sein Nachfolger, der milde Reque-
sens (1573—1576), vermag den allgemeinen Aufstand nicht
zu dämpfen. Unter Juan d'austria (1576—1578) plün-
dern die unbezahlten spanischen Truppen mehrere der reich-
sten Städte; die noch ruhigen südlichen Provinzen ver-
binden sich mit den nördlichen durch die Pacification
zu Gent, 1576, zur Vertreibung derselben. Alexander
von Parma ( 1578 — 1592) beruhigt die (südlichen
Provinzen und wendet seine Macht gegen die nördlichen,
welche sich
1579, 23. Jan. durch die Utrechter Union zu gegensei-,
tiger Vertheidigung verbünden. An Geldern, Zütphen,
Holland, Utrecht und Groningen schließen sich bald auch
Friesland und Oberyfsel. — 1581 wird dem Könige der
Gehorsam aufgekündigt, nachdem bis dahin der Krieg
in seinem Namen geführt worden. Nachdem Wilhelm I.
1584 durch Meuchelmord gefallen, übernimmt sein Sohn,
der tapfere und kluge Moritz von Oranien, den Ober-
befehl und wird statt Leicester, der von Elisabeth mit Hülss-
truppen geschickt worden, Statthalter (1587—1625).
1589. Philipp Ii., nachdem er unermeßliche Mittel zur Un-
terjochung der Niederlande vergebens ausgeopfert, tritt die-
selben an seine Tochter Jsabella und ihren Gemahl Al-
brecht, Erzherzog von Oestreich, ab, die aber von der
Union nicht anerkannt werden
Die Holländer erobern den größten Theil der portugiesi-
schen Besitzungen in Ostindien; Gründung der ostindischen
Compagnie 1602. Amsterdam hebt sich gegen Antwerpen,
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Alexander
von_Parma Alexander Wilhelm_I. Moritz_von_Oranien Elisabeth Philipp_Ii Philipp Jsabella Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Holland Utrecht Groningen Friesland Niederlande Ostindien Amsterdam
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Siebentes Buch. Zehnter Abschnitt.
sind (das ist wieder Preußens und Großherzogthum Hessens Verdienst)
durch den großen deutschen Zollverein im Innern säst aller deutschen
Bundesstaaten jene buntbemalten Schlagbäume, welche früher ein deutsches
Land vor dem andern, wie vor Feindesland absperrten; aufgehoben ist
jenes Mauthwesen, welches einen Deutschen zum Aufpasser, zum Anklä-
ger, zum Feind, oft zum Mörder des andern machte; die Schmuggelei
hat aufgehört; der Handel ist frei und blüht schön und kräftig heran.
Weniger Günstiges ist freilich von dem Stand der Fabriken zu sagen,
welche, durch Konkurrenz mit dem Ausland, das unsere Fabrikate nicht
nimmt, aber fast freien Einzug mit seinen Fabrikaten bei uns hat, in ih-
rem Zustand schon sehr herunterkamen und bis zum Kerne ihrer Eristenz
bedroht sind. Was die deutsche Industrie vermag, wie bedeutend sie sich
gehoben, das zeigte sich im Jahre 1842 auf der durch das Großherzogthum
Hessen hervorgerufenen allgemein deutschen Industrieausstellung zu
Mainz und 1844 in jener zu Berlin.
Ueberall zu Wasser und zu Land öffnen sich dem Verkehr neue Straßen
durch Dampfschiffe und Eisenbahnen. So verbindet ein Schienenweg Köln mit
Antwerpen und Ostende, den Rhein mit der Schelde und Nordsee, so baut
Oesterreich nach einem wahrhaft großartigen Plane die Nordbahn nach Po-
len und Sachsen, die Südbahn nach dem Gestade des adriatischen Meeres.
Ein großer Kanal verbindet den Rhein mit der Donau, die Nordsee mit
dem schwarzen Meer; unserer Zeit war's Vorbehalten, diesen Plan Karls
des Großen ins Werk zu setzen. Die Entfernungen verschwinden, die
Menschen rücken sich näher, sie tauschen nicht bloß Maaren, sie tauschen auch
Gedanken und Gefühle aus; ein früher ungeahntes großes Weltverständ-
niß beginnt. Große Schritte dazu thaten die Versammlungen der deut-
schen Aerzte und Naturforscher, sowie der deutschen Land- und
Forstwirthe, welchen die Versammlungen der deutschen Philologen
und Schulmänner in den letzten Jahren hinzugetreten sind. Mitten in
jenem Segen entfaltet sich und erstarkt eine Kraft, welche alles Irdische
sanft verbindet, die Kraft der Sittlichkeit.
Das Bedürfniß in den meisten deutschen Staaten, die bestehenden Ge-
setze zu verbessern und sie mehr unter sich in Uebereinftimmung zu bringen,
hat leider nicht dahin geführt, eine allgemeine deutsche Gesetzgebung
von den Punkten aus anzubahnen, wo ihre Erreichung am Sichersten und
Schnellsten gewesen wäre. Vielmehr beschäftigen sich die einzelnen Staaten
mehr oder minder als innerer Landesangelegenheit damit, nicht ohne Besorg-
niß des Patrioten, daß durch solche spezielle Abgrenzungen, wenn auch für
größere Massen, — das bisher vorhanden gewesene sogenannte gemeine
deutsche Recht, und mit ihm eines der wenigen Bande unserer Nationa-
lität, verloren gehe. Dabei ist nicht zu verkennen, daß jene neuen Gesetz-
gebungen gerade in ihren wichtigeren Theilen und obersten wichtigsten Grund-
sätzen noch zurückhalten oder mit politischen Rücksichten im Streite zu liegen
scheinen: ein Umstand, welcher im Volke zum Mindesten Gleichgültigkeit er-
weckt und insbesondere die deutschen Bevölkerungen links vom Rheine, welche
ihrer bisherigen Gesetzgebung eifrig anhängen, in den vorhabenden Einrich-
tungen Rückschritte erblicken läßt. — Eifrige Sorgfalt verwendet man auf
die geistige und sittliche Erziehung der Jugend und erstickt dadurch die
Keime künftiger Verbrechen. In Kleinkinderschulen werden Tausende
von Kindern der ärmsten Klaffe vom leiblichen und sittlichen Untergang ge-
rettet. Hieran reihen sich Knaben- und Mädchen-Arbeitsanstalten, Mäßig-
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